Am Wochenende nehmen sich
Kinderlose Paare gern Zeit
Für den Sex vorm Frühstück
Die mit Kindern täten es nur gern
Suchen Zwischenräume anstatt
Sich lustvoll zu begatten
Was schon vom Wort her
Dem was geschieht so fern ist
Dass die Erwähnung die Sache
Schnell für sich erledigt
Überhaupt fragt sich ob nicht
Vielmehr Paare ob bekindert
Oder nur aus Spaß vögelnd
Im Durchschnitt mehrheitlich
In einer sexuellen Wüste leben
Mit zwar formellem Sex
Bei dem sich beide befriedigen
Weil es eben dazu gehört
Aber jede Leidenschaft fehlt
Oder ist die korrekt gegenderte
Gesellschaft längst postsexuell
Vollzieht nur noch Akte aus
Gewohnheit mit eben Ergebnis
Weil es dazu gehört warum sie
Sehnlich auf fremde Varianten
Noch schauen als könnte etwa
SM die verlorene Lust bergen
Wir die wir alles dürfen könnten
Nach Lust und Leidenschaft
Aus vollem Herzen genießen
Aber zumeist nur erledigen
Wir bloß das Befriedigungswerk
Darum selig sei wer noch die
Leidenschaft kennt sie ist der
Schatz der uns einander wohl
Ertragen hilft was sonst uns
Immer schwerer fällt außer
Aus Gewohnheit die kaum
Grund zu mehr sein kann
Und es doch wohl ist aber
Vielleicht ist das Schauspiel
Das uns all dies ertragen lässt
Die große Kunst im Drama
Das wir Leben nennen
Als solche Wert genug
Genuß an und für sich
Und mehr zu hoffen dreist
Fragt sich am Ende nur
Was tut wer Lust schon anders
Leben durfte im Strom der
Durchschnittlichen Erträglichkeit
Vermutlich passt er sich an
Und überlebt ein wenig klagend
Wie die Mehrheit dies Elend
Es ist halt Leben oder nicht
jt 11.4.15
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