Mittwoch, 4. Oktober 2023

Liebeslügen

Liebeslügen

Kann es Liebeslügen geben
Oder ist Liebe stets wahr wie
Aufrichtig voller Gefühl füreinander
Liebt nicht mehr wer sich anlügt
Oder erst recht wer es aus Liebe tut
Um der anderen gut zu tun damit
Ob es dabei um Kommentare
Zum Äußeren geht wie das gerne
Gefragte wie sehe ich aus oder
Den Kern der Gefühle wie die
Frage an was du gerade denkst
Am liebsten an dich hören will
Das ich liebe dich ein Echo braucht
Ganz egal was wir gerade dachten
Auch wenn das glückliche Lächeln
Dafür in Momenten gestellt ist
Kann es als Würdigung der Liebe
Auch gesehen werden die um die
Andere nicht zu verletzen sondern
Glücklich zu machen eine Lüge
Voller Liebe sicher wert sein kann
Die besser tut als auf ich liebe dich
Mit Montaigne was weiß ich schon
Immer skeptisch zu antworten weil
Liebe auch Rituale der Erfüllung wie
Beglückung braucht zu bleiben
Ist es moralischer diese zu erfüllen
Als unnötig zu enttäuschen weil
Kleinigkeiten vielleicht ablenken
Nicht zu lügen dabei auch wenn
Hilft auf die Frage oder Erklärung
Zu antworten wenn du mich so
Fragst oder es so sagst denke ich
Genau das voller Glück auch was
In dem Moment sicher wahr ist
Wie alles vorher zur Geschichte
Macht die kein Wort wert ist wo
Die Liebe mit Vernunft wie Gefühl
Alleine herrscht im guten Glück
Was so eher bleiben kann als
Manche Illusion der Wahrheit
Was die Liebste glücklich macht
Kann sicher nicht falsch sein
Was immer Wahrheit oder Lüge
Für wen ist zählt in der Liebe
Das Glück im Moment

jens tuengerthal 4.10.23

Genusskoeffizient

Genusskoeffizient

Gibt es eine Konstante für Genuss
Den Maßstab der diesen angibt
Welcher für alle überall immer gilt
Oder ist der Genuss ein so weit
Subjektiver Faktor dass es nie
Eine Konstante für alle geben kann
Wenn Genuss eine positive Empfindung
Der Sinne ist die zu körperlichem oder
Geistigen Wohlbefinden führt was
Mindestens ein Sinnesorgan erregt
Könnte es objektive Maßstäbe geben
Ab wann ein Genuss vorliegt doch
Wird die Bewertung dessen wie der
Faktor des Wohlbefindens stets so
Hochgradig subjektiv sein dass es
Absurd wäre ihn formelhaft nach
Grundsätzen der Mathematik hier
Berechnen zu wollen vor allem weil
Mehr Gründe des Wohlbefindens uns
Unbekannt sind als die wenigen so
Vielleicht berechenbar bekannten
Faktoren die vergleichbar sind was
Den Genuss der in der Lust steckt
Die Epikur schon zum Zentrum seiner
Philosophie als höchstes Ziel allen
Menschlichen Strebens zu einer der
Großen Unbekannten des Seins 
Die jeder für sich entdecken muss
Was vielleicht die wichtigste Aufgabe ist
Um das Leben lustvoll zu genießen
Da alles übrige Zeitverschwendung ist
Wie müßige Vergeudung beschränkter
Lebenszeit die wir besser genössen
Was vielen bis heute schwer fällt die
Nur ihre Pflicht erfüllen oder eben tun
Was sein muss ohne jede Lust dabei
So gibt es wohl keinen Koeffizienten
Weil der Genuss höchst subjektiv ist
Aber doch eine klare Priorität der Lust
Am Leben vor allem um zu genießen
Was bleibt weil mehr wird es nicht

jens tuengerthal 4.10.23

Freiheitskampflos

Freiheitskampflos

Immer wieder ziehen Menschen
In den Freiheitskampf was mir
Als ein Paradoxon erscheint das
Sein Ziel schon mit der Wahl des
Mittels ausschließt also Unsinn ist
Weil in Freiheit zu leben bedeutet
Um nichts kämpfen zu müssen wie
So zu sein wie wir es wollen wohin
Immer das wen nach seiner Fasson
Auch führen mag ist es sicher kein
Kampf um das was sein soll sondern
Das Vokabular der Unfreiheit was
Den Geist der Freiheitskämpfer lenkt
Ob wir heute so frei lebten wenn
Nicht andere gegen die Unfreiheit
Gekämpft hätten um sich so der
Freiheit langsam anzunäher ist eine
Andere sicher strittige Frage auch
Weil System sich immer selbst unter
Bedingungen der Freiheit optimieren
Warum dieser Weg in der Natur lag
Aber völlig irrelevant für die Frage
Ob Freiheit erkämpft werden kann
Oder der Krampf des Kampfes für
Hehre spätere Ziele lohnt wie etwa
Ein Ende der Ausbeutung doch bleibt
Freiheit nicht erkämpfbar sondern
Nur als Status erlebbar wenn wir
Zuvor alle Kämpfe sein lassen
Was noch ein weiter Weg ist
Fürchte ich in einer Gesellschaft
Die Wettkämpfe als Vergnügen sieht
Um einander zu besiegen wie damit
Immer unfrei auf den nächsten Kampf
Zu warten bis sie endlich aufgeben
Um Freiheit noch kämpfen zu wollen
Denke ich bei der Beobachtung des
Wahlkampfes in der Provinz

jens tuengerthal 4.10.23

Wahrheitslügen

Wahrheitslügen

Wer kennt die Wahrheit
Außer den Gläubigen die
Eine höhere zu besitzen
Glauben doch sonst wird
Das Eis für Wahrheitsbesitzer
Immer dünner weil alles sein kann
Wer denkt also infragestellt
Woraus kritisches Denken
Als Prinzip resultiert
Was manche eher verunsichert
Die gerne wissen wollen wie
Es ist und überhaupt alles
Genau geplant vermessen
Haben im geordneten Leben
Sapere aude - habe Mut war
Schon das Motto der Aufklärung
Die sichere Erkenntnis suchte
Wie die Welt erforschen wollte
Was wir seitdem taten um nun
Zu merken wie unsicher alles ist
Vom Welle-Teilchen-Dualismus
Auf der subatomaren Ebene bis
Zum Urknall oder auch nicht wo
Wir in Universen weiter denken
Wer in dieser Welt behauptet zu
Wissen was die Wahrheit ist hat
Wenig von der Wirklichkeit wohl
Mitbekommen doch ist damit die
Behauptung von Wahrheit gleich
Eine Lüge weil sie alle anderen
Sichten als unwahr ausschließt
Oder nur eine vorläufige Krücke
Bis etwas anderes bewiesen ist
Wie ist es mit der gerichtlichen
Eidesformel nichts als die Wahrheit
Zu sagen was doch keiner kann
Außer wer blind seine Sicht als
Wahrheit definiert wie damit auch
Intolerant logisch wird also um
Den rechtlichen Anforderungen
Zu genügen schlechte Eigenschaften
Annimmt was nur falsch sein kann
Wie aller Moral entgegensteht
Womit die Wahrheitsanforderung im
Recht sicher nicht das wahre ist
Von Wahrheit verstehe ich nichts
Aber die Wirklichkeit infrage stellen
Scheint mir wichtiger als Meineide
Welche Gerichte zu schwören uns
Nötigen wollen was genug über
Den Wert ihrer Urteile uns sagt
Weil Recht nur ein untauglicher
Kompromiss fern der Moral ist
Die allein aus dem Gewissen taugt
Vielleicht würde es schon helfen
Weniger von Wahrheit zu reden
Die vielen Lügen zu vermeiden
Wird doch wer ein wenig versteht
Wissen wie wenig wir nur wissen
Sich darum lieber enthalten statt
Verlogene Eide zu schwören wie
Der Staat es bis heute verlangt

jens tuengerthal 4.10.23

Dienstag, 3. Oktober 2023

Lustvereinigung

Lustvereinigung

Vereinigen wir uns in der Lust ganz
Um zusammen Befriedigung zu finden
Oder bleiben wir besser immer zwei
Die zwar mittig dabei verbunden
Egal nun wie und wo doch nah
Jeder für sich genießen kann
Was sie einander im besten Fall
An Lust und Befriedigung schenken
Überlegte ich lange und finde den
Gedanken der Einheit in Zweiheit
Viel verlockender wie nach der
Natur die für mich ja alles ist
Unserem Wesen naheliegender
Wer genießt was wirklich ist
Kann dies mit Lust gestalten
Die sich etwas anderes träumen
Müssen darin Wege finden was
Nicht nur körperliche Harmonie
Die beim Sex schon ein Glück ist
Sondern auch geistige Nähe braucht
Also synchron geteilte Phantasien von
Symbiotischer Lusterfüllung in eins
Was sich zwar toll anhört aber das
Ziel so hoch hängt dass die dabei
Erwartung sicher enttäuscht was
Sich erspart wer genießt was ist
Zwei die zwei bleiben sich nur
Irgendwo halt nah auch sind
Wofür ich realistisch eher noch
Plädiere als irreale Vorstellungen
Die es nur komplizierter machen
Körperlich und geistig synchron
Ist ein Problem mehr für zwei
Ohnehin schwer kompatible Wesen
Was ich mir lieber erspare um das
Mögliche mehr zu genießen was
Dann schön genug sein kann

jens tuengerthal 3.10.23

Liebeseinheit


Liebeseinheit

Braucht die Liebe die größte nur
Mögliche Einheit um zum Glück
Gemeinsam finden zu können
Sollen wir uns quasi symbiotisch
In allem einig finden auch wenn
Die Erfahrung lehrt wie völlig
Unrealistisch solche Hoffnung
Immer bleiben wird steht der
Traum von großer Liebe die
Alles denkbare teilen kann wie
In der Teilung das gemeinsame
Glück noch verdoppelt wie es
Romantische Gedanken sagen
Nach Versuchen der Symbiose
Bin ich heute völlig glücklich wo
Die geteilte Zeit genossen wird
Wie sich dafür zumindest noch
Überschneidungen genug finden
Egal was das Gefühl uns dabei
Mit Beteiligung der Hormone alles
Vorgaukelt ist es dann zumindest
Die gelebte Liebesrealität welche
Glücklich genug machen kann
Glaube nicht dass es die Liebe in
Allem wie immer und überall gibt
Was bliebe dann auch von uns
Aber es gibt nette Schnittmengen
Die genügen was ist zu genießen
Es für verzaubernde Liebe zu halten
Finde das mehr als genug Einheit
Die mehr Glück bringen kann als
Unsere Wiedervereinigung vielen
Denke ich und bin zufrieden mit
Weniger von dem mehr bleibt

jens tuengerthal 3.10.23

Literavielfalt

Literavielfalt

Habe heute vielfältig gelesen wie
Die literarischen Reisen genossen
Begonnen mit Philipp Bloms neuem
Essayband mit klugen Anmerkungen
Aufklärung in Zeiten der Verdunkelung
Der wie immer gut weiterdenken lässt
Die Notwendigkeit einer Aufklärung aus
Dem Kontext klug philosophisch ableitet
Wie dies in anschließenden Fußnoten
Die ein Band im Band noch sind
Mit weitem Fundament erläutert also
Ein freudiger Ausflug in das Denken
Der Gegenwart wie seine Notwendigkeiten
Darauf folgte ein Kapitel mal wieder im
Mann ohne Eigenschaften der mich
Mit seinen feinen tiefen Blicken noch
Bei jedem Lesen angenehm überrascht
Diesmal in Wegen der Schwester die
Guten Gewissens tut was sie für
Nötig hält zur Gerechtigkeit auch
Wenn diese erst geschöpft so wird
Die nun drei Literaten Biografien über
Wieland Fontane und Thomas Mann
Weiteten wunderbar den Horizont für
Literarische Hintergründe die Leser
Auf den ersten Blick gern überlesen
Zog mich in verschiedene Jahrhunderte
Wie Zeiten und deren Wirkungen bis
In die gegenwärtige Wahrnehmung
Von Literatur was als Autor eine so
Große Bereicherung ist dass ich nun
Wo möglich jeden Tag einige Seiten
In solchen Bänden lesen werde um
Das Bewusstsein für meine Sprache
In Lyrik und Prosa zu schärfen auf
Die Theorie folgten dann noch einige
Seiten Literatur in Joseph und seine
Brüder wie auf der Suche nach der
Proust verloren gegangenen Zeit
Was sich alles spannend ergänzte
In meinem Kopf kulturell mischte
Die heute größtmögliche Reise
Durch Zeit und Raum in deutscher
Literatur in ihrer Vielfalt war was
Zum Einheitsbrei doch passte auch
Wenn Proust eine französische Note
Dazu gab wie ein guter Wein von den
Hängen unserer westlichen Freunde
In der Vielfalt der Bücher die mich
Wie meinen Diwan umgeben findet
Sich ein europäisches Universum
Was mir Freude und Glück schenkt
Das ich dankbar immer genieße
Während ich dies hier dichtend
Den guten Bach geklimpert höre
Noch weiter zurück reise aber
Ganz gegenwärtig verzaubert bin

jens tuengerthal 3.10.23

Konkurrenzlos

Konkurrenzlos

Wir stehen ständig im Wettbewerb
Immer geht es darum wer gewinnt
Wollen wir irgendwo Sieger sein
Als sei nicht das höchste Glück
MIt allem zufrieden nichts mehr
Zu brauchen wie befriedigt zu sein
Streben wir danach uns möglichst
Konkurrenz zu machen ob es nun
Im Beruf Spiel oder Sport ist sind
Wir nie konkurrenzlos sondern
Immer Wettbewerber gegeneinander
Was mir noch nie gefallen hat
Bin lieber konkurrenzlos glücklich
Befriedigt und zufrieden mit dem
Was ist statt noch mehr zu wollen
Um darin in Ruhe zu bleiben was
Vielen die sich vom Markt mitreißen
Lassen fremd und absurd vorkommt
Fände die Welt konkurrenzlos viel
Schöner und friedlicher sicher was
Mehr sollte ich also je wollen
Denke ich und ziehe mich aus
Allem Wettkampf zurück um in
Frieden zu leben statt zu besiegen
Um so mehr wir so werden um so
Glücklicher und friedlicher wird die
Welt in Zukunft endlich sein
Vielleicht wäre es den Versuch wert

jens tuengerthal 3.10.23

Eintopfliebe

Eintopfliebe

Liebe guten Eintopf
Über Stunden gekocht
Wie vorher geschält
Geschnippelt angebraten
Alles zusammen gegart
Kartoffeln und Möhren
Auf Speckzwiebelbett
Mit beliebigen Varianten
Sind eine Delikatesse wie
Sie der Alte Fritz wünschte
Manchmal frage ich mich
Ob die Liebe zum Eintopf
Teil meiner Kultur auch ist
In Bremen geboren wie dann
In Frankfurt aufgewachsen
In Heidelberg Abitur und studiert
In Berlin die längste Zeit nun
Bin ich selbst so ein Eintopf
Die väterliche Familie noch
Aus Thüringen als es damals
Sachsen-Gotha hieß aber der
Vater in Güstrow geboren doch
Nachkrieg im Siegerland
In Frankfurt aufgewachsen
Die mütterliche Familie aus
Bremen und Hannover das
Nordische Gewicht in mir macht
Alles zusammen einen irgendwie
Deutschen Eintopf halt hilft ja nix
Es ist wie es ist zusammengewürfelt
Lang genug gegart wird es essbar

jens tuengerthal 3.10.23

Zweiheit

Zweiheit

Wenn zwei eins werden
Gibt es beide nicht mehr
Aber ein neues was aus
Zwei die eins sind dann
Bestehen soll aber auch
Flachgelegt geteilt bleibt
Sobald die Vereinigung
Beendet wird wie dabei
Meistens auch für sich
Erlebt sonst schizophren
Wohl wäre was zeigt
Zwei bleiben auch zwei
Wenn vereinigt schon eins
Damit besser leben könnte
Mehr Einheit bringen als
Eins zu nennen was zwei
Immer bleiben muss aus
Der Natur wenn sich nicht
Eins ganz verlieren soll
Oder beide für ein Drittes
Nicht mehr sind was keins
Überleben ließe warum die
Zweiheit auf ihre Art wohl
Lebensverlängernd wäre

jens tuengerthal 3.10.23

Einheitsbrei

Einheitsbrei

Ist die deutsche Einheit eine
Politische oder eine kulturelle
Frage überlegte ich bevor ich
Mit dem Schreiben der Verse
Zum 3. Oktober 23 dem 33.
Jubiläum der deutschen Einheit
Die auch Wiedervereinigung
Gerne genannt wird weil so
Wieder zusammenwächst was
Zusammengehört wie es
Willy Brandt formulierte der
Noch aus der Zeit vor unserer
Vierzigjährigen Trennung stammt
Den ich vielfältig kritisch eher sehe
Was hier aber keine Rolle spielt
Entschied mich es diesmal in dem
Ordner Kulturgeschichte zu speichern
Weil es um kulturelle Trennung geht
Die Einheit wurde politisch vollzogen
Die vereinigte Bundesrepublik wurde
Ein souveräner Staat mit weiterhin
Klarer Westbindung aber lange noch
Gepflegter Freundschaft zu Russland
Wie Verträgen mit Polen welche die
Verlorenen Ostgebiete als Preis der
Wiedervereinigung endgültig aufgaben
Aber wurden wir kulturell ein Land
Werden wir was uns so lange in den
Köpfen trennte jemals überwinden
Gestern hörte ich zwei Frauen sich
Über ihre Erinnerungen an die Wende
Vor einer Ostberliner Bar reden von
Von denen eine Westberlinerin war
Die Wende in Schmargendorf erlebte
Meinte die DDR wäre ihr bis dahin
Ferner als Japan gewesen ein anderes
Land was sie sich graubraun vorstellte
Wie die meisten Häuser jenseits der
Damals Mauer an der sie aufwuchs
Noch waren was sehr gut ein Gefühl
Wiedergibt auch wenn es teilweise
Übersiedler hier wie dort gibt die das
Experiment wagen in das ehemals
Fremde Land was nun ihres sein soll
Zu ziehen aus ganz vielen Gründen
Später unterhielt ich mich vor einer
Bar am Platz noch mit einem ebenfalls
Westberliner der die Wende mit 15
Erlebte aber seine erste Freundin in
Potsdam hatte warum das fremde
Land ihm schnell persönlich nah kam
Der an den Platz zog weil er sich hier
Wohlfühlt und der über meine Sicht
Der kulturellen Trennung staunte
Habe das was die beiden Damen
Plauderten schon von verschiedenen
Freundinnen aus Westberlin gehört
Die nie in den Osten zögen andere
Finden es eher harmlos und egal
Manche wohnen einfach dort wo
Sie eine gute Wohnung fanden
Ohne sich um West oder Ost
Noch weiter Gedanken zu machen
Dies mischt sich zu einem Brei der
Einheit die es faktisch gibt die aber
In vielen Köpfen nie stattfand wie
Weiter deren Identität noch prägt
Einige meiner Liebsten kamen aus
Dem Osten andere aus dem Westen
Wir haben eine andere Sozialisation
Wuchs als Kind des Kalten Krieges
Dessen Großvater noch für die NATO
Bilanzierte mit der Vorstellung auf der
Feind steht im Osten wie für mich sich
Jedes Bündnis mit den Erben der SED
Egal ob sie sich Linke nun nennen als
Dem alten Klassenfeind verbat was für
Viele albern und übertrieben klingt
Die Neigung der Wähler:innen im einst
Osten zu extremen Parteien könnte dies
Misstrauen gegenüber der Einheit in den
Köpfen der Demokratie bestätigen oder
Ein normaler politischer Wandel sein
Wie er auch in vielen anderen Staaten
Des ehemaligen Ostblocks weiterhin
Zu beobachten ist also keine deutsche
Besonderheit der Trennung sein weil
Die Kultur im Osten eine andere war
Auch in manchem im positiven Sinne
Wo der Westen mehr hätte lernen können
So leben wir weiter im Einheitsbrei der
Irgendwie zusammengefügt die zwei
Staaten in einem leben lässt weil es
Teil der liberalen Toleranz auch ist
Jeden nach seiner Fasson sein zu lassen
Es gibt eine politische Einheit wie staatlich
Die faktischen Folgen deren Vollzug wir
Seit 33 Jahren nun leben doch fehlt
Die kulturelle Einheit bis heute weil
Wir in den Köpfen Feinde waren die
Sich wenig um eine gemeinsame
Kultur nun bemühen sondern mit
Dem was ist halt überleben aber
Es bleibt uneinheitlich im großen
Einheitsbrei der nicht einfach so
Zusammenwächst sondern mehr
Gemeinsame statt geteilter Kultur
Bräuchte ein Land zu werden aber
Vielleicht passt es gut in das
Künftige Europa der Regionen so
Zwei in eins zu bleiben irgendwie
Halt zum Einheitsbrei verrührt

jens tuengerthal 3.10.23

Montag, 2. Oktober 2023

Lustmagie

Lustmagie

Von allem Hokuspokus halte ich mich
Als Aufklärer lieber fern der die Freiheit
Größer schreibt als magische Hoffnung
Die höhere Erkenntnisse versprechen
Lese keine Horoskope noch will ich mit
Sterndeutern oder sonst spirituell sehr
Angehauchten viel zu tun haben doch
Der Lust lasse ich gerne ihre Magie
Die dem schlichten Vollzug eine erst
Besondere Stimmung schenken kann
Weil sie voneinander verzaubert was
Den bloß Geschlechtsorganen die
Sich irgend kontaktieren wollen den
Höheren zauberhaften Reiz schenkt
Welcher uns dabei fliegen lässt statt
Es nur als seltsame Gymnastik mit
Verbal schlichtem Stöhnen zu sehen
Was zwar realistisch wäre aber der
Lust ihre Magie völlig raubte was
In Anbetracht der Schönheit so
Genossen wie geteilter Momente
Doch eher schade wäre denke ich
Warum die Lust mir magisch bleibt
Wie Frauen Wunder die ich anbete
Die eine dann wie keine mir ist auch
Wenn jedes Lehrbuch vom Gegenteil
Leicht überzeugen könnte lebt es sich
Lustvoll magisch viel schöner

jens tuengerthal 2.10.23

Liebeszauberei

Liebeszauberei

Liebe verzaubert jeden Tag
Lässt grauen Nebel strahlen
Als schwebten wir ganz in rosa
Über den Wolken die das Leben
Alltäglich so gerne verhängen
Mit Hindernissen und Problemen
Während Liebe dafür Lösungen
Zaubert einander zu genießen
Wie den Traum von Liebe zu leben
Auch wenn Erfahrung uns lehrt
Es könnte wieder scheitern
Wenn die immer gleichen Probleme
Wie Gewohnheiten uns Grenzen ziehen
Schafft es Liebe noch alle Zweifel
Mit ihrem Strahlen auszublenden
Beleuchtet die Tage wunderbar
Statt sie zweifelhaft zu verdunkeln
Wie es viele Beziehungen nur tun
Die sich bloß an Gewohnheiten
Noch halten statt zu gestalten
Diesen Zauber frei fliegen zu lassen
Ist vielleicht die größte Kunst der
Glücklichen Liebe die vertraut
Es wird schon alles werden
Was von Liebe getragen
Mehr ist es nie

jens tuengerthal 2.10.23

Ideenbremse

Ideenbremse

Die Energiewende ist ein unendlicher
Fundus für Kreativität und Ideen wie
Wir das Thema der Zukunft umsetzen
Auf einem freien Markt ließe sich hier
Gestalten und neues aufbauen doch
Ist die Ideenbremse wie die Macht der
Bisherigen Monopolisten größer als
Das kreative Potential was durch stets
Neue Regelungen ausgebremst wird
Die jegliche Lust am Unternehmertum
Rauben wie uns zu gut verwalteten
Wahrern alter Monopole macht an
Denen die immer gleichen verdienen
Innovation braucht Freiheit wie auch
Freiraum statt normierte Förderung
Im engen Korsett staatlicher Zulässigkeit
Denke ich und fühle mich gelähmt im
Verwaltungsstaat der zu wenig ändert
Noch Mut zur Gestaltung je macht
Wer die Zukunft gestalten irgend will
Sollte von Besitzständen Abschied
Nehmen um kreativ neu zu machen
Aber ob das in Deutschland noch je
Etwas werden kann scheint fraglich
Lösen wir die Ideenbremse lieber auf
Statt auf staatliche Lösungen noch
Zu hoffen der lieber noch erzieht
Statt kreativ fördert wie den dafür
Nötigen Freiraum aufzuhalten

jens tuengerthal 2.10.23

Balkanbalkon

Balkanbalkon

Der Balkan ist der Balkon Europas
Hier begannen Weltkriege wurden
Diese auch blutigst ausgefochten
An dessen Einigkeit zeigt sich die
Fähigkeit Europas zur Integration
Wie Konflikte erfolgreich zu lösen
Während Putin in der Ukraine ganz
Langsam an Boden verliert lenken
Die balkanischen Brüder in Serbien
Mit ihrem Aufmarsch an der Grenze
Zum Kosovo die Aufmerksamkeit
Auf ein weiteres ungelöstes Feld
Künftiger Konflikte wie wollen wir
Serbien und den Kosovo jemals
Gemeinsam in Europa integrieren
Solange für viele Serben der Kosovo
Zumindest Teile von ihm zu Serbien
Wie zur heldenhaften Nation gehören
Die sie dort verteidigen möchten 
Passt wer an Nationalstaaten glaubt
Je nach Europa dieses postnationale
Gebilde was aus einer ursprünglich
Ökonomischen Union eine endlich
Gemeinschaft der Völker schuf die
Lange sich als Erbfeinde auch sahen
Wie Deutsche und Franzosen etwa
Können wir Serben und Albaner je
Friedlich nebeneinander leben lassen
Schaffen sie es ohne militärische
Aufsicht und Kontrolle sich nicht mehr
Den Schädel einschlagen zu wollen
Wie den anderen Räuber zu nennen
Was Deutschen Franzosen Polen bis
Heute vorbildlich gut gelang auch wenn
Die endgültige Oder-Neiße-Grenze der
Preis der deutschen Einheit war wie
Der Raub Ostpreußen sicher gegen
Völkerrecht noch verstieß war dies
Eine friedliche Union sicher wert die
Eine lange Erfolgsgeschichte ist
Vielleicht sollten wir deutlicher auch
Für Ungarn und Polen machen das
Die Europäische Union postnational
Notwendig ist weil den Nationalstaat
Seine finanzielle Autonomie ausmacht
Welche mit der Währungsunion deren
Teilnehmer viele noch werden wollen
Logisch endete was in eine immer
Engere politische Kooperation wie
Verwaltung führen muss weil die
Nationen keine Zukunft mehr haben
Leben und Handel grenzenlos sind
Was eigentlich alle längst wissen
Die sich mit Grundlagen der Nation
Wie der Autonomie der Staaten je
Beschäftigten und wie Kant schon
Im Ewigen Frieden richtig schrieb
Kann dieser nur durch ein System
Von Verträgen erhalten werden die
Eine dauernde Abhängigkeit schaffen
Es gibt keine Zukunft der serbischen
Nation in Europa so wenig wie der
Anderer Nationen in postnationalen
Verbünden weil diese den Kern der
Nation die nur noch eine kulturelle
Erinnerung bleibt erledigt haben was
Viele bis heute nicht begriffen haben
Es ist gut wenn Europa weiter wächst
Auch die Ukraine und Russland aufnimmt
Was noch unvorstellbar uns scheint
Den Balkan postnational integriert was
Noch so lange dauern wird bis die
Menschen begreifen Union heißt
Frieden und Freiheit dagegen
Bedeutet Nation Krieg und Neid
Abgrenzung wie nie endende
Konflikte ohne eine Perspektive
Dann wird der nationale Balkon
Des Balkan Teil der Union in der
Menschen die Sprache sprechen
Welche ihrer Herkunft entspricht
Wie jeder nach seiner Fasson
Glücklich werden darf ohne eine
Nation in Europa zu brauchen

jens tuengerthal 2.10.23

Impfnobel

Impfnobel

Das Nobelpreiskomitee hat mit dem
Diesjährigen Medizin Nobelpreis ein
Deutliches Statement für das Impfen
In Zeiten von Covid abgegeben indem
Es zwei Forscher:innen mit Preisen
Für ihre Grundlagenforschung zu
Den mRNA Impfstoffen auszeichnete
Die an der beispiellos schnellen
Entwicklung von Corona Impfungen
Führend beteiligt waren weil sie durch
Ihre Forschung unser Verständnis des
Immunsystems grundlegend erweiterten
Also Aufklärung und Vernunft gegen das
Nur dunkle Munkeln vieler Gegner setzten
Ob dieser Preis nun eine Impfgegnerin
Vom Sinn der lebensrettenden Impfungen
Überzeugt oder es bei der Furcht bleibt
Bill Gates wolle unsere DNA verändern
Gar durch die Impfung Chips einpflanzen
Der Impfstoff sei nicht genug getestet
Wie die unbelegte Behauptung das die
Zahl der Impfschäden überwiege ist
Leider so offen und unklar wie es bei
Gläubigen immer ist da hilft auch keine
Vernunft oder sachliche Argumente
Doch ist dieser Preis ein Signal an die
Wissenschaft weiterzumachen wie er
Dankbarkeit für lebensrettende Forschung
Zeigt was eine wahrhaft noble Geste ist
Wie es einem Nobelpreis entspricht
Ohne sich also weiter zum Thema
Impfungen und Corona einzulassen
Oder eine soziale Pflicht zu diskutieren
Ist es eine Freude wenn so wichtige
Wie viele Leben rettende Forschung
Ausgezeichnet und genobelt wird was
Für manch absurde Angriffe entschädigt

jens tuengerthal 2.10.23