Samstag, 9. April 2022

Maskenstolz

Maskenstolz

Muss keine Maske mehr tragen aber
Tue es aus Rücksichtnahme gerne
Um andere zu schützen wie Leben
Miteinander ungefährdet zu ermöglichen
Natürlich gibt es längst welche ohne
Aber wo sie zum Ausweis von einer
Sozialen Verantwortung wird tut sie gut
Nie hätte ich vor Jahren noch gedacht
Einmal so etwas zu schreiben der sich
Gegen jeden staatlichen Zwang wehrte
Nun zwanglos tue ich es gerne weil es
Soziales Leben für alle ermöglicht auch
Gefährdete Menschen mit einschließt
Nun tragen wir unsere Masken mit Stolz
Weil keine asozialen Querköpfe sondern
Rücksichtsvoll füreinander noch da sind
Dem kategorischen Imperativ entsprechend
Aufgeklärt mündig vernünftig handeln was
Ein großer Fortschritt für die Menschheit
Wäre und was in Freiheit geschieht hat
Moralischen Wert im Gegensatz zum nur
Gehorsam einer gelenkten Herde auch
Wenn Unvernunft es nötig machen kann
Begrüße ich die Freiheit voll Freude die
Dem guten Verhalten erst Wert gibt

jens tuengerthal 9.4.22

Quarantänews 3

Quarantänews 3

Es geht nicht nur wieder aufwärts
Die Sonne scheint durch die zwar
Zugegeben ungeputzten Scheiben
Aber es geht mir immer besser fast
Wäre es nicht angesichts der Lage
Mit Coronainfektion in Quarantäne
Etwas unangemessen sagte ich nun
Es geht mir gerade wunderbar weil
Die Nase erstaunlich frei wieder ist
Die Energie plötzlich zurückkehrt
Eine ganz liebe Freundin für mich
Einkaufte und mich so beglückte
Mehr als erhofft vor die Tür stellte
Das Leben auch mit dem Virus so
In aller Ruhe zurückgezogen doch
Erstaunlich schön sein kann wäre
NIcht der Wunsch raus zu gehen
Um sich zu begegnen könnte es
Auf diese Art gerne weitergehen
Sicher Corona ist eine schlimme
Krankheit nicht umsonst habe ich
Drei Impfungen aufgrund derer
Der Verlauf so mild ist aber wenn
Es das schon war was am letzten
Sonntag mit noch negativem Test
Anfing gibt es wirklich schlimmeres
Halte alle Leserinnen gerade sehr
Gut gelaunt auf dem laufenden ob
Stimmungen und Zustand schwanken
Doch fühlt es sich riesig an wenn die
Kräfte mit Vorfreude zurückkehren
Nach dem genervten Gejammer noch
Gestern scheint die Quarantäne nun
Wie eine passende Meditation auch
Die Lymphknoten sind schon kleiner
Wie wenig doch wie viel ausmacht
Denk ich zufrieden mit der Welt

jens tuengerthal 9.4.22

Annexional

Annexional

Gerade erregen wir uns gemeinsam
Über die Grausamkeit des Krieges
Die unmenschliche Brutalität der Russen
Welche Raketen an Kinder schicken
Wie damit einen Bahnhof beschießen
Auf dem Flüchtlinge noch warten
All dies scheint uns wahnsinnig wie
Von einem bösen Geist besessen
Weil doch nationale Grenzen heute
Unverletzlich sein müssten wie es
Deutschland nach dem Weltkrieg
Bitter mit Flüchtlingen lernen durfte
Dafür sogar unter dem totalitären
Diktat des Ostens gespalten wurde
Eingesperrt hinter Mauern an denen
Scharf geschossen wurde was die
Sich heute Linke nennenden Erben
Der SED und Verteidiger des dafür
Populismus der Minderbemittelten
Ideologisch zu verantworten haben
Auch wenn sie es gerne laut leugnen
Denen zu viele Kulturfuzzis noch naiv
Hinterherlaufen als wären Erben der
SED besser als die der NSDAP die
Den großen Gebietsklau durch Stalin
Den Sahra Lafontaine noch verehrte
Durch ihren Fanatismus auslösten oder
Begann alles schon viel früher vielleicht
Etwa am 8. April 1525 als der Großmeister
Des Deutschen Ordens damals Albrecht
Von Brandenburg-Ansbach das Gebiet des
Deutschen Ordens säkularisierte indem
Er seinem Onkel König Sigismund von
Polen den Treueeid schwor womit das
Herzogtum entstand was später als Erbe
An das kurfürstliche Haus Brandenburg
Fällt was genau 100 Jahre später geschah
Woraufhin sich nochmal 75 Jahre danach
Der Großvater vom Alten Fritz dort zum
König in Preußen krönte übrigens hatte
Gegen diese Säkularisierung auch das
Reich protestiert wie sogleich einen 
Anderen Großmeister eingesetzt der
Hier schon nach der Reformation auch
Katholisch zu sein hatte dies Gebiet was
Ostpreußen später hieß vermutlich weil
Dort die Pruzzen lebten wurde dann ein
Teil des größeren Brandenburg aber weil
Dort zuerst die Königswürde war gab es
Dem ganzen Gebiet den Namen Preußen
Mit dem die Mark nie etwas zu tun hatte
Heute teilen sich noch Polen wie Russen
Dieses seit der Christianisierung schon
Deutschsprachige Kulturgebiet bis sich
Eines Tages wieder alles ändert was
Auch unter russischer Herrschaft schon
Häufiger geschah so hat die große
Aufklärerin wie Kaiserin Katharina am
8. April 1783 die Annexion der Krim
Wie der Halbinsel Taman und des
Kuban Gebietes durch Russland als
Erledigt verkündet was ihrem Ruf
Weniger schadete als der moralische
Krieg den Putin nun auslöste der aber
Mit schlechten Lügen seine Annexion
Der Ukraine nur tarnen wollte die lange
Russland geschwisterlich verbunden
Es ist genau dieses Gebiet um das
Heute Putin und seine Milizen wie
Reste regulärer russischer Armee
Vor allem kämpfen weil eine Annexion
Wie Ostpreußens unter Stalin oder auch
Schlesiens unter Friedrich dem Großen
Wie später dann durch Polen die es für
Ein von Stalin annektiertes Gebiet im
Osten ihres Reiches bekamen heute
Völlig undenkbar scheint außer wenn
Die USA den Nahen Osten neu ordnen
Was uns zeigt so schlimm der Krieg ist
Annexionen sind völlig normal auch
Historisch so hat am 8. April 1812
Zar Alexander etwa Helsinki zur
Hauptstadt seines Großfürstentums
Finnland erklärt was aber manchen
Finnen lieber war als die Herrschaft
Der Schweden davor womit sich zeigt
Manchmal bleibt unklar was eine
Annexion für wen nun bedeutet ob die
Verschiebung von Grenzen Krieg wert ist
Warum wir nur Bilder von toten Ukrainern
Wie zivilen Opfern zu sehen bekommen
Aber keine von den angeblich über 10.000
Toten russischen Soldaten wie ihrem Tod
Welche Gemetzel es dort wohl gab ob die
Wahnsinnige Wut der Russen vielleicht
Dort mehr Wurzeln hat als im Kreml der
Mit naiver Lügenpropaganda von der
Faschistischen Ukraine vorgestrig wirkt
Nicht auf der Höhe der Zeit jedenfalls
Alte sowjetische Lieder eher grölt
Sich die falsche Geschichte ausdachte
Statt an die Tradition von Katharina II.
Die sogar Merkels Vorbild noch war
Hier anzuknüpfen werde Geschichten
Vom Faschismus wiedergekäut die
Schon zu Sowjetzeiten lächerlich waren
Wie der antifaschistische Schutzwall
Den die sogenannte Linke errichten ließ
Sprachlich so wunderbar bewiesen hat
Die Keule geht einfach in die Leere aber
Bloß hyperventilierende Empörung über
Eine Annexion sollte vorsichtig sein um
Nicht in einen Weltkrieg zu rutschen weil
Es für den Führer der Pruzzen keinen
Rückweg gibt als den totalen Krieg der
Viele an regionalen Problemen beteiligt
Die keinen Krieg wert sind je wie sich
Gerade fragt was einen Krieg wert sein
Könnte und da fällt mir nichts mehr ein
Warum es Zeit ist diese Gedanken zum
Historischen Kontext der Annexionen
Am 8. April inzwischen am 9. April
Was dem passiert der zu spät kommt
Wissen wir alle aus der historischen
Erfahrung besser zu beenden

jens tuengerthal 8-9.4.22

Freitag, 8. April 2022

Märchengrimmig

Märchengrimmig

Nun muss es doch mal gesagt werden
Wo ich gerade die Biografie der sonst
Großartigen Familie Grimm lese in der
Sich Jakob Wilhelm und Lui besonders
Für die Nachwelt verdient gemacht haben
Berühmt für ihre Märchensammlung
Wobei ich berüchtigt passender fände
Dabei ist ihr Lexikon ein viel größerer
Verdienst und ehrlich gesagt mochte ich
Die Märchen nie auch nicht in ihrer nun
Bekannten brutaleren Originalversion
Noch viel weniger eigentlich wie mir der
Kult um die germanischen Wurzeln auch
Eher fremd ist auf die sich die Romantiker
Voller Begeisterung bei ihrer Suche nach
Der Ursprache stürzten und als Umweg
Dazu die Märchen als echt völkisch halt
Was für mich nicht erst seit 1933 einen
Seltsamen Nachgeschmack hat denn
Die Freude am Gruseln lag diesen vom
Reinen Gefühl begeisterten doch sehr
Dem kritischen Aufklärer dagegen eher
Weniger der nicht nur mit den Märchen
Nicht warm wird sondern sogar einen
Widerwillen dabei als Kind empfand weil
Sie mit Angst und dunkler Macht wie
Magie arbeiten dem alten Hokuspokus
Des Aberglaubens gegen den sich die
Aufklärung entschieden wandte aber
Nach viel Vernunft brauchte es wohl
Eine romantische Gegenbewegung
Zumal nach und über Kant ohnehin
Nichts mehr kam und ging ist die
Fast trotzige Reaktion verständlich
Aber die Suche nach den Märchen als
Nationaler Eigenheit scheint mir noch
Immer ein großer Unsinn zumal sich
Die Geschichten auf der ganzen Welt
Nicht unähnlich sind aber eben mit
Glaube und Angst arbeiten statt die
Freiheit durch Aufklärung zu fördern
Darum haben die Brüder Grimm zwar
Viel für die Germanistik wohl getan
Gerade mit ihrer Sprachforschung wie
Dem großartigen Grimm als Lexikon
Was den Geist der Aufklärung trägt
Auf die Volksmärchen aber besser
Verzichtet um mehr aufzuklären weil
Die berühmten Märchen der Brüder
Millionen Kindern Angst machten was
Das Gegenteil von vernünftig ist auch
Die Freiheit Verängstigter nicht fördert
Vom freudschen Unsinn dazu mit dem
Erfundenen Unterbewusstsein wie der
Sklavenhalterin Seele ganz zu schweigen
Und so betrachte ich die Brüder Grimm
Die ihre Karriere teils intrigant förderten
Als Forscher voller Bewunderung aber
Ihre Märchen doch eher grimmig wie die
Menschliche Seite der Familie auch teils
Kritisch und es schadet nicht dies mal
Bei aller Bewunderung zu sagen denn
Aufklärung befreit aus der Unmündigkeit
In die Märchen uns zu gern verführen

jens tuengerthal 8.4.22

Quarantänews 2

Quarantänenews 2

Schon am zweiten Tag frage ich mich
Was will ich hier bis zum Ende noch
Schreiben wenn eher nichts passiert
Doch die Pflicht ruft zum Bericht damit
Zumindest etwas erledigt hier wird
Der Zustand ist unverändert grippig
Entsprechend gering die Motivation
Des in seine Wohnung gesperrten
Verstopfter Kopf ist leicht matschig
Aber kein Drama also auch eher
Weniger der Rede wert zumindest
Konnte ich noch konzentriert in fünf
Büchern lesen was zeigt es geht noch
In der Küche zum späten Frühstück
Zu wenig Energie für die große Version
Darum bescheidene Brotzeit mit den
Noch übrigen Resten hier die genügen
Zum Glück versorgen mich liebe Geister
Ohne direkten Kontakt auf Bestellung
Großer Plan für heute Einkaufswünsche
Was schon die Grenzen der eigenen
Kapazitäten fast aufzeigt dabei ist es
Gemütlich und relativ gelassen hier
Der Virus kämpft in mir und lässt die
Lymphknoten schwellen was soweit
Wohl gesund und normal auch ist
Hoffe die Decke fällt mit nicht auf den
Corona matschigen Kopf bis nächste
Woche der Spuk endlich vorbei ist
Frage mich nicht was ich verpasse
Freue mich an gewonnener Lesezeit
Da ersteres müßig wäre letzteres aber
Das Leserherz hüpfen lässt dabei ist
Die Sehnsucht nach Nähe schon groß
Wie das Bedürfnis nach Zärtlichkeit
Aber im Bewusstsein vermutlich keine
Nähe länger gerade ertragen zu können
Weil jeder Kranke gerne für sich ist also
Was jeder will weiß ich natürlich nicht
Aber viel reden würde mehr nerven als
Sich darüber in Versen lustig zu machen
So leide ich nicht besonders vor mich hin
Ohne zu jammern weil es ohnehin keiner
Hören würde oder wollte so gesehen hat
Die Quarantäne ihr Gutes und erspart der
Umgebung überflüssiges Selbstmitleid
Verglichen mit ganz vielen geht es mir
Ziemlich gut hab keinen Grund zu klagen
Sogar der Krieg ist noch relativ weit weg
Wie blöd Corona schon macht mögen die
Werten Leserinnen selbst entscheiden
Dürfen es aber für sich behalten

jens tuengerthal 8.4.22

Donnerstag, 7. April 2022

Verständislos

Verständislos

Können sich Männer und Frauen je
Verstehen oder ist das die größte
Illusion die Liebe schaffen kann
Wenn sie über die hormonelle
Verführung einander begehren wie
Sich dabei befriedigt fühlen liegt es
Nahe anzunehmen was sich in der
Natur so gut tut müsste sich auch
Verstehen doch welch Illusion ist es
Körperliche Funktionen sogleich mit
Emotionaler Nähe gleichzusetzen
Doch nichts anderes geschieht
Wenn wir das aufeinander Reagieren
Wie sexuelle Harmonieren mit einer
Geistigen Nähe gleichsetzen wie es
Dennoch in den meisten Fällen als
Produkt sozialer Zwänge geschieht
Ob ich je eine Frau verstanden habe
Mit der ich schlief oder die ich als
Großes Glück befriedigen durfte
Wage ich nicht zu beurteilen auch
Wo ich tief und innig dabei liebte
War ich mir nie sicher ob ich sie
Liebte also wirklich erkannte wie
Die Bibel den Beischlaf nennt weil
Die Lust ihr außer im Hohelied ferner
Liegt als anderer Hokuspokus der
Jeder vernünftigen Natur widerspricht
Früher meinte ich noch ich wüsste
Was Frau will wenn ich sie physisch
Befriedigen konnte wir uns danach
Selig in den Armen lagen sogar
Einander ewige Liebe versprachen
Was wenn besonders schön doch
Gegen alle Erfahrung gelegentlich
Noch vorkam wie immer Traum blieb
Dabei entsprang die Seligkeit nur der
Hormonellen Dusche die wir erlebten
Kann sie das Fundament hehrer Liebe
Sogar geträumt jenseits der Zeit sein
Frage ich mich und vor allem so ganz
Ohne Wissen ob wir einander verstehen
Denn Gewissheit fand ich dazu nie
Im Gegenteil lehrte plötzlicher Wechsel
Weiblicher Stimmung um nicht Launen
Hier zu sagen immer wieder wie wenig
Ein natürlich beschränkter Mann je von
Frau verstand auch wenn wir uns im
Einzelfall völliges Verständnis erklärten
Vielleicht sogar für Momente das gleiche
Dabei meinten war es am Ende oder
Besser nach diesem Unverständnis
Wie mehr oder weniger große dann
Entfremdung die ich nie verstand
Auch wo ich sie teilte oder mich
Fragte was mich dabei je ritt was
Eher geistig hier gemeint ist blieb
Ein seltsames Unverständnis über
Den Verlust dessen was verband
Waren wir nun andere oder hatten
Wir einander vorher nie gekannt
Verwandeln wir uns im Kern je
Was liebte ich an Frauen wirklich
Jenseits des Begehrens oder ist
Liebe nur ein Wort für hormonelle
Kontinuität was netter klingt als
Gewohnheit die vieles am Leben
Noch erhält wo keine Liebe mehr
Einander verbinden würde was wir
Höflich Ehe getauft haben wo der
Verlust der Illusionen noch dazu
Teuer wie lästig wurde aber bei
Allen schönen Träumen die auch
Die eigenen Verlobungen stets
Begleiteten blieb doch fraglich
Hatte ich wo ich mich versprach
Ein Leben zu teilen versprochen
Weil im Kern verständnislos doch
Oder wird es nie anders sein
Ist dieses Staunen ganz normal
Je älter ich werde desto weniger
Weiß ich ob ich es je wusste
Aber solange es sich so liebt
Machen wir staunend weiter
Vielleicht erklärt es mir ja mal eine
Vorausgesetzt sie könnte mich verstehen
Was wohl nur mir einfach scheint
Verständislos bestaune ich die Liebe
Es ist halt was es ist und mehr
Weiß ich nicht

jens tuengerthal 7.4.22

Familienkrieg

Familienkrieg

Heute warnte mich meine Mutter
An Ostern lieber nicht über den
Krieg in der Ukraine mit meinen
Verwandten im Norden zu diskutieren
So hätte sich mein Vater neulich
Furchtbar über seinen Bruder aufgeregt
Der Putin verstand oder verteidigte
Was allerdings im Februar noch war
Seitdem hätten sie dann nicht mehr
Telefoniert weil der Krieg doch klare
Positionen verlange könnte das sehr
Weise sein und so riet sie auch mir
Das Thema lieber zu meiden um
Einem Konflikt aus dem Weg zu gehen
Weil Familie keinen Streit bräuchte
Gehe keinem Konflikt aus dem Weg
Wenn es denn sein muss aber was
Muss sein und ist einen Krieg wert
Putin führt einen brutalen Angriffskrieg
Angeblich weil er sich von der NATO
Wie den USA in der Ukraine bedroht
Fühlt denn eigentlich geht es hier
Nur um Gefühle wie den Stolz einer
Geknickten Männlichkeit mit der ein
Ehemaliger Offizier des KGB nun
Die UDSSR wieder auferstehen lässt
Einer Potenz die über Leichen geht
Eher lächerlich kaum der Worte wert
Nichts davon lohnte je einen Krieg
Besser würde diesem Mann wohl
In einer Therapie geholfen die sich
Mit seinen Verlustängsten beschäftigt
Vermutlich sind es alten Probleme
Aus der Familie die das Misstrauen
Schüren denke ich wie zugleich auch
An meinen Onkel und meine Tante
Über die schon immer geraunt wurde
Sie hätten in Marburg Freunde gehabt
Von denen einer bei der DKP war
Darum nicht Lehrer werden durfte
Wie meine Mutter mich erinnerte
Jemand der solche Freunde hat ist
Natürlich verdächtig wenn er für
Putin Partei ergreift denke ich
Über Vorurteile noch aus dem
Kalten Krieg lachend zugleich
Frage ich mich was richtig wäre
Im Falle eines Falles der dann
Familieninternen Konfrontation
Die fast ein kleiner Krieg wäre
Kennen meinen Onkel wie meine Tante
Irgendwie jedenfalls seit 50 Jahren
Manchmal sind wir alle extrem
Denke meine Mutter hat recht
Besser den Konflikt vermeiden
Konfrontation verhindern fördert
Frieden mehr als recht haben
Weiß ich und überlege was
Die Welt von dieser Strategie hätte
Also ist der Krieg kein Thema
Besonders nicht betrunken was
Selten diplomatisch noch bleibt
Es sich vorzunehmen könnte helfen
Aufschreiben ist dabei noch besser
Vielleicht können durch solche
Friedenserhaltenden Maßnahmen
Künftige Kriege vermieden werden

jens tuengerthal 7.4.22

Impfscheitern

Impfscheitern

Die Impfpflicht ist im Bundestag gescheitert
Was so idiotisch wie gut vermutlich auch ist
Es sind nachweislich über 80% derer bereits
Geimpft die nun verpflichtet werden sollten
Vermutlich sogar über 90% was müssen für
Gerade 10% verrückte Alte die Pferde hier
Scheu machen denke ich und wer will kann
Wer nicht will kann oder will leiden was zwar
Tödliche Folgen haben kann aber so ist
Leben eben wer nicht ist oder trinkt stirbt
Auch früher oder später genauso leidet
Wer ungeimpft ist sehr am Virus der mich
Gut geimpft nur ein wenig nervt gerade
Bin immer gegen einen autoritären Staat
Wer ungeimpft ist soll Probleme haben
Am öffentlichen Leben noch teilzunehmen
Weil er andere dadurch unnötig gefährdet
Wie für seine Tests bezahlen ansonsten
Sollte keiner zu etwas verpflichtet werden
Am Ende kann nur die Vernunft siegen
Statt autoritärer Maßnahmen führt Einsicht
In das was geboten ist uns stets weiter
Der kategorische Imperativ wie die
Definition dessen was Aufklärung ist
Sollte Maßstab staatlichen Handelns sein
Dazu passte keine Impfpflicht auch wenn
Es manches erleichtern würde gibt es
Genug Möglichkeiten den Rest vor der
Dummheit einer Minderheit zu schützen
Impfung sollte eine Chance bleiben
Nie eine autoritär erzwungene Pflicht
Aber nicht geimpft sein hat Konsequenzen
Die muss jeder für sich tragen denk ich
Dankbar für den gerade milden Verlauf
Weniger Staat ist immer besser für die
Moral der Menschen darin damit sich
Verantwortung noch zeigen kann
Auch bei der Impfung aber wer ein
Impfregister so verschläft wie sicher und
Zuverlässig arbeitende Gesundheitsämter
Sollte zur Impfpflicht besser schweigen
Dass der Kanzler dann für diese eher
Überflüssige Abstimmung noch die
Außenministerin aus Brüssel einflog
Zeugt nicht von seriöser Politik eher
Von persönlicher Unsicherheit die in
Krisenzeiten keinem besonders gut steht
Das einzige was noch fraglich ist
Wogegen demonstrieren Querdenker
In Zukunft noch aber da findet sich was
Irgendwas ist ja immer

jens tuengerthal 7.4.22

Quarantänews 1

Quarantänews 1

Am ersten Tag in Quarantäne wurde ich
Dankbar von Genesungswünschen noch so
Bestürmt dass es Stunden dauerte allen
Angemessen zu antworten was doch ein
Ziemlich guter Anfang schon ist sogar die
Über achtzigjährige Mutter rief an um zu
Hören wie es dem Jungen denn geht der
Nur etwas verschnupft klingt und reden
Gerade anstrengend findet was aber zur
Immer mit irgendwas beschäftigen Mutter
Gut passte die noch dringend etwas zu
Erledigen hatte also alles wie immer nur
Noch immer nicht geraucht wie weiter
Am überlegen ob ich im gerade Sturm
Dies quarantänegemäß am Fenster tue
Oder es mir gesundheitlich spare aber
So lange ich noch überlege ist alles nicht
So schlimm wie gefürchtet dank Impfung
Heute vormittag mit einer alten Freundin
Aus Sachsen geschrieben die im Lager
Der Impfgegner landete mir aber von
Ihrem schweren Verlauf erzählte der sie
Die schon ihrer Schönheit wegen die
Idealbesetzung als Dramaqueen wäre
Fast umgebracht hätte mir aber gespart
Zu fragen ob das an der fehlenden
Impfung liegen könnte mit der die
Bevölkerung nach ihrer Meinung schwer
Gefährdet würde gefragt habe ich auch
Nicht ob das Nervengift was ihre so
Schön geschwollenen Lippen noch mehr
Wölbte nicht schädlicher als eine Impfung
Wäre wozu auch sie lebt ja in Sachsen
Schon immer das Tal der Ahnungslosen
Sie ist wirklich wunderschön und hat
Viel Stil und Geschmack da schweige ich
Gut geimpft in Quarantäne lieber noch
Ist unklar ob meine friedliche Gesinnung
Am durch den Virus erweichten Hirn
Ihrer unbestreitbaren Schönheit oder
Einer altersgemäßen Gelassenheit liegt
Bin unsicher was ich mir verbitten sollte
Nehme es hin und denke nur ist alles
Nicht so schlimm Quarantäne macht
Gelassen und so sehr ich mich auch
Bemühe es geht mir nicht schlechter
Als gestern oder mit leichter Grippe
Obwohl wirklich ein Mann finde ich
Keinen Grund hier laut zu jammern
Es geht mir relativ gut mit allem
Und Bücher sind noch genug da
Wenn ich nur zum lesen käme
Quarantäne erfordert doch viel
Korrespondenz in allem 

jens tuengerthal 7.4.22

Mittwoch, 6. April 2022

Positives

Positives

Nun gehöre ich auch zum Club
Nicht nur dreimal geimpft wie
Achtundvierzig Millionen andere
Sondern endlich positiv getestet
Wie Zweiundzwanzig Millionen
Seit Sonntag mit Symptomen
Wie bei einer nervigen Grippe
Schlug nun der Schnelltest an
Begebe mich in Quarantäne
Genug zu lesen ist ja noch da
Denke ich auf dem Diwan bei
Tee Brezeln und Spekulatius
Ist es nun gut so weil es ja
Irgendwann ohnehin kommt
Besser noch diese Variante
Oder komm ich zu spät als
Irgendwie Looser bei längst
Abnehmender Tendenz aber
Weiß zumindest wo ich es
Her habe und finde es ok
Ist wie eine lästige Grippe
Kommt und geht wieder
Der Dichter hat nun eine
Dichte Nase wie meist im
Frühling solang ich mich erinnere
Solltet ihr weiter hier von mir lesen
Habe ich es überlebt bisher
Ist nichts anderes geplant
Außer für Ostern aber dann
Ist es hoffentlich vorbei

jens tuengerthal 6.4.22

Erfüllungswahn

Erfüllungswahn

Alle suchen Ergüllung beim Sex
Mindestens zusammen kommen
Oder das mega Erlebnis geilster
Erfahrung miteinander die so noch
Keiner kennt weil wir gerne
Besser als alle sein wollen
Früher hatte ich auch Ehrgeiz
Dabei zusammen zu kommen
Von Frau dafür bewundert zu werden
Hielt den Rest für eher egal
Mit junger ehrgeiziger Geliebter die
Pornosex vollkommen zelebrierte
Setzte mich wie andere damit
Unter Druck bis mein Schwanz
Klüger war als ich und streikte
Nicht immer aber nach Laune
Besonders wo es nicht passte
Blöd in der Gegend herumhing
Oder steif stand wo es peinlich
Zu werden drohte halt störte
Wie Montaigne es so treffend
Im Essay über das männliche Glied
Vor über 400 Jahren schon schrieb
Es macht gerne was es will wie
Besonders das Gegenteil von
Aller Erwartung woran ich mich
Lachend gewöhnte denn für
Alle Fälle gibt es heute Viagra
Für jene Frauen die dich am
Erfolg der Befriedigung messen
Von der diese selten mehr wissen
Als sportliche Ziele definieren
Für den Rest genügt die Natur
Mit genug Gelassenheit beizeiten
So statt dem Wahn der Erfüllung
Noch anzuhängen der einzig einen
Sportlichern Wert hat also keinem
Außer zur Wehrertüchtigung dient
Lieber gelassen genießen was ist
Gibt zwar auch keine Kontrolle
Über die Launen des Glieds die
Montaigne schon klüger beklagte
Aber lässt alles lächelnd ertragen
Wie sich lächerlich genug finden
Darüber lachen zu können wenn
Hängt was stehen soll wie umgekehrt
Weil Erfahrung lehrt Frau braucht
Weniger ein Glied als einfühlsame
Berührung am richtigen Ort um ihre
Ohnehin überlegene Potenz dabei
Mann vorführen zu können wie
Sie es nach der Natur gerne tut
Ohne über Narzissmus zu reden
Sex meist überschätzt wird weil
Der Wahn etwas unbedingt zu
Wollen ohnehin enttäuscht
Werden sollte frei zu sein
Seit ich mir nichts mehr
Beweisen will oder muss
Alles nur mögliche probierte
Genieße ich erwartungslos
Was wesentlich geiler ist
Als lächerlich sportlicher Sex
Gut ist alles was gefällt
Schlecht dagegen immer
Was nur gezwungen steht
Alles übrige fließt nach Laune
Was zur Erfüllung genügt

jens tuengerthal 6.4.22

Traumwelten

Traumwelten

Lebt die Liebe je in mehr als im Traum
Wie real kann sie miteinander werden
Ist es was wenn es nicht traumhaft ist
Denke ich an die real existierenden
Beziehungen sterben dort die Träume
Von Gewohnheiten erdrückt zuerst
Weil es im Alltag funktionieren soll
Was schade um die Liebe meist ist
Am Ende bleiben wir alle einsam
Sterben unseren eigenen Tod allein
Auch der Traum von Liebe war stets
Unser Traum wir gaben uns nur für
Momente die das Leben irgendwie
Erträglicher machen der Illusion hin
Wir könnten Träume je teilen
Die jeder für sich nur träumt
Aber solange es sich gut anfühlt
Sollten wir diese Illusion pflegen
Es könnte traumhaft werden
Was wir besser nicht
Verpassen sollten

jens tuengerthal 5.4.22


Dienstag, 5. April 2022

Ungewissheiter

Ungewissheiter

Que sais-je was weiß ich schon war
Das Motto von Michel de Momtaigne
Jenem klugen Denker aus der Zeit
Der Hugenottenkriege der nicht nur
Als Bürgermeister von Bordeaux einst
Zurücktrat wie als Berater der Könige
Frankreichs aus beiden Lagern
Der mit Henri Quattre befreundet war
Mit Elisabeth von England schrieb
Die seine Essays in England über
Die Zeit rettete als sie Rom noch
Zu frei wie dem Epikureismus zu nah
Verboten waren obwohl der Adelige
Ein bekennender Katholik war
Der ursprünglich einer spanischen
Jüdischen Familie entstammte die
Unter Ferdinand und Isabella den
Wüterichen gegen bunte Kultur
Aus Spanien vertrieben wurde
Was vielleicht seine Toleranz wie
Den weiten Geist gut erklärt den
Leser auf der Gedankenreise mit
Dem Edelmann aus dem Périgord
Erfahren dürfen der sich ständig
Selbst befragt wie hinterfragt weil
Nichts gewiss ist gerade in der
Zeit schrecklicher Kriege bei denen
Ständig mit dem Überfall marodierender
Truppen auf den Gütern zu rechnen war
Auch Montaigne fürchtete sich lange
Schleppte bei jedem Ausritt all sein Gold
Mit damit es nicht geraubt würde
Dann verunglückt er beinahe tödlich
Ist lange bewusstlos braucht länger
Wieder gesund zu werden ab da
War ihm sein Geld egal lieber
Zog er sich in seinen Turm zurück
Statt Bürgermeister zu bleiben
Lebte in seiner Bibliothek um dort
Über die Welt nachzudenken weil
Letztlich alles ungewiss bleibt
Aber die Heiterkeit uns keiner
Nehmen kann wenn wir genießen
Was ist statt uns zu grämen
Über alles was ungewiss ist
Weiß nicht ob es bald zum
Atomkrieg kommt damit die
Welt wie sie war untergeht
Weil ein Putin nur Gewalt kennt
Aber wenn es so kommt dann
Habe ich es voller Lust bis dahin
Genossen wie ich konnte mit
Der möglichen Gelassenheit
Sich der Lust am Leben
Bis dahin hingegeben
Und danach kommt
Einfach nichts mehr

jens tuengerthal 5.4.22

Glaubenssätze

Glaubenssätze

Was taugen Glaubenssätze je
Sind sie die Basis unserer Urteile
Oder der leere Himmel darüber
Wenn glauben nicht wissen heißt
Würden Glaubenssätze somit die
Unwissenheit als Maß postulieren
Aber was weiß ich schon fragte
Montaigne schon sich gerne
Können sie Basis einer Moral sein
Ist der kategorische Imperativ einer
Oder logisch das Gegenteil weil
Auf Wissen und Vernunft stehend
Die Gerechtigkeit normierend
Frage ich mich und bemerke dabei
Wie ich für meinen Glaubenssatz
Logik und Vernunft beanspruche
Was nur paradox werden kann 
Schweige darum lieber ohne
Zu wissen was richtig wäre

jens tuengerthal 5.4.22