Donnerstag, 23. April 2015

Weibsbilder

Wie sieht die ideale Frau aus
Die Mann sich als sein Weib
In altertümlich wirklichkeitsfremder
Wortwahl wohl dennoch träumt
Weil Träume alles dürfen ohne
Uns politisch korrekt vorab
Schon zu zensieren in unserer
Natur die sich eben träumt
Was sie zu denken kaum noch
Wagt und ist es überhaupt noch
Ratsam solchen Träumen
Nachzugeben sie sich zu gestehen
Weil sie offenbaren könnten
Was keiner vernüntigerweise
Noch zu sagen wagte doch
Vielleicht geht es weniger mehr
Den einen um Worte als um Bilder
An denen wir unsere Träume
Dann aufhängen und vielleicht
Sind Bilder ganz konkret weniger
Gefährlich als die Worte die so
Mehrdeutig den Täter als nur
Sexisten oder weltfremd offenbaren
Mischen wir darum die Worte mit Bildern
Lassen beides für sich sprechen
Freuen uns an unsern Träumen
Lassen die Realität bloß real

Weiß nicht wie die ideale Frau ist
Ahne kaum was sie mir wäre
Sehe nur wenig im Nebel der noch
Träume aus denen sich Bilder
Formen zu einer die viele wäre
Dahingestellt ob darum die Polygamie
Mehr unserer Natur entspräche
Als der ideale Mann es sich heute
Offen träumen sollte aber warum
Sollten wir nicht wagen zu träumen
Die Angst in der Realität neben
Nörgelnder Kittelschürze zu erwachen
Genügt nicht Träume zu verdrängen

Frage mich manchmal wie ähnlich
Wohl sich die Träume wären wenn
Wir sie uns jemals geständen aber
Wohl nie werden wir dies erfahren
Denn wer weiß schon ob jetzt der
Hier Dichter nur dichtet oder sein
Ideal real umkreist die gerade
Angebetete einzige beschreibt

Um so älter ich werde desto
Weniger wichtig werden Typen
Deren Ideal mich früher prägten
Ob blond rot oder dunkel sogar
Lang oder kurz ist egal nun
Üppig oder schlank spielt keine
Irgendwie Rolle mehr mit allem
Lässt sich gut lieben wenn die
Entscheidenden Dinge stimmen
Wobei weder die Form ihrer
Brüste oder Lippen egal wo
Noch wichtig ist ihre Erscheinung
Nur am Rand im ersten Moment
Überhaupt eine Rolle spielt

Seltsam unwichtig werden alle
Äußerlichkeiten die uns aber
Doch wählen lassen vorab
Wenn wir noch nichts als diese
Meist haben so frage ich mich
Was davon bleibt als die auch
Anziehung auf den ersten oder
Genausogut zweiten Blick
Denke die Natur lenkt hier
Ohne zu hinterfragen einfach
Was uns attraktiv erscheint

Könnte nun schwärmen was
Für mich unentbehrlich ist
Wie die ideale Frau Bücher
Lieben soll wie ich und also
Eine Partnerin im Geist mir
Sein soll wie ich ihr dabei
Die Sinnlichkeit ungehemmt genießen
Können ist die Kunst die vieles vom
Wunderbaren Ideal unterscheidet
Könnte weiter vom Tee wie von Natur
Träumen dem erwählten Geschmack
Der Bildung wie den Manieren im Alltag
Ihrem Stil wie der Leidenschaft
Und weiß doch der Konjunktiv wird
Von der Realität meist erledigt
Was die eine mehr hat findet sich
Bei der anderen weniger die
Dafür wiederum gerade eines
Ganz besonders gut kann
Was sich bei keiner fand
Während an jener liebenswert ist
Woran die andere verzweifelt

Es wird wieder unklar verschwommen
Kaum gelingt es mir ein scharfes
Bild zu zeichnen auch wenn der
Unabdingbare Humor wie
Intellekt weder noch so sind
Wie es Träume ausmalen
Könnte es doch die einzig Richtige
Für mich sein weil wir uns
Fühlen was immer dies nun
Sachlich sein soll

Unsachlich also endet diese
Betrachtung der Frau meiner
Träume mit der ich vielleicht ein
Leben noch teilen will wenn
Wir uns als dazu fähig zeigen
Eines nur weiß ich auch wenn
Es wieder völlig unsachlich
Keinerlei objektive Kriterien
Noch bietet am wichtigsten ist
Dass sie mich liebt wie ich bin

Mal zärtlich mal wild mal lustvoll
Dann intellektuell leidenschaftlich
Auch von Zeit zu Zeit vermutlich
Völlig verkopft an einem Tag dann
Wieder triebgesteuert viehisch
Manchmal cholerisch was also
Schon alles ziemlich uneträglich
Wohl für jede vernünftige Frau
Sein muss und wenn diesem
Zum Trotz ich mich geliebt fühle
Kann sie sein wie sie will
Ist alles egal denn was ist
Schon ein Ideal verglichen
Mit der Gnade als Idiot auch
Noch geliebt zu werden
So bleibt wenig von den Träumen
Die das Bild eines Ideals formen
Es bleibt nur diese Liebe von der
Keiner objektiv sagen kann
Was sie sein soll als eine Illusion

Und so enden lange Verse über
Die ideale Frau ganz unkonkret
Weil sie mich bedingungslos liebt
Oder zumindest irgendwie
Was ist schon bedingungslos
Anders könnte ich es sowieso nie
Wird genau sie die Richtige sein
Alles andere ist eher egal
Fragt sich nur warum wir auf das
Was eigentlich egal ist vorab
Soviel Wert legten wenn am Ende
Alles am nur Gefühl hängt
Vielleicht liebten viele glücklicher
Konzentrierten sie sich mehr
Auf das was bleibt aber wer weiß
Ob sich Männer und Frauen
Überhaupt jemals verstehen
Darum kann es dahinstehen

Wovon wir nichts wissen darüber
Müssen wir schweigen in gültiger
Strenger wittgensteinscher Vernunft
Wo wir auch ohne sie meinen
Zu wissen wenn wir lieben
Mag dies genügen für ein Leben
Lieben wir uns eben auch ohne
Ahnung was dies sein soll
Manchmal genügt es auch
Einfach zu genießen was ist
Von mehr weiß ich nichts
Denn was weiß ich schon
Solange wir es genießen
Ist es gut so das genügt
Um zu wissen diese ist
Die ideale Frau
Was ich denke oder weiß
Sollte es einmal anders
Sein ist gerade egal
Um mit dem glücklich
Zu sein was ist mehr ist
Leben vermutlich nie
Als der Versuch einfach
Glücklich zu sein

Betrachte es dankbar sogar
Irgendwie zufrieden inmitten
Der längst Nacht die Suche
Nach der idealen Frau hat
Mich zur Erkenntnis gebracht
Was immer es wann ist oder wer
Glück ist zu genießen
Glücklich wer das kann
Wer das teilt die sei mein
Weib wie ich ihr Mann
Auch wenn ich es keiner
Nach allem empfehlen kann
Aus aller Vernunft es ohnehin
Eher unwahrscheinlich war
Will ich auch künftig weiter
Jeden Moment genießen
jt 22.4.15

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