Samstag, 16. Mai 2015

Schwesternbühne

Drei Schwestern allein bestritten gestern die Premiere von Nach Moskau der neuen Adaption von Andreas Neu der tschechowschen Drei Schwestern. Und es brauchte nicht mehr als diese drei starken Schauspielerinnen die Bühne zu füllen, ein großes Stück in einem Raum zu erzählen. Besser wir vergessen Tschechow vorher, um frei zu genießen, sagte der Autor und Regisseur Neu schon vorab, was tief gestapelt war, denn elegant spielt er mit der Sprache und verschiedenen Charakteren des Stücks und seiner Verzweiflung am Nichts, was aber auch treffend war, wurden doch die textsicheren Mutmaßungen am Ende verwirrt, trauten wir besser dem, was wir sehen.

Nach Moskau zieht es die drei Schwestern nach dem Tod des Vaters und immer wieder in verschiedenen Stufen der Verzweiflung am Nichts des geistlosen Landlebens. Mascha, stark und sehr nah gespielt von Susanne Heubaum, die in ihrer heulenden Verzweiflung so glaubwürdig ist wie in der blasierten Langeweile, ist sich anfangs schon mit Irina einig, dass alles Heil nur in Moskau liegt, wo die Mutter starb, zu der sie wieder wollen, ins Nichts also. Irina, gespielt von einer vielfältig präsenten Katharina Kollmann, die ihren ersten schauspielerischen Auftritt mit der gleichen Bravour meistert, wie die ihr gewohnten Einlagen als Sängerin und deren starke Lieder und Texte diese Adaption musikalisch nicht nur bereichern, sondern ihr die Krone aufsetzen, kämpft innerlich lange gegen Heirat, Anpassung und das eben alternativlose Nichts und wird so auch zum Echo des Stücks. Olga, von der zarten Barbara Smilowska mit ungeheuer viel Kraft und Überwindung gespielt, versucht in ihrer verzweifelten Einsamkeit, als einzige noch die Fahne hoch zu halten, entgegen der Wut und Verzweiflung über den nur imaginierten Bruder. Sie ringt um die Schwestern, erklärt diesen ihre Situation als traumhaft, blendet deren Realität einerseits aus und ist doch präsent genug, immer wieder Kurven zu schlagen, um Nähe zu den beiden zu finden, bis auch sie sich Rauch und Wodka ergibt. Die aus Schlesien gebürtige Smilowska gibt ihrer Olga auch stimmlich den sinnlichen Klang östlicher Sprache, der über dieser Verzweiflung am Traum von Moskau liegt und noch weiter nachklingt, wie die wunderbaren Lieder von Katharina Kollmann.

Gespielt auf einer fast leeren Bühne, die Olga Saizewa, als aus dem tiefen osten Russlands, dem inneren Sibiren, stammende Künstlerin, hier glaubwürdig zum Landhaus ausstattete, in dem sich ganz viel um ein Sofa dreht und dessen Räume sich in durchleuchteten Vorhängen ins unendliche dehnen. Das wenige treffend arrangiert trug den Theaterabend, der sich mit den drei starken Schwestern in eine zunehmende Verzweiflung nach houllebecqscher Manier drehte, um die Andreas Neu einen gewohnt anspruchsvollen philosophischen Bogen auch im Text schlug.

Großes Theater im Acud auf kleiner Bühne, das mit dem Leben und seiner Verzweiflung im Verlust der Hoffnung spielt. Wie sie sich auch nach Moskau sehnen, das jeder von uns als Stadt der Träume und best gehüteten Geheimnisse in sich trägt, es bleibt nur der Kopfschmerz, den es unerfüllt hinterlässt nach dem Verbrennen der “Kopfstrandansichtkarten”, wie es im Flyer so treffend genannt wird. Sie bleiben auf dem Land und in seinen Umständen verfangen, an denen sie nichts ändern. Es ist die Hoffnungslosigkeit einer Generation ohne Träume, die nur noch in der Gegenwart lebt ohne Bezug zur Zukunft, weil sie vollzieht, was ihnen alternativlos scheint, um sich am Wochenende als Kontrast zur nur Realtität andere Träume zu suchen, die sich auch nur schmerzvoll im montäglichen Nichts wieder verlieren - wozu das alles ohne Träume?

Ist das Sein nur eine unterschiedliche Dekoration der eben realen Hoffnungslosigkeit, der wir mit den Worten der Kanzlerin alternativlos immer ausgeliefert sind, vollziehen wir nur noch, statt zu handeln und könnten am Nichts genausogut verzweifeln, hinterfragten wir es ernsthaft. Das hielt uns genial als Spiegel unserer Zeit immer wieder Houllebecq vor in seinen Büchern und damit spielt auch Andreas Neu passend zu Berlin und dem Geist einer Zeit irgendwie dazwischen.

Diese Verzweiflung kann verzweifeln lassen und es fragten sich Zuschauer danach, die rasch gingen, warum sie sich das antun sollten, die sich vermutlich auch fragen, warum sie Houllebecq lesen sollten und seine viel depressiveren Verzweiflungen. Es gibt gute Gründe, sich diese Fragen zu stellen und aus ihnen, etwas zu sehen oder zu suchen, wem diese Frage weniger liegen, weil das Leben schon schmerzvoll genug gerade erlebt wird, der kann einen reichen Theaterabend voller Pointen sehen, soll sich ruhig den Tschechow noch wieder vergegenwärtigen und dessen Idee, eigentlich eine Komödie geschrieben zu haben. Es entfernt sich womöglich etwas von der Idee des Autors und Regisseurs, ein Theatergenuss bleibt Nach Moskau auf diese Art dennoch und so möge jeder nach seiner Fasson entscheiden, den Tschechow vorab zu vergessen, oder sich wach zu rufen, um Theater nach seiner Fasson zu genießen. Eine unbedingte Empfehlung für alle Theaterfreunde in Berlin, noch dieses Wochende und Anfang Juni im ACUD in der Veteranenstraße 21 und Ende Mai auf der Popelbühne in der Dunkerstraße 16. Schaut Nach Moskau!
jt 15.5.15

Geldweg

Wirtschaftsweise wie Bänker sind
Sich einig das Geld muss weg
Bargeld braucht keiner mehr

Was logisch Notenbanken
Wirkungsvoller machte deren
Zinsen jeden träfen

Zugleich würden Schwarzmarkt
Wie Drogenhandel ausgetrocknet
Steuerhinterziehung unmöglich

Die größere Legalisierung aller
Geldflüsse im Bankensystem
Mag verlockend gut klingen

Fraglich welches Vertrauen die
Bisher sich allein daran noch
Bereichernden Banken geben

Wer Bares aufgibt gibt alle Macht
Denen die virtuelle Gelder verwalten
Macht jedes Handeln kontrollierbar

Dem Staat kämen Milliarden
Die bisher vorbei geschleust
Legal kontrolliert zugute

Haben wir derzeit viel Grund
Einem Staat der uns verrät
Noch mehr zu vertrauen

Fürchten wir Drogenmärkte mehr
Als uns der Stasi-Staat bedroht
Trauen wir Banken in Zukunft

Alle Bankräuber würden  arbeitslos
Was noch verschmerzbar wäre
Nur was sie ersetzt ist fraglich

Elektronischer Zahlungsverkehr
Ersetzte das Klimpern der Münzen
Immer verdienten Banken mit

Entstünde ein neuer Schwarzmarkt
In dem wir nur illegal frei wären
Gegenüber legaler totaler Kontrolle

Keine Drogen keine Prostitution
Alle Menschen würden gut ohne
Bargeld und Gott ist ein Banker
jt 16.5.15

Dreizeilentodesstrafe

Der Attentäter von Boston soll
Mit dem Tod bestraft werden
Welch sprachlicher Unsinn

Der Tod ist keine Strafe sondern
Immer das Ende allen Lebens
Dies liegt jenseits aller Werte

Wer zum Tode verurteilt tut dies
Ohne Werte damit ist es Unrecht
Unrechtsstaaten haben keine Legitimation

Kein Mensch ist unfehlbar
Also ist es keines seiner Urteile
Todesurteile sind unwiderruflich

Wer ein Todesurteil legitimiert
Bleibt immer ein Unrechtsstaat
Rechtsstaaten verbietet sich Kontakt

Wer ihn dennoch sucht legitimiert
Damit stattliches Unrecht erst
Die USA sind ein Unrechtsstaat

Wäre Europa rechtsstaatlich
Wie philosophisch konsequent
Müssten die USA boykottiert werden

Wer aus Feigheit eigene Ideale
Verrät wird logisch zum Mittäter
Dafür gibt es keine Legitimation

Wie mörderische Mittäter noch
Moralische Legitimation haben
Selbst zu strafen bleibt unklar

Die staatlichen Morde der USA
Lösen die Geltung des Rechts auf
Keiner muss sich gebunden fühlen

Wenn kein Vertrag miteinander
Moralische Sicherheit bietet hat
Demokratie keine Legitimation

Todesurteile sind das Ende des
Rechtsstaates wer sie befürwortet
Ist ein Feind der Demokratie

Gegen Feinde der Demokratie ist
Jeder zum Widerstand aufgerufen
Wer schweigt wird zum Mittäter
jt 16.5.15

Freitag, 15. Mai 2015

Dreizeilenklumbig

Es war keine Kalorienbombe
Der Täter war nicht der Eismann
Auch wenn es so schön wäre

Eigentlich ist nichts passiert
Nur wer wo mehr wert ist wurde
Deutlich was ja gut ist

Ob es schade ist dass die Klum
Nicht weggebombt wurde darob
Scheiden sich wohl die Geister

Oder doch nie Geister weil es so
Geistlos ist um was es geht
Warum wir besser schwiegen

Vor dem Publikum wurden Jury
Wie die VIPs evakuiert was zeigt
Bomben treffen nicht jeden

Ginge es um einen Schützen
Wäre Rettung der Bedrohten
Verständlich und logisch

Von einem islamistischen Täter
Spricht keiner derzeit dafür von
Dicken Verdächtigen fast alle

Bomben gegen halb verhungerte
Blondinen mit wenig Intellekt
Klingt nach Mängelbeseitigung

Wahrscheinlicher jedoch ist ein
Knaller am Ende war es was
Ein totes Format retten sollte

Werbung in eigener Sache wenn
Was ist keinen mehr interessiert
Nur noch Gespenster belebt

GNTM ist nicht in die Luft geflogen
Egal was wer drohte wissen wir
Inzwischen es drohte nie

Es ist die billigste Lösung auch
Für Pro7 aus dem Dreck sich
Endlich zu befreien - zu gefährlich

Vielleicht könnte sich Heidi nun
Verkalkuliert haben im Verkauf
Deutschland feiert ein Ende
jt 15.5.15

Donnerstag, 14. Mai 2015

Dreizeilenabschuss

Europa hat die Lösung gefunden
Wie mit Bootsflüchtlingen umgehen
Einfach abschießen und gut ist

Natürlich im Hafen bevor es
Auf große unsichere Fahrt geht
Damit sie nicht in Gefahr kommen

Damit wird vielleicht ein Weg
Weniger lukrativ dafür werden
Dann andere beschritten

Bis auch auf diesem zuviele sterben
Das Gerede zu laut wird
Tote schaden dem Ruf

Der geplante Abschuss ist eine
Kriminelle Anmaßung Europas
Das wieder kolonial auftritt

Keiner weiß zu unterscheiden
Was noch ein Fischerboot ist
Bis Flüchtlinge darauf sitzen

Wenn diese sich darauf ballen
Verbietet sich der Abschuss
Zumindest offiziell

Europa löst kein Problem
Indem es alte Kähne abschießt
Wer ändern will muss es vorher tun

Ein teurer Militäreinsatz
Dessen Kosten allein für die so
Verhinderten Flüchtlinge reichte

Was für ein unmenschlicher Irrsinn
Zum Abschuss freigegeben
Wird die Hoffnung der Flüchtlinge

Wir bereichern uns am Export
Der Waffen die Flüchtlinge vertreiben
Da ist Abschuss nur konsequent

Wer die Hoffnung abschießt
Ohne eine Perspektive zu geben
Hat alle Menschlichkeit verloren

Gut fürs Geschäft mit Waffen
Wird der präzise Abschuss sein
Daher weht wie immer der Wind
jt 14.5.15

Himmelfahrtsvatertag

Vatertag ist für viele ein
Himmelfahrtskommando
Manche überleben nur trunken

Mit Himmelfahrt haben viele
Weniger zu tun als dennoch frei
Sitte überlagert dabei Wesen

Am Muttertag werden Mütter
Zuhause geehrt während die
Väter sich draußen entwürdigen

Wesen und Rolle können nicht
Treffender beschrieben werden
Fraglich ob es natürlich ist

Männer leben vatertäglich ihre
Freiheit aus ungezogen zu sein
Frauen muttertäglich das Gegenteil

Wo Freiheit zum Rausch gegen
Funktion in der Rolle idealisiert
Wird bleibt wenig vom Wesen

Ob Männer von Freiheit träumen
Frauen nur funktionieren wollen
Wäre eine Frage jenseits der Rollen

Die Fahrt in den geaberglaubten
Himmel ist mir völlig egal warum
Wer Rollen spielt spannend

Vielleicht wären viele glücklicher
Lebten wir weniger Rollen statt
Sie nur tauschen zu wollen
jt 14.5.15

Wollen können

Wollen können ist der
Erste Schritt zum Glück

Können was wir wollen
Alles Glück der Welt

Darum glücklich wer nur
Will was er kann
jt 14.5.15

Dreizeilenzurück

Eine Rücksendung kostet immer
Mal Sender meist Empfänger
Fraglich ist es bei Flüchtlingen

Wer flieht will nicht zurück
Wozu sonst Flüchtling werden
Fraglich wohin es gehen soll

Wer Flüchtlinge zurück schickt
Riskiert ihren Tod auf dem Meer
Fraglich was ihr Leben wert ist

So rettet wer zur Abschreckung
Den Tod einiger jetzt riskiert
Doch mehr Leben auf Dauer

Ist was grausam noch klingt
Menschlicher noch als vieles
Das längst in Europa Realität ist

Müssen wir unmenschlich sein
Um wieder human zu denken
Oder schließt sich dies aus

Es können nicht alle hierher
Einige können wir uns leisten
Aber nie alle in Not retten

Die zuerst kommen bevorzugen
Ist ungerecht gegenüber allen die
Kommen wenn kein Platz mehr ist

Gerecht wäre alle gleich zu behandeln
Keinen aufnehmen oder alle
Gerechtigkeit kann grausam sein

Grausamkeit scheint ungerecht
Formal wäre sie das Gegenteil
Fraglich ob Formalien sozial sind

Soziales gleicht Ungerechtigkeit aus
Paradox wenn asozial gerecht ist
Manchmal ist es die Perspektive

Wer Flüchtlinge aufnimmt riskiert
Leben der Nachahmer wieder
Wer es verweigert rettet mehr

Zurückschicken ist asozial jetzt
Aufnehmen ungerecht künftig
Politik soll Zukunft gestalten
jt 14.5.15

Mittwoch, 13. Mai 2015

Dreizeilensinn

Was das Sein ausmacht ist
In drei Zeilen wohl zu sagen
Nichts denn es ist einfach

Ob es Sinn hat fragen sich viele
Um dem Sein Grund zu geben
Als bräuchte was ist je mehr

Sein ist auch ohne Grund
Warum die Frage nach Sinn
Völlig entbehrlich ist

Leben hat keinen Sinn an sich
Wir meinen ihm einen zu geben
Auch das ist Unsinn

Wäre Sein an Sinn geknüpft
Endete es logisch ohne diesen
Dabei erscheint es nur sinnlos

Es ist nie sinnlos weil es nur ist
Bis es endet dann ist es nicht mehr
Mehr ist es nicht mit dem Sein

Wir können über den Verlust trauern
Des Seins oder seines Sinns doch
Es ist weiter da bis es endet

Über was ist können wir nun
Glücklich oder unglücklich sein
Es ändert nichts am Sein an sich

Sehen wir es glücklich sind wir es
Halten wir uns für unglücklich dito
Daran ändert ein Sinn nichts

Um glücklich zu sein ist es sinnvoll
Sein Sein möglichst zu genießen
Wer nicht mehr ist kann es nicht

Der Sinn könnte nur sozial sein
Damit wir miteinander funktionieren
Über das Glück sagt das nichts

Mehr als Glück gibt es nicht
Mit sich glücklich sein ist alles
Was es ist braucht keinen Sinn

Die Suche nach dem Glück
Könnte der Sinn des Lebens sein
Wenn es einen bräuchte
jt 13.5.15

Dienstag, 12. Mai 2015

BaBaPep

Nach starkem Anfang ließen sich
Peps Bayern wieder vorführen
Auch wenn das 1:0 von Benatia
Nach wunderbarer Ecke von Alonso
Noch Großes erwarten ließ
Verloren die Führung und lagen
Zur Pause 2:1 durch Tore von
Neymar den die Bayern wie Messi
Und Suarez nicht stoppen konnten
Verdient unterlegen zurück
Das könnte es gewesen sein
Für Pep in Bayern wenn nicht
Noch ein Wunder geschieht

In der zweiten Hälfte drehen dann
Die Bayern noch voller Energie auf
Lewandowski schießt nach Vorlage
Von Schweinsteiger das 2:2 worauf
Der Sturm mit neuer Energie loslegt
Eine Viertelstunde später erhöht
Müller mit Distanzschuss aus 18m
Zum 3:2 die später Auswechslung
Von Lahm und dann Müller sowie
Dem dann Kapitän Schweini bringt
Mit Rode und Götze nicht mehr
Das erhoffte Wunder so dass die
Bayern zuhause gewinnen aber
Auch ausscheiden womit die Fragen
Nach Peps Zukunft wieder lauter
Werden Klopp lächelnd wartet
jt 12.05.15

Dreizeilenundicht

Es gibt eine undichte Stelle
Nicht nur im Vatikan wohl
Ohne Inkontinenzgefahr

Wikileaks bekam Informationen
Aus dem NSA Ausschuss
Öffentliches wie geheimes

Machte alles öffentlich
Was an einigen Agenten
Wie einer Kanzlerin sägt

Fragt sich wer derzeit größtes
Interesse hat die undichte Stelle
Effektiv zu nutzen

Wo die Gefahr der Strafbarkeit
Bei Geheimnisverrat definitiv
Den Gewinn überwiegt

Gibt es gar uneigennützige
Helden im Ausschuss die
Freiheit über Pflicht setzen

Wer wird die Ungnade der Kanzlerin
Riskieren um ein weniges mehr
An Information preiszugeben

Ein Preuße schrieb auf sein Grab
Von der Marwitz war es genau
Wie lange er nur gehorchte

Er wählte Ungnade wo Gehorsam
Keine Ehre mehr brachte was hier
Wo einer die Pflicht brach passt

Nur sind es preusische Tugenden
Getragen vom Willen zur Freiheit
Die hier zum Verrat verleiteten

Wer immer es am Ende war
Wird sich fragen lassen müssen
Ob er des Gewinns wegen verriet

Was das Heldentum zum schlichten
Verrat degradierte bei der einer feige
Aus dem verborgenen meuchelt

Eine undichte Stelle gereicht nur
Dem zur Ehre der sich bekennt
Eng wird es dennoch für Merkel
jt 12.5.15

Dreizeilenflucht

Flüchtlinge mag keiner haben
Wo sie fliehen waren sie unerwünscht
Wohin sie wollen will sie keiner

Vom Schicksal der Vertriebenen
Zum Status der Unerwünschten
Gegen die besorgte Bürger demonstrieren

Nun will die EU um die Flucht
Von vornherein zu verhindern
Schiffe versenken spielen

Am besten vorab ohne Flüchtlinge
Aber Hauptsache das gilt hier
Was Prioritäten zeigt

Statt Rettung hat der Schutz
Vor der Menschenwelle Priorität
Der Status quo ist uns mehr wert

Einig über die Begrenzung sind sie
Uneinig über Aufnahme wie Verteilung
Bei offenen Grenzen unmöglich

Es braucht einen Schlüssel für
Reichtum und Größe zur Aufnahme
Ankunft ist kein Kriterium

Indonesien versorgt Flüchtlinge
Mit Essen und schickt sie zurück
Aufs Meer zu sterben oder nicht

Australien lässt keine Chance
Für Flüchtlinge an Land zu kommen
Es gibt eine Mauer aus Meer

Sind wir für die Not anderer
Verantwortlich und darf sich Flucht
Je lohnen für Menschen

Ist Hilfe in der Not wichtiger als
Kurzsichtiger Schutz des Wohlstands
Was hofften wir für uns

Zufall des Reichtums vergeht
Not kommt überall hin und wer
Mauern baut findet keine Zuflucht

Leicht können wir teilen ohne
Davon ärmer nur zu werden
Außer an pegidischer Missgunst
jt 12.5.15

Dreizeilenlust

Eine Lust ist was gefällt
Manche wissen vorher besser
Was ihnen nicht gefällt

Lust braucht Freiheit zu werden
Damit wir entdecken können
Was uns wirklich gut tut

Lust in Grenzen ist beschränkt
Grenzenlose Lust vielen zuviel
Glück fragt nicht es ist

Sich ganz zu verschenken ist
Manchen Glück genug noch
Im Wechselspiel erst bleibt es

Lust strebt nach Höhepunkten
Sie für sich zu genießen ist was
Aber bleibt wie Onanie für sich

Prostitution hat einen Markt weil
Viele Onanie mit Sex verwechseln
Selbstbefriedigung statt Hingabe

Hingabe für Hergabe ist normal
Die Ehe gründet zu oft darauf
Geteilte Lust ist es nie

Liebe und Lust bedingen sich
Beim Sex wie bei jedem Genuß
Wer es nicht fühlt kommt nie an

Lust ohne Liebe ist müßig
Nur ersetzt Liebe nie die Lust
Es zählt nur die Liebe zu ihr

Wer Lust mit Liebe lebt kennt
Keine Grenzen als das Glück
Des andren im miteinander

Wo miteinander ineinander wird
Zeigt Lust besser als Moral
Soweit es um die Natur geht

Einander voller Liebe genießen
Ist der Höhepunkt allen Glücks
Mehr kann es nicht geben

Wer Lust teilt hat alles erreicht
Mehr als geteilte Lust gibt es nie
Weiß nicht warum wer weniger will
jt 12.5.15

Montag, 11. Mai 2015

Dreizeilenphilharmoniker

Die Berliner Philharmoniker wählen
Einen neuen Chef der ihnen
Klanglich vorstehen soll

Vieles spricht für Thielemann
Hätte dieser sich nicht zu oft
Politisch unliebsam geäußert

Wie jüngst mit Verständnis
Für Pegida wofür wohl mehr
Musiker kein Verständnis hatten

So saßen sie 11 Stunden
Wählten statt zu musizieren
Am Ende kein weißer Rauch

Es ist noch kein Chef gewählt
Des ehemals Karajan Orchesters
Die Wahl wurde abgeborchen

Ob Klopp oder Weselsky nun
Favoriten sind ist ungewiss oder
Zählt Klang mehr als Ruhm

Ein Orchester lebt vom Klang
Ohne innere Harmonie wird es
Künftig Mißtöne wohl geben

Die Streicher wünschen sich
So wird gemunkelt Thielemann
Die Bläser vielleicht Nelsons

Moderne gegen Romantik
Tradition gegen Aufbruch
Zukunft gegen Geschichte

Eine Demokratie wählt sich hier
Den Führer der den Klang lang
Prägen soll wie ihren Erfolg

Thielemann passte klanglich gut
Nur nicht politisch nach Berlin
So leisten sie sich Ungewissheit

Am Ende kommt es auf den Ton an
Den der Erwählte mit ihnen findet
Politik schadet dem Klang eher

Ungewiss ist nur wie lange nun
Das Interregnum dauert bis sie
Sich für den Klang entscheiden
jt 11.5.15

Dreizeilengewissen

Wo Missstände deutlich werden
Handelte stets die Politik nach
Bestem Wissen und Gewissen

So auch Merkel gerade in der
NSA Spionageaffäre in der sie
Nur entweder log oder naiv war

Das Wahlvolk anzulügen ist normal
Dabei vorgeführt zu werden
Eher noch die Ausnahme

Wissen und Gewissen sind alles
Uns nur irgend mögliche in den
Grenzen unserer Vernunft

Ob wir nun glauben sollen
Unsre Regierung sei beschränkt
Oder lüge dreist ist noch unklar

Merkel wehrt sich gegen beides
Gut wenn es einen dritten Weg gibt
In ihrer Lage sehr gefährlich

Aussitzen wird angesichts des
Verhaltens ihres Partners schwer
Medial steht sie unter Feuer

Wer im Feuer zu lange wartet
Verbrennt unweigerlich darum
Ist ihr Bekenntnis schlüssig

Dumm nur dass es nicht logisch ist
Wer nach bestem Wissen handelte
War doof oder gewissenlos

So ist das Bekenntnis realer Unfreiheit
Einzige Möglichkeit Herrschaft
Gegen alle Vernunft zu halten

Handelt noch wer unfrei ist
Kann es nach bestem Wissen sein
Hat ein Gewissen wer nichts tut

Das Gewissen rechtfertigt uns
Vor uns selber im Schatten unsres
Wissens was kantisch logisch ist

Stets so zu handeln dass dies
Gesetz für jedermann sein könnte
Fällt der Preußin just schwer
jt 11.5.15

Fürstenkindesmißbrauch

Zu Monaco werden die Kinder
Wie wir überall lesen können
Öffentlich missbraucht dabei
Nicht nur fotografiert wie diese
Bilder zugleich mit Willen des
Herrscherhauses überall verbreitet
Die Grimaldis aus Italien einst
Dorthin eingewandert haben
Die veraltete Sitte der Taufe
Praktiziert mit der die Kinder
Mitglieder der christlichen Sekte
Genannt katholische Kirche
Ungefragt wurden denen noch
Die meisten Fälle von Missbrauch
Nachzuweisen sind bis heute
Wird Zeit dies immer noch
Selbstverständnis vieler Eltern
Endlich öffentlich zu hinterfragen
Glaube ist privat und für Erwachsene
Wie Sexshops und Swingerclubs
Wer es mag soll es tun
Kinder sind davor zu schützen
Wer Kinder tauft begeht Missbrauch
Zeit für ein Umdenken
Der Missbrauch zu Monaco zeigt
Es ist noch zu normal was doch
Jedem vernünftigen Menschen
Als Missbrauch scheinen muss
Glaube findet jeder für sich
Wer ihn durch Kindstaufe noch
Verbreiten will vergewaltigt
Was zur römischen Sekte passt
Aber in Europa endlich strafrechtlich
Belangt gehört denn keine Sitte
Rechtfertigt Kindesmissbrauch
Sagen wir es endlich denn Taufe
Ist eine Form des Missbrauch
jt 11.5.15

Pepdementi

Pep dementiert die Absicht
Noch im Sommer zu wechseln
Er dementiert nicht überhaupt

Manche Dementis sind nur eine
Beschäftigungstherapie für die
Sich überschätzenden alle

Sie sind kaum der Worte wert
Der Rauswurf derer bei Schalke
Wäre es eher wäre es nicht egal

Schalke ist das neue Hoffenheim
Bayern dann der neue BVB
Fraglich warum Klopp wechselt

Zu Zeiten des Kalten Krieges
Wie früher am Wiener Kongress
Gab es Menschen die Worte deuteten

Der Versprecher der Kanzlerin
Als Gast zu Moskau hätte eine
Mindestens Krise ausgelöst

Im Zeitalter der Massenmedien
Hört keiner mehr genau hin
Schaut lieber auf nur Bilder

Vielleicht ist es gut so wenn wir
Alles nicht mehr so ernst nehmen
Es geht ja nur um ein Spiel

Er hat kein Rezept gegen Barca
Zumindest nichts was er vorab
Der Masse der Zuhörer verrät

Wäre auch ein Perpetuum mobile
Sich selbst zu schlagen denn
Wie auch immer war er es

Wer sich selbst schlagen soll
Dessen Dementi sind ähnlich
Ernsthaft und leicht schizophren
jt 11.5.15

Dreizeilenbremisch

Bremen ist eine Hansestadt
Schon am Kennzeichen zu sehen
Fraglich ob auch an den Finanzen

Die Hanse war im Mittelalter
Die erfolgreichste Handelsorganisation
Das ist lang her

Seit Kriegsende regiert dort die SPD
Unangefochten wie erfolglos
Zumindest ökonomisch

Nun haben sie noch mehr
Verloren und mehr verloren nur
Die Grünen und haben noch genug

Die Mehrheit in Bremen haben
Erstmals die Nichtwähler gewonnen
Was repräsentativ wohl ist

Es regiert in Bremen der Senat
Früher waren das die Senatoren
Aus den alten reichen Familien

Auch künftig regiert in Bremen
Die SPD die es schaffte alle
Missstände unter ihr zu deantworten

Vorm Rathaus steht der Roland
Gegenüber liegt der Schütting
In dessen Keller der Club zu Bremen

Das alte Haus der Handelskammer
Steht vor der Böttcherstraße
Die das Spielkasino beherbergt

Ob sich in Bremen und dem
Was bremisch ist seit dem Mittelalter
Viel änderte ist ungewiss

Die Schaffer sorgen mit Mahlzeit
Für die Schiffer und ihre Witwen
Die Tonpfeifen dazu oft kalt

Die Eiswette auf der Weser ist
Längst Geschichte wie die
Speckfahne auch am Rathaus

Werder ist grünweiß und war schon
Bundesliga als Bayern keiner kannte
So regiert die SPD in Bremen
jt 11.5.15

Sonntag, 10. Mai 2015

Dreizeilenmütter

Am Muttertag wird der Mütter gedacht
Am Vatertag besaufen sich Väter
Unklar ob eins am andern hängt

Mütter werden in ihrer Rolle
Gern vollmundig gewürdigt
Väter eher belächelt

Die Mutterrolle hat feste Formen
Gerade wenn selbige aufweichen
Betonen sie diese noch mehr

Väter in der Mutterrolle werden
Nicht ernst genommen dagegen
Mütter als Väter bewundert

Frau und Mutter sein hat viele
Vorteile in der Anerkennung
Unklar ob es Nachteile aufwiegt

Meine Mutter mag den Muttertag
Nicht im Gegenteil sie findet es
Eine billige Reduktion

Wer sonst nicht an Mütter denkt
Braucht es da nicht anfangen
Als wäre es irgendwie wichtig

Es ist passend dass es einen
Muttertag gibt weil sich viele
Mütter nicht genug gewürdigt fühlen

Dabei sind sie schon viel eher
Der Mittelpunkt des Universums
Für Kinder als Väter je werden

Mütter haben eine Rolle nach der Natur
Väter suchen eine oft gegen die eigene
Weniger Rolle als Wesen wäre was

Mütter dürfen schwanger sein
Väter nur beim Zeugen helfen
Ob das gerecht ist ist Natur egal

Mutterliebe gilt als unerreicht
Vaterliebe soll maßvoll sein
Darum alle Liebe zum Muttertag

Mütter bekommen alle Liebe
Väter besaufen sich anstatt
Vielleicht entspricht es der Natur
jt 10.5.15

Dreizeilenkatastrophen

Katastrophen nehmen viel Raum
In Medien die uns berieseln ob
Es sensibilisiert oder immunisiert

Gerade fiel ein unausgereifter
Airbus A400 vom Himmel
Es starben vier Menschen

Neulich krachte ein vollbesetzter
Vermutlich mit Absicht gesteuert
In die Felsen der Alpen

Ein Erdbeben in Nepal tötete
Vor wenigen Wochen tausende
Noch weiß keiner wieviel

Tsunami genannte Seebeben
Töteten in diesem Jahrhundert
Hunderttausende Menschen

Täglich ersaufen ungezählte
Im Mittelmeer die keiner will
Die lieber Leben riskieren als bleiben

Jährlich sterben über 1 Millionen
Bei Verkehrsunfällen unbemerkt
Unnötige Tode zählen nicht

Einmal beinahe so einer geworden
Fragt sich der Dichter was wäre
Würdigten wir diese wie Katastrophen

Dienen die Katastrophen nur zur
Ablenkung vom täglichen Unglück
Als portionierte Leidbetrachtung

Ist der Tod eine Katastrophe
Oder nur friedliches Ende
Nach dem nichts mehr ist

Warum verbinden wir den Tod
Mit Trauer statt mit Freude
Sind Setzungen nicht willkürlich

Auch ohne jenseitigen Glauben
Oder gerade erst ohne ihn ist
Tod nichts als nichts

Nichts aber ist kein Grund sich
Zu grämen denn nur nichts tut
Zumindest sicher nie mehr weh
jt 10.5.15

Samstag, 9. Mai 2015

Dreizeilenbundesliga

Der Meister müht sich nur noch
Wenig in der Liga und lässt die
Augsburger gewinnen

Die Preußen aus dem Westen
Schlagen die aus Berlin leicht
Steuern gen Europa

Die Preußen aus noch weiter
Im Westen schlagen locker
Die Konkurrenz von nebenan

Das Haus Hannover mag sich
In England über Urenkel freuen
Beim Fußball bleibt es unentschieden

Die Hanseaten aus Hamburg haben
Auch nur unentschieden erreicht
Im Kellerduell gegen Freiburg

Die Hanseaten aus Bremen dagegen
Können mit dem unentschieden gut
Leben beim Kurs auf Europa

Die Eintracht war heute stark
Schlug Hoffenheim hoch womit
Der Klassenerhalt gesichert

Gerade führt der VfB gegen Mainz
Womit das Duell der untersten 8
Bis zum letzten Tag spannend ist

Hinter Bayern streiten sich noch
Nahe den 60 Punkten drei um die
Champions League Plätze

Fünfe danach um die 40 Punkte
Ringen um Europa League Plätze
Bei denen der Pokal mitspielt

Platz 11 bis 18 können noch
Absteigen bei 13 bis 18 kann
Ein Spiel den Abstieg bedeuten

Es bleibt also erstaunlich noch
Bis zum Ende ein Krimi sehen wir
Vom Meister ab der Probleme hat

So endet die Liga spannender
Noch als sie begann wer wohl
Noch das Land überrascht
jt 9.5.15

Dreizeilennichts

Nichts ist nur noch nichts
Nicht mehr und nicht weniger
Auch wenn im Nichts alles ist

Keine Antwort ist eine Antwort
Wenn nichts mehr kommt
Ist nichts mehr da

Liebe durchlebt Schwankungen
Ohne Bewegung ist keine mehr da
Es bleibt nur das Nichts ohne

Ins Leere des Nichts lieben
Ist nichts und schmerzhaft
Dann lieber nicht mehr lieben

Im Nichts findet sich kein Schalter
Die Liebe lässt sich nicht abstellen
Vielleicht  war es nie etwas

Wo nichts bleibt geht nicht viel
Verloren und was ging ist kaum
Der Worte noch wert

Wenn etwas kommt könnte
Etwas im Nichts noch da sein
Was merken wir erst dabei

Ob wir nichts oder alles wollen
Ist eine Frage der Verständigung
Nur aus nichts wird selten etwas

Wer nichts will wird nichts je
Erreichen gemeinsam noch
Einsam für sich etwas

Alles wollen wird nichts sagen
Die Pessimisten nur nicht alles
Zu wagen ist nichts wert

Alles oder nichts hängt an allem
Mehr wagen kann nichts werden
Dann tut nichts mehr weh

Wer was weh tut fürchtet sollte
Nichts mehr wagen um nicht
Noch mehr zu leiden

Alles wagen auch wo nichts
Mehr sein kann ist immer mehr
Als nichts haben darum gut so
jt 9.5.15

Dreizeilenkriegsende

Als vor siebzig Jahren endlich
Der 2. Weltkrieg endete gab es
Sieger und Besiegte

Bald nannten sie sich nur noch
Befreite im Westen mehr aus
Überzeugung im Osten weniger

Wo die eine Diktatur die andre
Ersetzte blieb fraglich was
Wann wen wohin befreite

Warum peinliche Deutsche
Meinen es könne je genug sein
Mit der Schuld bleibt unklar

Hoch ist die Zahl derer die lieber
Vergessen wollen unter denen
Die nichts wissen vom Krieg

Doch wer das Erbe antritt
Erbt auch die Schulden mit
Wie zwischen den Staaten

Wir gedenken um nicht zu vergessen
Wie wertvoll Frieden ist
Was Freiheit statt Diktatur heißt

Wir gedenken der Niederlage
Die es für viele zuerst war
Heute als Sieg der Freiheit

Mögen die Wölfe in Berlin
Auf russisch gedenken ohne
Russische Opfer kein Frieden

So fehlten zur Freiheit noch die
Zwischentöne im Orchester
Das wieder Kalten Krieg probt

Gedenken hat am Ende denken
Täten das mehr am Anfang
Wäre die Befreiung nie fraglich

Ein Kriegsende feiern ist gut
Für Sieger und Besiegte endet
Zumindest das Sterben vorerst

Besiegt und befreit ist es eine
Gnade dies friedlich zu feiern
Genießen wir sie so
jt 9.5.15

Freitag, 8. Mai 2015

Leyenleiden

Die Ministerin Leyen leidet an
Der Schlamperei im eigenen Haus
Unklar noch ob es ein Frauenleiden
Ist was die Ministerin im Männerhort
Erwischte sie also Opfer
Von Intrigen wurde
Es nur ein Bauernopfer gibt
Oder die Chefin selbst nun
Nicht mehr tragbar ist
Noch sprach Merkel ihr nicht
Ihr vollstes Vertrauen aus
Fraglich nur ob sich je etwas
Ändert oder Ministerien egal wer
Gerade Minister ist ungestört
Die Beamtenrepublik verwalten
Es wackeln so einige im Kabinett
Nur die Chefin ist ungerührt
Das Leiden der Leyen geht
Vermutlich weiter nur nirgendwo
In der Wirtschaft bliebe ein Chef
Dessen Haus so gegen ihn wirkt
Da hat eine wohl zuviel geändert
Die Einschläge kommen näher
Oder soll sie Bundespräsidentin
Noch werden um der Kanzlerin
Wie ihren Plänen nicht gefährlich
Zu werden wenn zu erfolgreich
Doch noch sind alle Mutmaßungen
Müßig nur ob Frau Ministerin
Diesen Mißtrauensbeweis noch
Weglächelt scheint fraglich
jt 8.5.15

Dreizeilenliebeslösung

Es tut mir leid sagen können
Wie es lief auch wenn es
Ungerecht scheint ist viel

Manchmal ist Verständigung
Schwieriger als die Welten
Für sich zu leben

Weiß nicht ob es in der Liebe
Um Urteile geht oder nicht eher
Nur um Vertrauen.

Mir ist egal, wer recht hat
Wichtiger wäre für mich
Worüber sich geeinigt wird

Gefühl ist wie Energie geht
Nicht verloren wechselt nur
Manchmal die Bezugspunkte

Fraglich, ob wir noch Zugriff auf
Unser System haben oder das
Mißtrauen siegte

Wer gewinnt wenn wir siegen
Lassen was trennt ist unklar
Nur was fehlt wird deutlich

Sich voneinander lösen ist leicht
Aneinander festhalten schwer
Es dennoch wagen kostet Mut

Mutlos lösen ist leichter als mutig
Wagen manchmal fehlt beides
Sich Mut zusprechen kann helfen

Probleme sind zum Lösen da
Wer nach Trennendem schaut
Findet kaum gemeinsam Lösungen

Liebe ist eine Brücke zueinander
Wo sie trennt ist sie nicht mehr
Was immer dann noch verbindet

Gelöst befreit zu sein macht
Was verband fragwürdig
Fraglich was dann bleibt

Wer wagt kann gewinnen
Wer nicht hat schon verloren
Lieben statt Lösen kann gewinnen
jt 8.5.15

Dreizeilenwahl

England hatte die Wahl dabei
Wählte ganz Großbritannien
Entschieden unentschieden

Sieger soll sein wer mehr hat
Auch wenn er mehr verlor
Der Verlierer weniger verliert

Was war zählt nicht für was ist
Zukunft hat wer eine Mehrheit
Unter Minderheiten noch findet

Nationalisten sind Sozialisten
Labour ist nicht mehr New
Torries retten das Abendland

Der Sieger ist ein Versprecher
Gegen Europa ohne ohne zu können
Ist viel versprechend oft wenig

Das Vereinigte Königreich wählt
Manches außer der Königin sie
Hatte keine Wahl als geborene

Was zur Spaltung nicht reichte
Genügt zur Mehrheit dort immer
Noch unklar was mehr spaltet

Passend das Königskind noch
Vor der Wahl geboren um an
Tradition zu appellieren

Mehrheitswahlrecht schafft klare
Verhältnisse meist spiegelt aber
Nie das Verhältnis wieder

Was ist ein Parlament wert
Wenn klare Mehrheiten fehlen
Ist Durchschnitt unentschieden

Es entscheiden relative Mehrheiten
In Wahlkreisen über eine Stimme
Der Rest hat keine Stimme mehr

Die älteste Demokratie ist noch
Eine Monarchie und vereint so
Zwei Prinzipien ist keins ganz

Das vereinigte Königreich bleibt
Relativ uneins in sich weiterhin
Unsicher ob noch in Europa
jt 8.5.15

Donnerstag, 7. Mai 2015

Dreizeilenliebe

Die Liebe kennt keine Grenzen
Wenn sie sich welche setzt
War es wohl keine

Wir lieben immer in Grenzen
Glauben wir hätten verliebt keine
Aufwachen ist schmerzhaft

Liebe ist nur ein Gedanke
Körperlich spürbarer als alles
Verliebt ist mancher gedankenverloren

Verlorene Liebe ist nicht mehr
Was wir spüren ist Illusion
Nur wie wirklich ist Liebe je

Liebe wird durch Lust ersetzt
Lust ohne Liebe ist halbherzig
Liebe ohne Lust oft Gewohnheit

Wer lieber weiter liebt als sucht
Findet nicht immer Liebe wieder
Manche machen trotzdem weiter

Liebe findet ihren Weg allein
Zu zweit wird es schwieriger
Unklar ob Liebe Beziehung wird

Lieber umsonst lieben als nicht
Als hätte Liebe je einen Preis
Manchmal verlieren wir unbezahlbares

Wer die Liebe im Alltag verliert
Weil sie Ansprüchen nicht genügt
Wird nur frei von diesen

Aus Vernunft eine Liebe beenden
Scheitert meist unvernünftig
Nicht weil Liebe nicht vernünftig ist

Ohne Vernunft weiter lieben
Macht nicht logisch glücklich
Mit Vernunft lieben wollen ebenso

Liebe ist nicht einfach
Manchmal ist sie schwierig
Dann ist sie es einfach

Liebend Brücken bauen wollen
Spricht für echtes Gefühl auch
Wenn es unechtes nicht gibt

Wer liebend berechnen kann ist
Vernünftiger als verliebt trotzdem
Rechnen wir mit Unvernunft
jt 7.5.15

Dreizeilenerotik

Feuchtgebietsreisen sind
Eine Form von Ankommen
Zumindest ineinander

Unter dem Mieder
Denk ich ganz bieder
Wäre ich lieber

So ist von hinten wie von vorn
Das b wird d und umgekehrt
Lieder werden lieber

Kraulte tiefe Locken
Innig um dich mehr
Inwendig zu spüren

Immer Hügel hinauf steigen
Um in feuchte Täler zu dringen
Scheint nur eintönig

Wer eindringlich sich fühlt
Kommt dennoch manchmal
Zusammen anstatt für sich

Küsste zu gern den
Morgentau von unter
Deiner Brüstung noch warm

Beim Kommen sich küssen
Ist niemals ein müssen nur
Angekommen ein Bedürfnis

Manche haben Sex miteinander
Mehr nur aneinander meist selten
Wissen die was sie verpassen

Reimen und Dichten sind
Wie Schleim und Dichtung
Manches sickert durch

Feuchte Sekrete die von Innen
Nach außen laufen meiden wir
Meist peinlich außer erotisch

Genießer sein öffnet Tore weiter
Als die davor oder dahinter noch
Ahnen quasi lustlos

Mein Schwan wird seinen Halz
Für dich krümmen wie es seine
Natur eben ist
jt 7.5.15

BaBaBall

Barca gegen Bayern als Finale
Vor dem Finale verspricht einen
Neuem Höhepunkt in der
Champions League nach der
Überraschung von Juve gestern

Wenig überraschend gewann
Barca Zuhause einzig die Höhe
Mit drei Toren zu null erstaunte
Waren beide doch lange gleich
Stark und schalteten sich aus

Im entscheidenden Moment
Gegen Ende macht dann ein
Messi den Unterschied gegen
Zu wenig druckvoll agierende
Bayern die sich im Tikitaka
Vorm spanischem Tor zu oft
Mutlos verloren und noch höher
Verloren hätten gäbe es nicht
Einen Manuel Neuer sonst
Zeichnete sich in Barcelona
Keiner der Bayern aus

Ein rasend schneller Messi
Ließ sogar den Fels Boateng
Umfallen im Rückwärtsgang
Es fehlte den Bayern der Wille
Zum Abschluss kleine Fehler
In der vierer Abwehr wurden
Umgehend bestraft mit Toren

Barca spielte lange Bälle
Bayern blieb stecken
Wenn nicht ein Wunder noch
In München geschieht ist das
Finale in Berlin ohne deutsche
Beteiligung und Bayern die noch
Unter Pep wie Barca früher spielen
Konnte nur 70 Minuten noch
Erfolgreich verteidigen

Peps Rückkehr nach Barcelona
Zeigte es liegt nicht am Trainer
Allein wer gewinnt wenn ein
Messi und ein Neymar mit
Suarez vorne stehen mit Barca
Haben die Bayern ihren Meister
Wohl gefunden derzeit
Ein Pep genügt nicht
Wie lange er bleibt ist fraglich
jt 6.5.15

Mittwoch, 6. Mai 2015

Kitastreik

Nach und mit der Bahn
Streiken auch die Erzieher
Eltern müssen sich nicht mehr
In Züge stürzen die nicht fahren
Sie können mit den Kleinen
Gleich Zuhause bleiben
Deutschland entspannt  sich
Auch wenn es sich sicher
Wieder aufregt passt es
Doch gerade sehr gut
Nach Jahren des Sparens
Ist es Zeit für einen Aufstand
Es geht uns sehr gut
Das sollte auch verteilt werden
Vielleicht tut dem Land
Die nun Entschleunigung gut
jt 6.5.15

BNDebakel

Eigentlich lief es gut für Merkel
Mit ruhiger Hand führte sie ihr Land
Wie Europa durch die Krise
Baute mit Russland am Frieden
Hielt die USA ruhig
Europa auf ihrer Spur
Dem Kurs der schwäbischen Hausfrau
Der Koalitionspartner hatte intern
Längst die nächste Wahl schon
Verloren gegeben falls sie nochmal
Antritt um es der Welt zu zeigen

Da kommt die BND Krise ungelegen
Wo sogar der harmlose Partner
Gabriel aufmuckt um Punkte
Gegen die Kanzlerin zu sammeln
Was zwar stillos ist aber eben
Übliches politisches Geschäft

Voller häßlicher Mißgunst
Bringt er die Kanzlerin
In Erklärungsnöte wie es
Mit der Zusammenarbeit war
Was sie davon wirklich wusste

Sicher wusste sie nichts
Zumindest nichts genaues
Wird es ein Bauernopfer geben
Nachdem sie dem nächsten
Ihr volles Vertrauen ausspricht

Ändern wird sich nichts
Es dient ja nur unserer Sicherheit
Wir rutschen von Skandal zu Krise
Die Unfähigkeit der Dienste die
Unkontrolliert arbeiten wurde deutlich

Machen wir uns keine Sorgen
Alles wird gut und läuft wie immer
Nur Gabriel könnte die Missgunst
Schwer auf die Füße fallen denn
Merkel vergisst nichts

Vielleicht ist das wichtigste
An diesem inszenierten Skandal
Dass er SPD und Außenminister
Noch schwerer treffen könnte
Als manche schadenfroh ahnen

Fast alle Sondervereinbarungen
Wurden nach dem 11. September
Mit Washington getroffen als noch
Steinmeier im Kanzleramt für die
Geheimdienste zuständig war
jt 6.5.15

Wulffstanz

Die mit dem Wulff tanzt
Ist wieder die einst Landesmutter
Bettina hat sich mit Christian
Nach Einreichung der Scheidung
Wiedervereinigt zumindest wohnlich

Ob auch im Bett ist unklar
Geht aber keinen etwas an
Auch wenn es dazu vermutlich
Bald eine Homestory gibt
Die Wulffs - unser Sex danach

Oder so ähnlich aber eigentlich
Ist es völlig egal wer mit wem
Was sich zärtlich vor Gericht
Im Strafverfahren gegen ihn
Schon andeutete wird gelebt

Gut für die Kinder und schön
Wenn eine Liebe stärker ist
Als alle gedruckte Scham
Die beide sich zumuteten
In sogenannten Büchern

Auch wenn es keine Liebe ist
Sondern schlicht Vernunft -
Wer kann sich schon eine
Scheidung noch leisten -
Mag es gut sein zurückzukehren

Beziehungen sind Gewohnheit
Diese ändert nur wer muss
Nicht müssen sondern können
Auch miteinander noch kann
Immer Grund genug sein

Der Liebe eine Chance geben
Finde ich immer gut egal ob
Es nun Liebe oder Vernunft war
Manchmal lieben wir auch
Einfach vernünftig weiter

Lassen wir dieser vielleicht Liebe
Raum und Zeit und beide
Am besten in Ruhe denn
Mit Medien können sie ja
Wie bekannt nicht so gut

Ansonsten ist gerade Frühling
Die beste Zeit sich zu verlieben
Zum Scheiden ist noch Zeit
Wenn der Herbst kommt
Dann verkauft es sich besser
jt 6.5.15

Weltgeistsucher

Drei Männmachen sich auf
In Berlin den Weltgeist zu finden
Drei Freunde noch dazu wollen
Geschichte neu erzählen

Nicht als Geschichtenerzähler
Auch das vielleicht viel mehr
Aber noch als Köpfe des bald
Humboldtforum hinter der dann
Schlossfassade und weit über
Sie hinaus in die Welt die sich
In preußischen Sammlungen
Wie universitären Schätzen
Intellektuell widerspiegeln soll

Ein wunderbarer Aufbruch
In Erinnerung an das einst
Geistige Deutschland vor 33
Das große Köpfe vereinte

Heute unter Humboldt firmiert
Die zwei Brüder als Wurzeln
Eines der Welt zugewandten
Intellektuellen Deutschland
Getragen vom Geist der noch
Gerade vergangenen Aufklärung
War ihnen Preußen zu klein
Für ihren Weltgeist auch Europa
Verließ Alexander um noch die
Welt zu vermessen während
Wilhelm die geistige Basis dazu
Auch in Rom legte als Botschafter
Wie Anlaufstelle der Geister

Deren Erbe gilt es nun in Berlin
Geistig neu fortzuschreiben
Die Aufklärung zu wecken
Wo Aberglaube in der Welt
Wieder zu mächtig wird
Krieg um Glaube geführt wird

Wie Kant uns einst schrieb
Kurz bevor die Humboldts
Zu Berlin wirkten ist Aufklärung
Befreiung des Menschen aus
Selbstverschuldeter Unmündigkeit

Gut wenn die 3 Freunde von
Der intellektuellen Tankstelle
Dazu anregen aber mehr noch
Muss die Aufklärung wenn sie
Nicht nur Museum bleiben will
Zum selber denken motivieren
Dafür Geschichte neu erzählen
Dem Weltgeist nachspüren
Ihm Form und Heimat geben

Berlin möchte dazu nur ein
Multimediales Heimatmuseum
Beitragen was passt denn über
Kleinstadt die sich gern eitel
Selbst bespiegelt kamen die
Vielen Dörfer unter einen Namen
Nie hinaus so weit denkt ihr
Regierender den Weltgeist
Mehr ist nicht zu erwarten

Wenn die Kanzlerin wie ihre
Ministerin sich ein Denkmal setzen
Über Amtsperioden hinaus
Wird es dies Forum sein
Von mehr Intellekt getragen als
Die Dörfer Berlin oder ihr eben
Berufsschullehrerminister ahnen
Der nur als Vize viel Figur macht

Dies zu erkennen und zu nutzen
Zeugt von Größe die dies Land
Länger und weiter prägen werden
Als kurze Parteiengefechte
Wenn es einen Palast der Republik
Je geben sollte wird es dies Forum
In dem Sozialdemokraten als Teil
Der Geschichte ein Heimatmuseum
Belächelt beitragen während die
Kanzlerin mit ihrer Ministerin
Geschichte schreiben kann

Nutzen wir dies Forum als Basis
Eines intellektuellen Berlins
Das sich geistig versteht
Über sich hinaus schaut
Eine Sprache für die Welt findet
In all ihren reichen Kulturen
Das piefige Berlin ist zumindest
So frei dafür eine Basis zu sein

Nach Jahrhunderten deutscher
Wut wie Verheerung der Welt
Könnte von Berlin eine neue
Aufklärung ausgehen um
Einander besser zu verstehen
Nutzen wir diese Chance
St. Neil wird dabei helfen
Ein wenig britishness ist gut
Deutsche Geister zu einen

Einst zog Marx gen London
Um die Welt treffend noch dort
Zu analysieren wie grausam
Materialistisch zu minimieren
Bis der Geist unter der Diktatur
Der Arbeiterklasse verschwand
In der DDR geistige Zwerge im
Kontrollwahn führen ließ
Ins eben etwas prollige Paradies
Der Werktätigen ohne Bananen
Die angeblich viel lasen aber
Nichts mehr wollten als nur
Blühende Landschaften ohne
Mit Messer und Gabel essen
Noch zu können wie Kohl
Es einst von Merkel sagte

Heute zieht MacGregor von
London gen Berlin
Nutzen wir die Chance wieder
Zu Aufklärung und Verstand
Zurückzukehren statt an alten
Ideologien länger festzuhalten

Marx ist tot und das ist gut so
Der eine Palast wurde gesprengt
Der folgende mühsam abgerissen
Von Innen verseucht nur noch
Denkmal anderer Diktaturen
Die ebenso faulig waren
Als sie 89 untergingen

Der neue Palast könnte eine
Heimat des Geistes werden
Nutzen wir die Chance endlich
Global friedlich zu denken der
Aufklärung Raum zu geben
jt 6.5.15

Dienstag, 5. Mai 2015

Liebesausverkauf

Alles hat seinen Preis
Alles hat seine Zeit außer
Die Liebe meinen manche
Welch Irrtum

Manche geben die Liebe auf
Um des Geldes wegen
Oder geben sie nur eine
Beziehung auf was mit Liebe
Weniger für diese zu tun hat
Als mit Wohlstand

Andere lieben einfach auch
Gegen alle Umstände nur
Um der Liebe willen aber
Auch ihnen geht die Liebe
Verloren wo sie nicht genügen

Liebe hat keine Ansprüche
Liebe genießt ihr Glück
Wenn es nicht so ist fehlt etwas
Meistens ist es die Liebe

Wo die Liebe des Geldes wegen
Verloren geht war sie nie da
Erleichternde Ernüchterung
Macht sich breit wo wir wissen
Es ging mehr um Ansprüche
Die befriedigt werden wollten
Dann haben wir eigentlich nichts
Verloren als Illusionen

Warum auch Illusionen weh tun
Bleibt unlogisch wie die Liebe
Was immer die Ernüchterung
Noch mit ihr zu tun hat
Hat wer trauern kann zumindest
Versucht zu lieben was immer
Einen Versuch wert ist

Leid tun mir nur die
Die mit Erwartung lieben
Und glauben es sei Liebe
Das ist wie Sex mit Onanie
Verwechseln und glauben
Das sei schon alles
Es muss traurig sein so
Lieblos zu leben
jt 5.5.15

Urgroßnamen

Die Prinzessin hat einen Namen
Genauer standesgemäß drei
Sie heißt nach heißt es bei ihr

Zuerst wie der Großvater Prinz
Charles nur weiblich eben
Dann wie die Urgroßmutter
Die Königin ist statt des Prinzen
Am Ende wie die Oma die Di

Von hinten betrachtet beginnt
Sie mit der Ex-Prinzessin der ♡
Die ist schon tot also fängt sie
Von hinten mit einer Toten
Namenspatin an während alle
Sie mit dem Namen des Opa
Nur weiblich rufen werden

Eine wohl ausgewogene Wahl
Die Wettbüros arm macht
Alle würdig bedenkt
Ansonsten ist es eben Schicksal

Wer als Prinzessin geboren wird
Hat manch schönes vor sich
Ist dafür immer nur Teil einer
Dynastie und gerade eben an
Vierter Stelle als Thronfolgerin
Wer dies Kind wird steht erst
An zweiter Stelle wie auch
Das nach wem sie heißt
Wichtiger scheint als wer sie ist

Wer als Prinzessin geboren wird
Spielt immer eine Rolle im Leben
Was es nicht immer leicht macht
Aber oft schwer für sich zu sein

Vielleicht bewerten wir das Ich
Auch über ohne uns über die
Folgen Gedanken zu machen
Wer es nicht hat dem bleibt
Wenig von sich dafür füllt die
Rolle aus was viele suchen
Als bräuchte es einen Sinn

Drei Namen trägt auch meine
Tochter mit weniger Tradition
Aber viel Liebe ausgesucht
Weiß nicht was glücklicher macht
Nicht tauschen zu wollen könnte
Ein Anfang sein es zu bleiben
jt 5.5.15

Montag, 4. Mai 2015

Schuldsucher

Die Deutschen regen sich auf
Wie es die GDL wagen kann
Eine Gesellschaft zur Geißel
Ihres Kampfes zu machen
Weil sich nicht bequem von
A nach B fahren können
Werden sie unsolidarisch
Bedrohen den GDL Chef
Statt zu fragen ob ein Streik
Nicht immer zwei Beteiligte
Mindestens hat und eine
Peinliche Politik allen voran
Der peinlichste Minister Gabriel
Gefällt sich im Grundrechte
Aushebeln im Schatten des
Volkszorns der Deutschen
Hoffen wir die SPD fällt damit
Bald unter 5% denn wozu
Braucht es eine Sozialdemokratie
Wenn ihr Chef die Streikenden
Angreift und Partei ergreift
So haben wir auf der Suche
Nach einem Schuldigen endlich
Ein dickes Ziel gefunden was quasi
Unausweichlich immer getroffen wird
Schimpfen wir auf Gabriel denn
Es trifft bestimmt den Richtigen
jt 4.5.15

TerrorAngstHerrschaft

Es herrscht wieder die Angst
Nachdem in Oberursel womöglich
Im letzten Moment ein Terrorpaar
Am Attentat gehindert wurde
Wird auf Geheimdienste gesetzt

Auch wenn diese wieder versagten
Sollen sie gestärkt werden
Um besser zu kontrollieren
Als gäbe es je Sicherheit
Wird Hilflosigkeit mit Kontrolle
Schlicht ersetzt und Angst mit
Ausgehebelten Bürgerrechten
Kompensiert als nützte es wem
Außer dem Staat der mehr Daten
Über seine Bürger speichert

Zwar sind im Prinzip in Demokratien
Wir selbst der Staat geschieht dies
Also in unserem Namen wie auch
Mutmaßlichem Interesse um weiter
Ungestört leben zu können
Nur ob der Bestand der Republik
Wie die Wahrung der Grundrechte
So sicher sein kann dass es auch
Den Raub der Freiheit kompensiert
Scheint mehr als zweifelhaft

Der islamische Terror ist ein Produkt
Der Politik der USA aus anderer Zeit
Hat sich verselbständigt wie IS
Die gegen Assad aufgebaut wurden
Unsere Demokratie ist mehr durch
Geheimdienste gefährdet als durch
Islamisten noch je denn wo die
Angst herrscht ist die Freiheit verloren
Es gibt keine völlige Sicherheit
Aber verlorene Freiheit finden wir
Nie wieder wenn wir erst uns
Der völligen Kontrolle unterwerfen
jt 4.5.15

Sonntag, 3. Mai 2015

Bahnstreiksex

Die Bahn streikt mal wieder
Natürlich nicht die Bahn
Die wird sich ja nicht mit sich
Im Streik streiten wollen
Dafür die GDL diesmal
Gleich sechs Tage
Darüber können wir uns
Nun fürchterlich aufregen
Weil dann alles länger dauert
Was aber auch nichts ändert
Warum wir uns auch freuen
Könnten anstatt und Warten
Als gewonnene Zeit verstehen
Dann sind wir auch nicht schneller
Aber freuen uns zumindest
Um die so gewonnenene Zeit
Angemessen zu würdigen
Sollten wir mehr an Sex denken
Was die Zeit vergnüglich wohl
Verkürzen könnte womit
Auch dieser Streik zum Gewinn
Werden könnte zumindest
Bevölkerungspolitisch was doch
Alles besser wäre als sich
Über die Bahn oder die GDL
Noch zu ärgern und sexy ist
jt 3.5.15

Kunstlust

Lust auf Kunst am Sonntag
Sonntags macht Kunst Lust
Wenn die Sonne scheint
Mitten in Berlin von Galerie
Zu Galerie lustwandeln durch
Die hippe Mitte wo es viel um
Lust geht zumindest in der Kunst
Macht Lust auf mehr Kunst
Wie Lust an ihr wie dieser
So ist die sonnige sonntags Kunst
Eine Lust für sich und fast sind
Die dort Galerien eine Welt
Für sich in lustvoller Betrachtung
Des schönen Geschlechts oder
Schöner Seiten des Geschlecht
Geschlecht schöner betrachtet
Geht es ja mehr um Kunst als
Um Lust außer an dieser aber
Was wäre die Kunst wo sie nicht
Immer auch um Lust kreiste
Berlin hat sichtbar viel davon
Künstlerisch wertvoll wie was
Die Lust betrifft lustvoll
jt 3.5.15


Gauckgnade

Gauck setzt sich nun für eine
Wiedergutmachung gegenüber
Den Griechen ein damit Schuld
Gewürdigt und Gerechtigkeit
Herrscht in Europa was ein
Neuer Ton aus Deutschland ist
Wo bisher jede Entschädigung
Abgelehnt wurde um nicht ein
Fass zu öffnen an dem sich
Viel mehr noch bereichern
Als ginge es darum und nicht
Um Begleichung einer Schuld
Klingt was zu begrüßen wäre
Noch nach Gnade vor Recht
Fraglich nur ob dies je zu
Gerechtigkeit führt oder nur
Nur zu neuer Anmaßung
Das Einlenken von Seiten
Des Bundespräsidenten ist
Zumindest ein gutes Zeichen
Statt Abwehr zumindest eine
Wiedergutmachung ist ein
Richtiger Schritt zum endlich
Gleichberechtigten Umgang
Wir sind Partner für Europa
Ohne Herrenrasse der just
Geldbesitzer am Markt
jt 3.5.15

Samstag, 2. Mai 2015

Prinzessinnenglück

In England wurde heute eine
Prinzessin geboren die nun als
Vierte der Thronfolge steht
Der Mutter Prinzessin Kate
Geht es gut dem Vater dem
Thronthronfolger Prinz William
Auch der große Bruder war nicht
Abgeneigt und sogar die Medien
Bekamen das jüngste Mitglied
Des königlichen Hauses schon
Zu sehen ein Baby halt
Urenkelin der Queen
Enkelin des Kronprinzen
Königliche Familie eben
Noch namenlos bejubeln es
Die Engländer soweit noch
Königstreu belächeln es übrige
In einer Demokratie undenkbar
Wächst ein Kind in ein Amt
Weil seine Eltern es hatten
Geburt statt Qualifikation
Wirkt in kontrolliert optimierter
Welt seltsam fremd
Zeugt von mehr Vertrauen
In Tradition als in Innovation
Ob etwas wertvoll sein kann
Weil wir es schon immer so
Machen scheint uns fraglich
Die wir zugleich Optimierung
Als unmenschlich ablehnen
So fragt sich was bleibt wenn
Wir die Tradition anderer als
Überholt verurteilen statt
Einfach zu gönnen mögen
Alle die es betrifft damit
Glücklich werden und sein
Ob eine Republik menschlicher
Ist nur weil sie vernünftiger
Wie logisch besser scheint
Weiß ich nicht angesichts
Der liebevollen Anteilnahme
Einerseits des bloß optimierten
Regierens in der Postdemokratie
Andererseits vielleicht ist darum
Gönnen können die Kunst die
Nach allen Umständen noch
Glücklicher macht und was
Mehr sollten wir wünschen
jt 2.5.15

Leipzigversponnen

In Maisonne durch Leipzig gen
Plagwitz spaziert um am Kanal
Zur Baumwollspinnerei als Ort
Der Moderne im Land am Tag
Des offenen Atelier zu gelangen
In alten Hallen früher Industrie
Mehr oder weniger gestaltet
Hängt steht bewegt Kunst
Menschen wie Hallen
Verblüfft reizt erstaunt lässt uns
Lachen gruseln durch Wände
Purzeln um aufzuerstehen
Nach gerüttelter Schräglage
Kunst weniger künstlich als
Real erlebt lebendig verführt
Genossen wie Riesling
In der Sonne geschlürft
Berauscht danach auch
Von der Kunst durch Plagwitz
Gewankt zwischen Industrie
Einst zu hipp heute als Ort
An dem Volk der Kunst folgt
Hier hält die New York Times
Leipzig für die kommende Stadt
Am Hauptbahnhof sah es noch
Nach Brandenburg eher aus so
Ist Leipzig viele Städte in einer
Wirkt in der Mitte provinziell
Auf Inseln am Rand weltstädtisch
Die kreative Provinz wächst
Immer weiter über sich hinaus
jt 2.5.15