Freitag, 13. September 2024

Liebeslehre

Liebeslehre

Liebe lehrte mich
Lieber abzuwarten was
Bleibt war etwas wert

jens tuengerthal 13.9.24

Rückzugsglück

Rückzugsglück

Liebe den Rückzug
Herbstliche Bücherhöhle
Erfüllung für sich

jens tuengerthal 13.9.24

Deckdick

Deckdick

Erstmals wieder die
Dicke Decke genommen
Winterschlaf beginnt

jens tuengerthal 13.9.24

Donnerstag, 12. September 2024

Liebesgelassen

Liebesgelassen

Wie schön wäre doch eine ganz
Gelassene Liebe die sich einfach
Nur gut tut und will ohne alle Dramen
Denke ich und sollte dabei bleiben

Keine Hoffnungen mehr auf große
Liebe wunderbarsten Sex oder die
Schönste verliebte Zeit miteinander
Machen die nur enttäuscht werden

Lieber es völlig erwartungslos ohne
Hoffnung auf mehr nehmen wie es
Kommt unaufgeregt friedlich ohne
Alle Leidenschaft und Katastrophen

Damit ging es mit immer am besten
Jede andere Aufregung war nach
Dem Abschwellen des Hahnenkamms
Selten egal was wirklich lohnend

Keine mehr zu nah an mich lassen
Mit allen nett und höflich sein um
Kleine freundliche Momente dann
Miteinander genießen zu können

Glaube die Liebesgelassenheit wäre
Die beste Lebensform ohne all die
Unnötigen Aufregungen die selten
Das Liebesleben irgend förderten

Ob sich eine dafür findet oder nie
Weil jede alles will ist die falsche
Frage dabei wenn du nichts suchst
Es einfach nimmst wie es kommt

Die Germanen wechselten wenn
Wir Tacitus glauben wollen nach
Jeder dritten Ernte den Hof wie
Damit Partnerin und Partner

Vielleicht schenkte das vielen mehr
Gelassenheit als die Aussicht auf
Ein lebenslänglich unter noch
Verschärft emotionalen Bedingungen

Liebesgelassen zu bleiben könnte
Der Anfang eines schönen Lebens
Lustvoll und zärtlich ohne Erwartung
Dafür einander einfach gut tun sein

Gerne auch wieder die gleichen dabei
Nur eben erwartungslos statt sich mit
Hoffnungen schon zu erwürgen was
Noch nie irgendeiner Liebe gut tat

jens tuengerthal 12.9.24

Witzbehinderung

Witzbehinderung

Witze über Behinderte sind
Schlicht geschmacklos außer
Von Behinderten über sich wie
Humor bei sich beginnen sollte

Die Neigung sich über andere
Lustig zu machen und dies noch
Komisch zu finden ist nur billig
Dies festzustellen tut auch gut

Fand es schon immer eher
Niveaulos und dumm andere zum
Gegenstand des Spottes zu machen
Was nichts als Schwäche zeigt

Ob politisch korrekte Empörung
Die ganze Existenzen vernichtet
In Zeiten sozialer Netzwerke eine
Form der Verfolgung ist sollten

Manche besonders Empörte auch
Bedenken wenn sie aufhetzen statt
Es besser vorbeisegeln zu lassen
Ohne etwas zur Sache zu sagen

Humorvoll und witzig fand ich noch
Loriot aber nahezu alles danach war
Schlechter nur bemüht ohne Kunst
Guter Humor darf ruhig selten sein

jens tuengerthal 12.9.24

Lektürentagebuch 12/09/24

Lektürentagebuch 12/09/24

In drei biographischen Bänden
Durch die Jahrhunderte wie die
Kulturgeschichte auch gelesen von
Kant über Jenaer Romantik bis Dürer

Begonnen mit Marcus Willascheks
Fabelhafter Kant Biographie deren
Titel der Name ist und mich dazu in
Kants Freude an der Metaphysik

Über ein wunderbar erläutertes
Kapitel vertieft in der das besondere
Wie neue dieses Philosophen der
Kritisch dachte ganz deutlich wird

Warum er alles tat um die Königsberger
Metaphysik Professur zu bekommen
Sogar dem König schrieb und vorschlug
Seinen Konkurrenten doch zu versetzen

Dies geschah dann auch allerdings ohne
Es vorher mit dem Kollegen besprochen
Zu haben was kategorisch gedacht sicher
Moralisch etwas fragwürdig eher war

Willaschek erläutert den Begriff der
Metaphysik der von Aristoteles kommt
Sehr eingehend und darum verständlich
Schließt damit ein Kapitel von Kant auf

Was den großen Vordenker wie seinen
Philosophischen Ansatz in der Entwicklung
Die über seine Vordenker wie Descartes
Hinausging und dabei erst Humes folgte

Zeitlich nah und teilweise sogar auch
Gleichzeitig wechselte ich von Kant zu
Den fabelhaften Rebellen nach Jena
Über die Andrea Wulf detailliert schrieb

Wie immer mit guten Quellenangaben
Wird die Bedeutung der Jenaer Zeit auch
Für Goethe und sein Werk erläutert wie
Die dramatischen Elemente miterlebt

Krankheit und Tod treffen die Schlegels
Hintereinander hart erst Caroline die
Mit ihrem Geliebten zur Kur fährt wie
Der Tochter die dort an der Ruhr stirbt

Ob der Jenaer Kreis mit diesem Drama
Bereits zerfällt oder sich noch ein wenig
Weiter schleppt bleibe ich als Leser noch
Ein wenig mäßig gespannt mutet doch

Das Ende dieser Romantiker ein wenig
Wie ein ewiger Untergang an den sie
Hoch emotional in sicher schwieriger
Emotionaler Konstellation zelebrieren

Schelling als Geliebter Carolines mit
In Würzburg und auf Kur August Wilhelm
Tarnt und toleriert dies alles gerne für
Höhere geistige Arbeiten noch in Jena

Dorothea lästert über Caroline von der
Raum greifenden Schwägerin genervt
Scheinen die Perspektiven schwierig
Die Liebe lässt manches scheitern

Im Wissen um das Ende vom nahenden
Untergang wie dem daran Leiden lesen
Erhöht die geringe Zuneigung für die
Romantiker bei mir eher weniger

Doch ist das Buch gut geschrieben
Wie leicht eingängig zu lesen nur
Fragt sich wie bei Titanic ob etwas
Weniger nicht mehr gewesen wäre

Zum Abschluss der morgendlichen
Lektüre ging es in Um 1500 über
Europa zur Zeit Albrecht Dürers von
Romedio Schmitz-Esser noch mal

Rund dreihundert Jahre zurück in
Die Zeit der späten Renaissance
Welche der ehemalige Heidelberger
Professor für Mittelalter gut kennt

Er baut Brücken zum Verständnis
Der Zeit anhand der Person Dürer
Wie seiner Korrespondenz etwa mit
Seinem Freund Pringsheim dem er

Aus Italien berichtet und wie diese
Teils ironisch bescheidenen Worte
An den auch Gönner verständlich
Werden dabei Witz und Geist zeigen

Wie gut die Madonna mit dem Zeisig
Die heute in der Gemäldegalerie hier
In Berlin eines der Glanzstücke ist
In Italien schon ankam nachdem

Er sich dort als nur Stecher erst mehr
Um Anerkennung als Künstler auch
Bemühen musste genoss er es sehr
Unter den gefühlvollen Italienern

Die Balance zwischen Handwerk und
Kunst und seine Rolle dabei wie auch
Das Verhältnis zum Patrizier Pringsheim
Als bürgerlicher Handwerker dabei

Eine wichtige spannende Zeit in der
Mit Kaiser Maximilian noch der als
Letzter Ritter bekannte König regierte
Der sich schließlich Burgund erheiratete

Die Zeit in welcher dessen Enkel
Karl V. in dessen Reich die Sonne nie
Unterging geboren wurde Luther lebte
Die Reformation auf den Weg brachte

Die Dichte der Ereignisse einer Zeit im
Wandel vom Mittelalter in die wieder an
Der Antike orientierte Renaissance ist
Kulturgeschichtlich hoch spannend

Hier wurde Denken plötzlich modern
Das Bürgertum wieder mächtig was
Schon mit der Hanse teilweise begann
Sich aber nur auf Eliten beschränkte

Wie lebte ein genialer Künstler der
Uns ein Bild seiner Zeit hinterließ
Wie sie ganz neu als Künstler sah
Sich mit seinem Logo zelebrierte

Die Auseinandersetzung mit dieser
So wichtigen Epoche der Geschichte
Am Beispiel Dürers ist sehr passend
Öffnet damit neue Blicke in die Zeit

jens tuengerthal 12.9.24

Teelesen

Teelesen

Tee wird gelesen
Lektüre beim Teetrinken
Leben erlesen

jens tuengerthal 12.9.24

Lebensglück

Lebensglück

In Frieden leben
Wiegt alles Unglück leichter
Auf sogar Liebe

jens tuengerthal 12.9.24


Enthaltungskunst

Enthaltungskunst

Sich enthalten zeigt
Mehr Größe als langer Streit
Gewinnt auch Frieden

jens tuengerthal 12.9.24

Beziehungsvernunft

Beziehungsvernunft

Gute Beziehungen brauchen
Viel Vernunft und Diplomatie
Jahrelange Übung dabei wie
Beständige kritische Prüfung

Liebe ist das tiefste Gefühl
Es ist stärker als alle Vernunft
Macht mit uns was sie will
Ohne sich erklären zu müssen

In einer Beziehung glücklich zu
Werden braucht tiefe Liebe was
Vernünftiges Handeln ausschließt
Liebesbeziehungen sind unmöglich

Zwischen dem was wir wollen und
Allem was wir können liegen Welten
Unmögliches zu erkennen wie auch
So zu nennen könnte weiterhelfen

Für Juristen gilt unmögliches braucht
Keiner leisten in Liebesbeziehungen
Erwarten alle eher das Gegenteil
Unklar ob Vernunft dabei hilft

Erwartungen töten alle Liebe viel
Schneller als Hoffnung sie einst
Wachsen ließ aber dies zu wissen
Schützt nicht davor sich zu verlieben

Vielleicht sollten wir künftig alle unsere
Beziehungen nach Regeln der Diplomatie
Ordnen und der Liebe wie wilden Tieren
Ein eigenes großes Gehege zubilligen

Dort gelten dann keine Regeln mehr
Geht er nur um tiefe Gefühle die nie
Wer erklären oder verstehen muss
Aber alle miteinander genießen

Das kann nicht funktionieren wendet
Die Vernunft gegen diesen Plan ein
Liebe kann alles sagt das Gefühl nur
Im Gehege werden wir halt zu Affen

Vielleicht wäre das am Ende doch
Der beste Plan mit der Liebe noch
Glücklich leben zu können statt
Weiter umeinander noch zu kämpfen

Zugegeben klingt das alles gefährlich
Vernünftig für eine Gefühlsfrage aber
Mehr als besser kann es nicht werden
Warum es doch noch lohnen könnte

jens tuengerthal 12.9.24

Duellsequenz

Duellsequenz

Nun gab es das große Duell
Der beiden Kandidaten für das
Amt der Präsidentin der USA
Und alle fragen wer hat gewonnen

Ganz offensichtlich scheint es den
Anhängern der einen wie auch allen
Jüngern des anderen natürlich der
Rest hält sich ein wenig bedeckt

Deutlich geworden ist wer dabei
Mit Ruhe und Souveränität die
Situation wie den anderen führt
Erfolgreich noch dazu provoziert

Unklar bleibt was daraus folgt
Wieviel weniger intelligent Trump ist
Welch unkontrollierter alter Mann
Noch dazu wussten alle vorher

Wie sehr sich viele genau darum
Mit ihm identifizieren weil er so
Dummes Zeug redet wie sie ein
Peinlicher alter Chauvi halt ist

Wir sehen eine kluge höfliche Frau
Die einen beschränkten Mann als
Solchen sich lächerlich machen lässt
Was vielen genügt diesen zu wollen

Ob Wähler aus Mitleid oder aus
Solidarität mit Idioten für Trump
Stimmen oder aus Überzeugung
Seine Lügen sein wahr ist egal

Dann gibt es noch einige dabei
Welche aus Tradition für einen
Stimmen weil er für ihre Partei
In den Wahlkampf gezogen ist

Wieviele Swifties sich von dem
So klugen wie feinen Statement
Der Sängerin mit viel Humor auf
Harris Seite ziehen lassen bleibt

So unklar wie die Frage ob noch
Viele Menschen mit Verstand in
Die Wahlkabine gehen ob ihnen
Ein Kumpelgefühl nicht genügt

Für alle die mit kritischer Vernunft
Unter Abwägung aller Umstände
Zu Wahl gehen dürfte klar nur eine
Konstruktiv souverän gewonnen haben

Aber wie viel Promille aller Wähler
Denkt jemals soweit und was soll
Aus einem System künftig werden
In dem nicht die Bessere gewinnt

Braucht es noch mehr solche Shows
Verblödet nicht alles Fernsehen nur
Noch mehr statt je wen aufzuklären
Frage ich nicht ernsthaft mehr hier

Jenseits aller Fragen die offen sind
Nach diesem Duell mit einer klaren
Konstruktiven souveränen Siegerin
Wie einem alten dummen Verlierer

Sondern was ein System noch taugt
In dem die Identifikation mit Dummheit
Wie Lügen und Trotz genügen können
Vielleicht sogar eine Wahl zu gewinnen

Wer braucht solche Abstimmungen
Wem nutzen sie wenn Medien noch
Die größten Idioten hochjubeln weil
Identifikation der Masse funktioniert

Habe noch keine Antwort darauf
Doch wird es Zeit auch hier über
Die Erfolge dummer Populisten die
Massen bewegen nachzudenken

Wo stößt die Demokratie an Grenzen
Wenn es an Bildung der Wähler wie
Geteilten Werten völlig mangelt die
Durch Hass schlicht ersetzt werden

Für dieses Modell steht Trump wie
Die AfD hier und es gibt zu viele die
Es nicht merken und dennoch wählen
Was am Ende unbezahlbar würde

Freue mich gern über Harris Erfolg
Doch wem nutzt dieser wenn eine
Mehrheit es nicht bemerken kann
Oder Angst vor klugen Frauen hat

Was taugt ein System in Zukunft
Das der Dummheit Masse gibt die
Wahlen gegen alle Vernunft noch
Entscheiden kann ohne Perspektive

Braucht es eine Diktatur der Eliten
Eine Herrschaft der Intelligenz wie
Sie im Glasperlenspiel angedacht
Oder ist Freiheit uns viel wichtiger

Funktioniert ein System nur so gut
Wie der dümmste seiner Teile um
Den Zusammenhalt zu sichern zählt
Gleichheit mehr als Qualität noch je

Harris hat Trump souverän aber doch
Höflich bescheiden als Frau vorgeführt
Er hat sich alleine lächerlich gemacht
Besser konnte es wohl nicht laufen

Auf einen Sieg der Vernunft zu hoffen
Wäre bestenfalls noch naiv aber auch
Vor Wahlen stirbt die Hoffnung zuletzt
Mehr gibt es wohl nicht zu sagen

jens tuengerthal 12.9.24

Mittwoch, 11. September 2024

Lektürentagebuch 11/09/24

Lektürentagebuch 11/09/24

In vier wunderbaren Büchern heute
Gelesen davon drei aus meiner so
Geliebten Anderen Bibliothek warum
Es in jeder Hinsicht genüsslich war

Lesen geht um Inhalte genauso aber
Auch um das wunderbare Erlebnis
Ein schönes Buch in den Händen zu
Halten mit ihm dabei intim zu sein

Darum ist es ein sinnlicher Vorgang
Welcher der Würdigung verdient den
Schöne Bücher auslösen was neben
Dem Geist auch den Körper stimuliert

Begonnen habe ich wieder mit dem
Sagenhaften Papageienbuch also
Den Geschichten aus dem alten Indien
Die immer wieder überraschend sind

Heute ging es um die Gattin welche
Ihren Geliebten sehen wollte aber im
Harem besonders bewacht wurde um
Genau das weitsichtig zu verhindern

Gierig auf die Lust wie trickreich wie
Die Dame war beauftragte sie eine
Dienerin den Geliebten zum Tempel
Zu bestellen und beschloss um aus

Dem Haus zu kommen ein Feuer bei
Sich zu legen was auch gut gelang
Als sie in der Aufregung des Brandes
Entwischen konnte ging sie sogleich

Zum Tempel sich ihrem Geliebten dort
Voller Lust hinzugeben doch hatte der
Das Feuer bei seiner Geliebten von dort
Gesehen und war ihr zu Hilfe geeilt

So traf sie ihren Geliebten nicht kam
Frustriert zum Haus zurück was dann
Völlig abgebrannt war womit sie am
Ende alles aus Gier verloren hatte

Mit dieser Geschichte möchte die
Tochter des Minister den König noch
Warnen nicht weiter nach dem Lachen
Des Fisches noch zu forschen

Genüsslich berichtet Andrzej Bobkowski
Von der Fahrt und der Zeit auf Deck im
Liegestuhl die ihn seine hehre Absicht
Spanisch dort zu lernen vergessen lässt

Nebenbei berichtet er von den seltsamen
Gewohnheiten anderer Passagiere wie
Der neuen Liebe seiner Frau zu der
Schiffskatze die es gut aushalten ließ

So sind liebevoll zärtlich gestimmte
Gattinnen doch eine gute Basis sich
Dem Wohlgefühl sorglos hinzugeben
Nach vorher wechselhaftem Leid

Auf dem Weg nach Gibraltar wo es
Wohl wieder wilder auf See wird ist
Der Auswanderer und Passagier mit
Dem Leben ausgekotzt nun zufrieden

In Erinnerung der Dresdner Königin
Aus dem Hause Wasa Holstein Gottorp
Nun ein wenig über Christina die zum
Katholizismus konvertierte Königin

Von Schweden in dem wunderbaren
Buch von Veronica Buckley gelesen
Der Ehefrau des Autors Philipp Blom
Die vor ihrer Abdankung noch Rache

An einem vorher Günstling nimmt der
Sie gewagt verärgert hatte und dafür
Vom Hof auf seine Güter verbannt wird
Trotz Fürsprache vieler für diesen

Anders als Carola nach der die in
Dresden eingestürzte Brücke genannt
Welche aus Liebe heiratete blieb die
Königin von Schweden unverheiratet

Auch ihre Treffen mit Priestern waren
Ein wichtiges Thema das manche der
Strengen Protestanten sehr erzürnte
Die wohl schon schlimmstes ahnten

Die Tochter des berühmten Kämpfers
Für den Protestantismus Gustav Adolf
Sollte die Seite wechseln was eine so
Erstaunliche wie unmögliche Idee war

Immer wieder spannend wie Buckley
Die Königin und ihre Entscheidungen
Wie die Wahrnehmung dieser starken
Frau und Herrscherin hier beschreibt

Ebenfalls mit einem Priester zu ihrer
Taufe sprach die Jüdin Hela Bertz in
Abschied vom Herbst und empfängt
Diesen nackt schlafend noch im Bett

Zwischen den beiden entspinnt sich
Ein spannender Dialog vor dem der
Besucher noch den Duft von feinem
Essen Parfum und Sex registrierte

Pater Hieronymus und Hela liefern
Sich eine geistige philosophische
Schlacht bei der sie mit ihrer hohen
Bildung wie Intelligenz glänzen kann

Es ist erstaunlich welch starke
Selbstbewusste Frauenfiguren
Stanislaw Ignacy Witkiewicz in
Seinem Roman hier entwickelt

Wie hintergründig frei denkt diese
Reiche Jüdin die mit den Männern
Zu ihrem auch geistigen Vergnügen
Spielt wie es ihr in den Sinn kommt

Die Begegnung mit der schlafenden
Verführerischen Nackten die den
Priester kaum wach philosophisch
Vorführt ist ein grandioser Dialog

Besonders humorvoll dabei noch
Die Vorstellung dass sich zeitgleich
Ihre beiden Geliebten um sie
Mit offenem Ausgang duellieren

So ist Witkiewicz ein echter Meister
Der Inszenierung der es schafft in
Absurdeste Situationen noch Dialoge
Auf höchstem Niveau einzubauen

Abschied vom Herbst bleibt so ein
Literarisch vielfältiger Genuss der
Auch über das Verhältnis der
Geschlechter nachdenken lässt

Durchbricht immer wieder klassische
Rollenerwartungen und verkehrt in
Den Gedanken seiner Protagonisten
Alles wieder völlig überraschend

Das ist wirklich meisterhaft wie ein
Gutes Vorbild für alle Autoren die
Sich oft nur an Mustern abarbeiten
Statt die Gedanken fliegen zu lassen

jens tuengerthal 11.9.24

Brückenbruch

Brückenbruch

Zu Dresden brach eine Brücke
Die Carolabrücke war eine der
Vier Elbbrücken der Stadt über
Die sogar die Straßenbahn fuhr

Das Bauwerk aus DDR Zeiten
Wurde nach Königin Carola
Der letzten sächsischen Königin
Aber erst nach der Wende genannt

Carola und Albert waren eine echte
Wie darum seltene Liebesheirat die
Wasa Hostein Gottorp von ihr mit
Dem Hause Wettin seinerseits verband

Die frisch konvertierte Katholikin mit
Schönem nordischen Namen tat sich
In Kriegen gegen Dänemark wie auch
Frankreich in der Pflege hervor

Vor 1991 hieß sie Dr. Rudolf Friedrich
Brücke zu Ehren des ersten Bürgermeisters
Dresdens nach dem Krieg einem vorher
Sozialdemokraten den Nazis verfolgten

Ob die Dresdner Zuckerbäckerei die sich
Lieber an Wasa Prinzessinen erinnert als
An Sozialdemokraten zum Bruch der
Brücke führte ist bisher noch unklar 

Wie stabil die Verhältnisse im früher
Tal der Ahnungslosen künftig werden
Die Bruchbrücke dann Sahra Brücke
Zu Ehren Russlands heißt weiß keiner

Auch über eine Beteiligung des früher
KGB wie seines Dresdner Offiziers
Putin am Einsturz ist nichts bekannt
Was beim Vladimir nichts heißen muss

Ob der Zahn der Zeit mit zuviel Chlor
Die Pfeiler lange von innen zerfraß
Wie Experten vor Ort schon vermuten
Werden Gutachten einst aufklären 

Eine Betonbrücke barst was uns
Zumindest sicher beweist wie
Unsicher alles menschliche Tun ist
Zum Glück kam kein Mensch um

jens tuengerthal 11.9.24

Freiheitsgefühl

Freiheitsgefühl

Gefühl braucht Freiheit
Freiheit ist großes Gefühl
Alles beliebig

jens tuengerthal 11.9.24

Aberglaube

Aberglaube

Götter bleiben stets
Aberglaube ganz ohne
Hoffnung auf Freiheit

jens tuengerthal 11.9.24