Sonntag, 20. April 2025

Lektürentagebuch 20.4.15

Lektürentagebuch 20.4.15

Ganz kurz aber treffend beschreibt
Franz Hessel im Berliner Notizbuch
Die Begegnung in Berliner Restaurants
Mit Damen aus dem Mittelstand

Über die plüschige Einrichtung kommt
Er auf das Gespräch dreier Matronen
Die nach der Dienstfertigkeit des Kellners
Zu urteilen wohl Stammgäste sind

Wie sie von der Kunst auf das Leben
Kommen sich so teils als antisemitisch
Noch offenbaren welche Schlüsse sie
Erwartungsgemäß wie begründen

Ist herrlich humorvoll beobachtet wo
Das Plädoyer für die Gotik oder die
Antike mit Filzhüten verglichen zeigt
Wie eben doch alles wiederkommt

Das ist höchste Flaneurkunst die
Einfach daneben sitzt um so durch
Wiedergabe der Gespräche gleich
Noch Weltbilder zu beschreiben

Dies tut Hessel ganz Flaneur ohne
Jede persönliche Wertung dafür mit
Feinem Blick für Nuancen die sich
Selbst offenbaren humorvoll dazu

jens tuengerthal 20.4.25

Liebesfeier

Liebesfeier

Liebe zu feiern
Braucht keinen Feiertag doch
Tägliche Übung

jens tuengerthal 20.4.25

Festtage

Festtage

Festtage friedlich
Begehen könnte genug
Freude uns machen

jens tuengerthal 20.4.25

Ostersonntag

Ostersonntag

Wenn Ostersonntag
Sonne am Morgen scheint wächst
Erwartung gleich mit

jens tuengerthal 20.4.25

Samstag, 19. April 2025

Osternacht

Osternacht

Die Nacht der Nächte heißt die
Osternacht in der christlichen
Mythologie warum sie diese
Mit Wachen und Beten verbringen

Hier hoffen sie auf die Auferstehung
Ihres gekreuzigten Herren der am
Karfreitag ans Kreuz geschlagen wurde
Wir alle kennen die Geschichte irgendwie

Sie feiern es als Weg aus der Dunkelheit
Des Todes ins Licht der Auferstehung
Um so den Aberglauben an ein Leben
Nach dem Tode sich zu bestätigen

Als sei nicht das Nichts des Todes
Die allerbeste Aussicht die wir haben
Im Wissen dass alles endet wäre
Friedliche Zufriedenheit möglich

Das Versprechen eines Jenseits mit
Dem das gute Leben erst beginnt
Schenkt eine vermeintliche Hoffnung
Die real nur ängstlich unzufrieden macht

Jedes Jahr gebiert die Natur wieder
Neues Leben in der Natur weil alles
Sein natürlich endlich ist was wir auch
Als GIück zufrieden feiern könnten 

Epilkur lehrte uns keine Angst vor dem
Tod zu haben der uns nichts angeht weil
Wo er ist wir nicht mehr sind und umgekehrt
Das Christentum tut das Gegenteil dafür

Hofft auf eine nur geaberglaubte
Auferstehung zum ewigen Leben
Als sei das Ende nicht Erfüllung
Läge nicht im Nichts alles erst

Dies ohne Götter zu erfinden
Sondern endlicher Natur folgend
In der das Ende Raum für neues
Schafft dem voriges weichen muss

So sollten wir besser den Frühling
Als neues Leben nach dunkler Zeit
Mit Lust und Liebe feiern statt auf
Eine Auferstehung je zu hoffen 

Tod ist Ende allen Leidens damit
Auch gut so und erst dadurch wird
Raum für neues Leben geschaffen
Dem wir so Raum geben können

Die Natur stirbt langsam in dabei
Schönster Form von Herbst bis
Winter damit Platz für neues im
Frühling sich überall zeigt

Nicht Auferstehung zum ewigen Leben
Welch furchtbarer Albtraum wäre das
Noch Wiedergeburt sondern etwas
Ganz Neues darf Raum nun haben

Die Osternacht als Chance für neue
Blüten im Frühling zu feiern ist es was
Verstand und Gefühl in Harmonie mit
Der Natur jedes Jahr feiern kann

jens tuengerthal 19.4.25

Osterfeuer

Osterfeuer

Osterfeuer sind ökologisch betrachtet
Das allerletzte ein stinkender Dinosaurier
Aus einer anderen Epoche der nicht mehr
In unsere Zeit passt was jeder wissen kann

Dennoch kann es wunderschön sein sich 
Am Feuer mit dem Dorf zu treffen um den
Frühling an Ostern zu feiern mit dem sonst
Wenige im Glauben noch zu tun haben 

Vielleicht wäre es gut wenn wir das
Ganze Jahr ökologisch so sauber lebten
Dass ein Feuer kein Problem wäre weil wir
Nicht mehr fliegen im Klimawandel etwa 

Habe das Feuer genossen im Kreise
Von Familie und Dorfgemeinschaft hier
Im Nordwesten Mecklenburgs obwohl
Es bedeckt und kühl heute war 

Vielleicht sollten wir Verantwortung
Künftig übernehmen um uns noch
Einmal im Jahr ein Feuer zu leisten
Was nicht mehr in die Zeit passt

Aber auch wunderschön sein kann 
Für kleine schöne Momente künftig
Lieber auf vieles zu verzichten um
Länger gut in der Welt zu leben

Sich dieser persönlichen Verantwortung
Bewusst zu werden wäre ein großer 
Schritt in eine bessere Welt die so
Vielfältig schön immer noch sein kann 

jens tuengerthal 19.4.25

Osterhasenlüge

Osterhasenlüge

Zu Ostern wie zu Weihnachten
Erfinden wir Figuren die Kinder
Beschenken statt sich gegenseitig
Vernünftig dankbar zu sein werden
Phantasiegestalten erschwindelt die 
Einer mystischen Welt entstammen
Um den schlichten Konsum zu tarnen
Wobei es nur um Geld geht wäre wer
Ehrlich beim Schenken ist nicht 
Der moralisch bessere Mensch als
Alle die ihre Kinder belügen um
Märchen wahr erscheinen zu lassen
Denke ich darüber kritisch nach
Aber enthalte mich trotz der gerade
Betroffenheit in allem lieber dazu
Damit alle auf ihre Art glücklich
Werden können was reicht

jens tuengerthal 19.4.25

Weltenflaneur

Weltenflaneur

Als Flaneur zwischen den Welten
Zu wandeln die parallel existieren
Sei es auch nur in der Phantasie
Gibt dir wunderbaren Abstand zu
Allem was gewöhnlich bewegt 
Weil du grenzenlos unterwegs bist
Entdeckst du leicht Neuland in dir
Was du beobachten kannst um
Genug Abstand zu dir zu finden
Inwieweit diese innere Distanz zu sich 
Schon Zeichen von Schizophrenie ist 
Könnte umstritten sein doch fällt diese
Im normalen Wahnsinn nicht weiter auf
Unauffällige Beobachter bleiben wir
Flaneure ohnehin am liebsten

jens tuengerthal 19.4.25

Parallelwelt

Parallelwelt

Wie wäre es wenn es eine
Parallelwelt gäbe in der sich 
Unsere nur etwas anders spiegelte
Quasi unterirdische Existenzen
Die vielleicht weiter oder doch noch
Viel weiter zurück als wir sind 
Was ergäbe sich für uns daraus
Andere Welten zu beobachten
Die zeitlich parallel das gleiche
Vollständig anders interpretieren
Im kleineren Maßstab für uns
Meist unsichtbar eigene Kulturen 
Sich entwickeln lassen die uns zu
Flaneuren ihres Seins machen
Wie sie uns mit Abstand betrachten
Überlege ich und denke wenn es
Diese nicht gibt ist es an der Zeit
Ihre Geschichte zu erzählen als
Wäre sie lange schon Wirklichkeit

jens tuengerthal 19.4.25


Familienflaneur

Familienflaneur

Kenne meine Familie
Solange ich lebe was
Als Teil des ganzen
Irgendwie logisch ist

Kann ich da noch wie sonst
Überall daneben sitzen statt
Tel des Ganzen inmitten zu sein
Was den Flaneur ausschlösse

Irgendwie nehme ich daran teil
Aber suche auch gerne Abstand
Sitze in einem anderen Raum um
Zu beobachten was alle machen

Sich aus allem rauszuhalten ist
Das große Talent der Flaneure 
Wie es in der Familie funktioniert 
Unbeteiligt zu bleiben übe ich noch

Als Teil einer Gemeinschaft doch
Daneben zu bleiben ohne sich
Zugleich daneben zu benehmen
Ist die Balance des Familienflaneur

jens tuengerthal 19.4.25

Familienliebe

Familienliebe

Familie lieben
Wäre natürlich meinen
Gerne die ohne

jens tuengerthal 19.4.25

Familientreffen

Familientreffen

Familie treffen
Kann überraschend schöner
Als erwartet sein

jens tuengerthal 19.4.25

Gutsnacht

Gutsnacht

Die Nacht im Gutshaus
Ohne Gespenster verbracht
Am Morgen erwacht

jens tuengerthal 19.4.25

Freitag, 18. April 2025

Reisefülle

Reisefülle

Im weit über den letzten Platz gefüllten
Regionalzug von Berlin nach Wismar
Stapeln sich die Menschen in den Gängen 
Unmöglich dachten wir als wir uns in Berlin
In den völlig überfüllten Zug quetschten
Dann ging es doch und irgendwann
Fanden sich Sitzplätze und wir kamen
Ins Gespräch mit anderen Reisenden
Reisen bleibt eine lästige Tätigkeit aber
Manchmal wird was unmöglich schien
Plötzlich überraschend schön mit Platz
Bei Müttern mit Kindern die natürlich
Beschäftigt werden wollen was die 
Fahrt schneller vergehen lässt 
Die Illusion mit der sich Reisende
Ihr lästiges Sein schönreden 
Was wir hinter uns bringen um
Die Familie an Ostern zu sehen
Manchmal frage ich mich ob 
Nicht besser künftig alle Feste  
Vom Aberglauben trennten um
Sie zu individualisieren damit
Nicht alle zur gleichen Zeit reisen
Es wäre wesentlich entspannter
Aber vermutlich zu vernünftig
Und so stapeln wir uns weiter
Bis wir an die See kommen
Noch eine halbe Stunde

jens tuengerthal 18.4.25

Liebesheimat

Liebesheimat

In einer Liebe
Heimat suchen lässt Träume
Leichter verlieren 

jens tuengerthal 18.4.25

Heimathafen

Heimathafen

Schiffe haben den
Heimathafen von dem wir
Menschen nur träumen

jens tuengerthal 18.4.25