Samstag, 30. September 2023

Endlosenergie

Endlosenergie

Es gibt endlos viel Energie
Warum nur nutzen wir sie nicht
Verbrennen lieber Kohlenwasserstoffe
Spalten Uran mit unendlichen Folgen
Zerstören die intakte Natur statt sie für
Das kreativ zu nutzen was wir brauchen
Übertragen wir die Lieferung von Energie
An Monopolisten die ihre Produktionsart
Abschreiben wie verdienen wollen an
Der Dummheit der Menschen die sich
Wie blind weigern zu nutzen was da ist
Jede menschliche Bewegung wie aller
Kraftaufwand produziert Energie für
Die wir dann eingekauft noch bezahlen
Zappeln in Fitness Studios statt in der
Natur die wir zuvor asphaltierten um
Uns so unwohl dort zu fühlen dass die
Teuer bezahlten Folterwerkstätten als
Alternative uns attraktiv scheinen um
Unsere Masse in Bewegung zu halten
Dabei können wir mit Muskelkraft die
Alle ohnehin aufwenden leicht unseren
Bedarf an Energie decken wie Strom
Wärme und anderes erzeugen und
Wer je neben einer Frau in der ganz
Natürlichen hormonellen Umstellung
Schlief wird bemerken was für ein
Ungeheures Kraftwerk auch zarte
Wesen sein können wie vieles was
Uns zum Schwitzen bringt gut tut
Aber auch Energie erzeugt die wir
Leicht nutzen wie speichern könnten
Wagte endlich jemand Luft zu nutzen
Hochdruckturbinen zu betreiben gäbe
Es keinen Mangel an Energie mehr
Nur auch keinen Markt für Monopolisten
Die überflüssig schmutzige Produkte uns
Als lebensnotwendig noch verkaufen
Wagen wir endlich die Umkehr denn
Es gibt unendlich viel Energie in uns
Wie der Erde ohne wem zu schaden
Es kostet nur nichts und keiner wird
An der Nutzung unserer Natur noch
Lange verdienen können was viele
Hindert zu tun was gut und nötig wäre
Um gut miteinander leben zu können
Wenn wir selbst machen was wir im
Alltag so brauchen ginge es allen viel
Besser damit in ihrer Natur zuhause

jens tuengerthal 30.9.23

Zukunftsgestaltung

Zukunftsgestaltung

Wie gestalte ich die Zukunft
In Zeiten von Krieg und Klimawandel
Kann ich noch etwas gestalten außer
Weniger um mehr Verantwortung für
Das was wird und sein kann noch
So zu übernehmen wie zumindest
Eine menschliche Zukunft noch
Möglich zu machen auf dem
Planeten der natürlich begrenzt ist
Weniger wäre sicher mehr doch
Tun wir immer noch so als hieße
Die Zukunft gestalten mehr wollen
Was sicher genau verkehrt wäre
Wer weiter gut leben will muss
Weniger werden in allem was
Keine große Neuigkeit ist sondern
Spätestens seit 1973 bekannt 
Nur bis heute weitestgehend noch
Ignoriert wird mit Argumenten es
Gäbe ja mit weniger Verschwendung
Für alle noch genug Platz was ein
Unsinn ist denn es gäbe vielleicht
Genug Platz für friedliche Einwohner
Von Waldsiedlungen die nicht reisen
Keine fossilen Rohstoffe brauchen
Keine Sozialsysteme haben wie
Volkswirtschaften die Wachstum
Brauchen um zu existieren weil
Wir lieber die Realität verleugnen
Nur noch einmal in Urlaub fliegen
Was alles zur Vergangenheit gehört
Die keine Zukunft haben darf denn
Wer die Zukunft noch gestalten will
Muss den Kurs radikal ändern da es
Sonst keine Zukunft mehr gibt oder
Nur mit gefährlichen Verzögerungen
Die den Tod von Millionen billigt was
Klimatisch aber wohl gut so ist was
Deutlich macht wer retten will sollte
Sehen die Menschheit könnte mehr
Durch ihre eigene Ausrottung oder
Starke Dezimierung tun als durch
Viele ambitionierte Maßnahmen weil
Das Umdenken weg vom Wachstum
Noch immer eine Illusion heute ist
Ob aktive Gestaltung der Zukunft
Darum besser nichts täte damit das
Ende mit Chaos schneller kommt
Weil sich nur etwas ändert wenn
Die Menschheit begreift was los ist
Oder der Traum von Rettung bleibt
Wenn wir ihn endlich zu Ende denken
Keine Dauerverfügbarkeit aller Waren
Mehr Ressourcenorientierung in allem
Weniger Wachstum und langsameres
Leben damit es eine Zukunft gibt wäre
Das Mittel der Wahl aber die Zweifel ob
Es noch jemand begreift bleiben stark
Dann gibt es keine Zukunft mehr was
Für die Natur die alles ist vielleicht die
Bessere Wahl auch sein könnte weil
Wir inkompetent unzuverlässig blieben
Solche Kreaturen braucht keiner mehr
Aber noch bleibt ein Fünkchen Hoffnung
Dass wir künftig es besser machen
Wäre noch wer dabei

jens tuengerthal 30.9.23

Freitag, 29. September 2023

Geschichtsverantwortlos

Geschichtsverantwortlos

Ist Geschichte ein Schicksal dem
Keine entkommen kann die sich
Zu einer Kultur bekennt in der sie
Aufwuchs wie über Generationen
Verwurzelt bereits ist gilt das für
Die deutsche Geschichte mit ihrem
Großen Schatten des Holocaust
Erst recht oder ist es an der Zeit
Zu relativieren um auch andere
Teile angemessen zu beurteilen
Eine Debatte die gerade wieder
Zwischen Historikern wie in den
Feuilletons des Landes tobt stellt
Die Frage nach der Verantwortung
Wie ihrer Gewichtung neu wobei
Die Kritik am Übergewicht des
Holocaust in der Erinnerung vor
Allem von der Seite kommt die sich
Für eine Stärkung der kolonialen
Verantwortung einsetzt wie damit
Klassisch die Gegner Israels auch
Vertritt was hierzulande immer gern
Gehör fand sich reinzuwaschen vom
Schrecken der Jahre 1933 bis 1945
Wofür mit Toten und Vertreibung doch
Genug gebüßt worden sei was im
Osten der an die Sowjetunion noch
Leisten musste ohne je zu profitieren
Vom Aufbauprogramm im Westen
Vielerorts offene Ohren findet
Was aber unter Revisionisten hier
Wie dort immer Zuspruch fand auch
Wenn bisher der Konsens der nie
Verjährenden Verantwortung überwog
Könnte eine solche Debatte mit einer
Stärkeren Rechten neues Gewicht im
Öffentlichen Diskurs bekommen was
Gravierende Folgen für den Konsens
In Zeiten knapper Mittel haben könnte
Warum es wichtig ist zu betonen dass
Die Übernahme von Verantwortung
Keine Last sondern eine Stärke ist
Zu der nur fähig ist wer in sich ruht
Statt mit seinem Gewissen zu ringen
Auf einem Schlussstrich zu hoffen
Es braucht sicher mehr Verantwortung
Auch für koloniale Verbrechen wie den
Ausgleich der erlittenen Ausbeutung
Was mit Rückgabe von Kunst nur
Einen verantwortlichen Anfang nimmt
Wir müssen nicht eine Verantwortung
Los werden sondern unsere Größe
Damit zeigen dass wir weitere noch
Übernehmen wie uns der Geschichte
Stellen statt vor ihr zu flüchten dabei
Schadet es nicht sich auch bewusst
Zu machen dass deutsche Geschichte
Weit mehr als 12 Jahre im 20, Jahrhundert
Immer waren aber nicht im weniger oder
Der Verschiebung der Gewichtung zeigt
Sich historische Verantwortung sondern
In der Fähigkeit auch neuen Anforderungen
Wie Erkenntnissen gerecht zu werden
Verantwortungslos handelt dagegen wer
Eines für das andere abschneiden will
Während weitsichtig klüger sich zeigt
Wer seine Erinnerung wachsen lässt
Wie Verantwortung entsprechend auch
Übernimmt statt sich vor einem zu drücken
Mit der Investition in die Erinnerung wie
Verantwortung sichern wir die Zukunft
Zeigen uns als zuverlässiger Partner
Wie gerade Israel Deutschland seinen
Hoch entwickelten Raketenschutzschirm
Verkauft als zuverlässiger Partner auch
Im Bereich militärischer Ausrüstung zeigt
Deutschland sich besser mit mehr als mit
Weniger Verantwortung irgendwo was nur
Gewachsene Größe kann während die
Historischen Komplexe sie fürchten sich
Als Verlierer dann sehen statt als Sieger
In der Geschichte von Demokratie wie
Befreiung wofür die Bundesrepublik steht
Die sich umfassend erinnern sollte

jens tuengerthal 29.9.23

Muttertag

Muttertag

Heute habe ich Geburtstag
Das ist weder ein Verdienst
Noch habe ich etwas dafür
Getan als hinzunehmen was
Die Welt mir zumuten wollte
Gezeugt haben mich meine
Eltern etwa 9 Monate vor
Dem 29. September 1970
Danach tat die Natur das
Ihre damit sich etwas aus
Samen und Eizelle entwickelt
Dabei lag ich monatelang meiner
Mutter schwer im Bauch was
Zwar natürlich ist aber auch
Keinerlei Verdienst von mir
Am 29. September schließlich
Brachte sie mich unter wie es
Die Natur leider einrichtete
Schmerzen zur Welt was also
Heute zu meinen Ehren noch
Gefeiert wird war bis dahin
Allein die Leistung meiner Mutter
Was sie danach noch tat über
Jahre mich mit dem gefährlichen
Büchervirus infizierte den ich bis
Heute nicht wieder loswurde ist
Noch eine andere Geschichte
Aber wer läse vom Dichter noch
Wäre dies nicht geschehen
Auch wenn die Mutation zum
Vollendeten Bücherwurm noch
Nicht abgeschlossen ist denn
Gelegentlich verfällt mein Herz
Noch dem natürlich viel
Schöneren anderen Geschlecht
In gewöhnlicher Neigung einer
Nur durchschnittlichen Hete
Sind doch ihre Verdienste dabei
Wie überhaupt nicht zu verkennen
Warum jeder Geburtstag ein Muttertag
Sein sollte vielleicht noch um der
Gleichberechtigung willen Elterntag
Aber was tut Mann schon dazu
Als Lusthaben und einmal kommen
Wie manchmal mitleiden noch aber
Der Verdienst des Geburtstages
Gehört den Müttern und also
Gedenke ich meiner die mit
Nun schon über 80 noch sehr
Rege und präsent ist was es
Möglich macht heute mit ihr
Auf ihr Wohl zu trinken was
Beider Neigung entspricht
Wie die ehrt die es verdient

jens tuengerthal 29.9.23

Donnerstag, 28. September 2023

Lustform

Lustform

Braucht erotische Dichtung eine
Form um leichter die Fassung
Dabei verlieren zu können
Erregen Reime oder Metren
Mehr oder machen sie den
Schleimig feuchten Vorgang
In tieferen Regionen eher noch
Lächerlicher als er mit Abstand
Betrachtet ohnehin schon wäre
Kann ein Sonett den Akt der
Sexuellen Paarung mit seiner
Strenge von These Antithese
Wie am Ende Synthese besser
Beschreiben als freie Verse je
Was die Frage nahe legte ob
Der Orgasmus dann wohl die
Synthese ist oder nur wenn es
Beiden zusammen zugleich kommt
Es kann die Erotik wohl alles
Ertragen wie überbrücken außer
Den Spott der die Spannung raubt
Doch dafür lachen lässt was viel
Erleichternder sein kann als manche
Sexuelle Peinlichkeit wie der Akt
An sich lachend besser wird als
Mit tierischem Ernst verfolgt so
Kann die Lust in jeder Form
Ihren sinnlichen Ausdruck finden
Auch lachend wunderbar sein
Wie komisch ist was wir dabei tun
Nur sollte sie liebevoll sein stets
Lieber sich nie andere verspotten
Wie den Genuss dabei fördern
Womit es endet wie immer
Erlaubt ist was gefällt

jens tuengerthal 27.9.23

Dichterliebe

Dichterliebe

Wie lieben Dichter überlege ich
Außer in Versen für die Liebsten
Die sie zu Musen machen was
Ein liebevoller Missbrauch ist
Den Dante mit seiner Beatrice
Die in den Versen sterben muss
Wohl auf die Spitze trieb doch
Jahrhunderte der Minne bis heute
Haben daran wenig geändert nur
Shakespeare noch brutaler als
Der ihn bewundernde Goethe
Ließ in Romeo und Julia gleich
Beide an verzweifelter Liebe aus
Einem MIssverständnis sterben
Während Geheimrat Goethe noch
Bevor er ein solcher wurde als
Rechtsreferendar seinen Werther
Nur Hand an sich legen ließ den
Sturm und Drang tödlich zu krönen 
So wurde manche zur Muse die nur
Eine Idee von Liebe war aber den
Dichter dafür unendlich beflügelte
Was der Nachwelt oft genügt
Wer will schon öde Verse nur von
Glücklicher Liebe lesen wenn
Drama und Tragödie im Kern die
Herzen vielmehr bewegen wie
Die Sehnsucht nacheinander wecken
Um vom eigentlich doch schlichten
Vorgang des Vollzugs der Liebe
Noch zu träumen der uns bloß
Triebhaft stöhnend eher macht
Was wäre all die Lust an der Lust
Ohne den Traum von Liebe dabei
Schlichte Gymnastik auf verbal
Reduziertem Niveau nur nett
Doch macht die Verklärung die
Dichter um ihre Liebsten gerne
Betreiben sogar so schlichte
Kompromisse wie Beziehungen
Es meist nur sind zu etwas uns
Hehren und Heiligen mit einer
Angebeteten Schönheit warum
Dichter dem Balzverhalten von
Uns Zweibeinern einen gewissen
Mehrwert geben der zwar keine
Reale Grundlage hat aber ein
Gutes Gefühl vermitteln kann
Was genügt und so lieben die
Dichter verehrend ihre Musen
Falls diese es ertragen sonst
Werden sie zur Beatrice die
Nach schönsten Versen dann
Auf immer von uns geht wie
Ihren Zweck damit erfüllte
Was mehr ist als viele in den
Beziehungsversuchen sonst
Erreichen und also gut so war

jens tuengerthal 27.9.23

Dichtungsstau

Dichtungsstau

Eine Dichtung dichtet sonst
Undichte Stellen ab womit sich
Was vorher frei floss in den
Gewünschten Bahnen bewegt
Infolge ein Stau entsteht der
Den Druck beim Durchfluss
Erhöht was angenehme wie
Manchmal unangenehme Folgen
Hat wenn es zu sehr strömt
Wo es ruhig fließen sollte
Was für lange Leitungen so sehr
Gilt wie für die Sexualität kann
Auch für die Dichtung gelten
Die ein Konzentrat der Gedanken
Punktuell fließen lässt um so
Das Denken zu bewegen was
Ein vielen fremder Vorgang ist
Der als Nebenwirkung auch zu
Mehr Nachdenklichkeit führt die
Manchen Druck aus der Leitung
Nehmen kann auf der wir sonst
So gerne unbeschränkt stehen 

jens tuengerthal 27.9.23

Eposaal

Eposaal

Das Epos ist die Form der
Erzählenden Dichtung schon
In der Antike gewesen bei der
Ein Erzähler eine epische
Geschichte auch in Versen
Wie heute häufiger in Prosa
Im großen Zusammenhang
Seiner Kultur noch erzählt
So meinte Aristoteles das
Ein Epos erzählt während
Das Drama nachahmt was 
Eine spannende Unterscheidung
Sein könnte denke ich an die
Dramen in meinem Leben ist
Das Element der Wiederholung
Dabei so wenig zu leugnen wie
Eigene Blindheit bei Betroffenheit
Die uns der Liebe folgen lässt
Blindheit schadet dem Epos nicht
Wie wir vom großen Vorbild dieser
Gruppe der Literatur wissen dabei
An Homers Ilias uns Odyssee denkend
Die Geschichte als Historie real wie
Schliemann schon früh glaubte als
Keiner es für möglich noch hielt aber
Im Kontext klassischer Sagen wie
Des religiösen Kontext erzählte
So öffnet ein Epos einen Saal der
Erzählung über Generationen der
Zum Festbankett der Verse wird
Wo wir den Bogen schlagen von
Familie mit Verrat und Lüge zur
Geschichte einer Epoche die der
Epos so epochal macht was ein
Erlebnis als Erzählung schon ist
Wie den Autor zu einem macht
Der Geschichte schreibt wie
Im Werk werden möchte
Was wenigen je gelingt doch
Darüber zu lachen hilft sein
Epos zu Ende zu bringen im
Geschmückten Festsaal in
Dem oft nur eine noch sitzt
Bedient von ihren Traditionen

jens tuengerthal 27.9.23

Mittwoch, 27. September 2023

Goldstrophen

Goldstrophen

Manche Strophen alleine enthalten
Den Kern langer Verse in wenigen
Worten die das Gold der Dichtung
Dann sind was ganz aufmerksame
Leserinnen erkennen wie benennen
Gelegentlich ist es einer diese wie
Jener eine andere Strophe was
Klingt als wäre das ganze Gedicht
Goldig dabei sind es doch nur
Einzelne Strophen als Quintessenz
Die aber erst im Kontext wirken
Warum herausgerissen manches
Gold fast blass wirken kann doch
Sieht wer es erkennt sicher mehr
Hinter den Versen als viele die
Nur Buchstaben addieren um so
Einen Sinn zu erkennen den nichts
Hat am wenigsten das Leben oder
Verse über dieses und wo doch sie
Besser schnell vergessen werden
Bevor wer sie noch nachbetet
Oder über Stufen dabei stolpert
Denn Freiheit ist sinnfrei was
Beschränkt wer einen aberglaubt
Warum sich Freie dagegen wehren
Was genügt alles was bleibt als
Gelassen zu genießen statt nur
Nach Gold schürfen zu wollen

jens tuengerthal 27.9.23

Versmaß

Versmaß

Das Versmaß ist die Abfolge
Von Hebungen und Senkungen
Also betonten und unbetonten
Silben in einem Vers was quasi
Die Melodie und Musik eines
Verses ausmacht der dann die
Gedanken rhythmisch tanzen
Lassen kann doch wie wir heute
Weniger in Standards als frei
Tanzen um uns auszuleben nur
Manche noch Formen anhängen
In der Hoffnung etwas zu finden
Kann auch die Lyrik frei mit der
Melodie und dem Maß spielen
Was Lyrik einen neuen Reiz gibt
Der zwischen Form und Inhalt
Unterscheiden kann wie auch
Metren kontrapunktisch einsetzt
Etwa um Aufmerksamkeit oder
Nachdenklichkeit so zu wecken
Damit wird die Lyrik nicht atonal
Aber nutzt die klassischen Formen
Quasi anarchisch nach belieben
Was mir als Dichter gut gefällt
Spannend wird es wo wir heute
Klassische Formen einsetzen
Etwa das Sonett um mit seiner
Strenge zu spielen an Grenzen
Des sagbaren mit Inhalten auch
Zu experimentieren die sich von
Gewohnheiten schon befreiten
Wie über sie stolpern lässt was
Aufmerksamkeit mehr bindet als
Sonst Gewohnheiten so sind die
Musischen Formen die teils wie
Der Hexameter noch aus der
Antike stammen heute zu einem
Werkzeug des Marketing geworden
Mit dem Dichter im Rauschen der
Ständigen überall Berieselung um
Aufmerksamkeit noch buhlen die
Brüche mit ästhetischer Gewohnheit
Bei zugleich Spiel mit vertrauten
Klängen schaffen können was uns
Zeigt die Dichtung unterscheidet sich
So wenig von aller übriger Kunst die
Um Aufmerksamkeit buhlt nur braucht
Sie noch nachdenkliche Leserinnen
Was den Umweg legitimiert

jens tuengerthal 27.9.23

Dienstag, 26. September 2023

Lustklang

Lustklang

Welche Worte wecken die Lust
Ist ihr Klang entscheidend dabei
Oder zählt mehr der Inhalt als der
Klang und sein Echo in uns so
Kann eine sinnliche Stimme wohl
Viel Lust schon wecken die dann
Umgekehrt eine quietschige oder
Von Dialekt verfärbte nie hat so
Erregt mancher Klang uns eher
Während anderer ermüdet gar
Abstößt und befremdet was noch
Nichts über den Klang dabei sagt
Manche klingen im Gespräch
Wunderbar lustvoll und toll
Bleiben dabei ganz still dann
Während umgekehrt vorher eher
Nüchtern analytisch tönende bei
Der Lust laut stöhnend dann ganz
Anders wieder klingen warum es
Kein Schema für den Klang gibt
Der gut ist wenn irgend echt
Gespielt selten ein Echo hat
Doch fragt sich der Dichter
Ob bestimmte Worte erregen
Wie etwa feuchte Lippen küssen
Weil schon ihr Klang Lust weckt
Oder es der Inhalt erst tut wenn
Die Zunge zwischen Lippen die
Perle zärtlich suchend schleicht
Weiß bei mir ist es das Thema
Was sinnlich erregend ist aber
Kann nicht sagen wie es bei
Den Leserinnen wo wirkt nur
Dass es dies tat sagten welche
Gelegentlich schon mal oder
Es war mit viel Glück fühlbar
Was die Frage offen lässt ob
Lust am Klang eher hängt oder
Das Thema dabei entscheidet
Wie nah uns etwas kommt

jens tuengerthal 26.9.23

Liebesworte

Liebesworte

Wie drücke ich als Dichter
Liebe ihr fühlbar aus
Gibt es mehr als das
Schlichte ich liebe dich
War mehr als alles ist
Wenn es gemeint gefühlt
Dir voll Zuneigung geschenkt
Weil es nie mehr sein kann
Als Frieds es ist was es ist
Frage ich mich in Gedanken
An die vielen Liebesverse
Die minniglich einst verfasst
Immer nur Versuche waren
Auszudrücken was dabei
Wortlos über allem steht
Das bedingungslose Gefühl
Was erst Beziehungen dann
Umständen entsprechend im
Alltag wieder einschränken
Bis was blieb in uns verdorrt
Außer wir wagen das Abenteuer
Nicht und darum erst zu haben
Damit wem wir Flügel schenken
Bei uns Wurzeln schlagen kann
Liebe bleibt also unhaltbar wie
Logisch nicht in Worte zu fassen
Dennoch fühlbar wo sie ganz
Zart erste Blüten treibt die
Keiner schon so nennt aber
Doch aufgeregt es längst sind
So verschweigen Liebesworte
Immer mehr als sie sagen weil
Was sie so groß macht erst nur
In uns unbeschreiblich bleibt
Wo sie ungestört wachsen soll
Was genug Worte nun waren

jens tuengerthal 26.9.23

Sprachbilder

Sprachbilder

Sprache formt Bilder im Kopf
Lyrik als verdichtete Sprache
Wird ein gleiches tun doch
Frag sich der Dichter ob dies
Komprimierte Bilder dann sind
Oder sich erst entfaltende die
Wie Blüten sich Lesern öffnen
Wenn sie es wagen sich auf
Das Experiment Lyrik einzulassen
Die weniger einfach etwas sagt
Als Gedanken und Gefühle mit
Worten tanzen lässt um so eine
Magische Welt zu schöpfen
Als dann Zauberer der Worte
Die vielfältige Bilder formen für
All das was sie zeilenweise sagen
Wie noch mehr für Ungesagtes
Das zwischen den Zeilen schwebt
Die jede für sich liest um
Ihr Bild gespiegelt zu sehen
Warum die Bilder die Dichter in
Ihren Versen nutzen nur der
Kleinste Teil dessen sind was
Manche in ihnen verborgen finden
Die tiefer schauen um Verse
Als Bilder sprechen zu lassen

jens tuengerthal 26.9.23

Klangfarbe

Klangfarbe

Hat Klang eine Farbe oder ist
Kein Ton jemals so bunt wie
Die Bilder die er in uns auslöst
In der Musik ist es einer der
Parameter des einzelnen Tons
Durch dessen Klangspektrum
Bestimmt wie den Verlauf den
Dieser dann nimmt für mich
Als Dichter ist dichten eine
Form stiller Komposition die
Erst gelesen ein Echo findet
Egal ob laut oder leise hat ein
Gedicht einen Klang der dann
Gedanken oder Gefühle weckt
Die mit Bildern oder Farben auch
Verbunden werden können doch
Ist dies ein mehr weil die Verse
An sich schon Musik sind die
Jenseits des Klangs in uns bleibt
Während Töne verhallen wirkt
Gelesenes erst langsam in uns
Kann seine Farbe für uns auch
Je nach Stimmung wechseln ist
Flexibel lebendig wie beständig
Was mehr könnte etwas je sein
Denke ich und bleibe ein völlig
Unmusikalischer Dichter der nur
In Versen besser singt vielleicht
Bleibt diese Musik nur länger

jens tuengerthal 26.9.23

Zeichensprache

Zeichensprache

Jede Sprache nutzt Zeichen um
Sich zu verständigen zumindest
Wo es eine Schriftsprache gibt
Bei uns ist es das Alphabet das
Als Übereinkunft für Worte gilt
Die regional jeweils noch völlig
Unterschiedlich betont werden
Was Texten einen neuen Klang
Auf gleicher Zeichenbasis gibt

Gedichte tun dies noch mehr
Sie nutzen die Form als Mittel
Eine Aussage zu machen oder
Verlassen Konventionen um so
Deutungen noch offen zu lassen
Zum nachdenken anzuregen wo
Sie uns ansprechen und berühren
Verdichten so die Zeichensprache
Um Gedanken los zu lassen

Im Spiel mit dem Zeichen finden sich
Hinter den Worten Bedeutungen die
Kaum ausdrückbar Zusammenhänge
Schaffen die neue Welten formen in
Welche suchende Leser eintauchen
So gesehen bin ich immer ein Taucher
Geblieben im Meer der Buchstaben
Entdecke ich oberflächlich unsichtbare
Blüten bei meinen Tauchgängen in der
Welt der Verse und Worte als Zeichen

jens tuengerthal 26.9.23

Zwischentöne

Zwischentöne

Lyrik steckt voller Zwischentöne
Die zwischen den Zeilen lesbar
Gedichten ihr weiteres Echo gibt
Sie sind der ungeschriebene Klang
Eines Gedichtes zum mithören für
Alles was nur im Kopf geschieht
So im Ungesagten sich findet
Doch den Kern dabei trägt was
Sich in guter Lyrik zwischen den
Zeilen findet ist viel mehr als
Wenige Worte ausdrücken können
So entsteht neben der Melodie
Die in den Versen schon steckt
Ein zweites verborgenes Lied
Das nur hört wer versteht was
Auch das Nichts sagen kann
Die Auslassung klingen fühlt
Statt nur am Gerippe der Worte
Die das Gedicht tragen allein
Zu kleben neues zu finden
Was ungesagt blieb

jens tuengerthal 26.9.23