Freitag, 7. März 2025

Wochenende

Wochenende

Das Wochenende
Anfang zu nennen brächte
Stets guten Beginn

jens tuengerthal 7.3.25

Lustautonomie

Lustautonomie

Gerne betonen wir unsere Freiheit
Aber bei Liebe und Sex machen wir 
Uns von anderen abhängig mit meist
Eher zweifelhaftem Ergebnis das von
Laune oder Hormonstatus abhängt
Nie unserem Einfluss unterliegt
Statt uns selbständig zu machen
Begeben wir uns in teilweise sogar
Lebenslange Abhängigkeit die als
Entgelt für bescheidene Zuwendung
Autoritär moralisch eingefordert wird
In der Ehe als heilig sogar gilt
Für alle die einem Aberglauben anhängen
Insofern ist Onanie die einzige Antwort
Die so konsequent ist wie gut tut
Das Innere Gleichgewicht stärkt
Viele überflüssige Begegnungen erspart
Mehr Zeit zum Lesen auch schenkt
Statt sich von der Bestätigung durch
Launische Dritte abhängig zu machen
Jedenfalls die einzig vernünftige
Antwort und Konsequenz die
Dazu meine Freiheit verteidigt
Nur wer denkt noch vernünftig
Sobald es irgendwo um Sex geht 
Deshalb wird dieses Plädoyer für
Sexuelle Autonomie verhallen
Damit genug Frauen sich weiter
Begehrt fühlen können wie sich
Darüber moralisch aufregen dürfen
Sich wichtig genug zu fühlen

jens tuengerthal 7.3.25


Grundnahrungsmittel

Grundnahrungsmittel

Grundnahrungsmittel braucht es um
Unser Überleben zu sichern doch das
Wichtigste für innere Stabilität wird
Dabei gerne vergessen die Liebe

Liebe gibt es nicht zu kaufen
Keiner bezahlt dafür etwas
Was käufliche Liebe heißt 
Ist nur gefühlloser Sex

Liebe hat also keinen Markt
Noch eine interessierte Lobby
Die auch ungesundes erhält
Wenn der Gewinn hoch genug

Fleisch Zucker Chemie
Alles hat mehr Lobby als
Die Liebe die alle erwarten
Aber kaum eine noch findet

Liebe ist also ökonomisch eher
Wertlos aber der Kleister der
Soziale Gefüge zusammen hält
Ohne den alles zerfallen würde

Vielleicht würde vieles besser
Wenn wir mehr in den Kleister
Investierten statt auf alles was
Am Markt noch Gewinn verspricht

jens tuengerthal 6.3.25

Donnerstag, 6. März 2025

Adäquat

Adäquat

Was ist eine adäquate Antwort
Auf einen verlogenen Erpresser
Der des Missbrauchs schuldig
Wie ein beständiger Lügner ist
Jedoch ständig um Aufmerksamkeit
Buhlt um sein Ego zu streicheln
Diskutiert Europa immer noch
Das einen Freund im Westen verlor
Dabei gibt es nur eine Antwort
Ignoranz und Unabhängigkeit
Um ihm Schranken zu weisen 
Dessen Name ich nicht erwähne
Weil der Typ es nicht wert ist

jens tuengerthal 6.3.25

Lektürentagebuch 6.3.25

Lektürentagebuch 6.3.25

Weiter über die islamische Aufklärung
In Christopher der Bellaigue gleichnamigen
Buch gelesen wie manches dabei auch
Gelernt was Irrwege besser erklärt

Ist der Islamismus nur die trotzig
Revolutionäre Antwort auf die vorher
Koloniale Anmaßung des Westens
Aus der sich so ideologisch befreit wurde

Eine Verkehrung vorheriger Vorzeichen 
Von Freiheit mit einem dafür nur noch
Jenseitigen Heldenversprechen das
Den Tod als Erlösung noch bejubelt

Könnte die Quittung für den Golfkrieg
Der Untergang der Weltmacht USA
Den Trump gerade für Putin aufführt
Diese Bewegung schlicht erledigen

Wie weit ging der Geist der Freiheit
Der die Aufklärung beflügelte schon
In der arabischen Welt bis zum dann
Entscheidenden Ersten Weltkrieg

Ist der regierende Islamismus seit
Dem Jahr 1979 im Iran wie seit 2000
Unter Erdogan in der Türkei eine
Reaktion noch oder das Ende

Spannende Fragen stellt Bellaigue hier
Die den westlichen Horizont erweitern
Eine langfristige Perspektive wie auch
Annäherung vielleicht ermöglichen kann


In den Irrtümern der Liebenden ging es
Nun mit Franz Hessel um 14 Tage in Paris
Die der junge Wilhelm von dem nun
Dappertutto eine Geschichte erzählt

Dies um Lisa und Melusine zu trösten
Welche noch nie dort waren und nun
Wissen wollten ob sie etwas verpassten
Lagen doch 1919 Paris-Reisen eher fern

Dort im Urlaub bei seinem Jugendfreund
Dem Schriftsteller A.W. Möller verbringt
Wo ihn schon die Zugfahrt mit Blick aus
Dem Fenster einstimmen soll auf die

Neue Kunst der Impressionisten die
In die Landschaft zum Malen gingen
Doch dauernder Regen ließ ihn diesen
Ersten Eindruck in Ruhe verschlafen 

Er erwacht vom Ausruf eines anderen
Fahrgastes dort sei ja schon Sacre Coeur
Eilt zum Fenster verpasst aber den Blick
Auf die weiße Kirche auf dem Montmartre

Am Bahnhof holt ihn Möller ab um ihm
Gleich den Frack für das abendliche
Theater im Odeon was er geplant hatte
Nahezulegen vorher gingen sie essen

Dabei lernten sie gleich Französinnen
Kennen die sich für ihren Schick als
Einzige im Frack begeisterten was
Sie auch im Theater fast blieben

Erschöpft von der Reise schlief
Wilhelm der aufmerksam versuchte
Den Dialogen zu folgen dort ein
Ohne je das Ende zu erfahren

In dem Café das sie danach noch
Am Boulevard besuchten fiel ihre 
Kleidung noch mehr auf und gleich
Mehrere Damen bemühten sich 

Eine setzte sich sogleich neben
Werner und bat als sie seinen Blick
Auf ihre schmutzigen Finger sah 
Gleich um Geld für die Toilette 

Aus Möllers Bemerkung sie gäben
Ihr beide etwas wenn sie diese nicht
Waschen würde entwickelt sich ein
Munteres Gespräch infolge 

Es ist immer wieder schön Hessel
Der selbst lange dort lebte wie auch
Seine Frau Helen dort kennenlerne
Über sein Paris erzählen zu lesen

Mit leichtem Spott über das typisch
Deutsche Bild von Paris wie einem
Liebevollen Realismus der dazwischen
Den Charme der Stadt offenbart 

Paris ist heute in vielem anders
Eine geschäftige hektische Großstadt
Voller gestresster Menschen doch in
Momenten gibt es den Zauber noch

Eher abseits der ausgetretenen Pfade
Auf denen sich die Touristen stauen 
Doch kommen solche zauberhaften 
Momente auch dort noch vor 

Wer den Zauber dessen erleben will
Was Hessel so liebevoll beschreibt
Geht heute vermutlich lieber an
Einen der schönen Plätze Berlins

Doch ist Berlin natürlich nie Paris
Noch flirtet die Berlinerin je so mit
Lust am Augenblick es bleibt immer
Deutsch und etwas grober dabei

Aber jetzt im Frühling wenn es
Wieder wärmer wird wie heute auch
Die Menschen vor den Bars sitzen 
Hat Berlin gelassene Schönheit

Von Paris aus ging es nach Sardinien
Mit Marcello Fois in dessen Buch
Mercede und der Meisterschmied
Michele Angelo sich Fragen stellt

Nach der Totgeburt von Mercede
Saß er lange allein in der Werkstatt
Bedachte was er sich alles geschaffen
Wie er aus dem Nichts heraus schaffte

Es wird eine unruhige Nacht bis ihn
Sein Ziehvater schließlich zumindest
Zum Schlafen bringt worauf er am
Nächsten Morgen alle anderen

Frauen die noch um Mercede mit
Ihrem geschwollenen Leib Rosenkränze
Beteten aus seinem Haus warf aber
Die Angst vor der Einsamkeit blieb

Stark beschreibt Fois hier wie sehr
Die existenzielle Erfahrung des Todes
Das Leben und den Blick auf dieses
Verändert wenn wir machtlos sind

Einer der sich sein Heim wie alles
Um ihn mit harter Arbeit seit seinem
Neunten Lebensjahr verdiente bleibt
Dennoch der Natur gegenüber allein

Ist die Fortpflanzung das einzige was
Unserem Leben so etwas wie Sinn gibt
Fragt Fois über den grübelnden Michele 
Braucht es einen solchen überhaupt

Die Sinnfrage beschäftigt uns alle in
Existentiellen Momenten zu gerne doch
Eine sichere Antwort darauf gibt es nicht
Könnte Leben auch sinnlos noch gut sein

Natürlich antwortete Epikur wohl darauf
Leben ist nicht um etwas zu erreichen
Braucht und hat keinerlei Sinn der bleibt
Sondern kann nur genossen werden

Die Lüge vom Sinn des Lebens lenkt
Menschen seit vielen Generationen
Vom Genuss nur ab der allein zählt
In dem was bleibt glücklich zu sein

jens tuengerthal 6.3.25

Liebesfrühling

Liebesfrühling

Frühling lässt alte
Reben jugendlich blühen 
Wieder wie verliebt

jens tuengerthal 6.3.25

Frühlingsgefühle

Frühlingsgefühle

Natur öffnet die
Überall Knospen lustvoll
Manche leiden schon

jens tuengerthal 6.3.25

Zukunftsstaat

Zukunftsstaat

Menschen werden durch
Künstliche Intelligenz
Effektiv ersetzt

jens tuengerthal 6.3.25

Sexfasten

Sexfasten

Hatte da echt keinen Plan
Noch irgend Aberglauben
Der mich zum Fasten brachte
Es ergab sich einfach so 
Nachdem ich mir jahrelang 
Den Schmerz mit wechselnden
Frauen wegvögeln wollte was
Zur Relativierung erfolgreich war
Wurde es Zeit für etwas neues
Nicht mehr Frauen zu verfallen
Sich selbständig zu machen
Beginnt mit Enthaltsamkeit
Gegenüber anderen denn
Mit mit mir bin ich ja immer
Zusammen und tue was gut tut
Denke ich lachend und bin so
Völlig entspannt gespannt
Wie lange das Sexfasten
Wohl dauern könnte denn 
Mehr Gründe für weniger
Gibt es nach allem genug

jens tuengerthal 6.3.25

Fastliebe

Fastliebe 

Ab wann fängt die Liebe an
Hat da irgendwer einem Maßstab
Ist verliebt schon groß genug
Oder braucht es ein Diplom

Fastliebe klingt wie nie genug
Oder eher wie beinah schon
Mit Rücktrittsversicherung bei
Verlust der nahezu Liebe 

Wie nah müssen wir uns kommen
Um von Liebe ernsthaft zu reden
Genügt ineinander nicht irgendwie
Oder zählt nur echtes Gefühl

Wer prüft Liebe auf Echtheit
Wo gibt es dazu ein Zertifikat
Was ist wenn unechte bleibt
Fastliebe sich ganz echt anfühlt

jens tuengerthal 6.3.25

Mittwoch, 5. März 2025

Aschermittwochsstille

Aschermittwochsstille

Zum Aschermittwoch sag ich
Ohne Glaube und Karneval
Lieber gar nicht gibt ja genug
Die sich da öffentlich äußern
Um sich lächerlich zu machen
Da faste ich lieber Politik statt
Den Unsinn zu kommentieren
Und sage einfach mal nichts

jens tuengerthal 5.3.25

Lektürentagebuch 5.3.25

Lektürentagebuch 5.3.25

Auf dem Rückweg vom Sonnenuntergang
Im Mauerpark im Antiquariat Nadelmann 
Ein Buch gestern mitgenommen was mich
Schon vorher länger angelächelt hatte 

Die islamische Aufklärung sein Titel
Von Christopher der Bellaigue einem
Kundigen in Cambridge und Harvard
Studierten Historiker was ich sogleich

Noch in der Nacht zu lesen begann 
Spannend beginnt er mit der Geschichte
Jane Eyres von Charlotte Brontë um 
Zu fragen wie dieser Skandalroman 

In der islamischen Welt verstanden worden
Wäre ob überhaupt und wer dort 1848
Lesen konnte überhaupt aber auch
Im Verständnis der erzählten Geschichte

Erzählt dann von der noch osmanischen
Literatin Fatma Aliye die schon 1891 das
Klassische Rollenverständnis hinterfragte
Von der hier kaum einer etwas weiß

So klärt Bellaigue seine Leser auf
Über unsere Vorurteile gegenüber 
Der islamischen Welt was er auch
Am Beispiel von Gertrude Bell zeigt

Eine spannende Herangehensweise
Die mich als historisch neugierigen
Leser sogleich fesselt und neugierig
Machte was es an Aufklärung gab 

Werde weiter von der Lektüre noch
Berichten und bin gespannt welche
Geistigen Wege sich dort offenbaren
Von denen ich noch wenig weiß


Weiter ging es heute in dem Kapitel
Torso in dem Margot die Geschichte
Vom letzten Tag von Erich Wörner erzählt
In Franz Hessels Irrtümern der Liebenden 

Genau und aufmerksam erzählt dort
Margot was sie mit ihm alles erlebte
Der zu ängstlichen Visionen neigte
Wie sie ihn unbedingt ablenken wollte

Was sie alles unternahm und wen sie
Dabei alles in dem Dorf das Paris hier
Scheint noch zufällig trifft wie jedoch
Alle Versuche der Ablenkung fehlschlagen

Besuch ihrer Freundin Café Restaurant
Jahrmarkt Bar bis er mit Pierre verschwand
Wird ganz nebenbei wie aus dem Bilderbuch
Das Künstlerleben in Montparnasse gezeigt

Bis Erich am Ende mit Pierre in sein
Atelier kam als ein Gewitter losbrach
Das am Ende Wörner das Leben kostete
Wie genau ist weniger wichtig hier

Auch war Margot nicht dabei und
Kennt die Geschichte nur von Pierre
Dessen Mutter sie völlig umsorgte
Bis es dann bereits zu spät war

Fein erzählt Hessel jedoch den
Immer weiter wachsenden Wahn 
Der ihn voller Angst zum Tod zieht
In den er sich überraschend stürzt

Die ständig alle Grenzen wieder
Überschreitenden Vorstellungen
Des sich verfolgt fühlenden der
Irgendwann keinen Ausweg mehr sah

Wie im Laufe des einen Tages von
Dem Margot erzählt die sich dabei
Vorwürfe macht das Drama aus
Angst mit Verfolgungswahn eskaliert

Wie hilflos die Umgebung reagiert deren
Worte ihn nicht mehr erreichen wobei
Sich fragt wäre es zu verhindern oder
War es der Zufall eines Moments nur

Erinnere mich gut an die Schwester
Eines Freundes die sich von einem
Denkmal in den Tod stürzte aber zuvor
Noch versuchte mich zu erreichen

Seltsam fühlt es sich immer an wenn
Alle Gefühle im Nichts enden was du
Vielleicht hättest verhindern können
Das aber unsere Freiheit auch zeigt

Auch die Freiheit verrückt zu werden
Wie sich im Wahn aus dem Leben das
Einen vermeintlich verfolgt zu stürzen
Doch zu begreifen gibt es da nichts

Liebevoll umarmt Ulrich am Ende
Der Geschichte die erschöpfte Margot
Sie sehen sich dabei selig an im
Geteilten Glück gemeinsamen Wissens

jens tuengerthal 5.3.25

Liebeswert

Liebeswert 

Liebe ist wertvoll
Hat zumindest ihren Preis 
Bezahlt mit Leben

jens tuengerthal 5.3.25

Unbezahlbar

Unbezahlbar

Unbezahlt leben
Hinterlässt viele Schulden
Wenigstens etwas

jens tuengerthal 5.3.25

Lebensbilanz

Lebensbilanz

Alles hat seinen
Preis wenige verdienten
Außer Bestatter

jens tuengerthal 5.3.25

Liebesglaube

Liebesglaube

Glaube macht unfrei und keiner
Möge sich mit einer schnöden
Religion dabei noch beflecken
Wie es schon Epikur uns lehrte
Vor weit über 2200 Jahren schon
War dieser Grieche klüger als
Viele es bis heute wurden die
Zuflucht statt Freiheit suchen
Dafür sich in Ketten legen lassen
Nur in der Liebe bleibt uns nichts
Als der Glaube an sie weil kein
Wissen je Sicherheit uns gibt
Über ein Gefühl wie noch viel
Weniger über die der anderen
Wer glücklich lieben möchte
Muss an Gefühle glauben die
So schnell wieder verschwinden
Wie sie aus völlig unkalkulierbaren
Gründen einst auftauchten wofür
Sachlich nichts spricht als Glaube
Was das Christentum als jüdische
Sekte so erfolgreich missbrauchte
Es sieht also düster neblig aus um
Die Liebe und ihre Gründe wenn
Wer es vernünftig kritisch betrachtete
Zum Glück möchte das niemand
Außer diejenigen die gerne eine
Gute Partie machen wollten die
Mit dem Glauben leben müssen
Nichts von Liebe zu wissen dafür
Dann aussehen wie Frau Trump

jens tuengerthal 4.3.25