Samstag, 2. Dezember 2023

Eisklar

Eisklar

Liebe diese eisklaren Nächte
Wenn bei klirrendem Frost
Die Luft fast zu schneiden ist
Gedanken so klar werden in
Der Kälte die sie umgibt keine
Pollen die Atmung behindern
Der Boden hart gefroren ist
Schreibe dies auf dem Diwan
Mit Blick auf den kleinen Kamin
Der elektrische Illusionen schenkt
In halb virtueller Realität doch ein
Schöner Traum mir immer noch ist
Hitze lähmt mich eher aber diese
Frostige Kälte ist so wunderbar klar
Wie die Gedanken aus ihr werden
Bin wohl ein Kind des Nordens das
Lieber am Pol lebte als in den Tropen
Grönland liegt mir gefühlt viel näher
Als der Äquator mir kommen kann
Gegen Kälte gibt es Schutz aber
Wärme macht unausweichlich matt
So ist das Eis ganz klar für mich
Glücklich genieße ich es so jede
Jahreszeit zur ihrer Zeit zu lieben
Ihre Vorteile zu schätzen wie den
Milden Wechsel in hiesigen Breiten

jens tuengerthal 2.12.23

Geschlechterrollenspiel

Geschlechterrollenspiel

Die Geschlechter spielen Rollen
Miteinander umeinander in denen
Sie mehr Mustern gehorchen als
Dem vielleicht Gefühl was uns in
Verbindung zuerst brachte dabei
Geht es weniger um die gesuchte
Verbindung zur besseren Hälfte
Was an den Kugelgedanken noch
Erinnert nach dem die Menschen
Einst verbunden getrennt wurden
Um von da an ewig ihre bessere
Hälfte zu suchen was dann
Schon aus der Erwartung des
Besseren nur enttäuschen kann
Doch erklärt die Idee mit den nur
Hälften die sich suchen um dann
Vereint ein ganzes zu werden viel
Vom Geschlechterrollenspiel was
Ewig nur enttäuschen kann wie
Die Muster der Hälftensuche bis
In alle Ewigkeit fortsetzt statt mit
Dem was ist zufrieden zu bleiben
Was vielen Männern wohl läge
Sollten sie dazu nicht auch noch
Geprüft der Rolle entsprechen die
Ihre bessere Hälfte sich erhofft
Welche sie vielfach wirklich als
Besser schöner wunderbar sehen
Während diese häufig dazu neigt
Die Mängel abweichend vom Ideal
Ihrer besseren Hälfte zu sehen
Warum ich mich frage ob es nicht
Einfacher wäre wenn wir nicht
Beide die bessere Hälfte suchten
Was nur scheitern kann außer für
Erste verliebte Momente sowohl
Emotional wie sexuell sondern
Die weibliche Hälfte vielleicht viel
Glücklicher würde wenn sie sich
Mit der passenden dann natürlich
Schlechteren Hälfte zufrieden gäbe
Was alle paradiesisch leben ließe
Aber wohl nicht in unserer Natur
Liegt wie vielleicht zu viel von
Menschen erwartete die stets
Zum Besseren streben wollen
Auch wenn es ihnen damit
Im Ergebnis schlechter geht
Aber was wäre ich doch für eine
Untaugliche schlechtere Hälfte
Meinte ich besser zu wissen
Was für Frau gut wäre warum
Wenig Hoffnung besteht dass
Sich das Geschlechterrollenspiel
Je ändert oder aufhört aber wir
Könnten darüber lachen

jens tuengerthal 2.12.23

Freitag, 1. Dezember 2023

Lustwinde

Lustwinde

Lustwinde sind nicht jene
Die nach der Lust abgehen
Auch wenn solches wohl bei
Gelegenheit geschehen kann
Sondern meinte die Nähe 
Der Lust zum Sommerwind
Der uns voller Freude anweht
Müde Geister nochmal weckt
Um einander nah zu genießen
Sie weht manchmal schon
Ungeahnt zwischen den Zeilen
Küsst den Tau von feuchten Lippen
Wenn auch nur in Gedanken so
Doch wohlig überall spürbar wie
Ein warmer Sommerwind der die
Lust am Leben uns schenkt breitet
Sich Erregung überall aus wohin
Die Lustwinde uns wehen wenn
Wir nur wagen uns in den Wind
Zu stellen um sehen wohin er
Uns miteinander wohl treibt

jens tuengerthal 1.12.23

Liebeszug

Liebeszug

Wenn die Liebe richtig groß ist
Zieht sie irgendwie an einem
Finde ich dabei nicht nur die
Letzten Reste von Vernunft aus
Dem spärlich ausgerüsteten Hirn
Leere und Fülle hinterlassend
Mit mehr Gefühl als Verstand
Sondern viel mehr noch zwei
Oder auch nur einen zueinander
Um sich nah zu sein wie es dann
Kuschelig warm zu haben wenn
Es andernorts zieht weil gegen
Zug hilft die Liebe die zueinander
Zieht in kalten Zeiten doppelt
Wenn zwei sich aneinander wärmen
Wie sich herzerwärmend gut tun
Was eigentlich schon unter die
Strenge Kitschzensur fällt aber
Vor Weihnachten wie besonders
In der Liebe ist ja alles erlaubt
Womit hoffentlich alle Klarheiten
Beseitigt sind während es hier
Gerade ziemlich zieht wird es
Zeit allein ins Bett zu gehen
Was selten eine gute Idee ist
Wie den Zug zueinander noch
Attraktiver schnell macht
Führe noch einer

jens tuengerthal 1.12.23

Adventsnichts

Adventsnichts

Der Advent beginnt nicht mit
Dem ersten Türchen im Kalender
Auch nicht mit dem Verkauf von
Spekulatius ab dem 1. September
Auch wenn das meiner eher wäre
Als die Ankunft eines Herren der
Nicht meiner ist sondern nur für
Unruhe in der römischen Provinz
Palästina zeitweise sorgte was
Dort bis heute leider Tradition hat
Unter wechselnden Herrschaften
Sondern er beginnt liturgisch mit
Der Messe vor dem ersten Sonntag
Der Adventszeit also den Wochen
Vor Weihnachten an denen Christen
Die Geburt Jesu mehr feiern als das
Liturgisch bedeutendere Ostern wo
Ihr Herr wiederauferstand weil uns
Menschlich die Geburtstagsparty
Näher liegt als Auferstehung zu feiern
An die keiner mit Vernunft glaubt
So gesehen ist der Konsumrausch
Der Adventszeit für die große Party
Am Geburtstag des Gurus wohl
Eine gute Entwicklung weil sie den
Spirituellen Unsinn menschlich macht
In den dunkelsten Tagen des Jahres
Feiern wir dann nicht zur eigentlich
Wintersonnenwende die Rückkehr
Des Lichts im kommenden Jahr
Sondern die Geburt dessen der
Den Gläubigen ein Licht aufgehen
Ließ was zeigt wie gut die Übernahme
Vormals heidnischer naturreligiöser
Bräuche integriert wurde und als der
Advent erst Samstagnacht für die
Frommen Katholiken beginnt aber
Seit 1. September von mir mit den
Frischen Spekulatius gefeiert wird
Denke ich während ich die letzten
Vom letzten Jahr noch genieße
Die im März schon abliefen aber
Immer noch gut ankommen womit
Die Bedeutung von Advent was vom
Lateinischen Adventus Ankunft kommt
An dieser Stelle genug breit getreten
Wurde auch ohne ein Licht dazu
Noch entzünden zu wollen denn
Heute beginnt nichts als die gut
Gemeinten Adventskalender
Unserer liebsten Kinder

jens tuengerthal 1.12.23

Nichtstun

Nichtstun

Heute habe ich nichts getan
Aber viele Dinge geschahen
In mir um Gedanken zu werden
Die meine Welt verändern so
Findet vieles was es nicht gibt
Seine Wege zum Guten was
Glück genug schon wäre
Viel mehr nichts zu tun
Doch weit wichtiger heute als
Das Glück des kleinen Dichters
Der auf dem Berg sitzt und sich
Über das Glück aus Nichts freut
Ist ob dies nicht eine Anleitung
Zum Glück für viele sein könnte
Die besser weniger täten statt
Etwas mit Folgen zu unternehmen
Täten alle viel weniger ginge es
Der Welt damit bedeutend besser
Vielleicht kämen manche auch
Beim Nichtstun auf gute Ideen
Wie dieser Zustand eines völlig
Entspannten Glücks bleiben kann
Um friedlich miteinander zu leben
Sich das Nichtstun zu leisten
Könnte der größte Gewinn sein
Auf der Suche nach dem Glück
Wagten wir es nur den Dingen
In uns genug Raum zu geben
Wären viele viel glücklicher
Wenige wagen es je

jens tuengerthal 1.12.23

Produktief

Produktief

Wie produktiv etwas ist
Entscheidet über dessen
Wirtschaftlichen Erfolg
Weil wir auf Wachstum
Noch immer blind setzen
Auch wenn alles dringend
Viel weniger werden sollte
Besonders die Schäden
Die Menschen durch ihr
Dasein allein verursachen
Was sie ohne Rücksicht
Außer auf den Gewinn führen
Darum sollte Produktivität neu
Definiert werden nicht als eine
Menge mit Wachstum was nur
Schaden verursachen kann
Sondern als die Tiefe in der es
Nachhaltig konstruktiv wirkt also
Keine neuen Schäden verursacht
Wie eine Perspektive bietet die
Klima und Umwelt mehr nutzt als
Bisher schadet wie alles was dies
Weiterhin tut unproduktiv wäre was
Durch eine Weltklimasteuer leicht
In wenigen Jahren zu bewältigen
Wäre und so große Mittel zum
Nötigen Umbau in die dann endlich
Produktiefe Gesellschaft brächte
Dass keiner noch meinen könnte
Diese Anlage sei nicht produktiv
Was eine einfache Lösung wäre
Mal eben die Welt zu retten
Fraglich ob es jemand will

jens tuengerthal 1.12.23

Klimakonferenzschaden

Klimakonferenzschaden

Ob der Nutzen der Klimakonferenz
In der arabischen Wüste jemals
Den durch sie verursachten Schaden
Kompensieren kann scheint fraglich
Wenn im Zeitalter des Internet noch
Immer 100.000 Menschen meinen
In die Wüste reisen zu müssen
Blieben sie besser gleich da weil
Jeder Flug die Stratosphäre mehr
Schädigt als schlechte Kompromisse
Keiner diese hier noch braucht
So nett sie klingen mögen mit den
Zusagen von Millionen für Opfer
Wiedergutmachung könnte 
All dies via Videokonferenz auch
Erreicht werden kann die Präsenz
Nur der Repräsentation dient es
Ein großes Schulterklopfen ist wie
Gut wir alle für das Weltklima nun
Sorgen würden was Unsinn ist die
Konferenz bezeugt das Gegenteil
Diese neue Klimakonferenz belegt
Allein wir haben nichts begriffen
Machen weiter korrupten Irrsinn
Mit einem Öl Manager als Gastgeber
Ersparen wir uns dies künftig wäre
Mehr für die Welt gewonnen wer
Wie Fridays for Future dort noch
Präsenz zeigt ist Teil des Problems

jens tuengerthal 1.12.23

Kissingern

Kissingern

Wer in Washington nicht paranoid ist, spinnt.

Der Realpolitiker glaubt an Werte, er weiß aber auch, was machbar ist.

Ängstliche Menschen werden angesichts großer Möglichkeiten häufiger vom Zaudern befallen als von Kühnheit geleitet.

Militärpersonal ist blödes, dummes Vieh, das man als Bauernopfer in der Außenpolitik benutzt!

Wer das Öl kontrolliert, der beherrscht die Staaten; wer die Nahrungsmittel kontrolliert, der beherrscht die Völker; und wer das Geld kontrolliert, der beherrscht die Welt! 

Probleme muss man kondensieren, wenn man sie lösen will. Erst der Extrakt ist überschaubar.

Der Kommunismus findet Zulauf nur dort, wo er nicht herrscht.

Neue Leute dürfen nicht Bäume ausreißen, nur um zu sehen, ob die Wurzeln noch dran sind.

Erst wenn es um unbedeutenden Kleinkram geht, werden Auseinandersetzungen wirklich bitter.

Mäßigung ist nur bei denjenigen eine Tugend, von denen man annehmen kann, dass sie eine Alternative haben.

Wenn ich Interviews gegeben habe, möchte ich wenigstens wissen, was man mir nachher in den Mund legt.

Eine abgelesene Rede garantiert, dass Ihnen das Publikum nicht zuhört.

Tagesereignisse brechen über jeden herein, und wenn man da kein Konzept hat, nach dem man sie filtert, kommt man in die größten Schwierigkeiten.

Squash ist eine Sauna, in der man viel rennen muss.

Machtbewusstsein ist fast schon ein sexuelles Gefühl.

Das Nachkriegsdeutschland hatte gewaltiges Glück mit seinem ersten Bundeskanzler, dem großen Konrad Adenauer, der die Pendelbewegung Deutschlands zwischen Ost und West beendete.

In den Krisen ist der verwegenste Kurs häufig am sichersten.

Nächste Woche kann es keine Krise geben. Mein Terminkalender ist bereits voll.

Jeder Erfolg ist nur die Eintrittskarte zu einem schwierigeren Problem.

Macht ist das stärkste Aphrodisiakum.

Außenpolitik ist eine Kunst, die wie ein Handwerk aussieht.

Das Schönste an den meisten Männern ist die Frau an ihrer Seite.

Ein Kompromiss ist nur dann gerecht, brauchbar und dauerhaft, wenn beide Parteien damit gleich unzufrieden sind.

Amerika hat keine dauerhaften Freunde oder Feinde, nur Interessen.

Das Illegale erledigen wir sofort, das Verfassungswidrige dauert etwas länger.

Ich glaube, es wurde mehr Leid durch Propheten verursacht als durch Staatsmänner.

Als ich jung war, hielt ich 60jährige für eine andere Sorte Mensch. Jetzt glaube ich, 20jährige sind eine andere Sorte.

Die öffentliche Meinung entsteht nicht von selbst; sie wird gemacht.

Die Memoiren sind die Zeitbomben der Pensionisten.

Letztendlich wurden zwei Weltkriege geführt, um eben das, eine dominante Rolle Deutschlands, zu verhindern.

Zitate von Henry Kissinger 


Kissingern

Henry Kissinger der 1923 in Fürth als
Heinz Alfred Kissinger geboren wurde
Von wo der Jude Kissinger 1938 floh
Verstarb am 29. November 2023 also
MIt über hundert Jahren in Kent
Der Politikwissenschaftler war einer
Der wichtigsten Außenminister in der
Geschichte der Vereinigten Staaten
Er stand einerseits für eine auch
Gewaltbereite Realpolitik wie sie
Ihm nach dem Vietnam Desaster
Vorgehalten wurde war andererseits
Derjenige der das Waffenstillstands
Wie Abszugsabkommen in Vietnam
Aushandelte was ihm später noch
Den Friedensnobelpreis einbrachte
Dazu war er einer der Architekten
Der Entspannung im Kalten Krieg
Öffnete auch die Tore gen China
Nach seinem Ausscheiden aus der
Aktiven Politik war er noch lange
Direktor der sehr einflussreichen
Denkfabrik Council on Foreign Relations
Wie als Unternehmensberater tätig
So wurde der Flüchtling aus Fürth zu
Einem der einflussreichsten Menschen
In der Außenpolitik des vergangenen
Zwanzigsten Jahrhunderts dem mit
Den obigen Zitaten die sein Wesen
Als auch humorvoller Intellektueller
Gut spiegeln hier gedacht sei

jens tuengerthal 1.12.23

Donnerstag, 30. November 2023

Lustzufall

Lustzufall

Ist Lust je planbar
Oder doch eher nie
Weil die Faktoren an
Denen ihr Verlauf hängt
Keiner ganz erfassen kann

Sicher kann ich mich mit
Einer Geliebten dazu verabreden
Dann kommt es meist auch dazu
Wie beide es sich erhoffen doch
Scheint mir solche Planung eher
Der größte Lusthemmer zu sein

Will am ehesten dann ganz
Unbedingt wenn es gerade ein
Hindernis dazu zu überwinden
Noch gilt nicht alles nur nach
Plan zum Sex verläuft was
Dann schnell mechanisch wird

So überlasse ich die Lust zu gern
Dem Zufall auch wenn ich dafür
Alles tue den Zufall zu beseitigen
Auf das Ziel zuzusteuern was
Nach aller Erfahrung noch stets
Das Gegenteil erreicht hat wie
Widerstand gegen die Natur weckt

Es bleibt also widersprüchlich mit
Der Lust und ihren Wegen dennoch
Kommt es gelegentlich dazu was
Zeigen könnte die Natur ist viel
Stärker als meine Pläne schlecht
Vielleicht vertraute ich ihr besser
Mehr zu genießen was kommt

jens tuengerthal 30.11.23

Liebesabsicht

Liebesabsicht

Ist die Absicht zu lieben
Eine gute oder Unsinn
Weil sich hinter der Absicht
Hoffnung und Erwartung
Zu gerne verstecken die
Beide am liebsten die Liebe
Zerstören wie sicher bald
Enttäuschen weil keine ist
Erwartungen zu erfüllen

Liebe zu gerne jedoch ohne
Erwartung und Hoffnung am
Liebsten um zu genießen was
Kommt wie es will wie dieses
Nach seiner Art zu genießen
So zumindest der Vorsatz
Der zu gerne an der Realität
Die zwei Welten verbindet
Seine Grenzen dann findet

Habe die Absicht zu lieben
Weil die Liebe wunderbar ist
Das Leben verschönert wie
Nichts sonst auf der Welt
Doch bleibt das Schönste
Ohne Erwartung hoffnungslos
Was genießen lieber läßt was
Im vorübereilen kurz nur hält
Um nichts und alles zu sein
Für verschwindende Momente
Bleibt zumindest Freiheit mir
Was immer Liebe sein soll

jens tuengerthal 30.11.23

Zielverfehlung

Zielverfehlung

Wir verfolgen zu gerne Ziele
Um etwas erreicht zu haben
Am Ende oder überhaupt doch
Ändert die Zielerreichung nichts
Daran ob das sichere Ende kommt
Also der Tod alles von uns beendet
Meist sind Ziele eher im Weg um
Ein gutes geruhsames Leben
Zu führen wie es nötig wäre
Weil sie uns zu etwas anspornen
Was wir besser aufgäben um
Mit dem zufrieden zu sein was ist
Weniger wollen wie werden sollte
Unser Ziel sein genug zu haben
Statt Reichtum anzuhäufen mit
Nahezu Nichts genießen was ist
Als hohe Kunst zu verstehen die
Ein erfülltes Leben schenkte ohne
Ziele noch erreichen zu wollen
Das Wachstum der Zukunft muss
Ein weniger werden um für alle
Genug zu haben statt noch mehr
Zu wollen was keiner braucht um
Glücklich leben zu können was
Das einzige Ziel bleiben darf
Das nur mit weniger noch
Für alle erreichbar ist

jens tuengerthal 30.11.23

Kaufhaustod

Kaufhaustod

Die insolvente Signa Holding
Des Immobilieninvestors Benko
Zieht deutsche Kaufhäuser nun
In den erwartbaren Tod einer
Daseinsform die sich mit dem
Internet quasi erledigt hatte
Nur noch am Leben erhalten
Wurde aus Traditionsgründen
Warum das Berliner KadeWe
Sogleich verkünden ließ auch
Wenn es zu dem insolventen
Investor gehöre würde es noch
In hundert Jahren bestehen
Was in Berlin wo so manches
Erhalten wird was längst keine
Zukunft mehr hat eine findet
Nicht gänzlich unmöglich ist
Sei es als Kaufhausmuseum
Fraglich ob wir etwas verlieren
Oder eine neue Lebensform im
Versandhandel finden werden
Was bisher belegte Räume für
Eine neue Zukunft öffnen könnte
Statt um Kaufhäuser zu trauern
Sollten wir lieber kreativ sein um
Den Raum konstruktiv neu als
Städtischen Lebensraum zu nutzen
Das Ende von Signa passt gut zum
Ende der Dinosaurier Kaufhäuser

jens tuengerthal 30.11.23

Schneeweltfrieden

Schneeweltfrieden

Stapfe durch das frisch verschneite
Damit wie verzaubert friedliche Berlin
Merke wie alle Formen weich werden
Der Schnee den Lärm verschluckt
Alles langsamer und ruhiger wird
Wie wäre es denke ich wenn ein
Tiefer Frost mit Schnee die Welt
So lange anhielte bis sie ihren
Frieden so fände weil alles nun
Gedämpft langsamer ginge die
Menschen dennoch freudig wie
Im Übermut in den Schnee schrieben
Der alles neu und rein machte bis
Alle im Schnee Schlafen gingen
Wäre ein solcher Schneeweltfrieden
Nicht das schönste denkbare Glück
Alle blieben friedlich lieber zuhause
Weil die ganze Welt verschneit wäre
So alles stehen bliebe was nur für
Ökonomen katastrophal klingt die
Welt aber wunderbar befriedete
Das Klima auch noch rettete
Wie in Winterschlaf fallen ließe
Aus dem erwacht alles gut wäre
Im dann Frühling der Welt die
Wagte einfach still zu stehen
Was nur ein Märchen ist das nie
Realität werden wird aber ein
So wunderbar friedliches Gefühl
Schenkte dass es nichts mehr
Bräuchte was wir sonst wollten
Im endlich Schneeweltfrieden
Vielleicht macht der Traum
Den Frieden attraktiver

jens tuengerthal 30.11.23

Durchschnittschwankung

Durchschnittschwankung

Im Mann ohne Eigenschaften sagt
Ulrich zu Agathe seiner Schwester
Die gerade bei ihm einzog mit der
Er eine neue Lebensform beginnt
Als Geschwister die sich noch kaum
Kannten bis zum Tod des Vaters
Anlässlich dessen sie ihm mitteilte
Sie wolle ihren Mann verlassen
Worauf er ihr Asyl bot wie vorläufig
Auch immer dabei noch unklar doch
Mit mehr Anziehung als zwischen
Geschwistern sonst aber noch ohne
Willen bei ihm was daraus werden
Könnte oder soll das Leben sei eine
Mehr oder weniger große Abweichung
Von der Durchschnittsschwankung die
Sein für gewöhnlich ausmache wobei
Gewisse Abweichungen den sonst
Durchschnitt kaum verändern nach
Dem Menschen ihr Leben für eine
Beschränkte Zeit eben führen was
Über das eigene Leben mich nun
Nachdenken ließ denn wie groß
Ist diese Abweichung wirklich
Wo sind wir nur Durchschnitt um
Zu erledigen was nötig eben ist
Ein Leben unter Bedingungen in
Auf Durchschnitt getrimmter Gruppe
Gut und friedlich zu führen was
Nahelegt wenig abzuweichen um
Ungestört leben zu können also
Nicht zu sehr aufzufallen aber
Zugleich den Wunsch weckte
Ein eigenes zu führen was vom
Durchschnitt wie den anderen
Möglichst unbeeinflusst bleibt
Versuche es und spüre doch
Die Grenzen der Normalität
Welche wo wir abweichen uns
Isoliert was schön sein könnte
Angesichts des Durchschnitts
Doch zugleich ungewollt macht
Was schwerer erträglich ist wie
Die Anpassung an die überall
Durchschnittliche Gesellschaft
Erzwingt um in Ruhe zu sein
Dazwischen schwanken wir
Durch was wir Leben nennen
Mir nur geringen Abweichungen
Von der Geburt zum Tod

jens tuengerthal 30.11.23