Freitag, 1. Januar 2021

Liebesprivileg

Ist die Liebe ein Privileg oder
Realistisch betrachtet eher eine
Qual gemessen an der Zeit die
Wir glücklich oder unglücklich
Von ihr getrieben verbringen
Fragte ich mich manches mal
Vom Liebeskummer zerfressen
Als ich meinte nicht mehr ohne
Verlorene Liebe leben zu können
Was wie hier lesbar Unsinn war
Lebe und liebe ja immer noch
Habe das ganz große Glück ein
Geliebtes wie gewolltes Kind zu sein
Das ließen mich die Eltern fühlen
Begossen mich dazu reichlich mit
Bildungsbürgerlichem Dünger der
Den Knaben früh zum Besserwisser
Reifen ließ was zu meinem Staunen
Nicht immer auf Gegenliebe stieß
Aber in der Familie eine gute Basis
Legte um sich schon früh im Irrgarten
Der Liebe glücklich zu verwirren aber
Dennoch immer einen Weg zu finden
Sich vernünftig wieder zu befreien
Früh schon lehrte meine Mutter mich
Wenn ich mit einer Frau Sex hätte
Könnte das Folgen haben für die ich
Dann ein Leben lang verantwortlich wäre
Was mich nicht hinderte Sex zu haben
Nur eben immer auch mit Verantwortung
Fühlte mich auch emotional verantwortlich
Verliebte mich in die meisten mit denen ich
Schlief auch wenn es nur eine Nacht war
Die Trauer wenn diese folgenlos blieb
Sich in überschaubaren Grenzen hielt
Doch wurde ich durch mein Gewissen
Zu einem Kümmerer was so manche
Dramaqueen für sich zu nutzen wusste
Ohne das ich mich ausgenutzt fühlte
Es mache mich liebend stets glücklich
Für die andere ganz da zu sein warum
Die Unterstellung ich wollte böse mich
Jedesmal wieder völlig verwirrte ja in
Wut versetzte wie ewig unbegründete
Eifersucht die mir schon immer fremd war
Aber hingebungsvoll lieben zu können
Sich voller Liebe zu sorgen gehört zu mir
Frauen die das nicht brauchten oder
Zurückwiesen verwirrten mich eher
Was den Ausgang aus dem Labyrinth
Aber meist erleichterte wie die Freiheit
Erhielt weiter die Richtige zu suchen
Logisch finden sich viele Opfer unter
Denen die ich zu lieben versuchte
Nicht immer erfolgreich dabei aber
Doch zumindest mit guter Absicht
Wollte schon immer ein Retter sein
Schon als Knabe bei der Feuerwehr
Später auch im Krankenhaus noch
Wie fesselte mich eine völlig die ich
Mehrfach am Freitod hindern durfte
Was war ich glücklich als sie sagte
Nur meinetwegen lebe sie noch was
Lange ignorieren ließ dass ich schon
Hätte weglaufen müssen als sie sagte
Wenn ich sie verließe brächte sie sich um
Aber in Liebesdingen war der Verstand
Nie ein zuverlässiger Ratgeber was
Infolge die Liebe wie das Leben mir
Fast vergrault hätte doch lesbar auch
Dies noch überlebend bin ich heute
Dankbar für das Privileg aus vollem
Herzen hingebungsvoll lieben zu können
Weiß nicht ob es am Elternhaus liegt
Eine natürliche Veranlagung ist wie die
Fähigkeit zur Depression die auch ein
Meist mühsames Talent ist was aber
Zu einer verfeinerten Sicht verhilft
So betrachte ich die Kunst zu lieben
Wie daran bitterlich zu leiden als ein
Talent was ich erst spät voll entdeckte
Weil ich es früher nicht ganz zuließ
Aus Gründen der Vernunft denn die
Erfahrung lehrt wie trügerisch doch
Die Frauenherzen sein können aber
Mit dem Privileg lieben zu können
Bescheiden umzugehen hilft dies
Weiterhin tun zu wollen weil dies
Wunder Leben schöner macht
So beginnt Liebe mit dem Wunsch
Wo nicht zu retten doch zu helfen
Wenig mehr machte mich schon
So glücklich und so denke ich heute
Dankbar auch an alle die ich mal
Zumindest zeitweise retten durfte
Auch wenn ich froh bin es nicht
Mehr täglich wieder zu müssen
Leben ohne Drama schöner ist
Genügt mir so privilegiert zu sein
Lieblose mit Mitleid zu betrachten
Ist die Liebe ein großes Privileg

jens tuengerthal 1.1.21

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