Samstag, 13. Juli 2019

Beziehungsdramen

Erstaunlich wie sich Dramen
In immer gleicher Form stets
Wiederholen sich sogar dabei
Im Wortlaut noch sehr ähneln

Gerade mit zwei jungen Damen
In der Böse Buben Bar geplaudert
Deren eine sich just getrennt hatte
Noch völlig aufgeregt davon war

Wie nah sich Menschen fühlen
Die emotional ähnliches erlebten
Brücken zueinander bauen können
Die dabei wieder zeigen was zählt

Über geteilte Erfahrungen baut sich
Jenseits aller Grenzen völlig frei ein
Unerwartetes Glück miteinander auf
Das auf einander Verstehen fest steht

Bereichert und glücklich doch noch
Irgenwann voneinander gegangen
Wissen alle sie fanden einen Schatz
So selten wie kostbar voller Vertrauen

Wie fern war sich längst was uns so
Naheliegend für immer schien doch
Nur Illusion der Erinnerung noch war
Nie glückliche Realität noch hatte

So gestärkt miteinander wie befreit
Von allen Zweifeln ist die Freiheit
Der Leuchtturm künftigen Glücks
Das jeder in sich wieder sieht

Ein nächtliches Gespräch in der
Böse Buben Bar getragen vom
Geist der Aufklärung verlieh der
Freiheit starke neue Flügel

Es ist erstaunlich wie Menschen
Sich erkennen können ohne mehr
Als den Moment zu teilen der sie
Glücklich alle weiter beflügelte

Weniger allein mit sich zeigt die
Immer wieder Ähnlichkeit aller
Beziehungsdramen auch wie
Austauschbar zufällig alles ist

Was sich relativiert verfliegt mit
Neuer Leichtigkeit in Freiheit auch
Verlobungen verloren sich als ein
Versprechen blieben Versprecher

Alle drei fühlten sich voneinander
Gestärkt im tiefen Verständnis
Füreinander was ein Wunder scheint
Zeigte nur was Nähe sein kann

Vertrauensvolle Selbstverständlichkeit
Über die Worte hinaus zeigt uns wie
Glücklich Nähe machen kann ohne
Mehr zu sein als ein Genuss allen

Wie fern liegt alles vorige plötzlich
Weil Vertrauen und Nähe sich uns
Als eine Notwendigkeit zeigte die
Aus gefühlter Natur einfach da war

Die Relativierung aller Dramen bei
Zugleich gefühltem Vertrauen ist
Das große Moment der Aufklärung
Die aus Unmündigkeit uns befreit

Über Gefühle und Ängste geredet
Einander gefühlt und verstanden
Dabei Freiheit miteinander entdeckt
Zeigte sich worauf es ankommt

Wie glücklich macht es doch
Miteinander zu wissen was zählt
Aufeinander zählen zu können
Statt austauschbar zu sein

jens tuengerthal 12.7.2019

Freitag, 12. Juli 2019

Lustfreiheit

Braucht Lust immer Freiheit
Kann sie auch unfrei sein
Erzeugt Unfreiheit auch Lust
Was zählt für uns bei der Lust

Lust braucht Freiheit um zu sein
Dennoch tun sich viele dafür den
Größten Zwang an den sie dann
Frustriert für alle Lust halten

In Beziehungen können wir die
Lust beschränkt frei ausüben
Aber mehr meist als ohne doch
Dafür niemals wirklich frei

Lust folgt unserer Natur was
In Unfreiheit oder unter Zwang
Nie gelingen kann doch macht
Die Barriere viel vom Reiz aus

Was immer verfügbar uns ist
Verliert schnell alle Lust für uns
Während Unbekanntes reizvoll
Erscheint was es selten dann ist

Gebunden sind wir oft unfrei
Suchen Lust zu ersetzen mit
Liebe die Hingabe dann als
Geschenk untauglich verkleidet

Erobern wollen und sich begehrt
Fühlen ist ein seltsames Spiel
Was selten der Vernunft folgt
Sondern Triebe allein regieren

Dabei verraten wir sogar gerne
Alle anderen Gefühle für schnelle
Befriedigung die selten nur hält
Was sie vorher uns versprach

Der Lust folgend habe ich oft
Unsinn im Leben gemacht so
Manche Liebe für den Trieb nur
Verraten ganz ohne Verstand

Dabei folgte ich einem lange
Fast zwanghaften Trieb nach
Eroberung und neuer Erfahrung
Die selten Erwartung erfüllte

Im Gegenteil ist erfahrener Sex
Getragen von Vertrauen und Liebe
Eigentlich die schönste Erfüllung
Die dabei gefunden werden kann

Die ersten male sind meist eher
Etwas bemüht noch nur aufregend
Was den anderen Unsinn verdeckt
Uns nicht nüchtern schauen lässt

So gesehen macht die geteilte
Lust uns häufiger noch unfrei
Als es ihrem Wesen entspricht
Das völlige Freiheit braucht

Die völlige Freiheit aber findet
In einer Beziehung die ja das
Gegenteil eigentlich ist doch
Ihre schönste Erfüllung immer

So wie uns die Lust willenlos
Machen kann und einfach treibt
Sind wir bei ihr eben nicht frei
Auch wenn wir es gern meinen

Ob darum die Onanie logisch
Die einzig freie Form der Lust ist
In der wir uns selbst genügen
Könnte einen Gedanken wert sein

Andererseits fehlt dieser logisch
Das geteilte Glück als höchster
Gipfel aller denkbaren Erfüllung
Wenn es auch viele selten erleben

Zumindest all diesen ist Onanie
Sicher die bessere Variante als
Die mühsamen Versuche der
Paarung unter Zweibeinern sonst

Sich bewusst werden wie unfrei
Die große Lust uns immer macht
Hilft ihrer Kraft Grenzen zu geben
Solange wir noch keine Lust haben

Ob dieser völlig frei nachzugeben
Größere Befriedigung schenkt als
Ihr Grenzen zu ziehen um das darin
Mögliche aufzuwerten ist fraglich

Nach aller meiner Erfahrung ist die
Willenlose Hingabe nur kurz reizvoll
Während viel Lust auch aus dem noch
Zu überwindenden Hindernis wächst

Sich seiner Freiheit bewusster werden
Ihre Gefährdung durch die Lust sehen
Könnte helfen diese mehr zu genießen
Was vielen heute immer schwerer fällt

Sich selbst häufiger zu genügen trägt
Dazu bei die Freiheit zu stärken warum
Jede Lust auch bei sich anfangen sollte
Um als freie auch echt noch zu bleiben

Bin erwartungslos genügsam geworden
Was mich viel zufriedener macht als die
Vorigen Versuche alles auszukosten auch
Wenn es spürbar meist unecht nur blieb

Die dafür gewonnene größere Freiheit
Welche mich auch aus der Unmündigkeit
In die sexueller Trieb stürzte wieder befreite
Scheint mir der nun wertvollste Schatz

Die Aufklärung ist sicher nicht enthaltsam
War es auch mein Leben lang nicht bisher
Doch hilft es das Glück zu würdigen sich
Mehr auf den Verstand noch zu besinnen

Damit nehme ich vielen die Macht über mich
Lasse die Vernunft entscheiden was mir gut tut
Statt willenlos nur den Trieben noch zu folgen
Was mir echte Lustfreiheit nun zu sein scheint

jens tuengerthal 12.7.2019

Naturfreiheit

Nach dem Tag im Buchladen
Mitten im Einkaufszentrum in
Schöneweide genieße ich den
Weg durch die Natur noch mehr

Vorher führten die Wanderungen
Auch mal in die Natur aber sie
War weniger Bedürfnis voller
Sehnsucht draußen zu sein

Nun genieße ich die Natur als
Gegensatz zum Konsumzentrum
In dem schöne Menschen so selten
Auftauchen aus der dort sonst Menge

Natur ist aus sich vollkommen schön
Sie wächst wie sie ist auch wenn die
Stadtnatur vom Menschen geformt ist
Bleibt sie doch natürlich gewachsen

Der Wald an der Spree bis zum
Treptower Park wirkt teils sogar
Völlig naturbelassen noch wild
Mit mal umgefallenen Bäumen

Es ist auch erschöpft noch ein
Erholsames Gefühl von Freiheit
Dort am Wasser entlang zu laufen
Den Blick immer in ganz viel Grün

Warum vermittelt Natur dies Gefühl
Von Freiheit ganz im Gegensatz zu
Einkaufszentren die doch tatsächlich
Die Freiheit mehr sichern als nur Wald

Wie erholsam die Waldesruhe ist
Im Gegensatz zum Konsumtempel
Für einen der Einsamkeit liebt wäre
Zu einfach spazieren dort zu viele

Natur und Grün wirken alleine als
Kontrast zur geformten Stadt auch
Wenn diese Natur so gewollt ist
Vermittelt sie Gefühle von Freiheit

Ist das eine Illusion oder Täuschung
Wäre ich besser ehrlich mit mir was
Die Echtheit der Natur dort angeht
Durchzogen von gepflegten Wegen

Vielleicht ist weniger wichtig wie
Angelegt eine Natur bereits ist
Als wie wir uns in ihr fühlen um
Mit dem was ist glücklich zu sein

Vermutlich legen sich darum auch
Viele Menschen Gärten an was mir
Völlig fremd immer noch ist der nur
Mühsam Zimmerpflanzen leben lässt

Doch die zehn Kilometer täglich dort
Durch Wald am Fluss entlang sind
Großes Glück mir geworden geben
Bodenhaftung wie geregeltes Leben

Es relativieren sich alle großen Fragen
Die unser Leben sonst bestimmen mir
Im Schatten der Bäume die so lange
Dort wuchsen bis sie groß wurden

Schon im Wald bei meinen Eltern
Im Südwesten des Landes fühlte ich
Die große Befreiung aus der Natur
Einfach weil sie da und schön ist

Sie ist und dies Sein genügt ihr
Über hunderte Jahre gewachsen
Überdauert sie auch mein Sein
Ist etwas größeres neben mir

Werde nicht kleiner dabei auch
Wenn die Bäume mich überragen
Sondern finde ganz zu mir eher
Genieße was ist ohne Zweifel

Lasse es dabei gut sein denn
Was mehr als genießen was ist
Können wir je und wo Natur mir
Dabei hilft ist alles gut so

Sich im Schatten der Natur stets
Zu sehen hilft auch sich von den
Versklavenden Zwängen des Seins
Einfach flanierend zu befreien

So ist der Gang durch die Natur
Auch ein Stück Aufklärung mir
Weil er hilft mich zu befreien aus
Selbstverschuldeter Unmündigkeit

jens tuengerthal 12.7.2019

Genussfreiheit

Was wir genießen
Entscheidet nur unsere
Freiheit voller Lust

Genuss liegt nahe
Bei unserem Wesen wie
Genießen können

Genieße zu gern
Aber nur echtes dafür
Es zu warten lohnt

jens tuengerthal 12.7.2019

Freiheitsordnung

Schafft Ordnung Freiheit
Oder ist sie bloß zwanghaft
Wider die Natur

Meine Natur liebt
Strenge Ordnung für Freiheit
Dann ohne Grenzen

Nicht Dialektik
Sondern mehr Naturbetrachtung
Fördert Erkenntnis

jens tuengerthal 12.7.2019

Regenglück

Welch Glück es regnet
Gleichmäßig rauscht es herab
Alles fließt wieder

jens tuengerthal 12.7.2019

Donnerstag, 11. Juli 2019

Wandererfreiheit

Wandern ist eine Form der
Fortbewegung wie auch eine
Haltung zum Leben als Wanderer
Der seine Ziele zu Fuß erreicht

Ungebunden und auf sich gestellt
Sucht der Wanderer seine Wege
Überschreitet auch eigene Grenzen
Braucht nichts als seine Beine

In Zeiten der Klimasorge wie des
Massentourismus ist Wandern die
Korrekte Alternative zum Reisen
Weil überall ohne Schaden möglich

Habe mein Berlin zu Fuß erobert
Bin tausende Kilometer gelaufen
Wie die Lust mich gerade trieb mit
Selten mehr als kleinem Rucksack

Ungewollt dabei gut abgenommen
Gesünder gelebt als je im Leben
Laufend wieder zu mir gefunden
Die große Freiheit wieder entdeckt

Wandern ist nicht nur des Müllers Lust
Sondern das beste Zeichen der Zeit
Sich einen Weg für sich zu suchen
Schenkt eine tiefe Befriedigung

Nebenbei verschafft das Wandern
Einen klareren Kopf allein durch
Bewegung und Erschöpfung dabei
Ist also sogar doppelt nützlich

Die Freiheit überall zu wandern
Wo du gerade bist ist eine große
Chance die Freiheit schenkt von
Allem was Sport sonst fordert

Wo der Wanderer dazu noch ein
Genießer ist wird er bald Flaneur
Der ziellos umherstreift so das Leben
Als Glück im Moment zu feiern

In Städten kannst du ebensogut
Wie auf dem Land wandern weil
Das Laufen in unserer Natur liegt
Dem Körper einfach gut tut

So gehört die Zukunft dem Wandern
Das keine Schäden verursacht wie
Jederzeit nebenbei möglich ist dabei
Wohl tut und stärkt damit schützt

Die reine Bewegung durch Laufen
Bei der wir unserer Natur folgen
Schenkt uns die große Freiheit
Ohne Hilfsmittel bei uns zu sein

Wer es für sein Ego braucht kann
Sich teure Stiefel oder Rucksäcke
Erwerben sich im Verein treffen
Seine Rekorde noch übertreffen

Doch an sich braucht es nichts
Als die Lust zu laufen um damit
Zu beginnen und es so auch zu
Genießen weil es glücklich macht

Lesen und Laufen sind nach dem
Abschied der immer die Freiheit
Gefährdenden Liebe meine großen
Leidenschaften nun geworden

Was gesund hält und den Geist
Befreit kann nur richtig sein
Denke ich und laufe weiter mit
So vielen Zielen wie Büchern

Löst auch Verspannungen mit
Nichts als Bewegung ist so
Gesund wie Sex ohne das
Risiko zu großer Gefühle

Höchstens Rührung noch an
Besonders schönen Orten
Die aber nie uns danach
Enttäuschen oder verraten

Wandern ist die große Freiheit
Befreit auch nachhaltig uns aus
Selbstverschuldeter Unmündigkeit
Was sonst sollte ich mir wünschen

So ist Wandern die erlaufene
Aufklärung im besten Sinne
Mit der jeder beginnen kann
Um frei und glücklich zu leben

jens tuengerthal 11.7.2019

Dankbarkeitsfreiheit

Dankbar für die Freiheit sein
Auch wo sie selbst errungen
Macht unendlich glücklicher
Als undankbar zu zweifeln

Übe mich gerade in dieser
Preußischen Bescheidenheit
Die zufriedener macht als
Voriges jammern über Mängel

Dankbarkeit gibt mir Freiheit
Sich auch an dem zu freuen
Was weh tat weil es am Ende
Befreite und also gut so war

Die Liebste und alles Glück
Verloren dafür nur die Freiheit
Bekommen die ich nicht wollte
Bin ich sehr dankbar nun doch

Voriges war so untragbar wie
Aus sich nicht reformierbar mehr
Es brauchte den Bruch endlich
Wieder in Freiheit zu leben

Was sich in der Freiheit findet
Zeigt sich erst mit ihr in Ruhe
Nichts ist unmöglich aber alles
Erst in Freiheit wirklich machbar

jens tuengerthal 11.7.2019

Freiheitsfreunde

Freunde der Freiheit sind alle
Die weniger von ihr wollen als
Ihr mehr Raum geben zu sein
Selten die sich auch so nennen

Was hilft mir unabhängig werden
Womit bleibe ich es dann auch
Wer verleiht mir erst die Flügel
Die Freiheit so dringend braucht

Erstaunlich werden die Antworten
Offenbaren wie sehr doch manche
Vermeintlich Feinde unserer Freiheit
Plötzlich als ihre Freunde erscheinen

Arbeit und Geld etwa geben mehr als
Sie rauben während die Liebe die ich
Immer für ein Kind der Freiheit naiv hielt
Sich als ihre Räuberin deutlich zeigte

Bei allem kann auch die Umkehrung
Gelten sofern wir sie dafür vergessen
Uns um ihretwillen völlig versklaven
Statt sie als Mittel nur zu nutzen

Die Fähigkeit sich selbst aus der Gefahr
Der Unmündigkeit zu befreien ist dabei
Viel wichtiger als die sonst Risiken des
Marktes für das Freiheitsempfinden

Wo sind wir wirklich mündig geworden
Gestalten den Raum selbst statt nur als
Opfer zu reagieren und können so auch
Freiheit langfristig erfolgreich schaffen

Echte Freunde der Freiheit halten viele
Für deren quälende Feinde gegen die
Gewöhnlich Protest laut wird der verkennt
Was die Basis unserer Freiheit erst ist

Beispiel für einen verkannten Freund ist
Der von Marx angefeindete Kapitalismus
Der einzigen Basis aller echten Freiheit
Die stets möglichst grenzenlos sein sollte

Die Ordnung als Prinzip gilt auch vielen
Als pedantisch und spießig auch wenn sie
Vieles erst erleichtert uns im Alltag damit
Von mancher Unfreiheit auch erst befreit

Funktionsträger im Rahmen zu sein kann als
Unmenschlich erniedrigend gesehen werden
Oder die Basis der Gestaltungsfreiheit werden
Auf der wir überhaupt erst fliegen lernen

Sich auch am Ergebnis zu orientieren statt
Vom Moment geblendet und erschlagen zu
Werden gibt uns den geistigen Raum erst
Eine Zukunft in echter Freiheit zu gestalten

Freunde der Freiheit sind oft pragmatisch
Funktionieren einfach statt sich bloß der
Theorie hinzugeben die vielfach jegliche
Bodenhaftung dabei nur verliert

Trauen wir den Freunden der Freiheit mehr
Werden wir sie unerwartet entdecken und
So mehr Freiheit zu gestalten uns schaffen
Statt am Faktischen bloß zu verzweifeln

jens tuengerthal 11.7.2019

Mittwoch, 10. Juli 2019

Freiheitsfeinde

Feinde der Freiheit sich seines
Verstandes zu bedienen finden
Sich allerorten als Verführung
Gerne auch mit viel Gefühl

Sich dagegen zu immunisieren
Wäre eine echte psychische
Schutzimpfung für Mündigkeit
Fraglich ob es menschlich wäre

Gefühl gehört sicher zu uns als
Natürliche Eigenschaft doch wenn
Diese uns versklaven wird die Natur
Krank wie wir infolge meist mit

Fraglich was unsere Natur ausmacht
Gut geht es uns im Gleichgewicht
Warum Übermaß nun mit Impfung
Am besten ausgeglichen wird

Um wieder ein Gleichgewicht darin
Zu finden kann die Impfung helfen
Die vor allem starken Willen fordert
Nicht wieder willenlos zu werden

Zu lange Opfer trauriger Liebe
Habe ich mich zur Impfung gegen
Starke Emotionen entschlossen
Um voll Lust die Freiheit zu genießen

Von Nebenwirkungen ist nichts bekannt
Der Gewinn an Stabilität kompensiert
Einen zeitweise Mangel an Gefühlen
An Lebenslust herrscht kein Mangel

Wie eine hohe Dosis Vernunft auch
Gegen andere Feinde der Freiheit
Wie Werbung oder Populismus wirkt
Leben gelassen macht wird geraunt

So werden mit der endlich Rückkehr
Zur großen inneren Freiheit statt der
Vorher großen Liebe zugleich auch
Diese Gegner stumm geschaltet

Spannend daran ist für mich wie
Intuition und Vernunft im Einklang
Lange schon mich warnten es also
Zurück zu meiner Natur mich führt

Suche weder eine neue große Liebe
Noch wollte ich das alte Chaos wieder
Genieße lieber ganz vernünftig
Die gewonnene Freiheit ausgiebig

Betrachte ich Kant als Vorbild kann
Diese Impfung ein Leben vorbildlich
Werden lassen was noch mehr für
Die vernünftige Impfung spricht

Sich selbst zu ermächtigen um
Zufrieden mit sich zu sein ist mir
Genug Glück im Sinne der Aufklärung
Was mehr sollte ich mir wünschen

Wie schnell die vernünftige Impfung
Auch letzte Gefühle neutralisiert um
Nicht länger ihr Opfer zu werden zeigt
Die Zeit zumindest der Wille ist stark

Die Aufklärung zeigt sich so wieder
Als Retterin in großer Not wo sie aus
Sklaverei nebenbei noch befreit was
Grund genug mir ihr anzuhängen

So werden die lieben Leser künftig
Auf Liebesgedichte verzichten wohl
Müssen um dafür mehr Aufklärung
Mit viel Vernunft zu bekommen

jens tuengerthal 10.7.2019

Freiheitsdisziplin

Kommt Freiheit natürlich oder braucht
Es Disziplin sie auch zu erkennen
Hebt erst der Rahmen Grenzen auf
Über die wir hinweg fliegen können

Großvater hatte den Wahlspruch
Er träumte das Leben sei Freude
Erwachte und sah es war Pflicht
Lebte und die Pflicht ward Freude

Wer die Freiheit nicht schätzt wird
Kaum glücklich werden mit dem
Was zu gewinnen ist dabei nach
Ihr ein Leben lang allein zu streben

Glücklich ist wer sie genießen kann
In dem findet was vorhanden um sich
Im Zwischenraum seine Freiheiten
Immer wieder neu zu erobern

Ist Freiheit die Überwindung aller
Ordnung oder der Zwischenraum
In der natürlichen Ordnung sich noch
Entscheiden zu können immer wieder

Insofern auch die Natur einer Ordnung
Folgt die ihrem Wesen innewohnt wäre
Überwindung aller Ordnung unnatürlich
Es geht nur um die Zwischenräume

Brauche ich Ordnung und Disziplin um
Mit ihr das Leben in Zwischenräumen
Genug genießen zu können oder braucht
Freiheit nichts als sich und genügt sich

Grundsätzlich genügt die Freiheit sich
Doch verliert uferlos sich noch jeder Wert
Wir können ihn nicht in uns mehr einordnen
Verlieren den Boden unter den Füßen

Die völlige geistige Freiheit die uns die
Aufklärung mit der Mündigkeit schenkte
Derer wir uns selbst ermächtigen sollen
Braucht logisch den strengsten Rahmen

Wer jedes Gesetz an sich misst nichts
Über sich anerkennt als die Sterne
Unter denen sein Gewissen entscheidet
Wäre ohne Rahmen haltlos im Universum

Den Spiegel der großen Freiheit die Kant
In sich und infolge damit uns allen fand ist
Strenge Disziplin und Ordnung in seinem
Leben das in Königsberg stets blieb

Wer die Freiheit noch außen sucht
Zum Vergnügen um die Welt reist
Wird innerlich sittlich unfrei bleiben
Wie sein Verhalten asozial auch ist

Ob jeder die geistige Fähigkeit hat
Die große Freiheit in sich zu entdecken
Statt durch die Welt ziellos zu irren nur
Könnte wohl fraglich uns scheinen

Der Anschein des Verhaltens vieler
Die ihr Geld für Urlaube ausgeben
Um die Welt zu sehen die sie nicht
Verstehen spricht eher dagegen

Andererseits hängt die Fähigkeit
Zur Freiheit nur bedingt an der
Anpassung an die Konventionen
Die uns das Denken abnehmen

Auch in meiner Familie war noch
Die Meinung vorherrschend dass
Reisen bilde auch wenn doch das
Gegenteil so offensichtlich dort war

So musste ich erst die Konvention
Der Familie überwinden dass nur
Wer reist mitreden kann weil die
Erfahrung vor Ort Geist ersetzte

Jede Infragestellung erfordert Mut
Wie Überwindung von Konventionen
Die aus der Unmündigkeit erst befreit
Was große Disziplin eben braucht

Die geistige Mündigkeit aber die den
Meisten aus Trägheit und Faulheit fremd
Bleibt ist die Voraussetzung des Mutes
Wie damit der Aufklärung überhaupt

Ohne Infragestellung und also auch
Kritisches Denken aber ist auch keine
Aufklärung und Entwicklung mehr möglich
Womit Disziplin überall erforderlich ist

jens tuengerthal 10.7.2019

Dienstag, 9. Juli 2019

Aufklärungsbedarf

Brauchen wir noch eine Aufklärung?
Steht nicht alles im Internet?
Können nicht nahezu alle lesen?
Ist nicht alles auf einem guten Weg?

In einer Welt voller Aberglaube
Wo das christliche Abendland
Was es lange nicht mehr gibt
Sich vom Islam angegriffen fühlt
Ist Aufklärung nötiger als je
Um die Vernunft zu verteidigen
Die Europa erst einen konnte
Als Kind der Aufklärung uns
Die Freiheit erst schenkte
Während Menschen wieder
Gegen allen Verstand auf die
Populisten hereinfallen auch
In den aufgeklärten USA noch
Ein unbelesener Dummschwätzer
Gewählt wird braucht es Aufklärung
Gegen den überall Aberglauben
Der dem Leben Sinn verspricht
Anfang aller Unfreiheit immer
Weil es das Sein nicht genug sein lässt
Während religiöse Fanatiker immer noch
Narren finden die ihrem Versprechen
Vom Himmelreich in den Tod folgen
Möglichst viele dabei mit sich reißend
Ist der Bedarf an Aufklärung riesig

Im Internet steht alles und nichts
Viele Menschen informieren sich
Allein in ihrer Filterblase aus den
Sozialen Netzwerken sind also
Beliebig dadurch steuerbar
Unmündig wie unfrei dazu
Ihnen soll geholfen werden sich
Aus ihrer Unmündigkeit zu befreien
Selbständig zu denken und Wege
Zur Freiheit wieder zu finden
Kritisch und vernünftig zu denken
Das Internet im Geiste der Aufklärung
Nutzen zu können um Quellen kritisch
Aber auch vernünftig zu betrachten
Nicht auf Propaganda hereinzufallen
Das Netz genügte zur Aufklärung
Läsen alle die richtigen Texte
Wären sie mündig und befreit
Statt sich gewohnt berieseln nur
Zu lassen und nicht mehr zu denken

Es können viel mehr Menschen lesen
Aber was lesen sie wirklich heute
Wie lassen sie sich von Werbung
Verführen und wo denken sie kritisch
Wer hat seinen Kant gelesen oder
Verstanden was Aufklärung heißt
Lesen können heißt noch nicht
Auch zu verstehen was geschrieben
Das mehr Lesen können ist eine Freude
Wie wenig es vernünftig nutzen
Grund für noch mehr Aufklärung

Es ist in Europa alles auf einem
Relativ guten Weg und es geht uns
Besser als je was die Freiheit betrifft
Aber wir stehen auf dünnem Eis
In das schnell der Aberglaube wieder
Einbricht der noch viel zu präsent ist
Gestattet sogar Kinder legal dazu
Zu verführen bevor sie kritisch zu
Denken lernten nur weil wir diese
Riten der Religion traditionell kennen
Ist es nicht weniger nötig sie wieder
Infrage zu stellen für die Freiheit
Die Basis der Aufklärung in den
Verfassungen der Länder ist gut
Was dringend genutzt werden sollte
Nicht wieder einer Romantik mehr
Raum zu geben die voller Gefühl
Alle esoterisch mit Riten verwirrt
Statt das kritische Denken zu fördern
Dies ist unbequemer als der nur
Aberglaube der sichere Antworten gibt
Warum die Aufklärung Fürsprecher braucht
Gegen die einfachen Antworten die den Mut
Zum kritischen Denken uns wieder nehmen

Es besteht dringender Bedarf an mehr
Aufklärung auch in Europa um zu retten
Was wir erreichten und das Erbe der Freiheit
Für die Zukunft zu verteidigen dringender noch
Diesen Geist in die Welt zu exportieren damit
Freiheit und Gleichheit weltweit normal werden
Statt Religion und Unfreiheit zu viel Raum noch
Zu geben sollten wir die Freiheit verteidigen
Stolz auf das was erreicht wurde dies auch
Für alle Menschen nach außen verteidigen
Ohne aus Respekt vor altem Aberglauben
Die eigenen Werte ständig zu verraten
Haben wir den Mut zu verteidigen was
Allen Menschen überall zusteht

jens tuengerthal 9.7.2019

Aufklärerleben

Lebe als Aufklärer
Diene der Vernunft
Als Göttin der Weisheit
Ohne Götter zu kennen
Halte mich an den Verstand
Zur Lösung aller Probleme
Misstraue dem Gefühl
Was uns unfrei macht
Weil wir es nicht verstehen
Alles ist Natur und Natur alles
Bin damit ein freier Mensch
Übe nur noch den Mut zu haben
Nur den Verstand zu gebrauchen
Statt Sklave des Gefühls zu sein

jens tuengerthal 9.7.2019

Aufklärungszweifel

Die Aufklärung zweifel ständig
Kritsch und vernünftig an allem
Was ihrem Wesen entspricht
Nur an der Vernunft zweifelt
Kein Aufklärer schon aus dem
Gefühl das Richtige zu tun
Wobei Gefühl eigentlich
Keine Rolle dabei spielt
Außer es dient der Aufklärung
Also am Ende der Vernunft

jens tuengerthal 9.7.2019

Zweifellos

Das Glück der Freiheit
Ohne alle Zweifel wieder
Genießen ist Leben genug
Vollkommen glücklich zu sein
Sage ich mir ganz klar
Irgendwann glaub ich es
Denn eigentlich weiß ich
Das ohne jeden Zweifel

jens tuengerthal 9.7.2019

Befreiungswille

Wie stark muss der Wille sein
Uns aus der Unmündigkeit auch
Auf Dauer zu befreien nicht nur
Als Illusion eines Moments

Immer wieder auch ein Opfer
Großer Gefühle merke ich wie
Schwach mein Wille nur noch war
Verglichen mit dieser Macht

Die Liebe hat mich über Jahre
Wie danach noch Monate völlig
Innerlich versklavt und ich war
Nicht mehr frei etwas zu wollen

Immer noch nagt das Gefühl
Mit schwacher Hoffnung gerne
An meinem Herzen das doch nur
Glücklich lieben so gern möchte

Ist Liebe und Glück wichtiger als
Die Befreiung aus Unmündigkeit
Oder bin ich Sklave meines Gefühls
Das meiner Natur nur zuwiderläuft

Was wäre eine echte Befreiung
Sollte ich mich gegen die Liebe
Für die Freiheit einfach entscheiden
Was bliebe dann noch von mir

Ist die große Liebe nun Teil meiner
Natur geworden oder eine Krankheit
Die es zu überwinden gilt weil sie wie
Jene letzte Liebste mir klar schaden

Wäre ich vernünftig nur wäre es
Ein einfacher logischer Schluss
Werde meiden was mir schadet
Lieber tun was mir dafür gut tut

Aber fragt dann das teuflische
Gefühl aus dem Hinterhalt der
Verklärten Erinnerung was war
Je schöner als Liebesglück dir

Lebte ich nicht mein Leben lang
Immer für die Liebe und hatte nun
Die eine gefunden bei der ich treu
Für immer glücklich bleiben wollte

Dagegen fragt sogleich die Vernunft
Warst du überhaupt glücklich mit ihr
Hat sie dich nicht wahnsinnig gemacht
Versklavt mit ihrer rasenden Eifersucht

Logisch schlüssig beweist sie mir wieder
Wie ich doch innerlich vor ihr klar floh die
So impotent wie willenlos mich machte
Den Alltag zur Hölle zu oft werden ließ

Kann wirklich vernünftig betrachtet nur
Froh sein davon befreit endlich zu sein
Wäre das Gefühl des Liebesglücks nicht
Stärker noch als alle meine Vernunft

Wie oft schon habe ich diese Gefühle
Endgültig beerdigt um nur zu spüren
Gerade dann tauchten sie wieder auf
Als würden sie dadurch noch stärker

Dann lähmen sie alle Vernunft wie sie
Den letzten Verstand mir raubten der
Sogar die letzte Erniedrigung ihr verzieh
Als sie mich belog und betrog so lange

Alles kantische in mir wehrt sich gegen
Diese dunkle romantische Macht die
Das Leben zur Hölle mir machte es
Beinah am Ende mir sogar raubte

Weiß ich will frei sein und mündig
Nicht Sklave länger einer sein die
Im Stich mich ließ als ich schwach war
Weil sie sich plötzlich stark fühlte

Bindung und Liebe können sicher
Wunderschön sein und Sex eine Lust
Mit Vertrauen und echtem Gefühl
Nicht nur den Spielen böser Frauen

Weiß alles und habe lange begriffen
Wie dringend ich mich befreien musste
Aus vorigem Zwang der beide wohl
Nur unglücklich machen konnte

Trotzdem sorge ich mich um sie
Frage mich wie die Frau der ich
Dreimal das Leben rettete so kalt
So anders und böse werden konnte

Ob sie schon immer so war und ich
Nur blind es lange zu sehen scheint
Absurd und doch nicht unvernünftig
Manches erkennen wir erst spät

Was war überhaupt jemals echt an ihr
Die so vieles offensicht nur spielte nur
Behauptete immer aufrichtig zu sein
Frage ich mich lieber nicht mehr

Der Wille zur Befreiung ist stark
Will endlich wieder mündig sein
Wie Kant es beschrieb um nicht
Länger Opfer einer noch zu bleiben

Dennoch nagt in mir die Sehnsucht
Nach dem großen Traum von Liebe
Den wir gemeinsam doch hatten oder
Schien es nur mir Narren zeitweise so

Vielleicht weil alles wortlos endete
Nach zwei Jahre ohne Erklärung sie
Nur das Ende mir kund tat aber die
Gefühle brauchen keine Erklärung

Sie sind stark und schaden mir
Wirken gegen meinen freien Geist
Lähmten mich monatelang was nun
Glücklicherweise alles beendet ist

Und doch bleibt in mir immer noch
Ein Fünkchen Hoffnung irgendwann
Aus diesem Alptraum zu erwachen
Wenn sie sich für alles entschuldigt

Auch dann sollte ich sie nie wieder
Wollen sagen mir Erfahrung und Vernunft
Nur das Gefühl lässt mein Herz nur beim
Gedanken schnell viel höher schlagen

So scheint das Gefühl etwas zu sein
Was gegen meine Natur auch ist alle
Vernunft mit Irrsinn einfach besiegt
Was ich vernünftig überwinden sollte

Doch bin ich auch ein großer Liebender
Voller Gefühl und Sehnsucht auch die
Nur einen vernünftigen Rahmen braucht
Den es mit ihr niemals geben konnte

Aus ihr brachen die Zweifel heraus wie
Das Bedürfnis nach Kontrolle verbunden
Mit dem Zwang die Schönste und Beste
Überall auch sein zu wollen wohl allen

Diese dunklen Ängste beherrschten sie
Terrorisierten unsere Liebe wie mich der
Sich ihnen immer weiter unterwarf ganz
Gegen seine Natur lieber gehorchte meist

Was geht es mir dagegen gut nun mein
Leben nach meinem Willen einzurichten
Es vernünftig zu führen mit dem was mich
Ausmacht statt Launen der Prinzessin

Sage es mir und frage mich dabei wie ich
Ohne die Verehrte jemals wieder glücklich
Leben soll ob sich das alles überhaupt lohnt
Es nicht eigentlich langsam auch genug ist

Dieser graue Unsinn wird immer schwächer
Pflicht und Berufung lenken nun genug ab
Irgendwann wird es vermutlich verschwinden
Dann bleiben nur die Erinnerungen noch

Doch wird das Gefühl mich schnell wieder
Vergessen lassen was sie mir alles antat
Wie wichtig mir meine Freiheit doch ist
Die Sklaverei mich immer wieder erwürgte

Wie mache ich den Willen der vernünftig ist
Stärker als das unfreie Gefühl gegenüber der
Die nur Spott und Verachtung für mich hatte
Als ich völlig zerstört am Boden schon lag

Ganz einfach sagt mir die Vernunft da
Schau hin wie wenig sie jemals liebte
Wie sie dich behandelte über Jahre
Was sie dir jetzt am Ende noch antat

Das reicht in Summa um jede Schöne
In die nächste Umlaufbahn zu schießen
Sie nie mehr sehen zu wollen weiß ich
Weil sie ein kleines Mädchen nur ist

Habe ich mich über Jahre nur getäuscht
War sie immer schon so billig nur wie
Oberflächlich es dem Insta Profil entsprach
Spielte sie nur eine Rolle kurz für mich

Weiß es nicht aber nicht mal das sollte
Noch eine Frage für mich sein sagt mir
Alle Vernunft doch längst weil es doch
Ganz offensichtlich ist wie sie ist

Ihr Verhalten hat mir eine hässliche Person
Gezeigt die weder der Liebe noch irgend
Einer schönen Erinnerung weiter wert ist
Trotzdem verzeihe ich ihrer Jugend alles

Suche vom Gefühl getrieben ständig nach
Entschuldigungen für ihr böses Verhalten
Statt es als das zu nehmen was es ist
Das immer wieder gleiche Spiel nur

Wie oft hatte sich diese hässliche Seite
Im Streit schon voller Hass auch gezeigt
Wie schnell vergaß ich es beim Sex
Suchte die Fehler lieber alle nur bei mir

Muss nur ihre letzten Nachrichten lesen
Auf egal welchem Netzwerk zu wissen
Was die Vernunft schon lange sagt
Sie verachtete mich voller Hass

So merke ich am Ende wie das Gefühl
Völlig verblödet alle Vernunft lähmte
Für eine die nicht mal Hass mehr wert ist
Weil große Gefühle dafür zu viel sind

Wie nun der Wille endgültig die Herrschaft
Bekommt damit ich frei und vernünftig
Für die Zukunft bleibe und alle Wolken
Loswerde frage ich mich manchmal noch

Vermutlich ist das die große Aufgabe der
Aufklärung sich selbst auch zu besiegen
Um frei zu sein von aller Sklaverei dann
Werde ich das Glück danach genießen

Aufklärung bleibt für alle Zeiten uns die
Befreiung aus der selbstverschuldeten
Unmündigkeit mit dem Mut zu denken
Sie allein macht auf Dauer glücklich

Aus dem dunklen romantischen Traum
Völlig verkatert erwacht plötzlich wieder
Ins helle Licht der Aufklärung zu sehen
Blendet zuerst ein wenig mich noch

Sobald sich die Augen wieder ans Licht
Der Aufklärung gewöhnt haben wird dies
Die Fackel sein die eine gute Zukunft mir
Beleuchten soll mit weniger Romantik

Freue mich immer mehr darauf gerade
Genieße die endlich wieder Freiheit ganz
Was so gut beleuchtet ist muss echt sein
Auf diesem Grund steh ich frei und sicher

jens tuengerthal 9.7.2019

Haltestelle

Wieder Halt finden
Wollen in sich im um sich
Macht wohl umsichtig

Dabei sehe ich
Alles sichtbare zuerst
In meiner Mitte

Viel mehr kämen an
Schauten sie zuerst in sich
Statt gewohnt um sich

jens tuengerthal 9.7.201

Flaneurwandern

Der Flaneur ist stets
Ziellos während Wanderer
Wohin meist wollen

Manchmal findet sich
Beides in einem zugleich
Nur was überwiegt

Wanderte mit dem
Ziel anzukommen bei mir
Quer durch mein Berlin

Entdeckte neue
Wege dabei auch zu mir
Kam überall hin

Wandern befreite
Aus Depression und Kummer
Was je Ziel genug

Achtsamkeit für sich
Aufgabe für Wanderer
Wie Flaneure auch

jens tuengerthal 9.7.2019

Montag, 8. Juli 2019

Bibliotheklar

Wozu noch eine Bibliothek
Fragen niemals die Leser
Die glücklich darin leben
Weil es ihre Bibliothek ist

Natürlich strebt jeder echte
Leser nach seiner eigenen
Bibliothek als geistige Heimat
In der sich alles und mehr findet

Hast du das alles gelesen fragen
Nichtleser die mich besuchen oft
Von bloßer Menge beeindruckt
Statt auf Inhalte noch zu achten

Was soll Leser darauf antworten
Natürlich nicht jeden Band ganz
Darum geht es auch nicht sondern
Mit diesen immer präsent zu leben

Siegfried Unseld erzählte noch wie
Er seinen Patenkindern Bibliotheken
Einst schenken wollte ganz klassisch
Aber davon weil sinnlos doch abkam

Mögen manche es vielleicht schätzen
Sind Leser nicht mehr nur Sonderlinge
Etwas skuril und lebensfern sondern
Bücher eine Form geistiger Einrichtung

Doch mit einer Bibliothek zu leben ist
Mehr als Bücher horten oder sich nur
Damit schick einrichten sie erfordert
Ständige Aufmerksamkeit als Geliebte

Wir können uns auch Bücher hinstellen
Um gebildet damit auszusehen zumindest
Dem Anschein nach doch das heißt nicht
Eine Bibliothek haben um in ihr zu leben

Wer eine Bibliothek hat und benutzt weiß
Intuitiv wonach er sucht hat seine eigene
Ordnung im Kopf und liest für Momente
Statt Bücher nur zu erledigen wie viele

Manche Bände wie den Zauberberg
Nehme ich in Ausgaben immer wieder
Zur Hand um neu einzutauchen was
Nichtleser wohl nie verstehen werden

Eine Bibliothek ist eine ganze Welt
Sie überschreitet zeitliche Grenzen
Erobert jeden Ort ganz nebenbei
Bleibt dabei doch immer für sich

Wer eine Bibliothek hat hat eine
Heimat egal wo er sie aufstellt
Diese zu teilen ist ein Zeichen der
Größten denkbaren Liebe für Leser

Wer das nicht zu würdigen weiß
Ist keines weiteren Gedankens wert
Was erstaunlich die allermeisten trifft
Außer es sind eben echte Leser

Habe nicht einfach eine Wohnung
Sondern lebe in meiner Bibliothek
Um die herum ich mich einrichte
Der Mittelpunkt aber bleibt stets sie

Mancher versprach ich schon diese
Zu teilen wenige wussten es auch als
Großen Liebesbeweis zu würdigen
Diese vergaß ich schnell wieder

Werde sie nie wieder teilen wollen
Höchsten zwei miteinander vereinen
Um gemeinsam darin lesend zu leben
Als Leser genügt mir meine vollauf

jens tuengerthal 8.7.2019

Bücherduft

Bücher duften stets
Neue intensiver noch
Alte historisch

So betört Lesen
Viele Sinne auf seine
Ureigene Art

jens tuengerthal 8.7.2019

Bücherberührung

Bücher berühren
Die sinnliche Leserlust
Neben dem Lesen

jens tuengerthal 8.7.2019

Traumleser

Auch im Traum lesen
Offenbart echte Leser
Leben ihren Traum

jens tuengerthal 8.7.2019

Sonntag, 7. Juli 2019

Leserreich

Leser sind reicher
Sie haben viele Welten
Als Bücherheimat

Jenseits der Zeit auch
Können sie überall sein
Wann sie es wollen

Sie tauchen zugleich
In Wortwelten des Autors
Wie der Phantasie

Lernen wird lustvoll
Bildung als Erweiterung
Ihres Horizonts

Den Lesern gehört
Mehr als die Welt beim Lesen
Ein großer Reichtum

Bücherwelten sind
Grenzenlos in jeder Zeit
Überragen uns so

Dankbare Leser
Genießen dies Paradies
Still für sich lesend

Leser brauchen nichts
Als Bücher zum Glück sind
Überall Zuhaus

Wer diese Heimat
Gefunden hat mehr
Reichtum als alle

jens tuengerthal 7.7.2019

Liebeserkenntnis

Am Ende dient alles der Aufklärung
Der Horizont weitet sich mit jeder
Erfahrung und also war es gut so
Auch wenn es nicht schön war

Wer zu dir hält merkst du erst
Wenn du ganz kaputt bist
Unten liegst und nicht mehr kannst
An deiner Schwäche zerbrichst

Durfte diese Erfahrung machen
Habe gelernt alleine aufzustehen
Der eigenen Kraft wieder zu trauen
Ein besseres Leben zu finden

Als ich ganz unten schon war
Die Depression bereits lähmte
Verließ mich die vorher Liebste
Die ein Leben versprochen hatte

Fiel noch tiefer als ich vorher nur
Ahnte das ein Mensch sinken kann
Der sich verlassen und verloren fühlt
Schrieb ihr davon und sie trat zu

Erniedrigte mich weiter aber ich
Liebte sie immer noch mehr
Wollte ihr alles verzeihen wenn
Sie nur zurückkommen würde

Natürlich kam sie nicht sondern
Sonnte sich in ihrem neuen Glück
Nannte mich verrückt womit sie ja
Zu dieser Zeit auch ganz richtig lag

Liebe hatte mich völlig geblendet
Jahre zum Sklaven ihrer Launen
Die minütlich wechselten gemacht
Blind für meinen Weg sein lassen

Als ich nicht mehr konnte ging sie
Ließ mich in meiner Verzweiflung
Völlig im Stich der ich sie zuvor
Dreimal vom Freitod noch abhielt

Würde es immer wieder tun weil ich
Sie wirklich liebte aber nicht mehr
Weil ich sie wieder je wollte denn
Liebe spürst du erst ganz unten

Alles zuvor ist ein nettes Spielchen
Was sich sexuell gerne brüstet aber
Was es heißt in guten wie in schlechten
Zeiten zueinander zu halten zeigt es nie

Ob auf jemanden Verlass ist merkst du
Wenn es dir wirklich schlecht geht was
Lange ich für sie da zu sein ignorierte
Bis sie mich aus dem nichts verließ

Die Depression löste das Amt aus
Verlassen zu werden war nur noch
Die Krone darauf die mich bereits
Am Boden völlig erniedrigte

Viel nachgedacht und vieles gelernt
Muss sie nicht dafür verurteilen mehr
Was sie tat spricht allein für sich kann
Es ihr sogar immer noch verzeihen

Denke sie konnte nicht anders wie
Sie immer nur geliebt werden wollte
Aber meine große nie gespürt hat
Tut sie mir eigentlich eher leid

Sie attestierte ihrer Mutter noch
Nach Lektüre des passenden Buches
Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung
Aber fühlte sich selbst nie wirklich geliebt

Nie genügten meine Komplimente ihr
Die Verse voller Liebe nur anfänglich
Später herrschte mehr Misstrauen
Sie fühlte sich nicht wirklich geliebt

Ob sie nicht vertrauen konnte weil
Sie nie Liebe als Kind kennenlernte
Wie sie es sagte weiß ich nicht
Habe ihre Familie nie kennengelernt

Nehme Menschen lieber frei wahr
Damit wir uns unsere Welt unabhängig
Nach unserem Willen bauen können
Welche Chance ich auch ihr gab

Muss nicht mehr über sie urteilen
Habe sie für vieles gutes geliebt
Konnte mit anderem überhaupt nicht
Hoffe sie findet eines Tages zu sich

Die große Erkenntnis dieser Liebe
Ist wie bedingungslos ich lieben kann
Wie wenig von manchen nur kommt
Auf was du dich verlassen kannst

Es gab wunderschöne Träume wohl
Sie hat mein Leben auch bereichert
Denke an manches dankbar zurück
Vermisse noch ihre schönen Seiten

Doch was Liebe ist merkst du erst
In der Not und ob der andere dann
Bei dir ist oder nicht und dann ist
Eigentlich alles weitere ganz klar

Liebe ist nicht nur die Hingabe
Die professionell zelebriert wird
Sondern füreinander auch da sein
Wenn es wirklich einmal nötig ist

Jede Erkenntnis weitet nur den
Horizont und macht dich klüger
Kann für die Zukunft helfen nicht
Allen schönen Wesen zu trauen

So war auch die Liebe wieder ein
Großer Gewinn für mich in vieler
Hinsicht und ich kann sie gelassen
Als meine Schöne nun abheften

Denke sie konnte nicht anders
War noch zu jung um da zu sein
Zu sehr mit sich auch beschäftigt
Muss es nicht mehr beurteilen

Das Thema innerlich nun erledigt
Den Traum wieder fliegen lassen
Der keine Wirklichkeit mehr fand
Nicht mehr da war als gebraucht

Es gibt keine letzte Wahrheit
Weder in der Liebe noch sonst
Manchmal passt es nicht mehr
Darum ist alles nun gut so

Eine große Erkenntnis dieser Liebe
Wird bleiben wie nötig Vertrauen ist
Wie wenig Verlass ohne nur sein kann
Auch mit allerschönsten Träumen

Hätte zu meinem Wort gestanden
Mit ihr ein Leben zu teilen auch
Wenn ich lange schon daran litt
Kann mich auf mich verlassen

So ist am Ende doch alles gut so
Es kann nur besser werden danach
Weil ich mit mir glücklich auch bin
Weiß auf mich ist Verlass in der Not

jens tuengerthal 7.7.2019

Buchwert

Was macht Bücher noch
Wertvoll neben Internet
Als Wissensquelle

Ohne Strom lesbar
Gilt nur tagsüber wo Licht
Auch vorhanden ist

Viel wichtiger ist
Das Gefühl mit Büchern als
Luxus zu leben

Wertschöpfung durch die
Haltung zu den Geliebten
Scheint wie Zauberei

Luxus kommt vom Wort
Üppige Fruchtbarkeit noch
Was beim Lesen passt

Lesen trägt Früchte
Schwängert uns mit Gedanken
Kostet dabei Zeit

Echter Luxus ist
Niemals Verschwendung sondern
Bereichert Leben

jens tuengerthal 7.7.2019

Liebeskunst

Lieben zu können
Ist heute eine hohe
Kunst statt nur Natur

Hab lange geübt
Alles ausprobiert dabei
Technisch einwandfrei

Aber echte Kunst
Braucht Vertrauen und Gefühl
Vielen fehlt beides

jens tuengerthal 7.7.2019

Liebesträumer

Hatte einen Traum
Von großer Liebe die bleibt
Bin schmerzhaft erwacht

Sehe ernüchtert
Was von Träumen übrig blieb
Sogar wo geteilt

Besser nicht träumen
Nüchtern zu bleiben oder
Liebesträumer sein

Bleibe wer ich bin
Lernte nur vorsichtiger
Frauen zu trauen

Bleibe nüchtern bis
Die Liebe wieder erscheint
Leben traumhaft wirkt

Weiß nicht was wirklich
Liebe oder erwachen
In der Einsamkeit

Träume auch lieber
Wieder wenn es sich ergibt
Liebe sich findet

jens tuengerthal 7.7.2019

Bücherschlaf

Lesend einschlafen
Löst Grenzen zwischen Welten
Wie Seiten im Traum

Lese immer vor
Dem Einschlafen so bleiben
Bücher mir traumhaft

Grenzen als Leser
Verschieben können befreit
Komme was wolle

jens tuengerthal 7.7.2019

Ankommen

Manche machen gern
Irgendwas um beschäftigt
Damit auch zu sein

Viele langweilen
Sich mit sich allein zu sehr
In mir ist viel los

Bin lieber einfach
Da um glücklich zu sein statt
Mich abzulenken

Sein so zu schätzen
Macht im Leben zufrieden
Was wollte ich mehr

Bei sich ankommen
Für ein Leben mir genug
Was wollte ich mehr

jens tuengerthal 6.7.2019

Samstag, 6. Juli 2019

Bücherwelten

In Büchern reisen
Zeigt seitenweise mehr von
Der Welt als dort sein

Reisen bringt nichts als
Unruhe während Lesen
Den Geist beruhigt

Wer reist schadet so
Der Umwelt Lesen weitet
Stets den Horizont

Wer überall sein
Will kommt meist nirgendwo an
Ist nur unterwegs

Leser kommen mit
Jedem Buch weiter zu sich
Das macht zufrieden

Mehr Reisen schadet
Mehr Lesen hilft dagegen
Auch anzukommen

jens tuengerthal 6.7.2019

Bücherparadies

Das Paradies ist
Biblisch ein bloßer Garten
Ein Glaubensirrtum

In Wirklichkeit ist
Es eine Bibliothek so
Mehr als alle Welt

Verboten war der
Baum der Erkenntnis allen
Gläubigen immer

Vom Wissen naschen
Führte zur Vertreibung dann
Dummheit war heilig

Bibliotheken sind
Die Speicher allen Wissens
Kluges Paradies

Leser wählen was
Ihnen paradiesisch scheint
Dumme Gärten kaum

Das Paradies ist
Eine Bibliothek allen
Lesern dieser Welt

jens tuengerthal 6.7.2019

Teekunst

Teetrinken ist Kunst
Hohe Lebenskunst sicher
Die genießen kann

Tee begleitet Kunst
In seiner Offenheit auch
Vollkommen wieder

Teetrinker sind stets
Lebenskünstler vom Wesen
Manche trinken nur

jens tuengerthal 6.7.2019

Lebensdramen

Es wird um Leben gepokert
In Europa und an seinen
Grenzen von vielen Opfern
Wie Tätern zugleich dabei

Täter der Flucht nach Europa
Sind Opfer anderer Regime
Opfer sind alle die nicht mehr
Ankommen vorher ertrinken

Opfer sind auch die Staaten
Die nicht frei entscheiden mehr
Können wer einwandern darf
Dafür bezahlen müssen

Ob wir es uns leisten können
Pekuniär wie politisch wird
Weiterhin diskutiert während
Viele täglich noch ertrinken

Was tun die Dramen zu beenden
Ist zumindest bisher noch strittig
Zwischen den Menschen im Land
Abschottung oder Aufnahme

Kein Weg ist alleine richtig wohl
Alles ist nur begrenzt umsetzbar
Sollte wer rettet auch dafür haften
Oder ist Rettung immer legitim

Menschenleben zu retten ist Pflicht
Nach den Verfassungen aller Staaten
Ihre Aufnahme dagegen noch strittig
Die Versorgung will bezahlt werden

Es braucht eine langfristige Lösung
Die Flucht unattraktiv macht aber
Rettung wie Leben vor Ort verbessert
Dabei hilft Seerettung eher weniger

Die Dramen um die Leben an Bord
Nähmen ab mit sicheren Lagern an
Den Küsten Afrikas europäisch geführt
Als Hafen wie Anlaufstelle zuvor schon

Quasi exterritorial als Ort für Schutz
Doch ohne diplomatischen Zwang
Dafür mit garantierter Sicherheit
Ohne Risiko der Schifffahrt zuvor

Auf Basis solcher Lager könnten dann
Schlüssel entwickelt werden welche
Länder wie viele Menschen aufnehmen
Was anstatt gezahlt werden müsste

Lösungen müssen funktionieren
Die Bedürfnisse aller Seiten also
Möglichst fair auch berücksichtigen
Ohne Panik um Menschenleben

Dann müsste keiner übers Meer
Um nach Europa zu fliehen dafür
Hätte Europa sichere klare Verfahren
Die Rechtsstaatlichkeit garantieren

Wer es denoch per Schiff versucht
Würde in diese Lager gebracht was
Sehr schnell den Strom abebben ließe
Pragmatisch fair und ganz ohne Drama

Ob daran alle Seiten ein Interesse haben
Ist momentan noch unklar da jedoch die
Rettung von Menschen Vorrang stets hat
Dürfte alles erstmal zurückstehen wohl

Langfristig braucht es dringend einen
Transfer von Wohlstand und Sicherheit
Um Flucht nachhaltig zu verhindern was
Kosten wird aber Preis des Friedens ist

Jedes Land darf sich aussuchen wen es
Aufnimmt und integrieren dann auch kann
Europa sorgt für Gerechtigkeit wer nichts
Tut wird teuer dafür bezahlen müssen

Die Dramen im Mittelmeer wie der bisher
Rechtsfreie Raum der Retter müssen nun
Dringend und schnell beendet werden um
Pragmatisch was ist ordentlich zu verwalten

jens tuengerthal 6.7.2019

Wiederholungsfrei

Wollte ich wieder
Was mich so schändlich betrog
Nur weil ich liebe

Leben wiederholt
Sich ständig wieder wie die
Menschen gleich bleiben

Gleiches brauche ich
Nie wieder zu erleben
Da bin ich sicher

Halte die Liebe
Heilig und kostbar damit
Sie es überlebt

Wiederholung braucht
Keiner außer den Narren
Die nichts mehr lernen

Wiederholung ist
Methode um zu lernen
Habe verstanden

Verzichte lieber
Auf Wiederholungen um
Glücklich zu leben

jens tuengerthal 6.7.2019

Zufriedenheitstreue

Bin sehr zufrieden
Mit meinem Leben wieder
Blieb mir treu dabei

Manche brauchen stets
Abwechslung oder neues
Mir genügt mein Kopf

In sich ruhen ist
Anfang der Zufriedenheit
Glück deren Ende

jens tuengerthal 6.7.2019

Ungeküsst

Am Welttag des Kuss
Ungeküsst bleiben scheint nur
Traurig ist sich treu

Warum wen küssen
Wenn du eine willst besser
Stolz bei sich bleiben

Viele kann jeder
Eine nur wollen wenig
Kostbar ist was bleibt

jens tuengerthal 6.7.201

Liebesleben

Manche Liebe lebt
Länger als gewollt ewig
Wie einst versprochen

Darum habe ich
Auch kein Liebesleben mehr
Nenne es Freiheit

Sie dagegen hat
Längst einen anderen schon
Brach das Versprechen

Warum ich treu bin
Einfach weil ich sie liebe
Egal was sie wert

Die Liebe ist mein
Schatz den bewahre ich mir
Trotz ihrer Person

Lieben zu können
Ist kostbarer heute als
Schnelle Sex Wechsel

Eines Tages kommt
Eine die meine Liebe
Zu würdigen weiß

jens tuengerthal 6.7.2019

Bücherleben

Lebe mit und für
Bücher und werde bald mit
Ihnen arbeiten

Passt alles perfekt
Leidenschaft wird Berufung
Spüre es deutlich

Alles geht seinen
Geordneten Gang wieder
In den Bücherturm

jens tuengerthal 6.7.2019

Leyensleiden

Ein Kompromiss sein
Statt allererste Wahl ist
Kein Grund zu leiden

Politik sucht stets
Die besten Kompromisse
Findet sie selten

Daran gemessen
Ist von der Leyen nicht die
Schlechteste dabei

Nicht direkt gewählt
Zu sein ist kein Hindernis
Bloß Populismus

Kompromisse sind
Wichtiger als populär
Dabei zu bleiben

Europa wird stets von
Gewählten Vertretern noch
Regiert was genügt

Verwaltung soll bloß
Zuverlässig funktionieren
Dazu ist sie da

Die Propaganda
Direkter Wahl war allein
Politisches Spiel

Es entscheiden doch
Die gewählten Vertreter
Der Regierungen

jens tuengerthal 5.7.2019

Freitag, 5. Juli 2019

Bubenglück

Endlich wieder in
Der Böse Buben Bar sein
Wie in Familie

Wände voll Bücher
Die Sessel im Raucherraum
Sind mein kleines Glück

Namentlich begrüßt
Gleich seinen Wein bekommen
Fühlst dich zuhause

Der Geist der Bücher
Weht durch alle Räume hier
Lässt mich gut schreiben

Kleines Stück Heimat
Mit dem Wirt vertraut plauschen
Die Kinder kennen

Orte wie dieser
Machen die vielen Dörfer
Berlin so vertraut

Erst getrennt glücklich
Hier geworden hat manches
Auch schöne Seiten

jens tuengerthal 5.7.2019

Glücksgleichgewicht

Leben strebt immer nach
Gleichgewicht in allem Sein
Übe nur Geduld

Am Boden zerstört
Kam unerwartet das Glück
Besserer Zukunft

Zufrieden genügt
Dieser Beweis mir völlig
Glücklich zu sein

jens tuengerthal 5.7.2019

Bewölkt

Wenn sich dein Himmel
Im Sommer bewölkt genieß
Es als Abkühlung

jens tuengerthal 5.7.2019

Zartbitter

Die Pampelmuse
Wurde nun meine Muse
Zartbitter immer

Earl Green noch dazu
Rundet Bergamotte es ab
Leben will beides

Weniger bitter
Manchmal mit Liebe dazu
Sind schöne Träume

jens tuengerthal 5.7.2019

Lebensbedarf

Wessen bedarf es
Zum glücklichen Leben noch
Was nicht bestellbar

jens tuengerthal 5.7.2019

Freiheitsmut

Hannah Arendt schrieb
Über die Freiheit frei zu
Sein als echten Mut

Im Schatten noch der
Revolutionen sucht sie
Was Freiheit uns ist

Freiheit als Chance
Bestand oder täglich von
Uns zu erobern

Wer gibt uns Freiheit
Nehmen wir sie uns selber
Wer kann sie nehmen

Der Mut zur Freiheit
Kehrt zur Aufklärung zurück
Namentlich dort Kant

Begreift die Freiheit
Zwischen Geburt und Zeugung
Als natürlichen Akt

Freude an Freiheit
Könnte den Mut noch stärken
Freiheit zu wagen

jens tuengerthal 5.7.2019

Freiheitsbewegung

Braucht Freiheit immer
Bewegung um zu bleiben
Kann sie auch stehen

Veränderung zeigt
Ergebnisse uns sofort
Bewahrung braucht Zeit

Wer Freiheit sichert
Verteidigt damit Zukunft
Nur durch Erhaltung

jens tuengerthal 5.7.2019

Revolutionsfreiheit

Führen Revolutionen zur Freiheit
Oder stets nur zu Terror und Krieg
Wie wir es in Frankreich oder auch
Russland historisch sehen konnten

Dagegen spricht wiederum die
Amerikanische Revolution durch
Welche eine bis heute bestehende
Republik erfolgreich errichtet wurde

Französische wie amerikanische
Revolution ähneln sich im Anfang
Als ein Produkt einer geistigen Elite
Die dies in Schriften schon vordachte

Doch unterschieden sie sich deutlich
Im Ergebnis für die Menschen wie
Der politischen Durchsetzbarkeit der
Anfänglichen humanistischen Ideale

Die Amerikaner setzten sie erfolgreich
In ihrer Verfassung um deren Erklärung
Der Menschenrechte revolutionär war
Bis heute Bestand hat und noch fortgilt

Die Franzosen erklärten auch ihrerseits
Die Menschenrechte und fielen dennoch
Unter Robespierre in eine tödliche Diktatur
Auch wenn sich die Ziele anfangs ähnelten

Ein entscheidender Unterschied war der
Dass die Amerikaner eine bereits relativ
Freie Bevölkerung regierten während in
Frankreich der größte Teil unfrei war

Die Köpfe welche die Revolutionen bereits
Vordachten und in Salons debattierten bis
Es zur Boston Tea Party und zum Sturm auf
Die Bastille kam ähnelten sich dabei sehr

Sie verkehrte teils persönlich und brieflich
Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten
War schon an der Verwaltung mitbeteiligt
Während Frankreich absolut regiert wurde

Gleiches kann über Russland gesagt werden
In dem der größte Teil der Bevölkerung unfrei
War nach der Revolution und dem Scheitern der
Basisdemokratischen Sowjets so lebte wie zuvor

Der Preis der amerikanischen Freiheit für die
Mehrheitlich weiße Bevölkerung war Sklaverei
Der schwarzen Bevölkerung im Süden die noch
Bis zum Bürgerkrieg einfach ignoriert wurde

Damit blieben die sozialen Standards vor wie
Nach der Revolution relativ ähnlich während
In Frankreich sich auch das unterdrückte Volk
Plötzlich erhob sich die Gesellschaft änderte

Ob der Preis der großen Freiheit für alle das
Scheitern der Freiheit und die Diktatur infolge
War ist mangels Alternative nicht zu klären
Zumindest haben die USA es anders gemacht

Dafür verschob sich die blutige Auseinandersetzung
Dort in den Bürgerkrieg der später einen hohen
Blutzoll auf beiden Seiten kosten würde zu lange
Nicht überwundenen Rassenschranken führte

Der positive Ansatz vor der Revolution der
Schon bei den Enzyklopädisten beginnt ist
Infolge menschlicher Schwäche für Macht
Wieder verloren gegangen damit gescheitert

Ob dies in der Natur des Menschen liegt die
Eben durch Macht immer verführbar ist oder
Eine Verkettung von Umständen bloß war
Ist nicht zu klären vermutlich war es beides

Die Folgen mit Napoleon und der Restauration
Versuchten eher zum vorigen zurückzukehren
Nachdem der erste Versuch der Freiheit hier
In Europa mit viel Gewalt gescheitert war

Sowohl amerikanische wie französische
Vordenker der Revolution beriefen sich
Auf die Vorbilder der Antike der Republiken
In Athen und Rom die Freiheit gaben

Ohne das antike Vorbild ist das Ideal
Von Freiheit und Demokratie nicht denkbar
Auch wenn es verändert wurde waren die
Revolutionäre so gesehen auch Reaktionäre

Sie wollten zurück zum Ideal der antiken
Republiken mit ihren Bürgerrechten die
Mit dem Kaiserreich und nach der später
Christianisierung lange völlig verloren ging

Interessant ist das kurze Aufkeimen dieser
Ideale in der deutschen Renaissance dem
Spezialfall der Reformation die zu den
Bauernkriegen als Freiheitskampf führte

Dieser scheiterte da unterlegen blutig war
Jedoch teilweise ein erster Versuch einer
Revolution von unten an der sich viele
Mit dem Willen zur Freiheit beteiligten

Ob die friedliche Revolution von 1989 als ein
Gegenbeispiel taugt ist strittig weil dabei die
Ökonomischen und politischen Bedingungen
Völlig andere waren es wenig Gewalt gab

Der spätere Dreißigjährige Krieg der das
Gebiet Deutschlands vielfach verheerte
War wieder ein politischer Machtkampf
Bei dem es nicht um Revolution ging

Wie sehr es in diesem Krieg auch um
Religion ging oder diese nur Mittel war
Das dem Zweck des Machterhalts diente
Könnte gestritten werden aber nicht hier

Sicher war dieser grausame Krieg keine
Revolution sondern ein Kampf um die
Vorherrschaft und Macht im Reich der
Im Namen der Religion geführt wurde

Die Amerikaner errangen relativ friedlich
Ihre Freiheit aufgrund sozialer Stabilität
Im Land die gewahrt wurde was aber den
Grund vieler Revolutionen damit erledigt

In den USA geschah dies auf Kosten der
Afroamerikanischen Bevölkerung denen
Keine gleichen Rechte zugestanden wurden
Was die Freiheit als solche schon relativiert

Der gewaltsame Umsturz was gerade die
Revolution kennzeichnet führte immer zu
Weniger Freiheit oder tat es auf Kosten
Eines Teils der Bevölkerung im Lande

Ob Freiheit also jemals revolutionär
Errungen werden kann scheint fraglich
Weil die Gefahren für die Freiheit infolge
Meist größer waren als der Gewinn daran

Den revolutionärsten Ansatz der Freiheit
Hat Kant in seiner Antwort auf die Frage
Was Aufklärung im Lichte des kategorischen
Imperativ sei gegeben wie den friedlichsten

Es ist die Befreiung des Einzelnen aus
Der selbstverschuldeten Unmündigkeit
Die weiter wirkt als die Gewalt gegen
Als ungerecht empfundene Herrschaft

Wer jedes Gesetz an seinem Gewissen
Misst und diesem befreit und mündig folgt
Hat mehr Freiheit gewonnen als alle
Revolutionäre dieser Welt bis heute

Damit wurde der Einzelne dem erst die
Revolution wieder gleiche Rechte zugestand
Wirklich befreit und nicht einem neuen Diktat
Unterworfen im Sinn des Wortes Freiheit

Die Revolution sollte daher mit viel mehr
Zweifel betrachtet werden um lieber die
Aufklärung als innere Freiheit zu fördern
Die langsamer und evolutionär wirkt

Kleine Fortschritte sind daher politisch
Oft nachhaltiger und weiter wirkend als
Gewaltsame Umstürze mit ihren blutigen
Folgen für viele auch Unbeteiligte

Insofern die Revolution und ihre Berufung
Auf Rousseau's Vision vom Paradies der
Menschheit mehr Schaden anrichtete wäre
Es an der Zeit kleine Kompromisse zu suchen

Es braucht weniger revolutionäre Veränderungen
Als Reformen die aufklärerische Ideale wieder
Den Menschen nahebringen die dann selbst
Ihre große Freiheit besser entdecken können

jens tuengerthal 4.7.2019

Donnerstag, 4. Juli 2019

Seinstemperierung

Wie fühle ich mich
Am wohlsten einfach nur gut
Temperiert immer

Was für Wein besser
Macht Sein angenehmer noch
Bleibt so verlässlich

Keine Schwankungen
Mit geplanter Sicherheit
Statt großem Gefühl

jens tuengerthal 4.7.2019

Apfelkuchentraum

Apfelkuchen schmeckt mir
Einfach traumhaft ganz real
Esse Träume auf

jens tuengerthal 4.7.2019

Freiheitsnegativ

Aus einem Negativ kann
Ein positives Bild wieder
Abgezogen werden um
Etwas schönes zu haben

Freiheit wird für gewöhnlich
Als Fehlen von Zwang noch
Definiert doch was ist sie
Positiv betrachtet für uns

Die Möglichkeit zu wählen
Zwischen verschiedenen
Alternativen kann positiv auch
Als Mehrwert gesehen werden

Freiheit kommt von dem Wort
Frei das ursprünglich alles
Meinte was nahe bei mir ist
Zu meinem Eigentum zählt

Der freie Hals war germanisch
Einer der niemandem gehört
Als sich selbst und als Freier
Einer Gemeinschaft angehört

Der Frieden in der Gemeinschaft
Den sie gegen außen verteidigen
Ist so der Gewinn der Freien stets
Bestünde aber nur relativ zu dieser

Entscheidend ist bei allem der Wille
Die also Handlungsfreiheit nach der
Als frei gilt wer auch seinem Willen
Entsprechend frei zu handeln meint

Ob der Wille nach der Natur frei ist
Könnte insoweit fraglich sein als er
Auch determiniert sein könnte was
Aber an der Annahme nichts ändert

Sofern wir von Freiheit ausgehen
Damit Verantwortung verbinden ist
Der Grad der Bestimmung irrelevant
Für die Möglichkeiten des Willens

Wir sind so frei wie wir es wollen
So bestimmen wir die Grenzen
Möglicher Freiheit mit unserem
Willen eben frei und allein nur

Dieser Wille endlich definiert
Freiheit positiv als dasjenige
Was ich diesem entsprechend
Gestalte und so auch leben will

Zur Freiheit gehört dabei vorab
Die Befreiung des einzelnen aus
Der Unmündigkeit als das Prinzip
Der Aufklärung nach Kant

Ob der Mensch von Natur aus frei
Oder Gefangener seiner Triebe ist
Bedarf keiner Entscheidung wenn
Am Ende der Wille dazu entscheidet

Es bleibt so der menschliche Wille
Als positiver Kern der Freiheit uns
Er gestaltet unsere Welt weiter um
Sie nach unserem Bild zu formen

jens tuengerthal 4.7.2019

Berlinerschönheit

Berlin ist einfach
Wunderschön auch in kleinen
Details betrachtet

jens tuengerthal 4.7.2019

Teegesund

Tee ist sehr gesund
Was dem Geschmack nicht schadet
Ganz im Gegenteil

jens tuengerthal 4.7.2019

Teehaltung

Tee zu trinken ist
Eine Lebenshaltung wie
Ein großer Genuss

jens tuengerthal 4.7.201

Mittwoch, 3. Juli 2019

Loyalitätsfreiheit

Wie frei sind unsere Entscheidungen
Folgen wir allein dem Gewissen oder
Reagieren wir eher automatisch auf
Loyalitäten die dies von uns fordern

Das Beispiel der Polarisierung um
Die zeitweise verhaftete Kapitänin
Rackete zeigte den Zwang der Loyalität
In dem Menschen nur noch reagieren

Beide Seiten argumentierten mit eher
Wenig Verstand aber viel Gefühl dafür
Was juristisch immer irrelevant sein sollte
Aber soziale Automatismen offenbarte

Wer einmal Fußballfans zuhörte wie sie
Die Entscheidungen eines Schiedsrichters
Debattieren sieht solche Automatismen
Der Loyalität beispielhaft funktionieren

Wie frei entscheiden Menschen noch
Die in solche Loyalitäten eingebunden
Ihrer Herde lieber folgen statt der Vernunft
Die sie möglicherweise vereinsamte

Der soziale Zwang zur Loyalität geht
Soweit dass jeder absurde Verdacht
Oder auch eine öffentliche Erniedrigung
Infolge für angemessen gehalten wird

Wo hört das kritische Denken hier auf
Wann beginnt der soziale Zwang alle
Vernunft zu ersetzen und raubt uns so
Die errungene Mündigkeit wieder

Ist wer einer Gemeinschaft angepasst
Also entsprechend der Erwartungen nur
Reagiert je frei gewesen oder noch in der
Selbstverschuldeten Unmündigkeit gefangen

Wie selbstverschuldet ist die überhaupt
Wo wir als soziales Wesen mit Anpassung
An die üblichen Erwartungen auch im Denken
Reagieren statt Widerstand noch zu leisten

Sind wir nach unserer Natur zuerst ein
Soziales Wesen das sich anpasst oder
Frei und widerständig weil wir es sind
Lässt sich dies je so allgemein sagen

Nach Kant schlösse die Loyalität den Mut
Zu eigenständigen Denken aus wobei er
Gewisse Loyalitäten für notwendig hält
Damit die Gesellschaft funktionieren kann

Können und sollten wir diese dringend
Um der Freiheit willen überwinden oder
Sind sie notwendiger Bestandteil unserer
Sozialen Existenz in der Gesellschaft

Auch die in der Demokratie übliche wohl
Auch praktisch nötige Parteilichkeit löst
Konflikte zwischen Loyalität und Freiheit
Aus die das Gesetz garantieren will

So seien die Abgeordneten des Parlaments
Nur ihrem Gewissen unterworfen auch wenn
Sie in den meisten Abstimmungen doch eher
Der Parteilinie natürlich folgen müssen

Die Funktionalität der Parteiendemokratie
Macht diese Loyalität erforderlich warum
Ihre Aufhebung in speziellen Fragen stets
Zu großen Diskussionen um Freiheit führt

Es vertreten viele Mensche eher gläubig
Eine Überzeugung die der ihrer Gruppe
Entspricht statt vernünftig abzuwägen oder
Anschauungen kritisch noch zu prüfen

So können sich völlig unwissenschaftliche
Sichten verbreiten weil es den Loyalitäten
Einer Gruppe entspricht auch wenn sie
Nachweislich einfach unsinnig sind

Beispiele finden sich dazu vom Impfen
Über die Organspende bis zum Klima
Wo sich nur der Gruppe angepasst wird
Statt vernünftig kritisch zu reflektieren

Dies gilt auch für die Sicht auf die Freiheit
Welche für viele nach der Solidarität kommt
Weil es ihnen das miteinander leichter macht
Isolation vielen persönlich eher schwer fällt

Gerade Menschen die von sich behaupten
Völlig frei und unabhängig zu reagieren sind
Häufig noch angepasster an die Ideale ihrer
Jeweiligen sozialen Gruppe ohne Kritik

Die Beschimpfungen im politischen Kontext
Mit der die einen als Faschisten verunglimpft
Von den anderen linksgrünversifft genannt
Werden zeigen die Befreiung vom Verstand

Es gäbe also viel zu tun für die Aufklärung
Wie den kritischen Geist damit Menschen
Wieder zu mehr Mündigkeit finden können
Wenn es denn irgendwer überhaupt wollte

Doch haben sich die meisten längst lieber
Bequem in ihrer solidarischen Gruppe schon
Eingerichtet und verachtet gemeinsam ihre
Feinde die sie für völlig beschränkt halten

Die Urteile derer die durch Loyalitäten selbst
In ihrem Denken gruppenweise beschränkt sind
Über die andere Gruppe offenbaren daher nie
Tatsachen sondern nur den Grad der Loyalität

Sich in polarisierten Zeiten aus allen Diskursen
Heraushalten könnte darum klüger sein führt
Aber die Vernunft nicht zum Sieg auf lange Sicht
Wer nur diese ermahnt wird dennoch selten gehört

Durfte gerade selbst erfahren persönlich diffamiert
Zu werden von den Jüngern der Kapitänin die mich
Für einen Rechten hielt nur weil ich versuchte die
Angelegenheit auch noch kritisch zu betrachten

Solche Erfahrungen macht in sozialen Netzwerken
Jeder Mensch gerade in aufgeregten Zeiten in denen
Sich Menschen ohne Sinn und Verstand solidarisieren
Statt mehr auf ihre Mündigkeit noch zu achten

Habe den Kommentar unter dem sich der Hass
Auf mich als argumentativer Vertreter des Rechts
Kübelweise ergoß lieber gelöscht weil dabei mit
Argumenten nichts mehr zu erreichen war

Spannend aber wäre für die Zukunft wie das
Leben in sozialen Netzwerken überhaupt wie
Mit dieser verstandesbefreiten Solidarität auch
Künftig umzugehen sein könnte mündig zu sein

Vermutlich wollen viele Menschen gar nicht
Mündig werden oder Dinge kritisch betrachten
Sondern sich lieber in Loyalitäten flüchten die
Ohne Nachdenken Gemeinschaft bieten

Wie ein vernünftige Lösung etwa im Fall der
Kapitänin aussehen könnte wurde dazu bereits
Skizziert muss nicht weiter ausgeführt werden
Wichtiger wäre wie die Vernunft zu retten ist

Was könnte die Befreiung aus Unmündigkeit
Für Menschen verlockender wieder machen
Als die angepasste Reaktion entsprechend
Ihrer jeweiligen sozialen Gruppe nur

Sich von Loyalitäten zu befreien die überall
Von uns erwartet werden fällt viel schwerer
Als theoretisch nur kritisch zu denken was
Sich auch bei den Existenzialisten zeigte

Sartre und Beauvoir überwarfen sich mit
Manchen die nicht auf linker Parteilinie
Waren wie etwa auch Camus obwohl ihr
Denken den Ansatz völliger Freiheit trug

In allen Lagern zeigen sich immer mehr
Solche Solidaritäten der Abgrenzung
Die Loyalitäten verstärken aber dafür
Den Verstand massiv beschränken

Die Frage der Zukunft wird darum sein
Wie ist das Bewusstsein für Freiheit
Wie der Geist der Aufklärung zu stärken
Gegen die dominante immer Loyalität

In Freiheit zu leben ist immer unbequem
Wer es wagt muss andere Wege gehen
Als die ausgetretenen Pfade der Loyalität
Was immer zuerst auch einsam macht

Der Gewinn an Autonomie die unser
Leben erst wirklich frei und glücklich
Mache kann sollte es uns wert sein
Auch wenn die Masse der Herde folgt

jens tuengerthal 3.7.2019

Genusskunst

Feines genießen
Können ist die höchste Kunst
Lustvollen Lebens

Was wirklich fein ist
Entscheidet Geschmack allein
Darauf ist Verlass

Sich darin üben
Ist ein Hochgenuss immer
Feiert das Leben

jens tuengerthal 3.7.2019

Teetemperiert

Tee verändert sich
Je nach Temperatur mit
Der getrunken wird

Mancher wird kochend
Blubbernd noch aufgegossen
Grüner aber nie

Bei Hitze werden
Manche eisig genossen
Als dann Kaltaufguss

Wohl temperiert heißt
Sich darauf einlassen was
Der andere braucht

Teetrinken hilft sich
Innerlich einzulassen
Auf nahe Liebste

jens tuengerthal 3.7.2019

Retterfreiheit

Die Kapitänin ist wieder frei
Auf dem Rechtsweg gegen
Den Wunsch des Ministers
Was gut und gerecht scheint

Es wäre falsch gewesen
Carola Rackete allein für das
Versagen der EU auch noch
Zu bestrafen wo sie nur half

Fraglich bleibt ob wir damit
Einer Lösung der Frage näher
Kamen es einfach weiter geht
Oder sich nun etwas ändert

Es braucht eine europäische
Lösung die der Flucht vorbeugt
Das Risiko zu ertrinken mindert
Den Zuzug gerecht regeln kann

Falsch ist einem Land alle Lasten
Aufzubürden statt sie zu verteilen
Während die anderen sich immer
Wieder um Aufnahme bitten lassen

Wenn deutsche Organisationen künftig
Menschen retten sollte die Verantwortung
Entweder europäisch gerecht verteilt werden
Oder dem Retterland Verantwortung geben

Sofern wir die Verantwortung künftig nach
Der Fahne des Schiffes bestimmen würden
Vielleicht manche Kapitäne dem ausweichen
Was nicht Ziel einer Regelung sein kann

Es müssen parallel die Ursachen der Flucht
Wie die gefährlichen Wege bekämpft werden
Dann müssen Kontingente vereinbart werden
Die jeder Staat meint auch leisten zu können

Nur eine gemeinsame Aktion der EU kann
Dabei zu langfristigem Erfolg führen wobei
Eine starke Emotionalisierung wie gerade
Erlebt einen Kompromiss eher verhindert

Es wäre gefährlich die europäische Einheit
Für populistische Spiele mit Volkes Zorn zu
Gefährden weil es keinem der Beteiligten
Nutzen würde ein größerer Schaden wäre

Dieses Risiko sollte sich bewusst machen
Der in die eine oder andere Richtung nun
Maximale Forderungen stellen möchte
Deren Erfüllung nicht durchsetzbar ist

Wer eine Lösung finden will muss auch die
Bürger mitnehmen die Zuwanderung fürchten
Ihre Ängste mindern und zugleich die Rettung
Von Menschen in Not selbstverständlich machen

Keine der extremen Positionen ist durchsetzbar
Es wird gute Kompromisse brauchen die beide
Seiten auch langfristig mittragen um ein Erstarken
Des Populismus dabei dauerhaft zu verhindern

Es muss klar und entschieden der Anspruch
Auf Asyl für Menschen in Not verteidigt werden
Doch müssen wir dazu klaren Grenzen ziehen
Die Sicherheit garantieren und auch Stabilität

Eine solche Lösung ist nur möglich wenn alle
Staaten an einem Strang ziehen und dazu
Eine gemeinsame Politik vertreten warum
Alle Extremisten nun besser schwiegen

Europa kann weder alle die wollen aufnehmen
Noch der erträumte Hafen für jeden sein was
Langfristig ein Ungleichgewicht herstellte
Sondern braucht dazu klare Regelungen

Diese Regelungen könnten garantieren
Dass allen geholfen wird die in Not sind
Für die keine andere Hilfe möglich ist
Dazu bräuchte es Stellen bereits vor Ort

Die Flucht über das Meer sollte minimiert
Keine rettende Alternative künftig sein
Dazu braucht es politische Verträge die
Europa entschlossen aushandeln kann

Entschlossenheit aber braucht endlich
Einigkeit in der Sache also Kompromisse
Die künftig alle gemeinsam tragen können
Werte und Stabilität gemeinsam sichern

Die Verhaftung und nun Freilassung
Der Kapitänin Carola Rackete sollte
Ein Grund sein etwas zu ändern um
Einen gemeinsamen Weg zu finden

Kompromisse sind nur Kompromisse
Werden nie alle zufriedenstellen doch
Sind sie das maximal möglich warum
Wir sie ohne Populismus suchen sollten

Es gäbe dann offizielle Fluchtwege für
Menschen die sich dazu anmeldeten
Weil sie in Not sind wer noch Flucht
Mit dem Boot wagt käme dorthin

Der Fluchtversuch wäre nicht mehr
Lohnend weil er zu gleichen Stelle
Führte die vorher aufgesucht werden
Kann und zum gleichen Ergebnis führt

Es würde damit Flucht nicht völlig
Verhindert werden können aber
Auf ein geringeres Maß reduziert
Die Sache würde sicher geregelt

Dann müsste kein Land länger eine
Invasion oder die Kollaboration mit
Schleppern fürchten Retter wüssten
Wo sie Menschen hinbringen können

Vieles ist vernünftig regelbar und würde
Für die Zukunft die Gefahren mindern
Den Populisten das Wasser abgraben
Weil alles unter Kontrolle wieder wäre

Europa sollte immer ein sicherer Hafen
Für Menschen in Not sein die dafür
Nicht in gefährliche Boote steigen müssen
Sondern sich bei offiziellen Stellen melden

Dies würde dem menschlichen Anspruch
Wie der Angst mancher vor dem Chaos
Künftig gerechter und rettete mehr Menschen
Als bisheriges Nichtstun noch konnte

Es ist unsere Verantwortung diese Welt
Besser und gerechter zu machen auch
Für die Menschen in Angst hier warum
Hoffentlich endlich ein Weg gesucht wird

jens tuengerthal 2.7.2019

Dienstag, 2. Juli 2019

Stralauglück

Welch großes Glück ist
Es Natur zu erleben
Auf der Halbinsel

An ihrer Spitze
Sitzen wenn Trauerweiden
Am Wasser wogen

Wellen schwappen sanft
Gegen das hier Ufer noch
Wenn Boote queren

jens tuengerthal 2.7.2019

Glückswille

Will wieder glücklich
Leben ohne die Zweifel
Täglicher Leiden

Der Wille beherrscht
Alles was wirklich frei ist
Was bin ich also

Unfrei gefangen
Untertan der Gefühle
Darum unglücklich

jens tuengerthal 2.7.2019

Lebensglück

Glück meines Lebens
War eine große Liebe
Hab ich verloren

Bleiben die Freiheit
Wie einige Bücher noch
Als netter Ersatz

So ist das Leben
Frage lieber nicht weiter
Würde sonst traurig

jens tuengerthal 2.7.2019

Freiheitskälte

Braucht Freiheit Kälte
Gefühle zu beherrschen
Die stärker als sie

jens tuengerthal 2.7.2019

Selbstermächtigung

Frei entscheide ich
Über meine Gedanken
Wie werde ich es

Vernunft weiß alles
Intuition lenkt sicher
Gefühl ist stärker

Liebe oder Angst
Beherrschen mich ungefragt
Besiegte sie gern

jens tuengerthal 2.7.2019

Lichtenberglichtung

Georg Christoph Lichtenberg zum 277. Geburtstag

Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen.

Dass die Philosophie eine Frau ist, merkt man daran, dass sie gewöhnlich an den Haaren herbeigezogen ist.

Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung.

Es gibt Leute, die glauben, alles wäre vernünftig, was man mit einem ernsthaften Gesicht tut.

Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn andre ihn begehen.

Vom Wahrsagen läßt sich wohl leben, aber nicht vom Wahrheit sagen.

Dass in den Kirchen gepredigt wird, macht deswegen die Blitzableiter auf ihnen nicht unnötig.

Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.

Seltsam, dass die Menschen so gern für ihre Religion fechten und so ungern nach ihren Vorschriften leben.

Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche

[Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher]

Lichtenberg der heute 277. Geburtstag hat
Ist einer der großen Geister der Aufklärung
Dessen Geist durch seine Aphorismen bis
Heute Menschen zum nachdenken bringt

Die Vita des großen Forschers der
Zeitlebens unter einem Buckel litt der
Ihm das Atmen erschwerte aber ihn
Dafür empfindsam machte ist bekannt

Er war nicht nur ein großer Forscher
Sondern auch ein unkonventionell
Liebender Mann dessen Geist vieles
Spiegelte in seinen Sudelbüchern

Dass wer einem Engel nur auf die
Flügel schaut eine Gans mit nach
Hause bringen könnte berührt sehr
Nachhaltig noch im eigenen Echo

Die freche Freiheit die auch zugleich
Die Philosophie eine Frau nennt weil
Sie an den Haaren herbeigezogen ist
Zeigt seine Erfahrung auch als Mann

Der Blick auf die armen Eingeborenen
Amerikaner die Kolumbus entdeckten
Zeugt vom kritischen Geist der Aufklärung
Die auch sozial Freiheit noch reflektiert

Zugleich stellt er spöttisch die Vernunft
Als Göttin der Aufklärung infrage wenn
Er das bloß ernsthafte Gesicht dabei
Als eine hohle Fassade entpuppt

Unsere Eitelkeit die doch zu gerne über
Die Fehler anderer spottet aber den Dorn
Im eigenen Auge nicht wahrnehmen zeigt
Den aufklärerisch befreiten Geist Lichtenbergs

Aufklärerisch spöttisch und selbstironisch
Bemerkt er dass sich vom Wahrsagen wohl
Leben lässt aber nicht von der Wahrheit was
Im doppelten Sinne aktuell uns noch ist

Wie wenig Gebete in den Kirchen einen
Blitzableiter auf dem Dach überflüssig machen
Zeigt den Naturwissenschaftler der die Religion
Als einfach nur Tradition trotz Natur betrachtet

Wie weise ist der Satz gerade heute wieder
Dass Leute die nie Zeit haben am wenigsten
Meist tun und sich nur auf ihre Wichtigkeit gern
Konzentrieren als hervorragende Personen

Wie weit die Moral und die Sitten derer die
Gern für die der Religion fechten voneinander
Oft liegen zeugt nicht nur von viel Erfahrung
Offenbart auch tiefe philosophische Einsicht

Zu fragen ob es immer am Buch liegt wenn
Der Zusammenstoß mit dem Kopf hohl klingt
Verspottet auch all die sich gerne mit Büchern
Scheinbar geistigen Menschen ohne Vernunft

Er belächelt die Menschheit und tut es doch als
Mensch liebevoll bei allem Spott der immer auch
Den klaren Geist der Aufklärung hochhält deren
Kluger Kopf er in Deutschland lange auch war

Die kurzen Aphorismen deren Tradition er mit
Seinen Sudelbüchern in Deutschland begründete
Öffnen den Geist der Aufklärung für ein breites
Publikum das die Philosophie oft überforderte

Dabei sind viele seiner Gedanken so wunderbar
Doppelsinnig wie um die Ecke gedacht dass auch
Die wiederholte Lektüre immer wieder lohnt um
Sich darin neu wieder zu entdecken mit allen Fehlern

Lichtenberg der Naturwissenschaftler war ein wirklich
Freier Geist der sich mit den Großen seiner Zeit
Von Goethe bis Kant auch brieflich auseinandersetzte
Dabei aber den Alltag noch mit scharfem Auge sah

Wie treffend zeigt er uns die kleinen Schwächen die
Unser Wesen in seiner ganzen Eitelkeit offenbaren
Den leeren Hohlraum hinter glänzenden Fassaden
Scheinbar unsterblicher Schönheit macht er sichtbar

So leistet der auch Physiker aus Göttingen bis heute
Wichtige geistige Arbeit im Sinne der Aufklärung
Manchem wäre zu raten ihn mehr noch zu lesen
Um geistig etwas lichter danach leben zu können

jens tuengerthal 1.7.2019

Montag, 1. Juli 2019

Vernunftglaube

Glaube ich nur an die Vernunft
Wie andere an Götter oder ihr
Schicksal was mächtiger als sie sei
Wie Gläubige gern argumentieren

Die Vernunft ist kein Glaube
Sie sucht den Beweis mit eben
Vernünftigen Argumenten die
Der Logik zugänglich sind

So ist die Vernunft ein System
Der Erkenntnis der Welt nicht
Eine Glaubensform weil ihr der
Ansatz des Glaubens schon fehlt

Beweis und Gegenbeweis sind
Die Mittel der Vernunft die sich
Ihrem Wesen nach hinterfragt
Was keine bequeme Haltung ist

Wohlgefühl und Sicherheit gibt
Der Glaube mit seinen festen
Überzeugungen über alles der
Manchen Erleuchtung verspricht

Wer der Vernunft folgt kann nie
Höhere Wahrheit erlangen oder
Mehr als momentan wahre Aussagen
Bis zum Beweis des Gegenteils

Weil die Vernunft keine Wahrheit
Verkündet sondern nur ein Mittel
Der Erkenntnis ist kann sie nie ein
Glaube sein der solche stets sucht

Die Vernunft ist allein das Mittel
Der Aufklärung um uns mit dem
Verstand aus der Unmündigkeit
Vollständig zu befreien endlich

Der Gewinn der ewigen Zweifel
Ist die große Freiheit die erlangt
Wer den Mut hat vernünftig zu
Denken was an obiges anschließt

Die Vernunft verkündet mir nichts
Weiß nichts besser und kann nur
Relativ wahre Aussagen bis zum
Beweis des Gegenteils treffen

Damit hat wer der Vernunft folgt
Weniger als der Gläubige der
Höheren letzten Wahrheiten sich
Beglückt gegenüber sehen kann

Der große Gewinn der Vernunft
Die Mündigkeit durch freies Denken
Hat den hohen Preis ewiger Zweifel
Den freiwillig gern zahlt wer ihr folgt

jens tuengerthal 1.7.2019

Seinssubjekte

Sind wir objektiv wirklich da oder
Meinen wir nur zu sein weil wir
Unser Empfinden objektivieren
Wie wirklich ist diese Wirklichkeit

Gibt es eine objektive Sicht auf
Das was wir Sein nennen oder
Bleibt alles dem Wesen nach stets
Logisch subjektiv weil wir es sind

Ob wir erst wissen dass wir sind
Weil wir denken wie es Descartes
In seinem cogito ergo sum sagte
Scheint mir bereits relativ fraglich

Diese subjektivierte Sicht könnte
Unvernünftig bereits sein weil sie
Sein allein aus der Erfahrung noch
Begründet statt es an sich zu tun

Unser Sein können wir auch im
Gefühl erfahren und tun dies oft
Wesentlich intensiver sogar noch
Wir sind also auch weil wir fühlen

Die subjektive Sicht begründet auch
Nichts sondern beschreibt nur ein
Empfinden ohne vernünftigen Beweis
Der Voraussetzung logischer Aussagen

Wer die subjektive Seite vertritt nutzt
Zum Beleg Argumente die seine Sicht
Ihrem Wesen nach schon widerlegen
Bemüht sich also vernünftig zu sein

So überlistet unsere Natur die Sicht
Der reinen Subjektivität mir ihrem
Wesen was stets noch Beweise sucht
Warum diese Sicht richtiger sei

Die Vernunft ist Teil unseres Wesens
Eine logisch beweisbare Form zu Denken
Sie sucht nach objektivierbaren Beweisen
Relativ wahre Aussagen dann zu treffen

Wir wollen wissen wie die Dinge sind
Aus dieser Erkenntnis folgern wir die
Grundlagen unseres Weltbildes was
Zur Handlungsleitung uns dann wird

Dies liegt in unserer Natur die Vernunft
Nur ihrem Wesen nach mit Mitteln die
So objektivierbar wie möglich sind zu
Beschreiben versucht um zu verstehen

All dies beschränkt sich auf den uns
Gerade zugänglichen Horizont an Wissen
Die Möglichkeiten es anzuwenden aber
Gibt in diesem Rahmen relative Objektivität

Es mag die Objektivität beschränkt sein
Doch ist sie wesentlich weiter als die
Behauptung reiner Subjektivität die den
Beweis für sich auch vernünftig sucht

Warum sollte ich also eine engere Sicht
Für mich wählen wenn eine weitere mir
Bessere Möglichkeiten der Erkenntnis gibt
Auch wenn ich weiß sie sind beschränkt

Die immer Beschränkung unseres Wissens
Wie aller Erkenntnis hindert uns dennoch
Nicht daran nach neuer weiterer zu streben
Aufklärung über das Sein logisch zu suchen

Wir mögen immer Subjekte bleiben auch
In unserer Betrachtung der Welt doch wir
Können versuchen diese Grenzen wieder
Zu überschreiten um freier zu werden

Wo ich es wage über mich hinaus zu
Schauen kann ich mehr erkennen was
Den Horizont der eigenen Erkenntnis
Weitet diese auf neue Art überprüft

Es kann also dahinstehen ob wir nur
Subjektiv alles erkennen können da
Die Fähigkeit darüber hinaus zu denken
Zumindest den Horizont uns erweitert

Ob ich objektiv wirklich da bin ist egal
Solange ich über mich hinaus denken
Kann gibt es dies für alle die es können
Und wissenschaftliche Methoden nutzen

Die Annahme es sei wie es mir scheint
Ist die Basis von Freiheit und Willen die
Das Glück des Subjekts entscheidend
Bestimmen was für die Annahme spricht

Wo mir die Hinzunahme eines weiteren
Horizonts den wir für objektivierbar halten
Dabei vertiefte Erkenntnisse ermöglicht
Gibt es keinen Grund sich zu beschränken

Was wir können sollen und werden wir tun
Unsere Natur strebt nach Erkenntnis dabei
Dafür Wege zu finden scheint vernünftig
Es spricht also alles dafür dass alles so ist

jens tuengerthal 1.7.2019

Heiligenanbetung

Kapitänin Carola wird zur
Neuen Heiligen emotional
Hoch erhitzter Deutscher
Außer sie denken national

Es wird sich moralisch mit
Lügen ohne Vernunft noch
Beschossen statt kritisch
In Ruhe noch nachzudenken

Sie wurde nicht verhaftet weil
Sie Menschen rettet sondern
Weil sie bewusst Recht brach
Was wohl kein Land tolerierte

Die Menschen an Bord waren
Bereits gerettet und also nicht
In aktueller Seenot mehr auch
Wenn es gern verkürzt wird

Die italienische Weigerung noch
Menschen aufzunehmen könnte
Illegal sein das ergäbe ein Prozess
Der Zeit und Ruhe erstmal braucht

Kann es legal in Europa sein dass
Eine deutsche Kapitänin Menschen
Professionell rettet aber dann einfach
In Italien abliefert ohne Konsequenz

Wer solte dafür langfristig Verantwortung
Übernehmen und wer trägt die Kosten
Was heißt Solidarität in Europa wirklich
Wie könnte eine echte Lösung aussehen

Was im Augenblick geschieht ist dagegen
Populistische Hetze mit der beide Seiten
Sich einerseits verteufeln andererseits
Ihre Opfer zu Heiligen stilisieren

Es bräuchte dringend mehr Vernunft
Für eine ausgewogene Lösung die
Langfristig mehr Perspektiven bietet
Als die Anbetung nicht realer Heiliger

So gesehen ist der anstehende Prozess
Der alle zu einer Pause zwingt in der sie
Nachdenken können wohl das beste was
Eine aufgeheizte Situation abkühlen kann

Ob und wer gerechtfertigt handelte dabei
Wie sich gute Absichten auswirken welche
Folgen ein Rechtsbruch hat wird sich so
Am vernünftigsten klären lassen

Die Anbetung der heiligen Carola ist
So falsch wie ihre Verteufelung als
Helferin der Schlepper und es ist gut
Ein Gericht darüber urteilen zu lassen

Das braucht Zeit und nimmt Hysterie
Aus der aufgeheizten Angelegenheit
Der es vor allem an Vernunft mangelte
Warum nun alle besser wohl schwiegen

jens tuengerthal 1.7.2019

Tiefschlaf

Langer tiefer Schlaf
Erweckt zu neuem Leben
Nichtstun zeigt Wirkung

Gegen die Hohlheit
Äußerer Welt hilft Tiefe
Uns in innerer

Manches im Leben
Wirkt scheinbar dialektisch
Anderes ist bloß

jens tuengerthal 1.7.2019