Mittwoch, 20. September 2017

Humboldtsehnsucht

Mit der Liebsten im Ohr
Die eigene Stadt erkunden
Wie zugleich von der Insel
Hören teilt Leben unterwegs

Vom Berg zum Humboldthain
Über Mauerpark und Wedding
Während sie von der Uni erzählte
Mit kleinen Umwegen staunend

Hörte was sie zu erzählen hatte
Litt mir ihr und ihrem Knie zugleich
War ich froh sie am Ohr zu  haben
Allein im dunklen Park voller Bäume

Sich ein wenig verlaufen dabei
Doch wieder zurecht gefunden
Nahm ihre Gegenwart jede Sorge
Flanierte ich plaudernd durch Mitte


An der Mauergedenkstätte vorbei
Wieder über die nicht mehr Mauer
Gen Osten den Berg hinauf oben
An der Zionskirche vorbei zurück

Zusammen Ohr an Ohr auch noch
Einkaufen gewesen und im Café
Einen Rosentee getrunken dabei
Warm durchströmt ihr noch näher

Sich so fern ganz nah zu sein
Tröstet über die Sehnsucht doch
Zumindest ein wenig auch wenn
Lieber ich sie nun im Arm hielte

So bewege ich mich durch Berlin
Bleibe am Ort und bin doch bei ihr
Reise wörtlich nach Dublin zu der
Schönsten Prinzessin zugleich

Wie glücklich macht mich zu wissen
Es ist bald wieder unsere Welt hier
Wir haben uns vertraut auch jetzt
Aus der Ferne einander ganz nah

Über Herbstanfang gesprochen
Gelernt was Altweibersommer heißt
Nach den Weiben wie damals noch
Die Weben der Spinnen hießen

Einander vom geliebten Herbst so
Sehnsüchtig vorgeschwärmt wie
Gut wenn zwei das Jahr gleich teilen
Die kühleren Zeiten mehr lieben

Wie heiß dagegen unsere Liebe
Welch nie endende Leidenschaft
Die nun ungestillt täglich wächst
Einander verschlingen wieder will

Der Weg durch verschiedene Welten
In einer Stadt die nebeneinander doch
Existieren auch wenn sie so ungleich
Unter dem Kontinuum unserer Liebe

Humboldt ein Weltreisender war
Getrieben davon alles zu sehen
Bin glücklich durch sie da zu sein
Zufrieden sehnsüchtig noch hier

So teilen wir Welten in Worten
Erspüren einander zuhörend
Die sonst berührte Stimmung
Machen das beste daraus

Neige vom Wesen her nicht
Dazu mich zu grämen sondern
Genieße lieber das Glück ganz
Was sich nun so fern nah ist

jens tuengerthal 20.92017

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