Wir sind heute frei uns zu trennen
Hängen auch eine ganze Familie
An ein unsicheres Gefühl dem aber
Nicht zu folgen böser Verrat wäre
Weil Empfindung wie Befindlichkeit
Der Kern des Seins uns scheinen
Werther wählte wie Romeo und Julia
Den Tod aus unerfüllter Liebe die
Kein Leben für sie mehr wert war
Was ich einerseits nie verstand
Werther für einen Idioten hielt
Ziemlich unerträglich zu lesen
Andererseits zu gut kenne weil ich
So intensiv mit allem fühle was
Das übervolle Herz nur hergibt
Womit ein Leben nichts scheint
Andererseits tat mir keine derer
Für die ich Finales für Momente
Erwog je gut auf Dauer waren
Alle katholisch und eifersüchtig
Von mir vergöttert voller Zweifel
Aber zu wenige die Statistik für
Eine brauchbare Aussage noch
Missbrauchen zu können nur
Mehr als drei zumindest aber
Spannend bleiben auch die
Gründe oder Nichtgründe
Welche zum Wahnsinn trieben
So machte mir unergründliches
Was unausgesprochen blieb oft
Jahrelang unsinnige Gedanken
Also infolge damit mich unfrei
War vorher absolutistisch ganz
Mit Versprechen von Ewigkeit
Die zu nichts wieder wurden
Mit heiligen Eiden versichert
Während Klarheit frei blieb
Die Trennung leichter nahm
Dabei vernünftig reagierte was
Beiden die Freiheit erhielt die
Zur Trennung heute üblich
Wir trennen uns gerne wenn
Wir nicht finden was wir suchen
Auch wenn dieser Grund keiner ist
Sondern bloß bestätigt dass Erwartung
Immer der Tod jeder Liebe ist weil
Diese nur enttäuscht werden kann
Halten den Satz dennoch viele mit
Verstand für vernünftig verständlich
Obwohl er in sich negiert was sie suchen
Wie weit dies daran liegt dass die meisten
Unfrei und unmündig im Sinne Kants sind
Mag dahinstehen sofern die Trennung
Unsere stärkere Natur bestätigt die stets
Weitersucht ohne ankommen zu können
Weil dann der Bindungswille mit dem
Potential zur Verbesserung nur eine
Schlecht getarnte Lüge gegenteilger
Natur offenbarte die nur fortsetzt was
Ihr entspricht und dies moralisch tarnt
Also wie meist Moral ausschließlich
Zur Beruhigung des Gewissens nutzt
Was moralisch wie inhaltlich wertlos
Auch gelassen wesen könnte aber
Schmierige Gewohnheit wurde die
Selten ehrlich sein kann aber wie
Wenig Menschen erkennen noch
In ihrem Leben was sie wirklich wollen
Folgen liebee gewohnten Mustern
Gerade bei Liebe und Beziehung
Und so sind wir frei uns zu trennen
Mit der Hoffnung alles würde besser
Bis wir uns eingestehen alles bleibt
Immer gleich in allen Beziehungen
Weil wir eben Teil davon sind was
Jede weitere Suche entbehrlich macht
Lieber Kompromisse eingehen lässt
Denn die Kunst ist heute nicht mehr
Sich zu trennen was jeder schon
Ein paar dutzend mal tat sondern
Trotzdem zusammenzubleiben was
Geduld Toleranz Fleiß erfordert aber
Wir machen es uns lieber leicht
Nennen es dann Freiheit statt
Zu sehen schon die Erwartung
Verhindert dauerhafte Liebe
Welche Ergebnis von Arbeit ist
Was keiner wohl lesen will
Darum enden diese Verse
Hier ohne alles nur zur
Systematischen Klarstellung
Es ging um Freiheit nicht um Liebe
jens tuengerthal 22.1.21
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