Sonntag, 6. Oktober 2024

Liegekur

Liegekur

Liegend ist einzig
Aufrechte Lage erkrankt
Wie im Zauberberg

jens tuengerthal 6.10.24

Sexikon

Sexikon

Für die Liebe verneinte ich die
Notwendigkeit wie die Möglichkeit
Eines Lexikon aber wie ist es beim
Sex wo es Ratgebermassen gibt

Brauchen wir diese und tun sie gut
Wäre ein umfassendes Sexikon ein
Nützliches Ding zu besserem Sex
Miteinander kommen zu können

Kommen können wäre schon ein
Ansatz der spannend wäre bei dem
Viele sich mehr vorspielen als je
Ehrlich miteinander noch reden

Damit es zu schönem Sex kommt
Was immer die Beteiligten wollen
Ist darüber reden ganz wichtig weil
Es einander dabei sich tief öffnet

Vor allem Wissen aber braucht der
Gute Sex Vertrauen wie eine offene
Kommunikation über Bedürfnisse
Damit keiner unbefriedigt bleibt

Vertrauen kann kein Sexikon lehren
Dazu braucht es Übung wie auch
Glaubwürdige praktische Beweise
Die Vertrauen miteinander aufbaut

Schnell mal ficken können wir alle
Doch ist das selten guter Sex nur
Eine schnelle Nummer die häufig
Einseitig bloß erfüllend am Ende ist

Das wichtigste um zum guten Sex
Miteinander kommen zu können ist
Durch keine Technik erlernbar dazu
Braucht es Zeit und viel Gefühl

Ob das gleich Liebe sein muss oder
Dafür auch Zuneigung genügt ist egal
Nur ist ein Gefühl füreinander wie für
Die Situation dabei dringend nötig

Wenn dies erreicht werden kann indem
Offen darüber geredet wird ist es gut so
Wo Bücher oder ein Sexika helfen auch
Doch ist Gefühl wichtiger als Technik

Sich dies in der Situation immer noch
Bewusst zu halten um nicht einfach nur
Etwas am anderen auszuprobieren
Sondern gemeinsam zu genießen

Guter Sex beschenkt sich gegenseitig
Will sich auf welche Art auch immer also
Gut tun und darüber sollte auch geredet
Werden statt übliches zu erledigen

Ein Sexikon wäre also vielleicht großartig
Könnte offene Fragen klären wie auch
Die Aufklärung weiter treiben über das
Jeweilige sexuelle Empfinden dabei

Doch dabei zählt das Empfinden also
Ein Gefühl was zuerst aufeinander
Wie miteinander abgestimmt werden
Sollte um nicht nur etwas zu erledigen

Redet mehr miteinander wie über Sex
Eure Wünsche und Vorstellungen wie
Was eue Lust hemmt um sie besser
Gemeinsam wieder zu finden

So bleibt fast wie bei der Liebe auch
Beim Sex das Gefühl für die Situation
Der wichtigste Teil um gemeinsam
Das schönste Glück zu genießen

jens tuengerthal 6.10.24

Samstag, 5. Oktober 2024

Diderottag

Diderottag

Zum Geburtstag von Diderot
Der am 5.10.1713 geboren wurde
Zitate des in klugen Kopfes
Die ihm Flügel verleihen:

“Prägnante Sätze sind wie scharfe Nägel, welche die Wahrheit in unser Gedächtnis hineinzwingen.”

"Man kann in Mohammed den größten Feind sehen, den die menschliche Vernunft je hatte.”

“Ich stelle mir das große Gehege der Wissenschaft als ein weites Feld mit dunklen und hellen Stellen vor.”

“Die einen, so scheint mir, haben viele Werkzeuge und wenig Ideen; die anderen haben viele Ideen und gar keine Werkzeuge. Das Interesse der Wahrheit würde verlangen, daß die Denkenden sich endlich dazu herbeilassen, sich mit den Schaffenden zu verbünden.”

“Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich um so mehr, je schneller man geht.”

“Die Armut hat ihre Freiheiten, der Reichtum seine Zwänge.”

“Der Priester, ob gut oder schlecht, ist immer ein zweideutiges Geschöpf, ein zwischen Himmel und Erde schwebendes Wesen.”

“Bevor wir die Reise um die Welt beginnen, sollten wir die Reise um uns beendigen.”

Liebeslexikon

Liebeslexikon

Braucht es ein Lexikon der Liebe
In dem wir alles nachschlagen können
Jederzeit Bescheid zu wissen weil es
Mit Frauen immer kompliziert wird

Mit Männern gerüchteweise auch
Aber da hab ich wenig Erfahrung
Kenne bei Liebe und Lust nur mich
Was eine zu kleine Auswahl wäre

Liebe ja Lexika angefangen mit
Der grandiosen Enzyklopädie die
Diderot einst redaktionell betreute
In der viele Größen schrieben

Das ist der Geist der Aufklärung
Mit Vernunft die Welt verstehen
Woraus Freiheit und Gleichheit
In Geschwisterlichkeit folgen 

Doch mit dem größten Gefühl
Hat das herzlich wenig zu tun
Es ist verstanden nicht gefühlt
Was verstehen sollte wer liebt

Keine meiner Musen glich je
Der anderen so sehr dass ich
Die Verse hätte tauschen können
Mit jeder ist es etwas anders

Kein Lexikon könnte mir dazu
Die passenden Worte geben
Die mir helfen würden endlich
Die Frauen ganz zu verstehen

Habe es aufgegeben dies je
Können zu wollen und lasse
Sie sein wie sie sind damit sie
Das gleiche auch bei mir tun

Frauen kommen von der Venus
Männer dagegen sind vom Mars
Wir sind einander Außerirdische
Ist die Formel damit zu leben

Wenn Liebe heißt der anderen
Bedingungslos gut zu wollen
Geht es nicht um Machtkämpfe
Sondern darum sich gut zu tun

Was gut tut ist für jede anders
Noch dazu in jedem Moment
Kein Lexikon könnte auch nur
Die Stimmungen einer erfassen

Am Ende erklärte ein Lexikon
Nur vernünftig was nötig wäre
Doch braucht es dazu Gefühl
Ohne taugt alles nichts mehr

Was passt ist Gefühlssache was
Immer anders sein wird doch wo
Es mit Liebe geschieht wird es
Gut sein und also passend

Es braucht darum kein Lexikon
Als Orientierung in der Liebe
Auch kein GPS weil in uns
Keine Satelliten je kreisen 

Der einzig taugliche Kompass
Ist Vertrauen auf das Gefühl
Was keiner erklären kann warum
Ein Lexikon unsinnig wäre

Einander dafür zu schreiben
Wie wir uns gut tun können
Über die Gefühle zu reden
Könnte viel weiterhelfen

Bleibe aber ein Lexikon Fan
Außer in der Liebe da braucht
Keiner es und könnte niemand
Das korrekt passende definieren 

jens tuengerthal 5.10.24

Liebeskontinuum

Liebeskontinuum

Liebe ich immer
Dieselben Frauen oder
Sind alle anders

Alle verschieden
Hatten eines gemeinsam
Liebten den Dichter

Liebte sie alle
Jede dabei besonders
Ewig einmalig

jens tuengerthal 5.10.24

Teewechsel

Teewechsel

Teetrinken lieben
Die Kontinuität von
Geschmack und Sorte

Wechsel brauchen stets
Gute Gründe wie Zufall
Oder Ausverkauf 

jens tuengerthal 5.10.24

Krankheitsgefühl

Krankheitsgefühl

Krankheit erspüren 
Erfordert viel Feingefühl
Wenn die Nase läuft

jens tuengerthal 5.10.24


Liebeseinsam

Liebeseinsam

Ist Liebe immer gemeinsam
Oder macht sie erst wirklich
Einsam egal wie nah wir uns
Dabei kommen weil im Gefühl
Wir nur in uns sind und dabei
Allein mit unserer Liebe bleiben
Schön ist die Illusion diese für
Momente zu teilen doch existiert
Alles worauf es dabei ankommt 
Nur in uns allein wie wir für das
Gefühl der anderen nichts tun
Können als es zu glauben weil 
Liebe in nichts wirklich wird 
Als dem was sie in uns anstellt
Das mag über alle geteilten Träume 
Völlig desillusionieren aber wird
Spätestens wenn verloren klar
Wenn nichts als Erinnerungen
Vom schönsten Traum bleiben 
Zum Glück täuschen wir uns
Immer wieder gerne darüber
Um verrückt verliebt zu sein
Als sei die Liebe nicht ewig
Ein letztlich einsamer Traum
Und so spielen wir immer weiter
Mit dem einsamsten Gefühl
Als könnten wir es je teilen
Und vielleicht ist das auch
Besser für die Liebe was 
Immer da wirklich sein soll
Welch Glück ist es zu lieben

jens tuengerthal 5.10.24

Kreuzungsnacht

Kreuzungsnacht

Eine halbe Stunde vor Mitternacht
Im gut gefüllten Crossroads an der
Kreuzung der Pappelallee vor der
Bremer Höhe angekommen und

Gleich den wunderbaren Platz
Inmitten auf der Kinobank auf dem
Der Flaneur für sich ist und doch
Alles oben wie unten beobachten

Kann also vertieften Einblick hat
Was ich gleich zum Rotwein mit
Einer Zigarette als Beobachter
Genieße um davon zu erzählen

Gerade singt der jüngst verstorbene
Kris Kristofferson aus den Boxen
An der Bar an der zwei Herren 
Rauchend und trinkend sitzen

In der Ecke der Bar noch eine
Dame mit Herren während Tino
Wie sein junger Kollege gelassen
Zwischen ihren Zigaretten erledigen

Was gerade nötig ist an dem Tisch
Mit Barthockenlrn sitzen drei Herren
Mit einer blonden Dame die so
Spannend wirkt wie ihre Knaben
 
Oben sind alle Tische gefüllt mit
Kleinem Gruppen einem Paar 
Was wie ein Date aussieht das
Sich noch nicht wirklich nah kam

Auch wenn sie ihn so bewundernd 
Anschaut dass er blind sein muss
Wenn er nicht zugreift aber die
Neigungen sind ja verschieden

Dann zwei Damenpaare in den
Ledersesseln von denen die eine
Den Flaneur immer wieder beobachtete
Aber den Blick wenn ich es bemerkte

Schnell wieder abwandte um sich
Ihrer eleganten Freundin mit dem
Silbernen Pagenkopf zum langen
Rock sehr nah flüsternd zuzuwenden

Im anderen Sesselpaar zwei dunkle
Damen die auch zwischendurch
Etwas zu flüstern haben was
Immer ihre Geheimnisse sind

Ist der Flaneur nicht sicher ob
Er die schlichte Realität hören will
Gerade kam Roy blond im Kleid 
Wie ein ganzer Schwarm Herren
 
Die sich irgendwie wieder verzogen
Dafür setzte sich die zarte Dame
Aus Eritrea Bremen und New York
Wo sie Tanz studierte an die Bar

Um mit Tino zu plaudern also gute
Bekannte aus dem Kiez hier
Während der Tag in die Nacht
Wandert und noch ein Paar auf

Der Bank draußen ausharrt ist
Die Musik gerade etwas schneller
Wenn auch mindestens so alt wie
All die alten Jazz und County Hits

Die bisher die Gespräche noch
Ein wenig übertönten dafür
Hat die gelockte Dame auf dem
Sofa es endlich geschafft sich an

Ihr Date zu kuscheln der auch das
Unaufgeregt hin nimmt worauf sie
Bald wieder aufrecht sitzt während
Tino die Pause nutzt neben der

Zarten Tänzerin in ganzer Fülle 
Auf einen Barhocker Platz zu nehmen
Gute Freunde wie Pat und Patachon
Nun geht das neue vielleicht Paar

Ohne überraschendes zu bieten
Sie zahlt und er ist ausdruckslos
Öffnet ihr nicht mal die Tür so wird 
Nicht alles am Ende wunderbar

Dafür alte Lieder der Piaf was 
Gerade bezaubernd ist wie die
Stimmung in der Bar hier an 
Der Ecke um die Ecke verzaubert

jens tuengerthal 4.10.24

Freitag, 4. Oktober 2024

Lektürentagebuch 4.10.24

Lektürentagebuch 4.10.24

In zwei literarischen Bänden heute
In Berlin und Paris unterwegs wie
Durch die Zeit ein wenig gereist
Was uns Lesern ja sehr leicht fällt

Zuerst bei Alexander Kareno in
Auto halt! aus der Anderen Bibliothek
Von einem Gespräch mit dem alten
Droschkenkutscher gelesen der umstieg

Statt Menschen fährt er nun Gemüse
Wie andere Waren aus was ihm wie
Seinem treuen alten Pferd ein schönes
Gesichertes Einkommen garantiert

Zwar geben Tomaten und Kartoffeln
Keine Trinkgelder noch plaudern sie
Doch werden sie regelmäßig dafür
Gebraucht und ständig also bezahlt

Der Gaul sah auch gleich viel besser
Genährt aus als die letzten male und
Sie plaudern über die gute alte Zeit
Was nachdenken ließ ob sie es war

Er sieht die Vorteile des Pferdes was
Zwar genährt werden muss wie ein
Wagen eben getankt doch weniger
Allein in der Einsamkeit noch lässt

Wie sehr hätte er sich manchmal
Gesellschaft in Nächten gewünscht
Auf einsamen Straßen mit der er mehr
Reden kann als mit seinem Motor

Doch wartete Kareno der eigentlich
Exilierter russischer Literaturprofessor
War noch auf seinen Fahrgast der nur
Den Koffer abstellte und weiter ging es

Das ruhige Intermezzo der Plauderei
Mit dem Kutscher wie die Gedanken
Über den heutigen Verkehr der keine
Kutschen mehr braucht fand ein Ende


Dafür mit Franz Hessel in seiner
Vorschule des Journalismus die ein
Pariser Tagebuch eigentlich ist über
Hotelsuche für einen Freund gelesen

Die zart vorsichtigen Abwägungen
Was zu diesem passen könnte sind
Eine gute Ablenkung von den Pflichten
Denen er als Journalist nachkommen soll

Gerne schiebt er es vor sich her und
Sucht sich andere Aufgaben anstatt
Um nicht auftragsgemäß zu schreiben
Wie er seinem Leser dabei erzählt

Er schwärmt von Türen so sehr wie ihn
Deren Verhüllung im Trauerfall dann
Nachhaltig beeindruckt wie die Wege
Als Flaneur ziellos seine Freude sind

Dennoch macht er sich auf um auch
Im Auftrag seines Bruders dessen
Langjährigen Briefpartner zu treffen
Und spaziert dafür an der Seine

Wie sich herausstellt ist die sehr
Zentral gelegene Adresse die
Eines Instituts in dem er dann
Mitten in eine Diskussion über

Balzac unter darauf spezialisierten
Wissenschaftlern zu denen auch
Der Freund seines Bruders gehört
An der er sich noch rege beteiligt

Wo war Balzac wann welcher Ort
Regte ihn zu welcher Handlung an
Was sind die Vorbilder der Figuren
Haben sie solche und wo blieben sie

So wunderbar der Weg dahin schon
War mit Besuch bei den dort auch
Bouquinisten wie vielen Antiquariaten
Wird es zurück richtig aufregend

Er begleitet zuerst einen der älteren
Wissenschaftler und verliert sich dann
Ein wenig in Raum und Zeit doch
Noch ohne jede Sorge dabei

Auf dem Rückweg macht er an der
Bastille halt dort etwas zu essen mit
Einem Rotwein namens Piccolo den
Er als eher erdig aber rund beschreibt

Freut sich am Anblick der vielen jungen
Französinnen die gesehen werden wollen
Wie damit lächelnd spielen was dem Café
Eine wunderbar sinnliche Stimmung gibt

Auf dem Rückweg verirrt er sich ein wenig
Leider hält keines der Taxis denen er winkt
Bis er schließlich eine Kutsche findet und
Dort mit auf den Bock zum Kutscher steigt

Sich Paris als Flaneur zu erlaufen ist ganz
Wunderbar und ich durfte dieses Glück
Schon mehrfach in zauberhafter Begleitung
Erleben jedoch nie als Flaneur für mich

So schön und traumhaft die Damen alle
Waren die mich begleiteten so sehr war
Damit doch die Freude an den anderen
Die vielleicht gerne flirteten beschränkt

Vermutlich begeitete ich diese eher
Die dafür mir zeigten was ich alles
Ganz unbedingt sehen müsste wie
Welche Fenster den Blick lohnen

So mich die dort fein präsentierten
Waren weniger interessierten also
Keine Bücher waren freute ich mich
An der Beobachtung meiner Damen

Zwar gibt es schrecklichere Schicksale
Als durch Paris mit bekannten Liebsten
Zu flanieren doch fehlt damit etwas das
Paris angeblich ausmachen soll mir noch

Dies insbesondere da Flaneure doch ihre
Nächte meist alleine verbringen und ich
Das Glück hatte französische Betten mit
Den Prinzessinnen noch teilen zu dürfen

Manchmal aber denke ich an meinen
Großvater der die Stadt als Student mit
Winzigem Zimmer am Montmartre noch
Ganz alleine erobern durfte was mir nie

Vergönnt war der immer entweder als
Besucher zu kam oder als Tourist in
Begleitung dort weilte was aber dem
Flaneurgefühl nicht wirklich gleicht

Doch wer wollte dafür die heißen
Nächte im Frühling nahe der Oper
Missen wollen in denen sich der
Gesang mit Lärm der Straßen mischte

Von den vielfältigen Geräuschen aus
Den Fenstern dieses sehr günstigen
Hotels lieber ganz zu schweigen wo
Zimmer statt Klo ein Bidet hatten

Oder die Nächte in Saint Cloud als
Paris uns zu Füßen lag noch in dem
Kleinen Schloss eines Freundes bei
Dem die damalige Verlobte lebe

Die wunderbaren Nächte auf jener
Dachterrasse im VII. Arrondissement
Mit den drei Modells unter Sternen
Paris hat zauberhafte Erinnerungen

Auch die langen Kaminabende noch
In der Rue Cadet beim Grand Orient
Wo ich mit dem Großmeister plauderte
Bei wunderbarem alten Rotwein

Will dennoch das hektische Paris
Was selten nur noch lächelt nicht
Mit dem in der Zeit verlorenen Berlin
Je vergleichen nichts läge sich ferner

Schön aber war es sich an die vielen
Orte zu erinnern die ich dort sah wie
Die mit ihnen verbundenen Erlebnisse
Alle wunderbaren Frauen auch dort

Vielleicht ist es schöne noch etwas
In Paris nicht zu kennen niemals allein
Als Flaneur dort gewesen zu sein um
Sich am Moment zu freuen der vergeht

Weiß nicht ob ich noch einmal nach
Paris fahren werden es gibt dafür so
Wenig Gründe wie irgendwo sonst
Etwas offen zu haben bleibt spannend

jens tuengerthal 4.10.24

Friedensverhandlung

Friedensverhandlung

Sarah will gerne
Mit Putin Frieden so als
Koalitionspreis

Dabei verlieren
Alle Frieden und Freiheit 
Ihr völlig egal

Ostreputation
Als Teilungsverstärker für
Alt-Stalinistin

jens tuengerthal 3.10.24

Liebeserklärung

Liebeserklärung

Konnte Liebe nie
Erklären nur genießen
Voller Erstaunen

jens tuengerthal 3.10.24

Buchwissen

Buchwissen

Praktiker wollen mehr
Erfahrung als Buchwissen
Lebe in Büchern

jens tuengerthal 3.10.24

Umgangsformen

Umgangsformen

Höflich im Umgang
Immer bleiben gibt mehr
Freiheit als Regel

jens tuengerthal 3.10.24

Lektürentagebuch 3.10.24

Lektürentagebuch 3.10.24

Zum Tag der Deutschen Einheit
Nichts direkt politisches gelesen
Nur was ist das aus Sicht der
Politik die alles ergreift noch je

Doch die Erinnerungen von
Fred Hildebrandt von 1922 - 1932
Haben eher Feullietoncharakter
Franz Hesse ist sicher Literatur

Hessel tat gerne unpolitisch doch
Kommt manches bei ihm dezent
Wie er sich so gerne auch gibt
Zwischen den Zeilen nur hervor

Schon in der Nacht mit Hessel
Wie den Erläuterungen zu den
Vorliegenden Ausgaben begonnen
Wie das Vorwort von Benjamin

Genossen was selbst Literatur ist
Eines großen Geistes der mit Hessel
Prousts la recherche übersetzte
Also zwei wohl vertraute Menschen

Weniger vertraut dagegen war was
Ein wenig erstaunt Tucholsky der zur
Gleichen Zeit in und über Berlin auch
Schrieb wie sich dabei verfolgt fühlte

Auch er rezensierte Hessel Bände
Wenn auch ein wenig distanziert
Wie verständnislos auch dabei für
Den so feinen zarten Stil Hessels

Was daran gelegen haben könnte dass
Hessel eher damit spielte bürgerlich wie
Ein wenig konservativ zu sein während
Kurt ein dezidierter Linker immer war

Bei dem Text über den Offizier wurde
Hessel einmal relativ deutlich wie weit
Die Rechten völkischen und Offiziere
Von ihm und neuer Zeit doch wären

Warum auch immer der Franz mir viel
Näher als der Kurt ist würde das nicht
Auf politische Gesinnung reduzieren
Zumal Kurt auch ein Bruder war noch

Im Grand Orient de France was wir
Mit schöner Erinnerung teilen doch
Steht auch dieser politisch eher links
Linker als ich mich je sehen würde

Was den Franz wieder näher brachte
Den ich auch seiner Höflichkeit wegen
In seinen liebevollen Beobachtungen
Als ebenso Flaneur in Berlin so liebe

Die heute begonnene Geschichte
Spielt in Paris und erzählt dabei von
Der Ankunft wie der Zugfahrt mit viel
Gefühl für Raum und Zeit dabei

Wie er erst einschlief als er auf die
Ille de France mit der Bahn fuhr wie
Durch deren Wälder und Wiesen gen
Stadt langsam rollte wo er erwachte

Von den ersten Wegen in der Stadt
Wie den Begegnungen und an was
Sie ihn noch erinnern aus Zeiten die
Längst vergangen dort weiterleben

Wie der Straßenmusiker die neuen
Lieder vortrug den die Drehorgel
Dabei leiernd begleitete während
Ein Knabe die Texte verkaufte

Schöne Französinnen zumindest
Mitsummten teils auch mitsangen
Welch schöner Anblick diese sind
Die so gerne damit auch spielen

Als feiner liebevoller Beobachter
Mit dem Blick für kleine Details wie
Die zarte Schönheit der Momente
Ist Franz Hessel ein echter Genuss

Auch gestern Nacht bis heute früh
Wie heute morgen noch ein wenig
Las ich Fred Hildebrandt der in
Ich soll dich grüßen von Berlin

Seine Erinnerungen der goldenen
Berliner Zwanziger als Redakteur
Wie Autor erzählt und wen er alles
Wie dabei erlebte also schöner Klatsch

Das ist teilweise schön aus dem
Nähkästchen geplaudert doch oft
Belangloser Boulevard ganz schnell
Der unbescheiden noch dazu ist

Hier zu Gast beim Dreh eines
Spielfilms über die Kadettenanstalt
Lichterfelde für den Balltermin kommt
Fred und rettet die verkorkste Situation

Es mag sich so zugetragen haben
Oder doch seiner Phantasie mehr
Als der Erinnerung entspringen gut
Preußisch wäre es bescheidener

Zwar loben sich die Märker gern
Für alles was sie tun oder nicht
Wie schon Fontane in seinen
Wanderungen so bissig lästert

Doch Fred Hildebrandt ist kein
Märker sondern ein Schwabe
Der erst als Journalist nach Berlin
Kam und dort erfolgreich war

Seine Erinnerungen beschreiben
Die Zeit als Redakteur noch unter
Theodor Wolff dort galt er auch als
Ironisch intelligenter Feuilletonchef

Wie das Leben im Berliner Westend
Wo allerlei Prominenz noch lebte von
Veit Harlan bis Joachim Ringelnatz wie
Hindemith und Schmeling noch dazu

Davon erzählt er plaudernd sehr nett
Seine Zeit beim Film setzte er auch
Nach der Machtübernahme durch die
Nationalsozialisten erfolgreich fort

Zusätzlich verfasste er ab 1933 auch
Heroische Erlebnisberichte aus dem
Ersten Weltkrieg nur ohne das Niveau
Eines Ernst Jünger je zu erreichen

Zwar sind dessen Stahlgewitter doch
Eher mit spitzen Fingern zu lesen aber
Fraglos ein Stück Literaturgeschichte
Was von Hildebrandt keiner sagt

Wie weit er auch für die Blätter der
NSDAP selbst schrieb ist unklar für
Die Wehrmacht schrieb er sicher und
Starb verarmt und vergessen später

Warum also ein Feuilletonist der so
Brillante Kontakte auch zum Film
Hatte mit allen Großen bekannt war
Keine Rolle mehr spielte bleibt unklar

Warum kam er der in Frankfurt nach
Dem Krieg lebte nie bei der FAZ unter
Die auf die Frankfurter Zeitung folgte
Fragt sich der etwas kritische Leser

Am Anfang las ich seine Erinnerungen
Sehr gern doch zunehmend nervt seine
Eitelkeit und wie er sich als Retter in
Egal welcher Not dabei beschreibt

Das klingt ein wenig als schreibe ein
Einsamer verlorener Mann um seine
Ehre die er im Dritten Reich verspielte
Warum er aus Gründen verstummte

Wie angenehm bescheiden dagegen
Ist stets doch Hessel zu lesen der sich
In allem lieber zurück nimmt um dafür
Die Beschriebenen glänzen zu lassen

jens tuengerthal 3.10.24

Donnerstag, 3. Oktober 2024

Einheitsgedicht

Einheitsgedicht 

Was ist erreicht?

Einer Mehrheit für Populisten
In allen ostdeutschen Ländern

Keine Perspektive für viele dort
Verehrung von Putin allerorten

Und Hass gegen alles Fremde 
Können wir stolz drauf sein

34 Jahre Einheitsbrei hat
Vieles hässlich gemacht

jens tuengerthal 3.10.24