Freitag, 14. Oktober 2022

Klimakunst

Klimakunst

Radikale Maßnahmen zur Rettung
Des Klimas scheinen geboten so
Klebten sich Klimaretter wiederholt
Auf Straßen um den Verkehr der
Das Klima schädigt aufzuhalten
Besser klebten sie auf Landebahnen
Der Flughäfen weil jeder verhinderte
Flug mehr Klima rettet als die Staus
Die ihre Aktionen verursachen die
Trotz ihres terroristischen Charakters
Verständlich sind weil von der Angst
Vorm Untergang der Welt getrieben
So hätte ich auch für diejenigen die
Sich in bester Absicht auf Straßen
Kleben für milde Strafen plädiert
Weil sie in der Absicht handelten
Die Welt zu retten auch wenn ihr
Mittel eher untauglich dafür ist
Darf für Aufmerksamkeit auch mal
Unsinn gemacht werden der dann
Zumindest die Diskussion wach hält
Keinerlei Verständnis habe ich aber
Für Angriffe auf Kunstwerke an die
Sich geklebt oder die wie gerade in
London mit Tomatensuppe begossen
Werden wie van Goghs Sonnenblumen
Die zwar wohl keinen Schaden nahmen
Was noch ein Glück ist aber dennoch
Ist Kunst ein gemeinsamer Wert der
Absoluten Schutz genießt der auch
Nichts mit dem Klima zu tun hat 
So ist dieser Schrei nach Aufmerksamkeit
Zwar ein großes mediales Happening
Was genau die Schockwirkung hat die
Nötig ist endlich wach zu werden wie
Dramatisch unsere Situation längst ist
Aber es ist immer falsch und so ein
Verbrechen Unschuldige anzugreifen
Kunstwerke zu gefährden ist falsch
Drohnenangriffe auf Flughäfen oder
Klebeaktionen auf diesen hätten meine
Zustimmung weil es dort angreift wo
Die Gefahr entsteht dagegen ist der
Angriff auf unbeteiligte Kunst eine
Nur dreiste Gier nach Aufmerksamkeit
Die hart bestraft werden sollte weil
Gemeinschaftsgut von hohem
Kulturellen Wert gefährdet wird
Krasse Aktionen sind in Ordnung
Aber nicht gegen Unbeteiligte die
Ohne Not gefährdet werden hier
Sollte das Argument des guten
Willens der Weltretter nicht mehr
Entlastend bei der Strafzumessung
Wirken denn Kultur ist unschuldig
Sie ist das schönste was Menschen
Hervorbringen was nicht das Opfer
Anderer Verantwortungslosigkeit
Werden darf schützt die Kunst
Die Ausdruck unserer Freiheit ist

jens tuengerthal 14.10.22

Leidensfähigkeit

Leidensfähigkeit

Ist die Fähigkeit zu Leiden eine
Qualität und vor allem wie ist es
Richtig zu leiden still oder laut
Gibt es ein passendes Rezept
Kenne von den Großeltern noch
Sprüche aus der Kindheit ein
Indianer kennt keinen Schmerz
Oder Jungen weinen doch nicht
Härte und Tapferkeit waren ein
Ideal für ein erfolgreiches Leben
Montaigne jammert gerne wie er
Überhaupt über seine Zustände
Wie sein schmerzhaftes Leiden
An den Nierensteinen die ihm
Träume von Huren als völlig ferne
Vorstellung erscheinen lassen
So gerne berichtet wie jammert
Auch wenn er berichtet wie einem
Der von einer solchen träumte
Daraufhin nach der Erektion
Nächtlich ein Stein abging was
Ihm aber leidend völlig fern liegt
Auch wenn er diesen Weg sehr
Schön fände würde er helfen
Aber der große Denker der sein
Leben zum Mittelpunkt seiner
Essays machte wie weit über sich
Hinaus dachte in seinen endlosen
Abschweifungen wie Sprüngen der
Gedanken die keine Grenzen kennen
Heißt auf Epikur verweisend auch das
Schreien um des Schmerzes wegen
Für gut und erinnert dabei an die
Geburt bei der manche Ärzte auch
Rieten zu schreien weil es den Weg
Für Mutter und Kind erleichterte was
Ende des 16. Jahrhunderts als eine
Geradezu modern aufgeklärte Sicht
Scheint aber auch zeigt wie nah die
Natur uns immer war und wie wenig
Sich je geändert hat habe mich bei
Der Lektüre gefragt wie ich es damit
Halte der von seinem Großvater noch
Die Ideale der Kadetten hörte die in
Ihrer militärischen Schulbildung eher
Das Gegenteil vermutlich lehrten wo
Tapferkeit als großes Ideal noch galt
Schmerz still zu ertragen war was
Sicher auch nicht gut andererseits
Ist mir das wortreiche Leiden wie
Manche es um sich zelebrieren auch
Eher zu viel und finde ich es groß
Wenn sich auch im Krankenhaus
In dem ich jahrelang arbeitete die
Sterbenden Tumorpatienten lächelnd
Wie ungerührt im Wesen zeigten
Aber vielleicht hilft es auch den
Schmerz besser zu ertragen dann
Zu schreien wenn es sich so anfühlt
Statt sich noch zu verbiegen lieber
Der eigenen Natur zu folgen auch
Wenn sie lieber ablenkt oder das
Leid zu minimieren versucht was
Bisher eher meine Taktik war wie
Gespräche über Leiden meist 
Unerquicklich geistig sind wie gut
Wenn Montaigne dazu auch wieder
Epikur indirekt zitiert mit den Worten
Fürchte den Tod nicht aber wünsch
Ihn dir auch nicht herbei sondern
Genieße was noch möglich so lang
Wie etwas möglich ist was ihm wenn
Er an den Steinen leidet schon eher
Zweifelhaft erscheint warum die
Formulierung im Schatten seines
Wissens um Lukrez freien Tod
Wohl zu lesen ist was er aber
Von der Kirche nicht sofort zensiert
Zu werden nicht schreiben durfte
Wo das laute Leiden Erleichterung
Schenkt findet Montaigne es gut
Praktiziert es auf seine Art auch
In seinen Essays wie noch mehr
Im Tagebuch seiner Reise aber
Zitiert dazu bewusst Epikur der
Die Furcht vor dem Tod nimmt
Der uns nichts angeht weil er
Nie mit uns zugleich irgendwo ist
Was alles Leiden auch relativiert
Wo Schmerz unerträglich scheint
Dauert er nicht mehr zu lange
Was lange anhält wird weniger

jens tuengerthal 13.10.22

Leidloslieben

Leidloslieben

Liebe könnte so einfach sein
Wenn wir die wählten mit denen
Wir harmonisch glücklich sind
Ohne Spannungen oder Probleme
Genießen können was ist
Warum wir das nicht tun
Gerne Probleme uns suchen
Wie noch mehr einander machen
Wenn wir keine sonst haben
Ist mit Vernunft nicht zu begreifen
Scheint eine Gefühlsfrage die
So oft im Chaos endet was
Eigentlich berechenbar wäre
Wäre die Liebe es je aber
Darum zu genießen was gut tut
Scheint mir mehr als vernünftig
Dabei ein gutes Gefühl haben
Hilft einfach dabei zu bleiben
Es im Gleichgewicht zu halten
Mehr geht nie das übrige
Kommt ungefragt von alleine

jens tuengerthal 13.10.22


Donnerstag, 13. Oktober 2022

Ärztemisstrauen

Ärztemisstrauen

Montaigne hegt großes Misstrauen
Gegen Ärzte und ihre Heilkunst was
Aus seiner Zeit noch verständlicher ist
Aber auch für heute wichtige Gedanken
Enthält über die das nachdenken lohnt
So bringt er das Beispiel seines Vaters
Den die Nierensteine erst mit 67 ereilten
Welcher bis dahin kerngesund war aber
Nie einen Arzt konsultierte noch je
Medikamente nahm sondern sich
Normal ernährte und damit gut lebte
Wie noch sieben Jahre mit Steinen litt
Für die es damals keine Therapie gab
So gesehen geht es uns heute besser
Auch ich wäre ohne die Technik einer
Modernen Medizin nicht mehr sondern
Bereits vor 35 Jahren verstorben was
So gesehen dankbar machen könnte
Dennoch macht der Blick auf unsere
Große medizinische Industrie wie die
Methoden der Heilung misstrauisch
Fürchten wir den Tod viel zu sehr
Machen wir viel zu viel für wenig
Was am Ende noch bleibt wo lohnt
Der große Aufwand wann ist es
Nur eine Verlängerung der Qualen
Die Gedanken Montaignes dazu
Wie sein ironischer Spott über die
Zunft der Ärzte und wieviel besser
Es uns ohne häufig geht ist sehr
Lesenswert um auch für sich ein
Gutes Maß zu finden dessen was
Nötig und was überflüssig eher ist

jens tuengerthal 13.10.22

Erblasten

Erblasten

Die Lektüre in der Reise mit Montaigne
Brachte mich nach der Lektüre einiger
Seiten in seinem Reisetagebuch dazu
Wieder in seinen Essays zu lesen dabei
Genügen schon wenige Seiten dieses
Weltmeisters der Abschweifung sich
In vielen Gedanken zu verlieren die
Einiger Worte mir nun wert scheinen
So überlegt er über sein Leiden an
Den Nierensteinen klagend was er
Auch im Reisetagebuch gerne wie
Ausführlich tut wie sehr etwas von
Unseren Vorfahren vererbt wird
Vor allem dies ohne bereits eine
Genauere Kenntnis davon zu haben
Die Mendel erst 300 Jahre später
Entdeckte wie doch in einem nur
Spermium oder Ei als schleimigen
Anfang allen Seins schon alles steckt
Von den Gewohnheiten die mal mehr
Vom Vater dann vom Urgroßvater
Oder welcher Linie auch immer kamen
Heute wissen wir manches mehr über
Vererbung und Genetik doch bleibt
Das Wunder der Rekombination die
Bestimmte Eigenschaften dominant
Andere weniger stark wirken lässt
Ist unsere Anfälligkeit für bestimmte
Krankheiten und ihren Verlauf schon
Im Urmaterial Ei und Samen angelegt
Was legt die Natur an und wo wirkt
Die spätere soziale Prägung was ist
Stärker oder können wir keines ohne
Das andere betrachten weil immer
Alle Kräfte gemeinsam wirken also
Nicht das eine den Tumor auslöst
Sondern die Disposition zusammen
Mit äußeren Einflüssen wie noch der
Psyche der Betroffenen die mal am
Gleichen sterben oder überleben
Wie frei sind wir im Schatten unserer
Anlagen oder sind wir es gerade im
Bewusstsein unseres Erbes erst
Weil dies zur Verantwortung bringt
Was zu spannenden Gedanken zum
Umgang mit Geschichte mich führt
Dabei ging es Montaigne nur um
Das Erbe der Nierensteine wie der
Gesundheit in seiner Familie wer
Wie alt wurde und warum nicht
Ist in vielem noch so rätselhaft
Auch wenn wir gerne anders tun

jens tuengerthal 13.10.22

Schönheitswert

Schönheitswert

Mit Gaspard Koenig heute über die
Schönheit Gedanken gemacht wie
Ob sie einen funktionalen Wert hat
Wenn er als Wanderreiter unterwegs
Mehr oder weniger gepflegt wirkt
Wie ob die Ausrüstung auch zum
Weg farblich passen muss während
Koenig davon berichtet wie schwer
Es war unauffällige und dezente
Outdoor Kleidung zu finden wie sich
Dabei über die grauenvolle Mode
Mit Neonfarben und ähnlichen alle
Ästhetik verratenden Farben wie
Formen die aus dem Radsport auf
Alle Bereiche überschwappte erregt
Dachte ich an die Outdoorjacken mit
Oder ohne Wolfstatze die ohne jede
Bemühung um Anpassung auffallen
Wie die Träger als geschmacklos
Verraten und wie ich selbst einst mit
Einer solchen Jacke im Wald wanderte
Weil sie ja so furchtbar praktisch war
Es dezente stabile Sachen nur noch
Im Jagdbedarf gibt und wie passend
All dies auch zum Baustil ist der uns
In den grauenvoll praktischen Silos
Von Corbusier und seinesgleichen
Sogar leben lässt und sich dann über
Gewalt und Kriminalität in diesen
Betonierten Vorstädten wundert wie
Es in Berlin der Alexanderplatz der
Mit Abstand hässlichste Platz in ganz
Europa wenn nicht sogar weltweit der
Eine Mahnung an das Grauen des
Realen Sozialismus immer bleibt so
Wunderbar praktisch uns zeigt wie
Die Hässlichkeit der Umgebung auch
Auf unser Verhalten abfärbt jedoch
Scheint dies nicht konsequent stets
So zu wirken gibt es doch in der
Ländlichen Natur genug Rechtsradikale
Die ihren Hass zu gerne verbreiten
Zumindest im Osten Deutschlands
Wo die SED mit ihren Plattenbauten
Überall genug Grundlage für Gewalt
Säte was zu bestätigen scheint aber
Für die Siedlungen der neuen Rechten
Nur bedingt gilt auch wenn deren
Ästhetik eher nationalsozialistisch ist
Koenig kam darauf im Gespräch mit
Einer seiner Gastgeberinnen wie deren
Besuch die beide Gespann fuhren wie
Ihm den Zauber dieses Sports zeigten
Aber sehr auf Schönheit bedacht waren
So sind Kutschen ja schon Schönheiten
Ihn zumindest nachdenklich machten
Dahingestellt ob dabei auch Scham war
Nicht elegant sondern nur praktisch
Unterwegs zu sein und dachte darauf
Darüber nach wie gut schöne Dinge
Meist sind die länger halten wie ihre
Funktion neben der Schönheit haben
Die in den Moden für die Massen oft
Völlig verlorengeht die sich nun in
Jacken aus Kunststoff hüllt der eine
Halbwertszeit ähnlich dem Atommüll
Vermutlich hat und also getragen wie
Irgendwann weggeworfen noch lange
Von unserer Geschmacklosigkeit zeugt
So ist auch meine leuchtend blaue
Gore-Tex-Jacke leider noch nicht 
Verblasst oder kaputt gegangen auch
Wenn ich sie seit Jahren nicht trage
Ist sie nun über 30 Jahre und leuchtet
Wie am ersten Tag was unheimlich ist
Daran erinnern könnte lieber wieder
Zu Naturfarben der Jäger zu kommen
Wenigstens unauffällig zu sein wo wir
In die Natur gehen und wie sehr sich
Schönheit in allem auch auf unseren
Geist auswirkt der unfrei ist wo er
Sich unangemessen irgendwie fühlt
Vielleicht lohnt es sich mehr über die
Passenden Farben nachzudenken
Statt Angebote nutzen zu wollen
Weil Schönheit wertvoll ist und so
Liebe ich mein unauffällig grünes
Igluzelt immer noch aber diese Jacke
Löst eher Unwohlsein aus damit gilt
Was funktioniert muss schön sein

jens tuengerthal 13.10.22

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Lustick

Lustick

Lust darf lustig sein
Wer beim Sex lachen kann
Auch über sich selbst
Ist entspannt und gelassen
Kann genießen was kommt
So viel kann komisch sein
Dabei von Geräuschen
Die so nicht geplant
Zu allem was schiefgeht
Bei der horizontalen Artistik
Weniger sich auslachen als
Miteinander übereinander 
Wie das ernsthaft Bemühen
Sich alles geben zu wollen
Freudig lachen können auch
Wenn es mal nicht klappt
Zeigt echte Größe erst
Verbindet tiefer noch als
Viele Eindringlichkeiten
Die nicht beieinander sind
Guter Sex ist auch komisch
Zumindest mit Abstand betrachtet
Den wir dabei nicht haben aber
Die Fähigkeit das auch zu sehen
Lässt entspannter genießen was
Der Trieb voller Lust aus sonst
Zivilisiert kultivierten Wesen
Stöhnend jauchzend macht
Darüber gemeinsam lachen
Zeugt von Vertrauen woraus
Alles erst werden kann

jens tuengerthal 12.10.22

Lieblinge

Lieblinge

Darf ich Lieblinge haben unter den
Liebsten oder muss Liebe immer
Einmalig konkurrenzlos sein
Überlege ich und fände Konkurrenz
Wie Wettbewerb eher absurd will
Wo ich liebe bedingungslos gönnen
Was ausschließlich wieder klingt
Ohne es sein zu wollen weil
Einige besonders nah sind
Andere woanders auch warum
Liebling immer sehr relativ ist
Alle haben etwas besonderes
Was gerade sie liebenswert macht
Dennoch sind meine Liebsten
Unter allen Lieblingen immer jene
Die spannungsfrei gut tun statt
Auf der Suche nach Konkurrenz
Um ihren Platz kämpfen zu wollen
Was das Gegenteil stets bewirkt
Warum manchmal am nächsten
Kommt was am fernsten lag
Weil am Ende zählt was blieb
Verliert sich manches spurlos
Ob die Lieblinge dabei sind
Ist egal solange die übrigen
Einander vollkommen genügen
Ist alles so gut wie möglich
Womit sich am Ende zeigt
Lieblinge sind auf Dauer egal
Liebe ist was bleibt

jens tuengerthal 12.10.22

Aussteiger

Aussteiger

Von Aussteigern hören wir meist nur
Wenn sie sich auch gut verkaufen
Dabei sind es die Leisen die sich
Unauffällig davon machen die viel
Mehr bewegen und sind die dazu
Noch dezent dabei bleiben also
Wirklich aussteigen statt sich eitel
In den Mittelpunkt zu stellen um
Ihre Geschichte zu verkaufen
Vergesst diese lieber alle
Sie brauchen noch Bestätigung
Sind fern davon auszusteigen
Achtet dagegen auf die Leisen
Die ihr Leben neben euch leben
Ohne weiter aufzufallen längst
Aus der Konkurrenz ausgestiegen sind
Etwas für sich haben als Genuss
Den Rückzug im überall Chaos
Lächerlicher Märkte nichts mehr
Brauchen weil sie alles für sich
Bei sich gefunden haben
Auffällig ist nur sie können lieben
Ohne Neid Angst oder Konkurrenz
Geben ohne etwas zu wollen
Brauchen sich nichts zu beweisen
Sind mit sich zufrieden
Ohne noch mehr zu wollen
Und so rufen sie einander zu
Seid aufmerksam aufeinander
Wir sind mehr als ihr denkt
Bald haben wir die Mehrheit
Dann passiert nichts denn
Jede bleibt gerne für sich

jens tuengerthal 12.10.22

Konkurrenzkrampf

Konkurrenzkrampf

Wir stehen in ständigem Konkurrenzkampf
Jeder will besser sein als der andere
Sich zu überbieten ist das Ziel was
Alle möglichst sportlich sehen sollen
Um den anderen auszulachen wo
Du selbst zufällig vorne liegst
Damit es deinen Ehrgeiz anstachelt
Diese demnächst zu schlagen
Wir halten diese Wettkämpfe
Mit viel Show um die Sieger
Für ganz natürlich dabei
Zeigen sie uns nur die
Schlechtesten Eigenschaften
Die Mensch in Gemeinschaft
Haben kann eher peinlich als
Irgendwo humanistisch
Billig eher als wertvoll
Eigentlich völlig unkultiviert
Ohne jedes Niveau noch
Dachte ich schon immer egal
Ob beim Rasenball oder den
Anderen Leibesübungen
Lassen wir es einfach weg
Gewinnen wir Lebenszeit
Wie einen besseren Umgang
Leben würde gelassener
Will niemanden schlagen
Nirgendwo noch irgendwo
Allen überlegen sein
Bin viel lieber zufrieden
Lehne mich zurück
Lächle über den Unsinn
Frage mich was ist Mensch
Dafür zu kämpfen
Andere zu schlagen
Wie lächerlich
Suum cuique
In aller Ruhe
Erster zu sein bei der
Entdeckung der Langsamkeit
Könnte verlockend sein wäre es
Kein lächerlicher Wettbewerb
Wirkliche Gelassenheit hat
Wer dies hinter sich ließ

jens tuengerthal 12.10.22

Dienstag, 11. Oktober 2022

Vergleichsweise

Vergleichsweise

Alle Vergleiche hinken immer
Sie sind nur Versuche der
Näherung zum Verständnis
Putin mit Hitler zu vergleichen
Sollten Deutsche vorsichtig sein
Wo der Verbrecher für Deutschland
Mordete wie den Weltkrieg auslöste
In seinem Wahn von Macht Millionen
Menschen umbringen ließ was bisher
Keiner dem kleinen Russen im Kreml
Unterstellen würde wer jedoch aus
Rache und Wut Städte fern der Front
Ohne strategischen Wert als Terror
Bombardieren lässt weil seine Truppen
Immer mehr an Boden verlieren wie
Die Brücke auf die Krim beschädigt
Wurde aus noch unklaren Gründen
Verdient den Namen Putler wirklich
Es sollte dem letzten klar werden
Mit diesem Mann gibt es keine
Verhandlungen oder Frieden je
Auf den vertraut werden könnte
Dieser Krieg wird kein Weltkrieg
Weil Putin keine Verbündeten hat
Aber Frieden gibt es nur ohne ihn
Wie sollte diesem Verbrecher je
Wieder getraut werden der alle
Belog und sich grausam rächt

jens tuengerthal 11.10.22

Gretatom

Gretatom

Greta Thunberg die Gründerin der
Fridays for Future Bewegung spricht
Sich für den Weiterbetrieb deutscher
Atomkraftwerke aus weil es für das
Klima die größere Katastrophe wäre
Nun Kohlekraftwerke länger als nötig
Zu betreiben wie es die Regierung hier
Bisher plant aus Respekt vor der
Deutschen Atomangst die jenseits
Aller Vernunft abschaltet obwohl ein
Notbetrieb sinnvoll wäre und sieht sich
Plötzlich in einem Boot mit Lindner
Der als FDP Vorsitzender schon länger
Für diese vernünftige Entscheidung
Sich ausgesprochen hat auch wenn
Atomenergie keine Zukunft hat ist es
Unsinnig mehr Kohle statt Gas nun
Um durch den Winter zu kommen
Verbrennen zu wollen weil diese das
Klimaproblem nur noch beschleunigt
Schneller auf alternative Energien
Umsteigen aber bis dahin lieber die
Vorhandenen Kraftwerke nutzen um
Keine Engpässe zu riskieren wäre
Eine vernünftige Lösung ob aber
Die Grünen gern vernünftig sind
Beim Thema Atom ist fraglich
Spannend wird wie sich dazu die
Stimmung in der Bevölkerung
Entwickelt wenn es erst kalt wird
Zumindest gibt Greta den Grünen
Die ihr natürlich nah stehen so die
Chance zu einer vernünftigen Wende
Wie der Wirtschaftsminister dann die
Erneute Umkehr verkaufen kann ist
Nicht die wichtigste Frage sondern
Wie wir wenig Klimaschaden nun
Schaffen der nicht nötig wäre wenn
Statt Reservebetrieb alle tauglichen
Reaktoren bis zum Ende der Krise
Weiterbetrieben würden was enorm
Schaden reduzieren würde aber
Vielleicht können die Grünen ja
Nach der Niedersachsenwahl wieder
Vernünftig werden zumal ihnen nun
Greta und Lindner die Verantwortung
Abnehmen was die größte Sorge ist
In solchen heiligen Glaubensfragen
Ist die Vernunft meist eher fern

jens tuengerthal 11.10.22

Montag, 10. Oktober 2022

Lustruhe

Lustruhe

Viele Lust entsteht gierig
Will rasend zum Ziel um
Sich gegenseitig zu verschlingen
Was nach der Natur halt erfolgt
Wenn zwei sich wirklich begehren
Doch noch viel großartiger finde ich
Die Lust die aus der Ruhe kommt
Ganz langsam nebenbei entsteht
Beim erwachen sich damit weckt
Wie dabei langsam noch bleibt
Ohne jede Gier sich genießt
Vollkommene Zufriedenheit schenkt
Dachte ich früher der heiße Ritt
Mit geteilten Höhepunkt wäre 
Der Gipfel aller möglichen Lust
Würde ich diesen zwar nie als
Schlecht bezeichnen aber kann
Die ruhige Lust mehr genießen
Vielleicht eine Alterserscheinung
Überlege ich mit meinen 52 aber
Es könnte auch Erfahrung sein
Die kein Ziel mehr braucht als
Den Moment noch zu genießen
Als solchen voller Lust ohne
Mehr oder anderes noch
Zu wollen zufrieden

jens tuengerthal 10.10.22

Liebesgeduld

Liebesgeduld

Liebe braucht viel Geduld
Wenn sie dauerhaft wachsen soll
Dabei ist gerade Geduld was
Verliebt zumindest mir eher
Am fernsten liegt aber
Vielleicht macht genau das
Ein Gefühl erst groß wenn
Es Zeit braucht wie Geduld
Und was für einen allein gilt
Vervielfacht sich noch bei
Anderen Beteiligten dramatisch
Zumal mit unterschiedlichen Tempi
Darum liebt am glücklichsten
Wer erstmal gar nichts will
Um die Dinge geschehen
Zu lassen statt sie was noch
Immer scheitert zu erzwingen
Wer liebt ist nicht geduldig
Aber wo Liebe ist wird auch
Was unerträglich scheint noch
Ertragen weil wir für die Liebe
Alles tun und noch viel mehr
Warum das aber so ist wie
Beide sich damit quälen
Was alle am Anfang erleben
Wird mir immer ein Rätsel bleiben
Vielleicht hat es so etwas von
Darum prüfe wer sich bindet
Was die Zeiten überstehen soll
Gelassenheit hilft dabei aber
Relativiert auch alles was nicht
Immer allein zielführend ist aber
Das Leben erträglicher macht
Was schon viel wert ist und der
Rest ist halt Geduld

jens tuengerthal 10.10.22

Reisekoenig

Reisekoenig

Bin weiter mit Gaspard Koenig auf
Den Spuren Montaignes reitend
Durch Frankreich über Deutschland
Nach Rom auf Reisen wobei ich noch
Durch das ländliche Frankreich mit 
Dem jüngeren Pariser Philosophen
Unterwegs bin was ich selbst 1996
Nach meinem juristischen Examen
Bei meiner Tour de France noch
Mit dem Auto über Landstraßen
Ohne Ziel oder Zeitdruck erlebte
Ist zu Pferde noch intensiver wo
Der Weg zum nächsten Markt
Wenn der eine Laden in einer
Ländlichen Gegen zufällig am
Dienstag geschlossen hat sehr
Weit ist was den Philosophen
Fast zum Fasten verführte in
Einer immer leereren Gegend
Wo nach der Landflucht wenig
An Läden noch überlebte die
Mit dem Pferd erreichbar sind
Denke während er immer mal
Montaigne zitiert auch an meine
Früher Radtouren durch Frankreich
Wie die Wanderungen in den Vogesen
Wo es auch existenziell war Wasser
Irgendwo zu finden was wir dann
Den Berg hinauf noch schleppten
Um dort so dumm zu sein es für
Spaghetti zu verschwenden was
Angesichts des kilometerlangen
Weges zur nächsten Quelle keine
Der besten Ideen war und so lässt
Vieles was der einsame Reiter wie
Philosoph auf den Spuren Montaignes
In seinem Reisebuch erzählt an die
Eigenen früheren Reisen denken
Welche in Tradition der Familie auch
Immer irgendwie abenteuerlich sein
Sollten wie nah an der Natur was
Ein anderes Leben erfordert als
Wir es in Städten gewohnt sind
Wo Wege plötzlich enden wie
Gaspard Koenig es beschreibt
Als Opfer regionaler Zuständigkeiten
Mit seinem Pferd im Wald stand
Ohne zu wissen wohin es geht
Aber beim irgendwann Ankommen
Auf der Suche nach dem Laden
Zu einer Kommune kommt in der
Alternatives Leben in einer sehr
Fröhlichen Gemeinschaft versucht
Wie Landwirtschaft zum Leben als
Aufgabe wie Sinn betrieben wird
Was für mich weniger traumhaft
Klang als für den Pariser Philosophen
Der ich nie der Gartenarbeit zuneigte
Aber ihn die Fragen stellen lässt wie
Wir Leben wollen und was Montaigne
Zu diesen Dingen bereits erstaunlich
Weitsichtig in vielem schrieb in seinen
Essays die Koenig gerne zitiert mit
Guter Quellenangabe was dem Leser
Das verzögernde Nachlesen erleichtert
So genieße ich weiter die Reise mit
Den beiden Philosophen wie mir auch
Das Reisetagebuch Montaignes nun
Viel näher kommt was mir vorher
Angesichts der vielen Berichte über
Seine gesundheitlichen Zustände
Eher langweilig häufiger vorkam
Verstopfung oder Nierensteine
Sind kein so spannendes Thema
Wie seine sonst Philosophie
So eröffnet die Lektüre Welten
Weckt Erinnerungen an die eigene
Frankreichreise mit meiner ersten
Verlobten und wie wenig sich doch
Seit Montaigne bis heute geändert
Was zeigt wie ganz langsames
Reisen zum Charakter uns führt
Dem eigenen wie dem des Landes
Zu Fuß oder zu Pferd allein kann
Der Besucher die Strecke erfühlen
Auf dem Rad auch ein wenig falls
Ziellos wie nicht nur rasend
Wie nebenbei über die Zustände
Der Gesellschaft philosophieren
Wie schön ist es dass Koenig
Dabei auch seine absurdesten
Gedanken noch aufschrieb wie
In Zusammenhang mit Montaigne
Stellt eine lohnende Lektüre

jens tuengerthal 10.10.22