Samstag, 21. Oktober 2023

Herbstrübsalsglück

Herbstrübsalsglück

Wenn der Sturm von Osten her
Mit Regen über das Land zieht
Wie das Meer gen Küste treibt
Alle hoffen die Deiche mögen
Halten Unglück zu verhindern
Auch Berlin feucht kühl grau
Wenig Licht nur zeigt wie im
November sonst die Tage sind
Im kaum noch goldenen Oktober
Fast trübsinnig grau doch welch
Glück liegt in solchen Tagen
Die bei warmem Tee mich
Würdigen lassen wie gut ein
Trockenes Haus ist in dem
Es vor dem Kamin auch wenn
Dieser nur elektrisch flackert
Gleich noch viel gemütlicher 
Dem Leser scheint der doch
Die ganze Welt um sich hat
Seine Höhle kaum verlässt
Um dort während die Blätter
Durch die Straßen wehen
Noch mehr zu genießen 
Weil der Herbst doch so
Vielfältig wild schön ist
Denke ich Herbstkind

jens tuengerthal 20.10.23 

Freitag, 20. Oktober 2023

Aberglaubensfrei

Aberglaubensfrei

Aberglaube beherrscht die Welt
Egal wie sich die Sekte wo nennt
Bestimmt mehr die Angst vor dem
Was nicht ist das Denken vieler
Menschen auch jene die allen
Göttern abschworen um Mammon
Der schnöden Götze des Marktes
Als allein selig machend zu folgen
Dieser Aberglaube ist so unsinnig
Wie jeder andere und macht die
Jünger so unfrei wie alle Gläubigen
Die sich von allmächtigen Göttern
Bewacht behütet kontrolliert wissen
Wie gelegentlich auch bestraft mit
Sintfluten und ähnlichem um dem
Albernen Jenseits weiter zu gehorchen
Machen wir uns frei davon was
Keiner käme es nochmal ernst
Noch nähme wie mit dem Respekt
Behandelte den uns die Gewohnheit
Als große Autorität weiter einflößt
Aller Aberglaube ist lächerlich wie
Unfrei zugleich weil es den Mensch
Der dank seines Bewusstseins sich
In Freiheit vor seinem Gewissen
Allein verantworten kann zurück
In einem System höherer Autorität
Fesselt wie höherer Gewalt sogar
Unterwirft die jenseits der Natur
Geaberglaubt liegen soll dem
Menschen ein Sittengesetz gibt
Was zugleich entmündigt wie
Zur Verantwortung ziehen will
Schlicht paradox dumm ist doch
Zur anerkannten Basis aller
Rechtsordnungen werden sollte
Weil keiner konsequent kritisch
Bis heute zu denken wagt aber
Göttliche Gebote moralisch nennt
Die lächerlichen Absolutismus
In geistiger Beschränkung noch
Für sich als erstes Festschreiben
Was den 10 Geboten schon bevor
Egal was noch folgte jede geistige
Autorität wie Moral wieder raubte
Als bloß lächerliche Machtversicherung
Eines zweifelhaften Aberglaubens
So handelt wer diesen folgt niemals
Moralisch egal wie falsch oder richtig
Sein könnte was in gleicher Weise
Für jedes Gesetz gelten muss was
Die letzte Entscheidung des
Gewissens noch infrage stellte
Also sich über dieses stellt was
Letzter Maßstab freier Menschen
Allein nur sein kann warum aller
Aberglaube wie alle Gesetze die
Das Gewissen bevormunden wie
Die Freiheit beschränken wenn
Wir es einmal besser haben wollen
Zu überwindende sind noch
Gibt es wenig Grund auf eine
Bessere Zukunft zu hoffen
Es liegt an uns allein sich aus
Selbstverschuldeter Unmündigkeit
Endlich konsequent zu befreien
Was mit dem Aberglauben beginnt
Ihr könnt es wenn ihr euch traut
Oder weiter abhängig beten

jens tuengerthal 20.10.23


Donnerstag, 19. Oktober 2023

Liebesdramen

Liebesdramen

Gestern erzählte mir ein
Wunderbar kluges Date
Die tragische Geschichte
Ihrer Ehe die mich der ich
Schon einige Geschichten
Die letzten Jahre so hörte
Auf ihre Art wirklich empörte

Sie hatte eine Liaison die sie
Mit schlechtem Gewissen gestand
Er auch worüber er schwieg der
Parallel an einem anderen Ort
In einem anderen Land ein
Zweites Liebesleben führte
Mit einer natürlich viel jüngeren
Um sein Ego zu bestärken
Ein Doppeleben also hatte
Was unter Umständen völlig
In Ordnung sein kann sofern
Beide gut damit leben können
Wie sie mit ihrer einst Liaison
Als sie von seiner nichts wusste

Über den Vater der anderen dann
Benachrichtigt weil dessen Tochter
Mehrfach abtreiben musste
Efuhr sie ohne zu ahnen davon
Ihr Mann war schon Teil der Familie
Dort auch geworden war also ein
Klassisches Doppelleben führt wie
Bis zum heutigen Tag noch ihr Herz
Wie damit ihren Körper besetzt
Was sie weiter zum doppelten Opfer
Seiner Feigheit noch macht also
Eine prekäre Liebeslage ist nach
Vielen vielen gemeinsamen Jahren
Die mich wütend empörte

Es ist mir völlig gleich wer mit wem
Warum schläft das sollen Paare frei
Nach Lust und Laune vereinbaren
Alle moralischen Grenzen sind mir
Immer eher fern gewesen aber
Eine emotionale Abhängigkeit mit
Schuldgefühlen zu fördern die nur
Durch eigene Lügen entstand ist
So widerlich feige dass ich hoffe
Sie befreit sich nach Überwindung
Ihrer Skrupel davon selbst nicht
Weil ich mir da viel erhoffte
Sie spielt in einer anderen Liga
Sage ich mir nicht zu sehr davon
Sich noch berühren zu lassen
Sondern weil Liebe Gerechtigkeit
Braucht und solche Dramen nur
Bestätigen wie gefährlich die
Emotionale Abhängigkeit sein kann
Wann es Zeit ist zu gehen
Wünsche ihr die Kraft auch
Um sich zu befreien wie ihn
Damit bloß zu stellen was
Ein gutes Ende wohl wäre

jens tuengerthal 19.10.23

Lesestoff

Lesestoff

Machen Bücher süchtig
Welchen Lesestoff brauche ich
Vor allem wieviel um nicht auf
Entzug nervös zu werden
Überlege ich und denke
Zwar lese ich ständig
Irgendwelche von über
100 Büchern mindestens
Parallel weil ich es liebe
Aber etwa nie Krimis
Auch keine Thriller
Sondern frei nach Laune
Was mich gerade mehr
Anspricht was schwankt
Sich durch vieles verändert
Bin kein eifriger Leser der
Bücher erledigt um sich
Dem nächsten zuzuwenden
Sondern ein Genießer der
Nur mit Lust in Ruhe liest
Wenn es nicht passt kommt
Anderes bis es passt denn
Bücher sind zum Glück die
Geduldigsten Liebsten aller
Aber wenn ich länger nicht
Zum lesen komme werde ich
Unruhig wie leichter nervös
Reagiere wie ein Süchtiger
Dem der Stoff gerade fehlt
Lese also nie wie süchtig
Genieße lieber jahrelang
Bin ein schlechtes Geschäft
Für jeden Buchhändler wohl
Aber ohne Bücher ginge nie
Schon abhängig also ein
Lustvoller Süchtiger womit ich
Den Rest meines Lebens noch
Zu erlesen versuche

jens tuengerthal 19.10.23

Gefühlsgelassen

Gefühlsgelassen

Gelassen mit Gefühlen auch
Umgehen zu können ohne zum
Opfer seiner Triebe zu werden
Die uns bellen lassen wo wir
Wären wir weise schnurrten
Scheint mir die hohe Kunst
Als Gipfel der Kultur welche
Vernunft und Freiheit stärkt
Bei der ich noch in meiner
Familie gegen das Erbgut
Der Cholerik zu kämpfen
Hatte um Ruhe zu finden
Die Gelassenheit ermöglicht
Möglichst viel Abstand finden
Zu allem um ungerührt zu 
Bleiben ist ein Weg der
Eine Immunisierung fördert
Aber in der Liebe schwer fällt
Sich seiner Kultur bewusst
Werden wenn der Teufel
Einen wütend reiten will
Hilft bei der Abgrenzung
Gegenüber eigenem Wahn
Es ist eine Art von elitärer
Abgrenzung als Kultur die
Freiheit und Mündigkeit als
Lohnender Nebeneffekt schenkt
Denke ich heute viel gelassener
Wie damit in allem freier doch
Es bleibt lebenslange Aufgabe
Ohne sicher zu wissen ob die
Kultur meine friedliche Natur
Fördert oder ich diese dazu
Überwinden muss scheint das
Ergebnis mündiger Freiheit
Lohnend genug mir heute

jens tuengerthal 19.10.23

Weltlage

Weltlage

Die Weltlage ist gerade
Ziemlich erschüttert zuungunsten
Von Vernunft und Freiheit
Die durch totalitäre Ideologie
Wie Floskeln ersetzt werden
Wäre die Welt tatsächlich ein
Globus eierte dieser gerade
Ganz gewaltig sowohl aus
Russland und China wie im
Nahen Osten schon wieder
Wo empörte Massen den
Terror von Islamisten sich
Zum Freiheitskampf wählen
Damit entgegen der doch
Natürlichen Entwicklung zu
Mehr Freiheit noch streben
Die in Europa schon mit der
Renaissance begann wie zur
Zeit der Aufklärung noch an
Tempo rasant zunahm was
Die heute Rechtsstaaten des
Freien Westens hervorbrachte
Das ideale Modell für die
Verwaltung einer Gemeinschaft
Nach heutigem Wissen ist das
Auch totalitäre Staaten imitieren
Sich den Anstrich von Legitimität
Zu geben der wertvoll erscheint
Doch was wird aus der Welt
Wenn zwar ganz demokratisch
Religiöse ungebildete Massen
Was oft miteinander einhergeht
Weil Aberglaube Denken ersetzt
Sich für Hass und Terror aussprechen
Dabei in einer Mehrheit auch sind
Wer führt und verführt die arabische Welt
Wo der Antisemitismus Kultur ist
Wie kommen wir wieder zu einem
Gleichgewicht der Gerechtigkeit
Bei klarem Übergewicht der Freiheit
Ist dies der natürliche Weg einer
Befreiten Menschheit oder braucht
Die Freiheit als Ziel Führung um
Sich nicht im Hass zu verlieren
Den wir traditionell gewohnt sind
Weil es leichter ist zu hassen
Als einander zu vergeben
Was hohe Kunst bleibt
Die sich nur manchen öffnet
Wer was so wenige können
Zum Maßstab des Gleichgewichts
Der Welt in schwerer Lage macht
Wird wohl viel Geduld brauchen
Bis die Welt wieder in sich im
Gleichgewicht dann ruht

jens tuengerthal 19.10.23

Gesprächskultur

Gesprächskultur

Wie nötig eine Gesprächskultur ist
Um miteinander zu reden wie durch
Gespräche einander zu verstehen
Scheint unstreitig schon Montaigne
Lobt sie im 16. Jahrhundert ganz
Ausdrücklich als Basis der Erkenntnis
Was ich für etwas übertrieben halte
Wenn die meisten sich lieber über
Ablenkungen und Empörungen
Noch unterhalten oder sich selbst
Durch Aufregung darstellen wollen
Gibt es weder Diskurs noch geistige
Entwicklung so kenne ich wirklich
Sehr sympathische Damen die zwar
Stundenlang reden aber nichts dabei
Zu sagen haben als Belanglosigkeiten
Ohne jeden intellektuellen Wert was
Zwischendurch sicher jeder mal plaudert
Aber wo nicht mehr kommt fehlt etwas
Was du erst nach einem auch geistig
So anregenden Gespräch merkst mit
Gebildetem Gegenüber von dem du
Begeistert noch lernen kannst statt
In der sonst Leere nur um dich noch
Zu kreisen die Klagen nicht zu hören
Die neben den Belanglosigkeiten der
Gegenpol kurzer Erregung sind doch
Wie reich kann ein Gespräch mit
Gebildeten spannenden Menschen sein
An denen du auch innerlich wächst
Denke ich dankbar wenn der Zufall
Ein solches mal wieder mir beschert
Was Glück genug schon ist kaum
Zu wagen dauerhaft von solchem
Austausch noch zu träumen was
Vielleicht zu viel des Guten wäre
Doch die Ausnahmen als Zeichen
Einer hohen Gesprächskultur zu
Sehen wie zu genießen ist was
Am Ende von viel Lärm bleibt
Sich voll Liebe zu erinnern

jens tuengerthal 19.10.23

Kulturdeutscher

Kulturdeutscher

Begreife mich als Kulturdeutscher
Weil die deutsche Kultur wie ihre
Traditionen mich geprägt haben
Die Familie seit vielen Generationen
In und mit dieser Kultur lebt was
Das geistige Erbe auch prägt
Zugleich fern allem Nationalismus
Halte ich Nationen für Krücken
Der Verlagerung von Herrschaft
Vom Absolutismus zur Demokratie
Die an den Rechtsstaat gebunden
Macht nur noch als Mittel zur
Verwaltung zeitweise verleiht
Eine neue Identität anstatt suchte
Wenn der König nun fehlen sollte
Zu meiner Geschichte gehören
Goethe und Lessing wie auch
Friedrich der Große und Barbarossa
Hermann oder Arminius genau wie
Thomas Mann Tucholsky Humboldts
Wie leider auch Hitler und die DDR
Zwei totalitäre Regime voller
Menschenverachtung dabei
Daraus wächst Verantwortung die
Mit Identität eng verknüpft ist
Gegen jeden Antisemitismus aufstehen
An der Seite Israels zu stehen
Gegen Rassismus wie jede
Totalitäre Macht und Gewalt wie
Putin sie seit über 20 Jahren ausübt
Als Diktator der vom KGB kam
In seinen Kriegen auch zeigt
Sich zur deutschen Kultur als
Teil meiner Identität zu bekennen
Ohne ein rechtsradikaler Identitärer
Damit je werden zu wollen heißt
Sich der Verantwortung zu stellen
Um die Zukunft zu gestalten weil
Eine Kultur nur bewegen kann
Wer sich ihrer Wurzeln bewusst ist

jens tuengerthal 19.10.23

Widerstandspflicht

Widerstandspflicht

Bin gerne ein Deutscher
Auch wenn es oft peinlich ist
Etwa beim Oktoberfest oder
Ähnlichen Bewegungen der Masse
Bekenne mich zur deutschen Kultur
Die Teil meiner Identität auch ist
Bin fern allem Nationalismus
Doch der kulturellen Wurzeln bewusst
Frage mich was daraus für mich folgt
Gibt es eine Pflicht zum Widerstand
Wenn Recht zu Unrecht wird sagte
Brecht einmal wie es vor ihm schon
Goethe und Papst Leo X. sagten
Warum dahinstehen kann ob der
Dichter der sich dem totalitären
Sozialismus anbiederte es je
Hätte nutzen sollen auch wenn
Der Milchschaum des alten
Antifaschismus alles milde
Zu färben scheint sogar die
Erinnerung an den zu lange
Antifaschistischen Schutzwall
Für viele Opfer heute sanft tönt
Dass kaum einer merkte wie
Ähnlich sich die Aufmärsche von
HJ und FDJ einst waren wie alle
Totalitären Regime sich näher sind
Als eines der Freiheit noch kam
Besteht darum eine Pflicht zum
Widerstand wenn die Erben der
SED hierzulande regieren wollen
Aus Erinnerung der Unfreiheit
In der Zeit des Nationalsozialismus
Resultiert daraus eine besondere
Pflicht der Deutschen zum
Widerstand gegen alle Populisten
Die zu laut wieder werden gerade
Was ich für mich bejahen würde
In bescheidenen Versen versuche
Zumindest nicht leise zu sein wie
Noch viel mehr gegen jeden der
Antisemitismus hier verbreitet
Sich gegen Israel gar richtet
An dessen Seite zu stehen
Historische deutsche Pflicht ist
Dies ist Teil meiner kulturellen
Identität die ich gerne verteidige
Wie mit Worten hochhalte die
Als Dichtung Teil der Kultur sind
Leider ist diese Sicht in der
Kulturszene in Deutschland
Selten deutlich zu hören weil
Dort lieber genuschelt wird
Den eigenen Antisemitismus
Unter sozialistischen Ideen
Noch dezent zu verstecken
Mit dann Palästinenser Solidarität
Bekenne mich darum deutlich
Zur Pflicht zum Widerstand
Gegen alle die Antisemitismus
Direkt oder indirekt verbreiten
Wer gegen Israel hetzt oder
Antisemitismus verbreitet ist
Nicht Teil meiner Kultur
Hier brauchte es lauten Widerstand
Zur Verteidigung der Kultur doch
Befürchte ich eine einsame Stimme
Im Kultururwald hier zu bleiben der
Seinen Antisemitismus weiter als
Solidarität mit den Opfern der
Unterdrückung tarnen will was
Zum Widerstand wecken sollte
Aus deutscher Verantwortung

jens tuengerthal 19.10.23

Mittwoch, 18. Oktober 2023

Lustautonom

Lustautonom

Wie gut tut es frei zu sein
Denke ich und frage mich
Warum wir uns in der Lust
So schwer damit tun sich
Vollständig selbständig
Wie damit autonom zu
Machen statt daran zu leiden
Wie so viele es noch an der
Onanie moralisch wie auch
Emotional tun weil diese
Ihnen ihre Unvollständigkeit
Scheinbar vor Augen führt
Unser Bedürfnis nach Nähe
Nicht ausreichend kompensiert
Weil wir immer alles wollen
Gefühle Lust Spannung wie
Befriedigung auf einmal um
Sicher unzufrieden zu bleiben
Wie im schönsten Glück dem
Unglück einen Eingang noch
Offenzuhalten als Schatten
Wie frei davon machte es
Autonom zu werden statt
Noch auf andere zu setzen
So ist Selbstbefriedigung der
Sichere Schlüssel zum Glück
Wagen wir es zu genießen
Ohne die ewigen Spiele
Mit sich völlig zufrieden
Keinen Launen unterworfen
Vor allem macht sie uns in
Der Lust endlich autonom
Was die Basis aller dauerhaften
Freiheit und Zufriedenheit ist

jens tuengerthal 18.10.23