Wie ändert sich das Denken
Wenn wir auf uns gestellt sind
Kontakte möglichst vermeiden
Fragte ich mich wie meist allein
Bei zwei Runden um den Platz
Über den heutigen Tag keine
Bekannten getroffen dafür noch
Online schriftlich gesprochen
Sich mit eigenen Fragen noch
Mehr beschäftigt als sonst wie
Montaigne es in seinem Turm tat
Dem folgend auch viel gelesen
Sich über manches klar geworden
Was nichts mit der Situation
Irgend zu tun hatte aber doch
Nahe lag weil auf sich reduziert
Bedürfnisse deutlicher werden
So ist dieses für sich sein eine
Art Lupe des Seins was damit
Die entscheidenden Fragen noch
Deutlich vergrößert weil es auf
Sich gestellt Klarheit bringt so
Wurde mir klar dass ich noch
Viel mehr nur für die Liebe lebe
Als ich je vermutet hätte auch
Wie wenig ohne sie bleibt weil
Leben ohne den einzigen Sinn
Jenseits des Überlebens verliert
Zum Glück braucht Sein keinen
Sinn sondern ist einfach bis es
Irgendwann endet bis dahin ist
Glücklich wer es teilen kann
Der Rest existiert weil lebendig
Die Selbstliebe ist ein Unsinn
Die nur dem Erhalt nützlicher
Produktivität dient damit sich
Keiner fragt was ohne fehlt
Die Pflicht korrekt erfüllen
Um daran Freude zu finden
Genügt der Gemeinschaft völlig
Für sich genommen ist es nichts
Aber mit diesem Nichts lebt sich
Ordentlich relativ ungestört
Wer einmal alles für eine tat
Die ihm die ganze Welt war
Hat das größte Glück gehabt
Weil sein Sein mehr wurde
Als es für sich noch sein kann
Durch diese schlichte Reduktion
Zu wissen also lieben zu können
Erfüllt das Leben genug was
Danach kommt ist nur die Kür
Alles andere relativiert sich
Wie es dem Glück entspricht
Ist es von kurzer Dauer und
Verschwindet zufällig wie es kam
Zu wissen du hast alles gehabt
Was Sein jemals bieten kann
Könnte zufrieden machen
Während draußen im Land
Täglich mehr sterben wird
Durch die Reduktion mir bewusst
Welches Glück ich schon hatte
Wie zufällig dieses stets ist
Warum nun vollkommen genügt
Zu genießen was ist weil mehr
In jeder Richtung nicht sein kann
Ist das Gleichmaß im Leben wohl
Die letztlich höchste Erfüllung
Um davon noch zu erzählen
So schenkt weniger mir mehr
Als ich vorher je hatte denn
Was außer Zufriedenheit
Sollte ich wollen denk ich
Für die Konzentration dankbar
Weil alles fliesst ist es gut so
Jenseits der Stürme zu leben
jens tuengerthal 17.11.20
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