Freitag, 19. November 2021

Tochtertag

Tochtertag

Wie schön ist es doch ein stolzer
Vater zu sein dachte ich gerade
Als mich die tollste Tochter der Welt
Zu ihrem 20. Geburtstag besuchte
Um sich ein wenig feiern zu lassen
Noch etwas geschafft von der Party
Mit der ihre Freunde sie überraschten
Aber eine so starke junge Frau dass
Des Vaters Herz höher schlug auch
Wenn mein Zutun dazu lange her ist
Eben 20 Jahre und fast 9 Monate
Aber wie aus dem Baby damals eine
Sozial engagierte intelligente Frau
Wurde die so schön wie toll ist
Freut mich und erfüllt mich ohne
Daran mehr als lustvollen Verdienst
Ganz am Anfang und vielleicht etwas
Später als Vorlesepapi zu haben
So etwas zu feiern und zu sehen
Wie Familie weitergeht wie Werte
Ideale weitergetragen werden denn
Ihre Schönheit würde ich lieber ihrer
Mutter zugute halten als mir jemals
Ist schön und macht glücklich was
Zu bedichten wunderschön ist an
Grauen Novembertagen der durch
Ihr Erscheinen strahlend schön für
Den glücklichen Papi am Helmi wurde
Freue mich es ist gut so und ich finde
Solche Gedanken zu teilen schön um
Ein Lächeln um die Welt zu schicken
Für meine geliebte Greta

jens tuengerthal 19.11.21

Liebesabsolut

Liebesabsolut

Ist Liebe immer absolut wie
Ausschließlich im Anspruch
Oder glücklicher wie haltbarer
Wo vernünftig relativiert fragt sich
Wer aus dem Liebesrausch
Der jede Zurechnungsfähigkeit
Allen Beteiligten raubt erwacht
Wege des miteinanders sucht
Die der Realität mehr entsprechen
Als dem ersten großen Traum
Der aber doch die Liebe so
Wunderbar und schön macht
Weil sie dann eben alles kann
Wie die ganze Welt verzaubert
In der sie alles zu sein scheint
Doch lehrt alle Erfahrung dass
Länger hält was relativiert aber
Jeder der verliebt verdrängt es
Wieder erfolgreich zumindest
So lange wie und danach ist es
Ohnehin egal weil dann eher
Der modus vivendi ausgelotet
Wird um langes miteinander
Auszuhalten ohne sich ganz
Verloren zu geben was noch
Manchen bei ersten Versuchen
Oder verliebt genug geschieht
Wie ich nach genug Anproben
Bestätigen kann der sich gern
In große Gefühle verliert die dann
Gleich die ganze Welt zu sein
Scheinen neben der nichts ist
Wie alles klein wird und relativ
Wagten wir noch zu vergleichen
Aber wohl wissend wohin dieser
Absolutismus immer wieder mich
Verführt in dunkler Realität scheint
Weniger davon länger zu halten
Wie so vielem dabei förderlich
Weil es den Respekt voreinander
Auch erhöht Geliebte zu bleiben
Statt nur ein Paar zu sein warum
Die weniger absolute Liebe die
Nicht alles miteinander wie gleich
Am besten für immer gefühlt will
Sondern ausschnittsweise genießt
Höhere Haltbarkeit vorweisen kann
Angenehmer im Umgang meist ist
Reizvoll in vieler Hinsicht bleibt statt
Einen kostbaren Schatz an ein altes
Beziehungsmodell zu verspielen was
Den erwartbaren Weg bald einschlägt
Wie es alle Vernunft schon lange lehrt
Hätte die in Liebesdingen noch etwas
Zu sagen was eher nie der Fall ist
Womit ich wieder am Anfang wäre
Aber zugeben muss es ist müßig
Dazwischen balancieren wir gern
Nennen es Liebe und wissen nie
Wie und warum das alles so geht
So lange es läuft geht es weiter
Egal was vernünftiger wäre

jens tuengerthal 18.11.21

Donnerstag, 18. November 2021

Louisferdinands

Louisferdinands

Dem großen preußischen Prinzen
Der heute 249. Geburtstag hat aber
Leider nur 33 Jahre alt wurde doch
In dieser Zeit als Offizier wie auch
Als Komponist und Frauenheld 
Weit über Preußen hinaus bekannt
Wurde wie viele uneheliche Kinder
Hinterließ die den Ruf der Preußen
Mehrten und bis zu Peter Graf Yorck
Reichen der über den Kreisauer Kreis
Zum Widerstand gegen Hitler gehörte
Doch statt lange von diesem vielfältigen
Genie und seiner Historie hier zu plaudern
Sei dem großen Preußen Fontane dazu
Das Wort erteilt der über den Prinzen
Der so begabt schön wie mutig war
Mit Königin Louise früh für den Kampf
Gegen Napoleon eintrat in dem er dann
Im Oktober 1806 fiel und mit ihm Preußen

Prinz Louis Ferdinand

Sechs Fuß hoch aufgeschossen,
Ein Kriegsgott anzuschaun,
Der Liebling der Genossen,
Der Abgott schöner Fraun,
Blauäugig, blond, verwegen
Und in der jungen Hand
Den alten Preußendegen -
Prinz Louis Ferdinand.

Die Generalitäten
Kopfschütteln früh und spät,
Sie räuspern sich und treten
Vor Seine Majestät,
Sie sprechen: »Nicht zu dulden
Ist dieser Lebenslauf,
Die Mädchen und die Schulden
Zehren den Prinzen auf.«

Der König drauf mit Lachen:
»Dank' schön, ich wußt' es schon;
Es gilt ihn kirr zu machen,
Drum: Festungsgarnison;
Er muß in die Provinzen
Und nicht länger hier verziehn,
Nach Magdeburg mit dem Prinzen -
Und nie Urlaub nach Berlin.«

Der Prinz vernimmt die Märe,
Saß eben bei seinem Schatz:
»Nach Magdeburg, auf Ehre,
Das ist ein schlimmer Platz!«
Er meldet sich am Orte,
Und es spricht der General:
»Täglich elf Uhr zum Rapporte
Ein für allemal!«

O Prinz, das will nicht munden,
Doch denkt er: ›Sei gescheit,
Volle vierundzwanzig Stunden
Sind eine hübsche Zeit.
Relais, viermal verschnaufen,
Auf dem Sattel Nachtquartier,
Und kann's ein Pferd nicht laufen,
So laufen's ihrer vier.‹

Hin fliegt er wie die Schwalben,
Fünf Meilen ist Station,
Vom Braunen auf den Falben,
Das ist die Havel schon,
Vom Rappen auf den Schimmel,
Nun faßt die Sehnsucht ihn,
Drei Meilen noch - hilf Himmel,
Prinz Louis in Berlin.

Gegeben und genommen
Wird einer Stunde Glück,
Dann, flugs wie er gekommen,
Im Fluge geht's zurück,
Elf Uhr am andern Tage
Hält er am alten Ort,
Und mit dem Glockenschlage
Da steht er zum Rapport. -

Das war nur bloßes Reiten,
Doch wer so reiten kann,
Der ist in rechten Zeiten
Auch wohl der rechte Mann;
Schon über Tal und Hügel
Stürmt ostwärts der Koloß -
Prinz Louis sitzt am Flügel
Im Rudolstädter Schloß.

Es blitzt der Saal von Kerzen,
Zwölf Lichter um ihn stehn,
Nacht ist's in seinem Herzen,
Und Nacht nur kann er sehn,
Die Töne schwellen, rauschen,
Es klingt wie Lieb' und Haß,
Die Damen stehn und lauschen,
Und was er spielt, ist das :

›Zu spät zu Kampf und Beten,
Der Feinde Rosses-Huf
Wird über Nacht zertreten,
Was ein Jahrhundert schuf,
Ich seh' es fallen, enden,
Und wie alles zusammenbricht -
Ich kann den Tag nicht wenden,
Aber leben will ich ihn nicht!‹

Und als das Wort verklungen,
Rollt Donner schon der Schlacht,
Er hat sich aufgeschwungen,
Und sein Herze noch einmal lacht,
Vorauf den andern allen
Er stolz zusammenbrach,
Prinz Louis war gefallen,
Und Preußen fiel - ihm nach.

Theodor Fontane

Himmelskleider

Himmelskleider

Was tragen die Menschen im Himmel
Wenn es denn einen gibt und nicht
Wofür wesentlich mehr spricht einfach
Nichts mehr weil alles Natur ist las ich
Heute in einer wunderbaren Geschichte
In der Gott Armani trug überhaupt sehr
Schick und modern aussah halt wie der
CEO im modernen Jenseits und Bach der
Zu seinen Füßen saß zeitgemäß aber
Immer sehr ordentlich gewandet war
Als erster Berater des Herren auch die
Perücke auf dessen Aufforderung hin
Nicht abnahm wie schließlich der Herr
Marx an die Pforte für Neuankömmlinge
Schickt damit diese genau das sehen
Was sie vom Himmel erwarten einen
Bärtigen alten Herren im Nachthemd
Es gab noch viele wunderbare Details
Wie das ständige laute Lachen aus dem
Raum der Selbstmörder die dort eine
Sehr fröhliche Runde von Kleist über
Plath bis Mann bildeten wie mit viel
Schwarzem Humor auf die Dinge 
Auch die sie dorthin trieben sahen
So dass dieser der Autorin als sehr
Verlockend erschien die noch viel
Von anwesenden Künstlern plauderte
Wie sich überhaupt wenig änderte
Alle erwartungsgemäß wären nur
Eben dort und nicht mehr hier was
Irgendwie sehr nett alles klang fast
So versöhnlich wie das Nichts von
Dem der Autor hier lieber ausgeht
Spannend fand ich den Gedanken
Das Bild des Himmels mal so eben
An unsere Moden anzupassen wie
Die über die Zeiten zu zitieren um
Eine Parallelwelt zu schaffen die
Einen gelassenen Blick auf unsere
Ermöglicht und überlegte noch einen
Kurzen Moment wie ein Stück mit 
Zwei ungeimpften Covidioten im
Himmel wäre die nach langer Zeit
Auf der Intensiv von der Beatmung
Noch etwas heiser krächzen aber
Frage mich ob ein solches dann
Mea culpa jemand lesen wollte
Wir schon an dem Zeitpunkt sind
Über das ganze zu lachen wenn
Bald wieder noch mehr sterben
Aber über die Kleider im Himmel
Wie das Leben im Jenseits ohne
Fegefeuer und andere alberne
Dinge der Angst fand ich nett
Zumindest wäre es dort wohl
Schmerzfrei was die Laune höb
Das Zimmer der Suizidenten die
Sich fröhlich stolz ihre traurigen
Liebesgeschichten als Grund noch
Erzählten was die Autorin die von
Sich sagte immer wieder noch auf
Musiker mit Herzbruch hereinzufallen
Der sie denen dort sich so nahe
Fühlen ließ ist einfach wunderbar
Wie nah der Tod dem Leben ist
So sind wir mitten im Leben vom
Tod umgeben und lächeln darüber

jens tuengerthal 18.11.21

Merkelgenie

Merkelgenie

Es gab ein diplomatisches Problem
Mit Weißrussland was Flüchtlinge
Ins Land holte um sie gen EU zu
Schicken zur Destabilisierung als
Rache für Sanktionen zur Wahl die
Präsident Lukaschenko bestätigte
Die EU drohte und nichts passierte
Bis Merkel zum Telefon griff um das
Problem direkt zu lösen was dann
Zum schnellen Ende der Aktion wie
Zum Rückflug der ersten führte ein
Diplomatisches Meisterstück auf
Der Zwischenebene im Gespräch
Was ein unfaires Spiel beendet
Viel ist über Hinterzimmerpolitik
Früher genörgelt worden aber hier
Zeigt sich wieder das Geschick
Einer geprüften Verhandlerin die
Probleme pragmatisch löst statt
Dogmatisch großen Lärm noch
Zu machen sucht sie Lösungen
Schnell effektiv und ohne Lärm
Was werden wir sie vermissen

jens tuengerthal 18.11.21

Mittwoch, 17. November 2021

Liebesdrogen

Liebesdrogen

Verliebt handeln wir wie unter Drogen
Aber genau in dieser Situation wollen
Wir Entscheidungen fürs Leben treffen
Ohne jede Vernunft oder gar kritische
Prüfung der Grundlagen die logisch
Keiner Infragestellung standhielten
Aber solange wir lieben scheint es
Alles gut so und es fragt sich ob
Berauschte Liebende noch dazu
Fähig sind ihre Geschäfte selbst
Zu führen oder für solche einen
Betreuer bräuchten wie kritische
Verwandte große Geschwister
Falls vorhanden auch noch Eltern
Die früher auch Ehen arrangierten
Welche wesentlich haltbarer waren
Ohne jede Romantik geschlossen
Die Familie zufrieden stellten und
Den Rest ergab dann die Zeit weil
Sie miteinander auskommen mussten
Was nicht dem Ideal der Liebe mehr
Entspricht die wir leben wollen aber
Sozial dafür stabiler war zumindest
Vernünftiger wäre es also Verliebte
Bis zur Rückkehr der Vernunft stets
Unter Pflegschaft zu stellen aber wer
Könnte das noch ernsthaft wollen
Auch wenn sie viel Chaos stiftet ist
Die Liebe uns wichtiger als die gute
Ordnung wie in religiösen Ländern
Scheinen uns die Zwangsheiraten
Als bestrafungswürdige Verbrechen
Soll die Unvernunft weiterhin der
Maßstab glücklicher Paarung sein
Aber vielleicht tut dies Stück Anarchie
Der Welt besser als viele Ordnung
Weil sie zumindest zeitweise uns
Die Illusion von Glück dabei ziemlich
Glaubwürdig vorgauckeln kann wenn
Wir nun aber mit einem Unsinn viel
Glücklicher sind als mit der Vernunft
Fragt sich warum wir nicht alles lassen
Wie es ist weil die Liebe als große
Chaotin zum Leben gehört bei der
Menschen wie unter Drogen planen
Weil die Liebe ja so schön sein kann
Einzig fraglich scheint dann nur warum
Wo diese gefährliche frei zur Verfügung
Für jeden Verliebten steht nicht auch
Gleich alles legalisiert werden kann da
Die Wirkung nicht dramatischer wäre
Als die Folgen der Liebe oft denke ich
Feiern wir das Chaos weil es halt
Völlig in Ordnung so ist verliebt

jens tuengerthal 17.11.21

Indochinadreck

Indochinadreck

Indien und China blockierten die
Beschlüsse der Weltklimakonferenz
Um heimische Kohlekraftwerke auch
Weiter zu betreiben wie den Ausstieg
Aus der Verbrennung von Öl und Kohle
Schnellstmöglich zu stoppen weil sie
Angst um ihre Wirtschaft dabei haben
China regiert die Sekte der Partei
Deren Terrortradition mit Mao begann
Indien dafür konservative Hindus
Beide ohne Perspektive für die Zukunft
Die sie für die Welt weiter verbauen
Nun wurden dort Kraftwerke wegen
Zu hoher Smogbelastung gestoppt
Aber alles nur ein kurzer Nothalt bis
Die Luft wieder rein scheint um den
Nächsten Dreck in den Himmel zu
Schleudern als gäbe es kein morgen
Wir sollten solange diese moralisch
Deutlich unterentwickelten Länder
Weiter solche Dreckschleudern sind
Deren Produkte boykottieren auch
Wenn es zu empfindlichen Einschnitten
Für unsere Wirtschaft führt ist dieses
Schlicht asoziale Verhalten nicht mehr
Tolerierbar und sollte wie damals für
Südafrikas Apartheitsregime Folgen
MIt gravierender ökonomischer Wirkung
Haben um zu retten was zu retten ist
Vor allem sollten wir selbst endlich
Unser Verhalten vorbildlich ändern
Damit die Klage auch begründet ist
Nicht mehr zum Spaß fliegen wie
Konsequente Abschaltung der Kohle
Keine Verbrennungsmotoren mehr
Außer mit dann sauber produzierten
Wasserstoff um endlich den Dreck
Aus der Luft zu holen der uns tötet
Wie das Klima schneller kippen lässt
Klagen wir China und Indien an aber
Machen wir es auch wirklich besser
Keine Braunkohle mehr wie keine
Flüge und Bauten ohne Begrünung
Großflächige Aufforstung weil nur
Viel Wald uns noch retten kann denn
Der Dreck aus dem Osten bleibt nicht
Ewig dort sondern wird das Klima wie
Die Luft überall beeinträchtigen wann
Handeln wir endlich konsequent hier
Es geht um Leben oder Tod

jens tuengerthal 17.11.21

Erfahrungslernen

Erfahrungslernen

Können wir aus Erfahrung lernen fragt
Wer auf die Reaktion auf Corona schaut
Bund und Länder machen den gleichen
Unsinn wieder als wüssten wir es nicht
Längst schon besser hätten nicht schon
Letztes Jahr dramatische Erfahrungen
Genug gemacht wird dieses Jahr nun
Behauptet es könne weitergehen wie
Immer weil wir ja die Impfung hätten
Nur Ungeimpfte isoliert werden sollen
Aber Wirtschaft und Schule diesmal
Nicht leiden sollen wird schon wieder
Gestückelt statt einem harten Lockdown
Wie er gerade jetzt bitter nötig wäre
Andere Parteien entscheiden im neuen
Trio besonders eine ändert den Kurs
Als wüssten wir es nicht schon besser
Werden wieder so lange Leben riskiert
Bis es zu spät ist frage ich mich als
Sagte die Wissenschaft nicht schon
Lange was nötig ist lassen sich sowohl
Grüne wie SPD von der kleinsten FDP
Am Nasenring durch die Manege treiben
Die keine Erfahrung scheinbar hat oder
Gelerntes nicht umsetzen kann um eines
Falschen Begriffs von Freiheit wegen der
Weniger eingreifen will aber verkennt was
Passiert wenn nun nicht gehandelt wird
Alles neu macht vielleicht der Mai im
Gerade November geht das gleiche los
Nur nochmal viel schlimmer und infolge
Zeigt sich das totale Versagen der neuen
Regierung schon bevor sie im Amt ist
Wieviele Tote brauchen wir noch bis aus
Der Erfahrung endlich gelernt wird
Deutschland steht gerade nicht gut da

jens tuengerthal 17.11.21

Casanovagenie

Casanovagenie

War Casanova der große Flaneur des
Jahrhunderts der Aufklärung ein Genie
Oder eher ein Scharlatan fragt sich wer
Zugleich las wasGreta de Francesco über
Diese im Zeitalter des Faschismus verfasste
Kulturhistorisch schreiben ließ der dabei
So klug aufgeklärt Welten betrachtet wie
Sie aus seinem Wesen infrage stellt was
Verführung zur Kunst sich erwählte 
Warum er passend zu Paris die Lotterie
Erfand mit Friedrich II. wie Katharina der
Großen um eine Anstellung bemüht mehr
Korrespondierte als vom Schaustellerkind
Aus Venedig zu erwarten gewesen wäre
Er hat um dies abzukürzen von beiden
Elemente in starker Ausprägunge wohl
Was sein Leben so lesenswert machte
Aufklärer kritischer Geist Autor und auch
Zweifler an der Lehre der Kirche obwohl
Pfaffe und mit nur 17 Jahren bereits zum
Doctor utriusque was beider Rechte heißt
Promoviert worden hatte also schon als
Teenie Recht und Theologie studiert gehabt
War wahrhaft faustisch nur nicht alter Mann
Wurde mit 35 Ritter des goldenen Sporns
Ernannt durch Papst Clemens XIII. ernannt
Wie zugleich zum Apostolischen Protonotar
Was zehn Jahre nach seiner Flucht aus den
Bleikammern zu Venedig war wo er wegen
Schmähung der heiligen Religion verurteilt
Von der venezianischen Staatsinquisition
Die ihn auch der Mitgliedschaft in einer
Loge der Freimaurer in Lyon zieh was die
Brüder dort heute noch mit Stolz bekennen
Wie sich der Autor der sie in Paris einst traf
In der rue cadet beim Großen Orient erinnert
Damit aus dem Jahre 1755 stammend zum
Frühesten Dokument über Freimaurer in
Venedig wurde wie seine Flucht ihn durch
Ganz Europa trieb um an einem Hofe eine
Anstellung zu finden die seiner würdig wäre
Der eigenen Eitelkeit entsprechend wie was
Heute wohl Narzissmus genannt würde aber
Als Genie genauso treffend bezeichnet wäre
Wie es uns Musk der Tesla Produzent nun
Immer wieder zu gerne beweist als gerade
Reichster Mann dessen Erfolgsfirma auch
Nach einem kroatischen Scharlatan noch
Benannt wurde dem jedoch wesentlich das
Kulturelle Talent fehlt was Casanova der
Sich nach einem Besuch bei Voltaire als
Chevalier de Seingalt vorstellen ließ was
Auch zur Eitelkeit des vertriebenen Dichters
Im Schloss am Seeufer passt aber eine
Ganze Kaskade kultureller Kontakte neu
Eröffnete von Winckelmann bis zum Papst
Womit sich zeigt nicht jeder der von den
Eifrigen Städtern verurteilt wurde war der
Kirche Feind auch wenn es im Namen des
Glaubens wie der Inquisition geschah was
Über die Flexibilität kirchlichen Genies hier
Nachdenken lassen könnte ginge es nicht
Um Giacomo den großen Liebhaber als 
Der er vielen mehr bekannt ist denn als
Gescheiterter Diplomat als Bibliothekar
Zu Dux wo er alle mit seinen Launen quälte
Als sei das Ordensmitglied vom Papst
Gesandt und nicht nur von Gnaden des
Wiener böhmischen Grafen Waldstein
Weil er der Logenbruder und Erfinder
Mit mehr Prinzessinnen schlief als der
Gemeine Böhme je zu Gesicht bekam
Trotz Austrias Erzinflation die auf einer
Ähnlich scharlatanesken Basis ruht wie
Die zu Paris von ihm erfundene Lotterie
Doch all diese Versuche in Zwischenwelten
Zu überleben sind lächerlich gegen das
Was wirkliches Genie ausmachte noch
Zu allen Zeiten nämlich den Frauen
Das Gefühl zu geben geliebt zu sein
Wie sich darin auch parallel noch so
Wohl zu fühlen dass sie seine Gegenwart
Schätzten und suchten weil er eben auch
Ein so brillanter Techniker wie Geist war
Der erspürte worauf es Frau dabei ankam
Denn gewusst haben wird er noch nicht
Was erst Studien zum nervus pudendus
Vor zehn Jahren publik machten aber doch
Richtig die überlegene Potenz der Frau
Erkannte und ihr huldigte die mit ihm neue
Höhen erklomm von denen manche nie
Ahnten was erst Klasse eines Liebhabers
Ausmacht der sich für das Glück seiner
Geliebten zurücknimmt um zu schenken
Als höchstes Glück ihre Erfüllung erntet
Diese dem männlichen Wesen wie es
In der Gesellschaft erzogen wird doch
So zuwider laufende Talent aber ist es
Was den nur Liebhaber erst zum großen
Erotischen Genie machte das die Frauen
Liebten weil er ihnen genau so gut tat im
Geteilten Glück seine Befriedigung nur
Quasi nebenbei noch suchen sich für
Das Glück der Damen im Leben opferte
Aber daraus tiefste Befriedigung auch zog
Casanova war eben echt in allem dabei
Von der Liebe zu den Frauen beflügelt
Er sammelte nicht Frauen die er eroberte
Wie Jäger Trophäen hatte nie einen Harem
Sondern war Teil eines Gottesdienstes
Der die unheilige Maria anbetete um sie
Zur lustvollen Lilith statt zur prüden Eva
Zu machen die über sich hinaus wächst
Mit ihr das Geheimnis ihrer Potenz teilte
Es nutzte und anbetete um so beiden
Die Freude höchster Lust zu schenken
Welche nur offenbart wer auch anbetet
Also liebt was er von Herzen begehrt
Was neben allen seinen Leistungen als
Schaustellersohn aus Venedig wohl das
Größte Genie zeigte das Frauen in den
Wichtigsten Teilen Europas Glück schenkte
Um diesen Genuss sinnlich zu erleben
Vielleicht würden viele Männer bessere
Liebhaber so sie es wagten sich für die
Lust der Geliebten zurückzunehmen
Casanovas Erfahrung lehrt es lohnt
Diese Liebe ist unvergänglich

jens tuengerthal 17.11.21

Dienstag, 16. November 2021

Liebesnebel

Liebesnebel

Manchmal lichtet sich der Nebel
Des Lebens und es wird sichtbar
Wenn auch anfangs noch sehr
Verschwommen was übrig bleibt
Gut wo es Liebe ist weniger wo
Es die normale Illusion nur war
Darum ist es gut genau hin zu
Sehen was sich klar zeigt um es
Für die Augenblicke die Leben
Uns immer nur schenkt zu genießen
Gut wer dabei gelassen bleibt bis
Alles offensichtlich ist um sich
Nicht zu früh zu verlieren lehrt
Erfahrung und Theorie der Liebe
Doch ist dies meist völlig müßig
Weil Gefühl den Verstand gleich
Wieder völlig vernebelt womit
Die Lichtung außen schnell
Dem Dunst von Innen weicht
Was alles unsichtbar macht was
Der Vernunft noch klar erschien
Und so kommt manches anders
Als gedacht dafür mit viel Gefühl

jens tuengerthal 16.11.21

Novemberleben

Novemberleben

Gestern kam der Zug aus Köln
Mit 40 Minuten Verspätung an
Wodurch ich zu lange am Bahnhof
Bei novembrig feuchter Kälte fror
Am Gleis in Berlin hieß es durch
Verzögerungen im Betriebsablauf
Beim aneinanderhängen zweier Züge
Wobei der eine teilweise nicht mehr
Weiterfuhr warum aber erfuhren eben
Teilweise die Insassen des Zuges
Personenschaden hieß es schlicht
Wenn wer vermutlich einer weil es
Meist Männer sind die das tun
Frei von jeder Bewertung der
Dafür zuständigen Hormone
Die häufiger noch getrieben sind
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Denen sie sowohl als auch schon
Lange nicht mehr genügen können
In dem Leben was an ihnen nun
Ungestört weiter vorbei segelt
Finde es in Ordnung für jeden
Der sich frei dagegen entschied
Wenn sich wer entscheidet der
Nicht mehr will ohne Perspektive
Oder ist perspektivlos pathologisch
Muss wer nicht mehr will ganz
Natürlich behandelt werden
Weil es doch der Mehrheit völlig
Normal scheint weiter zu wollen
Sogar im November nur keiner
Sagt es ist genauso ok dies nicht
Mehr zu wollen gerade im November
Weil wir Angst haben es täten dann
Noch mehr wieder im November
Weil grau in grau dazu einlädt
Nicht mehr weiter zu wollen
Aber seit ich dies in Ordnung finde
Tun sich ständig Perspektiven auf
Welche viel verlockender scheinen
Als nichts mehr und so lange mich
Noch eine küssen will vielleicht
Gibt es Hoffnung die doch
Tausendmal schöner ist als Nichts
Wobei östlich gedacht dies wieder
Fraglich sein könnte weil Nichts
Alles konkret ihnen ist als Ziel
Wie bei Null und unendlich auch
Was vorspiegelt ich verstünde
Mehr von Mathematik als ich tue
Darum mich grinsen lässt
Der Freitod eher Ehrensache als
Verpönt dort unbedingt ist wie so
Manche sich noch im Namen
Der Ehre verabschieden was
Immer diese verglichen mit
Nichts noch wert sein kann
Würde der November vielen
Viel sonniger scheinen wie mir
Denke ich einfach daran wie
Dort die beste Tochter geboren
An einem strahlend schönen Tag
Weil Liebe auch das Leben im
November beflügelt als wäre
Noch septembriger Spätsommer
Wie wunderbar diese Welt ist
Wenn ich wage zu lieben ohne
Je besitzen zu wollen glücklich
Sind wir doch zusammen egal
Wie weniger allein immer warum
Es im Dunkeln hilft sich an nächstes
Zu klammern Stück für Stück auch
Wie gerade wo dieses noch lebt
Ist alles besser als verzweifelte
Einsamkeit die stets noch ein
Guter Grund wäre zu gehen
Warum weniger davon gerade
Im November mehr rettet was
Licht genug im Dunkeln ist

jens tuengerthal 16.11.21