Montag, 18. Januar 2021

Reichsgründung


Nun sind es 150 Jahre her dass unser
Deutschland geboren wär sänge wohl
Wer die Reichsgründung am 18.1.1871
Im Spiegelsaal zu Versaille als großes
Geburtstagsevent nun feiern wollte um
Die nationale Bismarck-Show weiter
Gehen zu lassen wie es seitdem in
Bürgerlichen Kreisen üblich auch wenn
Manche noch am Zollverein zweifelten
Wie Thomas Mann in den Buddenbrooks
So wunderbar für die dort Hanseaten
Als Teil der Diskussion noch berichtet
Jubelten dem Reich nach den Siegen
Moltkes von Dänemark über Böhmen
Fast alle im größeren Deutschland zu
Bis schliesslich Frankreich noch das
Kaiserkrönchen der Neugeburt erst
Aufsetzte zur großen Erniedrigung
Sogar in Versaille vollzogen was
Als Quittung den Versailler Vertrag
Brachte nur 48 Jahre später wie im
Reich gehorsame Untertanen die
Heinrich Mann so bitter im Untertan
Eben karikierte dazu noch wurden
Elsass und Lothringen annektiert
Als Reichsgebiet dem Kaiser direkt
Unterstellt der gar keiner sein wollte
Lieber zumindest der erste Wilhelm
König von Preußen geblieben wäre
Nur in Preußen waren sie es ja schon
Seit Friedrich II. wie der da ersten
Polnischen Teilung nicht mehr was
Aber nicht in Bismarcks Pläne passte
So gründete sich der erste deutsche
Staat ohne Österreich auf einen vom
Reichskanzler aus der Kur in Kissingen
Provozierten Krieg den der geniale
Feldmarschall Moltke leicht gewanm
Seitdem gilt Bismarck als der Einer
Des Reichs obwohl der Provokateur
Davor wie danach alles tat um mit
Cholerischen Anfällen noch weiter
Im Innen zu spalten wie zugleich
Sich mit Gewalt durchzusetzen
Beständig mit Rücktritt drohte
Er war der Macher dem der Kaiser
Der lieber König geblieben wäre
Nur widerstrebend ins Reich folgte
Anders als sein Enkel der zweite
Wilhelm der stolz darauf war wie
Den eisernen Kanzler absägte
Ihn einfach mal beim Wort nahm
Der natürlich nie kündigen wollte
Später einen Krieg begann der
Nur verloren gehen konnte aber
Auch da war dieser Opfer seiner Zeit
Weil Wilhelm II. Bismarck entließ
Wurde dieser zur Kultfigur der noch
Lange wider den Kaiser raunte der
Dem Fürst zum Abschied noch Wald
Mit Schloss bei Hamburg schenkte
Was uns ungezählte Denkmäler
Noch bescherte wie auch das ganz
Unsäglich geschmacklose auf dem
Kyffhäuser bei dem sich das neue
Reich in die Tradition von Barbarossa
Stellte dem Kaiser Rotbart der einst
In Anatolien oder Syrien ersoff was
Unsinn war weil dessen Reich das
Auf Karl den Großen zurückging
Nach der Niederlage gegen Napoleon
Im Reichsdeputationshauptschluss
Bereits aufgelöst worden war und
Die Güter der Kirche säkularisiert
Worden waren die aber einst unter
Den Kurfürsten die den alten Kaiser
Wählten die Hälfte stellten und weil
Dies heiliges römisches Reich hieß
Krönte die Kaiser auch der Papst
Mit dem preußische Protestanten
Weniger zu tun haben wollten warum
Auch der gern geschmacksverwirrte
Wilhelm den schönen Berliner Dom
An dem Schinkel noch wirkte durch
Den unproportionierten heutigen Bau
Ersetzte den auch sein wohl Onkel
Graf Harry Kessler dessen guter
Geschmack unbestritten noch ist
Wie Franz Hessel als peinlich sahen
So kam dies neue deutsche Reich
Unter Preußens Fuchtel die sich
Das Rheinland längst schnappten
Warum Bonn lange schon von
Berlin verwaltet wurde wo auch
Schinkel die Pläne für den Dom
Zu Köln bearbeitete der dann mit
Nur 600 Jahren Verzögerung von
Protestanten schnell vollendet wurde
Obwohl er katholisch bleiben durfte
Sag noch einer was zum Flughafen
Bismarck selbst war nach 1848 erst
Auf der politischen Fläche aufgetaucht
Als ostelbischer Junker der zu harten
Schritten gegen die Demokraten riet
Eine Haltung die er beibehielt der wir
Im Kampf mit der Sozialdemokratie
Unsere schlechte Sozialversicherung
Die viel besser sein könnte verdanken
Was gut verkauft bei vielen tiefe
Dankbarkeit begründete gegenüber
Dem Choleriker im Kanzleramt der
Gerne auf den Tisch haute wie mit
Allen Mitteln intrigierte ohne zu merken
Dass die Zeiten sich bereits änderten
So ist die Erinnerung heute vielfältig
Getrübt mit dem Kaiser der nicht wollte
Aber von Bismarcks Gnaden musste
Dessen peinlichen Enkel der einer
Der Schlafwandler war die in die
Katastrophe von 14 bis 18 führten
Gegen Bismarcks Rat Kolonien wollte
Weil das noch lang als schick galt
Was dem heute Humboldt Forum
Trotz bester Absichten viel Ärger
Noch bereitet der harmlos aber ist
Verglichen mit dem was Briten wie
Franzosen noch bevorsteht doch
Wird das Reich im alten neuen
Schloss nun zumindest museal
Mitten in der alten Reichshauptstadt
Was architektonisch zumindest
Besser zur Insel passt als der so
Beschämend wilhelminische Dom
Und so an die guten Seiten des
Alten Preußen erinnert dessen
Untergang Wilhelm I. am 18.1.1871
Beklagte und fürchtete was gut
Zu dem zweischneidiges Gefühl passt
Was ein starkes Deutschland bis heute
Bei vielen seiner Nachbarn weckt
Warum Lady Thatcher 1990 sagte
Sie mochte Deutschland so sehr
Dass sie gut mit zweien lebte
Eine eher preußisch bescheiden
Sich gebende Kanzlerin passte
Dazu und wird nicht ohne Grund
Von Queen Elizabeth II. geschätzt
Der ältesten Herrscherin der Welt
Was Deutschland in Zukunft wird
Zeigt uns die Geschichte später
Bescheiden erfolgreich ist jedoch
Sicher besser auch in Zukunft als
Polternde Basta Sager je waren
Ob Merkel einst Bismarck ersetzt
Im Gedenken der jungen Nation
Die immer viele Staaten bleibt
Zu denen Bayern nur gehört
Welche schwer sich einigen
Scheint dennoch eher fraglich
Es wäre ein besseres Bild die
Mutter der Nation zu ehren als
Den gewalttätigen Reichseiner
Aber soweit sind wir noch nicht
Solange es Stammtische gibt
Die sich einen wünschen der
Sagt wo es lang geht dabei
Ging es Deutschland besser
Unter der Kanzlerin als je
Mit dem eisernen Kanzler
Der heute vor 150 Jahren
Reichskanzler wurde

jens tuengerthal 18.1.2021


Bücherliebeserklärung


Was soll ich noch lange reden
Liebe Bücher vor allem anderen
Habe es auch mit Frauen probiert 
Ist sehr nett zwischendurch kann
Auch aufregend erotisch mal sein
Aber insgesamt völlig überschätzt
Bedenke ich wie glücklich mich
Gute und schöne Bücher machen
Wie gut sie meinem Geist stets tun
Was für Frauen so allgemein eher
Nicht gesagt werden kann auch
Waren Bücher immer da wenn
Frauen mal wieder weg waren
Sie warten treu verlässlich bis ich
Sie nach Laune weiterlese und die
Polyamorie mit ihnen ist stets völlig
Unangestrengt ohne allen Streit
Auch wenn es manchmal ein Kampf
War noch etwas zu Ende zu lesen
Lächel ich heute darüber und lass es
Liegen bis eine Laune es liest und so
Bleibe ich polyamourös meinen doch
Über alles geliebten Büchern treu
Sie nehmen es auch nicht übel
Wenn ich in ihrer Gegenwart sogar
Mal mit einer Frau fremd gehe 
Schweigen dazu wie sonst auch
Was umgekehrt unvorstellbar
Darum bleibe ich meiner Liebe
Für alle Zeiten treu auch wenn
Frauen kommen und gehen sollte
Mann wissen was am Ende bleibt
Wie auf Dauer glücklich macht
Frauen können wunderbar sein
Für Momente aber Bücher bleiben
Ein Leben lang errüllend auch
Wenn die Lust im Alter nachlässt
Bleiben sie eine immer neue fraglich
Ob das auch für Frauen gilt
Wie für Männer nach Neigung
Sind Bücher meine große Liebe

jens tuengerthal 18.1.21


Neuoffen


Viele nennen sich gerne
Offen für neues was nur
Die Leere in ihnen offenbart
Wo nichts ist kann alles rein
Sie sind so egal wie ihr Sein
Austauschbar auf Partnersuche
Ist die Realität beim virtuellen
Dating nur eine Form von
Zeitgemäßer Flexibilität die
Alles übrige überflüssig macht
Menschen treffen sich um ihre
Immer Leere besser zu tarnen
Bleiben offen für alles aber sind
Nur hohle Löcher im Sein ohne
Bedeutung oder Folgen noch

jens tuengerthal 18.1.21

Infektonslotto

I

Das RKI meldet viel weniger
Infektionen als sein kann was
Den coronaerfahrenen Bürger
Gleich zum JHU Dashboard -
Erstaunlich welch Abkürzungen
Vorher völlig unbekannt noch
Gewöhnlicher Sprachgebrauch
Gut informierter Bürger wurde -
Leitet was aktueller ohnehin
Mal eben 10.000 mehr zeigt
Auch bei den Toten 600 dazu
Rollen die Zahlen munter weiter
Damit morgen bei der Kanzlerin
Die nachgetragenen aber deutlich
Erhöhten Zahlen die darum nötigen
Strengen Maßnahmen rechtfertigen
Was natürlich nur Zufall ist aber
Einen unguten Nachgeschmack
Zum unsauberen Arbeiten hinterlässt
Vertrauen und Zusammenhalt zählen
In Zeiten der Krise mehr als alles
So fragt sich warum das RKI nicht
Vom lächerlichen Zahlendienst befreit
Sich um wesentliches lieber kümmert
Statt deutsch-beamtisch noch das
Täglich zu späte Infektonslotto
Weiter zu spielen was niemanden
Mehr oder weniger interessiert
Außer zur Maßnahmenbegründung
Für die es offensichtlich untauglich
Wie schwankende Meldungen zeigen

jens tuengerthal 18.1.21

Sonntag, 17. Januar 2021

Lustmöglichkeiten


Wir können es heute auf jede Art
Miteinander tun wie es uns gefällt
Geschlechter gemischt oder getrennt
Oral Vaginal Anal völlig egal wie
Mit Kleidern Ketten oder Gleitmittel
Solange es nicht langweilig wird
Was dem gewöhnlichen Sex noch
Am ehesten entspricht nach dem
Immer gleichen Muster in einer
Beziehung warum manche sich
Auf offene Modelle stürzen oder
Andere Varianten insgeheim nur
Praktizieren ihren Reiz zu erhalten
Alleine oder zu mehreren möglich
Zählt nur was unterhaltsam ist
Weil keiner die Einsamkeit gesteht
Die vor der Vielfalt noch deutlicher
Auch Lustsklaven vor Augen steht
Denn es wird alles irgendwann doch
Langweilig weil die optionale Vielfalt
Nichts am schlichten Vorgang ändert
Der die Begattung auch artistisch oder
Indisch variiert dem Wesen nach bleibt
Es geht um Varianten des Sex die alle
Unendlich sind aber letztlich doch nur
Für einen Moment als neuer Reiz uns
Abwechslung bieten die aber nichts
Verbindlich uns fesselndes mehr hat
Wer alles hatte weiß am Ende geht es
Nur um das eine und glücklich macht
Nur was du mit Liebe tust der Rest ist
Austauschbar wie auch entbehrlich ein
Onanieren in unterschiedlich großen
Gruppen die sich dabei toll finden
Warum die strenge Monogamie wie
Katholische Formen der Entsagung
So verlogen sie real sein mögen nun
Den letzten sexuellen Reiz bieten der
Nicht unter austauschbaren Möglichkeiten
Genauso wieder vergessen werden kann
Die Möglichkeiten der Lust sind erschöpft
Es ist ohne große Gefühle völlig beliebig
Was keinem schadet aber besser doch
Ehrlich gestanden wird um sich keine
Falschen Hoffnungen mehr zu machen
Es wird nie wieder besser nur mehr

jens tuengerthal 17.1.21


Liebesmöglichkeiten


Die Liebe bietet heute unendliche
Möglichkeiten der Kombination wie
Findung im unendlichen Netz der
Virtuellen Partnersuche oder aber
Zur Gestaltung einer Beziehung
Was immer wer sich darunter nun
Vorstellt sind wir doch in allem frei
Solange beide sich darüber einigen
Was die Zahl der Möglichkeiten oft
Erstaunlich einschränken kann weil
Viele in klassischen Vorstellungen
Verhaftet sind auch wenn unklar ist
Ob die Alternative noch ein Gewinn
Je sein wird bietet sich doch dabei
Zumindest stete Abwechslung ohne
Sich dabei festlegen zu müssen was
Allen alle Möglichkeiten offen hält
Weil wir lieber unverbindlich lieben
Die gravierenden Folgen zu meiden
Welche Ausschließlichkeit mitbringt
Von Liebeskummer bis Eifersucht die
Manche sich immer noch gestatten
Als Opfer eines eher zivilrechtlichen
Verständnis von Liebe was den andern
Als Teil des eigenen Besitzes begreift
Atavistischen Kulturen mehr entspricht
Denn dem Liebesleben der Moderne
Die austauschbar und ersetzbar sein soll
Damit wir weiterhin funktionieren statt
Als Opfer der Ausschließlichkeit zu
Vergehen im Elend der Einmaligkeit
Die uns nur unsere Austauschbarkeit
Als Elend vor Augen führt obwohl sie
Nur Teil der Natur ist warum sich die
Zeitgemäße Liebe nicht festlegt lieber
Alle Optionen offen hält zu genießen
Was sein kann womit wer so lebt nie
Ankommt aber unstillbare Sehnsucht
Danach hat unter unendlichen Optionen
Ewig weiter zu suchen also das Leiden
Zum Kontinuum kultiviert für das es nie
Eine Lösung gibt solange wir im Meer
Der Möglichkeiten weiter schwimmen
Statt uns zu entscheiden was aber
Angesichts des damit Risikos keinem
Mehr empfohlen werden kann unklar
Bleibt ob es aus diesem Teufelskreis
Unerfüllter wie unerfüllbarer Liebe je
Einen Ausweg geben kann oder es
Einfach das Ende der Liebe ist die
Durch Abwechslung ersetzt wird

jens tuengerthal 17.1.21


Bibliotheksleben


Manche lesen Bücher wie sie
Filme schauen was gelesen ist
Kann weg weil erledigt als Buch
Was sie der Story wegen hatten
Andere genießen die Lektüre
Besonders schöner Bände
Über Jahre und leben selbst
Nach Möglichkeit in Bibliotheken
Zu denen ihr Zuhause wird
Riechen gerne an Büchern
Streicheln sie auch zärtlich
Weil mit viel Gefühl verbunden
Bin froh ein anderer zu sein
Alles übrige wird entbehrlich
Leben in der eigenen kleinen
Bibliothek ist ein Privileg was
Alles andere damit aufhebt
Dadurch wohl etwas verrückt
Aber leicht glücklich zu machen
Lebe ich in einer Welt voller
Geschichten die anderes kaum
Je tangiert eine sichere Burg
In den Stürmen des Lebens ist
Muss nirgendwo mehr hin als
In meine kleine Bibliothek um
Zeit zu lesen zu finden was
Die Welt einfacher macht
Wie nachhaltig genügsam

jens tuengerthal 17.1.21


Maasvoll


Heiko Maas will Privilegien für
Geimpfte schimpfen die einen
Zu seiner sehr maßvollen Idee
Die dem Grundgesetz entspricht
Grundrechte Geimpfter zu schützen
Natürlich gibt das im Wahljahr viel
Geschrei doch fragt sich warum
Wer Reste von Vernunft noch hat
Grundrechte werden beschränkt um
Leben zu retten was akzeptabel ist
Für eine absehbar beschränkte Zeit
Außer für Covidioten deren Horizont
Ein Jahr scheinbar völlig überfordert
Aber diese Beschränkung ist nur
Dann legitim wenn durch höhere
Gefahr für ein Rechtsgut wie Leben
Gerechtfertigt was bei Geimpften
Offensichtlich nicht der Fall ist
Die Beschränkung wäre illegitim
Was Maas fordert sind also keine
Privilegien sondern alleine die
Legitime Geltung der Grundrechte
Was nichts mit Gleichheit zu tun hat
Sondern verschiedenes unterschiedlich
Also je angemessen behandeln will
Wer daran zweifelt hat das Grundgesetz
Als Garant der Freiheit nicht verstanden
Was der frühere Justizminister wohl hat
Weil er nur fordert was berechtigt aber
Vielleicht sollte manche Wortmeldung
Derzeit nicht zu ernst genommen werden
Was Maas hier vorschlug ist maßvoll
Wer keine Gefahr darstellt darf seine
Grundrechte natürlich wahrnehmen
Wer hier die Gleichbehandlung von
Wesentlich ungleichem verlangt hat
Den Gleichheitsgrundsatz offensichtlich
Nicht verstanden außer es wäre doch
Nicht alles so sicher wie es scheint
Denn noch wissen wir nicht mal ob
Geimpfte Überträger sein können
Weil der Virus noch zu unbekannt
Warum der Vorschlag von Maas
Zwar im Prinzip völlig richtig ist
Aber auch noch überflüssig da wir
Noch lange nicht genug wissen
Gut dass wir darüber gesprochen
Haben und ein Sozialdemokrat sich
Als Verteidiger liberaler Ideen zeigte
Was unter den dort Gläubigen selten
Worüber nachzudenken auch in den
Zeiten schwerer Not immer lohnt
Sogar wenn es nichts ändert
Theoretisch dürfen Geimpfte ganz
Natürlich ihre Grundrechte auch
Wahrnehmen wie vorher auch
Praktisch braucht alles noch
In den Zeiten von Corona
Braucht alles etwas länger

jens tuengerthal 17.1.21


Zungenspitzen


Tauchte zu gerne zungig
Tief zwischen deine Lippen
Hier wie dort Wunder mir
Deine Antwort zu spüren
Hier zungig erwidernd
Dort selig überlaufend
Voller Lust zart schwellend
Als davon wachsender dem
Perlentaucher ganz nah
Dir wie in dir noch nicht
Eins aber kaum mehr zwei
Mehr als geträumt sicher
Lustwunder der Natur

jens tuengerthal 16.1.21


Samstag, 16. Januar 2021

Merkelsieg


Merkel gewinnt in der CDU auch
Wenn sie nicht mehr zur Wahl steht
Was zur Kanzlerpartei wohl passt
Die lieber auf Bewährtes setzt mit
Laschet dem Wunschkandidaten
Von Mutti was sie vorher noch
Weniger als zweideutig andeutete
Ob der Laschet nun Vati wird oder
Kinderlos den Übergang managt
Zu einem seines Teams ist nun
Weniger wichtig als die Kontinuität
In der irgendwie Mitte was wem
Von wo aus betrachtet das auch
Sein mag haben die Ideen des Merz
Keine Mehrheit mehr gefunden
Gegen die Treue zum weiter so
Weil was war nicht schlecht war
Womit Merkel wieder siegte sogar
Im angekündigten Abgang noch
Ohne Stimme dabei also quasi
Machtlos weiter herrscht was zeigt
Wer wirklich Macht hat kann
Ohne etwas alles bewegen
Spannend wird nun was
Danach kommt

jens tuengerthal 16.1.21


Freiheitsfrieden


Ist Freiheit  die Bedingung für den
Ewigen Frieden als reales Ziel weil
Nur freie Menschen friedlich leben
Ohne alten Neid und Missgunst
Weil jeder seine Chance bekäm
Es ihre Wahl in Freiheit wäre
Denn nicht Krieg oder Kampf sind
Die Mütter aller Dinge sondern
Entwicklung folgt auf Frieden meist
Während ewige Kämpfe eher jede
Entwicklung aufhalten so irrten
Wohl Clausewitz wie Moltke was
Für Krieger wenig verwunderlich
Was die Bedeutung des Krieges
Angeht der ihre Berufung war
Denn auch wenn für Armeen
Manche Innovation entwickelt
Ihre Aufgabe zu erfüllen blieb
Die Tätigkeit allein destruktiv
Töten und Land erobern statt
Es erfolgreich zu bestellen so
Ist die scheinbare Produktivität
Des Krieges nur durch dessen
Vorher Zerstörungskraft eine
Retrospektive denn wenn ich etwas
Zuerst zerstöre aber dann meine
Den Wiederaufbau als Verdienst
Rechnen zu können bin ich wohl
Bestenfalls naiv zu nennen was
Militärs stets von sich wiesen
Obwohl sie genau das tun ihre
Destruktive Tätigkeit zu rechtfertigen
Während die Freien wissen wie
Kostbar der Frieden ist lebt das
Militär von autoritärem Gehorsam
Dem Gegenteil von Freiheit also
Auch wenn es sich in Demokratien
Gern als deren Verteidiger geriert
Der Frieden verteidigt die Freiheit
Besser wir trauten ihm mehr

jens tuengerthal 16.1.21


Mittestabilität


Die Mitte steht für Stabilität
Das Gleichgewicht ruht hier
Das Bürgertum hat dort seine
Heimat wie den größten Erfolg
Warum ein Narr ist wer für die
Mehrheit nicht auf die Mitte
Setzt die sich bewährt hat wie
Ein Merz der zu gerne CEO
Der CDU geworden wäre
Trotz starker Unterstützung
Von Teilen der Partei die den
Bruch mit Merkel wollte hat
Die Mehrheit der Delegierten
Erkannt Wahlen werden stets
In der Mitte gewonnen gerade
In unruhigen Zeiten geht es um
Stabilität und Verlässlichkeit statt
Polarisierung womit die CDU nun
Den Merkel Kurs weiterfährt was
Für Mehrheiten im Bürgertum sorgt
Was genau das sich auch wünscht
Um in Ruhe seine Geschäfte am Tag
Zu machen und Nachts so zu schlafen
Wie es die Buddenbrooks schon als
Motto lebten und praktizierten was
Im Land wohl mehrheitsfähig ist
Weil es die Mitte stabil hält aber
Pech für die SPD damit ist was
Momentan verschmerzbar scheint
Weiter so kann auch gut so sein
Wenn sich was ist bewährte

jens tuengerthal 16.1.21


Freiliebe


"Ich verwerfe die Ehe, weil sie zum Eigenthume macht, was nimmer Eigenthum sein kann: die freie Persönlichkeit; weil sie ein Recht giebt auf Liebe, auf die es kein Recht geben kann; bei der jedes Recht zum brutalen Unrecht wird." 

"Fromme Seelen, fromme Herzen,
Himmelssehnend, lebenssatt;
Euch ist rings ein Thal der Schmerzen,
Eine finst're Schädelstatt!
Mag in schreckenden Gesichten
Bang vor mir das Schicksal steh'n;
Nie soll mich der Schmerz vernichten,
Nie zerknirscht und reuig seh'n!
Freiem Leben, freiem Lieben,
Bin ich immer treu geblieben!"

Louise Aston


Wer war die Dichterin dieser Zeilen
Louise Aston hat an die freie Liebe
Geglaubt wollte nie einem gehören
Noch einen für sich besitzen war
Zwar eine zeitlang verheiratet aber
Schloss sich kaum geschieden dem
Kreis um Max Stirner an in Berlin
Wurde in Preußen verurteilt wegen
Nonkonformismus weil sie es wagte
Wie George Sand Männerkleider
Zu tragen erotische Gedichte sogar
Veröffentlichte auf der Straße rauchte
Als staatsgefährdend ausgewiesen
Kehrte während der 1848er Revolution
Die sie womöglich mit anstiftete mit
Ihrem zweiten Mann einem Bremer
Arzt nach Berlin zurück gab dort das
Magazin der Freischärler heraus
Gründete den Club Emanzipierter
Frauen in Preußens Hauptstadt doch
Wurden beide wieder vertrieben
Auch Bremen kündigte ihrem Mann
Seine leitende Stelle beide zogen
Durch die Lande und halfen etwa
Verletzen im Krimkrieg bis sie 1871
Verarmt in Wangen im Allgäu starb
Sie blieb zeitlebens unkonventionell
Eckte mit ihrer Sicht auf Ehe und Liebe
Auch bei vielen Frauen an die meinten
Freie Liebe nutze nur den Männern
Den Frauen bliebe das Opfer dabei
Wie weit das mit der je sexuellen
Befriedigung der Beteiligten zu tun hat
Lässt sich nicht mehr belegen doch
Wirkt manches der Konvention noch
Bis heute weiter wollen junge Frauen
Heiraten nach altem Muster um den
Traum von Liebe zu leben dem ich
Auch verliebt hinterher gelaufen bin
Obwohl ich Aston und Stirner kannte
Blind den Wünschen meiner jungen
Schönen Verlobten romantisch gern
Vorauseilte es besser längst wusste
Weil sich der romantische Brei so
Wunderbar klebrig über alles legte
Wie glücklich davon befreit nun
Leb ich es ohne Konvention so
Wie es beiden am besten gefällt
Statt ein Dackel der Lust zu werden
Die darum meist nur vorgespielt wird
Verlass ich mich lieber auf mich um
Kein Sklave immer gleicher Spiele
Der Frauen zu werden die Gunst
Zu gerne gewähren und verweigern
Aber auch keine als meine zu besitzen
Um die Freiheit mehr zu lieben als
Die Illusion erfüllter Liebe die doch
Immer in gleicher Enttäuschung
Der einen oder anderen Seite endete
Weiß aus Erfahrung wie schön der
Traum von ewiger Liebe sein kann
Der stets statt selig befriedigt neben
Unzufriedener Traumfrau erwachte
Weil die Liebe schon verschwand
Wo wir sie anbinden wollen als
Ehe oder ähnliches dabei genannt
Sollte wer die Liebe wirklich schätzt
Den anderen nie fesseln wollen
Sondern den Geliebten wie den
Eigenen Kindern Wurzeln und Flügel
Schenken wollen zum Glück
Es darf nie einen Anspruch auf Liebe
Geben der Gefühl wie Eigentum als
Sicheren Besitz behandelt was ich
Vergaß solange verliebt geblendet
Der Liebsten gern alles versprach
Ihr ewiger Retter in permanent
Wechselnden Zuständen der Not
Sein wollte als Lebensinhalt der
Alles was ich war verbrannte um
Romantischer Gatte zu sein was
Lächerlich mir nun scheint wo ich
Vernünftig mit Abstand es sehe
Woran die große Louise Aston
Mit ihrem Motto mich erinnerte
Wie dankbar kann Mann doch
Den freien Frauen nur sein die
Aus fesselnden Träumen befreien
Um befreit glücklich zu leben

Freiem Leben, freiem Lieben,
Bin ich immer treu geblieben!

jens tuengerthal 15.1.21


Freitag, 15. Januar 2021

Verschärft


Die Maßnahmen gegen Corona
Sollen verschärft werden weil die
Bisherigen wenig bewirkten was
Wieder erwartungsgemäß nur ist
Nach der unsinnigen Lockerung
Für Aberglauben an Weihnachten
Dann werden wieder die Länder
Mit der Kanzlerin verhandeln was
Notwendig und geboten ist also
Same procedure as last time
Der einzige Unterschied die sich
Vorher noch gewehrt haben
Werden angesichts der Folgen
Ihrer vorher Leichtfertigkeit zu
Scharfen Hunden auch um so
Von ihrer Verantwortung noch
Abzulenken als gäbe es keine
Bis sie sich deren Wirkung
Wieder gutschreiben lassen können
Was mehr nach Wahlkampf klingt
Als nach verantwortlicher Politik
Zur Bewältigung einer Krise die
Immer mehr Menschen das Leben
Kosten wird wie wir bereits wissen
Alle wissen was entschlossen hieße
Runterfahren der Produktion soweit
Nicht lebensnotwendigen Versorgung
Keine Reisen außer lebensnotwendige
Was sehr wenige nur sein werden
Verpflichtung zur Hausarbeit was
Auf deutsch sehr seltsam klingt
Weil alle es Home Office nennen
Minimierung der Kontakte 
Hohes Tempo bei Impfungen
Solange die Politik weiterhin um
Privilegien unnötig streitet wird es
Keine vernünftige Solidarität geben
Wie die Länder mit der Kanzlerin um
Gerade noch erlaubtes streiten was
Im ersten Lockdown angeordnet wurde
Werden auch die Bürger die Grenzen
Des Erlaubten austesten um noch so
Normal wie möglich zu leben was
Wenig erstaunlich ist wenn die
Verantwortliche politische Führung
Sich deantwortet und ablenkt
Merkel mal ausgenommen
Die mahnende Mutti wurde aber
Nicht wieder gewählt werden will
Es muss nicht gleich jeder nun
Den Söder spielen und die Bürger
Einsperren wollen wie in Italien
Aber klare Verantwortung wäre
Nötig und wünschenswert dann
Würden auch die Bürger selbst
Solidarisch verantwortlich handeln
Es müsste nicht verschärft werden
Bei klarer umsichtiger Führung da
Braucht es weniger Föderalismus
Als einmal Entscheidungen denen
Alle ohne Genörgel dann folgen
Es könnte so einfach sein

jens tuengerthal 15.1.21


Beziehungsfreiheit


Sind wir Menschen für uns frei
Oder nur in Beziehung zu anderen
Was bleibt uns an Freiheit wenn
Sie in Abhängigkeit von anderen
Erst definierbar wäre
Was wäre sie für den Solitär
Kant kalkuliert mit dem Einzelnen
Vieles was wir tun aber geschieht
In Beziehung zu anderen
Müssen wir uns davon frei machen
Um es wirklich zu sein
Zählt dabei Gefühl noch
Ist Freiheit objektiv bestimmbar
Frei von allen Beziehungen
Werden wir logisch einsam
Weil Beziehung glücklich macht
Sofern sie uns gut tut ob aber
Vor allem welche gut tut zu wissen
Ist ein langer Weg den wenige
Nur bewusst gehen weil wir
In Beziehungen hineingeboren
Werden die uns immer prägen
Wie unser Beziehungsverhalten
Mit beeinflussen für immer auch
Wenn wir frei davon sein wollen
Bleiben wir Kinder unserer Eltern
Produkt einer Beziehung die
Zumindest einmal sich nah war
Wie frei wir in Beziehungen zu
Anderen wie unseren eigenen sind
Liegt auch an diesem selten noch
Reflektierten Vorbild von Beziehung
Ob sie nun eine oder keine war
Kann sich so oder konträr auf
Alle unsere Beziehungen auswirken
Damit prägt es was uns nah kommt
Bestimmt mit was glücklich macht
Oder ins Unglück uns führt
Beziehungslos verzweifelt oder
Eingebunden gefesselt erwürgt
Kenne beide Zustände inzwischen
Weiss nicht welcher unfreier ist
Glücklich war ich dauerhaft wo
Für mich frei also ohne Zwang
In einer Beziehung geborgen
Die auf Vertrauen basiert statt
Eifersucht also Misstrauen noch
Besiegen zu müssen was nie
Gelingt darum müßig ist wie
Ewig unfrei uns macht warum
Statt mit sich dann besser ohne
Beziehungen lebte zufrieden mit
Büchern und Geschichten als
Verlässlichem Glück immer
Wie die Erfahrung bestätigt
Was Montaigne schon genial
Durch seinen Rückzug lebte
Doch stand sein Turn voller
Bücher neben seinem Schloss
In dem seine Frau lebte die
Seine Güter verwaltete womit
Der Rückzug ein Luxus war
Im realen Reichtum lebend
Spannend wird es in Armut
Wo Reichtum der Gedanken
Als einzige Nahrung bleibt
Montaigne liebte Gespräche
Was Einsiedler eher mieden
Korrespondierte mit der Welt
Die ihn las und kommentierte
Hatte im Alter eine sehr junge
Geliebte was ein Fluch sein kann
Tat ihm wohl sichtbar gut doch
Er der lange Angst um sein Geld
Noch hatte machte das Schreiben
Zumindest davon wie er sagt frei
Indem ich seine Gedanken stets
Reflektiere trete ich in Beziehung
Zu dem großen Franzosen der
Eigentlich eher sehr klein am
Ende der Renaissance ein
Wichtiger Ratgeber mir wurde
Für die Frage was wirklich zählt
Diese geistigen Beziehungen aber
Sind es die uns ganz nah bleiben
Ohne die Freiheit zu beschränken
Im Gegenteil sie erst ermöglichen
So ende ich zur Beziehungsfreiheit
Ohne eine sichere Antwort aber mit
Vielen Fragen die Freiheit bestätigen
Was zumindest ein Trost mir ist der
Für sich glücklich zu sein versucht
Denn was bleibt schon in Verbindung

jens tuengerthal 15.1.21


Liebeskompromiss

Liebe zu leben erfordert ständige
Kompromisse die wir anfangs gern
Je länger je widerständiger nur noch
Erfüllen außer die Illusion der Liebe
Ist groß genug den Egoismus weiter
Hinter der Blendung zu verstecken
Der besonders deutlich meist nach
Trennungen sichtbar wird wo es um
Das Hab und Gut der Beteiligten geht
Alles materielle ist leicht ersetzbar
Wissen wir vernünftigerweise aber
Liebe bleibt immer einmalig auch
Wenn selbstverschuldet verloren
Was keiner gerne zugibt für sich
Warum sie Kompromisse wert ist
Was weiß wer sie je verlor aber
Lieber wieder vergisst um wie
Alle gut zu leben mit Liebe
Zumindest zu sich

jens tuengerthal 14.1.21


Freiheitsverteidiger

Ein Verteidiger der Freiheit zu sein
Klingt ehrenvoll und schön während
Die Trumps Putins und Chinesen sie
Im Bündnis mit den Arabern weltweit
Gefährden bist du ein einsamer Held
Der gerne große Reden schwingt um
Zu sagen was gut und gerecht ist aber
Wer wirklich die Freiheit schützt der
Muss auch Trumps Rechte verteidigen
Wenn ein Unternehmen ihm aus nun
Leichtfertig opportunistischen Gründen
Einen Maulkorb illegal umhängt hätte
Auch gegen Hitler Stalin oder Mao
Die Todesstrafe verbieten müssen
Am Nutzen der Freiheitsstrafe auch
Für Kindermörder zweifeln sogar dann
Wenn seine Kinder Opfer waren was
Zeigt die Freiheit zu verteidigen macht
Unbeliebt häufig ist schon fast so
Wie FDP Vorsitzender gerade zu sein
Ohne zu diesem etwas zu sagen fällt
Liberales Denken in Zeiten der Not
Vielen viel schwerer warum sich nun
Die echten Verteidiger der Freiheit zeigen
Die nicht nur nach dem Staat rufen und
Umverteilung statt Leistung fordern
Die im kulturellen eher unbeliebt sind
Die Freiheit verteidigt wer mit der
Realität der Pandemie verantwortungsvoll
Umgeht um so die meiste Freiheit
Für alle sichern zu können aber nie
Wer Verschwörungstheorien verbreitet
Damit Leben und Freiheit anderer
Vorsätzlich gefährdet weil diese
Vermeintlichen Rebellen als kleine
Minderheit die Freiheit aller gefährden
Sich eine Freiheit zu nehmen die
Dem kategorischen Imperativ so
Klar widerspricht weil zwar jeder
Sein Leben gefährden darf aber
Nie das der anderen riskieren soll
Warum die eigene Freiheit logisch
Grenzen an der des anderen findet
Wer die Freiheit verteidigen will
Muss Freiheit und Leben der anderen
Wie die eigene schützen wollen
Was zeigt wie schwer es ist ein
Verteidiger der Freiheit zu sein

jens tuengerthal 14.1.21

Donnerstag, 14. Januar 2021

Todesrealismus

Plötzlich sterben die Menschen auch
In Deutschland sehr viel mehr als je
Schließt der Musterschüler mit der
Bisher bestem medizinischen Versorgung
Zu dem sozialen Entwicklungsland USA
Auf im Verhältnis der Toten zu Infizierten
Was die logische Folge des Aberglauben
Wie nötiger Maßnahmen noch immer ist
Es ist gut wenn die Politik den Bürgern
Vertraut auf ihr Wohl aufzupassen weil
Nur mit mündigen Bürgern kann eine
Demokratie funktionieren und auch die
Pandemie bei Wahrung der Freiheit
Besiegt werden wenn jedoch nun die
Bürger dies nutzen um eher pubertär
Grenzen auszutesten fragt sich ob die
Annahme der Mündigkeit berechtigt ist
Die andererseits aber Voraussetzung
Einer funktionierenden Demokratie ist
Leider demonstrierte der föderale Staat
Wie es uneinig nicht gehen kann woran
Zu viele sich ein Beispiel nahmen die
Alles versuchten was noch ging und 
So sind diese vielen Toten vielleicht
Ein letztes Warnsignal an alle die so
Leichtfertig mit der Pandemie bisher
Umgingen sie gar leugneten noch denn
Überall dort wo viele widerständig waren
Steigt die Zahl der Opfer noch höher
Der Tod gehört zum Leben aber wo er
Verhindert werden kann sollten wir alles
Tun Leben zu retten und so ist diese
Statistische Warnung etwas das weckt

jens tuengerthal 14.1.21


Freiheitssucht

Auf der Suche nach der großen
Freiheit wird diese schnell Sucht
Weil die Verheißung des ewig
Unentschiedenen unendlich ist
Hoffnung auf Abwechslung bald
Die anzukommen ersetzt statt
Der Freude am Sein nur die
Sehnsucht nach Neuem wächst
Die uns ewig umtreibt dabei die
Klöster ferner Kulturen besuchend
Unterwegs zu finden was in uns
Ruht kämen wir nur je zur Ruhe
Doch wollen wir lieber das Leben
Wie die Zeit effektiv nutzen um
Überall gewesen zu sein was zu
Sklaven der Bewegung uns macht
Denen das Innehalten schwer fällt
Die ihre Freiheit also getrieben nie
Genießen wie nutzen können so ist
Die Wahl zu haben eine Unfreiheit
Für alle die nicht in sich ruhen wie
Dabei frei ihrem Gewissen folgen
Also unaufgeklärt unmündig sind
Wie Kant es bei der Beantwortung
Der Frage was Aufklärung ist uns
Als Ziel allen Seins beschrieb da
Nur wer weiß was er oder sie will
Dahingestellt wem das schwerer
Noch fällt sich befreit hat im Geist
Der Aufklärung die Freiheit gibt
Kann die große Freiheit genießen
Natürlich werden viel mehr wohl
Unfrei ohne Wahl glücklich sein
Zumindest solange sie nicht merken
Wie eingesperrt ihr Sein dabei ist
Was viele heute Freiheit nennen
Die sie angeblich genießen kann
Jedoch kaum so genannt werden
Weil sie nur unreflektiert nachäfft
Bequem im Strom zu schwimmen
Wer sich von der Sucht völlig löst
Keinen Gewohnheiten mehr folgt
Alles an seinem Gewissen prüft
Dessen Maßstab im Alltag stets
Der kategorische Imperativ ist als
Idealer Näherungswert zumindest
Wer sich für sich alein entscheidet
Diesen Weg der Freiheit zu gehen
Wird zuerst stehen bleiben um so
Anzukommen statt wegzulaufen
Auch wenn Leben Bewegung ist
Kann in ihm nur glücklich frei sein
Wer bei sich ist um nicht ewiges
Opfer der Abwechslung zu werden
Die hinter allem neuen sich Glück
Wie Erfüllung verspricht ohne zu
Merken dass die Kontinuität viel
Wertvoller als seliger Zustand ist
Dauerhaft glücklich zu bleiben so
Ist das Innehalten dank Corona
Eine echte Wohltat und Chance
Die Freiheit wieder zu genießen

jens tuengerthal 14.1.21

Nachtglück

Ein kleines Glück brachte ein
Spaziergang in der Nacht heute
Als der Helmholtzplatz im Schnee
Noch unberührt lag völlig ruhig
Außer dem Stapfen im Neuschnee
War die Stadt da wie verzaubert
Zwar durch Corona schon gewohnt
Dass viel weniger los ist als sonst 
Aber diesmal gegen halb drei
Traf ich nur zwei junge Damen
Die jauchzend quer über dem Platz
Rutschten mit hautengen Hosen
Wie im Schnee wehenden Haar
Die zwar etwas laut waren aber
Mit schönem Anblick entschädigten
Ansonsten völlige Ruhe und Frieden
Ein Taxi surrte gefühlt weit weg über 
Die für Momente noch geschlossene
Schneedecke in Berlins Prenzlauer Berg
Was für eine wunderbare Nacht
Dachte ich als ich lesend im Bett lag
Am Morgen war Berlin wieder graugrün

jens tuengerthal 14.1.21


Mittwoch, 13. Januar 2021

Sagenhaftes

Sagenhaft sind die Geschichten
Um König Artus und seine Ritter
Fanden vielfach Niederschlag in
Frühester deutscher Literatur die
Es von den Franzosen kopierten
Welche angelsächsische Sagen
Aufnahmen und weiterdichteten
Es sind die bekanntesten Dichter
Des Mittelalters die sich am Genre
Versuchten das immer wieder bis
In die Gegenwart auftauchte meist
In dem Zeitgeschmack angepassten
Romanen seltener auch gedichtet
Sie wurden zu Opern wie etwa im
Parzival von Richard Wagner doch
Die alten Sagen die jeder kannte
Wurden kaum mehr gelesen auch
Weil das Mittelhochdeutsch wenige
Nur lesen konnten doch quälten sich
Noch Generationen von Germanisten
Durch die Texte von Eschenbach wie
Aue und anderen aber lange fehlte
Der große Zusammenhang den nun
Die Andere Bibliothek mit 2 Bänden
Verdienstvoll wiederherstellte dem
Frauenkatalog 1200 in zehn Bildern
Wie Gralswunder und Drachentraum
Die im Kontext wieder erzählen damit
Zeigen Ralf Vollmann für die Frauen
Wie Tilman Spreckelsen im Streifzug
Durch die Artuswelt wie aktuell diese
Wunderbaren Geschichten noch sind
Auch wenn uns Drachen wie die ewige
Suche nach dem heiligen Gral heute
Eher befremden wohl mittelalterlich
Vorkommen ist das um was es geht
Das große Wunder der Liebe noch
So aktuell wie gegenwärtig wenn
Die Suche nacheinander auf immer
Wieder Prüfungen gestellt wird viel
Wenn nicht alles am Gefühl hängt
Was die Helden Umwege nehmen
Sich verirren und verrückt werden
Lässt bis sie schließlich durch oft
Wundersame Kräfte zueinander finden
Geht es den liebenden Rittern wie uns
So wir noch leichtsinnig an die große
Liebe gegen alle Vernunft glauben
Die auf vielen Wegen sich findet
Am Ende immer um die Liebe
Welche die sichere Siegerin ist
Auch wenn es nicht alle überleben
Manche sich zwischendurch verlassen
Geht es in den alten Sagen vom
Hof des englischen Königs dem
Bretagne und Normandie noch
Gehörten als die Geschichten
Aufgeschrieben wurden was den
Natürlichen auch literarischen
Zusammenhang wieder zeigt mit
Den gerade abtrünnigen Engländern
Die 1066 von den Normannen erobert
Es ist unsere gemeinsame Literatur
Sind die Sagen aus denen sich das
Bild vom edlen Ritter so sehr formte
Wie ein Bild von idealer Liebe die
Alles überstehen kann in denen
Schon um 1200 Frauen und Männer
Umeinander rangen um sich im
Irdisch höchsten Glück voller Lust
Paradiesisch wohl zu fühlen weil am
Ende doch die Liebe der Kitt ist
Der das Leben trägt welche Umwege
Wir zu ihr auch nehmen müssen
Warum beide Bücher empfohlen
Als kluge Wiederentdeckung der
Zwar irgendwie bekannten aber
In ihrer großen Feinheit gerade
Beim Thema Liebe unbedingt
Aktuell und lesenswert sind und
So sehen wir in vielem wie der
Glaube an die Liebe nie endet
Sich manches immer wiederholt
Auch wenn viele Generationen
Seitdem vergangen sind ist die
Unsterbliche Liebe noch immer
Der schönste unserer Träume
Wird diese Geschichte wohl
Weitererzählt so lange noch
Menschen zu lieben wagen

jens tuengerthal 13.1.21

Liebestoleranz

Was ist am wichtigsten damit
Eine Liebe lang glücklich bleibt
Frage ich mich rein theoretisch
Ohne in der Praxis über so viel
Erfahrung zu verfügen wie etwa
Eltern Geschwister oder Freunde
Zumindest keine eheliche bis jetzt
Nur beinah und davon genug doch
Frage ich mich was Dauer gibt
Damit eine Beziehung Bestand hat
Wobei fraglich sein könnte ob die
Dauer ein Wert überhaupt ist in
Schnelllebigen Zeiten folge ich
Dabei der kritischen Vernunft
Sind Zweifel wohl angebracht
Traue ich dem Gefühl gibt es
Keinen Zweifel dabei für mich
Als Familienmensch der sich
Ohne Partnerin unvollständig fühlt
Auch wenn Erfahrung anderes lehrt
Schaue ich auf den Reigen meiner
Überschaubaren Erfahrungen mit
Langen Beziehungen habe ich nie
So sehr gelebt was ich wollte
Wie jetzt als irgendwie Single
Weil Teilung und Kompromiss
Für mich als Ziel immer feststand
Dabei habe ich von den 50 Jahren
Des Lebens nur 13 mit Liebsten je
Zusammengelebt was wenig klingt
Denke ich lesend was ich schreibe
Irgendwie Beziehungen gab es immer
Mit mehr oder weniger Spannungen
Am friedlichsten war es bis jetzt
Mit Geliebten ohne Erwartungen
Deren es weniger gab als mit
Streit war so entbehrlich wie alle
Prinzipien um die in Beziehungen
So gerne gekämpft wurde weil
Wenn zwei zusammenleben es
Auch um Durchsetzung geht von
Dingen die mit Abstand betrachtet
Nur noch lächerlich eher sind nur
Fehlt der Abstand bei viel Gefühl
Mehr als die Leidenschaft herrscht
Mit erwartbarem Ergebnis denke ich
Heute mit viel mehr Abstand zu allem
Dafür mehr Vernunft als Leidenschaft
So bin ich überzeugt es geht mehr um
Toleranz und Verständnis gut zu leben
Warum ich zwar gelegentlich noch von
Großer Liebe und geteiltem Leben träume
Aber vernünftigerweise lieber genieße
Was ohne Probleme möglich ist also
Echte Leidenschaft mir lieber spare
Bis sie mich ungefragt erwischt was
Typisch Gefühl eben unkalkulierbar
Nicht ausgeschlossen werden kann
Doch stirbt die Hoffnung bekanntlich
Zuletzt auf was auch immer wir noch
Hoffen sollten hat die Liebe immer recht
Zumindest am Ende auch wenn es
Danach eigentlich egal bleibt war es
Gut alles versucht zu haben

jens tuengerthal 13.1.21

Nichtsfreiheit

Die Freiheit nichts zu tun
Wie sich um nichts infolge
Kümmern zu müssen klingt
Erst mal völlig asozial doch
Könnte genau das täuschen
Weil in optionaler Vielfalt wie
Dem Diktat der Entschiedenheit
Was als Ideal verehrt wird auch
Wenn die Tat nur Stumpfsinn
Vermehrt alles bereits steckt
Was die pietistische Sklaverei
Aus dem organisierten Leben
Zum Wohle der Gemeinschaft
Als Gegenmodell entwarf was
Streng rational das Sein nur
Durch eine Aufgabe definiert
Womit sinnvoll erscheint wie gut
Was tätig ist ohne dabei noch
Die Folgen zu berücksichtigen
Während Nichtstun als faul der
Kollektiven protestantischen
Verachtung anheim fällt auch wenn
Es im Überfluss so dringend nötig
Wäre für eine Perspektive und so
Nichts im Ergebnis mehr schafft
Als alle Bemühung der Hyperaktiven
Deren Hirnblähungen meist nur den
Treibhauseffekt noch antreiben wie
All jene die sich in ihrer Freizeit
Ständig beschäftigen wollen um
Die Leere in sich zu überdecken
Die das Nichtstun sonst offenbart
Wer weite geistige Welten besitzt
Muss nirgendwo hin während die
Leere in sich haben überall hin
Wollen ohne etwas zu finden als
Die tödlichen Spuren ihres Tuns
Die sie von Optionen geblendet
Lieber übersehen um noch da
Oder dort gewesen zu sein was
Zur postreligiösen Sinnstiftung taugt
Wie ethisch wertvoll ist es dagegen
Nichts zu tun als zuhause zu bleiben
Ein Buch zu lesen anstatt etwas
Unternehmen zu müssen endlich
Die Freiheit des Nichts zu genießen
Was keinem schadet aber vielen hilft
Bin dann mal so frei und rette Leben

jens tuengerthal 13.1.21

Freiheitssklaverei

Nimmt uns die Freiheit gefangen
Weil ständig mit Optionen noch
Beschäftigt die uns Wahlfreiheit
Versprechen welche uns anstatt
Permanent mit Nichtigkeiten nur
Beschäftigt die wir Alltag nennen
Auch wenn sie uns verwaltend wie
Graue Herren nur Zeit stehlen die
Wir besser für uns genössen was
Wir lieber sofort anfangen anstatt
Noch über Los zu gehen um dort
Fälliges im Lebensmonopoly zu
Kassieren als immer Verlierer der
Sklaverei vermeintlicher Freiheit
Die nur leider alternativlos ist
Könnten wir uns frei nehmen

jens tuengerthal 13.1.21