Sonntag, 25. Dezember 2022

Büchersegen

Büchersegen

Bücher sind ein Segen
Sie tragen Wissen in Schönheit
In unsere Welt wie sie zugleich
Eine Freude im Genuss sind
Sicher nicht alle und jedes
Vor allem nicht für jeden das gleiche
Sondern ein so vielfältiger wie es
Der menschlichen Art entspricht
Segen ist ein passendes Wort
Denke ich dabei der jedem
Aberglauben wie höherem Segen
Abhold ist um lieber was ist als
Glück der Natur zu genießen
Wird es doch auch Benediktion
In der Fachsprache genannt was
Von bene dictus kommt also
Gutes sagen statt böses womit
Die Richtung vorgegeben ist in der
Bücher ein Segen sind die uns
So viel Gutes sagen können
Den Geist öffnen wie verstehen
Lassen was ist auch wo sie für
Gefühl die passenden Worte finden
Oder den Schrecken beschreiben
In denen wir uns dann wiederfinden
Warum dieser Segen guter Worte
Der keinen Aberglauben braucht
Das Fundament der Aufklärung ist
Wie zur Liebesbekundung dient die
Ganze Vielfalt der Welt abbildet
Sich daran zu freuen ist ein Segen
Aber ich ende nicht mit Amen
Sondern lese lieber weiter

jens tuengerthal 25.12.22

Wetterwissen

Wetterwissen

Als wir beim Frühstück heute vom
Wetter wie der Kältewelle gerade
In den Vereinigten Staaten sprachen
Meinte mein Vater in drei Wochen
Könnten wir damit rechnen käme es
Hier mit ähnlicher Wucht dann an
Was langjährige Messungen belegten
Fand das erstaunlich konnte aber
Auch nichts dagegen sagen weil ich
Zu wenig Ahnung davon habe
Doch heißt es bei uns in Berlin
Zumindest im ehemals Ostteil
Zum Wetter immer gerne alles
Schlechte käme von Westen was
Eine provokante Anspielung auf den
Offiziellen Ton in der einst DDR war
Aber meteorologisch richtig meist lag
Weil Regenfronten von Westen kamen
Klarer Himmel eher unter östlicher
Strömung zu erwarten war und so
Gibt es beim Wetter wohl manche
Sprüche die oft wiederholt werden
Aber erstaunlich vernünftige Gründe
Haben wie bei den Bauernweisheiten
Auch wenn auf sie kein Verlass ist
Verrät der Blick nach Westen in Berlin
Eher was kommt als der nach Osten
Wie die zeitweise Hinwendung des
Ostens der heute vereinten Republik
Gen Moskau sich eher rückwärts
Wandte statt zur Freiheit zu streben
Ein totalitäres Regime nur errichtete
Denke ich dabei und frage mich wie
Das Wetter und seine Züge sich in
Der Entwicklung wiederspiegeln was
Philipp Blom sehr fein in seinem Buch
Über die kleine Eiszeit ausgeführt hat
Welche ihre Zeit sehr beeinflusste wie
Manche Veränderung provozierte die
Sonst lange verzögert worden wäre
Weil wir eben auch immer Kinder der
Umstände sind in denen wir leben
Was Geist und Entwicklung spiegeln
Die wahrzunehmen es feine Sensoren
Immer brauchte die aber nun gerade
In der Zeit des Klimawandels eine
Große Veränderung vermuten lässt
So sind Gedanken über das Wetter
Manchmal doch viel weiterführend
Als das harmlose Geplauder scheint

jens tuengerthal 25.12.22

Zahlenspiele

Zahlenspiele

In China nahm Corona seinen Anfang
Was die Chinesen lange noch leugneten
Dann übermäßig scharf reagierten bis
Proteste der Bevölkerung zu einem
Kurswechsel zwangen der nun eine
Ungeahnt heftige Epidemie bewirkte
In der sich in einem Monat bereits
Mehr Menschen infizierten als je
In den Jahren zuvor dort wie das
Land mit Impfung wie Versorgung
Der Kranken überfordert scheint
Weil Diktaturen nicht vernünftig sind
Da wird plötzlich der Umgang mit
Zahlen verändert damit diese nicht
Länger die exponentielle Entwicklung
Zeigen wie das Chaos offenbaren
Weil der chinesischen Diktatur der
Partei mehr an Wirkung gelegen ist
Als an Bekämpfung der Ursachen
Wie Symptome zwar zeigt sich mit
Der erschreckenden Entwicklung
Nach dem Kurswechsel der Führung
Wie gefährlich der Virus sein kann
Wie richtig Merkel einst reagierte
Aber noch mehr welch unmündiger
Unfreier Staat China bis heute ist
Wo mit Zahlen nur gespielt wird
Statt die Wirklichkeit abzubilden
Diese der Ideologie angepasst werden
Zwar ist das totalitäre Regime dort
Mit neuer Technik hochgerüstet
Wie es gerne mit breiter Brust droht
Um mehr zu scheinen als es ist
Da dem kleinen Putin ähnlich
Die chinesische Kultur ist uralt
Sie wird auch diese Diktatur
Sicher überstehen wie sich mit
Dem was sie ausmacht weiter
In eine bessere Welt entwickeln
Zumindest zeigt das totale Versagen
Der chinesischen Führung vor dem
Virus wie schwach sie eigentlich ist
Das ist gut so und lässt damit viel
Ruhiger in die Zukunft blicken in
Der die Freiheit ihren Raum sucht
Wie finden wird weil es ihrer Natur
Eher entspricht als die Diktatur die
Auch mit Masse dumm bleibt sich
Selbst in der Krise entlarvt was
Ein Licht der Aufklärung ist wie
Vom Sieg der Freiheit erzählt

jens tuengerthal 25.12.22

Enzyerbe

Enzyerbe

Wuchs mit dem Brockhaus auf den
Einst mein Urgroßvater zu Bremen
Den Eltern geschenkt hatte der bei
Jeder offenen Frage konsultiert wurde
So war dieses in schwarzes Leder
Mit Goldschnitt gebundene Lexikon
In meiner Kindheit der Maßstab für
Alles Wissen der Welt das auf jede
Schwierige Frage eine Antwort fand
Besserwissen war in meiner Familie
Kein Ausweis schlechten Stils sondern
Zeichen intellektueller Überlegenheit
In der zu gerne konkurriert wurde wie
Der Vater und seine drei Brüder stets
Gerne um die Gunst der Mutter oder
Des Vaters miteinander konkurrierten
So wurden Enzyklopädien für mich früh
Der Maßstab geistiger Vervollkommnung
Ein quasi heiliges Buch des Wissens
Was für bürgerliche Freiheit auch stand
In den Zwanzigern lernte ich dann durch
Die Logenbrüder des Grand Orient in
Straßburg wie in Paris erstmals auch
Die Enzyklopädie Diderots kennen von
Der sie mit Ehrfurcht und Bewunderung
Stets sprachen als ersten gedruckten
Ausweis der Aufklärung der später zur
Revolution wie zu den Menschenrechten
Mit ihrer Erklärung infolge führte so stand
Es in Straßburg im Logenhaus hinter Glas
Wie im alten Haus in der Rue Cadet in
Paris wo schon die Enzyklopädisten auch
Als Brüder sich gelegentlich teils trafen
In der dort Bibliothek ein Exemplar dieses
Meisterwerks mit dem langen Namen der
Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des
Sciences, des arts et des metiers die als
Erste das Wissen ihrer Zeit vollständig
Sowohl abbildete wie erklärte mit teils
Faszinierend schönen Kupferstichen wie
Dem Geist der bürgerlichen Freiheit die
In der Erklärung von allem wie auch den
Zwischenzeiligen Spitzen gegen die noch
Mächtige Kirche sich zeigte warum dies
Vielbändige Werk für mich immer schon
Von großer Faszination war genau das
Suchte wonach ich strebte wie auch
Ein Teil meiner Lebensgeschichte war
Später las ich noch die beiden ganz
Wunderbaren Werke von Philipp Blom
Über die Enzyklopädisten wie auch die
Bösen Philosophen zum Salon im Haus
Des Baron Holbach die den Kern der
Insgesamt 142 Enzyklopädisten bildete
Mit Diderot als Epizentrum wie Holbach
Als großem freien Gönner von Voltaire
Wie Rousseau und d’Alembert dem
Anderen nominellen Herausgeber hier
Ganz zu schweigen war dieses Werk
Eine Versammlung der großen Geister
Des Wissens wie einer Philosophie die
Götter überflüssig machte weil sie auf
Freiheit und Vernunft zuerst setzte
Gelegentlich finden sich noch mal
Einzelne Bände auf Versteigerungen
Zu teils utopischen Preisen die mich
Vom Besitz auch nur eines träumen
Zwar ließ aber in sehr weiter Ferne
Vollständig in gutem Zustand lag das
Grandiose Werk der Aufklärung etwa
Beim Preis eines Hauses schon was
Eher Traum für den Dichter blieb aber
Manchmal führt das Leben doch noch
Seltsame Wege zueinander wie mich
Über meinen Vater als Kurator einer
Alten Sammlung meiner Familie ganz
Unerwartet zu Bänden der Enzyklopédie
In denen ich nun dreißig Jahre nach
Dem Blick in das Exemplar des GO
In der rue Cadet blättern durfte
Zwischen den vergilbten Seiten mit
Kupferstichen wie Tafeln wehte mich
Der Geist der bösen Philosophen an
Für deren Freiheit ich schon lange
Gefochten habe deren Menschenbild
Wir so dringend nachstreben sollten
Weil es frei und menschlich war ohne
Allen Aberglauben oder Macht sich
Dem Wissen und der Vernunft als
Im laizistischen Geist der Freiheit
Geschriebenes Werk zuwandte
Drei Bände in lesbarem Zustand noch
Der für meine Welt größte geistige
Schatz lagen vor mir auf dem Tisch
Sie sollen zu mir kommen irgendwann
Wie es passt und wenn sie selbst
Genug darin geblättert haben
Erfuhr ich völlig fassungslos
Kein Geld der Welt hätte mich so
Begeistern können wie diese Bibel
Der Vernunft und der Aufklärung die
Alle Götter überflüssig machte wenn
Du sie richtig zu lesen verstehst als
Meisterwerk der auch versteckten
Provokationen gegen die Kirche
Irgendwann wird dieses Glück
Teil meiner Bibliothek werden
Denke ich nun vollkommen vom
Glück dieser Gnade erfüllt die
Das weltliche Wissen sammelte
Als Schlüssel zum irdischen Paradies
Um den Himmel lieber den Tauben
Wie Spatzen zu überlassen hier
An Heines Wintermärchen denkend
Dankbar für diese geteilte Liebe

jens tuengerthal 25.12.22

Vorweihnachtszeit

Vorweihnachtszeit

Heute endete die Vorweihnachtszeit
Dachte ich immer und wünschte allen
Lieben und Liebsten frohe Weihnachten
Welch ein Irrtum bemerkte ich als ich
Nachlas was Vorweihnachtszeit ist
Besser achtete ich noch auf den Wein
Nach Definition der Kirche die diese
Auf die vier Sonntage vor dem heute
Heilig Abend terminierte wie die
Weihnacht am 25.12. beginnen lässt
Damit endete auch in diesem Jahr die
Vorweihnachtszeit am 4. Advent
Also eine Woche vor Weihnachten
Die wechselnde Zeit bis zum davor
Heilig Abend ist also namenlos quasi
Ein Nichts zwischen Advent und der
Am 25.12. beginnenden Weihnacht
Womit wir das längstmögliche Nichts
Heute beendet haben was dafür dann
Im nächsten Jahr keinen Tag dauert
Ob die unterschiedliche Länge des
Nichts im Zwischenraum etwas über
Das folgende Jahr sagt bleibt unklar
Ist weniger Nichts mehr Jahr oder
Schenkt der Zwischenraum mehr Sein
Ohne kirchliche Definition überlege ich
Finde nur schwer eine vernünftige
Antwort weil die Annahme einer
Höheren Macht die unseren Kalender
Der sich nach dem Sonnenstand richtet
Geschöpft wie begründet hätte
Eher unvernünftig mir erscheint
Wünsche darum allen in dieser mir
Unheiligen Heiligen Nacht einfach
Weiter wie dennoch vielleicht sogar
Um so mehr Fröhliche Weihnachten
Auch wenn kirchlich verfrüht aber
Dafür menschlich voller Liebe
Zumindest hat das echte Gefühl
Trotz Aberglaube den Vorteil etwas
Schönes zu hinterlassen was bleibt
Darum heute schon für alle Liebsten
Ein fröhliche Weihnachten überall
Ohne alle Besserwisserei aber mit
Viel Gewohnheit und Gefühl denn
Weihnachten beginnt mit dem guten
Champagner am besten dann
Bleibt es prickelnd in dunkler Zeit
Was geht mich die Kirche an
Wenn ich feiern möchte

jens tuengerthal 24.12.22

Samstag, 24. Dezember 2022

Lustmotor

Lustmotor

Die Lust ist der stärkste Motor
Der zwischen Menschen wirkt
Sie bewegt uns zu Dingen die
Nüchterner Verstand nie zuließe
Lässt uns immer wieder fliegen
Treibt uns dazu es wie toll
Miteinander zu treiben wie
Mit dem Wahnsinn glücklich
Voller Dankbarkeit zu sein
Zugleich ist sie empfindlicher
Noch als die Liebe die auch
Kränkungen verzeihen kann
Während enttäuschte Lust sich
In Nichts auflöst wie nie wieder
Kommt wenn einmal verflogen
Warum die Leidenschaft als
Antrieb wie Bindung zwischen
Menschen ganz rasant wirkt
Aber genauso schnell wieder
Verschwindet und uns über die
Vorher Schwärmerei staunen lässt
Fassungslos betrachten wir was die
Lust ohne jeden Verstand auslöste
Auch wenn wir Eide dann schwören
Auf ein nie mehr wird sie bei nächster
Gelegenheit mit gleicher Leidenschaft
Unbelehrbar zurückkehren weil sie
Stärker als alles sein kann aber
Vielleicht ist das auch gut so

jens tuengerthal 24.12.22

Zartstark

Zartstark

Die Kraft der Gefühle ist die stärkste
Bewegt Menschen wie Welten zu
Veränderungen die nichts anderes
In uns auslösen könnte kann so
Träume wahr werden lassen wie
Schönste Welten zerstören
Unser Leben infragestellen
Zugleich ist sie die schwächste
Durch nichts real beweisbar
Wie wogenden Wechseln unterworfen
Entfaltet sich nur wo wir ihr ganz zart
Alle Freiheit geben zu sein um so
Erspüren zu können was wirklich ist
Eine stete Gratwanderung dabei
Zwischen zart und stark gibt sie
Keine Sicherheit wie größte Gewissheit
Lässt uns schweben wie Wurzeln
Miteinander zusammen finden
Wenn wir uns innig umschlingen
Hier das Gleichgewicht zu halten
Ist vermutlich das bestmögliche
Denke ich und versuche mit dem
Was ist was es ist so glücklich
Wie möglich zu sein ohne dabei
Sicher zu sein was wann wie
Stark oder zart sein sollte
Scheint Gefühlssache zu sein
So balanciere ich durch die Liebe
Ohne zu wissen wie

jens tuengerthal 24.12.22

Liebesfest

Liebesfest

Weihnachten ist das Fest der Liebe
Zumindest sagen wir das gerne
Feiern es in der Familie nach den
Mehr oder weniger alten Ritualen
Mit oft großer Panik kurz davor
Damit alles vollkommen wird
Was noch nie geklappt hat
Warum es oft zum Fest der
Viel größeren Dramen wird
Wie schmerzhaften Enttäuschungen
Welche die Liebe auf eine oft
Sehr harte Probe stellen
Warum es vielleicht besser wäre
Die Rituale infragezustellen aber
Dann wäre es zwar gelassener
Aber irgendwie fehlte auch etwas
Und so machen wir weiter wie immer
In der stets neuen Hoffnung diesmal
Alles besser zu machen was nie klappt
Aber weiter hoffen lässt und da es
Für die Liebe ist wird es gut so sein
Zumindest nicht ganz falsch und da
Die Liebe ohnehin macht was sie will
Ist jeder Diskurs überflüssig hier
Erledigt sich jede Absicht von alleine
Am 27.12. ist dann alles vorbei
Vielleicht haben sich einige dann
Trotzdem noch lieb was doch
Gemessen an aller Erfahrung
Schon ein Geschenk wäre
Jedenfalls genug um damit
Glücklich zu bleiben
Mehr geht nie

jens tuengerthal 24.12.22

Bettenfremd

Bettenfremd

In fremden Betten an unbekannten Orten
Zu erwachen setzt die Träume seltsam fort
Während die Dämmerung alles sichtbar
Macht was die Nacht noch verschlang
Fragt sich was bleibt vom Traum der
Nacht im Licht des Tages die noch
Kürzer sind gerade wie kälter was
Träumen mehr Raum gibt ohne
Zu wissen was besser damit wird
Ist es zumindest traumhaft

jens tuengerthal 24.12.22

Parallelwelten

Parallelwelten

In wie vielen Parallelwelten lebe ich
Überlege ich und ist das Problem der
Postideologischen Postmoderne nicht
Wie ich die Schizophrenie der Welten
Die alle nebeneinander haben vereine
Was uns beständig zerreißt wie in den
Real existierenden Wahnsinn treibt der
Keinen Ausweg mehr kennt aber uns
Mit leicht depressiven Selbstzweifeln
Dauerhaft zu beschäftigt hält je etwas
Am unerträglichen Sein zu ändern um
Weiter gierig unglücklich zu streben
Nach irgendwo erkaufter Gunst die
Eigentlich nichts wert ist aber dann
Doch irgendwie weitergeht wie es
Solange Menschen leben immer
Weitergehen muss auch wenn keiner
Weiß wozu als das Ende zu beschleunigen
Will und muss nichts mehr vereinen
Lasse es einfach so stehen um das
Jeweilige abschnittsweise zu genießen
Es gibt vieles was nicht zusammen passt
Aber dennoch so sein darf denke ich
Frage mich am Ende nur noch ob das
Streben nach Ordnung dabei die
Krankere Variante ist als die mit dem
Chaos der Natur zu überleben aber
Finde es gut keine Antwort zu haben
Frage lieber mit Montaignes Motto
Was weiß ich schon und
Gut ist was gefällt

jens tuengerthal 24.12.22

Verschenkt

Verschenkt 

Eine Philosophie der Gaben griffe zu weit
Wer weiß schon wer wem warum was 
Zum Fest oder sonst schenkt dennoch
Ist der Versuch kritischen Denkens zum
Konsumrausch alle Jahre wieder längst
Zur weihnachtlichen Tradition geworden
Ohne je etwas daran zu ändern als
Die immergleichen Klagen darüber
In der Tonlage nur zu variieren
Doch was kritisieren wir wirklich dabei
Wie hätten wir es gerne wenn nicht so
Wie Tradition und Gewohnheit wollen
Aber was treibt uns wozu und wie
Lächerlich ist dieses Streben wenn
Wir das hehre Ziel zugrunde legen was
Am Anfang der Tradition noch stand
Sind es die Gaben der fernen Weisen
Die dem Kometenschweif folgten um
Gutes zu tun oder Großes zu sehen
Wollten diese die Gunst eines noch
Erhofften Herren damit vorab erwerben
Die Pate dafür standen oder ist es die
Vorchristliche Tradition sich zur immer
Wintersonnenwende in dunkler Zeit
Mit Liebe zu beschenken weil diese
Hilft dunkle Zeiten zu überstehen
Wer könnte das mit Gewissheit sagen
Kommt es auf die Entscheidung an
In allen Fällen geht es darum sich
Gunst zu erkaufen steht also der
Egoismus unserer Natur im Vordergrund
Den die Religion so gerne negiert
Manche erzählen Märchen vom
Weihnachtsmann um das Geschäft
Gekaufter Gunst zu verklären aber
Im Kern bleibt immer noch die Gabe
Die nur selbstlos wert hat auch wenn
Eine Chance zum Umtausch besteht
Was die Ironie noch verdoppelt
Zumindest das Geschäft dabei
Eigentlich ganz ehrlich offenbart
Wir mit Gutscheinen uns zu gerne
Vor der Verantwortung billig drücken
Es ist ja auch zugegeben praktisch
Gehöre auch zu dem immer Nörglern
Am Konsumrausch obwohl noch nie
Antikapitalistisch naiv gesinnt gewesen
Pflege aber dennoch die Traditionen
Schon weil sie älter sind als ich
Weiß nicht ob es besser wird wenn
Alles am Fest toll gefunden wird
Aber wie Geschenke zur Bestechung
Von wem auch immer die vielleicht
Nur der sinnlose Versuch sind sich
Liebe zu erkaufen genannt werden
Ist völlig egal sie wollen zumindest
Es einander etwas schöner machen
Was genügt sie zu genießen ohne
Alles an ihnen zu hinterfragen auch
Wenn dies kritische Tradition längst ist
Die auch einfach wiederholt nur wird
Zu Silvester lieben wir Dinner for one
Dabei passt es zu Weihnachten noch
Viel besser denn es ist ja immer das
Gleiche was auch irgendwie gut tut
Glaubte ich irgendwas sagte ich
Nun wohl Amen so bleiben am
Ende alle Fragen offen

jens tuengerthal 24.12.22