Serien waren mir immer ein Graus
Früher schaffte ich manchmal den
Fortsetzungsroman im Feuilleton
Der alten Tante FAZ aber auch das
Entsprach nie meiner Art zu lesen
Der ich viele Bücher parallel lese
Aus denen links und rechts des Diwan
Nach Laune passend auswähle
Da soll da sein was ich lesen will
Was mich ergänzt und motiviert
Die meisten Romane in Serie
Fand ich literarisch uninteressant
Aber nun hat mich Christian Berkel
Mit Ada gepackt der Fortsetzung
Des Apfelbaum in der er die Sicht
Auch wenn rein fiktiv natürlich
Wie er zu Anfang lächelnd betont
Ob auch zwinkernd weiss ich nicht
Seiner großen Schwester übernimmt
Als Mann aus Frauensicht den Weg
In der jungen Republik nach dem
Krieg erzählt und dabei Geschichte
Wieder federleicht nebenbei plaudert
Mit großer feiner Kunst was den
Schon erfolgreichen Schauspieler
Auch zu einem guten Autor macht
Obwohl er manchmal etwas atemlos
Fast in Shortcuts erzählt und ich mehr
Kulturgeschichte spannender fände
Als die Konflikte in der Familie doch
Fesseln die auch und zeigen wie
Vieles sich ähnelt auch über alle
Generationen hinweg sich wiederholt
Wie schön ist es in Ada das Personal
Des Apfelbaum in anderer Rolle nun
Wieder auftauchen zu sehen dabei
Die weibliche Perspektive die den
Vorher Helden stark infrage stellt
Einnimmt und die Welt neu sieht
Das rührende Wunder der Liebe
Aus dem Apfelbaum wird zu einer
Eben Ehe in den 50ern die etwas
Auf sich hält in noch engen Kreisen
Der deutschen Wirtschaftswunderwelt
Aus der die nächste Generation
Mit ihrem Widerstand ausbricht
Während der nun Großvater in
Weimar eine liberale Konstante
Über die Generationen bleibt
Es ist dies Wiedererkennen wie
Zugleich Befremden was hier auch
Im Fortsetzungsroman Spannung
Schafft die sehr vertraut ist weil du
Viele der Teilnehmer schon kennst
Je enger der Horizont desto rigider
Die Urteile über die Gegenwart
Wie der Glaube nur der Blick zurück
Könne die Zukunft gestalten was
Als Einbahnstraße Widerstand nur
Auslösen kann der im Gegenzug
Übertreibt um die Mitte zu finden
Was Berkel fein persönlich schildert
Eine Leseempfehlung für alle Eltern
Großeltern Kinder und Enkel weil es
Gemeinsam mit dem Apfelbaum die
Große Brücke des Jahrhunderts
Zwischen den Generationen schlägt
Familie macht die Fortsetzung so
Spannend bei veränderter Perspektive
Wird daraus schon ein Kunstwerk
Was für sich neben dem anderen steht
Und doch in Fortsetzung verbunden
Ein schönes wie gehobenes Spiel
Der Perspektiven über den Traum
Von großer Liebe und die Wirklichkeit
Im Leben zwischen den Zeiten die
Manchen noch ganz gegenwärtig
Taucht immer wieder mit uns ein
In andere Welten die lesend so
Unsere werden verbunden wie
Getrennt durch das Band Familie
So bleibt Ada wie der Apfelbaum
Eine unbedingte Leseempfehlung
jens tuengerthal 3.1.20
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen