Sonntag, 7. Januar 2024

Forumschance

Forumschance

Das Humboldt Forum ist schon
Vor seiner Entstehung umstritten
Gewesen und bietet zugleich
Angriffs wie Projektionsflächen
Es entstand unter der Fassade
Des ehemaligen Stadtschlosses
Was schon für ebensoviel
Aufregung in Berlin sorgte wie
Der vorher Abriss des Palastes
Der Republik dem Mahnmal der
Untergegangenen DDR mit dem
Viele Einwohner Ostberlins auch
Positive Erinnerungen verbanden
Dann der Beschluss des Bundestages
Es unter der Fassade des vorherigen
Stadtschlosses der 1918 vertriebenen
Hohenzollern zu bauen deren einstige
Stadtresidenz es war über all das ist
Lang genug und kontrovers längst
Diskutiert worden was bei der aus
Der Zeit gefallenen aber historisch
Korrekten Inschrift der Kuppel die
Noch dem christlichen Glauben aus
Tradition des Herrscherhauses huldigt
Einen neuen Höhepunkt fand dann die
Gegenstände der Ausstellung welche
Teils koloniale Güter noch zeigen die
Zu einer Zeit erworben wurden als
Europa die Welt noch unterdrückte
Was mir auch nie gefiel so wunderbar ich
Die Idee fand einen Tempel des Wissens
Mit dem Namen der beiden Humboldts
Dort einzurichten schien ein solches
British Museum in Berlin mir irgendwie
Auch fehl am Platz so stimmig ich den
Wiederaufbau der Fassade noch im
Zusammenspiel mit dem Rest der
Wunderbaren Museumsinsel fand
Sähe ich lieber die Gemäldegalerie
Dort wie ein Zentrum der Kultur was
Die Insel mit dem Stadtschloss dann
Neu verbinden könnte und so haben
Ewige Diskussionen nie ein Ende
Oder Frieden gefunden es wurden
Fakten geschaffen und nun steht
Das Forum und wird teil schon als
Vertane Chance verspottet oder für
Ein peinliches Kolonialwarenmuseum
Eher gehalten denn für einen echten
Multikulturellen Aufbruch wie er zu
Berlin so gut passen würde diesem
Bunten Schmelztiegel in dem viele
Verschiedene Kulturen nebeneinander
Noch existieren zwar immer nörgelnd
Wie es die neuen von den alten
Berlinern auch im Tonfall schnell lernten
Doch irgendwie sich arrangieren mit
Dem neuen alten Schloss was eine
Ausstellung vergangener Ideen mit
Innovativen Ideen verbindet so wird
Vielleicht langfristig das Humboldt Labor
Wie auch Berlin Global wichtiger werden
Als die ethnologischen Ausstellungen
Obwohl diese den größten Raum noch
Einnehmen was Rückgaben die sicher
Bevorstehen noch verändern können
Womit Leerräume dort schon spielen
So sehe ich das Humboldt Forum eher
Als Chance denn als fertiges Museum
Aus dem sich noch einiges für diese
Stadt wie das Denken der Welt neu
Entwickeln kann trotz und wegen der
Anachronistischen Fassade wie des
Vielen Streits darum bis heute der
Sich bitte nicht erledigen soll damit
Der Ort der einer lebendigen Kultur
Demokratischer Auseinandersetzung
Werden kann statt nur ein Museum
Mit Gütern fragwürdiger Herkunft
Dann kann das Forum eine Chance
Für Berlin seine Bürger und Besucher
Werden Demokratie neu zu leben
Im Diskurs mit den Kulturen die sich
Dort teil museal präsentieren wie
Real auch erleben lassen was
Eine Chance für die Zukunft ist dann
Wird das Humboldt Forum nie fertig
Sondern wie diese Stadt eine ewige
Baustelle sein auf der sich Menschen
Wege und Erkenntnis auch im Streit
Immer wieder neu erfinden was ein
Bereichernder Ort werden kann zu
Dem wir hoffentlich nie nur eine
Fertige Meinung haben sondern
Weiter darum ringen werden

jens tuengerthal 7.1.24

Samstag, 6. Januar 2024

Lustkraft

Lustkraft

Die Lust setzt ungeheure Kräfte
In uns frei die gerne dann auch
Zu wildester Artistik verführen um
Sich auf neue Art näher zu kommen
Was alle kennen die sich je dem
Feuer der Leidenschaft hingaben
Doch noch viel mehr gibt guter Sex
Uns Kraft die bleibt aus dem tiefen
Wohlgefühl geteilter Befriedigung
Die zwei sich lustvoll schenkten
Die nicht nur das Immunsystem stärkt
Sondern uns kraftvoll stärkt was so
Gut tut dass wer es gerade genoss
Das Gefühl hat fliegen zu können
Läuft als würde er einige Zentimeter
Über dem Boden schweben mit einem
Lächeln im Gesicht als würden ganz
Andere Drogen noch wirken als die
Körpereigenen die dazu genügen wie
Die große Kraft der Lust uns zeigen
Dankbar dafür zu bleiben ist der
Vollkommenste Genuss im Leben
Der so geteilt werden kann
Denke ich dem zugegeben
Wenig besseres einfällt

jens tuengerthal 6.1.24

Liebeszärtlich

Liebeszärtlich

Heiß brennt das Feuer der Lust
Zart wogen die Wellen der Liebe
Doch wie wunderbar zauberhaft
Kann es sein wenn du mitten im
Heißen Feuer der Leidenschaft
Durch ganz zarte Gesten plötzlich
Das Gefühl innig spürst was sich
Mehr als nur verzehren will mit
Zärtlichkeiten die wie ein sanfter
Sommerwind nur berühren dich
Tiefer anrühren als alle Lust dringt
Die sich unbedingt ganz haben will
Mit zarter Berührung innigere Spuren
Hinterlässt als die wildeste Lust die
Selten ganz unsichbtar bleibt doch
Bleiben die Folgen der Zärtlichkeiten
Die nur zugewandt gut wollen länger
Als das Feuer der Lust brennt
Sie wärmen auch noch in der Ferne
Aus der Erinnerung von Innen mehr
Als kurze wilde Lust es noch kann
Gehen wie ein warmer Schauer vom
Fühlbar klopfenden Herz überall hin
Und kommen um zu bleiben wenn
Du dies Gefühl danach stärker spürst
Als die Nachbeben der Leidenschaft
Solltest du vorsichtig sein es läuft
Gefahr eine Liebe zu werden die
Nicht so schnell wieder verschwindet

jens tuengerthal 6.1.24

Leserituale

Leserituale

Erfahrene Leser haben ihre
Rituale beim Lesen mit denen
Sie in ihre Bücherwelt finden
Manchmal sind es die Zeiten
Vor dem Einschlafen oder
Nach dem Aufwachen
Zum Tee am Nachmittag
Gegen Abend statt Bar
Manche auch dort was
Für mich immer eher
Dazu dient Aufmerksamkeit
Zu gewinnen als wirklich
In der Literatur zu versinken
Lese immer lieber für mich
Um unabgelenkt zu versinken
Ein befreundeter Autor tut es
Am liebsten im Café ist dort
Völlig versunken dann was
Sein Leseritual ist wie jeder
Eines für sich finden kann
Um selig in der Bücherwelt
Ganz versinken zu können
Die dann zur Wirklichkeit
Neben der anderen wird
Diese Rituale zu zelebrieren
Ist der schönste Genuss
Bei mir meist mit Tee
Der besten Begleiterin
Des Reisens in Bücher

jens tuengerthal 6.1.24

Krähenkreise

Krähenkreise

Höre über mir die Krähen kreisen
Berliner Geier vielleicht schon auf
Dem Flug in den Tiergarten wo sie
Formationen um die Goldelse fliegen
Schwerelose Boten von vielleicht
Nichts als der Lust am Fliegen im
Himmel über Berlin und ist es nur
Unsere Erinnerung die dabei an
Den Tod noch denken lässt wie
Die Verbrechen dieser Stadt des
Todes die eine der Liebe auch ist
Wo die Wannsee Konferenz über
Die Vernichtung der Juden Europas
Keine 500 Meter entfernt von der
Villa Liebermann stattfand dem
Zaubergarten Berliner Liebe von
Wo aus ich zuletzt die Schwaden
Von Rauch des brennenden Depot
Der Munitionsreste aus sah was
Tagelang nicht gelöscht wurde
Während auch ganz nah sich
Dort Heinrich von Kleist erschoss
Wie ich in Liebermanns Garten
Zarteste Küsse genoss und über
Allem kreisen die Krähen und
Keiner weiß ob nicht eine der
Anderen zukrächzt dit is Berlin

jens tuengerthal 6.1.24

Lebensfuge

Lebensfuge 

Leben bewegt sich ständig
Herzschlag für Herzschlag
Auf den Tod zu bis nichts
Mehr schlägt dann ist
Endlich Ruhe ohne Ende
Nur was nie aufhört ist
Nicht nicht und doch nie
Ganz da weil das begreifen
Mit dem Sein endet kommt
Einfach nichts mehr in der
Ewigen Wiederholung einer
Zeitschleife in Moll die sich
Auf kein Dur mehr reimt wie
Wer einst Meister war aus
Deutschland heute mit der
Gnade später Geburt zum
Waffenexporteur wurde der
Statt selbst Mörder zu sein
Präzises Werkzeug dazu
Liefert als Gerechter der
Tätern Zubehör liefert ohne
Seine Opfer je zu sehen
Aber irgendwie muss ja
Das Leben weitergehen
Was sich auf den Tod
Nie reimte denn dann
Ist es nicht mehr wie
Mit ihm die Geschäfte
Der großen Ingenieure
Auf die stets Verlass war
Darum dichten wir weiter
Jauchzen frohlocken um
Mit einem anderen Meister
Aus Deutschland die Tage
Zu preisen bis irgendwann
Kein Regelblut mehr fließt
Dann pflanzen wir uns
Zumindest nicht mehr fort
Und die Lebensfuge endet
Mit dem letzten Herzschlag

jens tuengerthal 6.1.24

Freitag, 5. Januar 2024

Empörungsrituale

Empörungsrituale

Mehr als hundert Bauern haben
Die Fähre mit dem Vizekanzler
Habeck stürmen wollen und sich
Am Anlegekai in Schlüttsiel als
Vorposten der Bauernproteste
Drohend aufgestellt was der dort
Polizei so gefährlich schien dass
Die Fähre zur Umkehr nach der
Hallig Hooge gezwungen war
Die Breite in der uns dies nun
Berichtet wurde deutet schon
Auf eine nachrichtenarme Zeit hin
Sogar der Kanzler empörte sich
Für seinen Vize und viele Kollegen
Nannten die Blockade Nötigung
Voller Empörung aus Angst wohl
Weil sie den Politiker ganz privat
Angriff statt den Diskurs zu suchen
In dem sich alles so gut verläuft
Die Stimmung ist aufgeheizt viele
Sorgen sich um ihre Besitzstände
Wie ihre Ruhe und empören sich
Entsprechend mit der einen oder
Anderen Seite hier solidarisch
Möchte nicht entscheiden müssen
Ob der Verlust eines Privileges für
Die gut versorgten Landwirte ein
So großer Skandal ist dass er auch
Solch außergewöhnliche Maßnahmen
Bis zur Nötigung rechtfertigen könnten
Vielfach auf dem Land sichtbare Galgen
Künden von keiner friedlichen Stimmung
Sind keine Form des Diskurses mehr
Sondern strafbare Drohung mit Gewalt
Wie ziviler Proteste sondern einer 
Revolutionären Stimmung wie wir sie
Sonst eher aus Frankreich kennen
Doch ist es vielleicht ein Stück neuer
Politischer Normalität wenn einzelne
Wo sie sich sorgen radikal werden
Finde Blockaden sind Nötigungen also
Immer eher fragwürdig doch manchmal
Ein gutes Mittel für mehr Aufmerksamkeit
Für das Klima oder den Bauerndiesel
Was notfalls legitim sein kann angesichts
Der Bedrohung wertvoller Güter noch
Nun ist die Stimmung mal übergekocht
Sogar der Bauernverband hat sich nun
Öffentlich von diesem Protest distanziert
Ansonsten ist es wäre nicht just Winter
Eine typische Sommerlochmeldung die
An die übliche Randale der Bauern bei
Unserem westlichen Nachbarn erinnert
Etwas überzogen aber gut wenn es so
Friedlich am Ende ausging denn damit
Können sich alle wieder abregen um
Einen guten Kompromiss zu finden
Sich einige noch etwas schämen
Kein Berufszweig wird aus teils auch
Guten Gründen so hoch subventioniert
In ganz Europa wie die Bauern was
Nach dem kleinen Skandal nun wieder
Etwas mehr in den Mittelpunkt rückt
Sparen wir uns die große Empörung
Die Polizei hat den Vizekanzler gut
Geschützt es ist nichts weiter passiert
Einige Bauern haben sich blamiert
Nach dem Überkochen finden alle
Leichter zur Normalität zurück was
Vorher weil zu aufgeheizt schwierig
Schien und so ist es am Ende wohl
Eine bessere Lösung als eine noch
Weitere Radikalisierung womit der
Mini-Skandal im Norden langfristig
Für mehr Frieden sorgen könnte
Wenn Habeck weiterhin klug reagiert
Wofür alle Erfahrung eher spricht
Mehr fällt mir dazu nicht ein

jens tuengerthal 5.1.24

Lustgipfel

Lustgipfel

Was ist der Gipfel der Lust
Überlege ich nachdem ich
Alles tat was ich einst träumte
Jede mir vorstellbare Variante
Mit mehr oder weniger großer
Lust dabei probierte wie doch
Nichts schöneres dabei fand
Als den geteilten Höhepunkt
Den zwei sich mit viel Gefühl
Dabei schenken können was
Genügt vollkommen zufrieden
Damit glücklich zu bleiben so
Könnte Gipfel der Lust nicht
Immer mehr sondern die
Kunst die Zufriedenheit zu
Genießen sein als ob
Nie mehr sein könnte
Dann ist alles gut

jens tuengerthal 5.1.24

Liebesbalance

Liebesbalance

Liebe ist eine ständige Balance
Zwischen noch nicht gewiss und
Längst ganz sicher sein in der
Hoffnung auf Dauer mit der Angst
Vor Bindung und Verlust um den
Größeren Einfluss in mir ringen
Erfahrung und Gefühl sich dabei
Als Gegenpole zeigen die schon
Im nächsten Moment sich umkehren
Auf einer endlosen Achterbahnfahrt
Die schwindelig vor Glück macht
Wie schlimmsten Schmerz bringt
Der am Leben verzweifeln lässt
Wie Erfahrung gerne erinnert
Was Warnung genug sein könnte
Wäre nicht immer alles anders
Dazwischen balanciere ich dann
Mit festem Glauben an die
Ewigkeit auf dem dünnen Seil
Das sich Gefühl nennt um bloß
Nach keiner Seite abzustürzen
Schwankend wie ein Betrunkener
Der den sicheren Gang eines
Alten Seebären vortäuscht aber
Staune verwundert wie es dann
Dennoch einfach weiter geht
Ohne zu wissen wohin noch
Verkünde ich längst angekommen
Zu sein und ringe dabei darum
Irgendwie oben zu bleiben was
Danach kein Mensch mehr wie
Am allerwenigsten ich verstehe
Wie ich die Liebesbalance hielt
Ohne endgültig abzustürzen aber
Nichts könnte je schöner sein

jens tuengerthal 5.1.24

Buchzuflucht

Buchzuflucht

Bücher sind die beste Orten
Im Alltag Zuflucht zu finden
Sie bewegen den Geist ohne
Irgendwohin zu müssen
Findet sich zwischen Seiten
Das Bild einer anderen Welt
In der wir als Leser leben ohne
An Grenzen von Raum und Zeit
Dabei noch gebunden zu sein
Sind lesend dort wohin uns die
Gedanken dabei tragen egal
Was unsere Wirklichkeit ist
Kreiert die Lektüre eine eigene
Parallele die wir uns wählen
Wechsel darum zu gerne die
Lektüre zwischen verschiedenen
Bänden und damit Welten die
Vielfältig nebeneinander stehen
Erlesen meine auch werden
Egal was um mich passiert
Kann ich lesend dort sein
Wohin mich die Lektüre trägt
In der Gedankenwelt der Autoren
Wechselte heute etwa zwischen
Der Zeit um 1848 in Europa in
Die Dürerzeit um 1500 von dort
In die Philosophie zu Beginn
Des 20. Jahrhunderts von wo
Es wieder zu Wieland vor Weimar
Noch ging was mich so weit durch
Zeiten und Gedanken trug dass die
Schrecken der Gegenwart sich im
Fluss der Jahrhunderte relativieren
Aktuelle Nachrichten klein scheinen
Dafür der Blick sich weitet ohne
Verloren zu gehen den Horizont
Für neue Ideen öffnet denke ich
Dankbar für meine Lektüre die
Den Geist so angenehm trainiert
Dass es ein Genuss ist ständig
In Büchern auf Reisen zu sein

jens tuengerthal 5.1.24

Donnerstag, 4. Januar 2024

Genusszeit

Genusszeit

Es geht im Leben um Lust
Lehrte Epikur 270 vor der Zeit
Wie wir sie heute rechnen
Zumindest versuchen viele
Heute Raum für Genuss in
Ihrer Freizeit als Gegenteil
Zum Alltag zu finden doch ist
Schon die Haltung fragwürdig
Die zuerst die Pflicht und dann
Das Vergnügen erledigen will
Wäre es nicht menschlicher sich
Ganz der Lust zu widmen also
Dem Genuss an egal was um
Das glücklichste Leben zu führen
Auch wenn es noch mancher
Schritte bedarf einen Weg als
Gut für sich zu entdecken liegt
Nichts näher als sich ganz dem
Genuss an egal was hinzugeben
Womit wir den größten Teil des
Lebens verbringen sollten wie
Nur alle Hindernisse beseitigen
Die uns dabei aufhalten können
Wo die Genusszeit alles bestimmt
Wird das Leben lustvoll schön
Alles übrige wird nur nebenbei
Erledigt wie notwendig aber auch
Mit aller nur möglichen Lust weil
Es Unsinn ist sich zu quälen statt
So genussreich wie nur möglich
Sein Leben zu führen wer nun
Fürchtet dann bräche Chaos aus
Sollte sich ansehen was los ist
Woran zu viele Menschens sterben
Wie gut es uns dagegen ginge wo
Alle sich um mehr Genuss bemühten
Wie dies Ziel allem Tun eine neue
Leichtigkeit und Lust verliehe an
Denen gemessen die herkömmlichen
Ziele lächerlich klein nur scheinen
Denn wessen Glück war jemals
Ein gesteigertes Bruttosozialprodukt
Wagen wir mehr Genusszeit es
Könnte ein lohnendes Leben
Für alle Genießer werden

jens tuengerthal 4.1.24

Höhlenmensch

Höhlenmensch

Mit Lust zu leben heißt zu erkennen
Wer du bist und wo du dich am
Wohlsten fühlst deiner Art gemäß
Habe schon als Kind am liebsten
Höhlen gebaut in denen ich dann
Im Verborgenen leben und lesen
Konnte wie tun was mich gerade
Am glücklichsten machte hatte
Die Teenangerzeit über immer
Betten als Höhlen gebaut die
Ein irgendwie Versteck waren
Was auch für erstes Knutschen
Sich hervorragend eignete warum
Der Stil mit mir weiterwuchs er
Erwies sich für Expeditionen in
Untiefen weiblicher Höhlen als so
Geeignet wie für meine Lesereisen
Es gab keinen Grund etwas zu ändern
Vielleicht erklärt das Wesen als
Höhlenmensch auch meine ganz
Besondere Vorliebe für so tiefe
Wie manchmal enge Höhlen auf
Der Suche nach Erfüllung wie ich
Weniger in die Ferne stets strebte
Als lieber in die Tiefe ging mir die
Wohnungen vieler Freunde eher
Seltsam leer schienen weil ich als
Höhlenmensch viel lieber in meiner
Bis zur Decke mit Büchern gefüllten
Wohnhöhle lebte die der vielfältigen
Höhlenforschung Ausgangspunkt war
Gerne im Schlafsack auch schlafe
Was sich bis heute nicht änderte
Auch wenn die enge Bücherhöhle
Heute im Dritten Stock am Platz liegt
Inmitten des Prenzlauer Berg ist das
Lebensgefühl dort das gleiche wie ich
Es immer mir träumte als Höhlenmensch
Mit dem elektrischen Kamin wie vielen
Bis zur Decke reichenden Regalen
Verkrieche ich mich zu gerne dort
Während andere lieber spartanisch
Mit wenig und mobil leben grabe ich
Mich zu gerne in meine Höhle ein
Gerne auch mit Begleitung um bei
Der Höhlenforschung weitere neue
Wunderbare Freuden zu entdecken
Aber vom Grundgefühl her bin ich
Eher ein Maulwurf oder Dachs als
Ein Adler der die Ferne sucht weil
Alles Gute lieber nah sein soll

jens tuengerthal 4.1.23

Splitterrand

Splitterrand

Wo die Ränder zersplittern wie
Sich über den rechten Kurs
Zerstreiten stärkt das nur die
Demokratie in der Mitte wenn
Mit der Werteunion wie auch
Der Partei von Sahra Wagenknecht
Zwei neue Kräfte am rechten Rand
Fischen wollen stärkt das die Mitte
Sogar im teils noch dunklen Osten
Auch wenn es einige erschreckt
Was sich unter Populisten alles
Gründet wie Zulauf findet ist die
Linke ein gutes Beispiel für
Der Zerlegung politischer Ideen
Durch neue Parteilichkeit die nur
Kurzen Zulauf findet auf Dauer
Keine Wirkung entfalten wird was
Gut ist der Leitung der Verwaltung
Die nötige Kontinuität zu geben
Es sind Prozesse der Veränderung
Der politischen Landschaft wie sie
Bewegungen weltweit zeigen für
Die Demokratien in Krieg und Krise
Anfällig auch sind doch schafft die
Größere Vielfalt keine Bedrohung
Sondern schwächt alle Extremisten
Womit vor allem die AfD die Neuen
Fürchten muss was besser ist als
Ein fragwürdiges Verbotsverfahren
Soll sich der uneinige Rand lieber
Selbst zerlegen dann kommt der
Frieden von alleine zurück weil
Die extremistischen Wähler noch
Schneller merken ihre Wahl führt
Zu keiner wirklichen Veränderung
Nun müssen diese Kräfte auch auf
Dauer gut aufgefangen werden wie
Zurück in die Mitte geholt werden
Damit die Demokratie wieder ohne
Geschrei gelassen langweilig dafür
Als Verwaltungsleitung funktioniert
Was zum inneren Frieden genügt

jens tuengerthal 4.1.23

Mittwoch, 3. Januar 2024

Gipfelruhe

Gipfelruhe

Ist über allen Gipfeln Ruhe
Weil keiner mehr kommt
Sich zu überbieten auch
Nur um einen Hauch
Höher noch zu steigen
Wie wir alle besser mehr
Ruhten als zu konkurrieren
Weil nichts am Ende bleibt
Als was wir in aller Ruhe
Genossen wenn wir erst
Ruhen sei alles vorbei
Fürchten manche die
Berge hinauf wie hinunter
Auf Brettern noch hetzen
Doch stiegen die Chancen
Zu überleben ruhten
Alle etwas mehr mit
Gelassenem Genuss
Würde weniger
Zerstört womit
Was für Goethe
Ein sicheres Ende noch war
Was allen auch droht zur
Überlebensperspektive
Der Kultur in ihrer Natur
Künftig werden könnte
Wenn statt Gipfelstürmern
Wie närrischen Abfahrern
Mehr Ruhe überall wäre

jens tuengerthal 3.1.24

Lustkreativ

Lustkreativ

Betrachte ich den Sex mit Abstand
Ohne Leidenschaft oder Gefühl hat
Diese Gruppengymnastik schnell
Etwas eher komisches denn noch
Erregend zu sein wie sie mit der Zeit
In vielen Beziehungen einschläft dort
Durch Gewohnheiten ersetzt wird
Was mich mit den Jahren lehrte
Wie wichtig Kreativität in der Lust ist
Diese überhaupt zu erhalten wie sich
Nicht nach der ersten Aufregung viel
Zu schnell dabei zu langweilen weil
Die Zahl der erwartbaren Neuerungen
Überschaubar bescheiden doch ist
Wie die Zahl der Körperöffnungen
Die zum Verkehr uns einladen dabei
Es irgendwann mehr darum geht sich
Die Langweile bei der Wiederholung
Nicht gleich anmerken zu lassen um
Die andere nicht zu sehr zu verletzen
Weil jede gerne ganz besonders wäre
Warum es sehr lohnend sein kann hier
Kreativ zu bleiben die Liebe zu erhalten
Wie der Lust eine Chance zu geben mit
Unerwarteten Wegen die womöglich in
Die Irre leiten können aber dabei uns
Helfen können über sich zu lachen
Was gemischt mit lustvoller Kreativität
Ein guter Zunder sein kann das Feuer
Alter Leidenschaft brennen zu lassen
Auch bei Windstille und Regen im Moor
Nur ein Feuchtgebiet zu erwähnen was
Zugegeben schon zu naheliegend ist
Wirklich aufregend zu sein aber als
Kalauer auf dieser liegen kann womit
Die zeitweise Stellung hier klar wäre
Denn auch wenn wir scheiden müssen
Wie die Volkslieder zu gerne sangen
Sollten wir uns genau dort erfreuen
Bevor wir uns scheiden lassen was
Gelegentlich die Notwendigkeit bei
Genügend kreativer Übung zeitweise
Relativieren konnte sein wir also
Lieber vorher mit Kreativität wie
Hingabe bei der Sache um sich
Die teure Scheidung zu sparen
Wie davor netteren Sex zu haben
Was am Ende noch zu belegen
Scheint wie Kreativität beim Sex
Gleich doppelt immer lohnt aber
Es fehlen mir echte Erfahrungswerte
Über mehr als zehn Jahre warum
Alle Theorie hier grau wohl bleibt
Wer kreativ ist wird es zu nutzen
Besser wissen als ich dichtete

jens tuengerthal 3.1.24