Donnerstag, 9. Januar 2025

Doppelwhopper

Doppelwhopper

Ein Doppelwhopper ist typisch
Für die USA aufgeblasen wie
Zugleich völlig geschmacklos 
Irgendwie dennoch geil für alle

Trump und Musk sind der politische
Doppelwhopper machen gerne viel
Lärm um ihr ADS zu kompensieren
Und glauben die Welt sei käuflich 

Die einzig angemessene Reaktion
Auf diese Invasion der Dummheit ist
Was beide am meisten ärgert tun
Sie ignorieren und seines tun

Aufgeblasene Doppelwhopper sind
Ohne jeden Nährwert überflüssig
Wie diese beiden Clowns warum
Schweigen angemessen allein ist

jens tuengerthal 9.1.25

Bücherglück

Bücherglück

Bücher machen mich glücklich
Heute kamen zwei neue aus
Polen zu mir deren Lektüre
Voller Vorfreude erwartet wird

Wenig in diesen Tagen ist noch
Erfreulich in denen ein Musk als
Rechter Influencer Stimmen kauft 
Trump den Klimawandel leugnet 

Putin die Ukraine beschießt wie 
Israel brutal Rache nimmt an den
Islamistischen Terroristen in Gaza
Merz bald Kanzler werden könnte 

Rechte gegen alles Fremde hetzen
Menschen zum Spaß in Urlaub fliegen
Als gäbe es keinen Klimawandel also
Genug Gründe für schlechte Laune

Doch Bücher zaubern lesend Welten
Machen Leser damit glücklich ohne
Dafür jemanden zu schlagen oder
Gar besiegen zu wollen nur weil es

Bücher gibt ist die Welt ein Stück schöner
Sie sind still und geduldig bis wir uns
In sie vertiefen und sie uns fesseln
Weil wir es als Leser so wollen

Sie berieseln uns nicht mit Bildern
Sondern schaffen eine Welt die sich
Uns lesend erst eröffnet also durch
Unsere Aktivität die glücklich macht

Als dankbarer Leser genieße ich das
Glück einer kleinen Bibliothek in der
Sich für jede Stimmung etwas passendes
Zu lesen immer irgendwo findet

Eine wohl sortierte Bibliothek mit
Vielen schönen gebundenen Büchern
Enthält alles Glück des Lebens 
Wenig kann damit konkurrieren

Dankbar für dieses Bücherglück
Kann dem so gesegneten Leser
Der Irrsinn der Welt egal sein um
Dafür lesend das Leben zu genießen

jens tuengerthal 9.1.25

Winterwunder

Winterwunder

Wieder verzaubert Schnee die
Große graue Stadt wird zum
Winterwunderland mit dem bei
Sonne und elf Grad am Montag
Keiner mehr rechnete auch
Wenn es der Vorhersage fast
Genau gemäß kam nur etwas
Früher als angekündigt wird 
Der Prenzlauer Berg zum
Weißen Zauberberg und die
Menschen außer vielleicht
Radfahrer und Autofahrer 
Lächeln den Schnee an
Dies entspricht klimatisch
Der Jahreszeit und kam wie
Angekündigt und doch ist es
Immer wieder ein Wunder
Wie die Stille des Schnee mit
Einem Hauch von Nichts das
Nur kristallin gefrorenes Wasser ist
Welten und Wesen verwandelt
Denkt der Aufklärer von dieser
Ganz irdischen Magie fasziniert
Liebe ich den Schnee und alles 
Was er für mich dabei bringt
Der gerade nirgendwo hin will
Die Flocken tanzen sieht und
Sich daran selig freut 
Schnee ist eine Form
Von Glück für mich

jens tuengerthal 9.1.25

Lieblos

Lieblos 

Lieblos zu leben
Lohnte immer weniger
Darum lohnt Liebe

jens tuengerthal 9.1.25

Schwerelos

Schwerelos

Völlig schwerelos
Ist unhaltbar verloren 
Im Universum

jens tuengerthal 9.1.25

Hoffnungslos

Hoffnungslos 

Hoffnung ist immer
Illusion etwas würde 
Jemals noch besser 

Alter zeigt täglich
Das Gegenteil am Körper
Bleibt unaufhaltsam

Hoffnungslos bleibt als
Perspektive vernünftig
Kann besser werden

jens tuengerthal 9.1.25

Perspektivlos

Perspektivlos

Perspektivlos ist
Leben treffend beschrieben
Warten auf den Tod

jens tuengerthal 9.1.25

Liebeslust

Liebeslust

Habe Lust zu lieben um
Das geteilte Glück dabei
Gemeinsam zu genießen 
Kenne nichts schöneres
Als verliebt zu schweben

Aber es ist immer auch ein
Wagnis sich einzulassen
Und die Angst vor den
Wieder geplatzten Träumen
Frisst diese auf bevor sie
Wirklichkeit werden können 

Warum es gut ist lieber
Keine zu nah zu lassen
Trotz aller Liebeslust

Lieber zufrieden mit sich
Im lauwarmen gut zu leben
Statt der Lust zu folgen
Die auch enttäuschen kann 

Am besten lasse ich alles
Wie es ist um nie wieder
Der Liebe zum Opfer zu fallen
Alle Lust verfliegt mit der Zeit

jens tuengerthal 9.1.25

Friedensleben

Friedensleben 

Ein Leben in Frieden mitten
Zwischen Kriegen der Welt
Ist nur im Rückzug möglich

Lass die Welt sein um dafür
Lieber deine Ruhe zu genießen
Mach es dir für dich schön 

Hab eine Bibliothek um den
Geist zu beschäftigen oder
Einen Garten wenn du magst

Mehr Glück und Frieden als
Mit dir findest du nirgends
Wage es dabei zu bleiben

Gönne dir was dir gut tut
Das Leben endet von allein
Genossene Momente bleiben

jens tuengerthal 9.1.25

Mittwoch, 8. Januar 2025

Weltenchaos

Weltenchaos

Braucht es im gerade Weltenchaos
Eine innere Ordnung seinen Weg
Noch im irgendwo zu finden statt
Sich völlig zu verlieren oder hemmt
Jede Ordnung nur die Flexibilität
Weil nichts mehr Gültigkeit hat
Frage ich mich beim Blick in eine
Welt voller Krieg der radikale
Wechsel nun bevorstehen
Was wenn Trump nun die
Vereinigten Staaten durch eine
Falsche Energiepolitik völlig vor
Die Wand ohne Zukunft fährt
Wonach es gerade aussieht
Wie damit die Welt noch viel
Schneller ins klimatische Chaos
Wie neue Kriege dazu rasen lässt
Was hat noch Gültigkeit wenn die
Reichste Demokratie zur Oligarchie
Ohne verlässlichen Rechtsstaat wird 
Wer stellt sich Russland entgegen
Wenn immer mehr Rechtsradikale 
In Europa regieren und damit die
Freiheit wieder infrage stellen
Wir leben im Umbruch gerade 
Alle Zukunft ist noch ungewiss
Woran soll ich mich orientieren
Angesichts des drohenden Chaos
Überlege ich und vermute es ist
Besser seine Welt auf sich allein
Zu stellen wie Max Stirner riet 
Statt sich am Außen zu orientieren
Unklar nur bleibt ob die Unordnung
In mir noch Orientierung geben kann
Sicher bleibt in allem Chaos nur
Das alles Sein endlich ist also
Auch das Leiden ein Ende hat 
Bis dahin gilt es zu ertragen
Was uns noch übrig bleibt
Mit Würde und manchmal
Vielleicht sogar Lust aber
Hoffnung ist ausverkauft

jens tuengerthal 8.1.25

Lektürentagebuch 8.1.25

Lektürentagebuch 8.1.25

Noch in der Nacht wieder vom
Buchspazierer Carl gelesen der
In seine zu große Wohnung allein
Mit leerem Rucksack zurückkehrte

Wie er dort mit seinen Büchern lebt
Weil aus der Familie nie etwas wurde
Mit Blick über die Stadt dann von den
Büchern träumt die er morgen austrägt

Besondere Bände für besondere Leser
Die seinen Dienst zu schätzen wissen
Solange noch wer liest und er ging
Kamen die Bücher zu den Menschen

Was sollte wer auch nur alleine in der
Viel zu großen Vierzimmerwohnung 
Sitzen und für sich lesen sollen die
Leser wohl denken und lächeln darüber



Mit scharfer Feder schreibt Egon Friedell
Über die Vordenker des Barock die beide
In Mathematik und Naturwissenschaft auch
Zuhause ihr Zeitalter entscheidend prägten

Macht große Umwege über Superlative
Dabei die nicht mehr steigerbar sind um
Zu Pascal und Descartes zu kommen die
Bedeutender als der Sonnenkönig sogar

Ihr Zeitalter von diesem unbemerkt
Geistig tiefer prägten als alles was
Zeitgenossen für bedeutend hielten
Was nach Friedell erst die Distanz zeigt

Dabei übertreibt er ein wenig was
Vielleicht den Konvertiten verrät der
Seine Wurzeln verriet christlich dafür
Zu werden was stets zweifelhaft macht 

Die Argumente für Pascal der alle
Naturwissenschaft nutzte um den
Glauben zu beweisen bleiben dabei
So formal aufgeblasen wie inhaltlich dünn

Wie die Wissenschaft heute auch
Von einer Erkrankung des Gehirns
Des vielfältig genialen Forschers ausgeht
Der schon mit 39 Jahren leidend starb

Ob sein lebenslanges Leiden oder
Der Zeitgeist gemeinsam mit der
Familie ihn Zuflucht in Port Royal
Bei den Jansenisten suchen ließ

Bleibt unklar wie manches bei diesem
Genie das gegen die noch Vormacht
Der Jesuiten im Geiste des Augustinus
Also jansenistisch dabei noch kämpfte

War dies echte Opposition des jungen
Mannes aus kleinem Beamtenadel
Dessen Großvater wie Montaignes
Sich den ersten Titel noch erkaufte

Warum geht der geniale Kopf der
Erstmals den Luftdruck maß den 
Absurden Weg des Aberglaubens
Seine Forschung zu begründen

Gab es doch längst freie Vordenker
Wie Michel der Montaigne der wagte 
In seinen Essays über sich nachzudenken
Ist Glaube einer geistige Behinderung

Weil Pascal einer relativ anerkannten
Katholischen Sekte mit den Jansenisten
Folgte gilt dies noch als normal wie sein
Unvollendetes Werk die Pensées

Jene sind eine Apologie des Glaubens
Mit Mitteln der Logik zu denen auch
Die Pascalsche Wette gehört nach
Der Glaube mehr lohne als Nichts

Voltaire verspottete ihn wie die
Aufklärer und Enzyklopädisten
Auch Goethe meinte diese Apologie
Hätte dem Glauben mehr geschadet

Nietzsche hielt Blaise Pascal für genial
Geistige Nähe im Wahnsinn unverkennbar
Zumindest den einzig logischen Christen
Gründe aber hinterfragt dort keiner 

Warum wendet sich ein genialer Kopf
Dem lächerlichen Aberglauben zu den
Eine Generation nach ihm schon die
Enzyklopädisten verspotten würden 

Frage mich als Leser auch was trieb
Den als Konvertit teilweise verwirrten
Friedell dazu Pascal so zu loben zum
Geist seines Zeitalters dabei erhob 

Über diesen religiös Gestörten der
Mitleid eher verdiente noch mehr
Absätze zu schreiben als zu Descartes
Was schon tendenziös dabei ist

Zumindest macht die Lektüre von
Friedell immer wieder nachdenklich
Auch im Widerspruch zu seinen teils
Absurden Sichten auf die Geschichte

Den Aberglauben und seine Folgen
Endlich als geistige Verwirrung wenn
Nicht sogar Krankheit zu sehen wäre
Ein Fortschritt auf dem Weg zur Freiheit


Voller Zuneigung mit Bewunderung
Schreibt Hermann Kesten über dem
Autor und Architekten Werner Hegemann
Der auf zwei Kontinenten dabei wirkte 

Beschreibt ihn als kritischen Geist
Der die Historiker wie Treitschke den
Alten Antisemiten oder Ranke hinterfragte
Für ein neues kritisches Bild der Geschichte

Der den Städtebau neu dachte wie in
Zahlreichen Artikeln auch über das 
Soziale Bauen schrieb dessen Bücher
Im Frühjahr 33 schon brannten


In Monsieur Göthé dem wunderbaren
Buch über Goethes Großvater den erst
Erfolgreichen Schneider wie später Wirt
Des Weidenhofes ein Kapitel gelesen

Der als 391. noch unnumerierte Band
Der Anderen Bibliothek von den Autoren
Heiner Boehncke Hans Sarkowicz und
Joachim Seng verfasst wurde 

Hier ging es um Johann Jacob Göthe
Den früh verstorbenen Onkel Goethes
Der in Hanau den Handel lernte wie in
Straßburg und Lyon schon arbeitete

Zu dessen Beerdigung kam auch der
Bürgermeister von Friedberg welcher
Arzt war und Senckenberg hieß der
Vater der drei berühmten Brüder war

Auch sein Dienstherr aus Straßburg
Kam mit der Kutsche angefahren was
Für gute familiäre Verbindungen spricht
Die Netzwerke des Großvaters zeigte

Der vom Enkel Goethe später völlig
Verschwiegene Großvater der aber
Auch zwanzig Jahre vor der Geburt
Des Dichters fast verstarb war

Für das Vermögen der Goethes in
Frankfurt verantwortlich was dann
Goethes Vater Studium und Ehe
Mit einer Textor möglich machte 

Hier mischt sich spannend die
Frankfurter lokale Geschichte mit der
Überregionalen Literaturgeschichte 
Zu einem Stück deutscher Geschichte


Im Zauberberg nehmen sich Hans
Wie Joachim der Karin Karstedt an
Einer Patientin des Hofrats die in 
Davos Dorf aus Geldgründen logiert 

Mit ihr nehmen sie am Leben des
Ortes im Wintersport teil wo sich die
Reiche vornehme Welt mit dem Adel
Mischte sichtbar zu repräsentieren

Erleben das große Eislaufen wie
Das Bobrennen und gehen auch
Gemeinsam zum Bioskop Theater
Das Bilder aus den Kolonien zeigt

Das Erlebnis frühen Kinos ist ein
Im Detail beschriebenes Erlebnis
Was auch die Zuschauer komisch
Als betrachtete Betrachter zeigt

Begeben sich zum Tanztee ins 
Kurhaus mit Frau Stöhr die sich
Den dreien im Kino anschloss von
Aufregungen zu berichten weiß

Wie die Stöhr sich dann wieder
Durch Bildungspatzer blamiert 
Hans zu ihren Sticheleien lieber
Schweigt sie nicht zu motivieren

Das sind feine ganz großartige 
Beobachtungen aus dem Leben
Im Sanatorium wie im Kurort der
Zugleich ein Wintersportort ist

Dieses Kapitel noch vor der dann
Walpurgisnacht über die sozialen
Dienste der Vettern schwelgt in
Charakteren und Szenen noch

Hier zieht Thomas Mann alle
Register des großen Erzählers 
Der seine Leser überraschend 
Mit ironischen Nuancen fesselt

jens tuengerthal 8.1.25

Naturliebe

Naturliebe

Natur lieben liegt
Natürlich näher als hassen
Sie ist liebenswert

jens tuengerthal 8.1.25

Allnatur

Allnatur

Alles ist Natur
Über oder unter ihr
Existiert nichts mehr

jens tuengerthal 8.1.25

Glaubensunfreiheit

Glaubensunfreiheit

Glaube macht unfrei
Erfindet Götter welche
Gebote haben

jens tuengerthal 8.1.25

Seelenleben

Seelenleben

Eine Seele lebt
Nirgendwo in der Natur
Bloße Phantasie

jens tuengerthal 8.1.25

Lustzauberer

Lustzauberer

Ein Lustzauberer zu sein
Der seinen Geliebten die
Schönste Lust zauberte
War mir immer eine Ehre
Was könnte schöner sein
Als die erotische Magie
Für Momente zu teilen
Insofern unterscheidet sich
Die Lust von der Liebe
Letztere soll sie frei wollen
Erstere darf verzaubern
Weil sie stets endlich ist
Hört mit der Befriedigung
Auf zu sein während wir
Beim Gefühl von Dauer
Miteinander träumen ist
Magische Lust einfach
Gutes Handwerk auch 
Die nur Augenblicke nett
Verzaubern uns kann 

jens tuengerthal 8.1.24