Donnerstag, 17. Juli 2025

Liebesabsolutismus

Liebesabsolutismus

Der Absolutismus ist gescheitert
Gegen ihn erhoben sich Menschen
In den Revolutionen in Frankreich 1789
Europa 1848 und wieder 1918

Warum Menschen in Russland oder
Den USA wie in China wieder auf
Diese überholte untaugliche Form
Setzen bleibt rätselhaft unklar

Aber vermutlich ist das Liebe
Denn nirgendwo sonst träumen
Fast alle vom Absolutismus der
Einen großen Liebe statt Vielfalt

Warum wollen wir alles mit einer
Möchten für sie gerne alles sein
Auch wenn sie vieles viel besser
Mit anderen auch genießen kann

Setzen uns unter permanenten Stress
Wie sich sich vermutlich genauso um
In allem gefallen und der Beste zu sein
Statt das zu genießen was gut tut

Geliebte etwa sehen sich um Momente
Die sie haben egal wie zu genießen
Ohne alle Seiten teilen zu wollen
Sich auf das Schöne beschränken

Eine Liebe in der jeder auch auf
Seine Art für sich glücklich sein kann 
Statt alles ständig zu teilen wäre
Vermutlich langfristig glücklicher

Weniger Absolutismus und mehr
Offene Abstimmung für einen
Konsens der beiden gut tut
Wäre ein wunderbarer Anfang

Der Absolutismus scheitert auch in 
Der Liebe mit hoher Wahrscheinlichkeit 
Konsens klingt nach Kompromiss
Ist nicht die große wahre Liebe

Aber gerne verzichte ich auf die
Für mehr liebevolle Kompromisse 
Um einander gut zu tun statt am
Einzig wahren Ideal zu scheitern

Nett sei die kleine Schwester von 
Scheisse nur und tauge nie was
Sei eigentlich eine Beleidigung 
Wird gerne die Nase gerümpft

Hätte es zu gerne wieder nett
Gelegentlich ohne große Dramen
Dafür liebevoll zärtlich lustvoll
Wie es eben gerade so passt

Erwarte nichts mehr dabei von 
Keiner mehr genieße dafür lieber
Faire Kompromisse ohne gleich
Auf für immer mit einer zu hoffen

jens tuengerthal 17.7.25

Peymanneske

Peymanneske

De mortuis nihil nisi bene
Über die Toten nichts als
Gutes zu sagen ist eine
Gute Sitte sind sie doch
Nicht mehr und damit
Wehrlos für immer was
Zu Claus Peymann nie
Passen würde der gerne
Auch laut wurde und seine
Meinung deutlich sagte
Darum erzähle ich nicht
Was ich über ihn hörte
Von Schauspielerinnen
Am Berliner Ensemble
Oder was ich dort erlebte
Sondern erinnere mich lieber
An ein schönes ruhiges Gespräch
Auf dem Sommerfest des BE
Mit einem klugen spannenden
Auch in Bremen vor 88 Jahren
Geborenen großen Regisseur 
Der auch an der Wiener Burg
Wie zuvor in Bochum wirklich
Erinnerungswürdige Stücke 
Auf seine Art auf die Bühne
Bis ins achtzigste Lebensjahr
Noch brachte dessen Wiener
Heldenplatz Theatergeschichte
Einst schrieb wie manches auch
In Berlin ganz großes Theater war
Den manche Theaterpapst nannten
Einer der ganz Großen sicher war
Dabei in allem intensiv war
Der zum Abschied noch sagte
Es sei immer Liebe gewesen
Seinen Freund Tabori nach Berlin
Brachte der so ganz anders war
Dessen letzter Vorhang ihn heute 
Ins friedliche Nichts entließ

jens tuengerthal 16.7.25

Mittwoch, 16. Juli 2025

Lektürentagebuch 16.7.25

Lektürentagebuch 16.7.25

Weiter ging es mit Jules und Jim im
Kapitel Magda inzwischen sind die
Beiden Freunde wieder in Paris und
Suchen nach einer Frau für Jules

Dazu geben sie eine Anzeige auf
Unter der Rubrik Heiraten worauf
Sich eine ansehnliche kleine Juliette 
Meldete die Jules auch sehr gefiel

Einen Tag lang dachte er dass er sie
Heiraten wolle er wäre schon zufrieden
Wenn er einmal Erfolg hätte doch dann
Stellte Juliette ihre Besuche wieder ein 

Dann erhielt Jules einen Brief von einem
Älteren Vetter der ihn fragte ob er sich
Einer fünfundzwanzigjährigen Witwe
Mit einem Sohn annehmen könnte

Das tat er gerne sie war gebildet hatte
Erfahrung und war eine begabte Musikerin
Ging ganz in ihrer Kunst auf Jim dachte
Endlich und nach einem Monat dann

Schenkte sie ihm auch ihre Gunst und
Jim dachte wieder endlich dann lädt 
Jules Jim zum Abendessen ein zu dem
Sie danach Äther zu sich nehmen wollten

Sie taten es und waren berauscht und
Lagen irgendwann zu dritt im Bett wo
Jules mal wieder mit wilden Reden alle
Nervte bis sie ihn hinauswarf was er

Stoisch gelassen hinnahm und ging
Dafür vögelte Magda dann Jim noch
Beide im Rausch und schliefen ein
Morgens fragt sie Jim ob Jules das

Mit seinem Verhalten beabsichtigte
Er sollte ihm alles erzählen was war
Das tut er auch und betont dabei es
Wäre ganz ohne Küsse gewesen 

Jules eilt zu Magda und entschuldigt sich
Sie entschuldigt sich nicht dafür fallen
Beide in einen neuen Honigmond und
Sie trafen sich auch wieder mit Jim 

Jules und Magda fahren zusammen
In Urlaub und schicken Jim rührende
Ganz verliebte Postkarten worauf er
Jules die Daumen drückt

Kurz nach dem Urlaub sagt Jules zu
Jim er liebe Magda aber mehr so aus
Gewohnheit es sei nicht die Liebe 
Von der er wirklich träume 

Als Jim ihn fragt ob es die überhaupt
Gibt meint Jules natürlich zu Lucie 
Auch würde er nie einer Frau verzeihen
Dass sie ihn liebe wovon Lucie frei wäre

Jim findet das märtyrerhaft und wenn Lucie
Ihn liebte wäre sie nicht mehr Lucie 
Beendet Jules den Satz für ihn und so
Geht es acht Monate mit Magda gut

Dann kündigt Lucie ihren Besuch an 
Für den nächsten Sommer und Jules
Erzählt Magda wie es wirklich ist mit
Viel Zartgefühl und zwei Tage später

Fuhr Magda nach Hause und heiratete
Einige Monate später wieder einen
Richtigen Mann sie trage Jules nichts 
Mehr nach ganz im Gegenteil

Wieder eine der wunderbaren kleinen
Kapitel über die Liebe und wohin uns 
Das Ideal der großen Liebe führt die
Ewig unerreichbar dabei bleibt 

Warum ist die idealisierte große Liebe
So viel wertvoller als die kleine nette
Die uns einfach gut tut wie sie ist statt
Ewig unzufrieden weiter zu suchen 

Nüchtern und mit einer gewissen
Distanz beschreibt Jim die Suche
Von Jules nach dem großen Ideal
Statt das mögliche zu genießen

jens tuengerthal 16.7.26

Verfassungsreime

Verfassungsreime

Wer macht sich den richtigen Reim
Auf die Verfassung und was heißt
Es für die Zukunft eines Landes wenn
Männer über Frauenkörper entscheiden

Wie skandalös ist es wenn ein Professor
Aus Heidelberg bekennendes Mitglied
Der größten Kinderschändervereinigung ist
Die sich katholische Kirche noch nennt

Professor Reimer der Dekan der
Heidelberger juristischen Fakultät
An der ich auch mal studierte hat
Wikipedia mit Propaganda gefüllt

So wollte der Mann der Kollegin
Professorin Brosius-Gersdorf schaden
Für die katholische Sache zu kämpfen
Das ungeborene Leben so schützen

Skandal ist nicht was die Juristin als
Position vertrat sondern dass ein sich
Als rechtsradikal entpuppender Katholik
In Heidelberg Staatsrecht lehren darf

Es braucht endlich mehr Laizismus
Der Einfluss reaktionärer Katholiken die
Sich mit Rechtsradikalen verbünden
Muss künftig unterbunden werden

Wie mit dem Körper der Frauen die
Manchmal ihr Leben lang an dieser
Bürde leiden umzugehen ist dürfen
Allein die Betroffenen entscheiden

Wirklich skandalös aber ist wie noch
Im Jahre 2025 Ritter des Aberglaubens
In einer Demokratie Staatsrecht lehren
Dagegen sollten nun alle laut werden

Die persönliche Diffamierung welche 
Auch die Lügen von Reimer noch förderten
Zeigen was dies Land nicht mehr braucht
Katholische Männer die Frauen erziehen

Fordert endlich einen Rücktritt von Reimer
Zu dessen Zeit in Heidelberg etwa auch
Beatrix von Storch studierte die damals
Noch von Oldenburg hieß stoppt diese

jens tuengerthal 16.7.25

Seelenlos

Seelenlos

Habe keine Seele und widerspreche
Allen die mir eine solche andichten
Weil diese Erfindung unfrei macht
Indem sie etwas dazu erfindet

Was in der Natur nirgendwo nachweisbar
Noch dazu soll diese Erfindung anders
Als alle Natur unsterblich sein was ein
Logisch Dummer Schwindel ist

Wir sind diesen Schwindel und diese
Dreiste Lüge aus dem Aberglauben
Nur so gewohnt dass sie kaum wer
Noch mit Vernunft infrage stellt 

Hab meine Welt allein auf mich gestellt
Was ich denke und begreife gilt allein 
Es ist nichts über oder unter mir nur so
Kann der Mensch moralisch handeln

Weder eine Seele noch ein ihr ähnliches
Postreligiöses Unterbewusstsein gibt es
Irgendwo in der Natur beides sind nur
Gute Mittel uns unfrei zu halten

Wer eine unsterbliche Seele hat 
Kann nicht mehr über sein Ende 
In Freiheit entscheiden was uns
Als freie Menschen aber ausmacht

Was Seele genannt wird ist das
Komplexe Gemisch aus neuronalen
Reaktionen im Gehirn das sich mit
Hormoneller Chemie vermischt 

Dieses komplexe Zusammenspiel
Eine spirituelle Seele zu nennen
Ist eine Missachtung der Natur
Deren Teil auch wir immer sind

Die Hoffnung auf Unsterblichkeit
Ist eine Form jenseitiger Sklaverei
Ohne jeden Gewinn im Leben
Außer Abhängigkeit und Unfreiheit

Befreit euch von diesem Aberglauben
Über euer Leben frei zu entscheiden
Danach sind wir bewegliche Sachen
Für die Regeln des Aberglauben gelten

Diesen Unsinn zu überwinden und die
Idee der Seele auf dem Müllhaufen der
Geschichte zu entsorgen wäre eine
Prometheus würdige Befreiung

Es braucht weniger politische Revolutionen
Die meist mehr Opfer fordern als eine des
Denkens in Freiheit was endlich die Idee
Von der Seele für die Freiheit beerdigt

Wir sind alle Menschen und also Natur
Außer der Natur ist nichts in uns was
Freiheit und Wohlbefinden mehren könnte
Halten wir uns daran geht es uns gut

Genießen wir die wenige Zeit die uns
Im Leben nur bleibt und die natürlich
Beschränkt ist lieber mehr statt sich
Unfreiem Aberglauben hinzugeben 

jens tuengerthal 16.7.25

Liebesewig

Liebesewig

Liebe träumt ewig
Bleibt dennoch endlich
Wie alles Leben

jens tuengerthal 16.7.25

Endlichkeit

Endlichkeit

Beim größten Problem
Hilft Endlichkeit des Seins zu
Relativieren

jens tuengerthal 16.7.25

Unendlich

Unendlich

Nichts ist unendlich
Nur menschliche Dummheit hält
Wetter für Klima

jens tuengerthal 16.7.25

Liebesrelativ

Liebesrelativ

Liebe gerne absolut
Ganz mit großem Gefühl
Ohne jede Relativierung
Am liebsten eine für immer

Doch lehrt die Erfahrung
Relative Liebe war immer
Befriedigender als dieser
Absolutismus des Gefühle

Der mit großer Welle kam
Die schnell wieder verebbte
Meist viel Drama brachte
Aber wenig Entspannung

Während die relativen die
Erst nicht so richtig wollten
Nur so halb wenn überhaupt
Meist glücklicher machten

Befriedigender auch waren
Als ewiger Versöhnungssex
Wie schön wäre so einen mal
Mit der es gelassen gut wäre

Beide sich wohl fühlten ohne
Von großer Liebe zu schwärmen
Einfach real glücklich sind und
Damit friedlich in Liebe zufrieden

jens tuengerthal 16.7.25

Lektürentagebuch 15.7.25

Lektürentagebuch 15.7.25

Jules und Jim fahren mit der Bahn
Im Kapitel Lucie und Jim in die Stadt
Voller Fachwerkhäuser in der Lucie
Bei ihrer Familie zu Besuch ist

Lucie hat eine Pension besorgt die
Noch in Sichtweite der Villa ihrer
Eltern ist wo Jules plant bei ihrem
Vater um ihre Hand anzuhalten

Sie verbringen wunderschöne Tage
Dort miteinander bei denen Jim auf
Dem Tennisplatz brilliert und Jules
Im Gespräch auch mit dem Vater

Gemeinsam mit Lucies jüngerem
Bruder machen sie Ausflüge in den
Wald wie die Umgebung es sind 
Zauberhafter Tage im Sommer dort

Ganz gegen seinen Willen verliebt
Jim sich dann in Lucie die beiden
Erzählen sich von verlorenen Leben
Wollen gemeinsam Jules schonen 

Jules macht schließlich Lucie seinen
Antrag den sie ablehnt was er schon
Ahnte sie dennoch bleich bittet ihm 
Doch ihre Freundschaft zu erhalten

Nun bittet Jules Jim doch statt seiner 
Lucie zu heiraten um sie zu erhalten
Darauf gesteht Jim wie es schon ist
Was Jules zu seiner Überraschung

Begrüßt hätte er doch schon beim
Tennis gedacht sie beide seien doch 
Ein ideal gemischtes Doppel er solle
Sie so bald wie möglich heiraten

Jules gratulierte darauf Lucie zu ihrer
Liebe und bot sich als Beschützer an 
Worauf Lucie erwiderte diese sei noch
Wie neugeboren und brauche Ruhe 

Eines Abends erzählt Jules von seinem
Versuchten Selbstmord der schief ging
Aber eine Katastrophe hätte verursachen
Können wenn es wie geplant geklappt

Ein andermal erzählte er wie er noch
Zu Schulzeiten immer wieder von einem
Verprügelt wurde aus Judenhass er aber
Es wohl suchte weil Hermann ihm gefiel

Jim sei nicht sehr intelligent er folge wie
Ein Hund seinem Triebe meinte Jules zu
Lucie die das Bild mit treuen Hundeaugen
Noch bestätigte sie genösse ihn genau so 

Zum Abschied verspricht Lucie die beiden
In Paris zu besuchen und Jules bleibt
Seiner Liebe zu ihr treu hofft sie eines
Tagen pflegen zu dürfen wozu sie mit

Lächeln meint wer weiß und alles damit
Offen hält im Zug dann relativiert Jim 
Die Liebe zu Lucie sie hätten nicht vor 
Zu heiraten während Jules absolut liebt 

Der eine genießt den Moment während
Der andere vom absoluten träumt so
Wie Jules immer wieder am Leben auch
Zweifelt genießt Jim nur den Momen

Macht die relative Liebe glücklicher
Die nicht alles für immer will sondern
Den Augenblick als solchen genießt
Oder verrät sie das Ideal absoluter Liebe

Will es hier nicht beurteilen doch zeigte
Die Zeit ihre relativierende Wirkung stets
Wie auch hier wo erst im zweiten Teil die
Große geteilte Liebe Kathe auftaucht

Diese Berlinerin die für Helen Hessel 
Franz Hessels Frau und auch Rochés
Geliebte die bei beiden immer blieb steht
Wurde dann zur absoluten Liebe

jens tuengerthal 15.7.25

Dienstag, 15. Juli 2025

Notfreunde

Notfreunde

Freunde erkennst du in der Not
Sie sind da ohne zu fragen
Kennen dich gut genug gleich
Zu wissen was ist ohne
Große Erklärungen sofort
Ihre Hilfe anbieten um so
Füreinander da zu sein
Was unbezahlbar bleibt
Nirgendwo zu kaufen ist
Aber ein so großer Schatz
Für jeden der solche hat
Ist dass sich reich nennt
Mit Grund wer es erfährt
Was die Not zu etwas auch
Schönem macht weil es uns 
Zeigt was Leben wert ist

jens tuengerthal 15.7.25

Existentiell

Existentiell

Die Existenz hängt im Kapitalismus
Der eben unsere Natur abbildet am
Geld und nichts anderes zählt mehr
Wo es fehlt egal was wir erzählen

Ohne Ausweis lässt sich gut leben
Ohne Konto hast du nichts mehr
Was eine erschreckende Reduktion
Unseres Seins auf seinen Kern ist

Sich etwas anderes vorzumachen ist
Nett und hört sich gut an aber führt
Nicht wesentlich weiter noch wo hin
Wir sind was wir uns leisten können

Sonst sind wir einfach nichts mehr
Also menschlich natürlich schon
Aber kaufen können wir uns davon
Auch nichts weiter zu überleben

Sich dessen durch Willkür plötzlich
Bewusst zu werden ist eine immer
Wieder existenzielle Erfahrung
Die das Leben hässlich macht

Doch mehr bleibt am Ende nie
Denn irgendwer muss ja auch
Die Beerdigung noch bezahlen 
Die zeigt was wir wert waren

jens tuengerthal 15.7.25

Normalliebe

Normalliebe

Normal lieben ist
Unmögliche Aufgabe
Im Gefühlschaos

jens tuengerthal 15.7.25

Chaosleben

Chaosleben

Chaos ist immer
Lebendiger außer für 
Darin erstickte 

jens tuengerthal 15.7.25


Normalisierung

Normalisierung

Normalisierung
Ist langweilig außer sie
Fehlte gerade

jens tuengerthal 15.7.25