Dienstag, 7. Januar 2025

Aberglaube

Aberglaube

Aberglaube ist
Aller Glaube an irgend
Höhere Wesen 

Ein immer Unsinn
Der Gläubige unfrei macht
Nennt sich Religion 

jens tuengerthal 7.1.25

Religionspflicht

Religionspflicht

Indonesien führt
Religionspflicht ein womit
Aberglaube herrscht

jens tuengerthal 7.1.25

Sexmärchen

Sexmärchen

Sex lebt vom Märchen der
Natürlichen Anziehung die
Uns auf Triebe reduziert
Mittig zusammenführt

Die Attraktion wächst mit
Schwerer Erreichbarkeit 
Also Gesetzen des Marktes
Weniges wird je wie gehofft

Nichts übertrifft die Phantasie 
Dennoch streben wir danach 
Miteinander Befriedigung zu finden
Was allefür sich besser könnten

Wenigen gelingt es zusammen
Viele spielen sich etwas vor für
Lächerlich peinliche Momente
Die wir besser verschwiegen

Die Erkenntnis dabei nichts mehr
Erreichen zu müssen wie einmal
Alles gehabt zu haben macht es
Theoretisch erstaunlich entbehrlich

Wo es uns zur Verfügung steht auch
Praktisch weil nur so wenig je lohnt
Sich gegenseitig gemeinsam beschenkt
Statt sich nur miteinander zu befriedigen

Nicht immer mache ich mir das auch
Wie es die Vernunft gebietet bewusst
Um Frauen noch attraktiv zu finden
Weniger genervt davon zu sein

Weiß nicht ob die Hoffnung wirklich
Zuletzt stirbt aber auch meine Natur
Findet immer weniger aufrichtenswert
Lasse es darum eher vorbeisegeln

Manchmal nur gelingt es der Natur
Mit dem alten Sexmärchen mir noch
Den Rest Verstand zu rauben doch 
Meist lächel ich eher darüber nur

Potenzgehabe ist eine Form von
Lächerlicher Konkurrenz der sich
Wesen mit Geist lieber nicht mehr
Aussetzen am Ende abzuspritzen

Bücher ersetzen diesen Verlust
Weitgehend befriedigend immer
Ersparen auch alles übrige was
Am nicht autonomen Sex hängt

Grund genug sich im Alter für
Den Sex gänzlich selbständig
Zu machen statt abhängig zu sein
Was befreiend dazu befriedigt 

jens tuengerthal 7.1.24

Montag, 6. Januar 2025

Liebeschaos

Liebeschaos

Liebe stiftet zu gerne totales
Chaos weil sie Welten auf bloß
Vergänglich flüchtige Gefühle baut
Eben Liebe denn mehr hat sie nie
Denke ich und frage mich ob mein
Liebesleben dies spiegelt oder
Immer noch Ordnung sucht um
Ein Leben in Beziehung zu leben
Oder lieber beziehungslos bleibe
Sich vom Augenblick chaotisch
Wie wild berühren zu lassen
Momente mit Sternen zu tanzen
Völlig losgelöst zu schweben
Ohne irgendwo hin zu müssen
Weil Liebe wenn sie denn ist
Zueinander findet im Glück
Was aus der Asche des Chaos
Vom Winde verweht wird weil
Liebe immer flüchtig bleibt
Tun wir alles sie zu halten
Erwürgen sie sogar dafür
Mit Ehe und ähnlichen ihrem
Wesen widersprechenden Versprechen
Vielleicht weil wir nicht anders können 
Vermutlich um das Ende schon damit 
Vorzubereiten ohne es zu gestehen 
So bleibt die Liebe die ewige 
Anarchistin ohne jede Hoffnung
Auf Dauer ihrer Natur nach
Warum wir das Gegenteil wollen

jens tuengerthal 6.1.25

Chaostage

Chaostage

Politisch stehen der Welt mit
Trump und Musik Chaostage
Mit ungeahnten Folgen bevor

Zwei Männern die an ADS leiden
Darum ständig um Aufmerksamkeit
Buhlen wozu ihnen weiterhin jede
Erdenkliche Provokation recht ist

Wären die beiden noch Schüler
Bekämen sie Medikamente um
Angepasst und ruhig zu werden

Dies wurde bei beiden verpasst
Nun versetzen sie die Welt in
Den chaotischen Zustand der
Permanent in ihrem Kopf herrscht

Ergänzen sich dabei vollkommen
Werden beide vermutlich noch
Vor Ablauf der Legislatur in der
Psychiatrie landen oder sonst
Vom System beseitigt werden

Was sie radikal verändern wie
Mit allem aufräumen wollen
Ob es fair ist zwei offensichtlich
Kranke mit Defiziten in diese
Situation laufen zu lassen bleibt
So unklar wie die Folgen des Chaos

Was die US Oligarchie weltweit stiftet
Zumindest eines wird es sicher nicht
Langweilig solange wir überleben

Ziehe mich als Beobachter darum
In meine Bibliothek zurück die
Alles enthält was ich brauche

Betrachte die Welt von außen
Möchte kein Teil dessen sein
Was zwei Kranke bald anstellen

Stelle mich auch krank denn 
Wer wollte angesichts dessen
Nicht wahnsinnig werden

jens tuengerthal 6.1.24

Lektürentagebuch 6.1.24

Lektürentagebuch 6.1.24

Im Zauberberg von weiteren 
Krankenbesuchen gelesen die
Beide Vettern dortigen moribunden
Patienten noch immer machten 

Ganz sine pecunia wie es der
Settembrini sagen würde sähe
Er nicht das Treiben der beiden
Samariter aufgeklärt kritisch

So besuchen Hans und Joachim
Mit Lauro auch den bildschönen 
Aber grauenvoll eitlen Sohn von
Der Tous les deux hier genannten

Mexikanerin die beständig diesen
Satz murmelte der ihr dann den
Seltsamen Spitznamen eintrug
Während Lauro wie ein Held

Vorzugsweise ein spanischer Held
Zu sterben gedachte was er ihnen
Lautstark verkündete bis ein Anfall 
Von Husten ihn zu  schweigen zwang

Häufiger dagegen besuchten sie den
Deutsch-Russen Anton Karlowitsch Ferge
Der von Reisen durch Russland plauderte
Was beide emotional sehr interessieren

So verbindet sich auch zu gerne das
Karitative Verhalten mit persönlichen
Interessen oder Bedürfnissen noch was
Beides sich gut und gerne ergänzt

Wer je mit Herzblut auch humanitäre
Aufgaben förderte wird dieses die
Ganze Persönlichkeit ergreifende
Interesse der Sache wegen gut verstehen

Wie vernünftig dieses jemals ist und
Wem es zuvorderst dient ist eine
Andere nicht wohltätige Fragen die
Eine Form von Umverteilung betrifft

Darüber gut und gerecht zu urteilen
Ohne persönliche Interessen wie die
Psychischen Zustände der Beteiligten
Zu berücksichtigen scheint unmöglich

Auch darum enthalte ich mich zu der
Typischen Chefarztgattinnenbeschäftigung
Auch aus persönlicher Betroffenheit lieber
Ganz zumindest schadet es keinem 

Hier tun es zwei Knaben aus einem
Wohlhabenden bürgerlichen Elternhaus
Pekuniäre Interessen sind wohl eher
Auszuschließen dafür strahlt das Gewissen 

Die Zeit die ihnen auf Erden noch bleibt
Sinnvoll wie effektiv zu nutzen klingt
Zwar schon fast pietistisch aber ich
Würde es lieber hanseatisch nennen 

Solche Anwandlungen auch aus der
Eigenen Familie gewohnt denke ich
Der Dienst am eigenen Gewissen
Schadet der Allgemeinheit nie 


Der Büchspazierer von Carsten Henn
Plaudert sehr nett über Bücher und ihre
Leser wie Carl Kollhoff den alten
Buchhändler der seine Bücher noch

Persönlich zu den guten Kunden bringt
Wie dieser Startwanderer der zugleich
Auch ein Bücherliebhaber ist durch die
Stadt innerhalb der Stadtmauer noch

Spaziert ist ganz zauberhaft erzählt
Lässt Bücherliebhaber für einen 
Kleinen Moment der Lektüre träumen
Was Freude genug doch dabei ist

So lebt es sich manchmal auch fein
Jenseits aller literarischen Erwartung 
Mit dem bloßen Vergnügen der Lektüre
Aus alt vertrauten Welten dabei


In Egon Friedells Kulturgeschichte der 
Neuzeit über fruchtbare Irrtümer gelesen
Wie Fiktionen die uns weiter tragen wie
Etwa die Annahme von Willensfreiheit

Oder die Existenz von Atomen sogar
Die eine unbeweisbare Fiktion sind wie
Die ganze Algebra die behauptet für 
Zahlen beliebig Buchstaben zu setzen

Alle wissenschaftlichen Klassifikationen
Sind bloß willkürliche Führungen immer
So macht das ‘als ob’ überhaupt erst die
Höherer Kultur in der Welt möglich

Auch tut sein Werk so als sei es eine
Kulturgeschichte obwohl es doch 
In Wirklichkeit etwas ganz anderes ist
Was zu erfahren Leser neugierig blieben

Der Barock macht das ganze Leben
Zu einem großen ‘als ob’ was dabei
Scheint was es in Wirklichkeit nie war
Spielt dafür mit dieser Realität die er
Zu gerne noch märchenhaft vergoldet


In Apropos Casanova vom großartigen
Miklós Szentkuthy aus der geliebten
Anderen Bibliothek gelesen das alle
Metaphysik grauenvoller tea for two sei

Dies weil Geschichte und Natur nur die
Dekoration eines Individuums sind bei
Dem Gott dem einzelnen gegenübersteht
Bis wir ihn durch etwas Sinnvolles ersetzen

Doch bis dahin noch betet er am Grabe
Tintorettos in Venedig ganz allein weil
Es ihm einzig geboten hier scheint als
Fahrender Scharlatan der Hochkultur

Mit der Zimperlichkeit von Jugendlichen
Die sentimental grenzenlos noch sind
Dogmatisiert er was allein wert hätte und
Verflucht darum alle Kunstgeschichte 

Diese grandiosen mutigen Gedanken
Sind so grenzenlos wie wundervoll und
Spielen dabei elegant mit unserer 
Wahrnehmung immer die illusionär bleibt

jens tuengerthal 6.1.24

Liebessorge

Liebessorge

Liebe sorgt sich gern
Um alle Liebsten ständig
Weniger hilft mehr

jens tuengerthal 6.1.25

Lesetage

Lesetage

Ekelwetter lässt
Lesetage noch schöner
Strahlen am Kamin

jens tuengerthal 6.1.24

Tauwetter

Tauwetter

Tauwetter klingt doch
Erstmal erfreulich denkt der
Flaneur politisch

Geht es um Wetter
Tarnt es dunkle Wirklichkeit
Matschig statt verschneit

jens tuengerthal 6.1.25

Wechselwarm

Wechselwarm

Wechselwarm zu sein
Ließ Dinos einst aussterben
Als Wetter eklig

jens tuengerthal 6.1.25

Sonntag, 5. Januar 2025

Schneeverliebt

Schneeverliebt

Liebe den Schnee wirklich
Wenn er sich als weißer Zauber
Über alles legt mit seiner großen
Schönheit die von Stille erzählt

Die Welt ist nicht nur wie erstarrt
Sondern tatsächlich nun gefroren
Um unter der egalitären Decke
Alle Formen und Kanten zu verlieren

Im Frost stirbt das letzte Grün der
Natur deren Triebe nun nur noch
Bis der Frühling kommt quasi im
Verborgenen weiter ruhen 

So ist die Schneedecke auch das
Leichentuch der Natur vergangener
Jahre wieder schmelzend dann als
Wasser Lebenselixier des Frühlings

Es schluckt dies Leichentuch auch
Den Lärm der Welt die so mir zum
Paradies weichgezeichneter Formen
Im schönsten Tode damit wird 

Der Schnee schafft eine verwandelte
Welt die noch völlig unberührt ist die
Wir mit jedem Schritt neu deflorieren
Während neuer Schnee alte Spuren verweht

Der Schnee als Leichentuch der Natur
Gibt dem Tod die ihm auch gebührende
Leichtigkeit weil er von allem befreit wie
Jede starre Form so für uns auflöst

Genieße nun die wenigen Stunden
Bis das Glück wieder geschmolzen
Mit der vom Leichentuch verhüllten 
Natur in der großen Freiheit des Todes

jens tuengerthal 5.1.25

Geburtstagsbrunch

Geburtstagsbrunch

Ein Brunch liegt irgendwo dazwischen
Nicht mehr Frühstück aber noch lange
Kein Lunch reicht es gerne auch bis zum
Dinner ohne dies vorher zu verraten

War heute zu einem ganz wunderbaren
Brunch geladen zur Feier eines bereits
Seit Freitag gefeierten Geburtstags einer
Ganz wunderbaren Frau und Geliebten 

Um elf mit dem Essen begonnen bis
In die Dunkelheit noch gegessen wie
Die Zeit mit Familie und Freunden den
Nachbarn und anderen genossen

Wunderbar hatte die Gastgeberin mit
Ihrer ältesten bestem Freundin dies Fest
Vorbereitet und so sehr wir uns mühten
Bis in die Abendstunden blieb vieles

Geplaudert wie die junge Großmutter
Mit ihrer Enkelin bewundert voll Freude
Das Fest gemeinsam genossen wie viel
Mehr als genug Leckereien genossen 

Wie schön ist es geliebte Menschen
Im Kreis ihrer Liebsten zu erleben
Mit Hingabe das Fest zu würdigen wie
In Ruhe auf dem Diwan daran zu denken

jens tuengerthal 5.1.24

Liebeseinzig

Liebeseinzig

Liebe ist einzig
Artig immer austauschbar
Will keine bleiben

jens tuengerthal 5.1.25

Konkurrenzlos

Konkurrenzlos

Ohne Konkurrenz
Leben erleichtert unser
Miteinander sehr

jens tuengerthal 5.1.25

Verzichtfrieden

Verzichtfrieden

Weniger ist mehr
Verzichten stiftet Frieden
Drohen ist albern

jens tuengerthal 5.1.25