Sonntag, 28. April 2024

Sommergefühl

Sommergefühl

Auf einen Rheingauer Riesling
Vor dem Crossroads umme Ecke
Vom Platz nahe der Pappelallee
Das Berlin Gefühl an einem fast
Sommerlichen Abend genießen
Im wieder warmen Frühling
Lässt ein wunderbares Wochenende
Perfekt ausklingen mit viel Kunst
Am Freitag und Samstag wie
Dem hervorragend gespielten
Bach im gräßlichen Berliner Dom
Wie heute einem zauberhaften
Spaziergang mit der schönsten
Aller Töchter durch Mauerpark
Wie verschiedene Flohmärkte
Bis zum Weinbergspark wo wir
Auf ihren Wunsch hin ein Getränk
Von ihrem alten Späti auf der dort
Wiese genossen wie so viele
Wenn das Jahr so weiter geht
Wird es wunderbar denke ich
Dabei glücklich wie zufrieden
Im Hintergrund klingt schöner 
Jazz auf die Straße bildet so
Den Generalbass dieser Ode
Auf das schöne Leben das ich
Dankbar wieder in Berlin voller
Lust und Freude hier genieße
Vielleicht macht genau das
Ein gutes Leben aus was die
Kleinen Momente dankbar
Glücklich genießen kann
Mehr geht ja immer irgendwie
Aber dankbare Zufriedenheit
Ist genug dass alles so bleiben
Kann wie es gerade ist

jens tuengerthal 28.4.24

Lustlehren 040

Lustlehren 040

Braucht es eine Lustschule
Sollte die Kunst des Sex in
Schulen mit auch praktischen
Übungen unterrichtet werden

Auch wenn die Vorstellung gerade
In Anbetracht des Sexualstrafrechts
Noch schwierig umsetzbar wäre
Halte ich diese Idee für sehr gut

Sex ist Teil unserer Natur der für
Unser Wohlbefinden wie unsere
Gesundheit wichtiger ist als aller
Sport und seltener zu Unfällen führt

Noch dazu stärkt regelmäßiger Sex
Unser Immunsystem wie die Psyche
Sollte also unbedingt ausgeübt werden
So viel und lustvoll wie möglich

Ob es dazu Altersgrenzen braucht oder
Schüler miteinander üben sollten wie
Sie es in der Tanzstunde auch tun wäre
Eine wichtige Frage der Diskussion

Wann das Bedürfnis nach Sexualität
Beginnt ist unterschiedlich doch ist es
Oft anfänglich noch ungeübt seltener
Eine so tolle Erfahrung für viele

Habe viele Frauen kennengelernt
Die noch nie beim Sex kamen ihn
Eher mitmachten um zu gefallen
Statt Befriedigung dabei zu finden

Durch Übung und bessere Kenntnis
Über den Körper des anderen wären
Solch enttäuschende Erfahrungen für
Alle Beteiligten vermeidbar

Wie schön ist es doch sich gegenseitig
Befriedigen zu können wie die Ruhe
Danach oder davor miteinander auch
Als Teil der Übung zu genießen

Wie gut täte es da den Sex als eine
Gesunde Form körperlicher Entspannung
In der Schule zu üben wie zu unterrichten
Was auch für Eltern entspannender wäre

Wer je pubertierende Kinder hatte weiß
Wie schwierig die Kommunikation wird
Wie unausgeglichen viele in dieser Zeit
Ständig sind was Sexübungen ausglichen

Problematisch wäre vermutlich anfangs
Die Verknüpfung von Sex und Liebe die
In unserer Gesellschaft dank der langen
Christlichen Diktatur Tradition hat

Hier ein freieres Denken zu lernen
Die Sexualität als Tanz miteinander
Zu sehen und von den emotionalen
Belastungen frei zu halten täte gut

Sex ist gesund und tut immer gut
Wenn wir lernen gut miteinander
Wie den Bedürfnissen umzugehen
Es wie Lesen und Schreiben lernten

Dabei sollte die Schule aber nicht
In der Theorie stecken bleiben wie
Es bei sexueller Aufklärung bisher
Noch der Fall ist sondern üben

Insofern das sexuelle Bedürfnis
Eine Frage der eigenen Natur wie
Einer je unterschiedlichen Entwicklung
Der Kinder und Jugendlichen ist

Könnte dieser freiwillig angeboten
Werden und sollte nicht benotet
Oder sonst mit Druck verbunden
Sondern ein lustvoller Luxus sein

Schule könnte Spaß machen wie
Lust als Vergnügen schenken welch
Wandlung der Einstellung brächte dies
Wie gut täte dies allen Beteiligten

Damit künftige Generationen eine
Freie natürliche Sexualität entwickeln
Keiner etwas dabei vorspielen muss
Sondern alle lernen was ihnen gut tut

Auch die Theorie ist dabei wichtig um
Zu verstehen was wir tun und wie wir
Uns dabei noch gut tun können doch
Wird diese erst durch Übung wirksam

Übung und Abwechslung macht dabei
Die beste Schule und lehrt auch sich
Auf verschiedene Bedürfnisse je nach
Typ und Situation einzustellen

Nirgendwo ist der Mensch so verschieden
Wie beim Sex und den Bedürfnissen die
Sich aus so vielen Gründen dabei in ganz
Vielen Punkten noch unterscheiden

Auch die gleichen Menschen haben je
Nach Laune emotionaler Lage wie dem
Hormonellen Status völlig unterschiedliche
Bedürfnisse die Lust zu genießen

Auf diese Unterschiede aufmerksam wie
Feinfühlig eingehen zu lernen wäre eine
Gute Voraussetzung den Sex viel mehr
Miteinander genießen zu können

Wo wir dies in der Schule auch praktisch
Lernen mit wechselnden Partnern ohne
Die sonst übliche emotionale Belastung
Die es schön wie schrecklich macht

Wäre viel für das Leben gewonnen wie
Einen ungehemmten Umgang miteinander
Was auch Beziehungen stabilisierte weil
Diese sich auf den Kern konzentrierten

Statt Sex nur in diesem Kontext als quasi
Bonus zu sehen könnte er frei geübt auch
Später gelassen so gelebt werden ohne
Immer in unfreie Muster zu verfallen

Wie viele Lieben scheitern an den ganz
Unterschiedlichen sexuellen Bedürfnissen
Statt diesen Bereich nach der je Natur
Als gesunden Sport frei zu leben

Die Voraussetzungen dafür könnte die
Schule praktisch wie theoretisch lehren
Damit sich künftige Generationen den
So üblichen Beziehungsstress sparen

Wagen wir den Aufbruch zum Sex als
Teil eines gesunden Lebens für alle
Generationen zu vermitteln könnte
Das Miteinander viel schöner werden

Auch wenn ich fürchte die Liebe wird
Mal wieder als Hindernis hochgehalten
Denke ich es täte dieser viel besser
Gefühl und Lust hier mehr zu trennen

Natürlich braucht Lust auch viel Gefühl
Aber nicht notwendig eine Partnerschaft
Dies schon in der Schule zu lernen täte
Vielen im Leben gut und besser

Vermutlich würde ein solcher Umgang
Der Sex als Teil der Gesundheit sieht
Den wir brauchen und der gut tut mehr
Familien retten und erhalten als heute

Sicher aber täte es allen körperlich gut
Würden die meisten glücklicher beim Sex
Ersparten wir uns schlechte Versuche
Um es lieber geübt gelassen zu genießen

jens tuengerthal 28.4.24

Lesezeit

Lesezeit

Lesezeit schenkt mir
Verlässlich schönste Stunden
Gefühl für Bücher

jens tuengerthal 28.4.24

Liebesverlass

Liebesverlass

Liebe ist sicher
Sich verlassen können wenn
Gerade nötig

jens tuengerthal 28.4.24

Teemachen

Teemachen

Teezubereitung
Ist eine Meditation
Zum Genuss danach

jens tuengerthal 28.4.24

Nichtstun

Nichtstun

Nichtstun tut besser
Als alle Versuche der
Ablenkung davon

jens tuengerthal 28.4.24

Samstag, 27. April 2024

Mollbach

Mollbach

„das größte Kunstwerk das die Welt je gesehen hat“ 
Carl Friedrich Zelter über Bachs H-Moll Messe

Heute soll ich dieses größte Kunstwerk
Der Menschheit hören und bin gespannt
Im Berliner Dom der einst größten
Kirche der Protestanten die nach
Dem Wunsch ihres Bauherren dem
Damaligen Kaiser Wilhelm II mit
Ihrer Kuppel unbedingt noch den
Petersdom übertreffen sollte was
Im Ergebnis so protzig wurde wie
Der Wilhelminismus uns leider in
Vielfacher Erinnerung sichtbar ist
Wie die leider auch wieder
Errichtete Schlosskuppel am 
Berliner Humboldtforum das als
Es noch stand Stadtschloss war
Das zu Zeiten der Humboldts
Keine peinliche Kuppel hatte

Das großspurig misslungene wird
Im Aufführungsort über den schon
Franz Hessel wie Harry Kessler
Gerne lästerten die Schinkels so
Eleganten Vorgängerbau noch
Aus eigener Erinnerung kannten
Schon sichtbar auch wenn die
Größte protestantische Kirche
Der ideale Aufführungsort für
Deren größten Komponisten
Sein könnte wäre da nicht der
Widerspruch von Bachscher
Bescheidenheit zum Bau

Auch klanglich ist der Dom ein
Eher schwieriges Gebäude wie
Musiker mir schon vorher beim
Besuch des Gallery Weekends
Versicherten und so waren
Meine Erwartungen an dieses
Meisterstück schon relativ gering
Auch wenn die einzige Messe
Die Bach hinterließ großartig ist

Sphärisch klar begann es wieder
In bachscher Manier der in seinen
Kompositionen viel besser zu der
Schlichten Schönheit eines Schinkel
Passte als in den Berliner Protzdom
Der architektonisch einfach nur
Eine Nummer zu großmäulig ist
Aber damit irgendwie auch perfekt
Zu Berlin passt wo alle zu gerne
Die Größten noch sind statt sich
In preußischer Bescheidenheit
Lieber mit Eleganz zu üben
Wie es der Museumsinsel sonst
So vorbildlich gelang

Doch wie zart schön ist dieser
Bach der wundervoll gespielt wird
Vom Barock Orchester Aris & Aulis
Zu dem die Domkantorei  singt mit
Fünf Solisten von Sopran bis Bass
Unter Leitung von Domkantor
Adrian Büttemeier so bekommt
Der Zuhörer der unpassenden
Umgebung zum trotz ein Gefühl
Für die Größe dieses Werks

Das Bach einst in der Trauerzeit
Nach dem Tod des sächsischen
Kurfürsten begann wie dann
Dessen Nachfolger widmete
Ohne hier im Herz Preußens
Weiter auf irgendwelche Sachsen
Eingehen zu wollen brachte dieses
Letzte große Werk was er wohl
Nie selbst ganz aufführte dem
Großmeister der protestantischen
Kantate wenn auch erst nach 
Zweimaliger untertänigster Nachfrage
Noch den Titel des Hofkapellmeisters

Für diese catholische Messe wie sie
Intern in der Familie Bach noch hieß
Die eine vollständige katholische Messe
Auch wäre vom Protestanten Bach
Was aber zu den sächsischen Kurfürsten
Wiederum gut passte die nach der
Übernahme auch der polnischen
Krone zum Katholizismus konvertierten
Was an Henri Quattre erinnert dem
Paris auch eine Messe wert war
Wie den Wettinern Warschau dann
Bis sich später Preußen Österreicher
Mit den Russen Polen teilten was
So fragwürdig war wie der Versuch
Putins die Ukraine auf sowjetische
Manier zu annektieren

Aber zum Glück geht es hier nicht
Um irgendwelche Politik sondern
Die sphärischen Klänge Bachs im
Grauenvollen Berliner Dom ob den
Himmlischen Klängen gelingt den
So unpassenden Raum für egal was
Mit ihrer Schönheit zu verzaubern

Schriebe ich nicht für die Leserinnen
Schlösse ich gerne wie meine direkte
Nachbarin andächtig die Augen um
Den so wunderbaren Klängen hier
Als nur Zuhörer zu lauschen

Doch wenn ich dies für Momente
Dann doch nur bachandächtig dabei
Tue höre ich genau was meine liebe
Freundin meinte der Klang matscht
Ein wenig und lässt die sonst so
Zauberhafte Bachsche Klarheit
Im doch unpassenden Gebäude
Leider ein wenig vermissen

So wie einst Karajan Wagner
Wie die Philharmoniker klanglich
Ein wenig vermatschte es an
Klarheit in so manchem fehlen ließ
So schafft es auch der Berliner Dom
Hervorragendes Orchester wie
Chor und Solisten zu Dombrei
Unter der zu großen Kuppel
Mehr zu zermatschen als es
Meister Bach in Hochachtung
So noch gefallen könnte was
Zugegeben spekulativ bleibt

Doch muss dieser es so wenig
Noch hören wie Felix Mendelssohn
Dessen Lehrer Zelter einst das
Werk so hochlobte als sein
Chor noch in der Singakademie
Wenige hundert Meter von hier
Sang und probte die bis heute
Noch vom Gorki Theater also
Quasi russisch besetzt ist

Das Werk bleibt wunderbar wie
Großartig und auch die hier
Aufführung ist sehr gut wäre
Da nicht der Raumklang dieser
Strahlend schöne Tag der noch
In den Fenstern der Kuppel leuchtet
Verzauberte sogar den peinlichen
Darum so typischen Berliner Dom
Bach bleibt immer wunderbar
Denke ich dankbar für die Karte
Der unten geigenden Freundin

jens tuengerthal 27.4.24





Lustlehren 039

Lustlehren 039

Was macht Sex besonders
Welcher bleibt in Erinnerung
Als besonders schön oder
Aufregend abschreckend wie
Auch immer es gerade war

Nicht alles ist der Erinnerung
Wert auch wenn jede anders
Für sich gesehen werden muss
Ähnelt sich manches doch sehr
Bleibt nicht als Erinnerung

Nahe läge allein auf das Gefühl
Dabei zu setzen also den Sex
Wie so oft und so falsch mit der
Liebe eng zu verbinden

Sicher macht die Liebe den Akt
Besonders innig was schöner
Sich anfühlen kann als nur
Zu vögeln doch mehr stört sie

Liebe die sich auf Verbindung
Miteinander richtet hat immer
Auch Wünsche und Ansprüche
Welche die Lust eher stören

Wunderbarer Sex braucht diese
Ganze Kette von Gefühlen die am
Traum von Liebe hängen nicht
Er wird dadurch nicht besser

Wenn ich versuche mich an die
Zu erinnern die besonders waren
Sind einzelne Lieben dabei weil
Du wo länger verbunden dich

Auch in der Lust miteinander übst
Es spannender noch werden kann
Was aber seltener ist als der meist
Umgekehrte Fall des Nachlassens

Doch besondere Glanzlichter sind
Begegnungen die ohne all dies sich
Fanden wie lichterloh brannten als
Glücklicher Sex in Erinnerung blieben

Bei den meisten Beziehungen kommt
Am Ende viel anderer Schatten hoch
In der Erinnerung der die Lust oft ganz
Verdecken kann die es auch gab

Während der reine Sex der auch nie
Mehr zu sein versuchte aber dabei
Mit Liebe und Zuneigung gelebt wurde
In der Erinnerung unbeschattet bleibt

Manchmal frage ich mich ob es nicht
Gut wäre die Lust unbeschattet immer
Leben zu können statt sie so eng mit
Anderen Gefühlen zu verbinden

Vielleicht hätten wir dann viel mehr
Besonders schönen Sex und würden
Weniger belastete Erinnerungen haben
In Beziehungen teilen was da gut tut

jens tuengerthal 27.4.24

Buchbürger

Buchbürger

Bin ein Buchbürger
Lebe mit für in Büchern
Der Rest ist nur auch

jens tuengerthal 27.4.24

Liebesbeginn

Liebesbeginn

Wo beginnt Liebe
Außer im Geist verbunden
Überlege ich

Weiß keine Antwort
Realität betrügt um
Geistige Welten

jens tuengerthal 27.4.24

Kosmopolis

Kosmopolis

Wo wird die Welt uns
Grenzenlos außer im Kopf
Denke ich lesend

Manche laufen noch
Verwirrt herum etwas zu
Finden irgendwo

jens tuengerthal 27.4.24

Weltgeist

Weltgeist

Geistige Welten
Liegen manchen weniger
Sie bleiben real

jens tuengerthal 27.4.24

Galleryweekend

Galleryweekend

Alle Jahre wieder am letzten
Wochenende im April findet in
Berlin das Gallery Weekend statt
Menschen treffen sich vor Kunst

Wieder hatte ich das große Glück
In wunderbarer Begleitung dort
Gemeinsam zu flanieren diesmal
Sogar am späten Freitagnachmittag

Bis in den frühen Abend hinein auf
Dem üblichen Weg vom Helmholtzplatz
Gen Mitte gelaufen und dort runde 15 km
Flaniert bei schönem Wetter sogar

Nach eisigen Tagen wieder am ersten
Sonnigen Tag durch Linienstraße wie
Auguststraße lustwandeln die gleichen
Wie einige neue Galerien zu besuchen

Erstaunlich ist die Uniformität des dort
Publikums was meist eher in schwarz
Gekleidet eine hohe Ähnlichkeit im
Styling wie alle Jahre wieder zeigte

Die Kunst in den Galerien dagegen
Wandelte sich eher und es gab 
Trotz immer gleicher Route die fast
Schon an Dinner for One erinnert

Überraschende teils wunderschöne
Neue farbenfrohe neue Entdeckungen
Die Freude beim Anschauen machten
An den Wänden der Galerien

Ob die Uniformität der Besucher mit
Einigen wenigen Ausnahmen mehr auf
Bescheidenheit gegenüber der Kunst
Als Anpassung hinweist weiß ich nicht

Es ist ein wenig als seien die beiden
Straßen in Mitte mit den meisten dort
Galerien ein großer Laufsteg auf dem
Sich vielfach alte Bekannte trafen

Darum lohnt es auch immer wieder
Den gleichen Weg zu gehen statt
Große Abwechslung zu suchen um
Die kleinen Nuancen zu erkennen

Sicher gab es einige Touristinnen die
Mitte Style ignorierten doch alle die
Erkannt werden also auffallen wollen
Kleiden sich auffällig unauffällig

Der Stil der Kunstszene wurde von
Vielen der Besucher übernommen
Was den langen Laufsteg in Mitte
Irgendwie besonders auch macht

Menschen stehen mit Gläsern vor
Bildern oder auf Bürgersteigen
Zeigen wichtig plaudernd ihre
Bildung wie ihr Kunstverständnis

Dazu gehört offensichtlich auch
Diese Uniformität die zu gerne
Noch mit gewagter individueller
Note gewürzt wird aufzufallen

Unauffällig auffallen um so dezent
Hinter die Kunst zurückzutreten wie
Zugleich dabei aufzufallen um in
Erinnerung zu bleiben ist eine Kunst

Diese Balance übt das Publikum
Alle Jahre wieder in Mitte auf dem
Mit Bildern dekorierten Laufsteg
Wo wir uns lächelnd begegnen

Dabei nicht dazuzugehören wie
Als Künstler distanziert und nah
Zugleich zu sein ist die Kunst die
Spannender ist als viele Werke

Dem sichtbaren Nichts mit vielen Worten
Einen Namen zu geben macht dieses
Wie das Ereignis zu etwas Besonderem
Was als solches genossen werden kann

Es geht natürlich um Kunst irgendwie
Aber der lange Laufsteg in Mitte ist eine
Bildungsbürgerliche Sozialstudie die
Mehr offenbart als alle Werke dort

Auch darum lohnt das Gallery Weekend
Wie der Gang durch Berlins Mitte weil
Es nebenbei aufregend schöne
Kunst zu betrachten dort gibt

Doch viel wichtiger als die Kunst ist es
Menschen zu sehen und zu beobachten
Die sich vor Kunstwerken zeigen um so
Ihren Status und ihre Bildung zu zeigen

Beides zu genießen wie dabei auch Teil
Der großen Schau auf dem Laufsteg
Durch die Galerien zu werden macht es
Alle Jahre wieder so lohnend

Beim Betrachten Teil der Kunst die
Über allem steht zu werden sie als
Lebendiges Objekt zu gestalten ist
Ein aufregend komisches Ereignis

jens tuengerthal 27.4.24