Mittwoch, 8. September 2021

Langsamkeitslust

Langsamkeitslust

Wie schaffe ich eine neue Lust an 
Der ökologischen Nachhaltigkeit
Die Bedürfnisse aller Beteiligten am
Markt befriedigen kann ohne auf
Autoritäre Steuerungsmechanismen
Zurückgreifen zu müssen sondern
Die Kräfte des Marktes lieber frei
Wirken zu lassen damit sich alle
Mit Begeisterung daran beteiligen
Was sich wie die Quadratur des
Kreises anhört der Interessen von
Politik und Wirtschaft vermischt
Beginnt im Bewusstsein aller die
Am Markt teilnehmen wie dessen
Launen ewig hinterherlaufen müssen
Um noch mitzubekommen was gerade
Aktuell und nötig ist aber gestresst
Sich Ruhe wünschten hätten sie
Nicht mehr Angst den Anschluss
Zu verlieren was sich im Beruf wie im
Privaten bei Mode und Hobbys zeigt
Bis zu Reisezielen noch reicht die
Unter Stress und Gefährdung der
Eigenen Gesundheit alles tun um
Irgendwo gewesen zu sein statt
Bei sich anzukommen wie das
In Ruhe gelassen zu genießen
Hetzen die Menschen um den
Davon gequälten Globus aber
Halten sich dabei für besonders
Spannend ob ihrer Unruhe die
Mehr ein Ungleichgewicht als
Gesunde Gelassenheit zeigt
Viele Krankheiten mit sich bringt
Menschen mehr leiden lässt als
Das Leben zu genießen auch
Wenn sie von Werbung gelenkt
Meinen es sei der schönste Genuss
Irgendwo gewesen zu sein ist diese
Ungesunde Täuschung durch einen
Wandel des Bewusstsein wie der
Prioritäten leicht zu überwinden
Ob der Staat gefangen in schlichten
Mustern dies noch durch Anreize
Fördern sollte oder besser auf die
Freiheit und Erkenntnis gesetzt wird
Ist eine Frage des Menschenbildes
Als Freund der Aufklärung wie auch
Anhänger Kants setze ich viel lieber
Auf Vernunft Freiheit und Erkenntnis
Vor allem aber auf einen Wandel der
Priorisierung durch den Luxus der
Langsamkeit die sich nur leisten kann
Wer nichts mehr braucht wie mit sich
Zufrieden im Gleichgewicht lebt also
Den höchsten erstrebten Zustand des
Menschlichen Seins erreicht hat dem
Viele noch verwirrt hinterherlaufen die
Vor lauter Konzentration auf das Tempo
Nicht mitbekommen dass sie längst alles
Haben und glücklich sein können mit dem
Was ist wo sie sind und der höchste Luxus
Darin liegt die Langsamkeit zu leben die
Den Genuss am Sein in Ruhe zelebriert
Wer darin zufrieden ruht kann künftig
Mit allem was kommt besser umgehen
Hat vor allem viel mehr Lust am Leben
Das so in Ruhe genossen wird warum
Der Luxus von morgen im weniger liegt
Weniger weit weg dafür uns ganz nah
Weniger schnell dafür voller Genuss
Weniger Stress dafür mehr Zeit für sich
Diese Entdeckung kann jeder machen
Für sich am besten mit einem guten Buch
Was ein ganzes Universum danach öffnet
In dem wir klimatisch unschädlich reisen
Das Dasein vollauf genießen beim Tee
Der diesem Lebensstil völlig entspricht
Guter Tee braucht viel Zeit wie auch die
Freude am langsamen Genuss weil der
Kenner das Wasser erst abkühlen wie
Dann in Ruhe ziehen lässt was mit jedem
Aufguss nur noch besser wird und so ist
Abwarten und Teetrinken die Antwort auf
Die Frage wie Philosophie und Ökonomie
In Zukunft nachhaltig wie ökologisch noch
Vereint ein gutes Leben ermöglichen um
Nicht irgendwohin zu müssen sondern
Da zu bleiben und in Ruhe zu genießen
Die Antwort auf den Luxus von morgen
Ist abwarten und feinen Tee trinken
Das Ergebnis gesunde Zufriedenheit

jens tuengerthal 8.9.21

Helmistimmung

Helmistimmung

An einem Dienstag am Helmholtzplatz
Vorm Misirlou sitzen noch zwei Paare
Wie ein Bekannter im Rollstuhl der wie
Der Dichter am Telefon schreibt während
Aus den noch sommerlich geöffneten
Fenstern Musik über den Platz tönt
Die schöne junge Bedienung die in
Pakistan geboren an vielen Orten
Der Welt aufwuchs wie sie mir 
Neulich zwischendurch erzählte
Plaudert mit dem Bekannten englisch
In meinem Rücken spielen zwei
Herren Schach und diskutieren
Dabei ruhig über ihre Stellungen
Beim Whisky ab und an kommen
Passanten vorbei während die
Blonde Dame am die am Tisch
Gegenüber sich in ich weiß nicht
Welcher Sprache unterhält sehr
Gekonnt viel Bein zeigt im sehr
Kurzen Rock mit fest geschlossenen
Schenkeln dabei rauchend elegant
Sich immer wieder der Aufmerksamkeit
Ihrer Umgebung versichernd doch
Ganz unauffällig mit ihrem Haar
Spielend während er ruhig wie
Zurückgelehnt mit ihr plaudert
Ist sie spürbar unruhig wie nach
Aufmerksamkeit bedürftig was
Der Flaneur lächelnd beobachtet
Von ihr dabei bemerkt aber ohne
Ein Zeichen für mehr Interesse
Zwischen dem Schreiben zu geben
Wie schön ist es doch so völlig
Unbeteiligt zu beobschten was
Kurz vor Mitternacht noch am 
Helmholtzplatz passiert wo bis
Auf den alten Reggae aus der Bar
Schon schläfrige Ruhe herrscht

jens tuengerthal 7.9.21
 

Dienstag, 7. September 2021

Herbstliebe

Herbstliebe

Als Herbstkind liebe ich diese Zeit
Die anderen ein großes Sterben ist
Von der Rilke leicht depressiv wieder
Meinte wer jetzt allein ist wird es
Lange bleiben oh welch Irrtum
Doch mehr noch als die Lust an der
Jahreszeit ist es die schöne Reife
Die ich über alles liebe von den guten
Trauben die dann besten Wein geben
Der gut Zeit zu reifen erst noch braucht
Wie der Zeit der Äpfel die ich liebe
Bis zu den Liebsten die jenseit von
Vierzig fünfzig oder sechzig ihre Lust
Wie Schönheit aus der Natur neu
Gemeinsam entdecken und damit
Erfahrung Gelassenheit mit Leidenschaft
Ohne sonstige Qualen verbinden weil
Alles Gute zu seiner Zeit erst kommt
Denke ich an den Sex der 30er oder
Der 20er noch der zwar drängend
Wie kraftvoll war aber doch noch so
Unsicher voller Zweifel selten ganz
Genoss was ist auch voller Ruhe
Weiß ich wie sehr ich den Herbst liebe
Auch wenn jede der Geliebten sich
Vermutlich gegen die Jahreszeit als
Attribut verwehrte weil Frauen doch
Zu gerne als schön wie der junge
Frühling geliebt werden wollen der
Bei mir eher Allergien noch auslöst
Warum der Gedanke einer Herbstliebe
Ausdruck tiefster sinnlicher Zuneigung
Für mich ist und vielleicht merken auch
Die wunderbarsten Geliebten noch wie
Schön es ist den Herbst zu genießen
Weil alles reif und voll ist in Schönheit
Die harmonisch bunt im grau wird
Verehre sie längst so sage es nur
Lieber selten ihr wisst schon warum

jens tuengerthal 7.9.21

Lektürenlaub

Lektürenlaub

Es wird langsam Herbst auch wenn
Noch wochenlang Sommer ist hat
Das Licht schon eine andere Farbe
Werden die Tage kürzer wie mit
Jedem wieder länger Nacht was den
Leser in der kleinen Bibliothek wie
Jedes Jahr wieder beim Tee freudig
Stimmt gerade angesichts der vielen
Bücherstapel um mich die nur darauf
Warten für Momente gelesen zu werden
Heute bin ich etwa von Thomas Mann
Der biblisch mit Joseph in Ägypten weilt
Über Elke Heidenreich die über ihre Haare
Oder was sich so nennt lächelnd klagte
Stephen Greenblatt in Will in der Welt
Anne Webers August in Weimar wie
Peter Watsons Zeitalter des Nichts
Am Ende bei Goethe angekommen
Kulturgeschichtlich zumindest diesmal
In Stefan Bollmanns Atem der Welt
Über den Naturwissenschaftler Goethe
In völlig verschiedenen Bänden damit
Einige Seiten umgelegt die wie Blätter
Im Herbst gelesenes wie verblühte Zeit
Voller Schönheit zur Seite legen jedoch
Wächst mit allem Gelesenen neues
In mir und so ist auch der Leseherbst
Ein Frühling lustvoller Blüte mir als
Immer leidenschaftlicher Leser

jens tuengerthal 7.9.21

Gelassenheitsgenuss

Gelassenheitsgenuss

Viele Menschen wollen unbedingt
Irgendwohin oder irgendwas noch
Erreichen in ihrem Leben wofür sie
Große Mühsal auf sich nehmen die
Selten je belohnt wird außer in der
Kurzzeitigen Befriedigung der dann
Zielerreichung die aber in unserer
Schnelllebigen Zeit sofort durch neue
Höhere und weitere Ziele ersetzt wird
Kaum wer nimmt sich Zeit zu genießen
Was ist dafür sind sie lieber alle nur
Am klagen über den Stress den ihnen
Die Vorhaben die noch vor ihnen liegen
Machen für die sie sich jetzt anstrengen
Um es im Alter schön zu haben aber
Was sie meist schon von Arbeit krank
Erreichen mit kaum Antrieb noch die
Großen Ziele zu verfolgen was sie
In eine permanente Schleife der
Enttäuschung bringt die verhindert
Alles Schöne was ist zu genießen
Diese Menschen tun mir sehr leid
Muss nichts mehr und will mir auch
Nichts mehr beweisen sondern bin
Darauf konzentriert alles zu genießen
Was ist weil es das schönste Leben
Ermöglicht bei geringstem Schaden
Für die Umwelt die ich ruhig genieße
So kann ich die Langsamkeit entdecken
Wie alles in Ruhe genießen ohne mich
Irgendwohin aufzumachen völlig mit dem
Was ist zufrieden sein weil was gut ist
Kommt und bleibt wenn ich tue was mir
Entspricht und worin ich allein gut bin
So verhilft mir mehr Gelassenheit zu
Immer mehr Genuss an weniger was
Zugleich viel wertvoller mir scheint
Das reine ethische Gewissen mit
So wenig Schaden wie möglich
Zu leben trägt dazu noch bei
Denke ich und mach es mir
So zu gerne leicht

jens tuengerthal 7.9.21

Geschlechtergerecht

Geschlechtergerecht

Was ist wirklich geschlechtergerecht
Wo werden Dinge benutzt um neue
Formen der Herrschaft zu errichten
Die Feminismus als perfides System
Der Unterdrückung nutzen was mehr
Von sich entfernt als für eine Form der
Gerechtigkeit zu sorgen die noch passt
Ist es sinnvoll unentschiedene eher
Zwischenexistenzen zur dominanten
Kraft der Orientierung zu machen oder
Verlieren dabei beide Seiten viel mehr
Weil keiner mehr seines ganz lebt ob
Auf öffentlichen Toiletten oder in der
Mode die mit Unisex etwas armes
Gebar was keinem gerecht wurde
Auch wenn es beiden irgendwie passt
Steht es darum eher niemand macht
Menschen zu durchschnittlichen nur
Graumäusen denen das eigene fehlt
Ist eine vielfach bekämpfte Anpassung
Der Sprache eher hysterisch oder nur
Angemessene Reaktion auf Veränderung
Wer gewinnt bei der Angleichung alles
Was geht dafür an Schönheit verloren
Wie wollen wir egalitär leben ohne uns
Um unser Geschlecht zu kümmern oder
Ist das nur eine momentane Pathologie
Die eigene Natur beschneidet um sich
Neue Wege zueinander zu suchen aber
Etwas eigentlich zu überwindendes um
Sich wieder frei auszudrücken statt nur
Sozialen Mustern zu folgen die dann als
Maßstab über die Natur gelegt werden
Sind Fragen die sich mir dabei stellen
Wenn ich Entwicklungen beobachte
Die ich teilweise für eher hysterisch
Zumindest überzogen halte die aber
Als Ausschläge einer langfristigen Form
Wichtig für die Zukunft werden wie die
Psyche der Beteiligten prägen werden
War me too die nötige Korrektur gegen
Schlechte Gewohnheiten des Chauvinismus
Oder ein totalitärer Pranger der nur vom
Unfreien Geist der Beteiligten zeugt 
Gut ist alles was gefällt denke ich gern
Schlecht ist was von Ablehnung lebt
Der Schönheit keinen Raum lässt
Lieber verdächtigt statt zu genießen
Gut ist was gut tut wie der eigenen
Natur harmonisch entspricht die
Viele derer die dabei laut sind
Wohl noch etwas suchen müssen
So könnte was bei vielen für viel
Aufregung sorgt auch als ein eher
Pubertärer Sturm im Wasserglas
Mit Gelassenheit betrachtet werden
Bleiben wird auf Dauer nur was sich
Auch in der Praxis lebendig bewährt
Darunter werden wie immer einige
Die sich gerade verkannt fühlen leiden
Andere werden im Unisex erst glänzen
Bald geht auch diese Phase vorbei
Wird durch ein anderes Extrem dann
Abgelöst was sich für besser hält
Sich weniger Sorgen machen um
Mehr die Natur zu genießen genügt
Freude am Leben zu haben leider
Beschäftigen sich zu viele mehr mit
Nörgeln als Zweck an sich als wäre
Das Leben nicht zuerst zum Genuss
Da nicht um zu kämpfen sondern
Einander mit Lust zu verwöhnen
Was vermutlich sexistisch klingt
Mir jenseits der 50 völlig egal ist
Der dem über 2200 Jahre alten
Epikur dabei mit Freude folgt um
Sich weiter gegenseitig auch so
Lustvoll wie möglich zu genießen
Alles was dem nicht dient kann
Langfristig weg denke ich dabei
Wissend die Natur erreicht das
Auf ihren Wegen immer wieder
Irgendwann ist das Thema durch
Dann kommt die nächste Nummer
Lächeln und weitergehen dann ist
Gendern kein Problem für irgendwen

jens tuengerthal 7.9.21

Montag, 6. September 2021

Liebeswunder

Liebeswunder

Glaube weder an Wunder noch an
Magie oder ähnlichen Hokuspokus
Bin kritisch aufgeklärt in allen Fragen
Prüfe meine Sichtweisen kritisch
Such alle Arten zu sehen außer
In der Liebe da bin ich wie ein
Blinder Chaot der  gerne auch
Ohne doppelten Boden probiert
Ob Mensch nicht doch fliegt
Der Traum vom ewigen Glück
Nicht miteinander real sein kann
Was wie jede Leserin merkt
Natürlich Unsinn ist aber noch
Dümmer wäre es nicht zu tun
Weil dann jede Erwählte nur das
Gefühl hätte zu wenig geliebt zu
Werden also benachteiligt zu sein
Was alle Bemühungen müßig macht
Auch wenn leicht das Gegenteil für
Jede mit Vernunft nachweisbar wäre
Gilt dies für keine die wirklich liebt
Weil die Liebe alles und ganz will
Wo nicht ist sie wohl nur halb wie
Viel lebenstauglicher aber so wäre
Was abgewogen gewagt würde
Steht auf einem anderen Blatt
So ist die Liebe sicher ein Wunder
Aber wie all diese Luftblasen selten
Für längeren Gebrauch geeignet
Auch wenn wahnsinnig romantisch
Wie gestern im Mondenschein vorm
Brandenburger Tor beim Lichterfest
Die großen Seifenblasen dort die
Am Ende feucht in meinem Haar
Platzend landeten was damit eine
Klebrige Erinnerung nur blieb wie
So manche Liebesnacht im Leben
Gut wo noch mehr allen bleibt

jens tuengerthal 6.9.21

Schaulaufen

Schaulaufen

Die Linke präsentiert sich als Partner
Um der Krise zu entkommen aber sie
Weigert sich das dafür mindestens
Notwendige also die NATO anzuerkennen
Weil sie noch innerlich zu sehr um den
Warschauer Pakt trauert unter dem sie
Als damals noch SED firmierend regierte
So bieten sich vorab die einen an während
Die anderen immer mehr ausschließen
Liberale wollen gerne mit der CDU aber
Lieber ohne die Grünen wofür es wohl
Keine Mehrheit derzeit geben dürfte
Es bräuchte mehr liberale Politik aber
Wo sind bei der FDP solche noch
Grüne wollen nur überhaupt dabei sein
Aber nicht wirklich an die Macht warum
Sie noch genug Provokationen nutzen
Was die SPD wirklich will weiß keiner
Möglicherweise kommt darum auch
Ihr Kandidat als Mutti-Imitat an die Macht
Hinter dem seine Partei nicht steht
Die sich nach der Wahl wieder in
Die üblichen Flügel aufreiben wird
Warum sich der Beobachter fragt
Auch wenn Scholz gut wäre was
Soll ein Kandidat ohne Hintergrund
Aus was ist dabei noch Verlass
Bekommt wer Scholz wählt danach
Scholz Politik im Bundeskanzleramt
Oder SPD Parteivorstand als den
Maßstab der Regierungsarbeit was
Keiner bei Verstand wohl wählen würde
Laschet mit dem Corona-Chaos in
NRW was wieder die höchsten Zahlen
In allem zeigt versucht abzulenken
Von seinem eigentlichen Job in dem
Er tolle Teams vorstellt aber seine
Hausaufgaben völlig vernachlässigt
Wer könnte einen wählen der sich
Zuhause als närrischer Chaot zeigt
Mit unverantwortlicher FDP im Team
Aber es gibt ja noch die Piraten die
Zumindest ein freies Internet wollen
Was den Grünen nun keiner mehr
Zutrauen wird nach dem Pranger
Der in Stuttgart Realität wurde
Es sieht sehr traurig aus aber als
Verantwortlicher Bürger werde ich
Das kleinste Übel zu wählen versuchen
Was jeden Tag schwerer wird wie auch
In Land Bund und Kommune anders

jens tuengerthal 6.9.21

Lichterfest

Lichterfest

Ist das Festival of Lights lohnend
Oder nur eine eher touristische
Attraktion über die wir besser die
Naserümpfend hinwegsehen um
Nicht Kulturbanausen oder noch
Schlimmer als Brandenburger zu
Gelten im eitlen Hauptdorf fragt
Sich der Flaneur der gestern in
Schöner Begleitung einen ganz
Netten Spaziergang über einen
Teil der Orte machte dabei nimmt
Jedes Jahr die Zahl der drängelnden
Gestalten unter den Linden immer
Weiter zu warum es auch gefühlt
Ein leuchtendes Volksfest im Dunkeln
Zu Corona Zeiten war was nicht so
Wirklich gesund klingt aber dafür
Zumindest draußen stattfindet
Es war vor allem dank schöner
Begleitung sehr schön mal wieder
Beide volksfesterfahren genug sich
Nicht zu sehr überraschen zu lassen
Gab es einige sehr nette Anblicke
Außer der neben mir an den Wänden
Das Konzerthaus Gendarmenmarkt
Hat gemeinsam mit dem Hotel de Rome
Am Forum Fridericianum die beste
Lichtinszenierung gehabt dabei waren
Sankt Hedwig noch eingerüstet wie
Staatsoper und Kommödchen eigene
Grüne Schönheiten die Ruhe vermittelten
Der Berliner Dom war nett bestrahlt
Was aber an der klobigen Hässlichkeit
Des Gebäudes eher wenig änderte
Zumindest konnte seine Architektur
Für einen Moment der Illusion sogar
Zurücktreten doch frage ich mich bei
Betrachtung dieser unförmigen Kirche
Dem wilhelminischen Protzbau der so
Peinlich wie der zweite Wilhelm ist
Ob das Weltkulturerbe Museumsinsel
Nicht konstruktiv mit seinem Abriß
Hätte verbunden werden sollen aber
Beleuchtet war seine Unförmigkeit
Zumindest etwas erträglicher aber
Schön wird der Klotz im Leben nicht
Danach den Berg hinauf wie zwei
Wein im Schwarzsauer getrunken
Um sich den ostigen Fernsehturm
Wie Honnis Disneywelt um Nicolai
Für den echten Osten zu ersparen
Weil es in Mitte nur wenig gibt was
Zum Verweilen den Flaneur einlädt
Zu viel Volk dort aufgedreht wuselte
Einen ruhigen Wein noch zu trinken
Was in der Kastanienallee nahe der
Straßenbahn gemütlicher schien
Muss wer zum Lichterfest gehen
Frage ich mich und denke ja wer
Volksfeste mag und eine schöne
Begleitung hat wird es genießen
Können zumindest der Rest sollte
Das Massenereignis sich sparen
Es war sehr nett aber mehr der
Umstände als der Sache wegen
Weil schöne Begleitung alles
Schöner macht denke ich dabei
Sehr zufrieden jedenfalls darüber

jens tuengerthal 6.9.21

Belästigungsblicke

Belästigungsblicke

Das Bild was Ruth Orkin von der
Amerikanerin in Italien 1951 aufnahm
Machte sie unter anderem berühmt
Es ist ein Klassiker wie zugleich eine
Soziologische Inszenierung die mit
Männerbild wie Korrektheit spielt
Es gibt für dieses Bild mehrere
Betrachtungsweisen die eine
Völlig andere Weltsicht wie auch
Sozialisation in der Kunst zeigen
Macht dieses Bild Männer lächerlich
Oder stellt es Frauen als Opfer dar
Wer ist Mittelpunkt dieser Fotografie
Trägt sie mit eigener Souveränität
Die einen Haufen von Männer
Völlig verschiedenen Alters gänzlich
Lächerlich erscheinen lässt als bloße
Pfauen die sich sexuell aufplustern
Warum die Frage sein könnte ob diese
Fotografie eher rassistisch gegenüber
Den Männern von Florenz ist als eine
Diskriminierung der Frau darzustellen
Wie beschränkt ist der Horizont wenn
Nur das Element der Belästigung hier
Gesehen wird wo die tiefere Erotik der
Inszenierung die ganz offensichtlich ist
In der scheinbar schutzlosen Allmacht
Der Frau als Mittelpunkt des Bildes zeigt
So zeigt die Fotografie aus meiner Sicht
Die wahre Macht der Frauen wie sie die
Lächerlichkeit der bemühten Männer im
Werben um ihre Gunst bloßstellt ob sich
Frau durch dieses begehrt fühlen oder
Ein schlichtes Kompliment im Büro als
Belästigung empfinden oder sich stolz
Über ihre Allmacht wie die Dummheit
Der Männer erhebt die sie in der Hand
Hat ist wohl eine Frage der Entscheidung
Wie der Sicht auf das Leben die aber viel
Über die Lust am selbigen und den Genuss
Verrät und auch wenn ich nun fürchte
Manche hier gegen mich aufzubringen
Muss ich doch sagen diese Inszenierung
Der großen Fotografin Ruth Orkin zeigt
Weibliche Macht wie männliche Dummheit
Ist eine Demonstration einer königlichen
Souveränität doch zeigt sich daran wohl
Wer Königin ist und wer sich lieber als
Betroffene belästigt immer mal fühlt aber
Zumindest offenbart so der Blick auf Kunst
Viel von Untiefen die wir in Gesprächen
Lieber zu vermeiden suchen um nicht
Gleich im Strudel der Mißachtung dann
Unterzugehen dabei ist was bleibt allein
Der näheren Betrachtung am Ende wert
Wer sich durch Kunst belästigt fühlt wird
Im Leben mutmaßlich ähnlich empfinden
Wer die inszenierte Belästigung nicht als
Kunstwerk zur Provokation erkennt wird
Sondern Mitleid mit der einzig souveränen
Herrscherin dieses Bildes hat welche die
Anwesenden Männer lächerlich macht
Könnte selbst an diesen Zweifeln leiden
Wird sich eher belästigt fühlen oder gar
Bedrängt statt die große Kunst zu sehen
Die viele Gewohnheiten völlig verkehrt
Denke ich und bin gespannt wie wer es
Sieht um darüber zu schreiben weil so
Viel mehr zum Verhältnis der Geschlechter
Offenbar wird als in langen Diskursen
Enthalte mich aber im übrigen lieber
Jeder Wertung außer der unstrittigen
Dass Ruth Orkin eine große Künstlerin
Mit Kamera wie Inszenierung war die
Es mit einem Foto schaffte das Bild
Von Millionen Frauen vom typischen
Italienischen Chauvi zu prägen dabei
Ging es ihr weniger um Frau als Opfer
Wollte sie Souveränität inszenieren
Die eine eigene Kraft so offenbart

jens tuengerthal 6.9.21