Lektürentagebuch 11/09/24
In vier wunderbaren Büchern heute
Gelesen davon drei aus meiner so
Geliebten Anderen Bibliothek warum
Es in jeder Hinsicht genüsslich war
Lesen geht um Inhalte genauso aber
Auch um das wunderbare Erlebnis
Ein schönes Buch in den Händen zu
Halten mit ihm dabei intim zu sein
Darum ist es ein sinnlicher Vorgang
Welcher der Würdigung verdient den
Schöne Bücher auslösen was neben
Dem Geist auch den Körper stimuliert
Begonnen habe ich wieder mit dem
Sagenhaften Papageienbuch also
Den Geschichten aus dem alten Indien
Die immer wieder überraschend sind
Heute ging es um die Gattin welche
Ihren Geliebten sehen wollte aber im
Harem besonders bewacht wurde um
Genau das weitsichtig zu verhindern
Gierig auf die Lust wie trickreich wie
Die Dame war beauftragte sie eine
Dienerin den Geliebten zum Tempel
Zu bestellen und beschloss um aus
Dem Haus zu kommen ein Feuer bei
Sich zu legen was auch gut gelang
Als sie in der Aufregung des Brandes
Entwischen konnte ging sie sogleich
Zum Tempel sich ihrem Geliebten dort
Voller Lust hinzugeben doch hatte der
Das Feuer bei seiner Geliebten von dort
Gesehen und war ihr zu Hilfe geeilt
So traf sie ihren Geliebten nicht kam
Frustriert zum Haus zurück was dann
Völlig abgebrannt war womit sie am
Ende alles aus Gier verloren hatte
Mit dieser Geschichte möchte die
Tochter des Minister den König noch
Warnen nicht weiter nach dem Lachen
Des Fisches noch zu forschen
Genüsslich berichtet Andrzej Bobkowski
Von der Fahrt und der Zeit auf Deck im
Liegestuhl die ihn seine hehre Absicht
Spanisch dort zu lernen vergessen lässt
Nebenbei berichtet er von den seltsamen
Gewohnheiten anderer Passagiere wie
Der neuen Liebe seiner Frau zu der
Schiffskatze die es gut aushalten ließ
So sind liebevoll zärtlich gestimmte
Gattinnen doch eine gute Basis sich
Dem Wohlgefühl sorglos hinzugeben
Nach vorher wechselhaftem Leid
Auf dem Weg nach Gibraltar wo es
Wohl wieder wilder auf See wird ist
Der Auswanderer und Passagier mit
Dem Leben ausgekotzt nun zufrieden
In Erinnerung der Dresdner Königin
Aus dem Hause Wasa Holstein Gottorp
Nun ein wenig über Christina die zum
Katholizismus konvertierte Königin
Von Schweden in dem wunderbaren
Buch von Veronica Buckley gelesen
Der Ehefrau des Autors Philipp Blom
Die vor ihrer Abdankung noch Rache
An einem vorher Günstling nimmt der
Sie gewagt verärgert hatte und dafür
Vom Hof auf seine Güter verbannt wird
Trotz Fürsprache vieler für diesen
Anders als Carola nach der die in
Dresden eingestürzte Brücke genannt
Welche aus Liebe heiratete blieb die
Königin von Schweden unverheiratet
Auch ihre Treffen mit Priestern waren
Ein wichtiges Thema das manche der
Strengen Protestanten sehr erzürnte
Die wohl schon schlimmstes ahnten
Die Tochter des berühmten Kämpfers
Für den Protestantismus Gustav Adolf
Sollte die Seite wechseln was eine so
Erstaunliche wie unmögliche Idee war
Immer wieder spannend wie Buckley
Die Königin und ihre Entscheidungen
Wie die Wahrnehmung dieser starken
Frau und Herrscherin hier beschreibt
Ebenfalls mit einem Priester zu ihrer
Taufe sprach die Jüdin Hela Bertz in
Abschied vom Herbst und empfängt
Diesen nackt schlafend noch im Bett
Zwischen den beiden entspinnt sich
Ein spannender Dialog vor dem der
Besucher noch den Duft von feinem
Essen Parfum und Sex registrierte
Pater Hieronymus und Hela liefern
Sich eine geistige philosophische
Schlacht bei der sie mit ihrer hohen
Bildung wie Intelligenz glänzen kann
Es ist erstaunlich welch starke
Selbstbewusste Frauenfiguren
Stanislaw Ignacy Witkiewicz in
Seinem Roman hier entwickelt
Wie hintergründig frei denkt diese
Reiche Jüdin die mit den Männern
Zu ihrem auch geistigen Vergnügen
Spielt wie es ihr in den Sinn kommt
Die Begegnung mit der schlafenden
Verführerischen Nackten die den
Priester kaum wach philosophisch
Vorführt ist ein grandioser Dialog
Besonders humorvoll dabei noch
Die Vorstellung dass sich zeitgleich
Ihre beiden Geliebten um sie
Mit offenem Ausgang duellieren
So ist Witkiewicz ein echter Meister
Der Inszenierung der es schafft in
Absurdeste Situationen noch Dialoge
Auf höchstem Niveau einzubauen
Abschied vom Herbst bleibt so ein
Literarisch vielfältiger Genuss der
Auch über das Verhältnis der
Geschlechter nachdenken lässt
Durchbricht immer wieder klassische
Rollenerwartungen und verkehrt in
Den Gedanken seiner Protagonisten
Alles wieder völlig überraschend
Das ist wirklich meisterhaft wie ein
Gutes Vorbild für alle Autoren die
Sich oft nur an Mustern abarbeiten
Statt die Gedanken fliegen zu lassen
jens tuengerthal 11.9.24
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