Donnerstag, 2. Juni 2022

Siegesmuss

Siegesmuss

Annalena Baerbock sprach nun aus
Was der Kanzler wie die SPD meiden
Die Ukraine muss siegen warum
Der Diktator im Kreml verlieren muss
Was keiner Diskussion bedarf dabei
Ist noch unklar ob dies aus Angst vor
Putin und Moskau geschieht oder um
Den Diktator im Kreml noch etwas in
Sicherheit zu wiegen aber fast steht
Zu befürchten der Kanzler meint noch
Ein Krieg mit Russland sei zu vermeiden
Es sei nicht unsere Aufgabe russische
Interne politische Angelegenheiten zu
Kommentieren die gingen uns nichts an
Nur der Krieg in der Ukraine soll enden
Es gibt kein Ende von Putins Aggression
Ohne sein Ende an der Macht der bereits
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz
Vor vier Jahren sein Denken umriss was
Jedem deutlich machen konnte wohin
Der russische Tanker unter ihm steuert
Der einzige Unterschied zu Hitler ist
Dieser hatte noch keine Atomwaffen
Sagen wir es endlich ganz deutlich
Es braucht einen Sieg des Westens
Über die russische Oligarchie wie das
Korrupte System Putin damit endlich
Die Demokratie dort einzieht künftig
Russland ein Partner wieder wird
Ohne einen Sieg keinen Frieden
Auf Putin ist nie wieder Verlass
Wohin wollen diejenigen gelangen
Die das Wort Sieg über Russland noch
Meiden wie die Pest aus Angst der
Kreml könnte sich provoziert fühlen
Ein Sieg der Ukraine ist ein muss
Es geht um die Verteidigung der
Freiheit gegen Putin ohne Angst
Wenn es nicht geschickte Taktik ist
Den Aufmarsch vorzubereiten wie
Bis dahin den Kreml in Ruhe zu wiegen
Der bereits mit Atombomben drohte
Ein Sieg gegen Putin ist ein muss
Der Diktator im Kreml muss weg
Für seine Verbrechen bestraft werden
Alles weniger wäre eine Niederlage
Ganz egal was Ungarn dazu sagt

jens tuengerthal 2.6.22

Queengedanken

Queengedanken

Heute feiert die Queen ihr Jubiläum
Mit 70 Jahren als Königin schlägt sie
Inzwischen alle Rekorde und ich auch
Im hohen Alter von 96 Jahren noch im
Amt dahingestellt ob dies eher an den
Zweifeln an ihren Erben wofür Charles
Seit Diana erledigt ist wenig Grund gibt
Oder ihrem Pflichtbewusstsein liegt was
Für mich bei dieser Königin näher liegt
Über ihr Leben ihre Ehe ihre Kinder wie
Das Pflichtbewusstsein im Amt schreiben
Alle heute irgendwas darum mache ich es
Nicht auch wenn sie alle Bewunderung
Dank großer Erfahrung wie Würde verdient
Denke ich an Elisabeth Alexandra Mary
Aus dem Hause Windsor fällt mir zuerst
Die Geschichte meiner Großmutter ein
Wie diese zu Gast bei ihren Freundinnen
Aus dem Hause Nelson die Nachbarn der
Eltern der späteren Queen waren die da
Noch nicht mal Kronprinzessin gewesen
Weil ihr Vater als George VI. erst 1936
Seinem Bruder auf den Thron folgte
So war die kleine Elisabeth die damals
Im Garten nebenan spielte nur eine eher
Entfernte Prinzessin was die später erst
Bis zur Abdankung ihres Onkel des
Zwischenzeitlichen Königs Eduard VIII.
Blieb als Tochter des Herzogs von York
Doch dann wurde sie unerwartet zur
Kronprinzessin weil Eduard seiner Liebe
Zur zweimal geschiedenen Amerikanerin
Wallis Simpson folgte und damit sein Recht
Auf die Krone verlor indem ihr Vater folgte
Der vom Prinzen Albert zu König Georg VI.
Wurde aber bereits 1952 verstarb also nur
Wenige Jahre nach Kriegsende so das bei
Der Krönung nur wenige der deutschen
Verwandten der Queen anwesend waren
Zu frisch war noch der Krieg unter Hitler
Doch erinnerte sich Elisabeth zu dieser Zeit
An das deutsche Mädchen was bei den
Nelsons lebte und mit ihr gespielt hatte
So wurde meine Großmutter statt ihrer
Freundin Prinzessin Kira zur Krönung
Wie zum anschließenden Festmahl nach
London eingeladen was so kurz nach
Kriegsende eine besondere Ehre war
Wobei die Varianten der Geschichte
Im hohen Alter sich stets wandelten
Doch hatte meine Großmutter bereits
Direkt nach Kriegsende begonnen für
Die englischen Besatzungstruppen als
Dolmetscherin zu arbeiten weil es noch
Wenige gab die schon fließend englisch
Sprachen und so wurde das Mädchen
Aus bürgerlicher bremischer Familie zum
Gast der neuen Königin von England
Was sie ihrem Enkel immer wieder in
Verschiedensten Versionen erzählt hat
Auch vom Wiedersehen mit ihren alten
Freundinnen nach dem Krieg sowie
Die Übungen für den richtigen Knicks
Weil gegenüber der Queen ja alles
Nun seine Ordnung haben musste
Beide liebten Pferde über alles was
Genug Stoff zum plaudern wohl gab
Wie sie immer wieder gern erzählte
Doch war die Begegnung eher kurz
Saß die Großmutter weiter hinten
Sie gehörte ja nicht zur Familie noch
Zum alten englischen Adel doch
Während ihr Mann noch in Russland
In Gefangenschaft auf seine Freilassung
Hoffte war meine Omi zu Gast in London
Frage mich was mein Urgroßvater wohl
Dazu gesagt hat der damals seiner
Tochter das Pensionat in England erst
Ermöglicht hatte wo sie die Ladys dann
Kennenlernte deren Nachbarin die junge
Später Königin war die heute ihr großes
Jubiläum feiern darf was meine Omi sich
Sicher mit den üblichen Kommentaren
Angeschaut hätte aber sie die bereits
15 Jahre älter als Elisabeth war wurde
Zwar fast hundert aber ist nicht mehr
So gedenke ich zum Jubiläum der Queen
Auch immer meiner Bremer Großmutter
Die Elisabeth einst schaukelte als sie
Noch ein blondgelocktes Mädchen war
Es mögen beide hochleben heute

jens tuengerthal 2.6.22

Mittwoch, 1. Juni 2022

Lustblüten

Lustblüten

Es blüht die Lust in der Natur
In vielen Formen nach Laune
Vom phallischen Stil geht es
Zum sich öffnenden Kelch der
Mehr als sinnlich geformten Blüte
Denke ich an manche Rosenblüte
Weiß ich warum die Griechen einst
Sagten die früher weißen Blumen
Hätten ihre Farbe erst vom Blut der
Aphrodite bekommen die sich am
Dorn einst ritzte was zumindest die
Deutung des Regelblutes welche
Die Knospenform nahelegte auch
Ins Reich der Phantasie verwies
Ist es die Lust im Geist die uns in
Allen Kelchen Vaginen oder Phalli
In jedem Stengel sehen lässt
Die Sehnsucht nach Erfüllung im
Allzumenschlichen eher oder ist
Die Geilheit auch eine Klarheit die
Erkennen lässt was wir sonst eher
Höflich oder blind ignorieren weil
Es ohnehin verdeckte Bereiche des
Körpers eher betrifft auch wenn
Diesen Regionen in der Liebeslust
Die ganze Aufmerksamkeit gehört
Sind solche Lustblüten eine Freude
Nicht weil sie uns zeigt wie schlicht
Unsere Triebe funktionieren sondern
Wie ähnlich sich die Natur in allem ist
Eins dem anderen verwandt so uns
Das Universum der Lust in allem was
Blüht wächst und gedeiht offenbart
So ist der lustvolle Blick in die Natur
Auch einer tief in sich der gleich einer
Meditation über die großen Freuden
Seinen Spiegel überall findet weil
Eins dem anderen so sehr gleicht
Auch wenn das nun vielleicht die
Bedeutung großer Gefühle für den
Primären Reiz relativiert weil sie
Einfach ähnlich funktionieren weil
Natur sich so vollkommen zeigt
Lehrt der natürlich geile Blick auf
Alles was um uns so blüht was
Auch nichts anderes als Sex ist
Bescheidenheit gegenüber dem
Was so wunderbar überall ist was
Auf Dauer zufriedener macht weil
Es weniger um Konkurrenz geht
Als die zufällige Erfüllung die sich
Findet wo es eben passt um dann
Der Natur miteinander zu folgen

jens tuengerthal 1.6.22

Lustwert

Lustwert

Gibt es je zuviel an Lust
Ist mehr als befriedigend
Schon ein Übermaß was
Mehr als gut wäre damit
Den Wert relativierte wie
Es der Inflation entspricht
Braucht es immer etwas
Weniger um genug zu haben
Ist verdeckt geiler als offen
Warum Wäsche mehr kostet
Desto weniger sie bedeckt
Oder steht Lust sui generis
Funktioniert nicht am Markt
Obwohl sie ja einen hat
Was manches beantwortet
Willenlos macht so lustlos
Wie nerviger Widerstand
Mit dem manche meinen
Um ihres Werts willen noch
Handeln zu können was aber
Andere erst wirklich reizt sich
Zu bemühen warum manche
Mit ihrer Lust Handel betreiben
Durch künstliche Verknappung
Mehr Scheinen wollen als sie
Nüchtern betrachtet je waren
Wie überhaupt ernüchterte wie
Wenig hinter dem großen Reiz
Steckt den wir noch nicht hatten
Wenn wir ihn erst immer haben
Was aber dennoch trotz allem
Lustvoll wie reizvoll bleibt ist
Mehr als eine Überlegung wert
Der Rest verliert sich wieder
Ohne großen Lustverlust

jens tuengerthal 1.6.22

Liebesinflation

Liebesinflation

Kann es zuviel Liebe geben oder ist
Des Guten nie genug fragt sich wer
Schon lange nichts mehr sucht aber
Manches fand was bleiben lohnte
Bliebe je allein was kostbar schien
Fraglich vielleicht wo mehr doch
Raubt alles zuviel mehr als es gibt
Weil Liebe des Lebens Süßigkeit
Wohl ist klebt auch alles schnell
Wird wo maßlos genossen ungesund
Womit die Liebe doch sehr an alle
Käuflichen Süßigkeiten erinnert
Was die Nähe zur Prostitution offenbarte
Von der hier nicht die Rede ist
Weil es um Gefühl geht das ja
Bekanntlich nicht käuflich sein soll
Wer das Gegenteil hier behauptet
Weiß wovon die Rede dabei ist
Sollte aber besser nie behaupten
Die Frauen zu kennen weil es dann
Schnell hässlich würde was doch in
Gegenwart des schönen Geschlechts
Keiner noch je wünschen kann
Warum ich lieber schwöre sie nie
Zu verstehen aber immer zu lieben
Was quasi wehrlos wirkt und so
Die beste Bewaffnung im Kampf
Der Geschlechter zu allen Zeiten ist
Aber egal ob käuflich oder nicht
Wer wäre ich zu meinen dass ich
Je alles wissen könnte gelten die
Regeln der Inflation in der Liebe
Selbst wenn sie konkurrenzlos wäre
Eben quasi parallel denn zwar ist
Keine mit der anderen je vergleichbar auch
Wenn es scheint alle wollten das gleiche
Zumindest am Ende wird das wohl eine
Täuschung sein sicher jedoch ist das
Wertlos wird was jeder hatte wie den
Wunsch nach Wertschöpfung durch
Geliebte Einmaligkeit alle teilen wie
Befreiend wäre da die Umkehrung

jens tuengerthal 1.6.22

Horizontalk

Horizontalk

Die Horizontale sei die einzig
Aufrechte Lebenshaltung meint
Hans Castorp im Zauberberg
Mit Blick auf das Leben im Sanatorium
Das die Liegekur auch zelebriert
Doch kommt es auf die Lage an
Liegt es sich in Davos besser als
Es sich im Flachland steht
Tanzt Berlin lieber oder ist dem
Flaneur der Gang einzig angemessen
Wer war noch Hori Zontal damals
Das Sternchen bei Nick Knatterton
Rede ich auf dem Diwan dichtend
Nicht immer aus der Horizontalen
Wieviel Show wird um die richtige
Stellung dabei gemacht was weniger
Ahnung als beschränkten Horizont
Dem Kenner der Lage verrät denke ich
Irgendwie geht es ja in jeder Lage
Um möglichst gelassen zu plaudern
Als sei Lyrik eine Form der
Selbstdarstellung die wo gut immer
Am besten in der Horizontalen endet
Wie es dem Traum der Minne entspricht
Wobei es wieder darauf ankommt was
Auch dort noch aufrecht steht damit
Immer etwas in Bewegung bleibt
Entscheidet die Lage nicht allein
Aber was zählt so gesehen schon
Außer dem Genuss der immer
Am Ende Horizontalen

jens tuengerthal 1.6.22

Lebenshaltung

Lebenshaltung

Die Lebenshaltungskosten steigen im Krieg
Wie der Inflation wegen lese ich wieder
Überlege dabei ob sich an meiner Haltung
Zum Leben durch egal was etwas ändern
Sollte oder glücklicher ist wer sich nicht
Stören lässt also quasi unbeeindruckt lebt
Ist das dann schon unflexibel fragt sich
Wer dem Zeitgeist entsprechend gerne
Funktionieren möchte im dann Alltag
Was macht eine gute Haltung aus
Bildet Sprache sie ab oder ist sie
Unabhängig von nur Worten auch
Im Sturm der Leidenschaften die
Den aufrechten Gang berühren
Was also die Perspektive betrifft
Welche ohne Haltung noch bliebe
Am Ende zählen wieder die Kosten
Weil alles seinen Preis hat auch
Haltung zu zeigen dazu egal
Wie wir das nun finden

jens tuengerthal 1.6.22

Kriegsstrategie

Kriegsstrategie

Montaigne lesen hilft immer
Was die heutige Lektüre bestätigte
Bei der es um Cäsars Kriegskunst ging
Als Feldherr wie Autor in seinem
De bello Gallico dem gallischen Krieg
Den er allen zur Lektüre empfiehlt
Wie dessen Mut er dabei bewundert
Wie seine Taktik die ihn auch völlig
Unterlegen etwa bei der Belagerung
Von Alesia bei der er Vercingetorix
Der zahlenmäßig weit überlegen war
Dem alle gallischen Stämme folgten
Durch Mut und Geschick besiegte
Erinnert dabei auch an den Admiral
De Châtillon der für den späteren
Henri IV. die Protestanten führte der
In der Bartholomäusnacht als einer
Der ersten umgebracht wurde was
Dennoch nicht verhinderte dass der
Protestant Henri als dann Katholik
König von Frankreich wurde was
Für Montaigne kein Thema ist der
Obwohl immer Katholik mit wohl
Spanischen jüdischen Vorfahren
Der Berater und Freunde Henris war
Aber die Erwähnung des Admirals
Aus den Hugenottenkriegen neben
Cäsar als genialer Führer der aus
Überzeugung von den seinen
Geliebt wurde ist hier doch eine
Bemerkung wert er wird kurz vor
Ende des Essay eingestreut was
Wie so typisch für Montaigne durch
Kleine Andeutungen dem Geplauder
Über Cäsars Genie eine aktuelle Note hat
Es lehrt manches über Strategie die
Einerseits auch mal Lügen nutzt wie
Alles im Ungewissen lässt bis zuletzt
Was eine kluge Taktik auch gegenüber
Putin sein könnte der noch so lange
Wie möglich meinen soll alle hätten
Nun Angst vor ihm um sodann vom
Langen Krieg geschwächt schnell
Besiegt werden zu können weil
Wie Montaigne auch schreibt
Der selbst kriegsefahren war
Es weniger auf die tatsächliche
Überlegenheit als die Fähigkeit
Im Moment entschieden zu handeln
Ankommt ob in Alesia oder auch
Heute in der Ukraine also auf die
Geschlossenheit und Überzeugung
In der Truppe die so unschlagbar wird
Was den Verteidigern der Freiheit
Logisch viel leichter fällt als dem
Diktator und Aggressor der sich
Im Verborgenen lieber versteckt
Bei seinem illegalen Raubzug
Mit zunehmendem Verfolgungswahn
Es ist vielleicht taktisch gerade klug
Diesem Gegner das Gefühl zu geben
Alle fürchteten den Krieg mit ihm
Aber genauso wichtig ist nun auch
Die Bevölkerung und die Truppen
Für den nötigen Krieg zu motivieren
Unterstellt das ewige Zögern wäre
Taktisch begründet und nicht nur
Feige wie planlos was in dubio
Doch zumindest möglich scheint
Die Anwendung von kriegerischer Taktik
Wäre dann verständlich doch ist es
An der Zeit nun ehrlich zu sein
Die Motivation die Freiheit hier
Zu verteidigen endlich zu nutzen
Weil Motivation und Entschlossenheit
Wichtiger sind noch als alle Waffen
Wie Cäsar auch in Alesia belegte
Wo er die zehnfach überlegenen
Gallier durch Belagerung schlug
Beruhigend ist Cäsar war erfolgreich
Wie Friedrich der Große weil er selbst
In kritischen Situationen immer vorne
Bei seinen Truppen war im Kampf um
Ihnen Mut zu geben wie zu motivieren
Putin hält sich ängstlich fern während
Selenskyj die Front gerade besuchte
Die numerische Überlegenheit von
Russland gegenüber der Ukraine
Verspricht noch keinen Erfolg
Wie Montaigne und Cäsar lehren
Für die nötige Haltung im Krieg
Sei auch dem Kanzler dringend
Die Lektüre empfohlen um nicht
Die Motivation der Bevölkerung
Leichtfertig zu verspielen

jens tuengerthal 31.5.22