Lektürentagebuch 20.4.15
Ganz kurz aber treffend beschreibt
Franz Hessel im Berliner Notizbuch
Die Begegnung in Berliner Restaurants
Mit Damen aus dem Mittelstand
Über die plüschige Einrichtung kommt
Er auf das Gespräch dreier Matronen
Die nach der Dienstfertigkeit des Kellners
Zu urteilen wohl Stammgäste sind
Wie sie von der Kunst auf das Leben
Kommen sich so teils als antisemitisch
Noch offenbaren welche Schlüsse sie
Erwartungsgemäß wie begründen
Ist herrlich humorvoll beobachtet wo
Das Plädoyer für die Gotik oder die
Antike mit Filzhüten verglichen zeigt
Wie eben doch alles wiederkommt
Das ist höchste Flaneurkunst die
Einfach daneben sitzt um so durch
Wiedergabe der Gespräche gleich
Noch Weltbilder zu beschreiben
Dies tut Hessel ganz Flaneur ohne
Jede persönliche Wertung dafür mit
Feinem Blick für Nuancen die sich
Selbst offenbaren humorvoll dazu
jens tuengerthal 20.4.25
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