Montag, 3. März 2025

Meinungsbildung

Meinungsbildung

Was macht Meinungsbildung aus
Ist die Meinung wichtiger oder
Braucht es dazu Bildung zuerst
Worin ist Wissen noch wichtiger 

Meinungsumfragen fragen gerne
Ständig unsere Meinung ab ohne
Die Ahnung dazu zu prüfen wie
Bürger ohne Bildung wählen dürfen

Wohin mangelnde Bildung kombiniert
Mit Aberglauben führen zeigen uns
Die USA gerade beispielhaft wie das
Erstarken der AfD bildungsfern ist

Natürlich nicht ausschließlich und mit
Ausnahmen immer aber doch in der
Mehrheit der radikalen Kräfte denen
Differenziertes Denken fern liegt

Dies wird durch Parolen ersetzt die
Meinung ohne nachdenken machen
In die Unmündigkeit führen damit
Das Gegenteil von Aufklärung sind

Kant beschrieb in was Aufklärung ist
Genau wessen es bedarf um sich
Eine mündige Meinung zu bilden
Maßstab ist der kategorische Imperativ

Wer diese Prüfung anlegt bevor eine
Meinung verbreitet wird kann sich
Vielen Unsinn künftig ersparen um
Mit Würde in Freiheit zu meinen 

Alle anderen Meinungen über die
Wie von denen viel geredet wird 
Sind kein weiteres Wort mehr wert
Dazu schwiegen wir mit Bildung besser

jens tuengerthal 3.3.25

Sonntag, 2. März 2025

Hansewahl

Hansewahl

Hansestädte sind irgendwie sehr
Traditionell und konservativ auch
Wenn Wahlen Rot Grün bestätigen
Belegt dies nur was war bleibt

Die Wahl bestätigt die bisherige
Regierung mit geringen Verlusten
Kein Grund etwas zu ändern und
Die Rechtsradikalen blieben klein

FDP und BBW spielen keine Rolle
Eine stabile bürgerliche Mitte bleibt
Bei dem was sich bewährt hat ein
Wechsel bräuchte gute Gründe

Diese Wahlen haben gezeigt die
Stabilität einer Demokratie liegt 
In dem was im Osten völlig fehlt
Einer bürgerlichen Mittelschicht

Wer Stabilität in Deutschland
Auf Dauer sichern will muss
Die bürgerliche Mitte stärken
Statt mit Rechten zu kungeln

jens tuengerthal 2.3.25

Lektürentagebuch 2.3.25

Lektürentagebuch 2.3.25

Begonnen mit Franz Hessels Irrtümern 
Der Liebenden in denen Margot auf 
Ulrichs etwas spirituelle Anregung hin
Die Geschichte des Verstorbenen 

Erich Wörner erzählt von dem sie 
Schweigen wollte ihn aber dafür einen
Märtyrer nennt doch Dappertutto fordert
Dazu auf von ihrem Heiligen zu erzählen

Sie erzählt wie sie in Paris im Theater
Noch saßen als er sie mit einer besonderen
Hure in Marseille verglich die anders als
Alle war die er dennoch nicht nahm

Wie er in Kontakt mit Bilbao kam dem
Jungen aufstrebenden spanischen Maler 
Im Paris vor dem Krieg noch der deutlich
Den realen Pablo Picasso darstellt. 

Auch sein Sekretär ist fein gemalt
Wie sie ihn im Studio besuchen wo
Die meisten Bilder in umgedreht er
An einem das Genie schon erkennt

Denke an die Besuche im Museum
Berggruen noch wo ich den Sammler
Aus seiner Wohnung kommend traf 
Wir über meinen Großvater sprachen

Die Anekdote wie mein Großvater
Mit Picasso und Hemingway soff
Was sich daraus angeblich ergab
Wie ihm die Bilder nicht gefielen 

Dort in ein intensives auch spirituelles
Gespräch mit beiden kam über die Antike
Wie das Bild ihrer Götter und warum wir
Diese nicht mehr sehen können

Dazu vertrat der heilige Märtyrer
Dessen letzten Tag sie begleitete
Es läge daran weil diese uns nicht
Ansähen was uns verzweifeln ließe

Hier unterbricht Dappertutto mit einem
Halt die Geschichte von Margot weil
Es um Liebeswahn nicht um Meinungen
Verstorbener in dieser Nacht gehen soll

Zu wund dafür seien ihre Gemüter noch
Vom gerade erst beendeten Krieg denn
Die Geschichte spielt wir erinnern uns
Im März des traurigen Jahres 1919


Lasse die zumindest zeitweise hier
Unterbrechung der Geschichte zu
Wechsel zu Ein Flaneur in Berlin wo
Es um die Singakademie nun doch

Des Goethefreundes Zelter ging die
Hinter der Neuen Wache verborgen
In Richtung Festungsgraben lag in 
Der ein Maurermeister Musiker wurde 

Erzählt am Denkmal noch seines
Vorgängers der sie einst gründete
Wie die Singakademie bald schon
Die vornehmsten Geister vereinte 

Wie die Zelters und Mendelssohns
Diese Gesellschaft zum besten machten
Was Berliner Kultur lange hervorbrachte
Den Bürgern eine neue Heimat bot

Erzählt vom benachbarten Palais des
Prinzen Heinrich das zur Universität wurde
Die heute Humboldt Universität heißt nach 
Den beiden Brüdern die in Berlin und von

Übersee aus den Berliner Geist formten
Wie bei der Gründung der Universität die
Damals noch nach dem regierenden König 
Friedrich Wilhelm III. benannt wurde

Geht dann zum gegenüber sich noch
Anschließenden Forum Fridericianum
Mit damals Oper und Bibliothek die erst
Seit 1910 im neuen Gebäude der bis

Heute noch Staatsbibliothek weiter sitzt
Doch ist der noch vom großen Baumeister
Knobelsdorff entworfene Platz gelungen
Der heute nach Bebel heißt vorher schon

Opernplatz und Franz Joseph Platz war
Das Denkmal der Bücherverbrennung mit
Den beklemmenden leeren Regalen heute 
Beherbergt woran wir erinnern sollten

Doch Prinz Heinrich liebte Berlin nicht
So wenig wie sein Bruder Friedrich blieb 
Lieber in Rheinsberg wie Friedrich dafür
Auf dem Weinberg zu Potsdam war

Der erste Rektor der 1810 gegründeten
Universität war übrigens Fichte aus den
Dreihundert Studenten im ersten Semester
Wurden schon bald über 10.000 in Berlin

Wie Franz Hessel noch berichtet während
Heute über 200.000 im Hauptdorf studieren
Was relative Größe auch uns offenbart die
Von der Millionenstadt erzählen könnte

Doch ehrlich gesagt kenne ich diese
Metropole gar nicht sondern eher die
Vielen Dörfer dort die es stets blieben 
Darum hier auch Kieze genannt werden

Zu den Zahlen bemerkt Hessel nur
Wie immer sehr höflich ob sich damit
Die Qualität der Lehre verbesserte wie
Der Studenten enthielte er sich lieber

Inwieweit das gegenüber heute juristische
Seminar vom Geiste des großen Wieners 
Fischer-Erlach geprägt sei lässt Hessel offen
Jedenfalls heißt das ursprünglich noch als

Bibliothek geplante Gebäude im Volksmund
Immer noch Kommödchen weil es an eine
Solche Barock Kommode doch erinnert egal
Ob eine solche wirklich Vorbild noch war

Dafür erzählt er uns eine weitere schöne
Anekdote warum St. Hedwig als katholische
Kirche nach einer umgedrehten Kaffeetasse
Als Vorbild rund mit Kuppel einfach wurde

Ein Meisterwerk von Knobelsdorff nennt
Hessel dafür dass Opernhaus was gerade
Nach langer Sanierung wieder eröffnet wurde
Die mit einer Graun Oper eingeweiht wurde

Friedrich nahm am Opernleben wohl einen
Regen Anteil und schaute gern direkt hinter
Graun über dessen Schulter in die Partitur
Was bei Friedrichs Größe Sage sein dürfte

Dazu können wir uns dann Menschen
In der Mode der Zeit auf dem Platz vor
Wie nach dem Oper im Frack mit Dreispitz
Oder in Kniebundhosen vorstellen 

Wunderbar gibt Hessel so mit kleinen 
Anekdoten ein Gefühl für die Stadt und
Erzählt von seinen Besuchen in der Oper
Noch als Student auf den Stehplätzen

Wie die Musikstudenten jede Note mitlasen
Aus der Partitur auf ihrem Schoß was ich
Als magische Kunst immer bewundere
Ohne mich zu mühen es zu lernen

So wenig wie ich Arabisch Chinesisch
Oder Ägyptisch je verstand werde ich
Die Musik immer als Wunder verzaubert
Aus einer fremden Welt betrachten


Von der Weinlese im Rebstock erzählt
Marcello Fois mit bildhafter Schönheit
Von der Dorfjugend die dabei half wie
Auch die hochschwangere Mercede

So wird in Mercede und der Meisterschmied
Aus der Natur direkt berichtet auch warum
Brot und Käse dieser Region Sardiniens
Gut sein dafür Olivenöl und Wein schlecht

Es ist wieder dieser ursprünglich erdige Ton
Der Natur und Erzählung verwebt auch bei
Dem angefeuchteten Brot mit Trauben dazu
Schmeckt der Leser Land und Leute noch

Der Wein sei säuerlich und eher derb
Werde erst völlig verschrumpelt gelesen
Lohne nicht wirklich die Probe sei nur 
Mit Wasser und Honig gut trinkbar

Denke an meine Zeit in Heidelberg
Als ich einen Freund am Neckar
Bei der Weinlese noch in half der
Um seine Burg Weinberge hatte

Dieser Baron der es noch in Geisenheim 
Studierte machte einen feinen Riesling
Auf der Burg die einmal dem Götz den
Goethe selbst bedichtete gehörte

Der Rückweg vom Weinberg wird sehr
Ruckelig im Wagen für die im achten 
Monat schwangere Mercede die in der
Folgenden Nacht ein totes Mädchen gebiert

Sie hatten dessen Seele schon früher
Entfleuchen sehen wird erzählt was
Gut möglich scheint da es eine solche 
Seele ohnehin nicht gibt kann sie auch weg

Dennoch traue ich dem Instinkt nicht
Nur der schwangeren Frauen mehr zu
Als alle Wissenschaft beweisen kann
Warum ich es nehme wie beschrieben

Die wunderbare kräftige ländliche Sprache
Von dennoch zarter literarischer Schönheit
Schafft eine ganz eigene Welt die das
Unberührt ländliche Leben uns zeigt

Ob es guten Wein aus Sardinien gibt
Wie aus Italien überhaupt werden die
Sarden anders beurteilen als Franzosen
Enthalte mich darum dazu lieber

jens tuengerthal 2.3.25

Liebesruhe

Liebesruhe

Ruhe in Liebe
Finden wäre wohl traumhaft
Genügt auch davor

jens tuengerthal 2.3.25

Ruhestörung

Ruhestörung

Ruhestörung bleibt
Eine Kriegserklärung stets
Die Mehrheit wollte

jens tuengerthal 2.3.25

Sonntagsruhe

Sonntagsruhe

Sonntagsruhe ist
Dem Atheisten heilig
Als letzte Vernunft

jens tuengerthal 2.3.25

Nichtsnutz

Nichtsnutz

Vom Nichtstun voller Genuss
Zum Nichtsnutz ist nur ein ganz 
Winziger Schritt wie der Buchstabe
Um den es sich unterscheidet der
Auch der letzte im Alphabet ist doch
Ein großer Schritt zur Zufriedenheit
Wäre es den Nutzen aufzugeben 
Um einfach zu genießen was ist
Statt immer etwas zu wollen was
Zwanghaft eher erscheint wie aller
Gelassenheit dabei entbehrt schon
Wie zielorientiert gruselig klingt
Das Sein schlicht ökonomisiert
Mit keinem Zweck als berechenbar
Zu machen was diesem fern liegt
Aber es gibt nur wenige die das
Aushalten weil doch alles stets
Seinen Preis hat außer es ist
Einfach umsonst für alle da
Wie diese Verse im Netz was
Sie völlig wertlos wie zugleich
Unendlich kostbar macht weil
Wenn etwas keinen Preis hat
Hat nicht mehr alles seinen
Was die Chance erhöht auch
Das zu lieben was du tust
Womit es unbezahlbar wäre
Manche rechnen dabei noch
Was den persönlichen Gewinn
So zählbar marginalisierte
Da bleibe ich lieber ein
Unbezahlbarer Nichtsnutz

jens tuengerthal 2.3.25

Samstagsnichts

Samstagsnichts

Es ist Samstagabend in Berlin
Die Bars um den Platz sind 
Brechend voll mit Menschen
Die ihren Spaß haben wollen 

Mehr als zwölf davon sind 
Von meiner Haustür keinen
Kilometer weit weg auch das
Geschätzte Crossroads dabei 

Doch ich sitze bei Tee und Toast
In der Ruhe meiner Küche habe
Die für mich schönste Bibliothek
In griffnähe und mache nichts

Normalerweise sitze ich Samstags
Auch beim Riesling hier in einer
Verrauchten Bar wie es sich gehört
Um zu beschreiben was ich sehe

Heute mache einfach mal nichts
Vielleicht gönne ich mir noch
Nach dem Tee ein Glas Wein
Ganz nach Laune entspannt

Habe hier alles zum Glück und
Bin mit dem was ist zufrieden 
Brauche nichts von draußen
Kann alleine glücklich sein

Mit weniger ist mehr einfach
Friedlich zufrieden bei sich
Anzufangen scheint mir gerade
Die angemessenste Reaktion 

Während sich die Welt noch in
Aufregung über Putins Mann in 
Washington überschlägt tue ich
Was der Welt gut tut also nichts

Damit enden diese Verse in einem
Zustand tiefer Zufriedenheit bei sich
Weil es dazu nichts mehr zu sagen gibt

jens tuengerthal 1.2.25

Samstag, 1. März 2025

GutesLeben

GutesLeben

Wie führe ich ein gutes Leben
In einer Welt die dabei ist sich
Selbst zu zerstören weil alles
Gerade zuviel wird und jeder
Sein Glück ohne Verantwortung
Für die Folgen für die Menschheit
Sucht und keiner sich bescheiden
Will auf das was da und möglich ist
Es wird geflogen als wüssten wir nicht
Über die Folgen lange Bescheid gilt
Urlaub irgendwo als Teil des Spaß
Den jeder irgendwie noch haben will
Dabei haben wir längst mit Kants
Kategorischen Imperativ das Mittel
Verantwortlich miteinander zu leben
Wir müssen uns nur überlegen was
Jeder tun kann ohne anderen damit
Schaden zuzufügen was genügt um
Mit viel weniger glücklich zu werden 
Die Maßstäbe des Genuss verändern
Weiter mit Liebe voller Lust genießen
Sich ständig neuem verweigern den
Konsum als Last einfach loslassen
Um sich zufrieden zu bescheiden 
Mehr Menschlichkeit genießen wie
Zufriedenheit mit sich allein finden
Was alle im Kleinen beginnen können
Nutzen wir in einer Welt voller Narren
In der Putin und Trump regieren die
Vernunft und ziehen wir uns zurück
Bleiben wir bei uns und machen wir
Es uns wo wir sind einfach schöner
Ein gutes glückliches Leben braucht
Viel weniger als wir vielfach meinen
Sich von allem überflüssigen befreien
Wirklich genießen zu können wäre
Ein Schritt die Welt besser zu machen
Weniger unbedingt wollen dafür mit
Kleinen Dingen glücklich werden ist
Das sicherste Rezept zum guten Leben
Und genügt dem kategorischen Imperativ
Wagen wir mehr Gutes mit weniger

jens tuengerthal 1.3.25

Moskaumann

Moskaumann

Putin hat es geschafft einen ihm
Hörigen Mitarbeiter des KGB als
Amerikanischen Präsidenten zu
Installieren und kehrt damit das
Ende des Kalten Krieges wie er
Es immer träumte einfach um
Wofür Russland ihn bejubelt
Nun braucht es wirklich einen
James Bond die Welt vor den
Größten politischen Schurken
Zu retten und Musk gleich noch
Nebenbei zu erledigen damit
Nicht länger die Mafia aus Moskau
Die freie Welt ideologisch beherrscht
Der christliche Aberglaube in den 
USA vereint mit Rassismus ließ
Die Republikaner zu Dienern des
Diktators von Moskau werden
Europa sollte schnell seine besten
Agenten beauftragen um diese
Gefahr für die Freiheit effektiv 
Aus der Welt zu schaffen

jens tuengerthal 1.3.25

Lektürentagebuch 1.3.25

Lektürentagebuch 1.3.25

In der Nacht nach der Bar noch die
Seltsame Legende gelesen aus den
Irrtümern der Liebenden die fast wie
Eine Predigt heiliger Liebe klang

Etwas genervt schon von der Lektüre
Träumte ich danach noch wilden Unsinn
Von Irrwegen durch Berlin vielleicht von
Hessels Irrtümern der Liebenden ausgelöst

Ulrich erzählt die Legende von dem
Siebenjährigen Mädchen was arglos
Dem Gärtner der Eltern an der Hand
Durch den Wald auf den Berg folgt

Dort saß sie auf seinem Schoß und
Gab ihm nach Küssen das Versprechen
Auf ihn zu warten der nie wieder kam
Sonst passierte nichts in dem Moment

Später wurde sie von den Eltern dann
Verheiratet aber ihr Mann starb im Krieg
Daraufhin wandte sie sich wieder innerlich
Ihrer großen Kinderliebe zu der sie treu blieb

Ulrich beschreibt sie wie eine Heilige
Deren Anziehung dadurch magisch war
Was schwer nach Hokuspokus mir klingt
Selten im Leben noch glücklich macht

Diese etwas tragische Geschichte einer
Ewig unerfüllten Liebe die nur auf der
Kindererinnerung eines Kuss lag war mir
Zu esoterisch abgedreht übertrieben

Frage mich mit einer Nacht Abstand
Warum ich so abwehrend auf diese
Irgendwie religiöse Liebesgeschichte 
Reagierte die viel von Bestimmung sprach

Vermutlich war es genau diese eher
Fremdbestimmung auch wenn Mete
Wie Kind und Frau der Geschichte
Hießen sie freiwillig noch wählten

Liebe fühlt sich zu gerne erwählt
Beschwört ängstlich die Ewigkeit
Um sich danach umso schneller
Wieder ganz zu vergessen

Vergesse eher nichts und all die
Großen Versprechen der Liebe
Aus heutiger Sicht vielfach Versprecher
Leben noch irgendwie weiter in mir 

Ist es nicht schrecklich nur die Idee
Eines Gefühls heilig zu halten aber
Nie dieses irgendwie auszuleben
Fragte ich mich kopfschüttelnd 

Viele hundert Lieben später ist
Weniger die Einzelne mehr wichtig
Als die Erinnerung an so viele
Geteilte Momente des Glücks

Was verpasst im Leben alles
Wer die Liebe so heilig hält 
Frage ich mich dabei und
Denke inzwischen nicht viel


Im uralten indischen Papageienbuch
Ging es heute mal weniger um die
Liebe als die Kunst der Ausrede
Wie sie der Papagei ihr erzählte 

Von dem Dieb der alles im Spiel
Verloren hatte in der Nacht darauf
Bei einem Kaufmann einbricht
Wo er nichts als Senfkörner findet

Diese bindet er sich auf der Flucht
In einem Tuch um den Hals aber
Wurde bereits von königlichen Wachen
Bemerkt die ihn sogleich verhafteten

Wie er dann wohl sein Leben noch
Retten konnte fragte der Papagei
Die Prinzessin die eine Nacht darüber
Nachdachte ohne eine Lösung zu finden

Er sagte zum König er könnte ihn
Auf keine Art töten außer gegen
Den Glauben der besagt wer ein
Senfkorn trage sei geschützt

Diesem Aberglauben hingen viele
Im Land an und banden Babys
Wie den Liebsten ein Senfkorn um
Er habe ein ganzes Halstuch voll

Getragen als die Wachen ihn schnappten
Womit er unverwundbar wohl wäre denn
Wer wollte den Glauben je hinterfragen 
Noch dazu als König der darauf baut

So nannten sich auch hier Könige als
Von Gottes Gnaden ermächtigte Herren
Der indische König sagte darauf seiner
Wache lasst ihn einfach laufen 

Was erzählt uns diese kurze Geschichte 
Für welche Moral steht sie wenn der so
Kluge Papagei der Prinzessin dazu rät
Solch kluge Ausreden zu erfinden

Stellt sie den Aberglauben infrage
Verspottet sie damit allen Glauben
Diese beliebteste Form der nur
Allzumenschlichen Deantwortung

Macht sie sich über königliche Macht
Wie Willkür die über Leben entscheidet
Lustig oder lebt sie pragmatisch damit
Alles einfach für sich zu nutzen


Marcello Fois erzählt mit wundervoller
Leichtigkeit in Mercede und der 
Meisterschmied wie zwei Jahre auf
Der Insel vergehen ohne irgendetwas 

Erzählt vom ehelichen Zwist zwischen
Mercede und Michelle nach deren
Todgeburt wirft sie ihm vor er hätte
Zu früh schon wieder gewollt

Weshalb ihr die Milch versiegte
Wie Giovanni Maria ganz grün kam 
Die Zwillinge Ziegenmilch aus den 
Ausgewaschenen Därmen bekamen

Erzählt von Micheles beruflichem Erfolg
Wie er sich den ersten Weinstock kauft
Vater und Sohn sich dabei nah kommen 
Wer etwas sein will Wohlstand braucht

jens tuengerthal 1.3.25

Lieblos

Lieblos

Ohne Liebe ist
Leben doch viel entspannter
Eigentlich egal

jens tuengerthal 1.3.25

Aussichtslos

Aussichtslos

Schau auf eine Wand
Beschreibt Aussicht wie Leben
Gerade treffend 

jens tuengerthal 1.3.25

Verlustgewinn

Verlustgewinn

Mit dem Verlust der
Transatlantischen Freundschaft
Gewinnt Europa

jens tuengerthal 1.3.25

Europachance

Europachance

Dieser Tag ist eine Wende für Europa
Trump zeigt sich solidarisch mit Putin
Um Selenskyj öffentlich zu erniedrigen
In der Hoffnung ihm erpressen zu können

Selenskyj bleibt standhaft und verlässt
Wie einzig angemessen Washington
Womit der koloniale erpresserische Deal
Den Trump plante gescheitert ist

Damit kann Europa seine Chance als
Fairer Vermittler suchen und die USA
Damit von wichtigen Rohstoffen für 
Ein starkes Europa ausschließen

Rechnen wir nicht mehr mit den USA
Europa macht sich besser selbständig
So kann die Krise zur Chance werden
Neue Einigkeit wieder zu gewinnen

Nutzen wir sie konsequent als Europa
An der Seite der Ukraine für die Freiheit
Gegen Russland und die USA bis den
Amerikanern ihr Präsident peinlich wird

jens tuengerthal 1.3.25

Freitagsfreude

Freitagsfreude

Im Kindergarten meiner Tochter
Gab es immer eine Freitagsfreude
Die gönne ich mir heute auch im
Wie immer Crossroads mit einem

Der hier feinen Rheingauer Rieslinge
Den mir Tino schon nach oben reichte
Bevor ich Platz genommen hatte um
So auch Selma etwas zu entlasten 

Die Bar ist unten gut gefüllt und auch
Oben sitzen plaudernd einige Gäste
Selma läuft hier beständig vorbei
Mit ihrem dabei freundlichen Lächeln 

Zwei attraktive Damen an der Bar
Trinken schnell plaudern viel und
Schauen zwischendurch hier hoch
Als eine hier vorbeikommt lächelt sie

Ihre dauergewellte Freundin unterdrückt
Den Moment alleine ihr Gähnen mühsam
Gerade noch findet ihre Hand noch vor
Den Mund als sie sich beobachtet sieht

Das Paar in den Sesseln gegenüber von
Bowie plaudert zum Martini wobei er nur
Gelegentlich Einwürfe wagt ihren sonst 
Pausenlosen Redefluss zu unterbrechen

Eine Herrengruppe mit einzelner Dame
Unter dem Bild plaudert ohne große
Aufregung wirkt etwas ländlich als zwei
Sehr junge Damen vorbeikommen 

Sie wollen an der Bar bezahlen aber
Drängen sich dazu an Selma vorbei
Was ein wenig eng wird aber manche
Bekommen wenig nur noch mit

Freundliche Atmosphäre vor der Bar
Mit den üblichen Quasselstrippen in
Deren Kreis ein einzelner Stammgast 
Mit leicht erhobener Stimme gut mithält

Die Musik ist gut gemischt und damit
Sind die Verse aus dem Crossroads
Schon vor Mitternacht beendet was
Den freundlichen Freitag gut beschreibt

jens tuengerthal 28.2.25