Donnerstag, 9. April 2015

Menschengedenken

Von guten Mäch­ten treu und still um­ge­ben,
Be­hü­tet und ge­trös­tet wun­der­bar,
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Noch will das alte unsre Her­zen quä­len,
Noch drückt uns böser Tage schwe­re Last.
Ach, Herr, gib un­sern auf­ge­schreck­ten See­len
Das Heil, für das du uns ge­schaf­fen hast.

Und reichst du uns den schwe­ren Kelch, den bit­tern
Des Leids, ge­füllt bis an den höchs­ten Rand,
So neh­men wir ihn dank­bar ohne Zit­tern
Aus dei­ner guten und ge­lieb­ten Hand.

Doch willst du uns noch ein­mal Freu­de schen­ken
An die­ser Welt und ihrer Sonne Glanz,
Dann wolln wir des Ver­gan­ge­nen ge­den­ken
Und dann ge­hört dir unser Leben ganz.

Lass warm und hell die Ker­zen heute flam­men,
Die du in unsre Dun­kel­heit ge­bracht.
Führ, wenn es sein kann, wie­der uns zu­sam­men.
Wir wis­sen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Wenn sich die Stil­le nun tief um uns brei­tet,
So lass uns hören jenen vol­len Klang
Der Welt, die un­sicht­bar sich um uns wei­tet,
All dei­ner Kin­der hohen Lob­ge­sang.

Von guten Mäch­ten wun­der­bar ge­bor­gen,
Er­war­ten wir ge­trost, was kom­men mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Mor­gen
Und ganz ge­wiss an jedem neuen Tag.

"Ein Gutseinwollen an sich, gewissermaßen als Selbstzweck, als Lebensberuf, verfällt der Ironie der Unwirklichkeit, aus dem echten Streben nach dem Guten wird hier die Streberei des Tugendboldes."

"Es gibt erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche."

Wie gedenkt der Atheist dem
Gläubigen der ein Großer war
In seinem Glauben wie noch
Mehr in seiner Menschlichkeit
Der die Kirche weit noch nach
Seinem Tod prägte mit Worten
Die den Mittätern wieder ein
Ethisches Fundamente gaben

Wollte die letzen beiden Zeilen
Der letzten Strophe
Des wunderbaren Gedichtes
Einfach streichen um es offen
Auch für Nichtgläubige zu haben
Doch hieße das Bonhoeffer
Verkennen der ein Gläubiger war
Dessen Geist im Glauben dachte

Er war ein Mann von Wort und Tat
Der die Kirche aufforderte auch
Politisch zu sein was eben
Sein müsse wer fromm ist
Wie er es sagte als er der Kirche
Drei Formen der Verantwortung
Gegenüber dem Staat auftrug

Erstens die Frage nach der
Legitimität staatlichen Handelns
Also den Staat moralisch auch
Verantwortlich machen

Zweitens der Dienst an den Opfern
Des staatlichen Handelns auch
Dann unbedingt wenn diese keine
Christen sind als Pflicht zur Hilfe

Drittens solle sie nicht nur Opfer
Des Rades staatlicher Gewalt
Verbinden sondern mehr noch
Dem Rad in die Speichen fallen
Selbst aktiv werden um ihre
Werte zu wahren mitzugestalten

Über diese Ethik der Verantwortung
Die sich verpflichtet wie auch zum
Moralischen Handeln gezwungen
Sieht lohnt es sich in Zeiten des
Relativismus nachzudenken
So unaufdringlich wie sie kommt
So stark ist sie im Vertrauen
Auf gute Menschlichkeit

Heute vor 70 Jahren wurde Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbrück erschossen. Damit enden alle Verse zum Gedenken an einen Menschen, der nicht mehr ist, gut, dass sein Denken noch anregt, es könnte wichtig sein dafür, wie wir unsere Zukunft gemeinsam gestalten,
jt 9.4.15

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