Samstag, 23. Juli 2016
Kulturgeschichten 0298
Können Glaubensarten auch friedlich
Miteinander auskommen statt sich auf
Ihrem Weg zur Wahrheit gegenseitig
Totzuschlagen bis keiner mehr übrig ist
Die Verfassungen der zivilisierten Welt
Setzen dies in ihrer Religionsfreiheit voraus
Nachdem es lange anders gelebt wurde
Fraglich ob Demokratie und Religion passt
Ist was hier an Religion blieb der Kern
Um den es künftig gehen muss oder
Nur ein verstümmelter Rest ohne genug
Kampfkraft künftig noch zu überleben
Wer glaubt Leben sei ein Kampf in dem
Nur die Härtesten auf Dauer überleben
Ist in der Demokratie nicht integrierbar
Wer das Gegenteil meint hat es schwer
Wer meint es gehe nur darum täglich
Glücklich zu sein wird sich darum mehr
Bemühen als um Siege womit er sich
Wie die anderen immer glücklicher macht
Lange war das Christentum mörderisch
Heute ist es eher der Islam hier und dort
Kaum eine Religion ist so friedlich je wie
Das Judentum was Palästinenser leugnen
Beim Massaker von München spielte der
Glaube des Täters keine Rolle der nur ein
Psychisch kranker Amokläufer wohl war
Dahingestellt ob Religion weniger krank ist
Ein Jugendlicher der sich durch Ballerspiele
Aggressiv machte deren Gipfel im Amoklauf
Sah hat eine eigene Religion jenseits der
Gewohnten Muster glaubt er nur an sich
Ob nun gegen Ballerspiele mit der gleichen
Härte vorzugehen ist wie gegen Terroristen
Was die Rechten dazu sagen dass der Islam
Unbeteiligt war es westliche Einflüsse waren
Vielleicht könnten wir nach der Panik dort
Einmal innehalten um mehr nachzudenken
Ob nicht einfache Muster und Hass mehr Grund
Der Eskalation sind als der nur Aberglaube
Schnelle Antworten verbieten sich hier
Wie meist für langfristige Lösungen
Der Blick in die Geschichte könnte dagegen
Weiterhelfen statt die üblichen Muster
Am 23. Juli 1532 vereinbarte Kaiser Karl V. mit
Den Protestanten im Nürnberger Religionsfrieden
Erstmals eine gegenseitige Friedensgarantie unter
Wahrung gegenwärtigen konfessionellen Besitzes
Das hieß die Regionen konnten im Reich unter
Der jeweils Konfession friedlich zusammenleben
Die Acht gegen die Protestanten noch aus dem
Wormser Edikt war damit aufgehoben worden
Karl V. war noch nachgiebig gegenüber den
Protestantischen Fürsten die sich gerade erst
Im Schmalkaldischen Bund zusammenschlossen
Weil er sie als Bündnispartner in Ungarn brauchte
Dort waren die Türken eingefallen deren Bedrohung
Des Nordens wollte Karl abwehren wozu er dringend
Freie Hand und Frieden im Reich brauchte was doch
Erstaunlich an heutige Politik wieder erinnert
Russland ist der Inbegriff des Bösen für alle die
Kalten Krieger die so wieder einen Sinn im Leben
Fanden das Atlantikbrücke und Springerpresse
Inhaltlich bestimmen in der neuen Konfrontation
Sogar von Olympia wurde Russland nun teilweise
Rein zufällig wegen gerade jetzt aufgedecktem
Staatlichen Doping ausgeschlossen worden was
Belegt es ist wie damals in der UDSSR noch
Andererseits wird sich schnell wieder mit Putin
Verbündet wenn es an anderen Fronten hilft
Gemeinsam gegen Islamisten zu kämpfen
Die Türkei kein zuverlässiger Partner ist
Hass und Vorwürfe verschwinden plötzlich
Ins Nichts das teure Szenario der Bedrohung
Das die NATO im Baltikum inszeniert ist
Damit schell als Witz offenbar und erledigt
Der Raub der Krim wird noch beklagt doch
Weiß jeder sie werden diese nur zum Preis
Eines Krieges den keiner will je wieder
Herausgeben also schweigen wir darob
Die Geschwindigkeit in der just wieder
Feinde zu Verbündeten werden wie zugleich
Umgekehrt vorher Verbündete Feinde sind
Zeigt nur es gibt keine klaren Fronten
Alle Positionen verdienen Verständnis
Keiner hat nur Unrecht aus neutraler Sicht
Für die Opfer ist es egal ob wer sie tötete
Amokläufer oder Terrorist war
Für Tote ist ohnehin alles egal und vorbei
Warum wir uns um sie nicht zu sorgen brauchen
Ob es so ist muss jeder für sich entscheiden
Sofern die Natur uns entscheiden lässt
Nichts lohnt Aufregung und Streit wirklich
Bedenken wir wie kurz das Leben ist
Wie um was es uns gehen muss dabei
Am Ende nur Glück und Lust zählen
Manche wollen etwas erreichen
Andere glücklich einfach sein
Sich damit mehr beschäftigen
Könnte den Wahnsinn verringern
Es gilt nichts zu erreichen im Leben
Fragen wir uns lieber was uns dabei
Glücklich macht statt Ziele zu suchen
Die wir sodann erledigen wollen
Die Beschäftigung mit der eigenen Natur
Dem persönlichen Glück allein genügte
Uns ein Leben lang zu beschäftigen statt
Im Wahnsinn andere vernichten zu wollen
Es gibt keine Antwort auf den Wahnsinn
Wir können ihn nicht völlig verhindern
Wir könnten nur so jeden Tag leben
Dass wir zufrieden gingen wenn
Ob mich ein Wahnsinniger gleich tötet
Oder ein Raser totfährt kann ich weder
Dauerhaft verhindern noch mich schützen
Nur genießen kann ich bis dahin
Die Lehre aus der Geschichte war es ist
Alles an Frieden und Miteinander möglich
Wenn wir nur die Prioritäten so setzen
Dass der Frieden immer Vorrang hat
Wenn alles möglich ist und wir dennoch
Jederzeit dem Wahnsinn selbst verfallen
Oder einem Wahnsinnigen zum Opfer
Fallen können sollten wir mehr genießen
Es bleibt nach München nichts zu tun
Als darüber nachzudenken wie wir den
Anderen das Leben angenehm machen
Wie den kategorischen Imperativ lehren
Letzteres ist meistens zu schwierig
Wer verstand ihn als Anweisung zur
Freiheit im Glück überhaupt fragt sich
Darum wähle ich lieber ersteres
Im Angesicht des Terrors der keiner war
Wie des Amoklaufes der viele terrorisierte
Fragt sich nur noch wie machen wir es
Uns so schön wie möglich jeden Tag
Wer das Glück mit möglichst vielen teilt
Jedem deutlich macht es geht nur um das
Glück im Leben und danach kommt nichts
Tut mehr für unsere Sicherheit als alle
Die Hass und Angst säen dagegen sich
Mehr mit dem Unglück beschäftigen als
Mit Aufklärung und Zufriedenheit werden
Ernten was sie täglich erwarteten
Sich das Leben so zu machen wie es
Uns gefällt ist die einzige Lehre die
Aus München und Nizza zu ziehen ist
Sterben tun wir früh genug von allein
jens tuengerthal 23.7.2016
Freitag, 22. Juli 2016
Kulturgeschichten 0297
Aufgeregt scheint die Welt gerade
Über die Morde der Islamisten die
An Grausamkeit unübetroffen nicht
Mehr in unsere Zeit passen wollen
Es fragen die Fanatiker sogleich ob
Es nicht am Islam liegt oder der
Fehlenden Kultur aus der Heimat
Dort wo just der IS überall wütet
Wären sie nicht nur fanatisch sondern
Sondern ein wenig gebildet wüssten sie
Wo Europas Kultur im Zweistromland
Ihre Wurzeln hat als hier nur Urwald war
Wer sich über das Abhacken der Köpfe
Beim 600 Jahre jüngeren Islam wundert
Sollte schauen was in Prag geschah durch
Katholische Vetreidiger des Abendlandes 1618
Wen die Grausamkeit gegenüber anderen
Wie Frauen oder Kindern erschauern lässt
Dem Islam darum die Menschlichkeit völlig
Abspricht schaue auf die Hexen bis 1760
Die meinen Ausrottung sei Sache des Islam
Schaue nach Südamerika oder Spanien das
Nach der Reconquista nur durch Raub noch
Aller Intelligenz beraubt überleben konnte
Wer sich sicher ist der Islam sei eben so
Frauenfeindlich rückschrittlich ungebildet
Es zähle dort nur der Wortlaut des Koran
Möge Mathematik oder Medizin studieren
Beide Wissenschaften brachte erst der
Islam über Sizilien ins christlich völlig
Ungebildete Europa zurück das sich
Gegen diese Aufklärung lange wehrte
Die griechischen Philosophen überlebten
In islamischen Bibliotheken den zunächst
Christlichen Furor gegen alles kritische
Denken im festen Aberglauben
Alle die sich wundern wie grausam der IS
Auch Glaubensbrüder tötet mit Bomben
Seien des Albigenserkreuzzuges erinnert
Der am 22. Juli 1209 Béziers eroberte
Dabei töteten die Kreuzzügler im Auftrag
Des Papstes mit dem passenden Namen
Innozenz III. 20.000 Menschen ohne ein
Ansehen von Geschlecht oder Alter
Béziers galt als Hochburg der Katharer
Die eine Glaubensgemeinschaft waren
In Okzitanien dem Südwesten heute
Frankreichs dem Papst ein Dorn
Als Ketzer galten sie warum ihre Tötung
Keine Sünde sondern Ehre war die alle
Beteiligten Kreuzritter dem Himmelreich
Näher brachten was an wen erinnert
Auf die Frage an den Gesandten des
Papstes wie sie denn die Gläubigen
Von den Ungläubigen unterscheiden sollten
Rief dieser tötet sie Gott wird wählen
Nach Béziers ging es nach Carcassonne
Wo die Belagerung eine Woche dauerte
Dort durften sich 100 ergeben die Stadt
Nackt verlassen der Rest wurde verbrannt
Die Katharer waren eine Untersekte der
Katholischen Sekte die einst noch als
Jüdische Sekte begann und hatten wohl
Auch persische Einflüsse aufgenommmen
Vernichtet wurden sie nicht weil ihre Sicht
Auf das Christentum unvereinbar wäre
Sondern weil es um die Macht im Languedoc
Ging deren Graf Raimund sie beschützte
Eine Kultur wurde zerstört damit die Macht
Des Königs von Frankreich unbeschnitten
Katholisch im ganzen Land galt sich keine
Geistigen Widerstandsnester bildeten dort
Vor diesem Hintergrund wird die später Rolle
Des zunächst Hugenotten Henry IV. klarer
Dessen Mutter Königin von Navarra war
Deren Erbe im Südwesten er auch antrat
Einer aus der unterdrückten Region der Katharer
Erbte den Thron Frankreichs und pflanzte sich
Durch das ganze Land verteilt vielfach fort
So gab es später dort manche Königskinder
Noch dazu ein Protestant der väterlich Bourbone
Dies Haus das Spanien bis heute repräsentiert
Erst an die Macht brachte in Ruhe als auch er
Zum Katholizismus für Paris konvertierte
Viele Linien in Frankreich weisen auf diese
Religiös vielfältig polarisierte Geschichte hin
Warum nach der Revolution der Laizismus
Auch zum Dogma des Staates wurde
Der Fanatismus im Aberglauben kannte dort
Keine Grenzen wie albern die Historie auch
War auf der sich Macht begründete wie die
Angeblich gelandete Maria Magdalena
Die Vertreibung der Hugenotten aus ihrer
Geliebten Heimat vor allem im Südwesten
Bereicherte Preußen wie die Schweiz die
Hugenottischen Offiziere siegten nun
Es war Henrys Enkel Ludwig der vertrieb
Obwohl der Großvater noch ein Toleranzedikt
Als großes Erbe ihm hinterließ doch war
Rom stärker als alle Vernunft noch
Die ökonomische Überschätzung Ludwigs
Der Frankreich erst stark machte und dann
Im Absolutismus zur Revolution führte bei
Seinem Ururenkel hatte bittere Folgen
Doch erstarkte als Gegenbewegung nun
Zum stupiden Absolutismus in Versailles
Auch die Aufklärung um die Enzyklopädisten
In Paris wie im vorrevolutionären Land
In der Konfrontation von altem Aberglauben
Mit revolutionären Kräften erstarkte auch
Im republikanischen Frankreich heute eine
Le Pen mit ihres Vaters Fron National mehr
Beim Ringen um die Macht sicher zu gehen
Kann so mit Populismus schlafende Hunde
Wecken im vordergründig laizistischen Land
Das Eliten in manchem Kreuzzug vertrieb
In der Vertreibung seiner Eliten durch den
Terror für den die Religion benutzt wurde
Waren auch die Deutschen sehr gut immer
Bis zur Perfektion schließlich im Dritten Reich
Diese kurzzeitige Diktatur eines Wahnsinnigen
So primitiven wie widerlichen Österreichers
Dem die Deutschen willig zu gern folgten
Verdient die Tradition der Reiche nicht
Auf primitiven Rassismus baute eine mit
Falschen Symbolen überladene Ideologie
Ihre durchsichtige rassistische Lehre
Auf die nur Verlierer reinfallen konnten
Dies zu erkennen und so zu benennen
Fällt manchen immer noch schwer weil
Die Mythen sich in Hinterköpfe setzten
Warum Show in der Demokratie stört
Am 22. Juli 1942 traf der Waggon voller
Häftlinge aus dem Warschauer Ghetto
Im Rahmen der Aktion Reinhardt im
Vernichtungslager Treblinka ein
Die Aktion Reinhardt plante die vollständige
Vernichtung aller Juden und Roma im damals
Besetzten Generalgouvernement was aus
Polen und der Ukraine weitgehend bestand
Im Zuge der Aktion Reinhardt wurden
Zwischen Juli 1942 und Oktober 1943
Zwei Millionen Juden und 50.000 Roma
In Vernichtungslager gebracht und ermordet
Wann der Plan dazu gefasst wurde ist so
Unklar wie die Beteiligung Hitlers daran
Außer einem Schreiben Görings an Heydrich
Ist dazu nichts schriftliches nachweisbar
Die Wannseekonferenz legte wohl die Basis
Für die sogenannte Endlösung die genau die
Vernichtung der osteuropäischen Juden vorsah
Die leider weit zu erfolgreich noch gelang
Nur drei Jahre später hatte es eine Ende
Mit dem vermeintlich tausendjährigen Reich
Das schmuddelig in gemanischer Tradition suhlte
Das Land zerstört und aus guten Gründen besetzt
Vierzig Jahre durften die Deutschen in zwei Staaten
Danach getrennt beweisen ob sie der Welt auch
Weniger schaden als nutzen konnten wenn sie
Von Alliierten kontrolliert wurden statt autonom
Der Nationalsozialismus war wie der Kommunismus
Eine ganzheitliche Glaubenslehre die niemals mit
Demokratie zu vereinbaren war wie es wohl auch
Für den Islamismus eines Sultan Erdogan gilt
Der kleine Türke aber ist viel zu unwichtig noch
Mit einem Hitler verglichen zu werden oder gar
Den großen Sultanen osmanischer Geschichte
Er bleibt ein beschränkter Anatole eben immer
Doch wie sich nun auch alle über seine Wähler
Wie fanatischen Anhänger erheben sollten eher
Mancher schweigend auf die eigene Geschichte
Schauen um zu erkennen was sie hier taten
Ahnungslos taten alle über Vernichtungslager
Zumindest danach und wissen wollte es keiner
Nachgefragt werden sollte nicht mehr als das
Wirtschaftswunder demokratisch wieder begann
Nur wer die Dinge beim Namen nennt kann sie
Erkennen und irgendwann ändern doch noch
Sind die Türken nicht so weit wie der Umgang
Mit dem armenischen Völkermord zeigt
Es gibt gute Gründe sich über Grausamkeit
Aufzuregen und sie unmenschlich zu nennen
Doch sich über irgendwen erheben steht wohl
Keinem Volk auf der Welt je zu bis heute
Besser übernähmen diejenigen die nun noch
Am lautesten tönen Verantwortung für ihre
Geschichte um nicht ewig die gleichen dummen
Fehler mit tödlichen Folgen zu wiederholen
Die Ankläger des Islam beschweren sich häufig
Lautstark auch über das Bombardement von
Dresden schweigen dafür um so beredter zur
Deutschen mörderischen Verantwortung noch
Wer nicht bekennt und nicht verändert sollte
Künftig den Mund besser halten damit nicht
Aller verbaler Dreck dies Land verunreinigt
Sondern deutsch eine schöne Sprache bleibt
Alle die auf diese einseitigen Ankläger ohne
Eigene Übernahme von Verantwortung hören
Sollten öffentlich dumm genannt werden
Damit Scham noch statt Vernunft schützt
jens tuengerthal 22.7.2016
Donnerstag, 21. Juli 2016
Bücherrettung
Es stirbt sich immer leichter durch die
Attentäter die sich in Tagen radikalisieren
Ohne Aussicht auf mehr Sicherheit
Die Türkei wird immer mehr zu einem
Islamistischen Führerstat mit deutlich
Autoritären Tendenzen ohne dass es
Ein Mittel gäbe sie dabei zu stoppen
Mit Russland wird die Konfrontation
Aufgrund des Doping immer stärker
Als gerade wieder Kooperation mit
Der NATO vorsichtig noch begann
Es sieht nicht gut aus um uns herum
Auch im Land steigen die Spannungen
Befeuert durch radikale Kräfte noch
Durch stabile Wirtschaft verdeckt
Wenn es gerade am schlimmsten
Aussieht ist es wohl weise sich
Lieber zurückzuziehen um dafür
In Büchern sein Heil zu suchen
Was immer passiert finden sich
In Büchern noch bessere Welten
Die wir nach unserem Ideal sehen
Nur hilft diese Flucht noch wem
Zumindest der Leser macht sich
Damit die Welt wie sie ihm gefällt
Was mehr können wir wollen wenn
Außen zerfällt als zu uns kommen
Flieht wirklich die Welt wer liest
Ist nicht mehr da wer glücklich ist
Zählt da noch was andere für
Relative Wirklichkeit halten
So ziehe ich in den Bücherturm
Allein mit den Geschichten die
Längst erzählt um die Welt nach
Dem Buchstabenbild zu sehen
Berichten und sehen was ist
Doch zugleich auch weg davon
Um mit den Wörtern ganz allein
In der Welt zu leben die bleibt
jens tuengerthal 21.7.2016
Nizzatäterzahl
Der Täter in Nizza erhöhte oder
Ist es egal wie leicht es geht
Umzubringen wenn es gefällt
Für Tote und Angehörige ändert
Sich damit nichts mehr wusste
Auch keiner irgendwie vorher
Sich aufregen lohnt auch nicht
Wo Aufklärung nur der weiteren
Beunruhigung dient rechtfertigt
Sie allein mehr Kontrolle ohne
Aussicht auf mehr Sicherheit
Wäre es klüger zu schweigen
Um nicht noch mit der Angst
Die Radikalen zu stärken oder
Half je anderes als Aufklärung
jens tuengerthal 21.7.2016
Cafélust
Wenn alle nur wie nötig noch
Bekleidet macht Lust sichtbar
Manchmal wird sie auch fühlbar
Dann ziehen sie zu zweit davon
Sich der dann überflüssigen Reste
Wechselseitig zu entledigen
Selten sind sie dann weniger erhitzt
Nur der mit der Obdachlosenzeitung
Zieht einsam weiter seine Runde
jens tuengerthal 21.7.2016
Lustfrequenz
Bemisst sich der Grad der Befriedigung
Nach Häufigkeit oder Intensität der Lust
Zählt am Ende nichts als Gleichzeitigkeit
jens tuengerthal 21.7.2016
Lustgröße
Nach dem Grad der Befriedigung
Oder gerade dessen noch Fehlen
jens tuengerthal 21.7.2016
Glückserfüllung
Aller Träume oder ist erfüllt
Schon fast ohne Sehnsucht
jens tuengerthal 21.7.2016
Nullprozent
Damit investiert wird bleibt der Zins
Bei 0% was immer etwas wert ist
jens tuengerthal 21.7.2016
Liebesspiel
Wer mit ihr spielt hat schon verloren
Die nicht mitspielen bleiben allein
jens tuengerthal 21.7.2016
Erdoquenz
Verhält sich wie eben Islamisten
Seine Anhänger bejubeln es
Nie war es für Europa leichter
Die Türkei nicht aufzunehmen
jens tuengerthal 21.7.2016
Olympiakrieg
Oder geht es noch um Sport dabei
Die Frage zeigt wie überflüssig es ist
jens tuengerthal 21.7.2016
Kulturgeschichten 0296
„Alle denkenden Männer sind Atheisten.“
„Die Welt ist ein schöner Ort und wert, dass man um sie kämpft.“
„Ein Mann kann zerstört werden, aber nicht besiegt.“
„Alle guten Bücher haben eine Sache gemeinsam - sie sind wahrer als wenn sie wirklich passiert wären.“
„Mein ganzes Leben lang habe ich Wörter so betrachtet, als würde ich sie das erste Mal sehen.“
„Wenn ein Prosaschriftsteller genug davon versteht, worüber er schreibt, so soll er aussparen, was ihm klar ist. Wenn der Schriftsteller nur aufrichtig genug schreibt, wird der Leser das Ausgelassene genauso stark empfinden, als hätte der Autor es zu Papier gebracht. Ein Eisberg bewegt sich darum so anmutig, da sich nur ein Achtel von ihm über Wasser befindet.“
„Alle wahrhaft schlimmen Dinge beginnen, mit der Unschuld.“
„Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen betrunken zu sein, um Zeit mit Idioten zu verbringen.“
„Umso älter man wird umso schwieriger wird es, Helden zu haben, aber genau das ist notwendig.“
„Mut ist Anmut, unter Druck.“
„Das Leben jedes Mannes endet auf die gleiche Weise. Es sind nur die Details, wie jemand gelebt hat und wie er gestorben ist, die einen Mann vom anderen Unterscheiden.“
„Die Angst vor dem Tod steigert sich exakt proportional, zur Steigerung des Reichtums.“
„Für einen Krieg sind drei Dinge notwendig - die Öffentliche Ermächtigung, der einfache Grund, das richtige Motiv.“
„Glück bei intelligenten Menschen ist das seltenste, das ich kenne.“
„Das Zögern erhöht sich in Relation zum Risiko, im gleichen Maß zum Alter.“
„Ich musste mir nie ein Fach auswählen - mein Fach hat sich eher mich ausgewählt.“
„Im modernen Krieg wird man wie ein Hund sterben und das ohne guten Grund.“
„Moral ist das wonach du dich gut fühlst und immoralisch ist das wonach du dich schlecht fühlst.“
"Einen Menschen erkennt man daran, wie er sich rächt.“
„Glück, das ist einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis.“
„Man braucht zwei Jahre, um sprechen zu lernen, fünfzig, um schweigen zu lernen.“
Männer macht Knappheit aus wie Härte
Wenn was sie sagen wenig ist dafür dies
Um so mehr Gewicht hat im Strom der
Sonst nur Worte plappernden anderen
Kunst wird diese nichts sagende Ignoranz
Wo sie es schafft mit dem weniger noch
Neugier für das unsichtbare mehr im Kopf
Zumindest des Lesers weiter zu schaffen
Wie bei einem Eisberg soll bei den Worten
Der echten Männer und ganzen Kerle
Nur die Spitze sichtbar sein während
Große Welten unter Wasser schwimmen
Als rasierten nicht auch die härtesten Kerle
Ihre Schwänze wenn sie zu den Frauen gehen
Damit sie größer wirken in Anscheinsohnmacht
Auch wenn jede Größe selbst erspüren kann
Viele große Schweiger kommen eher ins
Stottern wenn wir sie nur nach der Welt
Hinter oder unter ihnen fragen um noch
Zu erkunden was sich am Ende verbirgt
Mit dem großen Nichts zu erwachen oder
Neben ihm ist wohl eine eher ernüchternde
Erfahrung vieler Frauen wie mancher Männer
Wenn jenseits der Stille nichts mehr kommt
Einer der diesen Kult bis zum Freitod trieb
Der lebte was er schrieb wurde heute geboren
Genauer am 21. Juli 1899 erblickte der kleine
Ernest Hemingway das Licht der Welt
In Oak Park Illinois kroch der Sohn eines Arztes
Zwischen den Beinen seiner Mutter heraus
Wie oft sollte er später den umgekehrten Weg
Noch sehnsüchtig suchen anzukommmen
Der auch Reporter und Kriegsberichtserstatter
Machte die Reportage zu seinem Stil wobei
Seine Eisbergtheorie des Ungesagten noch
Ganze Generationen von Männern prägte
Er schoss sich am Ende eine Kugel in den Kopf
Ob dies an einer bipolaren Störung lag oder nur
Das normale Ende für einen Abenteurer ist könnte
Näher zu ihm führen als viele Worte noch hier
Als freiwilliger im Ersten Weltkrieg hatte er sich
An die italienische Front gemeldet wurde dort
Fahrer des Roten Kreuzes und wurde dann
Durch Granatsplitter schwer im Bein verletzt
Aus seiner unglücklichen Liebe zur Krankenschwester
Agnes von Kurowsky wurde neben dem Abenteuer
Des dort Krieges sein Roman In einem anderen Land
Als Reporter kehrte er später nach Paris zurück
Der noch junge Mann der Stierkämpfe liebte wie
Die Jagd schätzte heiratete jung verliebte sich
Wieder und wieder und verließ eine um die andere
In Paris prägten ihn Gertrude Stein und Ezra Pound
Mit seiner dritten Ehefrau lebte er einige Zeit auch
In Havanna und seine Finca dort schenkte seine
Vierte Ehefrau nach seinem Tod dem Staat Kuba
Bevor er zur Großwildjagd nach Afrika ging
Die Jagd in Kenia wurde von Baron Blixen-Finecke
Dem Ehemann von Karin Blixen geleitet die auch
Durch ihren Roman Jenseits von Afrika bekannt ist
Blixen und Percival wurden eine Romanfigur bei ihm
Den Nobelpreis wie den Pulitzer Preis erhielt er
Für seine Novelle Der alte Mann und das Meer
Die in seiner Wahlheimat Kuba spielt und dort
Den Kampf mit den Elementen schildert
Hemingway erschoss sich mit seiner geliebten
Flinte nachdem er wegen Depressionen gerade
Erst aus dem Krankenhaus entlassen wurde
Darin folgte er dem Vorbild seines Vaters
Ob und wo Hemingway glücklich war frage ich
Lieber nicht wichtiger scheint mir was er noch
Mit seinem Stil uns zu sagen hat ob seine
Eisbergtheorie stimmt oder zu einfach war
Geht es um Glück im Leben oder Erfüllung
Ist der freiwillige Abgang ein Zeichen von
Größe oder Ausdruck von Krankheit eher
Ist nicht erst glücklich wer frei entscheidet
Darüber nachdenken scheint mir Hemingway
Würdiger als die Analyse seiner Texte hier
Aber vermutlich weil auch ich als Mann
Auf mir sichtbare Horizont beschränkt bin
jens tuengerthal 21.7.2016
Liebermannliebe
Ich liebe Liebermann und seine
Bilder die Licht und Leichtigkeit
So wunderbar auch in Berlin
Einfingen als sei es ein Spiel
Mit dem er den Augenblick hielt
In die Moderne aufbrach als
Später Präsident der Berliner
Secession wie auch der Akademie
Der Künste der er bis 1933 vorstand
Heute am 20. Juli 1847 wurde er
In eine reiche jüdische Familie geboren
Durchlitt die Schule die er hasste
Wurde entdeckt von der Malerin
Antonie Volkmann die ein Portrait
Seiner Mutter malen sollte aber
Ihr Leben lang stolz auf ihre
Entdeckung war während Liebermann
Auf Reisen nach Frankreich die dort
Impressionisten entdeckte und ihre
Leichtigkeit mit nach Berlin nahm
Mit seinen Bildern die für sich sprechen
Den deutschen Impressionismus prägte
Und es ist diese lichte Leichtigkeit
Die ich so sehr in seinen Bildern liebe
Die genial den Augenblick auch wenn
Nur skizziert noch in Linien festhielt
Ob es die weiße Bank in seinem
Gartenhaus am Wannsee war oder
Die bewegten Birken in selbigem Garten
Strandbilder an der See oder auch
Kinder im Waisenhaus in Amsterdam
Stets liebevoll zu seinem Gegenstand
Trug er das Licht voller Liebe in die Säle
In denen seine Bilder ausgestellt wurden
Wie schön ist es an ihn mit seinen Bildern
Noch zu erinnern voller Verehrung
Wie mit viel Liebe auch in der Erinnerung
An die vielen Besuche bei ihm dessen Haus
Am Pariser Platz just die Ausstellung zu
Harry Graf Kessler beherbergt den er
Schätzte und der ihn liebte und verehrte
So wurde die kleine Ode auf Liebermann
Eine auf einen echten Berliner der dort
Zwei Jahre nach der Machtergreifung
Einsam in seinem Haus starb eine
Liebeserklärung an den Impressionismus
jens tuengerthal 20.7.2016
Mittwoch, 20. Juli 2016
Ausnahmesultan
Der Putsch am Ende doch erfolgreich
Noch fragt sich ob doch der gewann
Der ihn initiierte oder es verwundert
Eigentlich nur die Konsequenz ist
Von Erdogans bisheriger Politik
Andererseits wundert uns dies
Beim Nachbarn Frankreich nicht
Die diesen für weniger verlängern
Aber Vergleiche hinken immer nur
Alle Seiten sehen macht freier
Im Urteil und überhaupt gerade
Wenn Freiheit verloren geht
jens tuengerthal 20.7.2016
Maykunft
Der Medienzirkus schlägt aus
Freut sich an Kleidern und Schuhen
Der manchmal extravaganten Britin
Sie kam im dezenten dunkelblau
Zum Gespräch unter Pastorentöchtern
Merkel hielt sich höflich dabei zurück
Hat alle Zeit der Welt für den Austritt
Einen Abgang den keiner wirklich will
Bei dem die Briten bitten müssen
Um Vergünstigungen noch in Europa
Was Merkel und May genau wissen
Unklar ist noch ob die Schotten
Wie die Nordiren mit gehen wollen
Oder Britannien zu Europas Gunsten
Auf den Rumpf Englands schrumpft
Der Himmel über Berlin wurde blau
Die Sonne scheint zum Abendessen
Dem die Lady Priorität vor Paris gab
Was die Rolle Merkels deutlich macht
Es zeigt auch wohin es führt zu drängen
Wie es die Sozialisten voreilig just tun
Als hätte es wer damit eilig warum nun
Gewinnt wer die Nerven beweist
Wenn England nun doch nicht geht
Weil Schotten und Nordiren sich klar
Querstellen haben alle verloren die es
Nun unnötig eilig hatten wie die Sozis
jens tuengerthal 20.7.2016
Hinz & Kunz
Lebenslauf und alle sind entsetzt
Statt sich zu freuen wer heute
Alles auch was werden kann
Zumal sie sich doch noch
Bemühte etwas zu werden
Gewählte Abgeordnete war
Bis die Lügenpresse nun aber
Die Wahrheit hinter den Lügen
Aufdeckte und sie also zwang
Die Schummelei zu gestehen
Was ihr sichtbar peinlich war
Warum der Anwalt der sie nie
Wurde für sie sprach dabei
Hat sie doch ihre Rolle wohl
Da gewählt mit Bravour gefüllt
Wo als in einer Arbeiterpartei
Sollte so jemand denn noch
Karriere machen als käme es
Darauf an wie sich jemand nennt
Wären Titel nicht Schall und Rauch
Ist was zählte nicht was gewählt
Viel Lärm um nichts in der nur
Anscheinsrepublik um bloß Titel
Größe hätte es darüber zu stehen
Statt Rücktritte nun zu fordern
Wen interessieren meine Titel
Die ich nicht habe für das was
Keiner je war als den Anschein
Felix Krull lässt herzlich grüßen
Lachen wir lieber darüber auch
Thomas Mann der Ehrendoktor
Hatte kein Abitur sondern nur
Mühsam die mittlere Reife was
An seiner großen Bildung nichts
Änderte vermutlich im Gegenteil
Aber Sohn eines Senators war er
Einer insolvent aufgelösten Firma
Was sind wir schon wirklich
Worauf kommt es uns an
Als herzlich zu lachen
jens tuengerthal 20.7.2016
Kulturgeschichten 0295
Es war ein langer Weg bis zum 20. Juli 1944
Kurz war das Leben vieler Teilnehmer nach
Diesem mutigen Umsturzversuch gegen Hitler
Wenige kamen mit dem Leben noch davon
Wie es den Umstürzlern in der Türkei geht
Kann noch keiner sagen bisher verhielt sich
Erdogan immer erwartungsgemäß wie ein
Beleidigter Pascha der gern Sultan wäre
Das Militär ist prädestiniert für Umstürze
Dort liegt die Macht der Waffen mit ihm
Lässt sich diszipliniert ein Umsturz noch
Versuchen wenn totalitär regiert wird
Ob der Umsturzversuch gegen Erdogan
Echt oder nur inszeniert war werden wir
Vermutlich erst nach seiner Zeit erfahren
Wenig spricht gegen eine Inszenierung
Erdogan verglich sich schon mit Hitler
Den er in manchem als vorbildlich auch
Bezeichnete womit alle wissen können was
Von dem verlogenen Islamist zu halten ist
Größenwahn und Vernichtungswille gegen
Minderheiten treiben beide die von einer
Sektenähnlichen Anschauung im Aberglauben
An ihre höhere Größe auch überzeugt sind
Der Weltkriegsteilnehmer Hitler richtete sich
Gegen das Diktat von Verdun wie es die
Schlechten Verlierer gerne nannten damit
Gegen Grundfesten der Weimarer Republik
Erdogan betreibt die Beseitigung des Erbes
Von Atatürk des legendären Staatsgründers
Der laizistischen türkischen Republik auf die
Gebildete Türken stolzer waren als der Anatole
Der Österreicher Hitler hatte Deutschland das
Gerade einen Krieg mit Österreich noch verlor
In die nächste Katastrophe gestürzt aus der
Keiner einen Ausweg sah die wenige ahnten
Das Militär in seiner Führung hatte den Putsch
In der Türkei lange vorbereitet wie auch die
Heute Helden um Henning von Tresckow wie
Den Grafen Stauffenberg der Attentäter wurde
Ob der versuchte Umsturz in einer befreiten Türkei
Die das Diktat des patriarchialen anatolischen Paschas
Hinter sich ließ zum Gedenktag wird bleibt offen
Verantwortung übernehmen sie ja eher ungern
Auch darum sind die Türken eher peinlich und lächerlich
Als eine ernstzunehmende Gefahr zu unbedeutend auch
Nur lästig notwendiger Partner im Süden den doch keiner
In der EU sieht oder haben wollte je bei klarer Vernunft
Hitlerdeutschland dagegen war eine Gefahr für die Welt
Hatte diese in den größten Krieg verzogen der Millionen
Allein das Leben kostete von den Millionen die noch
In den Vernichtungslagern starben ganz zu schweigen
Der 20. Juli kam spät aber nötig und immer rechtzeitig
Hätte erfolgreich Millionen Menschen retten können
Einen grausamen Krieg früher beendet auch mit der
Dann Gefahr einer neuen Dolchstoßlegende wieder
Diese Sorge hatte die Kreisauer um Helmut James Moltke
Wie Peter York von einer Beteiligung an den Plänen von
Tresckow lieber absehen lassen auch wenn teils bekannt
Was sie schwer mit dem Gewissen noch abwogen
Kann ein Umsturz mit Gewalt je richtig sein um Frieden
Wie eine offene Gesellschaft wieder zu erreichen noch
War auch der in der Türkei zum Scheitern verurteilt weil
Er das einfache Volk fanatischer Anhänger nicht mitnahm
Die Operation Walküre war eigentlich ein Plan
Hitlers gewesen sich gegen einen Umsturz zu wehren
Was Tresckow und Stauffenberg sich zu nutze machten
Bei ihrer Planung des Umsturzes für den 20. Juli 1944
Viele Generäle waren eingeweiht worden um so einen
Reinbungslosen Übergang nach Hitlers Tod zu garantieren
Dilletantische Fehler und unverständliches Glück ließen
Diesen letzten großen Versuch der Befreiung scheitern
Warum Stauffenberg entgegen der Meldungen aus der
Wolfsschanze die es besser wussten behauptete er
Wisse der Führer sei tot ist so unklar wie warum es
Hitler wieder überlebte und sich alles verzögerte
Ordentlich deutsch wurden mit höchster Sicherheitsstufe
Die Meldungen vom Tod Hitlers in der Wolfsschanze
In Ostpreußen nahe dem Gut der Grafen Lehndorff versandt
Was Stunden länger dauerte als das Dementi von dort
Eins kam zum anderen um den Übergang von der
Wolfsschanze zum Bendlerblock zur Macht im Staat
Scheitern zu lassen auch wenn so gut so weit geplant
Auch Eitelkeit und Angst spielten eine Rolle dabei
Weiter als viele ahnten war der Übegang schon
Im ganzen Land geplant um alle wichtigen Stellen
Mit Menschen ihres Vertrauens zu besetzen die
Soweit sie dabei genannt wurde dafür starben
Auch mein Großvater wurde irgendwo genannt
Kannte als Lichterfelder Kadett einige der Offiziere
Nachweisbar war ihm keine Beteiligung je er war
Um diese Zeit als Offizier in Belgien noch
Als sein Name auftauchte auf Listen der Offiziere
Für höhere Ämter nach dem Umsturz wurde er
An die Ostfront strafversetzt oder hätte ins KZ
Gehen dürfen er wählte das Feld der Ehre
Zum Glück blieb er dort nicht liegen wie zu viele
Konnte mir später davon erzählen ohne seinen
Mut zu beschönigen er hatte ja nichts getan nur
Nicht nein gesagt als es um ein danach mal ging
Als da Vater von drei Söhnen und Mann einer
Hochschwangeren Frau wollte er nicht alles
Riskieren für ein absehbares Ende wie er sagte
Redete sich nicht schöner als er war was ich mochte
Dennoch wurde er für ein Nichts zur Verantwortung
Nach dem 20. Juli gezogen wie manche noch die
In Sippenhaftung kamen und mehr erlitten als sich
Wer heute noch im Frieden vorstellen kann
Zu was Hitler und seine Schergen fähig waren
Mit deutscher Gründlichkeit belegte Auschwitz
Wie wenig besser die Reichswehr noch war
Erfuhr mein Großvater an der Ostfront
Der andere Großvater zog auch gen Osten
Geriet mit seiner Truppe in den Sümpfen um
Petersburg in Gefangenschaft schon 1943
Blieb fast zehn Jahre in ukrainischen Bergwerk
Er hatte nichts mit dem Attentat zu tun wie
Ihm zugleich die Nazis als Hanseat fremd
Immer blieben er tat eben was er musste
Zwei typisch deutsche Schicksale doch
Beide überlebten mit Glück den Krieg
Der eine weil Zahnarzt und im Lager
Von den Russen als solcher gebraucht
Der andere entkam der Gefangenschaft
Anders als viele derer die beteiligt waren
Die unglücklicherweise noch durch eine
Liste Goerdelers bekannt wurden worauf
Kurzer Prozess gemacht wurde mit ihnen
Stauffenberg wurde noch im Bendlerblock
Erschossen während Tresckow sich selbst
In den Wäldern Ostpreußens tötete als alles
Verloren war um keinen zu verraten
Das Attentat welches die Nazis überraschte
Gab Anlass für eine Reinigunsaktion die fatal
An jene der AKP in der Türkei erinnert auch
Wenn diese besser vorbereitet noch scheint
Die präzise Vorbereitung mit der tausende
Richter aus dem Amt gejagt wurden zeigt hier
Der Putsch in der Türkei ist nicht dem 20. Juli
Vergleichbar sondern dem Röhm-Putsch
Dort inszenierte Hitler einen Putsch um
Ihm unangenehme zu starke SA-Leute
Los zu werden die SS an Stelle der SA
Künftig in der Macht zu setzen ihm näher
Der Mut der Offiziere um Stauffenberg
Tresckow Rönne Gersdorff und viele mehr
Zeigte es war noch etwas da vom guten
Preußischen Geist den keiner mehr sah
Nach dem Krieg sprach keiner mehr
Von Preußen und Offiziersehre lieber
Wurde mit Kaltem Krieg abgelenkt von
Zuviel Schuld zu vieler auf allen Seiten
Auch die großen Familien des Widerstands
Haben ihre Täter und Mittäter gehabt wie
Der Bruder meines Großvaters Nazi war
Bis ihm kurz vor Ende der Absprung gelang
Die Kirche nahm den Pastor noch für
Jugendarbeit gern wieder zurück in den
Schoss der manch Verbrechen deckte
Bonhoeffer und Freunde waren wenige
Die Stiefurgroßmutter auch blieb eine
Immer überzeugte Nationalsozialistin
Bis sie in ihrem Haus dann verbrannte
Unter seltsam ungeklärten Umständen
Dennoch war diese gebildete Frau die
So belesen wie künstlerisch begabt war
Ein vielseitig emanzipiertes Unikum an
Die ich nicht ohne Bewunderung denke
Der Großvater der als preußischer Kadett
Ein Mann des Vertrauens der Offiziere war
Die den Widerstand organisierten hat so
Zumindest passiv eine Rolle gespielt
Für sein Preußentum haben ihn seine Söhne
Später oft genug verspottet und es gehasst
Weil es hart und brutal war bei einem der
Eigentlich voller Gefühl doch auch war
Preußen war verpönt in der BRD wie es
Die Alliierten noch mit ihrem Beschluss
Zur Auflösung des Staates erreichen wollten
Bis die Dönhoff es neu erschrieb als Heimat
Der Widerstand um Tresckow und Stauffenberg
War zutiefst preußisch und wer schaut wird dort
Viele Namen derer finden die schon Friedrich II.
Als Generäle oder Offiziere auch dienten
Auch der Gehorsam vorher und die präzise wie
Exakte Organisation der Konzentrationslager war
Zutiefst preußisch warum es wichtig ist hier beide
Seiten der märkischen Tradition zu sehen
In den Schuhen des Großvaters wieder Preuße
Freiwillig geworden mit dem Umzug nach Berlin
Wird den schönen Seiten dieser Geschichte nur
Gerecht wer auch die Verantwortung mitträgt
Der Vernichtungserfolg wie der Gehorsam dabei
War so preußisch wie der Widerstand der Offiziere
Die tapfer ihr Leben riskierten um das Land noch
Mit der Walküre und Millionen Leben zu retten
Es ging auch darum schief weil die Ämter zu
Preußisch exakt die Geheimhaltung erfüllten
Zu lange brauchten was manche schon den
Attentätern immer vorwarfen die nichts wissen
Der lange Weg zum 20. Juli begann schon mit
Dem Anschluss Böhmens bei dem Chamberlains
Nachgiebigkeit den Plan der Wehrmacht damals
Den Diktator noch zu stürzen scheitern ließ
Wie Erdogan hatte Hitler viele Fürsprecher die
In ihrem Fanatismus zu allem bereit waren noch
Gegen ein Volk lässt sich keiner erfolgreich
Stürzen ohne Dolchstoßlegenden später
Der völlige Untergang Deutschlands auch im
Alliierten Bombenhagel ermöglichte erst den
Zumindest westlich demokratischen Neuanfang
Im Osten dauert es wie Pegida zeigte noch
Waren die Militärs die in der Türkei putschten
Auf den Spuren Stauffenbergs als Verteidiger
Atatürks oder hat die Demokratie immer noch
Vorrang vor den Hütern der Ordnung im Militär
War es gut dass Stauffenberg scheiterte damit
Die Deutschen richtig untergehen und es sich
Für alle Zeit merken was davon haben bis jetzt
Die Sachsen verstanden an Verantwortung
Die DDR leugnete den militärischen Widerstand
Die Junker interessierten die Sozialisten weniger
Dort galten nur kadertreue Antifaschischten etwas
Entsprechend allergisch reagieren manche darauf
Der Widerstand vom 20.Juli ist mir immer auch
Eine persönliche Geschichte und gute Freunde
Verloren infolge ihre Großväter andere sahen es
Lange nur als letzte Verzweiflungstat zum Anschein
Was Millionen Menschen hätte retten können
Kann nie falsch sein auch wenn die Operation
Walküre durch zu viel Korrektheit schief ging
Ist derer die es versuchten würdig zu gedenken
Hoffen wir die Türkei findet auch noch den Weg
Vom Röhm-Putsch nach dem es aussieht eher
Zum dann 20. Juli der erfolgreicher sein sollte
Ohne einen Weltkrieg vom Bosporus aus
Bei allem Verständnis für türkische Leiden
Ist den Menschen dort ein friedlicher noch
Übergang zu wünschen ist Erdogan sicher
Keinen Krieg irgendwo sonst noch wert
Der aufgeblasene anatolische Pascha ist
Das Gegenbild des preußischen Offiziers
Der über dortige Vetternwirtschaft eher
Die Nase rümpfte als Respekt zu haben
jens tuengerthal 20.7.2016
Dienstag, 19. Juli 2016
Kulturgeschichten 0294
Ein junger Afghane stürzte sich mit
Gerade 17 bewaffnet auf Reisende
Im Regionalzug um sie im Namen
Seines Gottes zu töten für den IS
Ob er nicht nur wahnsinnig war wie
Andere Amokläufer wissen wir nicht
Für die Opfer ist es völlig egal wer
Sie aus welchen Gründen verletzte
Wichtiger wäre festzustellen wahnsinnig
War er in jedem Fall denn davor schützt
Auch der Aberglaube nicht im Gegenteil
Wer in seinem Namen tötet ist es sicher
Besucher aus Honkong die mit dem
Krieg gegen den Terror gar nichts
Überhaupt zu tun haben belegen dies
Oder offenbaren schlicht Wahnsinn
Getötet wird beliebig ob nun Christ
Atheist oder Taoist bleibt völlig egal
Wenn der religiöse Wahn gerade
Traumatisierte zum Töten einlädt
Es ist nicht erstaunlich dass es
Nun auch hier im Land passierte
Verwunderlich ist viel eher wie wenig
Bisher an Terror importiert wurde
Ausgerechnet in Franken noch im
Katholischen Würzburg im preußischen
Teil Bayerns wo alles ordentlich ist
Flippt einer nach zwei Jahren aus
Das Netz erregt sich über Frau Künast
Die fragte warum der Knabe sogleich
Erschossen wurde statt ihm in die
Beine auf der Flucht zu schießen
Dafür vor allem von rechts außen
Wie der Polizeigewerkschaft noch
Laut angegriffen trifft sie es doch
Tötung muss das letzte Mittel sein
Warum ein Wahnsinniger auf der Flucht
Der nur mit Schlagwaffen bewaffnet ist
Mal eben erschossen werden musste
Wird rechtsstaatlich aufzuklären sein
Vorwürfe sollten bis dahin aber weder
Verantwortlichen gemacht werden noch
Von diesen beim Hinweis auf nötige
Prüfung noch erhoben werden
Es wird schnell getötet aus Angst
Passieren kann es überall noch
Sicherheit gibt es keine mehr wenn
Hysterie über die Vernunft siegt
Der finale Rettungsschuss muss wieder
Das letzte Mittel sein nicht die übliche
Variante beim Umgang mit Tätern
Sonst verhält sich der Staat genauso
Wenn heute schneller gerade auf die
Islamisten geschossen wird die womöglich
Eine echte Bedrohung darstellen sind es
Morgen andere und kann jeder sein
Warum nicht auf Querdenker schießen
Die Polizeieinsätze infrage auch stellen
Dann fragt keiner mehr vielmehr ist
Dann Ruhe mit Sicherheit verbündet
Wann fing der Krieg des Islam gegen
Die Christenheit in Europa überhaupt an
Geht es darum derzeit oder sollte wir
Uns vor dummer Ideologie schützen
Wären die Konflikte leichter lösbar
Sofern wir die Täter für gestört hielten
Ihrem vermeintlichen Heldentum lieber
Mit Therapien entgegentreten statt Hass
Neue Kreuzzüge oder ein aufrollen der
Alten Geschichte von Spanien werden
Sicher nicht weniger Gewalt bringen
Sondern diese weiter eskalieren lassen
Der Kreiuzzug des minderbemittelten
Bush jr. haben uns einst auf diesen Weg
Der ein Irrweg nur sein kann geleitet
Wer ihnen folgt bleibt ein Verwirrter
Dies gilt für Breivik wie für Bush der dies
Mit seiner Tanzeinlage auf der Trauerfeier
Wieder deutlich bewies wie normal auch
Der Wahnsinn manchmal daherkommt
Anhänger des IS sind schlicht geistegestört
Wie dies für fanatische Anhänger jeder Sekte
Gelten muss denn nur als Wahnsinn ist dies
Verhalten künftig sinnvoll behandelbar
Gewalttäter dürfen als Gefahr darum auch
Mit Psychopharmaka zwangsbehandelt
Noch werden was nachhaltiger wirken wird
Als mehr Bomben und Gewalt gegen sie
Wer mit Gewalt auf Geistesgestörte reagiert
Die meinen im Namen Gottes zu handeln
Wendet ihre Methode an und bestätigt sie
Wer sie für verrückt erklärt ist überlegen
Sofern Happy-Pillen in Gasform wirkten
Wären allein solche Angriffe gerechtfertigt
Um die Muslime von dieser Behinderung
Zu heilen soweit sie davon befallen sind
Wie weit ein solcher Liebesgasangriff
Auch in Ankara gerechtfertig wäre beim
Erstarkten Sultan wäre dann wohl eher
Der Frage wert als die EU-Mitgliedschaft
Am 19. Juli 711 kam es bereits zur Schlacht
Am Rio Guadalete bei der Berber mit Arabern
Gegen die Westgoten unter König Roderich
Kämpften siegten und die Halbinsel eroberten
Es sollte dann bis 1495 dauern bis die Reconquista
Im Ehebündnis der Häuser Kastilien und Aragon
Unter Ferdinand und Isabella ein unfriedliches Ende
Vorläufig fand dem Ausrottung westlicher folgte
Die Schlacht im Süden von Andalusien sollte
Zur entscheidenden Niederlage führen nach
Der das Westgotenreich unterging Roderich
Fiel im Kampf der ihm unpassend kam
Eigentlich wollte er gerade seine Herrschaft
Gegen die Basken im Norden sichern als er
Vom Einfall der Mauren über Gibraltar hörte
Ihnen entgegenziehen nun musste
Wieviele da gegeneinander kämpften ist unklar
Das muslimische Heer soll etwa 12.000 Mann
Stark gewesen sein während das der Goten
Angeblich 100.000 Mann gezählt haben soll
Die vernichtende Niederlage wie die Gewohnheit
Arabischer Autoren zu unsinniger Übertreibung
Sprechen eher gegen diese Zahlen wohl doch
Wir nichts genaues mehr lassen es dahinstehen
Die Behauptung Roderich sei durch Verrat auch
Von Seiten der Söhne seines Vorgängers in die
Niederlage geführt worden ist wohl ein Märchen
Das mittelalterlicher Legende entstammte
Das gleiche Märchen erzählten auch die Araber
In al-Andalus noch lange weiter auch wohl um
Die übergelaufenen Familien zu rechtfertigen
Glaubwürdig ist davon eher nichts mehr
Über 450 Jahre später nachdem sich bereits
Die Herrschaft der Araber in Iberien etablierte
Unterlag am 19. Juni 1195 König Alfonso VIII.
Mit seinem kastilischen Heer den Almohaden
Es ist dies der letzte große Erfolg der Mauren
Über die christlichen Kräfte bis zum Ende er
Reconqista und also Vertreibung der Araber
Und Juden die nicht glaubwürdig konvertierten
Die Almohaden was Bekenner Gottes nur heißt
Waren eine muslimische Berberdynastie die den
Maghreb wie al-Andalus bis 1269 beherrschten
Deren Islamsicht aus dem hohen Atlas stammte
Die Berber siegten so überlegen weil Alfons ihre
Stärke völlig unterschätzte diese seine Nachhut
Aufrieben dem Heer in den Rücken fielen um dort
Alle übrigen noch wo nötig zu massakrieren
König Alfons floh gen Toledo machte sich danach
Trotz kastilischer Unterstützung nie wieder in den
Kampf gegen die muslimischen Herrscher auf
Wurde dennoch als Held der Reconquista verklärt
Alle Kriege und Kämpfe sind schmutzig immer
Zu glauben es bliebe hier sauber weil Drohnen
Aus der Ferne am Computer gesteuert werden
Ist nicht mehr nur naiv sondern schlicht dumm
Wer glaubt es bliebe in Europa friedlich wenn
Im Nahen Osten von unseren Ländern bereits
Seit Jahren Krieg geführt wird hat noch nicht
Verstanden wie Krieg und Frieden entstehen
Es wird wieder vorkommen und solange weiter
Bomben fallen auch grausamer werden denn
Entweder wir kolonisieren die islamische Welt
Übernehmen Verantwortung oder halten uns raus
Es steht eine Millionen Tote allein im Irakkrieg gegen
Einige Tote und Schwerverletzte im Westen und Norden
Gleichgewicht sieht anders aus also nicht wundern
Klüger nur wäre daraus Konsequenzen zu ziehen
Nicht ein gewallttätiger minderjähriger Flüchtling
Bestätigt ein Gewaltproblem dieser Gruppe nun
Dann hätten Ostdeutsche wie vor allem Sachsen
Generell ein viel größeres Gewaltproblem noch
Nicht alle Muslime sind potentielle Terroristen
Aber alle Täter waren fanatisierte Menschen
Fanatiker haben ein krankes Weltbild mit dem
Umzugehen ärztliche Hilfe erfordert
Grunsätzlich ein Gegner aller Psychopharmaka
Die persönlichkeitsverändernd wirken doch wer
Seinen Kindern Ritalin gibt sollte bei Fanatikern
Weniger zurückhaltend künftig wohl sein
Ob auch Erdogan die Zwangsseinweisung droht
Sollte er seine fanatischen Anhänger hier besuchen
Könnte noch offen bleiben zur Disziplinierung wohl
Wer Islamisten ernst nimmt hat mehr Probleme
Wie die Worte des zurückgetretenen Vorsitzenden
Des französischen muslimischen Verbandes nun
Zu werten ist es gäbe keinen Unterschied mehr
Zwischen Islam und Islamismus bleibt spannend
Dann sind womöglich viele therapiebedürftig
Wie das bei sehr religiösen Menschen ohnehin
Schon lange vernünftiger scheint denn diese
Behaupten ernsthaft an höhere Wesen zu glauben
Der Kampf gegen den Islam ist nur zu verlieren
Wird viele tausend Tote kosten noch wenn wir
Nicht endlich vernünftig werden und alle diese
Einfach für verrückt erklären auf Dauer
Aus der Geschichte lernen zeigte klüger ist wer
Vernünftige wissenschaftliche Lösungen sucht
Statt sich mit Aberglauben weiter zu beschäftigen
Was für jeden Glauben damit gelten muss
jens tuengerthal 19.7.2016
Montag, 18. Juli 2016
Kulturgeschichten 0293
Heißt klösterliches Leben Entsagung
Soll durch Abstand vom weltlichen Leben
Das wahre Glück im geistigen sich finden
Geht es um mehr oder weniger dabei
Bekannt sind Klöster als gute Wirte
Als Brauer wie als Bibliothekare längst
Gutes deftiges Essen schätzen viele
Die einmal ein Kloster besuchten
Die Mönche entsagen manchmal dem
Weltlichen Besitz und leben asketisch
Ihre Regel stammt von Benedikt dann
Der sie um 529 schon verfasste
Zumindest die Benediktiner und ihre
Kinder wie Zisterzienser und Trapisten
Halten sich bis heute an diese Regeln
Zur Ordnung ihres klösterlichen Lebens
Ora et labora dies bete und arbeite und lies
Gilt als Ausdruck dieser Regel auch wenn
Es überhaupt nicht in ihr steht drückt es
Doch den Geist klösterlichen Lebens aus
So sang einst Rilke als Dichter im Buch
Vom mönchischen Leben nach dem er sein
Leben in wachsenden Ringen lebte die wohl
Nicht vollendet aber versucht werden sollen
Rainer Maria der elegische kreiste auch um
Gott den uralten Turm jahrtausendelang ohne
Zu wissen ob er ein Falke ein Sturm oder doch
Ein großer Gesang wäre fraglich ob nur er ist
So beschäftigt klösterliches Leben schon die
Menschheit seit einer auf die Idee kam sich
Zurück zu ziehen vom ständigen Trubel wie
Der Hetze der Zeit die schon immer beklagt
Es ist heute wieder in Mode gekommen auch
Damit letzte Kloster sich finanzieren können
Den Rückzug zur Mode zu machen wie eine
Opposition gegen den hektischen Zeitgeist
Zumindest für ein Wochenende oder doch
Einige Wochen ziehen sich dann gestresste
Manager vom Alltag hinter Klostermauern
Zurück zur Stärkung ihres sozialen Profils
Wer meint Klöster seien notwendig solche
Die der christlichen Sekte zugehören weil
Diese ältere Traditionen wie so vieles im
Besetzten Land als eigene okkupierte irrt
Der Garten des Epikur ist ein Beispiel
Für den Rückzug im kleineren Kreis
Der Konzentration wie Reduktion dienen
Soll bei der Suche nach geistigem Glück
Wer liest was Epikur über Brot Käse und Wasser
Im Kreis von Freunden als Gipfel des Glücks
Vor 2500 Jahren schrieb merkt wohl auch
Die Entdeckung der Langsamkeit ist älter
Slow Food ist Mode und eigentlich ethisch gut
Sehen wir davon ab dass jede Massenbewegung
Eigentlich schlecht ist weil sie nur in eben Masse
Hinterherläuft statt selbständig zu denken
Vielleicht ist die Reduktion im Kloster darum kein
Weniger sondern ein Mehr an Freiheit auch wenn
Der autoritäre christliche Rahmen im Aberglauben
Die klare Idee etwas albern unvernünftig belastet
Lebe seit Jahren im Kloster inmitten der Stadt
Habe mich vom Leben zurückgezogen auch
Wenn gelegentlich noch Damen in der Klause
Im Bücherturm empfangen wurden natürlich
Vielleicht ist Reduktion und Übermaß ein Teil
Der menschlichen Natur und jeder sucht sich
Sein Kloster ob im Kleingarten der Bibliothek
Oder dem Park vor der Tür als Ruhepol
So benutzen wir unsere Klöster als Ziele
Der Rekonvaleszenz um sich zu erholen
Für das hektische Leben im sonst Alltag
Und denken dabei gern an nichts
Manche befreien sich im Nichts warum
Viele Cluburlaube oder Mallorca lieben
Andere finden durch Ablenkung mehr
Zu sich wenig leben noch klösterlich
Braucht es Götter für die Klöster heute
Oder genügt die Idee der Konzentration
Bei zugleich Reduktion als Erholung
Dann wäre Epikurs Garten ein Kloster
Sich Zeit nehmen und die Langsamkeit
Wieder entdecken wäre dazu ein Gutes
Die Lektüre von Epikur und Lukrez zeigt
Dazu gut Wege im Alltag als Glück
Doch soll diese Kulturgeschichte nicht
Vom mönchischen Leben erzählen oder
Ein weiterer spiritueller Ratgeber werden
Lieber schwiege ich gänzlich statt solchem
Erinnert sei vielmehr an einen Mönch der
Vor langer Zeit obwohl als Behinderter
Vielleicht geboren zumindest lebend
Großes vollbrachte in vielen Welten
Am 18. Juli 1013 vor also über 1000 Jahren
Wurde Hermann von Reichenau geboren
Ein deutscher Mönch Schriftsteller Mathematiker
Historiker Musiker wie Astronom also ein Genie
Hermann wurde auch der Lahme genannt
Enstammte dem Geschlecht der Grafen von
Altshausen-Veringen und war Benediktiner
Im Kloster Reichenau am Bodensee
Die von Altshausen-Veringen waren eine
Alte schwäbische Dynastie und Hermann
Sohn des Grafen Wolfrat II. und der Hiltrud
Wo er geboren wurde wissen wir nicht
Auch damit bewies der große Chronist noch
Mehr seiner Größe die sich selbst zurücknimmt
Um der Sache ihren Glanz nicht mit nur eitler
Selbstbeschau zu nehmen eben bescheiden
Reichenau zählt neben St. Gallen und Fulda
Zu den bedeutendsten Klöstern der Karolinger
War zu Hermann Zeit bereits 300 Jahre alt
Seine Bibliothek wurde Weltkulturerbe
Längst säkularisiert beherbergt das alte Kloster
Heute Rathaus und Stadtverwaltung von Reichenau
Dahingestellt ob die Verwaltung auf der Insel
Wie so oft die Langsamkeit für sich entdeckte
Seiner Behinderung wegen wurde er der Lahme
Auch genannt es ist heute nicht ganz klar worum
Es sich dabei handelte doch gibt es zwei Thesen
Er litt an spinaler Muskelathropie oder an ALS
Mit sieben Jahren kam Hermann in Obhut des
Klosters vermutlich Reichenau und legte unter
Abt Benno das Mönchsgelübde ab um dann bis
Zum Tod das Kloster nicht mehr zu verlassen
Im Rahmen der üblichen klösterlichen Bildung
Entwickelte er sich zum herausragenden Kenner
Von Geschichte Musik und Astronomie zählte mit
Benno zu den bedeutendsten Gelehrten der Zeit
Beim Übertragen des bis dahin nur in Arabisch
Bekannten Wissens der Mathematik wie Astronomie
War er die führende Person seiner Zeit wie seine
Chronik Hauptquelle des Geschichte wurde
Er galt als der Universalgelehrte seiner Zeit
An dieser Größe mindert es nichts dass sich
Seine Erfindungen kaum durchsetzten weil er
Eher Wissen als Kompilator zugänglich machte
Hermann gilt in Oberschwaben als Lokalheiliger
Wurde jedoch nie formal heilig gesprochen
Vielleicht weil Wissenschaft keine Wunder birgt
Die der Aberglauben so gerne anbetet
In seinem Todesjahr wurde Heinrich IV. König
Noch neben seinem Vater der später dann
Für seinen Gang nach Canossa so berühmt
Gewordene Salier Kaiser nur zur Einordnung
König Sven Gabelart von Dänemarkt eroberte
Im Jahr seiner Geburt England legte damit den
Grundstein des anglo-skandinavischen Reichs
Während die Berber um Cordoba noch rangen
Einer der als Behinderter zu seiner Zeit noch
Kaum eine Chance im Alltag gehabt hätte
Blühte im Kloster zur Geistesgröße auf was
Bewies worauf es für gute Wege ankommt
Aufmerksam auf diesen Hermann von Reichenau
Schauen um Vorurteile abzubauen wie zu begreifen
Der Schutzraum für Geister ob Kloster oder Garten
Ist wichtiger als Geschwindigkeit oder Siege
Ein Hermann überlebte als Wissenschaftler über
1000 Jahre in der Erinnerung weil er seinen Raum
Im Schutz des Klosters fand sich nicht als Lahmer
Im Turnier mit anderen Idioten messen musste
So gibt es welche die lieber im Alltag laut fechten
Manche werden schnelle Helden mehr fallen still
Wie andere die lieber leise lesen und forschen um
Am Bild ihrer Zeit zu schreiben für morgen
Den Geist des Klosters wach halten damit sich
Diejenigen entfalten können die sonst untergehen
Schiene eine wertvollere Idee für die Zukunft
Als die Erfindung von Telefon oder Uhr
Auch ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen
Um beim so schlichten Baumbild zu bleiben
Auch ich muss mein Kloster nicht verlasssen
Um über die Welt als Chronist zu schreiben
Möge jeder auf seine Art glücklich werden
Die Chronisten wie die Reisenden noch
Doch mehr Klöster oder Gärten erhielten
Mehr aus der Zeit als neue Flughäfen
jens tuengerthal 18.7.2016
Luststeigerung
Wenn zwei sich schon lieben
Alles miteinander probierten
Was sie sich vorstellen konnten
Kommen wir dann an ein Ende
Oder ist es die Kunst darüber
Hinaus neue Höhepunkte noch
Miteinander sich zu erfinden
Es gibt noch so viel was ich
Mit dir noch erlieben möchte
Will es gar nicht benennen
Um im Unbekannten noch
Schöneres mit dir zu entdecken
Auch wenn wir uns am Ende
Immer wieder selig in den Armen
Liegen wie schon jedesmal
Wissen was kommt ohne
Zu wissen wie ist Glück genug
Dich sehnsüchtig zu erwarten
Wie beim ersten mal
jens tuengerthal 17.7.2016
Sonntag, 17. Juli 2016
Liebesentscheidung
Oder erwischt sie uns einfach
Können wir dann nicht mehr
Entscheiden und sind ausgeliefert
Für eine Beziehung zumindest
Können wir uns entscheiden
Oder auch dagegen was immer
Unsere Gefühle dazu sagen
So stehen die Gefühle nicht selten
Mit der Vernunft im Widerstreit
Über das was geboten ist oder
Wie stark Liebe alles dominiert
Hier prägen uns Erfahrungen
Es wirken Ängste in Konkurrenz
Mit Hoffnungen die wir dabei
Eher halb bewußtlos abwägen
Wären wir uns bewusst wie sehr
Auch die Liebe von der Vernunft
Immer geprägt ist wären wir wohl
Dabei weniger Zufällen ausgeliefert
Seltsamerweise neigen wir dabei
Eher zur strengen Trennkost noch
Halten Gefühl und Vernunft lieber
Für unvereinbar statt natürlich
Vielleicht darum haben so viele
So wenig Zugang zu ihrem Gefühl
Das sie in eine extra Schublade
Getrennt vom Verstand ablegen
Frauen wenden dafür scheint mir
In Beziehungen häufig stärker die
Vernunft an als dem Gefühl hier
Ganz zu folgen falls sie empfinden
Männer scheinen mir bei der oft
Entscheidenden Frage des ob
Eines Gefühls eher dem Verstand
Vertrauen zu wollen ohne Wissen
Umgekehrt vertrauen Männer dem
Nur Gefühl als wäre es vernünftig
Während Frauen scheint mir oft
Schnell als unvernünftig relativieren
So scheint mir wissen beide oft
Nicht was sie tun und wenn dann
Nähern sie sich von gegensätzlichen
Ausgangspunkten und treffen zufällig
Normal scheint mir auch dabei jede
Normalität zu leugnen weil Liebe
Doch immer individuell sein soll
Nie soll sie uns normal scheinen
So im Ausnahmezustand sind wir
In dem was die Natur Stress nennt
Vermutlich um die nötigen Hormone
Freizusetzen und blind zu sehen
Sich dessen bewusst zu sein dabei
Eine Entscheidung zu treffen macht
Diese nicht unbedingt leichter eher
Treffen die Blinden zufällig besser
Vielleicht darum trauen wir auch
In der Liebe lieber dem Gefühl
Auch wenn es völlig unvernünftig
Uns dabei oft scheinen müsste
Und wenn sich zwei dann finden
Es auch noch miteinander dabei
Aushalten genießen sie es gern
Unvernünftig voller Leidenschaft
Versuche immer den Drahtseilakt
Gefühl und Verstand zu verbinden
Weil mir die Liebe vernünftig auch
Für die Suche nach Glück scheint
Vielleicht wäre ich glücklicher dabei
Dächte ich weniger darüber nach
Warum ich wie wen liebe sondern
Folgte einfach dem nur Gefühl
Noch glaube ich die Liebe sei
Auch vernünftig warum denken
Dabei nicht schaden kann auch
Wenn Verständigung schwer ist
Genauso schwer ist es zu verstehen
Was die Natur über Hormone mit uns
Anstellt wenn wir lieben und warum
Gegen das Gefühl gehandelt wird
So habe ich mich für die Liebe
Entschieden ohne zu wissen
Warum und versuche lieber
Es irgendwie weiter zu leben
Weiß nicht ob es vernünftig ist
Die Liebe für vernünftig also
Natürlich zu halten manchmal
Wundere ich mich glücklich nur
Wie es für andere ist weiß ich
Auch nicht denn was weiß ich
Schon überhaupt davon doch
Scheint es mir vernünftig so
jens tuengerthal 17.7.2016
Kulturgeschichten 0292
Wer ein Massaker begehen will
Sucht sich am besten ein Fest
An dem sich Massen zusammen
Zum massakrieren versammeln
Die Massen versammeln sich
Natürlich zum feiern wer will
Schon massakriert werden wenn
Die Wahl dazu bessteht
Warum Menschen dennoch mit
Wehenden Fahnen in Kriege ziehen
Vom patriotischen Taumel voll erfasst
Bleibt kritischen Denkern rätselhaft
Vielleicht sind diese Menschen dann
Als Soldaten in Uniform weniger noch
Mensch als nur noch Masse die sich
Dem Selbstzweck Massaker zubewegt
Vielleicht darum halte ich mich immer
Lieber von allen Massenaufläufen fern
Weil das grölende Heer entmenscht
Für mein weltfremdes Gefühl
Viele lieben es in Fußballstadien oder
Auf Jahrmärkten von denen schon Faust
Verkündete sie seien Volkes Himmel
Lieber bin ich um Mensch zu sein allein
Die Massen auf dem Boulevard Anglaise
In Nizza waren Ziel und wurden Opfer
Eines psychisch Kranken egal ob Islamist
Auch wenn solche Religiosität krank ist
Der Fahrer wurde entweder im Blitzverfahren
Erleuchtet und zum Islamisten oder gab
Seiner schlichten Depression nach was
Inhaltlich beides schlechte Laune macht
Ob nicht jeder fanatisch religiösen Mensch
An einer Zwangsstörung leidet fragt sich
Der Unterschied zum normal religiösen
Fällt dabei schwer ist aber auch egal
Religiöser Wahn der töten lässt ist
Sicher eine kranke Störung wie wir
Sie auch immer nennen wollen heute
Islamisten krank zu nennen hilft
Das Massenereignis war der Nationalfeiertag
Der Franzosen an dem sie an den Sturm auf
Die Bastille erinnern was seit 1790 schon ein
Volksfest mit Namen Föderationsfest war
Am 17. Juli 1791 löste bei eben diesem Volksfest
Ein Schuss auf den Oberbefehlshaber der Nationalgarde
Lafayette der heute als Shopping-Center bekannter ist
Ein Feuer der Soldaten in die Massen aus
Der Schuss auf Lafayette hatte diesem den Hut
Vom Kopf geschossen ihn im übrigen aber nicht
Weiter verletzt anders als die Bürger auf die nun
Sogar gegen Lafayettes Befehl geschossen wurde
Diese Schüsse in die Menge wie die folgende Panik
Töteten zwischen 100 und 50 Menschen was also
Numerisch denen in Nizza vollauf vergleichbar ist
Nur schoss damals der Staat die Bürger nieder
Die ganze Situation war etwas entgleist schon
Über den Tag als zwei schlichte Voyeure noch
Entdeckt wurden die den Frauen bei der dort
Unterschrift unter den Rock schauen wollten
Weil in der Hysterie der Masse diese sogleich
Verdächtigt wurden den Altar sprengen zu wollen
Hängte die Menge sie am nächsten Baum auf
Entsprechend gespannt war die Stimmung
Thema der Unterschriftensammlung war die
Absetzung Ludwigs XVI. wie sie einige der
Radikalen forderten auch das tat sein übriges
Die Stimmung noch weiter anzuheizen
Zeiten in denen Männer gehängt werden
Weil sie Frauen unter die Röcke zu gern
Blicken wollten sind stets mörderisch auch
Wenn sie eines anderen verdächtig waren
Die Selbstjustiz die Voyeure aufhängt wäre
Heute eher von Islamisten denkbar wie noch
Fanatiker gern töten ihre Macht mit Blut festigen
Doch waren es Franzosen auf ihrem Volksfest
Und als die zwei Spanner baumelten sangen sie
Vielleicht die erst fünf Jahre später Hymne dann
Gewordene genauso blutrünstige Maseillaise
Denn so ist ganz schnell Volkes Himmel rot
Immer noch versammeln sich Menschen gern
In Massen und wundern sich wenn sie dabei
Bestes Ziel von Massakern werden als sein
Solche Massenaufläufe nicht ideal dafür
Zwei Jahre später am 17.7.1793 wird auch
Anlässlich dieses Volksfestes der Föderation
Charlotte Corday von der wir schon erzählten
Als Mörderin Jean Paul Marats hingerichtet
Die Hinrichtung war Teil des Volksfestes
Diente der Belustigung wie der Bestätigung
Der Republik in ihrem stolzen Gang auch
Wenn sie mehr das Grauen vor ihr mehrte
Es taugt zur Rechtfertigung wenig dass die
Republik die Menschenrechte auch erklärte
Es dabei nur dem Geist der Zeit folgend
Ihrer Umgebung völlig gleich tat
Wer wie Erdogan nun von Gottesgnade
Angesichts von hunderten Toten spricht
Ist Kind dieses Geistes der sich auch
In Deutschland mörderisch breit machte
In der Zeit kurz bevor die erste Republik
Auf deutschem Grund wieder unterging
Am 17. Juli 1932 fand der Blutsonntag
In Altona statt der 18 Leben kostete
Die SA hatte zur Demonstration ins
Traditionell rote Altona gerufen das da
Noch zu Schleswig-Holstein gehörte
Es drohten Straßenschlachten wieder
In diesem Vorwahlkampf waren bereits
Über hundert Menschen im Land ums
Leben gekommen hauptsächlich wieder
Zwischen Nazis und Kommunisten
Auch diese Schlacht wurde eine solche
Während Nazis und Kommunisten noch
Aufeinander einschlugen wurden zwei
SA Männer von irgendwo erschossen
Nun flohen SA und SS aus Altona dafür
Kam die Polizei um zu entwaffnen was
Infolge 16 hauptsächlich Kommunisten
Aus Altona das Leben kosten sollte
Es wurde nach dem Massaker bei dem
Polizei Jagd auf Heckenschützen machte
In ähnlicher Situation wie auf dem Marsfeld
Verängstigt und in Panik zurückgeschossen
Zwei Nazis starben an Schüssen aus noch
Unbekannter Quelle die übrigen 16 erlagen
Dem Feuer der Polizeikarabiner womit der
Rechtsstaat für Sicherheit und Ordnung sorgte
Kaum war die NSDAP an der Macht im Land
Kam es zu einem Schauprozess in dessen
Folge vier Kommunisten zu Tode verurteilt
Hier war bereits klar was Deutschland drohte
Bei einer Weideraunfahme des Verfahren 1992
Wurden die Angeklagten voll rehabilitiert sie
Waren nun Opfer des NS-Unrechts es fanden
Sich keine Beweise für Heckenschützen mehr
Auch in den Akten war kein einziger Waffenfund
Bei den Kommunisten vermerkt worden so blieb
Bis heute unklar wer die beiden Nazis ermordete
Wie die Todesschützen der Polizei unerkannt blieben
Zu Nizza wurden nun angebliche Hintermänner oder
Frauen verhaftet die dem Mörder geholfen haben
Was die Islamismus-These gegen Amok erhärtete
Worauf es letztlich aber kaum ankommt noch
In den Händen von Fanatikern wird nun alles zum
Mordwerkzeug und es wird nicht mehr nur die
Schnellen lauten Taten geben sondern noch viel
Gefährlicher die leisen die erst langsam wirken
Von der Wasserversorgung über Strom und Eisenbahn
Schnellstraßen und Flughäfen sind wir überall noch
Verletzlich wo Menschen einander böse wollen
Es gibt davor keinen Schutz mehr ist die Lehre
Die Millionen Toten im Nahen Osten haben einen Preis
Alle Opfer in unseren Breiten werden ihn bezahlen
Auch die USA wird es immer wieder mal treffen
Ist es das wert und was wäre eine Antwort
Weniger Masse beugt immer der Gefahr von
Massakern in dieser vor allerdings nicht allein
Der Preis der Freiheit ist angreifbar zu sein
Dagegen hilft nichts als keine Freiheit
Keine Freiheit bietet aber auch keine Sicherheit
Sondern nur bessere Kontrolle wie den Anschein
Von Sicherheit im Alltag die real keine sein kann
Wir haben dann nur keine Freiheit mehr
Massaker kommen vor in der Masse
Zurzeit häufen sie sich besonders von denen
Die Gewalt ausgesetzt waren es sei denn
Sie fliegen Flugzeuge gegen Berge
Auch der LKW Fahrer von Nizza war wohl
Depressiv sollen also psychisch Kranke nun
Kollektiv zur Sicherheit interniert werden
Damit wir ungestört fröhlich leben können
Wer Bombenkrieg spielt und Kinder zur Flucht
Unter grausamsten Bedingungen zwingt muss
Mit den Folgen in seiner Gesellschaft leben
Wer es nicht tut auch wenn es die anderen tun
Die Massaker sind ein Risiko der Masse
Nur wem das eigene Leben mehr wert ist
Wird dies nicht für idiotische Ideen riskieren
Um sich dafür ein Jenseits zu erfinden
Die einzig wirksame Waffe gegen Terror
Ist Liebe und Lebenslust zu lehren wie
Aufklärung gegen die Verblendung alles
Übrige ist dagegen immer entbehrlich
Wenden wir uns lieber der Liebe zu
Wie der toleranten Lust um mehr
Zu genießen könnt es schöner werden
Was immer mehr lohnt als Krieg
jens tuengerthal 17.7.2016
Ismusterror
Auch wenn seine Verwandten noch
Nichts davon wussten soll er sich
Binnen Wochen radikalisiert haben
Damit kann jeder Islamist werden
Was immer Ausnahmezustand nun
Rechtfertigt und die Freiheit für die
Nie Sicherheit aufgegeben werden
Terrorismus und Islamismus sind so
Die Geißeln der Gegenwart die durch
Vorgebliche Bekämpfung verstärkt
Zur immer Rechtfertigung taugen
Wenn einer in Wochen zum Islamisten
Werden kann gibt es keinen Schutz
Dafür die Freiheit aufgeben heißt sie
Für die falsche Hoffnung verschenken
Gegen religiösen Wahn hilft einzig
Aufklärung und Integration durch
Perspektive nicht bombadieren
Was das Problem nur potenziert
Ob die Gefahr wirklich so groß ist
Oder nur die Situation benutzt wird
Entzieht sich logisch der Kenntnis
Mutmaßungen machen unfreier
Endlich gestehen es gibt keine
Sicherheit mehr wir sind angreifbar
Wenn wir in Freiheit leben wollen
Könnte helfen zu erkennen was ist
Statt zu gestehen wie es ist werden
Bürgerwehren aufgestellt um sich
Gegenseitig nur zur Sicherheit
Immer besser zu beaufsichtigen
Es droht nur zur Sicherheit uns die
Orwellsche Aufsichtsgesellschaft
Ohne ein mehr an Sicherheit wenn
Radikalisierung so schnell geht
Wohin soll der Weg noch gehen
Indem wir auf den Spuren des Ismus
Immer mehr dessen Methoden
Zur Sicherheit nutztlos anwenden
Wann wird lösungsorientiert investiert
Statt mit mehr Geld für Krieg nur das
Problem weiter zu potenzieren noch
Radikale an beiden Enden zu stärken
Gegen Gewalt und Dummheit helfen
Bildung und Aufklärung nicht noch mehr
Des gleichen was zum bereits bekannten
Ergebnis nur führt ohne Hoffnung
Wer auf Aufklärung setzt braucht Geduld
Geht Risiken ein für eine kleine Chance
Wer die Freiheit zur Sicherheit aufgibt
Hat schon ohne Hoffnung verloren
Es wird schwer und es wird dauern
Doch besser wir nutzen die Zeit um
Zumindest etwas erreichen zu können
Statt es weiter schlimmer zu machen
Es gibt keine andere Chance mehr
Also nutzen wir lieber die wir haben
Um es nicht schlimmer zu machen
Wenn nichts bleibt ist das viel
jens tuengerthal 16.7.2016
Samstag, 16. Juli 2016
Kulturgeschichten 0291
Am 16. Juli 622 beginnt mit der
Auswanderung Mohameds aus Mekka
Nach Medina dem Hidschra erst die
Islamische Zeitrechnung welch Zufall
Verschwiegen wird dabei gern dass die
Aus Mekka den Sektengründer vertrieben
Der sich später als Straßenräuber noch
Erfolgreich verdingte wie Nichtsnutz blieb
Die türkische Armee hat angeblich
Gegen Sultan Erdogan geputscht
Von dem keiner wusste wo er war
Der plötzlich als Sieger auftaucht
Gute Gründe zu putschen haben sie
Als Verteidiger von Atatürks Erbe
Schon lange gegen den Islamisten
Der mit dem IS im Bündnis eher ist
Einige Tote gab es und viel Geschrei
Aber wundert sich nicht wer auch wie
Schlecht inszeniert dieser Putsch dort
Gewesen sein soll wie laienhaft geradezu
Das Auftauchen der vermeintlichen
Lichtgestalt Erdogan genügte dann
Die Revolution zu beenden womit
Eine neue Zeitrechnung dort beginnt
Seine Anhänger bejubeln den Helden
Der sich den putschenden Militärs so
Entschlossen entgegenstellte der nun
Die islamische Zeitrechnung neu beginnt
Türken lieben das Drama wie die große
Inszenierung wie jeder bemerkt der ihnen
Beim Telefonieren zusah auch ohne was
Zu verstehen ist es großes Theater
Der Westen sagt nichts und spricht dann
Dem Diktator vom Bosporus gleich noch
Das Vertrauen aus und begrüßt die
Rückkehr zur angeblichen Demokratie
Nach dem dortigen Röhm-Putsch den
Der Führer der gern Sultan wäre noch
Mit dem Reichstagsbrand verband als
Super-Gau zum Machterhalt geht’s los
Schon sprach der Ministerpräsident beim
Vorgeblich EU Kandidaten von der nötigen
Todesstrafe um für alle Zeiten künftig zu
Verhindern dass den Führer wer angreift
Unsinn wäre es im islamistischen Staat
Türkei zu fragen ob einer noch die Glocken
Hört die längst Sturm läuten in der Diktatur
Schuld war die Konkurrenz in den USA
Die Muezzin riefen stattdessen zum Gebet
Verfrüht sogar in Istanbul um die Menschen
Von der Straße zu holen klar zu machen
Das große Erdogan Theater ist zu Ende
Wer glaubt die laizistisch atatürksche Armee
Sei von anderen Islamisten unterwandert
Als denen der Regierung ist reichlich naiv
Verlogen ist das Spiel auf jede Art
Soll der Westen nun die Rückkehr der Türkei
Zur Demokratie begrüßen oder lieber darüber
Offen trauern dass es noch weiter zurück ins
Islamische Mittelalter mit der Türkei geht
Es gibt keine Perspektive für eine Opposition
Sofort stellte diese sich gegen die Putschisten
Sprachen sich für den Diktator aus der leider
Nicht in der Hand der Putschisten noch war
Glaubt wer ernsthaft ein Militär putscht gegen
Einen autokratischen Herrscher der das Land
Immer mehr alleine steuert ohne sich seiner
Sicher zu sein bis dieser tut was ihm gefällt
Der Putsch um Stauffenberg am 20. Juli 44
Ging solange gut wie die Aufständischen
Noch meinten Hitler der Führer sei tot
Als die Witzfigur lebte brach alles zusammen
Das weiß wer Generalsrang hat auch noch
In der Türke in der schon viermal zuvor
Vom Militär erfolgreich geputscht wurde dies
War der letzte Versuch wenn es einer war
Eine Organisation mit hierarchischen Strukturen
Die mit Befehl und Gehorsam bis in den Tod
Notwendig arbeitet soll den Aufstand wagen
Ohne sich des Kommandeurs sicher zu sein
Weiß es nicht und mutmaße nicht weiter
Sollen die Türken mit ihrem Sultan und seinen
Sultaninen im türkischen Kasperletheater noch
Glücklich werden es lässt sich nicht ändern
Der islamische Aberglaube dessen Zeitrechnung
Heute begann befindet sich so gesehen noch
Im Jahr 1396 und so benehmen sich die Gläubigen
Auch immer wieder im Vergleich was nichts heißt
Klügere Muslime als Christen gab es schon im
Mittelalter mit Saladin und anderen doch ist
Der Weg für manche noch sehr weit wie just der
Inszenierte Putsch des Hitlerbewunderers zeigte
Ohne die damals tolerantere islamische Welt
Die über Sizilien wie den Staufer Friedrich II.
Keine Medizin und keine Philosophie im vorher
Mittelalterlich düsteren Europa der Dogmatiker
Ohne Kenntnis der antiken Philosophen wie
Besonders Epikur und Lukrez gäbe es keine
Renaissance im Geiste nach 1400 bei uns
Tragen wir die Flamme der Freiheit weiter
Orient und Occident sollten sich im steten
Wechsel austauschen um sich zu bereichern
Von wo aus welcher Geist uns anvertraut
Ist weniger wichtig als allem offen zu sein
Mit Erdogan hat nun einer wie Hitler wohl
Mittels eines gut inszenierten Putsches
Eiskalt seine Macht ausgebaut auf Kosten
Der Freiheit wie der Zukunft der Türkei
Die Netze des türkischen Präsidenten
Spannen sich in alle Bereiche des Landes
Mit kapitalistischen Mitteln altväterlich autoritär
Hält er mit dem Theater die Illusion aufrecht
Die Illusion es gäbe noch die alte Welt
In der einzelne autonom entscheiden
Sich wie stolze Paschas aufführen ohne
Die Folge der Lächerlichkeit zu fürchten
Solange die Türkinnen dies dumme Spiel
Das sie billigst erniedrigt im Zeichen des
Aberglauben mitspielen wird es so gehen
Allein Aufklärung kann davon befreien
Das Erdogan Sommertheater ist nun aus
Der Vorhang schließt sich hinter dem nun
Gefoltert oder der Lohn an alle verteilt wird
Die als Statisten mitwirken durften
Mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen
Auch zu Erdogan nicht denn wenn die
Türken ihn wollen dürfen sie sich mit ihm
Weiter im Theater lächerlich machen
jens tuengerthal 16.7.2016
Erdogarnicht
Geputscht wurde ist unklar
Wie vieles von dort gerade
Lange sah das Militär zu
Wie Erdogan sein Sultanat
Nach islamischen Vorbild baute
Es verteidigt Staatsgründer Atatürk
Gegen die gewählte Regierung
Egal wie es ausgeht zeigt sich
Das Land ist tief gespalten
Sollte Erdogan siegen
Wird er seine Macht ausbauen
Das Militär an sich binden
Doch droht Bürgerkrieg
War der Putsch angekündigt
Ob die Massen die ihn wählten
Ihn nun auf der Straße verteidigen
Oder das Militär ihn verhaftet
Ist zur Stunde noch offen
Nachdem Erdogan in Istanbul landete
Geht es um die Macht am Bosporus
Wird sich der Feind aller Demos
Der jeden Widerstand wegknüppelte
Mit Hilfe der Straße im Amt halten
Oder siegt ein Militär das die Werte
Der Türkei Atürks verteidigen will
Endet die Macht der Religiösen
Endlich wie manche Türken schreiben
Oder kommt nun die Straße
Mit immer mehr Gläubigen
Wie einer präsidialen Verfassung
So an die Macht dass alle Gegner
Auf einmal ausgeschaltet werden
Die Demokratie braucht Ordnung
Klare demokratische Prozesse
Schon droht er harte Konsequenzen an
Passte ihm der Putsch zu gut
Für seinen autoritären Kurs nur
Wer putscht ohne den Staatschef
In der Hand zu haben der einfach
Nach belieben einfliegen kann
Die Ereignisse sind verwirrend
Das Drama im Staatsschauspiel
Scheint wie ein Thriller inszeniert
Der Diktator beschuldigt nun
Seinen früher Partner nun Gegner
Der Schuld am Putschversuch
Dieser distanzierte sich längst
Das türkische Militär paktierte nie
Mit einem Religiösen gegen den andern
Warten wir ab und schlafen wir
Die Welt dreht sich weiter
Sie sollte das Theater aber
Sehr genau beobachten
Wer immer nun siegt
Wird die Gegner bekämpfen
Das Regime zeigt sein Gesicht
jens tuengerthal 16.7.2016
Freitag, 15. Juli 2016
Kulturgeschichten 0290
Gemessen an Mittel und Aufwand
Sind Massaker immer sehr effektiv
Es kann ein Laster schon genügen
Viele Menschen wahllos zu töten
Das allgemeine Entsetzen ist groß
Trifft es doch immer Unschuldige
Was für ein dummes Geschwätz
Als gäbe es schuldige Tote je
Schuld und Unschuld sind Teil des
Problems das Menschen dazu bringt
Sich auf diese Art zu rächen an einer
Gesellschaft die sie lange verachtet
Für einen Kreis Außenstehender werden
Die Täter zu Helden um so mehr sie die
Gesellschaft verteufelt die sie bekämpfen
Die Spirale der Gewalt dreht sich weiter
Glaubt wer wirklich mit mehr Härte würde
Mehr Frieden erreicht intensiverer Kampf
Verhindere Amokläufe von Einwohnern
Die längst Landeskinder auch sind
Massaker waren schon immer erfolgreich
Wenn es darum ging zu radikalisieren
Wie eine Gesellschaft politisch zu spalten
Nie bekamen sie mehr Aufmerksamkeit
Wer nun den Trumps und von Storchs folgt
Muslime vertreiben statt integrieren will
Arbeitet mit den Islamisten zusammen
Die Stärkung der Radikalen nutzt diesen
Betroffenheitsrituale der Anteilnahme sind
So verlogen wie nutzlos bloße Gesten
Der Überforderung ohne jede Vernunft
Nötiger wäre kritische Vernunft dringend
Schauen wir in die Geschichte ein wenig
Zurück sehen wir am 15. Juli 1099 wie
Das Kreuzfahrerheer des ersten Kreuzzugs
Bei der Eroberung Jerusalems fast alle tötet
Kaum ein Bewohner entkommt nach der
Einmonatigen Belagerung noch lebend
Nur die Katholiken wurden zuvor vertrieben
Der Rest wurde einfach massakriert
Dabei wurde noch geraubt und vergewaltigt
Wie dergleichen ritterliches Verhalten mehr
Einmal lohnte es sich in Jerusalem doch
Katholisch zu sein danach nie mehr
Über den Unsinn der Kreuzzüge die dem
Terror der Isamisten in vielem glichen
Römische Beschäftigungstherapie waren
Muss nichts gesagt werden war halt religiös
Daran hat sich nichts geändert bis heute
Die einen verdammen es die anderen
Als Opfer notgedrungen auch wenn
Sie heute nicht anders selbst agieren
Noch wissen wir nicht was den Täter trieb
Ob es depressive Verzweiflung eher war
Oder religiöser Wahn durch soziale immer
Ausgrenzung begünstigend verstärkt
Wer treibt Menschen zur Gewalt gegen
Andere an oder sollte eher was gefragt
Werden um eine Antwort zu finden
Sind wir offen oder wissen wir schon
Der immer gleiche rituelle Charakter dieser
Betroffenheitskulte im Kollektiv relativiert
Sich in seiner Wertigkeit jedes mal mehr
Es bleibt die lächerliche Gewohnheit
Sind die Kerzen derer die nicht mehr
Kritisch denken sondern lieber mitfühlen
Leuchttürme im Meer der Dunkelheit
Oder Heiligenschein der Täter bloß
Tote sind nicht mehr sie sind egal
Dennoch gilt einen zu erschießen
Der andere mit Gewalt tötet ist
Ohne große Fragen gerechtfertigt
Wiegt das Leben vieler das des
Täters auf oder darf Leben nie
Mit Leben aufgewogen werden
Wie es uns das Recht lehrt
Es wird über Extremismus schon
Schwadroniert bevor einer weiß
Was den Täter bewegte oder nicht
Der es tot nie mehr erzählen kann
Massaker lohnen sich für alle
Die bringen viele Klicks auch ich
Schreibe darum darüber als Teil
Des Systems das ich hinterfrage
Die Toten tun uns natürlich leid
Auch die aus Charlottenburg
Nur nicht mehr als alle dennoch
Macht Nachbarschaft eher fühlbar
Dabei sind Tote gar nicht mehr
Nur noch bewegliche Sachen
Leicht beschädigt doch keine
Persönlichkeiten irgend noch
Dann tun uns die Angehörigen leid
Denen Mitleid meist weniger hilft
Eigentlich sollten wir uns leid tun
Weil uns diese Nachrichten aufgeilen
Währenddessen vereinbaren noch
Die USA die Kooperation mit Russland
In Syrien noch auszubauen im Krieg
Gegen den selbstgeschaffenen Terror
Auch der NATO-Rußland-Rat plaudert
Wieder munter miteinander die Krise
Die so dramatisch allen schien ist
Plötzlich schon fast vergessen
Das der Amoklauf wenige Stunden
Nach der Verkündung der Aufhebung
Des Ausnahmezustandes stattfand
Gibt guten Grund zur Rücknahme
Syrien und seine Nachbarn leben auch
Schon lange im Ausnahmezustand
Ist es eine Form von Gerechtigkeit
Wenn der Terror auch hierher kommt
Voller Mitleid nun erstarren statt weiter
Kritisch auf Ursachen und Perspektiven
Auch hier zu schauen ist so dumm wie
Amokläufer als Helden zu bejubeln
Es kann jeden treffen passiert überall
Der Krieg gegen den Terror hat dem
Klassischen Stellvertreterkrieg sein
Schlachtfeld geraubt er ist überall
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit
Überhaupt mal getroffen zu werden
So rein statistisch betrachtet ist wohl
Tägliches Fahrradfahren gefährlicher
Anders verhält sich das in Syrien
Auch weil dort immer weniger noch
Mit dem Auto fahren im zu lange Krieg
Statistisch ist immer alles kein Problem
Verglichen mit den Schäden der bisher
Abgeworfenen französischen Bomben
Ist der Terrorschaden in Frankreich noch
Sehr gering oder treffen sie etwa nicht
Wer Unglücke relativiert gilt schnell als
Unmenschlich ohne Verständnis für die
Betroffenen wie die Verständnisvollen
Gern laut schreien im Helferdrang
Die Getroffenen aber sind tot und die
Geht also nichts mehr und mich geht
Der Tod nichts an weil er das Sein
Beendet wenn träfe es Hinterbliebene
Die trifft es nicht weil sie keiner angreift
Wer trauern will in der Hoffnung es hilft
Soll dies ungestört tun nur wer noch Reste
Von Verstand hat denke bitte besser nach
Diese Attentate meist von Bürgern begangen
Die lange hier lebten und durch Ausgrenzung
Wie sozialen Mißerfolg sich radikalisierten
Sind nicht importiert sie sind hier heimisch
Wer dies verneint und schärfere Maßnnahmen
Meist gegen die fordert die es nicht waren
Fördert eine Kultur der Ausgrenzung wie
Der Radikalisierung und damit Attentate
Integration und Offenheit wie Chancen
Für alle am Rande der Gesellschaft sind
Unsere einzige Möglichkeit wenn wir nicht
Bald Internierungslager haben wollen
Es gibt keine schnelle Lösung oder Antwort
Wer sie verspricht lügt genau wie diejenigen
Die behaupten dieser Krieg sei zu gewinnen
Krieg gegen den Terror wird das zweite Vietnam
Ob das Massaker von Nizza dazugehört oder
Der Fahrer nur Amok lief weil verzweifelt als
Sozialer Absteiger ohne Aufstiegschancen
Scheint mehr die Frage als Terrorkrieg
Lasst die Russen und die USA den Nahen Osten
Miteinander befrieden Europa möge sich dabei
Lieber heraushalten mische mich ja auch nicht
In die Zaunstreitigkeiten meiner Nachbarn ein
Die Aufgabe nach Nizza wird sein endlich mehr
Für Integration zu tun und Wertevermittlung
Statt weiter zu polarisieren und zu radikalisiern
Wer Freiheit will muss sich dafür gedulden
Es gibt keine schnellen Antworten mehr
So wenig wie einfache Lösungen denn
Alles braucht nun viel Zeit damit wir
Künftig friedlich gemeinsam leben
Umsonst gestorben sind die Toten ohnehin
Kosten wird nur die Beseitigung der Leichen
Doch würdigt es diese wenn wir zumindest
Versuchen etwas daraus noch zu lernen
Nicht auf den Tisch hauen und neue Bomber
Gegen böse Islamisten schicken bringt uns
Dem Frieden näher sondern Rückzug ins
Private Glück das wichtiger wohl ist
jens tuengerthal 15.7.2016
Glücksblind
Damit die Sehnsucht Früchte trägt
Müssen wir sie einfach leben
Das Glück miteinander wollen
Was ist genießen
Mehr ist es vermutlich nie
Wir können was ist
Nehmen wie es ist
Um glücklich zu sein
Oder es ändern wollen
Um immer unzufrieden zu sein
Bin lieber glücklich und zufrieden
So sage ich mir einfach
Ich liebe dich wie du bist
Verstehen muss ich nicht
Ändern kann ich nichts
Genieße also was ist
Ignoriere die Wogen
Auf manchmal hoher See
Um nicht seekrank zu sein
Bin vielleicht etwas blind
Zumindest in Fragen der Liebe
Aber glücklich wie es ist
Was will ich mehr
Als dich im Arm
jens tuengerthal 15.7.2016
Lustüberlauf
Die grenzenlos ist
Uns überfällt wir wir
Von ihr getrieben
Natürlich ungehemmt
Übereinander herfallen
Bis wir überlaufen
Ineinander miteinander
Weil völlig losgelöst
Es laufen lassen wie
Es nur Liebeslust kann
Nicht mehr denken
Nur noch Hingebung
Einander sein völlig
Besoffen vor Liebe
Alles fließen lassen
Um ohne Fragen dann
Verschlungen glücklich
Da zu sein im eins sein
jens tuengerthal 14.7.2016
Glücksbestimmung
Vermisse oder natürlich darüber
Unglücklich weil du nicht da bist
Oder ist es natürlich nur immer
Nach dem Glück zu streben
Also glücklich darüber zu sein
Dass ich dich liebe und du mich
Vermisst wir die Sehnsucht also
Teilen was im nicht haben doch
Ein geteiltes Glück irgendwo ist
Und wenn es auf das Glück
Am Ende nur ankommt ist es
Nicht besser sich am Glück
Was wir im nicht haben noch
Erkennen zu freuen um das
Was ist liebend zu würdigen
Weil es das Gefühl schärft
Im nicht haben aber wissen
Umeinander was könnte auch
Je mehr sein als sich lieben
Also bin ich lieber glücklich
Wenn es ist wie es ist
jens tuengerthal 14.7.2016
Donnerstag, 14. Juli 2016
Willensfreier
Oder ist der freie Wille neurologisch
Schon immer eine Illusion die uns nur
Vorgauckelt wir entschieden während
In Wirklichkeit unsere Gene längst
Alles für uns bestimmten wir bloß Opfer
Einer Idee von Freiheit sind nach der
Wir uns unnütz mit Entscheidungen
Quälen die wir in uns längst trafen
Aber der Illusion wegen aufrecht
Erhalten statt uns einfach zu fügen
Nur lebte es sich so bestimmt besser
Wären wir glücklicher wenn wir uns
Als genetisch bestimmt begriffen
Oder ist unser größtes Glück
Die Freiheit an die wir glauben
Nach der wir meinen zu entscheiden
Wenn und wen wir lieben wollen
Was vielleicht die größte Illusion ist
Als Opfer von Trieb und Gefühl
Kaum noch denkend wenn verliebt
Doch könnten wir unfrei überhaupt
Noch lieben ist darum die Illusion
Ob sie eine ist oder nicht entscheidend
Um am Ende glücklich zu sein
Sind wir nur Freier in Freiheit
Weil die Illusion der Liebe sie bedingt
Ist es also egal wie es wirklich ist
Solange wir frei nur lieben können
Es tun und damit glücklich sind
Frage ich mich und weiß es nicht
Aber was weiß ich schon wirklich
Wundere mich nur wie
Glücklich ich dabei bin
jens tuengerthal 14.7.20126
Eurobeleidigt
Auf Londons neues Kabinett
Versteht nicht die Genialität
Mit der May Genger einbindet
Europa ein Zeichen sendet
Das schlichte Sozialdemokraten
Scheinbar nicht verstehen
Sich lieber beleidigt zeigen
Falsch wäre nun zu vermuten
Alle Sozis sein so schlicht wie
Schulz und Gabriel gestrickt
Nur weil eine Arbeiterpartei
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Merkel stattdessen lud May
Die ihr in manchem ähnelt
Sogleich nach Berlin ein
Was mehr Weitblick verrät
Schade für die Sozialisten
Aber so sind sie nur egal
jens tuengerthal 14.7.2016
Kulturgeschichten 0289
Ist Jubel jemals ungeteilt im Glück oder
Wohnt allem Anfang auch ein Ende
Immer inne voller Angst und Grauen
Weil nichts nur schön wohl sein kann
Der 14. Juli ist für alle Franzosen seit 1789
Mit dem Sturm auf die Bastille wie der dann
Befreiung der sieben Gefangenen von dort
Ein wichtiger Gedenktag bis heute
Dabei verschweigen sie lieber die zugleich
Ermordung des Kommandanten dem die
Revolutionäre vorher freies Geleit versprachen
Weil es der Revolution den Glanz nähme
Seit 1790 wird der Tag mit einem Volksfest
Damals Föderationsfest feierlich begangen
Auch die blutige Marseillaise wurde 1795
An einem 14. Juli zur Nationalhymne
Diesen Jubel kennen wir und die sich gerne
Grande Nation nennenden Nachbarn tun alles
Damit die Welt mitbekommt wie stolz sie
Noch immer auf die Revolution auch sind
Der große Nachbar im Osten hat auch aus
Historischen Gründen ein weniger inniges
Verhältnis zum Begriff Nation was auch
Bei dessen Perfektionismus besser so ist
Darum weniger zum bekannten Jubeltag
Mögen sich die Nachbarn in ihm ergehen
Als geschichtsbewusster Deutscher werfe
Ich den Blick lieber auf den 14. Juli 1555
Auf Grundlage der päpstlichen Bulle
Cum nimis absurdum wird in Rom ein
Ghetto für die Juden geschaffen worauf
Viele Juden den Kirchenstaat fliehen
Die päpstliche Bulle richtet sich gegen
Den Ausdruck sozialer Überlegenheit
Der Juden gegenüber den Christen und
Führt zu weitreichenden Einschränkungen
Bedenken wir dass Christentum wie Islam
Als abrahamitische Formen des Aberglauben
Nichts als jüdische Sekten mit Macht sind
Wird die Neidkomponente dabei überdeutlich
Natürlich nennt keiner Christentum oder Islam
Heute noch jüdische Sekten wäre ja eine wohl
Beleidigende Kränkung wie völlige Verkennung
Der heute realen Größenverhältnisse
Dahingestellt ob dies daran liegt dass die Juden
Eben das auserwählte Volk sind und das immer
Nur wenige sein können oder nur daran liegt dass
Die anderen Sekten sich besser vermarkteten
Zu Beginn schon stellt die päpstliche Bulle fest
Die Juden seien durch ihr Vergehen zu ewiger
Knechtschaft verpflichtet um dann in 15 strengen
Anordnungen deren Leben genau zu regeln
Es ist der Geist von Angst und Missgunst der
Auch alle späteren Pogrome noch leitet immer
Die Basis des Antisemitismus war den sich
Besonders Komplexbeladene zu eigen machten
Warum privater Aberglaube überhaupt eine Rolle
Spielen darf bei der Behandlung von Menschen
Scheint heutigen Europäern fraglicher als den
Nachbarn in ethisch rückständigeren Regionen
Vielleicht wäre es wichtiger sich über dies Bild
Vom Menschen zu erheben in dem Glaube
Noch eine zentrale Rolle spielt auch wenn
Solch kulturelle Arroganz böse wirken mag
Der größte Teil der Menschheit strebt nach
Glück und Wohlstand die sich für viele auch
Bedingen im friedlichen Miteinander warum
Viele gen Europa in Krisen lieber flüchten
Erinnert sei auch an zwei weitere Ereignisse
Dieses 14. Juli als Europa noch lieber in die
Klimatisch paradiesische Welt strebte um sie
Zu besetzen zu besitzen auszubeuten als ihre
Am 14. Juli 1884 nahm Gustav Nachtigall Kamerun
Durch Hissen der deutschen Fahne dort in Besitz
Die Hauptstadt Douala wurde zum deutschen
Schutzgebiet erklärt als wäre es Neuland
Eine andere noch peinlichere Aktion war die
Deutsche Beteiligung an der Niederschlagung
Des Boxeraufstandes in China als Tientsin
Am 14. Juli 1900 eingenommen wurde
Imperialismus bleibt hässlich und beutet aus
Unterdrückt große Teile der Menschheit über
Die sich eine eingebildete Herrenrasse erhob
Wie es bis heute in manchen Köpfen spukt
Warum sich viele Menschen einen solchen
Völlig irrationalen Rahmen für ihr Glück suchen
Bleibt dem kritischen Aufklärer unverständlich
Doch ist es wohl nichts als ein Gefühl
Begründet in der Angst vor dem was kommt
Sich um letzte Dinge sorgend wenn doch
Offensichtlich nichts mehr kommt nichts ist
Als Natur um es sich gut gehen zu lassen
Wie befreiend ist das Leben wo es nichts
Mehr erwartet oder will als glücklich sein
In dem kurzen Augenblick den wir haben
Sich darauf allein noch konzentriert
Dies tiefe Glück voller Möglichkeiten
Auch der körperlichen Befriedigung noch
Mit anderen zu genießen ist komplex genug
Uns ein Leben lang voll zu beschäftigen
Dies ist sicher auch ein Plädoyer für das
Kleine Glück großer persönlicher Lust aber
Mehr noch eines für Frieden miteinander
Den Wahrheitsbesitzer niemals finden
Das Leben ist und bleibt immer sinnlos
Es ist nur und je nachdem wie wir es
Uns machen verschieden schön jeweils
Sich daran erinnern fördert Konzentration
Sich auch an diesem 14. Juli voll darauf
Konzentrieren was uns glücklich macht
Könnte schöner werden als irgendwem
Irgendwelche Wahrheiten zu verkünden
Egal was allem Anfang innewohnt wie
Hesse einst so schlecht noch reimte
Kommt es darauf an zu genießen
Was ist mehr haben wir nicht zu tun
jens tuengerthal 14.7.2016