Freitag, 26. November 2021

Variantenreichtum

Variantenreichtum

Corona zeigt sich in vielen Varianten
Dieser natürliche Reichtum lässt den
Virus gut überleben wie sich wellenweise
An veränderte Bedingungen anpassen
Solange nicht alle Welt geimpft ist
Was noch sehr lange dauern wird
Wenn sogar Deutschland wo jeder
Der wollte könnte erst 70% impfte
Weil noch freiwillig ist was Pflicht
Für jeden Bürger bald sein muss
Damit Dummheit begrenzt wird
Von Afrika wo sich im Süden nun
Die neue Variante zeigte wird hier
Lieber geschwiegen weil es keine
Schöne Perspektive ist die sich
Nun schon wieder variiert zeigt
Dabei noch viel gefährlicher als
Alle bisherigen und sie wird sich
In globaler Welt viel schneller
Verbreiten als wer gedacht
So geht es ohne Ende weiter
Wenn nicht konsequente Impfung
Dem endlich ein Ende setzt denn
Je mehr Varianten sich aufgrund
Mangelnder Impfung entfalten
Desto unwirksamer die Impfung
Der Reichtum des Virus wächst
Womit die Weltbevölkerung schrumpft
Was zumindest klimatisch gut so ist
So heilt die Natur sich selbst mit
Neuem Variantenreichtum nur ob
Die Menschheit das überlebt wird
Mit jeder Variante fraglicher aber
Die Natur zeigt ihren Reichtum
Ohne Reue und Bescheidenheit

jens tuengerthal 26.11.21

Donnerstag, 25. November 2021

Kreuzritterglück

Kreuzritterglück

Am 25. November 1177 also heute
Vor 844 Jahren schlugen die Kreuzritter
Das Heer Sultan Saladins vernichtend
In der Schlacht von Montgisard unter
Der Führung des leprösen Balduin IV.
König von Jerusalem mit seinen erst
16 Jahren zu diesem Zeitpunkt war
Da der an Truppen und Erfahrung
Überlegene Saladin sich verschätzte
Nicht glaubte dass die Christen ihre
Festung Askalon verlassen oder einen
Angriff wagen würde worauf das Heer
Saladins auch durch den einbrechenden
Regen der nächsten Tage zerschlagen
Wie über Jahre vertrieben wurden bis
Der ruhmreiche Sultan 1187 Jerusalem
Von den Christen zurückeroberte aber
Dort später für seine Milde bekannt
Wurde wie etwa in Lessings Ringparabel
Wobei einige Romane ihn so weit sogar
Verklärten dass er auf einer geheimen
Reise nach Europa konvertierte aber
Den christlichen Herrschern an Güte
Auch in französischen Romanen des
Mittelalters als weit überlegen galt
Diesmal hatten die Kreuzfahrer Glück
Weil Saladin sich zu überlegen dünkte
Ob es der arabischen Welt unter einem
Großzügigen wie toleranten Kurden wie
Saladin einer war besser ginge diese an
Alte tolerante Tradition anknüpfte ist wohl
Müßige Spekulation doch sich bis heute
Daran zu erinnern welch Verehrung der
Sultan auch unter Juden und Christen
Einst genoss könnte manchen helfen
Die den Untergang des Abendlandes
Fürchten oder sich als intolerante
Verteidiger Jerusalems noch sehen
Darüber nachzudenken wie groß die
Kultur der Ayyubiden war was aber
Vermutlich mehr erwartet als den
Meisten ängstlichen Rassisten möglich
Heute wurde der große Saladin mal
Besiegt von den unterlegenen Christen
Was daran erinnert wie groß auch der
Ruhm oder die Macht eines je waren
Können kleine Fehler alles ändern
Wie im Falle Saladins die vermeintliche
Überlegenheit gegenüber den Christen
Die ihn täuschten und vertrieben auch
Wenn dieser Sieg nicht von Dauer war
Brachte er dem kranken König doch
Zwei Jahre relativen Friedens als Sieger
Der Balduin le Lépreux kurzzeitig zum
Helden machte über den überlegenen
Saladin was wiederum sein Erzieher
Der da gerade Kanzler von Jerusalem
Wilhelm von Tyrus als berühmtester
Geschichtsschreiber des MIttelalters
Für die Nachwelt berichtete auch wenn
Diese später Saladin höher schätzte
Als den einmal heldenhaften Balduin
Der da schon Keine Finger wie Beine
Mehr gehabt haben soll und auch in
Die Schlacht getragen werden musste
Geschweige denn fortpflanzen konnte
Am Ende betrachten wir es mit viel
Abstand denken es kommt doch oft
Anders als gedacht wer sich zu sicher
Seines Sieges fällt leicht herein aber
Auch größte Helden des Augenblicks
Lässt die Geschichte zu Zwergen
An die sich keiner erinnert schrumpfen
Sofern andere großzügig tolerant sich
Zeigen wie von Saladin gerühmt der
Heute vor 844 Jahren unterlag

jens tuengerthal 25.11.21

Bibliotheksflaneur

Bibliotheksflaneur

Voller Genuss als Leser heute durch
Vier Bänder der kleinen Bibliothek
Flaniert und Welten durchwandert
Wie zwischen Zeiten geschwebt
Begonnen mit Klaus Modicks Buch
Keyserlings Geheimnis über den
Grafen Eduard v. Keyserling wie
Seine Zeit als stellvertretender
Gutsherr für seinen Bruder auf
Schloss Tels-Paddern im heute
Litauen damals noch Kurland zu
Russland gehörig wo sich wie es
Über Mecklenburg gern gesagt wird
Nichts verändert was weit weg von
Allem liegt ein Leben für sich führt
Wo er sich sogar mit seinem da
Abwesenden Bruder die Geliebte
Eine benachbarte Wirtstochter teilt
An Initialen und Wappen eines Etuis
Erkannt worüber er milde lächelt was
Seinen sonst Stil treffend beschreibt
Der dort im Tweedanzug seines längst
Verstorbenen Vaters verkleidet lebt
Wie er der zu seinem nach vier Jahren
Abschied weinenden Geliebten verkündet
Sein Bruder käme wieder sie könne
Beruhigt sein und alles bleibt wie es war
In dieser Welt des baltischen Adels
Der mit den Preußen eng verbunden
Bis sie mit dem Weltkrieg untergeht
Aber da war Eduard längst in München
Von dort wechselte ich zu Gregor Hens
In die Stadt und der Erdkreis in die
Berliner Gegenwart mit Studenten die
Sich rätselhaft verschieden orientieren
Gegenwärtiges ganz neu betrachten
Um sodann über 200 Jahre durch die
Zeit zu Gilbert White zu springen dessen
Erkundung von Selborne schon in der
Einleitung ein Hochgenuss auch aus der
Geliebten Anderen Bibliothek ist die so
Vielfältig schöne Leseeindrücke bietet
Dass ich gleich dabei blieb um sodann
In das Berlin der 20er zu Auto halt! von
Alexander Kareno zu springen was die
Wunderbaren Aufzeichnungen eines
Russischen Exilanten enthält der sich in
Der noch fremden Großstadt nun statt
Als Literaturprofessor wie in Russland
Als Taxifahrer verdingen muss dabei
Wunderbar über Berlin die Berliner wie
Seltsame Gewohnheiten der Fahrgäste
Wie die Quälerei persönlicher Chauffeure
Zu erzählen weiß und bei allen immer
Wieder Katastrophen lächeln lässt so
War das Flanieren des Lesers heute
Ein vielfältiger Genuss sowohl als
Leser wie als Bücherliebhaber mit
Schönen Bänden in der Hand was
Passte besser zu grauen Tagen im
Berliner November der Gegenwart

jens tuengerthal 25.11,21

Einhunderttausend

Einhunderttausend

Über 100.000 Tote hat Corona bis heute
Allein in Deutschland gefordert was somit
Wäre als würden 264 vollbesetzte Jumbos
Ohne Überlebende abstürzen oder eine
Ganze Großstadt ausgelöscht werden
Was ein guter Moment wäre innezuhalten
Dringend etwas zu ändern wenn noch wer
Darüber nachdenken wollte es nicht doch
Hauptsächlich die Alten wären die sterben
Die für unsere Volkswirtschaft zuerst ein
Kostenfaktor sind der nicht weiter lohnt
Ökonomisch völlig unproduktiv halt
Die Ersparnis durch den Tod so vieler
Heimbewohner nicht noch höher wäre
Als alle Betroffenheit heucheln kann
Der Sozialstaat verdient an den Toten
Gesundet dadurch nachhaltig warum
Wir einen Teufel tun werden endlich
Die Schulen zu schließen wie nötig
Weil Kinder selten schwer erkranken
Wird jetzt noch hart über Weihnachten
Aber damit die Kinder endlich erben
Müssen noch einige vorher sterben
Weihnachten wird ohne Lockdown
Helfen und alle Impfgegner diese
Völlig asozialen Covidioten leisten
Einen wichtigen Beitrag zur Gesundung
Des kranken Sozialstaats was so
Gesehen zur Versöhnung beiträgt
Sterben müssen alle irgendwann
Covid macht es ziemlich effektiv
Wird am Ende ein Gewinn sein
Was natürlich keiner laut sagt
Am Ende muss die Kasse stimmen
Und so sind die 100.000 wohl ein
Einschnitt aber am Ende dient alles
Der Wohlfahrt kommender Generationen
Weniger Menschen schaden auch
Dem Klima viel weniger als mehr
So bleibt der tragische Einschnitt
Ein Grund zum Feiern irgendwie
Zumindest für die Überlebenden
Und der Tod geht uns nichts an
Da wir nie gemeinsam irgendwo

jens tuengerthal 25.11.21

Mittwoch, 24. November 2021

Beziehungswunder

Beziehungswunder

Liebe ist ein Wunder das uns passiert
Meist völlig unerwartet ohne alle Vernunft
Ganz aus dem großen Gefühl heraus
Beziehung ist der Kompromiss wenn
Wir eine Liebe irgendwie leben wollen
Das Ergebnis wenn wir beides mischen
Ist meist eher ernüchternd statt berauschend
Aber ohne geht es auch nicht irgendwie
Warum die glückliche Beziehung eine
Ausnahme wie ein Wunder auch ist
So taucht das Wunder der Liebe dann
Doch in der Realität auf beim Versuch
Zu leben was möglich ist zumindest
Wenn es mal zufällig klappt und dann
Wenn nicht ist es auch schon egal
Was am Ende wieder passt

jens tuengerthal 24.12.21

Literartisch

Literartisch

Habe einen Tisch voller Bücher
Der neben dem Diwan steht
Dort findet sich vieles bunt
Gemischt von Prosa bis Verse
Sachbücher wie Literatur
Auch die lese ich parallel
Irgendwie weil es nie zuviel
Gute Bücher geben kann
Dennoch stehen einige
Dort mir näher als manche
Direkt am Kopfende des Diwan
Einige liegen dort weil gerade
Weniger interessant oder zum
Vorlesen mehr als zum Studium
Eine sehr bunte Mischung die
Früher in verschiedenen Stapeln
Hier herumstand in meiner
Kleinen Bibliothek nun seinen
Eigenen Liegeplatz hat im Hafen
Der meine Heimat und Welt ist
So sind Bücher mir die nächste
Verbindung zur Welt durch die ich
Lesend am liebsten reise weil
Keiner das Anschlussbuch dabei
Verpasst und so ist mein hier
Literartisch nah und fern wie
Aufbruch und Ankommen oder
Ein Tisch mit Büchern halt
Für die Nichtleser erklärt
Was immer sie verstehen
Hat es so einen Namen

jens tuengerthal 24.12.21

Verwaltungszauber

Verwaltungszauber

Die Ampelkoalition steht womit
Deutschland noch dieses Jahr
Eine neue Regierung bekommt
Wenn nicht an der Basis noch
Alles schiefgeht womit aber nach
Deutschem Gemüt keiner rechnet
Ordentlich fristgemäß erledigt gefällt
Hierzulande besser als großes Drama
Ob allem Anfang ein Zauber innewohnt
Wie Hermann Hesse einst so schlecht
Reimte sei hier dahingestellt nicht nur
Weil das Gedicht so schlecht ist wie
Zu oft zitiert dass es schon eine Form
Des lyrischen Missbrauchs darstellte
Diesen nervigen Text an den Anfang
Zu stellen der eher für das kollektive
Spießbürgertum als für Aufbruch steht
Für den sich der Nobelpreisträger selbst
Später schämte weil er wusste wie
Schlecht er nur reimte statt dichtete
Es besser gekonnt hätte im übrigen
Geht es weniger um Lyrik dabei als
Um schlichte politische Prosa die der
Leitung der Verwaltung dienen soll
Warum es viel Realismus braucht
Überhaupt etwas zu bewegen aber
Daran gemessen sind die Ziele sehr
Ambitioniert und auch wenn alle
Federn lassen mussten dabei ist
Was geplant ist ein großer Wurf
Dass der designierte Bundeskanzler
Dabei mit Corona begann spricht für
Sich wie für eine richtige Einschätzung
Der dramatischen Situation des Landes
Soviel Realismus am Anfang tut besser
Um endlich wieder etwas zu bewegen
Denn das Land ist in Corona-Not was
Immer sich durch den geplanten Stab
Im Bundeskanzleramt nun ändert wird
Corona zur prioritären Chefsache was
Gut so ist der Rest wird sich zeigen
Scholz hat zumindest Erfahrung damit
Von der Impfpflicht bis zum Lockdown
Der immer dringender nötig nun wird
Was den Klimaschutz angeht ist wohl
Unter Druck der Grünen endlich ein
Mutiger Schritt gelungen indem bis
2030 80% erneuerbare Energien nun
Erstrebt werden was gut klingt auch
Wenn die Umsetzung spannend wird
Kann der Wirtschafts und Klimaminister
Habeck hier für einen neuen Kurs stehen
Bei dem die anderen schlucken mussten
Der Abschied von der Kohle fiel wohl
Auch einigen Genossen noch schwer
Doch wie der Hamburger Scholz die
Eigene Heimat landunter gehen sieht
Wird auch die FDP eingesehen haben
Ökonomische Zukunft muss heute
Nachhaltig und erneuerbar sein was
Einen großen Wandel im Land bringt
Wofür die designierte Außenministerin
Annalena Baerbock stehen wird ist noch
So offen wie manche Namen wohl außer
Kanzler Klima Wirtschaft Finanzen was
Die Chefs unter sich aufteilen während
Die Dame Chefdiplomatin werden soll
Ob das gleichberechtigt ist dahingestellt
Möge es jeder nach seiner Fasson
Versuchen und eine Chance haben
Nun wird sich in der Praxis zeigen was
Von den großen Versprechen bleibt ein
Großer Schritt ist dabei das Bürgergeld
Auch was das erniedrigende Hartz IV
Endlich erledigt und damit auch die
Linke immer überflüssiger nun macht
Die Demokratie in der Mitte stärkt
Wenn es Scholz gelingen sollte das
Land zu einen und die Koalition auch
Jenseits erster großer Worte noch
Kooperativ bleibt könnte es besser
Werden als mit dem Abgang der
Großen Kanzlerin Merkel befürchtet
Spannend bleibt noch was die je
Parteien zu dem Papier sagen doch
Beruhigend ist dabei dass viele derer
Die es verhandelten auch darüber
Abstimmen werden womit sich die
Dramen in Grenzen halten dürften
Hoffentlich gehen sie bald an die
Arbeit damit der Stillstand endet
Die Verwaltung ihre Arbeit macht
Sich zumindest einigen der hehren
Ziele irgendwie genähert wird was
Schlicht praktische Arbeit dann wird
Zu der es keinen Zauber braucht
Sondern anständiges Management
Auch die in Aussicht genommene
Schuldenbremse wieder ab 2023
Scheint dabei relativ realistisch
Nach erstem Überfliegen des Textes
Wirkt es als hätte es schlimmer
Kommen können wie sich damit
Etwas vernünftig weiter bewegen
Mit Klimaschutz stimmt zumindest
Die grüne Richtung was gut so ist
Über den Rest reden wir besser
Wenn sie zeigten was sie können

jens tuengerthal 24.11.21

Coronalügen

Coronalügen

Wir kennen die Krankheit
Wissen um tödliche Folgen
Aber ignorieren sie weiter
Obwohl die Lage wesentlich
Dramatischer ist als letztes Jahr
Sollen Schulen offen bleiben
Dabei gibt es in den Schulen
Eine Inzidenz über 1000 wie
Sonst nur in Sachsen oder
Bei schwäbischen Pietisten
Wie ein Lockdown verhindert
Werden es möglichst normal
Zum bevorstehenden Fest sein
Der Impfdruck wird erhöht
Um eine Impfpflicht geraunt
Die leider unvermeidlich sei
Aber dort wo sie schon lange
Nötig wäre immer noch nicht
Umgesetzt wurde in der so
Mörderischen Altenpflege
Wenn die Alten früher sterben
Sparen die Sozialkassen viele
Milliarden da lohnt sogar die
Kleine Coronakostenexplosion
Was aber keiner sagen würde
Wir wissen was nun geboten ist
Schulen dicht wie Lockdown
Bis mindestens nächstes Jahr
Aber noch drücken sich alle
Auszusprechen was nötig ist
Halbe Maßnahmen sind nichts
Töten nur etwas verzögert wie
Die Hospitalisationsrate eine
Zahl ist die stets zu spät kommt
Wir müssen vorher gegensteuern
Alle wissen es und lügen weiter
Die Situation verschärft sich
Es gibt keine Perspektive mehr
So zu tun als gäbe es kein Risiko
Könnten wir einfach weiter machen
Schulen und Läden offen halten
G2 genügt nicht mehr da Delta
Genug Durchbrüche immer zeigt
G2+ reicht nur wenige Stunden
Verrät keine kommende Infektion
Nur wenige Stunden zuvor die
Erst Tage später sichtbar wird aber
Wer zu spät kommt stirbt schneller
Es bräuchte nach jedem positiven Test
Mindestens 5 Tage Quarantäne bis
Entwarnung gegeben werden kann
Wenn Kinder zuhause Not leiden
Braucht es da dringend Hilfe aber
Es ist kein Argument Schulen wie
Kitas weiter geöffnet zu halten
Alle Beteiligten dort zu gefährden
Wir wissen aus Erfahrung was nun
Nötig und zu tun ist hören wir auf
Zu lügen es sei nun anders außer
Wir wollen die Alten wirklich opfern
Dazu braucht es keiner Lügen mehr
So handeln wir real längst schon
Wer retten will muss nun handeln
Alle die weiter warten wollen nicht
Die Wissenschaft sagt was nötig ist
Mit dem Ende der Lügen steigen die
Chancen erfolgreich zu sein statt
Weiter in die Katastrophe zu rasen

jens tuengerthal 24.11.21

Dienstag, 23. November 2021

Liebesbeziehung

Liebesbeziehung

Ist eine Beziehung die Erfüllung
Des alten Traum von Liebe oder
Der Anfang vom Ende des Wunders
Was zwei miteinander fanden
Frage ich mich beim Blick auf
Manch gescheiterten Versuch
Der selten irgend klüger machte
Ist die Ausschließlichkeit nicht
Immer auch ein Besitzdenken
Was für sich haben will statt
Wie es dem Wesen der Liebe
Entspricht bedingungslos zu gönnen
Ist dieses Ideal der Liebe lebbar
Oder völlig unrealistisch weil
Wer liebt für sich haben will
Um die Einmaligkeit der Liebe
Miteinander zu leben auch
Wenn alle Erfahrung lehrt
Diese Erwartung wartet nur
Darauf enttäuscht zu werden
Wie solche immer schon der
Baldige Tod der Liebe ist da
Nur dazu da zu enttäuschen
Während wir völlig erwartungslos
Genießen können was ist
Uns an dem einfach freuen
So spricht manches dafür
Dass der Beginn einer Beziehung
Die Liebe bald schon vertreibt
Dennoch versuchen wir es
Immer wieder neu um damit
Auf Dauer glücklich zu bleiben
Was auch natürlich scheint
Vielleicht wäre es klüger aus
Erfahrung zu lernen um den
Augenblick zu genießen
Wo er uns gnädig ist
Statt mehr weniger zu wollen
Weil was bleibt alles ist
Was glücklich macht aber
Wie immer sind in der Liebe
Die tollsten Pläne nur Theorie
Weil diese macht was sie will
Uns meinen lässt diesmal
Sei es wirklich für immer
Vielleicht stimmt es ja mal
Falls wir vor dem Ende dann
Sterben ist es zumindest nicht
Widerlegt vielleicht darum
Kommt es wie es kommt
Auch wenn es Unsinn ist
Muss es dann so sein

jens tuengerthal 23.11.21

Lesegarten

Lesegarten

Liebe es in meinem bunten Garten
Der Bücher zu flanieren aber wenn
Geliebte mich einst in ihren Garten
Wo auch immer im Grünen luden
War ich immer um Ausreden bemüht
Oder lud sie lieber gleich auf den
Diwan anstatt meinen Garten mit
Schönsten Blüten auch der Leselust
Genieße die Lektüre von Alphonse Karr
Reise um meinen Garten solange ich
Nicht im Grünen sitzen muss denn
Gartenarbeit war für mich schon
Immer nur eine lästige Qual die
Zu vermeiden multiple Allergien
Bisher immer geholfen haben
Im Sommer am See kann mal
Ganz nett sein aber wenn ich
Zugleich hinterm Ventilator in
Der schattigen Bibliothek sein darf
Wäre keine Frage was ich wählte
Wer braucht schon lästige Natur
Zu nah auch Sex im Grünen wird
Völlig überschätzt nach meiner
Erfahrung der Diwan dagegen
Von manchen unterschätzt
Vielleicht fehlt den Gärtnern aus
Leidenschaft ein Stück Entwicklung
Vom Bauer zum Kulturwesen
Was sich an Geistigem mehr ergötzt
Als an irgendwie Grünzeug was
Durch Unterdrückung kultiviert
Werden soll im Sklaven Dasein
Es steckt darin fraglos unendlich
Viel Wissen wie mein Vater zeigte
Aber ich finde es langweiliger
Als die meisten guten Bücher
Lernte ich lesen und schreiben
Um in der Erde zu wühlen wie
Ein sicher kultivierter Maulwurf
Frage ich mich nicht mehr um
Das Elend wie die Quälerei im
Garten denen zu überlassen
Die sich dazu berufen fühlen
So ist mein Garten allein gebunden
Trägt fein bedruckte Seiten statt
Lästig juckender Blüten oder
Herbstlich zu fegender Blätter
Gärtner haben Gärten zum Glück
Leser lieben ihre Bibliotheken
Bescheide mich auf Bücher

jens tuengerthal 23.11.21

Wirklichkeitsphantasie

Wirklichkeitsphantasie

Wie wirklich die Wirklichkeit ist
Was zur Phantasie eher gehört
Ist nicht erst seit Watzlawick
Vielen fraglich geworden doch
Hat es der Moderne die Welt
Der Märchen neu geöffnet
Ohne Sicherheit zu geben
Kann gewolltes Sein in all
Seiner Schönheit neben
Nur gesolltem Unsinn existieren
Was wie wirklich wem wird
Sind mehr als nur fünf W
Zuerst eine Frage der Haltung
Dann eine der Phantasie weil
Wir irgendwann ohnehin sterben
Fragt sich warum wir nicht
Bis dahin leben wie es uns gefällt
Was immer besser tut als aller
Zwang der uns fremd ist doch
Bei aller Relativität der Möglichkeiten
Braucht wer als Phantast ganz
Real seine Träume leben will
Viel Haltung im Widerstand die
Aufrecht ihre Pflicht erfüllt um
Sich nicht wieder zu verlieren
Im großen nur egal bleiben
So braucht es viel Phantasie
Die Wirklichkeit den Träumen
Irgendwie anzupassen denn
Das meist andersherum ist
Mehr Problem als Lösung

jens tuengerthal 23.11.21

Familienrollen

Familienrollen

Gerade mit Graf Eduard von Keyserling
Auf den Gütern der Familie in Kurland
Angekommen wo er sich mit väterlichen
Tweet verkleidet was ihm schon einen
Schmerzhaften Lachanfall bescherte
Bei Betrachtung seines ihm fremden
Selbst was den Gutsherr spielt als
Der er sich nie fühlte wie er sich dazu
Vom Gutsverwalter führen lässt der
Mit zotigen Sprüchen sich locker gibt
Material für spätere Romane liefert
Gemerkt wie befremdlich Familie ist
Wo wir anders sind als die meisten
Künstler in der Rolle der Beobachter
Bestenfalls ein Bild malen können
Von den Zuständen wie sie sind
Immer Randgestalten bleiben die
Das Vergnügen der anderen eher
Beobachten als wirklich teilnehmen
Hofnarren irgendwo sind wie dabei
Selten ernst genommen werden
Was ja der Rolle entspricht die
Immanent eine Traurigkeit trägt
Über die nur lachen kann wer nicht
An ihr noch wieder ersticken will
So spielen alle ihre Rollen in der
Familie die etwas auf sich hält
Ob irgendwer weiß was wirklich ist
Bin ich mir immer weniger sicher
Manche spielen ihr Leben lang
Von den Eltern erlernte Rollen
Ohne je bei sich anzukommen
Ob das vielleicht gut so ist
Besser als was in jedem steckt
Lasse ich lieber höflich offen
Solange es irgendwie funktioniert
Lebe die Familie was genügt
Es zu nehmen wie es ist
Nie braucht etwas einen Zweck
Wo es uns ausfüllt wie amüsiert
Hat der Bürger genug um
Zufrieden weiter zu leben
Lachen wir darüber
Es hilft

jens tuengerthal 23.11.21

Impfmarketing

Impfmarketing

Ein Minister leitet die Verwaltung
So auch der Herr Spahn der von
Marketing scheinbar nichts versteht
Aber dann doch versucht mit dem
Instrument der Verknappung etwas
Zu bewegen wohin auch immer
Lässt Biontech verknappen um
Angeblich Moderna vor dem
Verfall noch zu verbrauchen
Was nach Marketing aus der
Planwirtschaft eher klingt
Sofort stürmen alle die Impfzentren
Dann tauchen völlig unerwartet
Eine Millionen Dosen wieder auf
Der Minister bleibt bei der vorher
Angekündigten Verknappung
Ein deutsches Amt ändert nicht
Seinen Kurs nur weil sich die
Realität plötzlich mal ändert
Will es dem Beobachter scheinen
Aber wäre es nicht auch möglich
Dass dieser seltsame Zickzack
Der völlig idiotisch erst scheint
Das beste Marketing überhaupt ist
Alle reagieren seltsam verwirrt
Keiner weiß mehr was er will
Dann schnell impfen gehen
Bevor nichts mehr da ist denkt
Da der nüchterne Berliner der
Sich mit Chaos und Verwaltung
Spätestens seit rot-rot auskennt
Und so wirkt am Ende am besten
Was am Anfang keiner versteht
Denn es gilt ja sicher ist sicher
Nichts wirkt stärker als das Ego
Mit der Angst zu kurz zu kommen
Sehr gut Herr Spahn denke ich
Er kennt seine Pappenheimer
Was alle wieder beweisen
Ein wenig Verwirrung stiften
Schon wird Impfen hipp
Wenn eine Millionen Dosen extra
Erwartet werden wird vorher
Schnell verknappt und verwirrt
Läuft gut denk ich im Volk das
Geiz geil findet wie stets Angst
Hat zu kurz zu kommen
Das war ein Meisterstück
Des staatlichen Marketing
Wie kluger Propaganda

jens tuengerthal 23.11.21

Montag, 22. November 2021

Liebesumwege

Liebesumwege

Liebe nimmt gerne Umwege
Um beieinander anzukommen
Was völlig absurd uns schien
Kommt am allernächsten weil
Es dann genau so sein muss
Was dank ausgeschaltetem
Verstand ganz logisch ist
Wenn es nicht gut geht
Schütteln wir den Kopf
Darüber und zweifeln an uns
Wo es gut geht hat die Liebe
Immer recht was sie aber
Ohnehin eigentlich hat
Egal auf welchem Weg
Womit wir wieder am Anfang
Wären und somit alles zur
Liebe hier gesagt wurde
Am Ende gewinnt sie stets
Wo nicht geht es weiter
Ist wohl alles gut so weil
Die Natur der Liebe eben
Alle Fragen damit geklärt
Was bleibt war gut so

jens tuengerthal 22.11.21