Sonntag, 10. April 2016
Frauenliebe 044
Ist der Sex mit Müttern ein anderer, sind sie entspannter oder gestresster und wissen sie eher worauf es ankommmt?
Die erste Liaison mit einer Mutter begann ich etwas über der Hälfte der neunziger, als ich also auch schon die Mitte zwanzig überschritten hatte. Sie war an meiner Schule gewesen, hatte vier Jahre vor mir Abitur gemacht, was bei meinen zahlreichen Ehrenrunden noch nichts heißt, aber war auch, meine ich, mindestens zwei Jahre älter als ich.
Damals als sie 1988 Abitur machte, hatten wir schon ein wenig geflirtet, doch hatte ich da gerade frisch meine Freundin, die an einer anderen Schule Abitur machte und so hielt sich mein Interesse noch in überschaubaren Grenzen.
Eigentlich war sie auch gar nicht mein Typ, den ich ja bekanntlich nicht habe, aber hier dennoch erwähne, weil es so gut passt. Sie hatte mich zusammen mit ihrer Freundin eingeladen, die ich schon damals toll fand mit ihren kurzen blonden Haaren und ihrem etwas männlichen Auftreten bei einer gleichzeitig teilweise sehr weiblichen und dennoch sportlichen Figur. Sie waren damals beide Schwimmerinnen.
Diese Freundin gefiel mir sehr gut und da ich gerade eine Beziehung hinter mir und noch keine neue begonnen hatte, auf der Suche war, streckte ich die Fühler aus. Was die Blonde auch mit Leidenschaft beantwortete, während ihre Freundin, die meine Geliebte wurde und eine sehr gute Freundin später, mich noch gar nicht so sehr interessierte, weil jene Blonde etwas hatte, was wohl Männer häufiger fasziniert, worauf ihre Freundin schon etwas genervt reagierte, wie sie mir, als wir irgendwann alleine waren, erzählte.
Es war eine oberflächlich, triebhafte Reaktion, die mich an der Freundin anzog, mit der ich wohl keine geistigen Welten geteilt hätte und auch sonst weniger gemeinsam hatte, als mit meiner späteren Geliebten - dennoch sprang mein Schwanz auf sie an, auch wenn mir alle Vernunft sagte, nimm lieber die andere, ganz abgesehen davon, dass ich meines Wissens nie die Wahl hatte, die eine oder andere zu nehmen.
Dennoch ist es erstaunlich, wie triebgesteuert wir funktionieren, wobei ich vom wir nichts weiß, es nur bei mir feststelle und mich frage, ob das normal oder eher krank ist. Warum will ich dem Trieb folgend Frauen, denen meine Vernunft völlig widerspricht?
Ist es Liebe, wenn beides sich im Einklang befindet?
Braucht die Liebe weder das eine noch das andere, weil sie einfach ist, wenn sie ist?
Liebe war es bei uns wohl nicht, Lust auf jeden Fall, auch wenn es mir noch etwas fremd war, mit einer Mutter ins Bett zu gehen, so gesehen war es mein erstes mal und fühlte sich auch so an, ein wenig mit der Wirklichkeit fremdelnd, deren Folgen ich noch nicht abschätzen konnte.
Es begann noch in der Küche, wo wir zuvor lange gesessen hatten - knutschend, sich auf dem Boden wälzend und beginnend, sich zu entkleiden. Immer war dabei der Gedanke präsent, wie war es wohl mit einer Mutter, würde sie mich als Ersatzvater haben wollen, suchte nicht jede Mutter einen Vater oder Mann?
Wieviel Anmaßung allein in dieser Annahme steckt und wieviel männliche Angst brauche ich nicht weiter zu erläutern - es war ja auch das erste mal. Blieb beim Sex ein wenig Beobachter, wie fühlte es sich an, spürte ich sie überhaupt noch oder war sie so geweitet, dass ich nichts mehr fühlte - was unsinnig als Annahme ist und bloß medizinische Theorie oder Herrengespräche weitergab.
Ob es also eher die Psyche war oder tatsächlich ihr durch die Geburt geweiteter Schoß, weiß ich heute nicht mehr zu sagen, doch denke ich, der erste Punkt in meiner Aufregung überwog, denn bestimmt und natürlich wird sie Rückbildungsgymnastik gemacht haben, zieht sich nach Jahren das Gewebe von allein zusammen. Jedenfalls meinte ich, vorne nicht viel zu fühlen, was Grund genug gab, sie zu fragen, ob ich auch am anderen Eingang probieren dürfte, was sie völlig entspannt gestattete. Manchmal werden mehr Details indiskret und nehmen einer Geschichte den Zauber, den unsere Verbindung von lange fortdauernder Zuneigung und Freundschaft nicht verdient.
Besuchte sie noch häufiger in den folgenden Monaten - irgendwann verwandelte sich die Liaison in eine Freundschaft und wir beide hatten andere Geliebte und redeten sehr offen darüber. Zuvor noch hatte ich ihrer Tochter die Kleine Hexe geschenkt, vorgelesen und festgestellt, wie schön das sein kann, meine Angst vor den Müttern verloren und diese immer mehr schätzen gelernt, die lange meine beste Freundin wurde und mit der ich immer reden konnte und die mir von ihren Sorgen so erzählte, wie ich von meinen Lieben und Verzweiflungen, die mir half als mich jene, die mich an meinem 30. Wortlos verließ, fast zum Stalker gemacht hätte, aus lauter Verzweiflung an der Wortlosigkeit und die mir beim Ankommen in Berlin half, über die ich meinen ungarischen Freund kennenlernte, mit dem ich auch mindestens eine Frau geteilt habe.
Dann war da noch ihre Freundin, die ich noch einige male bei ihr sah, der ich aber nie wirklich nah kam, die mich aus mir unerfindlichen Gründen immer wahnsinnig reizte, mit der ich aber nie mehr versuchte und ich weiß nicht, ob das daran lag, weil ich mir nicht zutraute, diese auch zwei Jahre ältere Frau für mich gewinnen zu können oder ich dem Reiz zum Trotz doch noch vernünftig genug war, mir zu denken, manche Dinge können auch ein schöner sinnlicher Traum bleiben, der erfüllt womöglich eine Enttäuschung wäre, weil wir vermutlich das mir wichtigste nie teilten. Weiß es nicht und werde es vermutlich nie erfahren, weil ich keinen Grund sehe, mich darum zu bemühen, noch auf eine Chance hoffte und so wabert noch ein Schwarm aus Schulzeiten in mir, der sich den fünzig langsam nähert und ich denke mehr der Worte ist es an dieser Stelle auch nicht wert.
Die nächsten beiden Mütter waren die blonde Bäckerinn und die rothaarige Mutter meiner eigenen Tochter über die ich bereits eingehend an anderer Stelle geschrieben habe, was auch für meine nächsten acht mütterlichen Liebhaberinnen gilt, warum ich lieber darüber schweige, da ich die Leser nicht mit Wiederholungen langweilen möchte, wähend ich tief in meiner Erinnerung krame, ob es noch etwas gibt, was meine Mütter-Geliebten verband, außer dass sie Kinder hatten. Ob dieses Element eine nochmalige Erwähnung als neue Betrachtung begründen könnte oder es beim Sex, wenn es soweit ist, keine Rolle mehr spielt, dass sie ihn zuvor schon mit Folgen hatten.
Meine Angst vor Müttern als Geliebte hatte ich spätestens verloren, als ich selbst Vater wurde und merkte, dass auch eine Schwangerschaft nicht am Sex hindern muss und der Sex sich danach nur insoweit ändert, als das du auch an dein Kind davor und manchmal dabei denkst, in der Hoffnung, es möge nun nicht ausgerechnet jetzt aufwachen.
Vermutlich ist es normal, dass sich ab einem gewissen Alter die Zahl der mütterlichen Liebhaberinnen häuft, weil Frauen in einem bestimmten Alter Kinder bekommen und sich zum Sex häufig ähnliche Altersgruppen zusammenfinden - schriebe ich dazu ewig weiter, erreichte ich sicher irgendwann eine Zeit, in der es keine Rolle mehr spielt.
Die nächste Geliebte, die auch Mutter war, lernte ich über Facebook kennen. Sie was Ost-Berlinerin ursprünglich, einige Zeit mit einem Ägypter verheiratet gewesen und auch als DDR Kind ohne Religion aufgewachsen zu dessen Aberglaube konvertiert, hatte in einer ägyptischen Großstadt gelebt, bis sie feststellte die Bedingungen dort waren doch nicht, was sie ihr Leben lang ertragen wollte und wieder zurückkehrte.
Die gelernte Krankenschwester arbeitete inzwischen im Hintergrund des Filmbusiness, was gut zu ihr passte. Sie liebte Filme und hatte einen Faible für Kitsch neben einem sonst künstlerisch ausgewählt gutem Geschmack. In den Extremen blühte sie auf, was mir etwas fremd immer blieb.
Wir trafen uns das erste mal im Café und landeten wenig später im quietschenden Bett meiner Übergangswohnung. Sie hatte eine schöne, weibliche Figur zu ihren schwarzen Locken, viele Tabuzonen und konnte beim Sex nicht kommen, machte den Sex nur mit und wollte mir erzählen, dies sei für Frau normal, entsprechend bemühte ich, der ich auf den Höhepunkt der Frauen körperlich eingestellt war, mehr im Kopf um einen Orgasmus und die Befriedigung hielt sich in Grenzen.
Es gibt einige dieser Frauen, die beim vaginalen Verkehr wenig oder nichts empfinden, zumindest keinen Höhepunkt erreichen. Leider finden sich diese meist einfach damit ab und sind für andere Experimente nicht sehr offen, weil Sex miteinander für sie höchstens streichelnd je zum Höhepunkt führt und alles mehr ihnen uninteressant erscheint. Zugegeben machen diese Frauen mich ziemlich impotent, weil ich beim Sex mit ihnen immer das Gefühl habe, nur etwas in ihnen zu erledigen, was sie nicht sonderlich berührt.
Habe zu dieser Theorie bei meiner zweiten Verlobten und der Geliebten mit den drei Söhnen ausführlich geschrieben und möchte mich nicht wiederholen. Hier war es das gleiche und so bemühte ich mich noch ein wenig, um ihre Lust, als ich aber bemerkte, sie nie erreichen zu können, jedenfalls nicht mit meinem Schwanz in ihr, gab ich es auf.
Sie war eine spannende Frau, abgesehen von ihrer etwas extremen Neigung zum Kitsch, gefiel sie mir in vieler Hinsicht, auch wenn wir vermutlich nie wirklich zusammen passten. Sie fiel in die Phase als sich meine vermeintlich große Liebe sich kurz nach meinem vierzigsten von mir getrennt hatte. Da war ich weder frei noch reif für eine neue Beziehung, noch konnte ich sie so würdigen, wie sie es fraglos verdiente.
Dass wir, aus meiner Sicht, keinen Sex hatten, spielte dabei auch eine Rolle aber weniger als es nun scheinen mag. Es gibt eben Menschen, bei denen passt es und andere, bei denen das nicht der Fall ist, da ist alle Zärtlichkeit, so ehrlich sie beide meinen, nur bemüht und wird zur nur Staffage eines Versuchs der Annäherung, der logisch scheitert oder im Nichts endet, weil die innige Verbindung fehlt.
Es geht dabei für mich nicht ausschließlich um den Zufall des gemeinsamen Höhepunktes, sondern mehr noch um das bedingungslos hingebungsvolle Gefühl füreinander. Wer es nicht kennt, wird lange darüber reden, ohne sich je berührt zu fühlen, wer es erlebt hat, wird nie mehr ohne wollen und alle anderen Versuche lieber schnell höflich beenden.
So tat ich es, auch wenn sie eine tolle und vielfältig interessierte Frau war, ließ ich es still auslaufen und wir blieben noch ein wenig befreundet, bis es sich irgendwann im Meer der Worte verlor.
Die nächste Mutter war noch verdammt jung, wie ich fand und ein typisches Opfer, das ich zuvor monatelang in Briefen und Telefonaten betreut hatte. Sie war die erste Besucherin in meiner neuen Wohnung am Platz und weihte diese quasi mit mir ein.
Vom Stiefvater missbraucht schon zu Kinderzeiten, immer wieder an Idioten geraten, die sie schlecht behandelten oder schlimmer vergwaltigten, wunderte es mich, wie sie dennoch schon virtuell so viel Lust auf Sex und Zärtlichkeit hatte. Doch nach der virtuellen Bekundung war sie heiß und konnte es gar nicht abwarten, wenn ich auch den Verdacht hatte, dass ihre Sehnsucht nach Zärtlichkeit größer war als diejenige nach Sex, sie nur gewohnt war, körperliche Nähe nur so zu bekommen.
Holte sie am Bahnhof ab und wir fielen uns mit einem langen Kuss in die Arme. Danach zog sie sich erstmal zurück und brauchte ganz viel Zeit, wie sie sagte und da ich das ahnte, aber keine Vorstellung von ihrem Zeitgefühl hatte, ließ ich sie. Angekommen bei mir bestaunte die gelernte Bäckereifachverkäuferin mit Hauptschulreife meine Bibliothek mit scheinbar echter Begeisterung.
Weiß nicht, was sie davon verstand, was ihr völlig fremde Welten waren, sie fühlte sich wohl damit und war neugierig und ich bemühte mich liebevoll, mit ihr zu sein, ihr Zeit zu lassen. So lange dauerte das nicht, wie ich es sonst bei den studierten Damen, mit denen ich mich für gewöhnlich umgab, gewohnt war. Kaum waren wir eine halbe Stunde da, zog sie sich um und präsentierte sich mir in eindeutiger Absicht in schöner Wäsche und ich nahm diese Einladung gerne an.
Wir hatten lustvollen, wilden Sex, nicht in allem, anal hätte der Stiefvater immer von ihr verlangt und ihr letzter Freund der Zuhälter sie vergewaltigt, ob ich verstünde - natürlich verstand ich, bemüht, ihr gut zu tun. Sie genoß es sehr, meinte sie hätte zum ersten mal mit einem Mann geschlafen, der sich um ihren Höhepunkt kümmert und mehr über ihren Orgasmus nachdachte als über seinen.
Genoß es auch. Sie war blond, mit mädchenhafter Figur, zartem wohlgeformten Busen, ihre beiden Kinder waren ihr in keiner Weise anzusehen mit ihren 23. Wenn sie nicht redete oder sich politisch äußerte, war es traumhaft und sieunendlich dankbar und ich ahnte, dass, hätte ich ein wenig Geduld, alle Grenzen fallen würden, sie mit mir glücklich genießen könnte.
Dennoch blieben sich unsere Welten fremd, was an Kleinigkeiten sichtbar wurde, wie Äußerungen von ihr, die deutlich machten, wie ungebildet sie war, wie wenig sie wusste und wie voll sie an Vorurteilen war. Schob es auf ihre schreckliche Kindheit und überlegte, ob ich sie durch Bücher und Kultur weit genug bilden könnte, dass wir eine Ebene fänden, denn bemüht darum, war sie deutlich. Doch wir waren nur als Liaison verbaredet, ich konnte meine Unentschlossenheit zu mehr auf mein noch immer verletztes Herz schieben und musste mich nicht weiter vor mir selbst dafür rechtfertigen, warum ich dieses hüsche aber völlig ungebildete Mädchen nicht als Frau mir vorstellen konnte.
Dabei wollte ich doch lange schon und so gern der weiße Ritter sein, der sie rettet, ihr ein Heim bietet und sie glücklich machte,bei dem sie zur Prinzessin erblühte, wenn ihr einer die Chance gab. Gerne wollte ich der sein, ohne zu wissen, ob ich dies könnte oder wohin es uns führte.
Sie hatte übrigens dieses Idealbild vieler Frauen an Schamlippen, fest geschlossen, formschön, nur ein Strich in gut rasierter Umgebung mit aber genug Schamhaar noch, sich daran zu freuen. Diese Form mag für manche ästhetisch vorteilhaft scheinen, weil sie einem falschen Ideal von Weiblichkeit entspricht - es ist in der Realität seltener als viele Frauen, die sich danach sehnen, meinen - sie hat beim Sex aber Nachteile, die wohl nicht bedachte, wer dieses Ideal kürte. So gelangt bei diesen scheinbar geschlossenen Schamlippen, bei denen die äußeren Lippen die inneren noch überragen, mehr Luft beim Sex in die Scheide, die dann dabei oder danach entweicht und dies mit den Geräuschen tut, die Luft so macht, wenn sie dem Körper am unteren Ende entweicht, was die erotische Stimmung dabei nur bedingt erhöht.
Sehe das entspannt, habe genug Jahre im Krankenhaus gearbeitet, als dass mich noch eine Äußerung des menschlichen Körpers erschrecken könnte, peinlich ist es den Beteiligten dabei meist doch irgendwie und was nützt alle Entspannung, wenn die erotische Stimmung im peinlich verschämten Lachen untergeht und es nur noch zum Vollzug wird?
Manche überspielen diese Peinlichkeit, andere ignorieren sie, was nichts am grundsätzlichen Vorhandensein ändert. Am konnstruktivsten scheint dagegen, offen lachend damit umzugehen, um der Spannung Raum zu geben, sich im Lachen zu entladen und damit die Erotik nicht hinter Lügen nur existiert, sondern ganz natürlich ist.
Vorliegend ignorierten wir, ich, um sie nicht peinlich zu berühren, sie, weil sie nicht wusste, was sie dazu sagen sollte - irgendeinen Spruch hatte ich noch dazu auf Lager, der uns zumindest lachen ließ, was neuer Spannung Raum gab, aber nichts am Verlust der Erotik änderte, die noch zu Ende gebracht wurde in diesem Moment.
Die nächsten male wurden entspannter und wir fühlten uns beide damit wohl, sie kam in voller Kraft der Jugend immer wieder, ich gefühlt oft genug und so trennten wir uns zufrieden wieder.
Über die Jahre, in denen sie noch manches zu Leiden hatte, Zusammenbrüche erlitt, ihre Kinder verlor, die eine Pflegschaft bekamen und ähnliches mehr, versuchte ich mich immer wieder auch zumindest telefonisch, um sie zu kümmern, die inzwischen als Schauspielerin, oder sagen wir es eine Nummer bescheidener, als Darstellerin beim Film Erfolg und Glück suchte und von großer Liebe zu Liebe pilgerte, immer für immer.
Irgendwann las ich dann in einem sozialen Netzwerk Bemerkungen von ihr, die sie im gegen Muslime hetzenden Mob zeigte, der seinen Hass verbreitete, als sei Rassismus aus Angst normal und weit verbreitet. Es zeigte sich das ganze Grauen, das droht, wenn sich mangelnde Bildung mit Angst zu Hass verbindet, jenes das muss doch auch mal gesagt werden und wer schützt die Frauen von Köln vor den Perversen, das die Basis der Intoleranz und Dummheit ist.
Kommmentierte dieses Rassismus scharf und forderte sie auf, solche Dummheiten zu löschen. Vermute inzwischen, dass sie eher mich löschte, bevor sie nachzudenken begann und sich lieber als blondes Mädchen in der Nazi-Schleife bequem macht, gegen vergewaltigende Asylanten hetzt, dabei könnte sie aus eigener Erfahrung wissen, dass die Täter eher aus der Familie als aus dem Ausland kommen, Mißbrauch in Deutschland so zuhause ist, wie in jedem anderen Land der Welt. Fragte mich, warum sie es nicht reflektierte, nicht an das dachte, was ihr geschah und vorsichtiger wäre, aber ich fürchte schon dieser Anspruch könnte sie deutlich übersteigen und so verschwinden manche echolos im Lauf der Geschichte, ob das schade ist, frage ich hier nicht, sondern betrachte es und warte ab, was noch kommt. So verliert sich manche Geschichte mit der Zeit, wenn Menschen sich in ihren Grenzen offenbaren.
Die zwei folgenden Mütter beschrieb ich nun schon ausführlich in den Ehefrauen warum ich gleich zur Dritten springe, die ich im Museum kennenlernte, auch wenn das nur halb richtig ist, denn eigentlich wurde ich ihr durch eine Freundin vermittelt, die am Geburtstagsfest meiner Eltern Cellos spielte und die mir da ausnehmend gut gefiel, deren Einladung in ihre Badewanne ich nur nicht nachkam, weil ich meinte, es sei eine gute Idee in den Südwesten zu fahren, um eine andere zu treffen, die dann unpässlich wurde.
Auch wenn wir uns beide fühlbar gern näher kennengelernt hätten, vermittelte sie den Kontakt zu ihrer Freundin, weil sie meinte, wir beide könnten uns mögen und wie richtig sie da lag - wir verabredeten uns in der schon an sich sehr sinnlichen Sammlung Scharf-Gerstenberg im Stülerbau gegenüber dem Schloss Charlottenburg, wandelten uns gesprächsweise annährend an den sehr lustvollen Bildern vorbei und irgendwann küssten wir uns dort so leidenschaftlich, dass sie vorschlug, ihre nicht weit gelegene Wohnung zu besuchen, wo wir uns einander voller Lust hingaben.
Sie war mal wieder nicht ganz mein Typ, den ich ja nicht habe, dafür faszinierte mich ihr Geist so sehr, wie mich ihre Nähe elektrisierte und unsere Lust wurde entsprechend schön und leidenschaftlich, wenn auch aus Verhütungsgründen ein wenig gehemmt, fanden wir in vieler Beziehung scheinbar Gefallen aneinander. Mochte ihre schöne Altbauwohnung voller Bücher, schöner Möbel und Bilder und ich mochte den Sex mit ihr.
Beim zweiten mal, kam sie mich besuchen, überraschte mich diesmal, auf den Ausgang der Begengung mehr vorbereitet als beim ersten mal in Strümpfen und schöner Wäsche, was seine Wirkung nicht verfehlte. Nicht allem gegenüber aufgeschlossen, war sie dabei ein wenig verspannt und nahm sich so manche Wege möglichen Genusses, der dadurch am Ende ein wenig beschränkt war, besonders infolge ihrer Sorge, als das Kondom erwartungsgemäß und wie von mir befürchtet im Moment höchster Lust riss.
Machte mir weniger Sorge, wenn es so wäre, würden wir Wege finden, es zusammen schön zu finden, wie ich ihr versicherte, weil ich mir im übrigen sicher war, dass nichts passieren würde. Das einzige was leider passierte war, dass sie an einem sehr schmerzhaften Genitalherpes erkrankte und mir darob schwere Vorwürfe machte, da ich mein Vorleben nicht verschwiegen hatte.
Voll schlechtem Gewissen suchte ich einen Arzt auf und ließ mich untersuchen, doch beruhigte mich dieser bald - es lag nicht an mir, was ich ihr sofort mitteilte, sie mir aber nicht glauben wollte, bis ich ihr anbot, ihr das Untersuchungsergebnis schriftlich schicken zu lassen, worauf sie immer noch wütend etwas ins Stottern geriet und nach anderen Vorhaltungen suchte und ich nochmal mein Bedauern ausdrückte aber beschloss, es sei nun wohl besser, freundlich den Kontakt abzubrechen, da, wenn sie denn einen Schuldigen brauchte und ich das sein sollte, ich sie mit dieser Überzeugung auch alleine lassen könnte.
Erst später erfuhr ich, dass solche Ausbrüche bei Menschen, die diese Veranlagung in sich tragen keiner Infektion bedarf, sondern auch psychosomatisch bedingt sein kann. Das nahm ich an, fragte den Arzt noch einmal, ob ich eine Prophylaxe Behandlung machen sollte, um ja niemanden zu gefährden und verzichtete im übrigen auf den Versuch einer weiteren Annäherung, ließ mich nur nach einem halben Jahr nochmal untersuchen, aus demselben Grund mit dem gleichen Ergebnis. Hatte danach nie wieder dieses Problem weder bei mir noch bei einer meiner Partnerinnen und bin froh, keiner meiner Partnerinnen beim Sex geschadet zu haben, denke inzwischen, wenn es so kommt, wehrt sich, wenn es keine Infektion gibt, wohl der betroffene Körper gegen etwas, was nicht zu ihm passt und dann passt es einfach nicht und es ist müßig, sich darüber weitere Gedanken zu machen.
Nach wieder zwei bereits als Ehefrauen hier beschriebenen, lernte ich die Online Plattform Finya kennen, jenen Garten Eden der Suchenden, in dem sich die Mitglieder einander mit oder ohne Bild aber mit mehr oder weniger genauen Angaben in ihrem Profil als Kandidaten präsentieren, in dem durch Worte, der Kontakt online angebahnt wird, was dem Dichter lag und so datete ich direkt nach meiner Anmeldung drei am ersten Wochenende, nicht ahnend, was mich nun erwarten würde aber offen vielleicht das Glück zu finden, etwas schwindlig noch von der Vielfalt der Schönen, die nach der großen Liebe suchten wie ich.
Habe lange überlegt, ob ich von der virtuellen Suche nach Liebe dort als ein eigenes Kapitel berichten soll und bin dazu noch zu keinem festen Entschluss gekommen, weil es doch über Jahre mein Liebesleben mitbestimmte, die Richtige finden ließ, viele gute und schöne Erinnerungen brachte, aber nichts über die eben völlig verschiedenen Frauen dort aussagt, die sich eben nicht durch die bloße Anwesenheit in einer Onlineplattform beschreiben lassen, warum ich es bis jetzt zumindest vorziehe, andere vergleichbare Eigenschaften zu wählen, um zu beschreiben. Es geht mir ja um die Wesen und mein Gefühl zu ihnen mehr als den Ort der Wahl.
Das Wochenende mit Dreien begann mit einer an einem Freitag. Vorausschauend, auch wenn noch unerfahren auf dieser Plattform, hatte ich mich in einem Café um die Ecke gedatet, wie dort das sich Verabreden zum Zwecke der Beziehungsanbahnung gern genannt wird, was einer gewissen Komik nicht entbehrt. Manchmal braucht es vieler Dates bis zu einem Treffer sollte ich später häufig von meinen Verabredungen hören und konnte es so nicht bestätigen, aber ich war ja auch noch völlig neu, unerfahren und offen für die neue Welt der virtuellen Partnersuche, die noch dazu kostenlos war, was das ganze zu einer leichten Entscheidung ohne großen Erwartungsdruck machte. Mehr möchte ich noch nicht darüber hier schreiben, da es ja eher um die Mütter ging, die ich traf und wie sich dann was ergab.
Sie war blond mit kurzen Haaren, relativ klein und mit einem zauberhaft mitreißenden Lachen. Eine selbstbewusste, starke Frau, die munter quatschte und humorvoll war, gestand, sie hätte schon gefürchtet, es würde ein langweiliger Abend mit diesem Dichter, der so ein wenig intellektuell tat, hätte nicht gewusst, ob wir etwas miteinander anfangen könnten.
Das aber konnten wir besser als geahnt, denn auch ich hatte Zweifel, ob die Frau mit dem sehr theoretischen Beruf der Erbsenzählerin oder schicker gesagt Bilanzbuchhalterin wirklich spannend wäre. Es trennten uns vermutlich Welten in vielem, was aber egal war, sobald wir zusammen saßen, tranken und rauchten, denn mehr als uns trennte, verband uns und wir kamen uns erst plaudernd, dann blödelnd immer näher und sie wich meinen Berührungen nichts aus, bis wir uns irgendwann leidenschaftlich küssten.
Sie hatte soviel Leidenschaft beim küssen, wie sie stark und selbstbewusst war, eine echte Ostberlinerin, die mit ihrer Tochter längst im eigenen Häuschen weit im Süden lebte, wo sie auch groß geworden war, wie ich nebenbei erfuhr. Wir erzählten uns von unseren Versuchen und da ich beim ersten Date noch nicht viel aus dem Netzwerk erzählen konnte, berichtete sie von dort viel lachend zwischen unseren immer leidenschaftlicheren Küssen.
War mir schon relativ sicher, dass wir bald um die Ecke bei mir in der Horizontalen landen würde, aber sie enttäusche mich zumindest da. Nie beim ersten Date ins Bett - da musste ich mich noch gedulden, sie sei eine Frau mit Prinzipien und so versuchte ich sie weiter in dem Café, in dem wir saßen, so weit als möglich an noch verborgenen Orten zu streicheln, um ihre Lust zu wecken, was auch hörbar irgendwie gelang, sie dennoch leider nicht umstimmte, sie war ja eine Frau mit Prinzipien und ich durfte sie nur noch zu ihrem Wagen begleiten. Einem süßen, winzigen Kleinwagen, der damit genau zu ihrem physischen Format passte - ansonsten war sie ja eher eine Riesin an Kraft und Ausstrahlung.
Dort angekommen, im Schatten eines Baumes inmitten der Nacht, knutschten wir noch ein wenig voller Leidenschaft und sie gestattete mir dort an ihren Wagen gelehnt, sogar sie unter ihrem Kleid zu küssen und voller Freude entdeckte ich, was ich nie geahnt hätte - die hellblonde Süße hatte rotgelockte Schamhaare, die ich voller Begeisterung küsste und ich mochte den Geschmack ihrer Mitte, freute mich auf ein Wiedersehen, zu dem sie sich bald melden wollte und mit so ein wenig durch meine Zunge gestillter Lust fuhr sie los - immerhin hatten wir schon die Nummern getauscht und würden uns schon erreichen.
Einmal telefonierten wir noch - sie hat sich dann aber für einen anderen entschieden, der, wie ich erst Jahre später erfuhr, schon lange ihr Liebhaber war, mit dem sie außer im Bett aber nicht sonderlich glücklich war, von dem sie aber auch nicht loskam. Fast fünf Jahre später traf ich mit meinem Vater ihren Bruder und seine russische Frau im besten Restaurant am Platz und wir plauderten durch die Nacht und er meinte, wir ahnten beide noch nichts, ich könnte einer für seine Schwester sein, die noch einen Mann suche und eine tolle, wie er sagte toughe Frau wäre, worin viel Respekt und Bewunderung mitklang. Als er ihr meine Nummer gab und mein Bild zeigte, lachte sie und sagte, den kenn ich schon, wir schrieben uns dann persönlich, ich hatte ihre Nummer nie gelöscht, wollten uns nochmal sehen, obwohl wir vernünftig gedacht beide gewisse Zweifel hatten, ob es wirklich passte - sie eine bodenständige Berlinerin, verantwortlich im Job und erfolgreich, ich der Flaneur und Dichter vom Berg, aber die alte Lust war noch in guter Erinnerung.
Wir schrieben uns liebevoll und mit Humor, hielten noch alles offen und irgendwann ließen wir es offen, wer weiß, ob wir uns zufällig nochmmal über den Weg laufen irgendwann und was uns dann einfällt zu dem beinahe aber dann lieber doch nicht, nach der Leidenschaft einer ungeteilten Nacht.
Am Samstag hatte ich die nächste Verabredung mit einer ebenfalls blonden Kindergärtnerin, auch eine ursprünglich Ostberlinerin, etwas größer als die vom Freitag mit längeren Haaren, trafen wir uns im gleichen Café und nach nettem Plaudern küssten wir uns irgendwann und beschlossen, als wir die Grenzen des öffentlich möglichen schon scharf tangiert hatten, doch lieber den Ort zu wechseln und zu mir zu gehen. Sie hatte keine Bedenken beim ersten mal, wir mochten uns und es fühlte sich gut an.
Ihr Körper war schön, in noch dazu schöner Wäsche verpackt, die ich aber nur kurz genoß, weil wir sehr zügig ganz ausgezogen miteinander im Bett landeten. Der Busen mittelgroß, ohne große Spannung oder besondere Merkmale außer relativ großen, flächigen Brustwarzen, der Schoß zart behaart, die Lippen in dessen Mitte unauffällig und es wurde kurz sehr leidenschaftlich, sie kam einige male, bis ich merkte, dass ich nicht einfach konnte, mir igendwie die Luft wegblieb.
Weil ich das schon von meiner Geliebten mit den Langhaarkatzen kannte, fragte ich sie, ob sie zufällig auch Katzen hätte, was sie leider bestätigte. Sie lebte mit Kind und zwei Langhaarkatzen zusammen und ich reagierte heftig auf diese Rasse, die meine frühere Liebhaberin auch hatte und gab darum den Versuch mit ihr Befriedigung und eine Zukunft zu finden, nach dem leidenschaftlich begonnenen Versuch wieder auf. Sie, mit schlechtem Gewissen, dies bei mir ausgelöst zu haben, befriedigte mich noch hingebungsvoll oral, was ich dann doch genießen konnte.
Ein gelungener Abend, der in einer gemeinsamen Nacht enden sollte und leider inmitten aus gesundheitlichen Gründen von mir unterbrochen werden musste und ich brachte sie noch zu ihrem Wagen und wir verabschiedeten uns mit einem leidenschaftlichen Kuss.
Einige Tage später, war sie mit Freunden um die Ecke in einem anderen Café verabredet, wir trafen uns noch einmal, küssten uns ein wenig, da ich aber wieder eine ähnliche Reaktion zeigte, sahen wir trotz offensichtlich vorhandener Lust aufeinander von weiteren Versuchen des ineinander ab und haben uns seitdem nicht mehr wieder gesehen.
Eine schöne Erinnerung an eine kurze Leidenschaft, in der ich an die natürlichen Grenzen meines Körpers stieß, weniger der Überforderun als der Allergie wegen. Näher kamen wir uns nie mehr.
Am sonnigen Sonntag saß ich im Park und zufällig hatte sich noch ein Date mit einer deutlich jüngeren Frau ergeben, die aber, wenn ihre Angaben stimmten, riesig sein musste. Sie sah mich zuerst und kam auf mich zu und ich war wirklich überrascht von ihrer Größe.
Eine schöne, große, leicht alternative, blonde Frau, die zufällig einen kinderfreien Sonntag hatte, ihr Sohn war bis Montag beim Vater, den sie nutzen wollte und bald saßen wir im Café und plauderten angeregt und mit Leidenschaft.
Sie studierte noch Psychologie, kam irgendwo weit westlich ursprünglich her, war seit langem, wenn nicht schon immer, alleinerziehend und lebte auch im Westen Berlins in einer WG in einer Villa mit wunderschönem Garten, in die sie mich zum Besuch einlud, den ich leider nie wahrnahm.
Natürlich schloss auch sie es beim ersten mal aus, wir wollten uns ja erstmal nur kennenlernen, dann tranken und redeten wir viel, mit Leidenschaft auch über ihr Studienfach, die Elternrolle, ihre Tochter war noch deutlich jünger und nachdem ich mit ihr noch Zigaretten holen war und sie sich eigentlich verabschieden wollte, wurde es doch noch überraschend leidenschaftlich, obwohl sie zunächst nicht mal knutschen wollte.
Wir gingen zu mir und landeten bald im noch warmen Bett und ich fragte mich, ob sie wohl eine so feine Nase hätte, dass sie die Dame vom Vortag riechen könnte, ich es lieber gleich gestehen sollte, denn eigentlich war sie mir sehr sympathisch, fand ich, es passte irgendwie, geistig und überhaupt.
Sie war wirklich groß, fast auf Augenhöhe mit mir und alles war groß an ihr, ihr Busen vom längeren Stillen ein wenig der Schwerkraft folgend doch schön in der Form und schon fast mehr als genug Schamhaare in ihrer Mitte, erinnerte sie mich ein wenig vom Typ und Stil an meine Walküre im Studium und war doch ganz anders, ein ruhiger Feingeist und ich weiß nicht, warum ich mich nicht restlos in sie verliebte, noch unentschieden war.
Völlig entspannt beim Sex und für alles offen, hatte sie aus vielen Gründen auf Kondome bestanden, was meinen Höhepunkt dabei etwas verzögerte aber auf anderen Wegen am Ende doch leidenschaftlich schön machte.
Schlief nicht nur schön mit sondern auch neben ihr und machte uns am nächsten Morgen ein schönes Frühstück. Sie gefiel mir gut und es hätte vielleicht interessant werden können, aber aus mir unerfindlichen Gründen, die vermutlich an dem neuen Netzwerk und seinen mir unerschöpflich scheinenden lagen wie dem noch offenen Date mit der vom Freitag, legte ich mich nicht fest und ließ alles offen, zumal noch einige Dates bevorstanden. Wir schrieben uns noch einige male und manchmal bedauerte ich, den Kontakt nicht vertieft zu haben, wo wir uns doch schon so tief und nah waren, aber irgendwas, war nicht so ganz, wie ich es mir vorstellte und vielleicht wollte ich einfach noch mehr dort ausprobieren, sie hatte ich ja schon ganz gehabt und die Spannung war damit etwas weg.
Vielleicht war doch etwas dran an dieser Theorie, nie beim ersten mal gleich im Bett zu landen, um sich nicht zu verschenken. Hätte sie sich mehr aufgespart, die Spannung steigen lassen, wäre vielleicht mehr und länger daraus etwas geworden. Vielleicht auch ließ ich es offen und wollte noch mehr probieren aus der neuen virtuellen Schatzkiste, weil sie Psychologin wurde - das hatte ich ja gerade erst neuneinhalb Jahre hinter mir und mir eigentlich vorgenommen, es nie wieder mit einer solchen emotional zu probieren. Auch wenn es für diesen absurden Beschluss, den ich einfach anderen Männern in Herrengesprächen nachgequatscht hatte, keine sachlichen Gründe gab, im Gegenteil, immer hatte ich mich mit Psychologinnen gut verstanden, fand sie spannend und geistig wach, großartige Gesprächspartnerinnen, die oft etwas Besonderes in mir sahen, was mich freuen sollte, statt mich furchtsam zu machen.
Eine spannende, alleinerziehende Frau, die in einer Mädels-WG lebte, mir geistig sehr gut gefiel, in ihrer Größe etwas besonderes war und für die ich mich dennoch nicht ganz entscheiden konnte, weil ich mich nicht verliebt hatte, wenn ich es für die erste Nacht doch war, wollte ich nicht nach dem ersten dreifach besetzten Wochenende in diesem Onlineportal schon wieder ankommen und mich auf einen geistig reizvollen Kompromiss einlassen, in den ich nicht verliebt war, auch wenn sonst alles stimmte und es schön zu werden versprach, im geistigen wie im sexuellen.
So machte die virtuelle Vielfalt, die ich online vor mir sah und mit der ich schon vielfältig neue Verabredungen suchte, auch unfrei, sich zu entscheiden, wenn eine kam, bei der es passen könnte und es sollte noch einige Zeit dauern, bis ich das merkte und mich dann einige Monate für einen eigentlich nicht wirklich passenderen Versuch entschied. Doch der Gedanke an die unendliche Vielfalt und die Leichtigkeit neue Wege zu finden, machte es lange verführerischer, weiter zu suchen, als im Ankommmen glücklich zu werden, bis irgendwann der erste Kuss bei der ersten Begegnung nur noch bestätigte, was die Worte schon zu versprechen schienen - aber, was weiß ich schon?
Zumindest wird dieses Kapitel noch deutlich länger als es sonst noch hätte werden müssen.
In der neuen Unfreiheit der Vielfalt traf ich schon am Montag nach dem vollen Wochenende die nächste. Wir trafen uns in einem nicht weit gelegenen Park, von dem aus wir aber doch nicht mal eben zu mir gehen würden, er lag sozusagen zwischen unseren beiden Heimatbezirken. Eine Verabredung so weit von meinem Bett, vermied ich eigentlich lieber, wenn es ging. Diesmal ging es nicht, sie hatte darauf bestanden und sie interessierte mich genug, auch diesen etwas abgelegeneren Ort in Kauf zu nehmen, wo ich doch sonst gerne meine Damen zu mir bestellte und die meisten auch gekommen waren, was vielleicht doppelsinnig sein könnte, was ich aber höflich hier übergehe.
Sie war Krankenschwester, im Osten aufgewachsen, hatte zumindest einen fast erwachsenen Sohn, meine ich, dunkle Haare und ich fand sie sehr patent, ohne mich fürchterlich verliebt zu haben auf den ersten Blick., was ihr scheinbar genauso ging, warum sie bei unserem Abschied am Märchenbrunnen, als ich versuchte ihr zumindest da einen richtigen Kuss zu geben, erschreckt zurück zuckte.
Mochte sie, sie reizte mich irgendwie, vielleicht auch mehr, weil sie sich so verweigerte und etwas schüchtern war, aber sie schien mir auch kompliziert, was zwar ein Reiz sein kann, in diesem Fall aber auch eher ein wenig abschreckte. War mir noch nicht sicher und dachte nach dem etwas ungelenken Abschied und meinem Versuch, ihr einen Kuss aufzudrängen, den sie nicht wollte, dass es das wohl war mit ihr.
Doch wir sahen uns am Ende der Woche wieder. Diesmal kam sie in meinen Kiez, wir trafen uns am Nachmittag schon vor dem Café in dem ich auch die ersten drei Dates hatte und das damals auch noch eine Art Stammcafé von mir war, Sie trug einen kurzen Rock, war dezent geschminkt, wirkte sehr viel weiblicher, nicht so mißtrauisch und wir küssten uns bald wieder, nachdem ich anfangs noch sehr schüchtern gewesen war, also für meine Verhältnisse schüchtern und sie mich noch zu mehr locken musste, weil ich nicht wieder abgewiesen werden wollte.
Irgendwann waren die im Straßencafé noch im Rahmen des Höflichen erreichbaren Orte berührt und wir wechselten, um nicht völlig indezent zu werden lieber den Ort drei Häuser weiter in meinem Hinterhof.
Der Sex mit ihr war schön, eine angenehm wohlige Erinnerung breitet sich beim Gedanken an sie in mir aus. Mehr weiß ich kaum noch im Detail zu berichten. Ich mochte sie, fand sie natürlich schön, nicht der Modeltyp aber eine auf ihre Art schöne Frau mit mittellangen dunklen Haaren, einem scheuen Lachen, schöner Figur mit größerem Busen, die mir genau richtig erschien. Es passte ziemlich viel und ich mochte sie auch auf ihre Art sehr. Das sie religiös war, störte den Atheisten in mir nicht, im Gegenteil wusste ich, ob ich Recht hatte mit meiner Ablehnung aller Götter? Mochte kultivierte Frauen, die sich auch damit reflektiert auseinandersetzten, lieber als solche, die sich darum gar keine Gedanken machten, weil es eben auch ein Teil unserer Kultur ist.
Sie blieb über Nacht bei mir, meine ich, schlief gut neben ihr, es fühlte sich alles richtig an, nur irgendwann erzählte sie mir, dass sie an Depressionen leide, Psychopharmaka nehme, alles kein Problem, sie sei gut eingestellt, sie wollte es nur sagen, ehrlich sein. Allein für diese Erklärung hätte ich mich in sie verlieben können und dachte das auch, aber irgendwie machte mir diese Krankheit, die unsichtbar war, Angst, die Medikamente, welche die Persönlichkeit verändern und ich ließ sie nicht mehr ganz an mich heran, baute eine Schranke auf, damit sie mir nicht zu nahe kam innerlich, auch wenn wir uns äußerlich so nahe wie nur irgend möglich waren.
Später fanden wir uns noch über Facebook wieder, schrieben uns manchmal. Ich konnte es damals nicht, war feige zurückgewichen und sie hat es mir verziehen, auch wenn wir beide irgendwie auf mehr vielleicht gehofft hatten und auch wenn sie sich am Anfang erstmal zurückzog und dann wiederkam.
Eine tolle Frau, die als Schwester und mehr oder weniger alleinerziehend, ihren Weg gegangen war und mit der ich mich sehr wohl fühlte, vor der ich aber Angst hatte, weil ich nicht wusste, ob mich die unsichtbare Krankheit ihres Geistes nicht überforderte. Sie war klug, schön und eigentlich war alles richtig aber vermutlich war ich damals meiner eigenen Depression, die ich nie so nannte, weil sie halt einer meiner extremen Gefühlszustände war, zwischen denen ich schwankte, die mich ausmachten, zwischen Werther und Casanova, alles und nichts. Wünsche ihr sehr, dass sie ihr Glück fand und ich traf wenige mit denen ich mich auf Anhieb so wohl fühlte irgendwie, auch wenn das erste Treffen völlig in die Hose ging und ich schon dabei war, es wieder zu vergessen.
Monate später erst lernte ich im selben Partnernetzwerk wieder mal eine Mutter kennen, die zufällig an einem Abend Zeit hatte, bereit war zu mir zu kommen, weil ich zufällig meine Tochter gerade hatte, was sie gut verstand und so saßen wir, als die Tochteer endlich im längst Sommmer vor dem Café nebenan.
Kurz zuvor hatte meine erste mehrmonatige Beziehung aus dem Netzwerk ein Ende gefunden, weil diejenige erkrankte und sich aus gesundheitlichen Gründen, wenn auch schweren Herzens zurückzog, was ich traurig fand aber auch verstehen konnte und mein Kampf um sie hatte sich in überschaubaren Grenzen gehalten - zu ihr aber später, denn Mutter war die noch nicht gewesen.
Sie war blond, Krankenschwester, spielte mit ihrer Weiblichkeit und irgendwann küssten wir uns und entschlossen uns, trotz der Anwesenheit meiner Tochter, zu mir zu gehen, sie war ja auch Mutter, dachte ich, sie würde damit schon ummgehen können und damals schlief meine Tochter noch wie viele Kinder ungestört wie ein Stein.
Der Sex war leidenschaftlich schön überall, ihr Busen war nicht ganz klein obwohl sie sonst eher der zierliche Typ war, mit schlanker Figur ohne auffällige Besonderheitenn, die mir in Erinnerung blieben, zum Glück nicht ganz nackt rasiert und wir genossen den Sex vielseitig beide ausgiebig. Es passte im Bett ziemlich gut und sie entschloss sich über Nacht zu bleiben, so dass sie am nächsten Tag noch meine Tochter kennenlernte, die sie mochte und witzig fand.
Wir versprachen uns zum Abschied ein baldiges Wiedersehen, das es nie gab, denn wir schreiben und telefonierten zwar noch einige mal, vernetzten uns auch via Facebook, aber sie hatte gleich bemerkt, dass unsere Welten nur bedingt zusammenpassten, sie aus einer anderen Welt kam, dem ländlichen Brandenburg, nicht in meine Familie passte, sowenig wie ich in ihre, was mir einleuchtend erschien und wie sie es verpackte, als quasi Kompliment meiner Abstammung, nahm ich es gerne an, manches mal hätte ich so schnell so vernünftig reagierend mir vieles ersparen können. Eine wunderbare Liebhaberin gehabt in einer heißen Nacht, eine schöne Erinnerung und eine ferne Freundin wieder gewonnen.
Es dauerte dann bis zum nächsten Sommer, bis ich wieder eine neue Mutter traf, die ich diesmal nicht aus dem Partnernetzwerk sondern noch von Facebook kannte, eine Leserin von mir, die auch meine erotischen Texte sehr schätzte, mit der ich, bevor wir uns sahen, schon in Worten alles voller Leidenschaft erlebte. Sie war auch verheiratet aber hatte schon die Scheidung eingereicht, wie sie behauotete und lebte getrennt von ihrem Mann, mit dem sie zwei kleine Kinder in einer schönen alten Stadt im Südwesten der Republik hatte.
Sie war weißblond, mit längeren Haaren, hellblauen Augen und einer üppigen, sehr weiblichen Figur und sie wollte mich für ein langes Wochenende besuchen kommen. Sie wollte Sex und hatte auf diesem Gebiet ein Nachholbedürfnis. Konservativ aufgewachsen, früh in einer christlichen Sekte sehr engagiert, die das ganze Leben bestimmte, von der sie sich aber irgendwann in ihrem Freiheitsdrang abwendete, hatte sie schon als Aktmodell für einen Maler gearbeitet und arbeitete neben ihrer mütterlichen Aufgabe mit Begeisterung als Fotografin für eine Regionalzeitung.
Sie war wirklich so üppig, wie sie mir schon auf den Fotos erschien, wie ich mir eine hellblonde Bayerin vorgestellt hatte. Wir landeten, als sie kam sehr schnell in der Horizontalen und ich hatte gerade noch Zeit ihre schöne Unterwäsche zu bewundern, bevor ich ihren an Reizen reichen Körper ganz auspackte und wir voller Lust ineinander versanken - wir taten es mehrmals hintereinander, ich mochte diesen Typ Frau, sehr weiblich und zugleich auch selbstbewusst, ihren Dialekt fand ich nicht störend sondern zu ihr passend und sexy. So genossen wir einander in vollen Zügen und ich freute mich auf das, was an diesem Wochenende wohl noch käme, hatte mir ein wenig Zeit gelassen, um noch etwas später entdecken zu können und wäre nicht zwischen uns klar gewesen, dass es nur eine Liaison sein sollte, hätten wir nicht zu weit auseinander gewohnt, hätte ich mich wohl in dieses auch Weib verlieben können, auch wenn wir politisch ziemlich konträr waren, einmal dazu sogar ein wenig heftiger stritten, aber immer wieder einen liebevollen Weg fanden dabei übereinander zu lachen und uns respektierten.
Dann kam der Anruf ihres Mannes oder Exmannes, dass irgendwas mit den Kindern nicht stimme, genau erinnere ich es nicht mehr und sie wollte in mütterlicher Panik gleich in der Nacht noch wieder die lange Strecke mit dem Auto zurückfahren. Konnte sie mühsam überreden, doch zumindest die Nacht hier zu schlafen, um erholt wieder zurück zu fahren, sich keiner Gefahr auszusetzen, was sie zwar leugnete, es fiele ihr alles ganz leicht, sie aber schließlich doch überzeugte und so verbrachten wir zumindest eine Nacht, hatten am Morgen noch einmal leidenschaftlichen Sex, frühstückten zusammen und dann brachte ich sie zu ihrem Wagen und sie düste in den Südwesten und ward nicht mehr gesehen.
Ab und zu schrieben wir uns noch im Buch der Gesichter, sie erzählte mir von anderen Liebhabern, bei denen ich das Gefühl hatte, dass diese sie ausnutzten, es aber auch nicht so genau lesen und wissen wollte und so schlief der Kontakt irgendwann ein. Sie war eine wunderbar natürliche, leidenschaftliche Liebhaberin, die nach ihrer sehr frühen Ehe noch auf der Suche war und sich ausprobieren wollte. Das habe ich respektiert, mein Gefühl ausgeschaltet und einfach das mögliche als Leidenschaft genossen, sie aber auch nicht mit verliebten Augen betrachtet, was schade war, weil es zu schnell den Blick auch für anderes öffnet, dennoch bleibt die liebevolle Erinnerung an einen leidenschaftlichen Freitag mit einer Frau auf der Suche nach ihrer Lust im Leben.
Mit der nächsten Mutter verband mich eine lange liebevolle Freundschaft, die eigentlich mehr wollte, aber nie erreichte, warum, was hier zu schreiben ist, sehr kurz ausfällt, auch wenn ich von unserem vielen Schreiben, Telefonieren und langen Gesprächen viel mehr hier stehen könnte, doch das blieb immer freundschaftlich, auch wenn ich mir zwischendurch schon mehr wünschte. Doch, traumatisiert von ihrer zweiten Ehe mit einem Ägypter, in der es auch zu Gewalt kam, kamen wir nicht über einen leidenschaftlichen Kuss einmal hinaus, dabei war sie so klug wie interessant. Eine klassisch gebildete Lehrerin, die aus einer Ostberliner jüdischen Künstlerfamilie stammte, sich sehr mit Lyrik beschäftigte, eine geistig wunderbare Frau war, die ich auf ihre Art liebte, auch wenn ich nie wirklich verliebt in sie war - es hätte gut gepasst, dachte ich, aber es kam nicht dazu und nachdem ich sie noch einmal bei einem Prozess als Freund begleitet hatte und sie danach voller Dankbarkeit war, es aber auch nicht über eine Umarmung und ein Bussi hinausging, habe ich den Versuch mit fortdauernder Bewunderung aufgegeben und schätze sie einfach still als eine wunderbare, kluge Freundin und kann nicht sagen, wie es im Bett miteinander war, weil es nicht geschah, doch manche sind so wertvoll und im Gedächtnis bleibend, dass auch das Nichts viel mehr sein kann als etwas im mal eben nur erwartbaren Vollzug. Vielleicht wäre es ehrlich zu schreiben, dass auch ich ihren wiederholten Einladungen zu sich auswich, da ich meine Reaktion auf ihre Katze fürchtete und nicht das vielleicht mögliche am gerade unmöglichen scheitern lassen wollte und so verneige ich mich auch jetzt noch mit Abstand vor einer wunderbaren Frau, mit der ich gern manch geistiges Glück und mehr geteilt hätte, was uns aufgrund wechselseitiger Unfähigkeit unmöglich blieb und ich weiß nicht mal, ob das gut so war, weil es die ungeschmälerte Wertschätzung fortsetzte, ohne von realen Unpäßlichkeiten enttäuscht zu werden.
Die nächste Mutter war chronologisch eigentlich davor, aber da sie mir jetzt einfiel, passt es schon irgendwie dazwischen, zumal es auch ein Versuch blieb, auch wenn er deutlich konkreter wurde in der geteilten Realität. Hatte sie auch über das ewige Partnernetzwerk kennengelernt, diesen lange unerschöpflichen Quell und es passte in vielerlei Hinsicht ganz wunderbar, sogar unsere Töchter mochten sich und spielten gern miteinander und wir verbrachten einige wunderbare romantische Stunden gemeinsam nackt am See und einige weniger romantische Stunden mehr oder weniger nackt in meinem Bett, weil sie leider an einer Sommergrippe erkrankte und dann doch in ihr Bett noch fuhr, nachdem ich ihr mein Bett für einige Stunden überlassen hatte, schon frustriert genug, dass wieder nichts passieren würde, da sie der Schwächeanfall, der tatsächlich zu einem Infekt mit Fieber bei ihr wurde, in dem Moment ereilte, als ich sie zum ersten mal oral befriedigt hatte und hoch erregt auf die gegenseitige Fortsetzung hoffte. Eigentlich hatte ich ja auch gerade einen anderen weitgehend asexuellen Beziehungsversuch am laufen, der tatsächlich 11 Monate lang halten sollte, aber das ist eine andere Geschichte.
Es gab einiges, was gut passte und vieles, was miteinander wunderschön und romantisch war, vom Picknick im Park bis zu den Ausflügen an den See oder Zeiten mit den Kindern. Hätte mich gerne in sie verliebt, weiß nicht, ob mir das nur nicht gelang, weil sie es auch nicht tat oder wir uns nur einfach nicht verliebten, weil etwas unbenennbares fehlte, was ich einfach mal Leidenschaft nennen würde, auch wenn sogar an der kein Mangel herrschte, wie ein kurzer Zusammenprall am Ende unseres Kontaktes zeigte, der eigentlich auch nur auf einem Mißverständnis beruhte, mir leid tat, aber doch nicht wichtig genug war, als dass ich mich mehrfach wieder um den Kontakt bemüht hätte. Mochte sie sehr, irgendwie passte es auch, aber ich begehrte sie nicht wie wahnsinnig, es gab Dinge, die mich auch abstießen, über die ich lieber nicht weiter nachdenke, um mich weiter an den schönen Erinnerungen zu freuen. Es wäre schön gewesen, sich zu verlieben, vielleicht, aber es gelang uns nicht und irgendwann verlief es sich wieder neben meinem asexuellen elfmonatigen Beziehungsversuch. Außerdem hatte sie gerade eine junge Katze, womit sich alles übrige erledigte, auch wenn ich es zwischendurch anders hoffte.
Der nächste Versuch hatte via Facebook und Skype schon virtuell sehr leidenschaftlich angefangen. Sie hatte keine Scheu und so kannten wir aus unseren sehr weitgehenden Chats unsere Körper schon ziemlich nackt, freuten uns auf den Vollzug der Leidenschaft miteinander, auch wenn es gute Gründe gab, daran zu zweifeln, ob es ernsthaft etwas werden konnte oder würde. Eigentlich hatte ich zu der Zeit eine Liaison mit einer verheirateten Mutter zweier Kinder, die ich auch aus dem Buch der Gesichter kannte, die emotional ungeheuer aufgeladen war und die ich aber nicht ganz haben konnte und so hätte ich mir diesen Versuch auch sparen können, von dem ich schon vorher wusste, dass es in vielerlei Hinsicht nicht passen würde.
Mochte ihren Körper, der nicht schlank und nicht üppig war sondern irgendwas dazwischen und hatte Lust auf sie, auch wenn mich irgendwas von Beginn an abstieß, dass ich nicht benennen konnte, dem ich aber auch nicht folgte, weil ich zumindest der Geilheit folgen wollte, um das mögliche zu genießen.
Beim Sex schien diese Mutter zweier Töchter, die tief im Westen lebte Schalke-Fan war und ich wusste bis ich sie kennenlernte nicht, dass es so etwas real gibt, keine Grenzen oder Schranken zu kennen und war damit der Realität mit der Liebhaberin, die sich mich neben ihrem Mann hielt und die ich eigentlich liebte, theoretisch überlegen. Praktisch war sie das dann auch zumindest in dem einen Punkt, den ich so schätze, ansonsten sprachen wir viel über ihre Vergangenheit, ihre Therapien, ihre Traumata als Mißbrauchsoppfer und anderes schönes mehr, das sie aus voller Überzeugung analytisch bekämpfen wollte, warum sie sich seit zehn Jahren ohne Fortschritt oder Veränderung in Therapie befand, nur gern darüber redete und die Psychoanalyse verteidigte, die ihr Problem so schön verstetigte, gegen das sie soff und rauchte.
Das tat meine Liebhaberin die Buchhändlerin auch aber es war doch etwas ganz anderes dachte ich, diese wollte zumindest eine Dame sein, auch wenn sie ein Arschgeweih tätowiert hatte, für das sie sich schämte, jene hatte diesen Anspruch weder noch wäre der Versuch ohne Absicht sichtbar geworden oder erfolgreich gewesen, auch ohne Arschgeweih. Es gab keinen geistigen Reiz, sie nervte mich mit ihrem meiner Ansicht nach falschen Ansatz der Verstetigung des Problems und sie war mir zu grob, aber was ging es mich an, wie sie ihre Probleme lösen wollte?
Möchte nichts schlechtes schreiben, darum lasse ich es lieber - sie ging, nachdem wir einen schönen Tag miteinander verbracht hatten am Ende eines Streits wutentbrannt zu mir, packte ihre Sachen und ging wieder in mein Stammcafé, wo sie Geschichten über mich erzählte und später mit zwei anderen Herren abzog, einen völlig erfüllten Abend mit diesen hatte, wie ich später von einem erfuhr und ich sehnte mich nach der Liebhaberin, die ich nicht haben durfte, nach dieser kurzen Katastrophe, die etwas peinlich endete, doch Details dazu sollen lieber allen erspart werden. Es gibt Menschen, die einem in der Erinnerung körperlich unangenehm werden und die damit trotz auch schöner Erinnerungen besser schnell wieder vergessen werden.
Es gibt ja Männer die stehen auf Südländerinnen, auf Latinas oder Türkinnen. Zu dieser Gruppe gehöre ich nicht, eher im Gegenteil, auch wenn ich keinen Typ habe, es unter meinen Liebhaberinnen auch einige Perserinnen gab, weil diese einfach wunderbare Frauen waren, endete dies meist so schnell, wie es anfing, es reizte mich nicht wirklich und es schien, als könnte ich, wenn ich schon nicht wirklich sagen könnte, was mein Typ ist, sagen, was dieser nicht ist. Doch wie immer gibt es keine Regel ohne Ausnahme.
Sie war eine halbe Türkin und kam aus dem Südwesten, wir lernten uns im Buch der Gesichter kennen und hoffnungsvoll lieben. Sie hatte schon eine erwachsene Tochter, war früh Mutter geworden von ihrem türkischen Ehemann, den sie aber nach unendlichem Leid wieder verlassen hatte und nun schon lange für sich selbständig lebte.
Eine Frau zwischen den Welten, die mit der türkischen Community gut konnte, aber auch sehr deutsch war in vielen ihrer Gedanken. Eine sehr schlanke, schöne Frau, mit tief schwarzem, langen Haar und einem sehr süßen, sehr kleinen Busen und Po zu gazellenartig langen, schönen Beinen. Leider in der Mitte völlig nackt, was mich wie gewohnt ein wenig verwirrte aber nicht am sonst schönen Sex hinderte. Es passte gut ineinander und war beim ersten mal voller Leidenschaft und mit sehnsüchtiger Erfüllung.
Irgendwas passte dennoch nicht. Wir spürten es beide und so brachte ich sie, als sie nach dem Wochenende mit dem Zug wieder zurück in den Südwesten fahren wollte voller schlechtem Gewissen zum Zug, weil ich dachte, jetzt müsse ich es ihr doch gestehen, dass es schön war, leidenschaftlich und ich sie sehr mochte und begehrte, aber es einfach nicht passte, ohne etwas an ihr aussetzen zu können. Sie war in vieler Hinsicht eine perfekte Frau, wie viele Männer sie sich wünschen. Schön war auch wie sehr sie zum ersten mal, wie sie sagte, den Sex genießen konnte nach ihrer Ehe und sich voller Leidenschaft hingab, weil es sich gut anfühlte und um so schlechter war mein Gewissen, dass ich nicht verliebt war.
Doch, oh Wunder der Koinzidenz, kaum begann ich zu stottern, unterbrach sie mich, sie hatte es verstanden und wollte das gleiche sagen, hatte sich aber auch nicht getraut, weil sie mich nicht enttäuschen. Wir verabschiedeten uns liebevoll zärtlich, froh darüber, dass keiner den anderen enttäuscht hatte und hielten es offen, uns einmal vielleicht wieder zu sehen, ab und zu schreiben wir uns oder kommentieren einander liebevoll und so kann auch ein Nichts für beide eine wunderschöne Erinnerung an geteilte Momente bleiben.
Auch die nächste Mutter, die ich über ein halbes Jahr später kennenlernte, kannte ich schon länger über Facebook und sie ergriff die Intiative, sich doch mal zu sehen. Eine zarte Blondine, Hanseatin in Berlin gestrandet, ein wenig verloren wirkend, weckte sie sofort alle meine Beschützerinstinkte, auch wenn sie mit Clubs bis Drogen zehnmal soviel Erfahrung hatte, als ich je sammeln wollte. Sie war zierlich, mit wenig Po und Busen, aber immer wieder überraschend geschmackvoll und sehr feminin gekleidet und ihre Tochter war ein wenig jünger nur als meine.
Wir mochten uns auf Anhieb und ich konnte mir eine Beziehung in vieler Hinsicht gut vorstellen, dafür überah ich auch ihre Jugendsünde aus wilden Hafenzeiten, das Tatoo auf dem niedlichen Po. Es ging viele mal schief bei uns, sie versetzte mich oder war eingeschlafen, nachdem sie mich zu sich gen Mitte bestellt hatte auf einen Wein.
Auch beim Sex und in der Erotik ging es maximal schief, bis wir dieses Kapitel irgendwann abhakten, nicht ohne dass ich einmal völlig frustriert von ihr weggefahren war und mir geschworen hatte, nie wieder. Aber eigentlich war es dann auch immer wieder wunderschön, liebevoll vertraut und zärtlich. Sie liebte und begehrte eigentlich den Vater ihrer Tochter, der sich aber getrennt hatte und weit weg wohnte. Wenn sie sich sahen hatten sie wohl wunderbaren Sex, sonst hatte sie ihre wesentlich jüngeren Liebhaber. Das war ihr wichtig, wie auch sie gern, auch wenn durchaus damenhaft hanseatisch mädchenhaft verspielt wirkte.
Wir tanzten leidenschaftlich, sie reizte mich dabei bis zum überkochen, gelegentlich durfte ich auch ihre Mitte und ihren Busen küssen, danach wollte sie nicht mehr und ich radelte frustriert nach Hause. Jedesmal nach diesen frustrierenden Abenden, die sonst vielfältig wunderschön waren, schwor ich mir nie wieder. Doch dann meldete sie sich irgendwann wieder liebevoll, natürlich und süß und dann habe ich beschlossen nach dem zehnten Versuch den Sex mit ihr zu streichen und es einfach so zu genießen und seitdem war es einfach schön als liebevolle Freundschaft. Wie sie im Bett ist, kann ich nicht beurteilen. Wenige male für Sekunden in ihr gewesen, dann endeten diese Versuche jedesmal aus mir unerfindlichen Gründen - als liebevolle Freundin, um zusammen an den Strand zu fahren oder tanzen zu gehen, schätze ich sie sehr. Wir haben eine natürliche Intimität miteinander, wie ein Paar und doch keines, ist es sehr entspannt zusammen weg zu gehen und jedesmal, wenn ich mich an sie erinnere, denke ich, es ist mal wieder Zeit, etwas zusammen zu machen, so ohne jede Absicht. Manchen ist es nicht vergönnt ein Paar zu werden und dann ist auch der Sex eigentlich entbehrlich und keiner weiteren Worte mehr wert.
Während ich obige Hanseatin kennenlernt, hatte ich noch ein überraschend schönes Date von dem Partnernetzwerk in dem ich so gerne fischte, wenn sich sonst nichts ergab. Eine Journalistin, in herausgehobener Position, warum hier alle weiteren Details übergangen werden, die sie verraten könnten, ihr relativ kurzes rotes Haar hatte mich sofort angesprochen, mehr noch aber ihr wacher Geist, ihr kritisches Denken und unser begeistert engagiertes Gespräch über Lukrez.
Irgendwann trafen sich unsere Lippen und als sie sich von mir den Lukrez leihen wollte, wir schon überlegten, wie es wohl mit den je Kindern miteinander ginge, war ich sicher, wie der Abend weitergehen würde und freute mich auf einen roten Schoß. So hatte ich nichts dagegen aufzustehen im Café, um zu mir zu gehen, das Buch zu holen und war mir nach den ersten leidenschaftlichen Küssen sicher, dass wir nun keine 200m mehr von der Hoizontalen entfernt waren und ich freute mich schon sehnsüchtig auf den rothaarigen Schoß der dreifachen Mutter. Doch sie schickte mich alleine hoch, das Buch zu holen, diesmal käme sie noch nicht mit, nicht beim ersten mal, meinte sie und ich fragte mich, woher manche Frauen diese idiotische Regel hatten, brachte ihr die bekannten Gegenbeispiele auch aus meinem Leben, aber sie blieb standhaft und so ging ich das Buch holen und brachte sie noch zur U-Bahn, wo wir drei Bahnen leidenschaftlich knutschend fahren ließen, als sie es endlich doch zugelassen hatte, dass ich sie unter ihrem Rock streichelte und irgendwann hoch erregt leider nur am Bahnsteig auf meinem Schoß platz nahm, erhöhte es bei mir nur den Reiz ohne Erfüllung.
War mir, als sie schließlich fuhr, relativ sicher, dass es sich sehr gut anfühlte, es diesmal etwas werden musste und freute mich auf ein Wiedersehen, war vielfältig gespannt auf diese Frau, die ich leider nur für frei gehalten hatte. In Wirklichkeit war sie frisch getrennt und das nicht mal so richtig entschlossen, sondern nur mal auf der Suche und sie fand sich mit ihrem deutlich älteren Mann wieder zusammen, was der Kinder wegen natürlich wunder war, nur für mich bedauerlich blieb.
Fast ein Jahr verging dann und wir nähern uns zügig der Gegenwart, bis ich wieder mit einer Mutter schlief, von der ich noch nicht als Ehefrau oder sonst erzählt habe. Zwei ziemlich nah beieinander, die gegensätzlicher kaum vorstellbar sind, auch wenn sie gewisse Parallelen haben, die aber nichts daran änderte, dass es zwei verschiedene Frauen aus völlig unterschiedlichen Welten waren.
Die erste hatte schon eine erwachsene Tochter, lebte tief im Südosten in einer dort bekannten Großstadt und war aus dem Nordosten dort hin gezogen. Gelernte Krankenschwester kümmerte sie sich dort in jener südöstlichen Landeshauptstadt um das Management irgendeiner Arztpraxis und fuhr ein winziges süßes Cabrio.
Dass sie eine Frau von Format war, hatte ich schon auf den spärlichen Bildern in der virtuellen Welt gesehen. Das mochte ich, Rubens malte Frauen, die mir gefielen und nach der Modellerfahrung dachte ich oft, lieber etwas zuviel als zuwenig.
Sie war eine in vieler Beziehung zauberhafte Frau, sehen wir davon ab, dass sie sich mit Auszug der Tochter einen keinen Kläffer zugelegt hatte, der sie überall hin begleitete und also auch in meine Wohnung - vermutlich durfte ich noch froh sein, wenn er nicht beim Sex mitmachen wollte oder bellte. Tat er nicht, der Hund verhielt sich friedlich und ruhig, auch als wir einen Moment lauter dabei wurden. Habe ja nichts gegen Hunde, weniger zumindest als gegen Katzen und wenn sie mindestens so groß wie ein Labrador sind. Kleine Hunde finde ich nervig, lästig, in der Stadt von der Größe unabhängig völlig überflüssig, auch wenn er bestimmt ein ganz lieber Kläffer war. Dieser Hund würde über Nacht meinen Platz an ihrer Seite einnehmen, wurde mir schnell klar, als sie sein Körbchen in meinem Zimmer platzierte.
Als sie aus ihrem süßen kleinen Cabriot stieg, traf mich fast der Schlag, sie hatte außerordentlich viel Format, was reizvoll rund war einerseits aber dann doch des guten etwas viel, sie war nicht einfach nur etwas üppig um die Hüften oder mit größerem Busen oder Po ausgestattet, ihr Hintern hatte mehr als das doppelte Format meiner Hüften.
Schlief dennoch mit ihr, schließlich war sie den ganzen weiten Weg gekommen und ich hatte sie ja die Wochen davort heiß gechrieben, so sah ich mich in der Verantwortung und wurde ihr einigermaßen gerecht zu hoffentlich auch ihrer Freude. War ein wenig frustriert, hatte mich auf sie gefreut, die ihr tatsächliches Format geschickt verborgen hatte, was ich etwas unfair fand, aber dafür beließen wir es auch bei dem einen hoffentlich für beide Seiten befriedigenden Versuch und ich bat sie am nächsten Tag weiter zu fahren, da ich nicht noch eine Nacht auf dem Küchenfußboden zubringen wollte, es nicht ging, was ich aber auf eine vorige Liebe und nicht ihr Format schob.
Sie war eine wirklich liebe Frau, es tat mir auch leid, sie enttäuschen zu müssen, aber nach ihrer Vorgängerin mit der Modelfigur und den ewig langen Beinen war der Unterschied zu groß, ich konnte nicht mit ihr. Sie war ursprünglich auch eine Ostdeutsche, sogar Mecklenburgerin meine ich, was mir alles sehr sympathisch war aber leider nichts an den Tatsachen änderte. Ab und zu schreiben wir uns noch nett oder lesen einander im virtuellen Raum.
Ihre Nachfolgerin war das genaue Gegenteil von der Figur her, sehr klein, sehr zierlich, fast kein Busen oder Po, beide nur hatten platinblond gefärbtes Haar und stammten aus der untergegangenen DDR - doch während die eine Berlinerin durch und durch am Bauhaus Architektur studierte, war die andere in der neuen Heimat im Südwesten gut angepasst heimisch geworden, trug ein Tatoo, wenn auch noch relativ dezent und unauffällig so doch eine dieser proletarischen Körpermalereien, die Frauen lebenslänglich verunstalten und hätte bestens in das in ihrer Wahlheimat üblichen Dirndl gepasst, wenn es die in ihrer Größe noch gab. Dagegen war die Architektin, die damals einen Laden hatte für Stullen und Picknikzubehör eine klare strenge Frau mit entschiedenen Urteilen, die sehr schnell entschieden, war, dass wir nicht zusammenpassten, aber Lust auf Sex mit mir hatte und das auch genau so sagte.
Lust auf sie hatte ich auch irgendwie. Auch wenn mir manches an ihr fremd war, ihre Härte und auf der anderen Seite passte auch vieles sehr gut, wie unsere beiden fast gleichalten Töchter und so traf ich mich das erste mal mit ihr auf dem Bunkerberg in einem nahe gelegenen Park auf ihre Einladung hin. Leider kam die Einladung relativ überraschend, gerade hatte ich einen Riesling bestellt in meinem Café sitzend und freute mich auf einen ruhigen Abend schreibend. Sie wollte mich in einer halben Stunde am Parkeingang treffen, aus der ich noch eine Stunde machte und ich sollte Prosecco mitbringen oder ähnliches.
Stürzte meinen Riesling runter, wusch mich ein wenig, etwas angeheitert aber fröhlich erregt, gespannt auf ein lustvolles Date mit Sex im Park, holte die Picknickdecke, radelte zum Kiosk und düste dann mit Flasche und sonstigen beladen zum fraglichen Park, wo sie wenig später eintraf und wir uns diesmal zur Begrüßung leidenschaftlich knutschten.
Etwas komisch fühlte es sich dennoch an. Es sollte ja ohne Gefühl bleiben, nur Sex zum Spaß, mehr wollte sie nicht, hatte sie gesagt und ich hatte das ernst genommen, wie sie es sagte. Oben waren wir zunächt nicht alleine in der milden Nacht, warum wir zunächst die beiden Flaschen tranken und rauchten und zwischendurch ein wenig knutschten. Eigentlich wusste ich da schon, dass ich zuviel Alkohol und Nikotin intus hatte, um noch meine Männlichkeit erfolgreich beweisen zu können. Sie ließ sich gerne verwöhnen und erfreut stellte ich fest, dass sie einen hellblond buschig behaarten leicht rosanen Schoß in ihrer Mitte trug, der über die Strümpfe zu denen sie einen String zum Rock trug gut erreichbar war. Sie hatte sich für mich und für den Sex schick gemacht, was mich rührte und fast verliebt machte. Es erregte mich auch dies Wissen, dass sie mich wollte, sie sich nur dafür so angezogen hatte und sie hatte nicht nur sich untenrum besonders schick gemacht, sie hatte auch für Kondome gesorgt und war vollständig vorbereitet.
Bei dem Wort Kondom gemischt mit dem Geruch der Gummiteile schrumpften die letzten Reste meiner Männlichkeit, die von Alkohol und Nikotin schon stark beeinträchtigt waren, in sich zusammen. Das frustrierte sie sehr - sie hatte ja auch wirklich alles getan, mir diesbezüglich zu gefallen und hätte sie nicht vorher gesagt nur Sex, keine Liebe, vermutlich wäre ich auch trunken noch erregt genug gewesen mit der Illusion verliebt zu sein, zumindest sie mit meinem Schwanz zu befriedigen. So fehlten aber alle Illusionen, dazu nicht nüchtern nur sexuell ernüchtert, verweigerte mein Schwanz den Dienst. Zum Glück habe ich meine Zunge besser unter Kontrolle als meinen Schwanz, der seltsam schlecht auf mich hört manchmal, was aber, folge ich Montaigne, keinen besonders neue Erscheinung ist sondern eher normal, da dieses Ding doch ein relatives Eigenleben führt und so klagte der Ritter aus dem Périgueux vor 400 Jahren über ähnliche Erfahrungen, die ich nicht der Frau anlasten möchte, die alles tat, was sie konnte, es so lustvoll wie möglich zu gestalten, sogar einen schicken Rock auf ihrem Mountainbike trug, doch stehe ich einfach nicht mehr auf Sex ohne Gefühl und am liebsten mit Liebe, alles andere ist eher entbehrlich, finde ich und davon war bei uns auf der Bank ja keine Rede. Es ging nur um die schnelle Lust.
Weil nicht alles so ging, wie es sollte, nahm sie dankbar die Zunge hin und ließ sich mehrfach von mir, vor ihr kniend, befriedigen. Auch ihre Versuche sich saugend zu revanchieren scheiterten leider an meiner mangelnden Standkraft in dieser romantischen Nacht vereinbart ohne große Gefühle. Doch gab sie noch nicht auf und wir verabredeten uns für einen der nächsten Vormittage, wenn die Kinder in der Schule wären, bei mir. Auf diesen Sex bereitete ich mich gut vor, um nicht noch einmal zu scheitern, was normalerweise die sicherste Methode ist, es doch zu tun, doch, oh Wunder der Natur, diesmal hatten wir schönen Sex miteinander, es fühlte sich gut an, sehen wir von dem Plastiktütchen zwischen uns einmal ab. Ich konzentrierte mich auf den Sex, genoß ihn, stand lange genug für unser beider großes Vegnügen.
Danach hätten ich normalerweise liebevoll gekuschelt oder sie verliebt selig im Arm gehalten, aber das sollte ich ja offiziell laut Vereinbarung nicht, warum ich mich nach dem Sex mit etwas Abstand in meinen Sessel setzte. Das war mir fremd und sie fühlte sich auch einsam in meinem Bett. Dann begann ich noch nüchtern mit ihr eine Diskussion über den Palast der Republik, dessen Abriß für ein Schloss sie aus ideologischen Gründen das allerletzte fand. Wäre ich zu ihr gegangen, hätte sie geküsst oder gestreichelt, wäre nichts passiert und wer weiß, was noch aus uns geworden wäre, so aber lag sie zwar frisch gefickt und befriedigt aber doch einsam auf meinem Bett, während ich im Sessel thronte und theoretisch über die Idee des Humboldt Forums philosophierte, über den hässlichen Palast der Republik schimpfte und den noch schlimmeren Alex und schon explodierte sie tief verletzt von diesem ahnungslosen Wessi.
Argumentierte nun rein ästhetisch aus der Architektur der anderen Gebäude, dass es stimmig wäre und die Idee des Humboldt Forums entscheidend wäre. Sie, die Architektin argumentierte emotional und fühlte sich allein gelassen. Sie hatte den Abstand, den sie vorher wünschte, ich fühlte mich nicht gut dabei, wollte retten, was zu retten war, provozierte nicht unnnötig, gab mich verständnisvoll aber blieb im Kern dabei. Es folgten einige Beschimpfungen und Wutausbrüche, bei denen ich den gegen den Westen gerichteten Zorn oder ihre Frustration vollständig abbekam.
Dennoch ging ich nicht zu ihr, hielt Abstand und ich bin mir nicht sicher warum, vielleicht war es meine Verletzung, dass sie vorab meine emotionale Annäherung abgelehnt hatte, unseren Kontakt auf die Lust reduziert hatte, dabei war es für mich doch viel mehr. Sie hatte mich nur als Liebhaber gewollt. Dafür führte ich sie danach in ihrem Zorn vor, warum ich dabei mit meiner wirklichen Meinung über den Palast und das Grauen der DDR mich noch zurückhielt, weiß ich nicht. Vielleicht weil ich es friedlich wollte, keinen Streit wirklich suchte, sie nur ein wenig auflaufen ließ, nachdem sie mich so kühl als Partner abgelehnt hatte und dafür nur den Liebhaber wollte, den es für mich nur in Kombination mit Gefühl gab.
Kam schon mit den Huren nicht klar, weil ich das Geschäft billig und für mich entwürdigender fand als für sie. Potent und voller Lust bin ich, wenn ich das Gefühl habe, eine Frau mit meinem Gefühl und meinen Worten errungen zu haben, sie innerlich gewonnen haben, weil sie mich mag und von mir begeistert ist, nicht weil wir einverständlich Sex wollen, sondern weil wir uns emotional begegnen und begeistern. Umgekehrt macht mich die Reduktion auf den puren Sex eher impotent, ich will und brauche den Zauber drumherum, will becircen und becirct werden, mit Gefühl erst Sex haben, der von dem Flirt lebt.
Wenn Montaigne in seinem Reisebericht aus Italien beschreibt wie die Italiener auch mit ihren Huren flirten, sie mit schönen Worten zu verzaubern versuchen, zeigt mir das genau, worum es mir geht. Huren verkaufen ihre Körper, ihre Herzen aber sind frei, sie zu erringen und zu bezirzen macht den nur gekauften Akt zu einer Kunst, würdigt beide Beteiligte und schafft einen Reiz in einer nur köprerlichen Erledigung, die sonst besser und schneller alleine erledigt werden könnte.
Die nüchterne Verabredung nur zum Sex lag mir nie und da merkte ich es so deutlich wie nie, auch wenn es noch länger dauern sollte, bis ich es innerlich umsetzte und danach handelte, nie mehr mit einer Frau schlafen wollte, die ich nicht auch liebte, weil alles ander entbehrlich und austauschbar ist, während die emotionale Bindung über die Worte verzaubert und den Zauber in uns zurücklässt, der neue Kräfte weckt.
Als sie sich angezogen hatte und ich sie runterbringen wollte, nahm ich sie vor der Tür in den Arm und küsste sie voller Leidenschaft und wir waren kurz davor wieder ins Bett zu gehen, ihre Lust war voller Leidenschaft wieder erwacht, die Wut und Ablehnung verraucht. Doch mehr wollte ich gerade nicht. Dachte wir sähen uns schon wieder, war wieder gespannt, was daraus würde, wenn auch immer noch ein wenig kühl distanziert, weil ich ihr nicht ganz traute, nicht sicher war, ob sie nicht, sobald ich Gefühl und Schwäche damit zeigte, zurücktreten würde, sich zu retten.
Besuchte sie noch einmal in ihrem Laden, der inzwischen auch verschwunden ist, meine ich. Wir sind uns nie wieder nahe gekommen, bin mir nicht sicher, ob wir uns je verstanden hätten, wie ich ihre hoch emotionale Reaktion in diesem Moment verstehen sollte, was sie wirklich wollte und warum ich sie so aufregte, obwohl doch sie diejenige war, die kein Gefühl wollte oder war das nur ein Spiel unseren Kontakt aus der Singlebörse herauszuholen, uns aus der Ablehnung vorab eine Möglichkeit der Annäherung aus der Begegnung zu geben?
Wir knallten noch einmal virtuell aufeinander und dann hielt ich lieber Abstand von ihrer Strenge, auch wenn ich es bedaure, weil sie ein kluge interessante Frau war, ich gerne wüsste, was sie wirklich bewegte bei unserer ersten Konfrontation.
Passte es einfach nicht oder wichen wir beide instinktiv vor zuviel Gefühl zurück aus Angst zu erleben, was wir uns vorher verboten hatten, uns aus Versehen zu verlieben?
Weiß nicht, was es bei ihr war, bei mir war es so, auch wenn sie mir in manchem fremd war, hatte ich Sehnsucht zu lieben und wollte den Sex mit ihr, der schön und leidenschaftlich hätte werden können, mit mehr Gefühl haben, wenn überhaupt. Sie hielt sich bedeckt und wollte nur meinen Schwanz zur sexuellen Befriedigung, da der aber an mir hängt und ich es beim Sex lieber ganzheitlich habe, war es vielleicht nichts mit uns, konnte es nichts werden. Vielleicht aber, dachte sie auch anders, wartete darauf, dass ich einen emotionalen Schritt machte, um aus der Reserve zu kommen, ich weiß es nicht und kann darum mir keinerlei Urteil bilden, enthalte mich hier jeder Meinung und fühle mich in dem bestätigt, was ich schon lange denke - mich gibt es nur ganz, warum auch immer ich noch so viele halbe Sachen zwischendurch versuchte, ob es mehr der Schwanz war, der mich zog oder die Sehnsuchtshoffnung, doch vielleicht anzukommen.
In vielen Fällen hätte ich es vorher wissen können, hätte ich vernünftig und abstrakt gewählt und mich nicht einfach treiben lassen, um es zu probieren, offen für fast jede, der ich begegnete. Doch bedaure ich es?
Eher weniger, es ist ein Teil meines Lebens, der es bereichert und geformt hat, wie andere Berge besteigen oder Wälder durchqueren, über Ozeane fahren habe ich halt gelesen und gevögelt, um die Welt kennenzulernen und besser zu verstehen, mein Glück zu suchen. Wichtiger noch als die Zahl der Schöße, die sich mir öffneten im Laufe der Jahre, ist warum und wie sie es taten, was einander anzog und wie ich mich auf großer Fahrt im Meer der Frauen bewegte, was Orientierung gab und wo ich mich warum verirrte. Weit entfernt von vierstelligen Mengen eines Hugh Hefner, der es auf seine Art professionell trieb, die mir aber fremd blieb, schaue ich heute glücklich auf das, was war und hoffe sagen zu können, ich bereue nichts, meine wunderbaren Frauen, waren es wert, auch für sie zu leiden, selbst wenn ich manches dabei vermutlich übertrieb.
Ernst Jünger, den ich mehr als Denker, denn als Kriegsberichtserstatter schätze in seinem klugen Intellekt, schrieb einmal, nach dem Kap der guten Hoffnung richtet sich der Weg nicht mehr nach Landmarken sondern nach Sternbildern und wir heben den Blick zur höheren Orientierung.
Weiß nicht genau, wann mir klar wurde, was ich all die Jahre gesucht hatte, ob das erst deutlich wurde, als ich sie hatte, von der ich nun meine, mit ihr alt werden zu wollen, oder schon davor, es eben der Versuche bedurfte, deren ich keinen bereuen möchte, auch wenn so mancher schmerzhafte Folgen hatte, vernünftig betrachtet eigentlich überflüssig war, aber wer wäre ich geworden, hätte ich nicht auch an der überflüssigen Liebe elend gelitten, weil sie mich nicht verstand, mir nur hohle Formeln entgegenbrachte und mich in meiner ganzen Einsamkeit allein zurückließ?
Als die, die ich will, vor mir stand, wussten wir es beide sofort, eigentlich hatten wir es schon vorher gespürt, doch wie oft, ach, hatten mich die Worte schon getäuscht oder andere geblendet, die mit dem, der hinter den Worten nur auftauchte nichts anfangen konnten. Doch davon am Ende des Buches, ist es doch unklug das Ende der Suche vorwegzunehmen.
Die nächste war mir über längere Zeit schon in Worten sehr nah gekommen, wir hatten uns geschrieben, nachdem wir uns im Partnernetzwerk gefunden hatten. Sie kam gebürtig aus meiner Geburtstadt, hatte dort auch am Theater gearbeitet, war getrennt mit Sohn, der etwas jünger als meine Tochter war, ihrem Schreiben nach war sie gebildet und geistvoll. Es schien eine Lust mit ihr zu schreiben, nur konnte ich mir noch keinerlei wirkliches Bild von ihr machen, was schade war, mich bei aller Begeisterung zurückhaltend agieren ließ bevor es zum ersten Treffen kam.
Sie war eine von mehreren gewesen, die zu dieser Zeit zufällig parallel liefen und sich dann aber alle nicht realisierten, auch wenn es noch so hoffnungsvoll begann. Da am längsten noch mit ihrem Sohn im Urlaub gewesen, wurde sie die letzte in der Sommerreihe, die größtenteil schon andernorts beschrieben wurde.
Kam auf ihre Einladung hin zu ihr und besuchte sie in ihrer Wohnung im Dachgeschoss tief im Westen der Stadt, den ich sonst eher mied. Erstieg die Stufen und kam schwitzend oben an - nicht unbedingt die beste Voraussetzung, eine Frau zu begeistern, dachte ich, doch war unser brieflicher Kontakt schon so lang und innig, dass sie das hoffentlich auch nicht mehr erschüttern würde und so verschnaufte ich nur kurz, bevor ich klingelte.
Wie groß sie war, hatte ich ja schon in ihrem Profil gelesen und dennoch überraschte es mich, mehr noch überraschte mich, was sie mir leider verschwiegen hatte, dass sie, wie ich später erfuhr, aufgrund einer zwischenzeitlichen Stoffwechselerkrankung auch außerordentlich in die Breite gegangen war, was mich ja grundsätzlich nicht störte, eigentlich nicht so furchtbar viel zu viel, da gab es bereits beschrieben deutlich umfangreichere Fälle, ohne ihren geistigen Hintergrund, die ich auch für den Moment sehr genossen hatte, aber doch hier, da unerwartet überraschend, erschreckend und ein wenig abschreckend.
Wir fielen uns dennoch in die Arme, hatten sofort, schon bevor wir in ihrem Bett landeten, noch im Flur und auf dem dortigen Sofa wilden Sex und sie zeigte sich sehr offen, auch wenn dies ein wenig mißglückte, wie es eben im Eifer des Gefechts gehen kann. Mochte ihre Art, ihren Geschmack, ihren Geist - sie war mir nur einfach ein wenig zu fett - hatte ja nach meiner Paris Erfahrung genug von zu mageren Frauen, liebte das Gegenteil durchaus - hier war es mir zu viel und so gut ich neben ihr unter den Sternen Berlins schlief, so wunderbar wir zusammen frühstückten und Tee tranken, ich wusste, als liebe Freundin hätte ich sie herzlich gerne, als Frau, war sie mir eine Nummer zu viel und das vermutlich nicht mal, weil es zu viel war, sondern weil sie micht über die wahren Verhältnisse getäuscht hatte.
Fragte mich, ob das zu oberflächlich war, ich ihr nicht gerecht wurde, da ich es noch dazu erstmal offen ließ und mich dann entschuldigte, als sie nach einem nochmaligen Treffen fragte, bis sie es selbst leicht angesäuert bemerkte. War das einfach feige oder der dezent beste Weg ihr zu sagen, ich kann nicht, du bist mir zu dick?
Weiß nicht, was in dieser Situation richtig gewesen wäre, nach den Prinzipien des kategorischen Imperativs, denen ich gerne sittlich folge - hätte ich nicht mit ihr schlafen sollen, nachdem ich im ersten Moment dachte, oh nein, oder war es besser, es überwinden zu wollen in der gemeinsamen Lust, auch wenn es letztlich nicht gelang, sich zumindest offen zu zeigen für den anderen, einander genießen zu wollen?
Wollte ihr gut und es ausprobieren, aber es ging einfach nicht, wir waren uns in vielem sehr nah, nur zusammen passte es leider nicht, vielleicht weil ich zu oberflächlich bin, womöglich, weil unsere Chemie nicht stimmte, möchte mich da zu meinen Gunsten des Urteils enthalten.
Eine nur virtuelle Leidenschaft, die aber lange dauerte, auch wenn wir uns bis jetzt nie sahen, uns nur Fotos schickten und unser Leid lange klagten, neben dem Begehren, das sie aber abwimmelte, weil ich ihr zu klein war und dennoch, kaum war ich glücklich aber etwas unbefriedigt in einer Beziehung mir Aktfotos schickte von sich, auch wenn diese natürlich für andere waren, es nur um meine Meinung dazu ging, war eine im Netz relativ bekannte Ärztin, die sich erfolgreich um alleinerziehende Mütter, wie sie es ungewollt geworden war, kümmerte und was ich, zumindest was sie betraf, zu gerne geändert hätte. Sie lebte in einer anderen Großstadt mit ihren Töchtern und auch wenn wir uns zwischendurch relativ heiß und mit viel Leidenschaft von meiner Seite aus schrieben, ließ sie es nicht zu, weil ich nur wenige Zentimeter größer als sie war und damit durch ihr Beuteschema fiel, was also ein immer theoretisches damit blieb, wie unser teilweise innig freunschaftliches Verhältnis in der Welt der Worte, das dann plötzlich für mich überraschend endete, weil sie sich über mich geärgert hatte, was ich nicht verstand, aber typisch für die mißverständliche virtuelle Welt war, in der, wer nicht mehr gefällt, einfach blockiert wird und so hatten wir uns eine zeitlang füreinander erledigt, bis wir uns, beide anderweitig glücklich inzwischen, wieder einmal nett und unverbindlich schrieben, womit zumindest der mir unverständliche Eklat verflogen war, aber auch nicht geklärt wurde, was es nun war mit uns, ob nichts oder doch beinahe oder schon dies nur in meinen Träumen existierte und sie einfach mit meiner Sehnsucht ein wenig spielte, ohne es böse zu meinen, aber, da es nur in Worten existierte und auch diese sich irgendwo im Meer der Worte verloren, nur die Bilder blieben, kann es dahinstehen und es bleibt nur die Erinnerung an eine kluge Frau, die manchmal auch etwas verwirrt, wie ich, auf der Suche war.
Auch die nächste war fast nur ein virtueller Traum, der sich allerdings zweimal zwischen den Welten, durch die sie ständig schwebte, realisierte. Sie war Filmproduzentin, flog ständig durch die Welt, kam ursprünglich wohl aus LA und wir hatten uns eher zufällig via Tinder entdeckt.
Zufällig, weil ich sie eigentlich gar nicht gesucht hatte, eher aus Versehen auf das Herz gerutscht war, über ihre Reaktion überrascht war und ihr dann doch schrieb. Sie hatte asiatische Gesichtszüge, was sicher sehr schön sein kann, sie war auch real eine reizvoll schöne Frau, mich aber überhaupt nicht ansprach bei der Suche nach einer Partnerin - ohne dabei Vorurteile zu haben, sie mögen die liebsten und besten Menschen sein, ich kann da nichts nachteiliges sagen, nur reagierte ich emotional und triebgesteuert überhaupt nicht auf Asiatinnen, sie reizten mich nicht und ich weiß bis heute nicht warum. Einmal hatte ich vor Jahren mit einer Chinesin einen Abend geflirtet aber auch diese schien mir eher fern zu liegen, es war nur die Gelegenheit gewesen, die ich aber bezeichnend auch nicht weiter verfolgt habe, sondern damals etwas stoffelig auslaufen ließ.
Im Gespräch wurde es dann überraschend spannend. Film und Kalifornien wären nicht die Welten gewesen, die mich bisher irgend interessierten. Hollywood finde ich langweilig, die USA kulturell weniger spannend als Europa, landschaftlich sicher nett, aber nicht meine Welt, ohne etwas dagegen sagen zu können - es gab bestimmt sehr spannende und nette Amerikaner, kannte sogar einige, darum musste mich ihr Land dennoch nicht anziehen trotz seiner Größe und angeblichen Freiheit. Sie war Tochter eines militärischen Diplomaten, dessen Familie ursprünglich aus der Mongolei stammte und einer Vietnamesin, die sich während des Krieges kennen- und lieben gelernt hatten. Hatte um die ganze Welt gelebt in ihrer Kindheit und Jugend, war aus der iranischen Botschaft geflogen worden und der verrückten Geschichten mehr.
Sie trauerte um ihre Kinder, die der Vater ihr weggenommen hatte, die sie nur selten sah und wenn nur stundenweise nach dessen Gutdünken und ich hatte viel Verständnis dafür, wie sehr sie darunter litt. Nahm sie in den Arm, als sie beim Erzählen davon feuchte Augen bekam, auch wenn ich wusste, wie sehr Amis auf sexuelle Korrektheit achten und bloß jede Berührung vermeiden, es war mir egal und sie lehnte sich an meine Schulter an und wir begannen zusammen zu träumen.
Brachte sie noch zur Straßenbahn, mit der sie zu ihrem Hotel fuhr in dem Club am Anfang des Berges, in dem auch andere Hollywoodgrößen abstiegen, wenn sie unsere Stadt besuchten. Als sie in die Bahn stieg, küssten wir uns einmal sehr intensiv und ich träumte davon, mit dieser offensichtlich reichen Frau glücklich zu werden, mochte sie und dann verschwand sie wieder für Wochen und ich hörte nichts mehr von ihr, verdrängte den kurzen Flirt und lernte dann fast überschneidend meine zweite Verlobte kennen, als sie sich plötzlich im nächsten Jahr unerwartet wieder meldete, sich entschuldigte, mit Todesfällen und Chaos und meinte, sie müsse mich jetzt unbedingt sehen, hielt ich sie etwas hin und mir alles offen. Waren doch plötzlich zu viele Frauen konkret um mich, hatte ich mich für eine eigentlich entschieden, die dann die zweite Verlobte wurde, wollte ihr treu bleiben oder mich doch für die andere entscheiden, wusste nicht genau, was ich wollte, außer es mir offen halten, weil sie schon eine faszinierende Frau war, die ständig um die Welt flog, überall zuhause war und sich bei mir anlehnen wollte. War wohl zu unentschieden, als sie mich dringend sehen wollte und ich keine Zeit hatte und so verflog es irgendwann und ich habe nie wieder von ihr gehört, auch wenn mich diese auf ihre Art schöne Muse zu meinen ersten englischen Verses inspirierte.
Wie es überhaupt die Frauen waren, die mich immer zum Schreiben inspirierten, mir die Welt zeigten aus ihrer Sicht und mich zwar einerseits am Leben zu oft verzweifeln ließen, aber andererseits auch diejenigen waren, die mich weiterleben ließen, trotz allem und Momente schönsten Glücks mir schenkten. Es gibt, wenn ich es in Summa betrachte, viele aufregende und schöne Momente mit Frauen oder die irgendwie mit Frauen zu tun hatten und es gibt sehr wenige nur, die ich in meiner Erinnerung nicht mit Frauen in Verbindung bringe.
Vielleicht schreibe ich darum über meine Lieben und wie ich ihnen begegnete, was sie bewegten in mir und auslösten, sind darum Geschichten, die manche von ihnen völlig unbedeutend fanden vermutlich, weil nichts passierte, in mir wichtige Teile meiner Liebesgeschichte geworden, die meine Lebensgeschichte mehr ist als vieles andere und denke ich an einen Casanova, merke ich wie harmlos ich verglichen dagegen lebte und liebte, wie konventionell immer auf der Suche nach der Richtigen, die ich glücklich machen wollte und doch lange immer mit dem sehnsüchtigen Blick um mich, neue weibliche Wunder zu entdecken, wie ein Forscher oder Entdeckungsreisender. Vielleicht entschuldigend, zumindest erkärend ergänzt, schrieb aber auch Casanova, der viel mehr Frauen traf und wesentlich spannendere Abenteuer bestand, immer von der Suche nach der großen Liebe, der Sehnsucht anzukommen und so gesehen waren wir uns vielleicht doch ähnlich, weil es dieser liebende Vorsatz war, der mich auf die Frauen schauen ließ, mit dem ich ihnen hinterherschaute oder sie, wie böse Zungen behaupteten, blöd anstarrte, was sicher auch meiner anlagebedingten Blindheit liegt aber noch viel mehr Ausdruck meiner Liebe zu den Frauen ist. In einem Café sitzen und Frauen beobachten, sich dieses oder jenes mit ihnen oder von ihnen vorzustellen, war für mich schon immer fast so schön wie ein Museumsbesuch und oft übertraf die bloße Beobachtung die Realität.
Giacomo Casanova liebte die Frauen, das teile ich mit ihm, verehre diese Wunder der Natur und liebe es, sie zu anzubeten und zu bewundern, weil sie Frauen und darum schön sind, auch wenn diese Haltung heute etwas aus der Zeit fällt, vielen seltsam erscheint und manche sie nie verstanden, sie zu leugnen oder abzulegen, um Frauen einfach kritisch normal zu betrachten, auch nach manch enttäuschender Erfahrung, liegt mir fern - ich will sie liebend anschauen, es genießen, sie zu betrachten, als weibliche und darum reizvolle Wesen, ohne ihren Geist dabei zu vernachlässigen, den ich liebend gern in Versen anbete, so sie diese zu würdigen wissen und auch sonst, dies ignorierend immer gerne. So sind sie meine Musen, die den Worten aus meiner etwas beschränkten Sicht den Zauber geben und sie fliegen lassen. Dafür dankbar, wüsste ich nicht warum ich diese Betrachtungsweise ändern sollte, nur um dem Zeitgeist zu entsprechen, aus dem ich gern etwas herausfalle.
Auch heute, wo ich meine, die Richtige gefunden zu haben, keine andere will oder brauche, behalte ich meine dann unberührten Musen, weil ein Dichter ohne solche wortlos wird, auch wenn die eine Muse genug längst ist, bleibt jede Frau ein Wunder für mich, das ich mir nie zu verstehen anmaße, die zu verehren aber die höchste und schönste Aufgabe aller Dichtung wohl immer ist. Vielleicht kommt mir Casanova als Vorbild oder Pate auch so fern vor, auch wenn wir den liebenden Blick auf die Frauen innig teilen, weil er einsam in böhmischen Wäldern starb, während ich noch vom kleinen geteilten Glück träume, was den kleinen Café-Casanova noch lächerlicher erscheinen lässt, dass ich mit der einen leben möchte, wie ich es immer wollte, das Abenteuer für mich nie ein Selbstzweck war, sondern ich nur ganz unbedeutend und in viel kleinerem Maßstab als der berühmte Venezianer mein persönliches Glück bei und mit den Frauen suchte, was mir ganz natürlich erschien. Was außer lieben sollte ich die Frauen?
So trieb mich die Sehnsucht weiter und das online Partnerportal bescherte mir noch einige aufregende Begegnungen mit Müttern, bevor ich mich mit der zweiten Verlobten eine zeitlang löschte.
Bei einer, mit der ich durch Berlin lief, blieb es bei einem Kuss, auch wenn die Nacht mit den beleuchteten Ballons so romantisch war, wie wenig, was ich zuvor in dieser manchmal rauhen Stadt erlebt hatte. Sie war Krankenschwester und sehr groß, auch aus der Stadt, in der ich geboren wurde ursprünglich und wiegelte gleich zu Anfang unseres ersten Date, das dieser Spaziergang werden sollte, entschlossen ab, aus uns würde nichts, aber wir könnten ja nett entlang der Mauer, die durch die Ballons beleuchtet wurde, laufen. Ein wenig frustriert stimmte ich dem zu - hätte ich lieber alleine laufen sollen, um zu sehen, was sich ergab?
Irgendwie wandelte sich ihre erst Entschlossenheit zur Ablehnung dann doch ein wenig und irgendwann inmitten des Weges, am Holocaustmahnmal, als wir kurz pausierten, eine rauchten und etwas tranken, küssten wir uns dann doch voller Leidenschaft, was dem Spaziergang durch die Novembernacht, es war der Abend vor dem Aufstieg der Ballons, doch noch eine irgendwie romantische Note gab. Wir saßen am Ende noch ein wenig in einem unromantischen Kreuzberger Café - wobei ich Kreuzberg ohnehin eher unromantisch und nervig finde, aber das ist eine persönliche Sicht und bestimmt voller Vorurteile, nur was ist Romantik letztlich als ein Gefühl? - verabschiedeten uns mit einem innigen Kuss, schrieben uns noch das eine oder andere mal und irgendwann hatte es sich dann erledigt in der Flut, die mir über das Netzwerk der Partnersuche noch real begegnete. War zu der Zeit nicht geduldig, sondern wollte einfach ankommen, um da zu sein, was selten gelingt, wenn wir es wollen, warum wir das Vorhaben besser aufgäben, wenn es gelingen soll - ob wir darum die Suche aufgeben sollten oder lieber einfach ziellos liebten, weiß ich nicht, meist zeigt es sich, wenn es kommt überraschend und dann sind alle weiteren Fragen entbehrlich.
Mochte sie sofort, als wir uns in meinem Stammcafé trafen. Sie war mit dem Wagen gekommen, hatte, oh seltenes Wunder, einen Parkplatz direkt davor gefunden und unser Gespräch beim Tee - wir trafen uns als sie aus der Schule kam, wo sie junge hauptsächlich Migranten in Ethik unterrichtete oder LER, wie es in Berlin heißt, wo es die Religion ersetzte. Schon das gefiel mir mehr als gut, hatte ich doch schon zu Schulzeiten für ein Hauptfach Ethik plädiert, weil wir nichts besseres dort lernen könnten, als eine Haltung zum Leben, Aufklärung, wie Kant sie verstand, also als Befreiung aus selbstverschuldeter Unmündigkeit, nötiger ist als alle Mathematik, Grammatik oder gar Sport. Auch da waren wir ziemlich einer Meinung und auch wenn sie, wie nahezu alle Lehrer außer meiner kleinen Schwester über ihren Job klagte, machte das nichts, dies überhören können, macht den Umgang mit Lehrerinnen leichter und ich hatte es inzwischen gut gelernt.
Es passierte nicht viel beim ersten Date. Da hatte sie ihre Prinzipien, irgendwann küssten wir uns dann doch zum Abschied voller Leidenschaft und während sie schon wieder in ihrem Wagen saß, streichelte ich sie, die auf jede Berührung, die sie vorher abgelehnt hatte, mit aufbäumender Lust reagierte. Dennoch blieb sie konsequent, mehr als sie ein wenig unter dem Rock streicheln und ihren Busen vorsichtig berühren auf dem Parkplatz im Auto durfte ich beim ersten mal noch nicht.
Frage mich, wer dieses Prinzip in Umlauf gebracht hat, dem immer mehr Frauen anhängen, als würden wir uns etwas vergeben, wenn wir unserer Lust natürlich folgten, sei sie weniger wert, wenn sie die Hingabe genösse. Habe die gegenteilige Erfahrung gemacht und die längsten Beziehungen mit Frauen gehabt, bei denen es vom ersten Moment an stimmte, nichts verzögert wurde und wir uns einander so hingaben, wie wir uns fühlten und es hat nichts an meiner Achtung für diese Frauen geändert, im Gegenteil, fand sie selbständiger und vernünftiger, weil sie nicht irgendwelchen künstlichen Prinzipien folgten, sondern ihrer Natur, wie sie diese eben fühlten.
Das habe ich gegenüber denen, die gerne verzögerten auch immer wieder, meist ohne eine Wirkung kommmuniziert, doch blieben sie dabei und meinten vermutlich durch die erhöhte Spannung, die sich noch aufschiebt, erhöhten sie ihren Marktwert, stiegen in meiner Achtung und wären sich und mir mehr wert.
Leider war eher das Gegenteil der Fall. Die aufgestaute Lust endete häufiger in einer Enttäuschung, weil nichts den Träumen dazwischen und der unerfüllten Sehnsucht im Kopf gleich kommt. Lust wächst, bei mir zumindest, wenn wir sie ihrer Natur entsprechend leben. Verzögerung steigert nicht wirklich die Lust sondern erhöht nur die Frustration. Zuerst in dem Moment, in dem sich beide die natürliche erste Lust abschneiden, weil sie liebesfremden Prinzipien folgen. Sodann weil, wovon wir bis zur Erfüllung nun träumen, selten hält, was wir uns insgeheim erhoffen, wir uns zuviele Gedanken über das machen, was wir unserer Natur gemäß tun sollten, weil wir es eben fühlen und wollen.
Sich Wollen ist ein gutes Stichwort dazu. Sich wollen aber nicht dürfen, bringt ein sollen als künstliche Regulierung gegen eine natürliche Regung in Stellung, beraubt diese damit ihrer Natur und macht alles Folgende zu einer Erwartung, deren stärkste wesensmäßige Eigenschaft es ist, uns zu enttäuschen und immer noch ist die Erwartung der Tod der Liebe als natürliche Sehnsucht nacheinander gewesen. So nimmt, was den Reiz erhöhen soll nach Ansicht dieser Spielerinnen der Liebe, die Verzögerung den Zauber aus der Situation und eigentlich können wir danach schon umdrehen, weil die sichere Enttäuschung aufgebauschter Erwartungen entbehrlich ist.
Nichts ist, dagegen zu sagen, den Reiz in einer Beziehung spielerisch auch mal durch Verzögerung zu erhöhen, der Lust durch Schranken neue Potenz zu geben im Spiel miteinander. Die Varianten sind da unendlich - doch zu Beginn, wenn die Lust spürbar da ist, aus Prinzip zu verzögern, ist leichtsinnige Spielerei, die, was ein Gefühl werden soll, zum Einsatz im Spiel der Eitelkeiten macht mit erwartbaren Ergebnis.
So folge ich immer dabei meiner Natur und wenn es passt, ist es gut so, wenn nicht alles weitere entbehrlich. Doch hat es auch bei mir lange gedauert, bis ich diese Lehre, die mir von Anbeginn eigentlich klar war, auch konsequent umgesetzt habe. Keine weiteren Bemühungen bei einer Verzögerung aus Prinzip und wenn die Leidenschaft sich nicht findet. Darum auch habe ich irgendwann alle Regeln der Vorsicht über Bord geworfen und dadurch wohl auch manche interessante und sicher tolle Frau vergrault, weil diese es im Sinne der herrschenden politischen Korrektheit unmöglich fand, wenn ich beim ersten Date berührte oder viel Nähe suchte. Doch entweder diese Sehnsucht ist natürlich und gegenseitig, es passt oder es wird immer ein Krampf bleiben, ein langweiliges Spiel ohne natürliche Anziehung, was selten noch tiefe Befriedigung miteinander findet.
Es gibt keinen Grund zu zögern, wenn es passt und sich gut anfühlt, werden beide es spüren, diesem Gefühl lustvoll folgen und sich in Harmonie dabei finden und wenn nicht müssen sie sich eben jemand anderen suchen, weitere Versuche sind hier müßig. Auch die, bei der ich bleiben möchte, die mir alles ist und in der ich alles fand, was ich nie zu suchen wagte und noch viel mehr, wusste wie ich, vom ersten Moment an, es passt und so begann es da mit einem Kuss, aus dem wir uns nicht mehr lösten, bis wir ganz beieinander waren. Aber das soll die letzte Geschichte bleiben und hat darum noch Zeit.
Wichtig aber ist mir, irgendwann gemerkt zu haben, es ist unsinnig nicht der Natur zu folgen, sich Prinzipien aufzuerlegen, die unsere Natur in einen erdachten Rahmen sperren wollen. Es ist in diesen Fällen alles weitere entbehrlich und warum ich mich, dieser Erkenntnis zum Trotz immer wieder auch auf Beziehungen oder Versuche mit solchen Frauen noch eingelassen habe, weiß ich bis heute nicht. Vielleicht war es die doch nach dem Nachfrageprinzip des knappen Angebotes erhöhte Geilheit, die mich unvernünftig und wider Verstand und alle Erfahrung und gegen mein natürliches Gefühl gesellschaftlichen Konventionen folgen ließ, die nicht zu mir passen, weil ich in Beziehung sein wollte, statt mich zu fragen wann ich wo und wie ankomme, was mich wirklich gücklich macht.
Bereue nichts, wie schon mehrfach gesagt, will keine der Frauen missen, denen ich begegnen durfte mit mehr oder weniger großer Zärtlichkeit, doch sage ich heute, es ist jeder Versuch entbehrlich, bei der nicht deine Natur in dir das Gefühl weckt zu wollen und wo beide dies auch spürbar teilen. Die Spiele darum können auch nett sein aber sind letztendlich entbehrlich, da sie ihrer Natur nach nur in einer mehr oder weniger schnellen Frustration enden werden.
Leicht lässt sich dies sagen aus dem Gefühl angekommen zu sein - doch bin ich liebend nicht blind geworden für die Welt und ihre Schönheit, kann mich immer noch an den Zufällen einer kompatiblen Chemie erfreuen, nur gelernt zu haben, was entbehrlich ist, macht die Würdigung des gefundenen Glücks leichter und vielleicht dauerhafter. Wählerisch nach der Natur zu sein, ist vielleicht auch ein Weg zu sich zu finden und mit dem, was ist, glücklich zu bleiben. Es braucht die Liebe und unsere Natur keine Zeit ist also meine Erfahrung, auch wenn ich nicht alle Frauen kenne, keine 200 hatte, denen ich sehr nah war, würde ich diesen Grundsatz der Natur zu folgen doch verallgemeinern. Wo aus Prinzip und wider die eigene Natur gespielt wird, folgt die Enttäuschung bei der Realisierung mit Sicherheit, zumindest bei mir, weil Erwartung das Gefühl ersetzt, die immer der Tod der Liebe ist und ohne diese wird der Sex zum bloßen Sport und also eher langweilig. Anderes gilt nur, wo in einer Beziehung miteinander gespielt wird, um den Reiz des Normalen zu erhöhen, sich wieder etwas Besonderes zu sein - da ist es ja die Liebe füreinander, die das Begehren miteinander erhöhen will.
Diese Lehrerin und Mutter also verzögerte es um einige Tage bis zum Wochenende, ließ noch alles offen und heute würde ich sagen, wir hätten es uns sparen können, weil wir beide nicht finden konnten, was wir suchten, weil wir die Leidenschaft geweckt aber abgewürgt und sodann durch die sicher enttäschte Erwartung ersetzt hatten. Eigentlich wusste ich das und dennoch freute ich mich auf unser Wiedersehen und habe es sehr genossen, mit ihr Essen zu gehen und danach bei mir im Bett zu landen, worauf sie sich den spätherbstlichen Temperaturen zum Trotz schon mit Rock, Strümpfen und schöner Wäsche vorbreitet hatte, was mich bei der Entdeckung dieser zielbewussten Verkleidung noch im Restaurant schon scharf genug machte, alles weitere zu verdrängen.
Wir hatten schönen Sex. Sie war ungezwungen und wusste zu genießen, ich mochte ihren kleinen etwas androgynen Körper mit dem festen mittelgroßen Busen und es fühlte sich gut mit ihr an. Enttäuschender war das danach, sie wollte alleine schlafen und ich legte mich im Schlafsack in die Küche. Es war auch da schon alles weitere entbehrlich - wer nicht die Nähe sucht und die Sehnsucht fühlt nach der Erfüllung bei einander zu liegen, passt nicht zusammen - vielleicht gibt es ja Menschen denen dies Bedürfnis beiderseits abgeht, die sollen sich dann gerne auf Distanz paaren, nur zum Steckspiel zusammentreffen, für mich ist solcher Sex ohne Nähe danach so entbehrlich wie der bezahlte Sex, weil ihm das Schönste fehlt, der gegenseitige Genuß der Erlösung.
So fiel uns beiden der Abschied nach dem Frühstück am nächsten Morgen nach der ungeteilten Nacht leicht, es gab nichts, was uns verband und wir waren beide erleichtert, uns da einig zu sein. Wir mochten uns, hatten schönen Sex gehabt, verabredeten uns wage für irgendwann vielleicht, wenn es passt und wussten eigentlich, wenn es nicht der Zufall wollte, würden wir uns vermutlich nicht mehr wiedersehen.
Ob dabei nun das Element der Verzögerung das mögliche Gefühl zerstörte oder wir erst dabei merkten, dass die Chemie doch nicht ganz passte, weiß ich nicht genau zu sagen. Mit meiner Neigung zur Theorienbildung nehme ich eher an, dass es schon in der vorigen Konstellation lag, die nur eine enttäuschte Erwartung produzieren konnte, halte es aber für möglich, dass für andere Menschen auch etwas anderes gelten kann, auch wenn mir die Theorie der enttäuschten Erwartung, die alle Liebe zertört schon bevor sie entsteht, sehr logsich und vernünftig erscheint, bin ich mir nicht sicher, wie logisch und vernünftig sich die Liebe verhält und kenne bei mir selbst genug Beispiele, wo ich immer wieder vom Gegenteil überzeugt war, weil ich gerade nur die wollte, die diese überflüssigen Spiele meinte spielen zu müssen.
Nur wenige Tage nach dieser ungeteilten Nacht hatte ich das nächste Date über das bewährte Partnernetzwerk mit einer sehr großen Finanzbeamtin. Sie wohnte noch ein wenig östlicher und kam mich an einem Sonntagabend besuchen, wir trafen uns zur Session im Keller einer Kneipe bei mir um die Ecke und ich mochte sie sofort, schon als ich sie von der Bahn abholte. Bin selten auf Aufenhöhe mit einer Frau, nur die Länge betreffend, zum Rest maße ich mir nichts an, sonst müsste ich am Ende behaupten, ich verstünde die Frauen, was ich nicht annährend glaube, hier war ich physisch auf Augenhöhe und es fühlte sich vom ersten Kuss an gut und richtig an. Nach der Session gingen wir zu mir und landeten zielgerichtet miteinander im Bett. Der Sex war schön und sie war offen und entspannt dabei. Weiß nicht, warum ich mich nicht verliebt habe und es nicht noch einmal darauf ankommen ließ, sie wiederzusehen. Sie war mir in allem symphatisch, ich fühlte mich wohl mit ihr und obwohl sie auf Kondome bestand, blies sie mir am Ende einen ohne und schluckte es in voller Leidenschaft, worüber ich lächeln musste, aber alles musste ich ja nicht verstehen und sie sagte von sich aus, dass sie es auch nicht erklären konnte, aber es sich eben richtig so angefühlt hätte. Eigentlich fühlte sich vieles richtig und gut an, nur das Gefühl wollte nicht so ausbrechen, wobei ich bis heute keinen Grund weiß warum und was mich daran hinderte. Sie war ein zuverlässiger, liebevoller und leidenschsaftlicher Mensch. Wir hätten es uns bestimmt schön machen können und es versprach in allem leidenschaftlich zu werden. Es passte auch sexuell harmonisch, ich begehrte sie und konnte bei ihr völlig entspannen aber irgendwas hinderte mich daran, mich der Situation ganz hinzugeben.
Habe es mich gefragt, als wir uns noch das eine oder andere mal schrieben, aber bin zu keinem Ergebnis gekommen - sie wollte wohl etwas mehr als ich und es fiel mir schwer etwas klares dazu zu sagen. Es war ja alles schön gewesen und auch gut, es gab nichts auszusetzen und es hätte vermutlich auch irgendwie gepasst, vielleicht, ich weiß es nicht - wir haben uns dann noch über Facebook manchmal gelesen und gesehen, ich glaube sie hat es mir verziehen, auch wenn meine Reaktion weder entschlossen noch klar war.
Vielleicht ist es gut, gleich auf das Gefühl zu hören, keinen Sex zu haben, wenn du nicht verliebt bist, aber was wusste ich schon davon - ich mochte sie, ich war offen dafür, mich zu verlieben, auch wenn ich eigentlich wusste, dass ich es nicht war, das Gefühl vermutlich auch dabei nicht kommen würde, aber ich ignorierte es und tat es dennoch, weil ich Lust hatte und offen dafür war, mich zu verlieben, was ich nun wiederhole, um es zu bestärken und vielleicht ist das eine Art Versuch der Rechtfertigung, warum ich etwas tat, von dem ich wusste, es würde, wenn nicht ein Wunder eintrat, nie mehr als Sex. Das Bedürfnis, sich dafür zu rechtfertigen bei ihr, die ich wirklich gern mochte, die ich sehr aufrichtig und ehrlich fand, ist stärker als bei mancher anderer, die ich eher vernascht habe. Doch war es mir bei ihr schon dabei bewusst, dass ich etwas tat, was nicht ganz fair war, weil ich weniger fühlte als sie, auch wenn ich nicht glaube, dass es einer von uns beiden weniger genossen hat.
Das Gefühl spielt manchmal eine sonderbare Rolle dabei. Es ist so selten, dass alles stimmt und du das Gefühl hast, genau so soll es sein und bleiben. Vermutlich könnte ich diese Fälle an einer oder zwei Händen in meinem Leben abzählen und dennoch habe ich das Wissen darum überhört und gehandelt, weil Sex auch ohne große Gefühle manchmal schön ist, doch frage ich mich heute, ob es das Besondere genug würdigt, es mit und ohne großes Gefühl getan zu haben. Ob ich mir hier widerspreche, frage ich lieber nicht, vermutlich tue ich es, wie dies überhaupt vorkommen mag hier, zumindest bezeugt mangelnde Stringenz emotionale Authentizität und innere Widersprüchlichlkeit, die zumindest ziemlich menschlich ist. Konnte mich auch an Fälle erinnern, wo ich es ohne großes Gefühl zuerst tat, dafür mit um so mehr Lust und wo durch die Wiederholung das Gefühl langsam wuchs. Doch frage ich mich heute, ob es ohne das große Gefühl noch lohnt, ich nicht lieber darauf verzichten würde, um das Gefühl mehr zu würdigen.
Erst die Summe meiner Erfahrungen, die zugegeben recht bescheiden ist, machte mich zu dem, der ich heute bin, der nicht mehr fürchtet, irgendwas zu verpassen, nicht mehr von der Gier getrieben wird, an Grenzen zu gehen und sie zu überschreiten, sich nichts mehr beweisen muss und sein Glück genießen kann, weil es da ist. Während ich noch suchte, das Gefühl ganz angekommen zu sein, noch nicht kannte, führte die Vielfalt dazu, dass ich immer wieder relativierte und verglich, was falsch ist nach meiner Überzeugung, weil sie alle unvergleichlich sind, der Vergleich keiner gerecht wird, du nicht genießt, was ist, wenn du es ins Verhältnis stellst. Wie war es mit der und wie mit der, was war bei der toll und warum mit der nicht so, waren die Fragen, die immer wieder auf der Suche nach der Richtigen hochkamen und die mich auch in Fällenn zurückschrecken ließ, wo eigentlich alles gut war, ob sich nicht doch etwas besseres fände. Könnte es mir jetzt einfach machen und sagen, habe eben solange suchen müssen, bis es passte und das macht die Natur eben dadurch, dass wir es ausprobieren und dazu gehören eben Versuch und Irrtum. Ein evolutionärer Prozess, der irgendwann zum Ziel führte.
Dass ich es so machte und nun das Gefühl habe, es war richtig noch zu warten, bis alles stimmte, weiter zu suchen, bis es nur noch eine gab, die es eben war, könnte eine Antwort sein, die sehr romantisch klingt. Doch frage ich mich, ob es nötig ist, sich so sehr auszuprobieren, um das Glück würdigen zu können oder nicht die Vielfalt es auch schwerer machte, weil sie alles relativiert und ganz natürlich Erwartungen schürt, die immer der Tod der Liebe ist, die erwartungslos gönnnen will. Es gibt wohl Fälle, die sich beim ersten mal sicher sind und damit glücklich werden. Meine Natur war scheinbar nicht so und weil ich die Frauen liebe, bin ich auch glücklich diesen bunten langen Weg gegangen zu sein, so vielfältigen und verschiedenen, wunderbaren Frau begegnen zu dürfen. Vermutlich würde mir viel an Gelassenheit heute fehlen, hätte ich nicht so vielfältig geliebt und probiert und so gesehen, ist es gut so, wie es ist. Aber sich fragen, ob es gut tut, vielfältig zu lieben oder es alles relativiert, scheint mir heute immer noch wichtig.
Es hat mich nicht daran gehindert, mich zu konzentrieren, wenn ich das Gefühl hatte, es passte, vielleicht sogar hat erst der lange Weg mich vorbehaltlos erkennen lassen, wie groß ein Glück sein kann, wenn es sich findet - von daher spräche alles dafür zu sagen, es ist gut, sich auszuprobieren, auch in Liebe und Lust vielen Menschen zu begegnen, um, wenn es soweit ist, es erkennen und gelassen würdigen zu können. Andererseits besteht auch die Gefahr, sich an die Suche zu verlieren, süchtig nach der Vielfalt zu werden, immer zu vergleichen, wie ich es tat und wie es meine Natur auch immer noch manchmal tut, weil die Erfahrungen und Momente sich eben in manchem ähneln und Erinnerungen nicht verloren gehen. Damit aber relativiere ich, was ich nicht relativieren möchte, weil eben jede einmalig ist. Das spricht gegen die Vielfalt, weil sie uns das einmalige raubt, Dinge austauschbar erscheinen lässt, was sie aber nicht sind und sein sollen.
In dem Konflikt zwischen dem Wert der Erfahrung als Basis der Gelassenheit, die genießen lässt und dich als Liebhaber übt und der logischen Folge der Relativierung, weil wir ganz natürlich relativieren, da Lernen aus Erfahrung zu den Bedingungen unseres evolutionären Überlebens gehört, und der Bedürfnis der Liebe nach Einmaligkeit und den tödlichen Folgen der Relativierung für die Liebe, die nicht vergleichen darf, nicht verglichen sein will, stehe ich bis heute, auch wenn ich angekommen bin und alles stimmt, vergleicht meine Natur aus Erfahrung doch, auch wenn ich es nicht will, weil wir eben so lernen. Dies könnte ich nun als natürlichen Prozess abtun und nicht weiter darüber nachdenken, wäre da nicht die Erwartung als Folge der Relativierung.
Erwartung aber ist, so ist zumindest meine Erfahrung immer gewesen, der sichere Tod der Liebe, weil Erwartungen nur dazu da sind, enttäuscht zu werden, stets nur unsere Vorstellungen sind, die wir in den andern projizieren, die dieser aber natürlich nicht erfüllen kann, weil dieser ja sein eigenes Wesen in sich ist, mit seinen Erwartungen und Träumen und die zufällige zeitweise Deckung schützt nicht davor, enttäuscht zu werden. Wer liebt erwartet nichts mehr, sondern ist glücklich mit dem, was ist. Bedingungslos lieben, heißt für mich, jenseits aller Erwartungen einfach zu genießen, dass es den anderen gibt. Die Umstände in denen wir leben und die durch Berieselung mit Werbung immer weiter geschürten Erwartungen, lassen es uns normal erscheinen, etwas erwarten zu können und die enttäuschte Erwartung lässt uns nur schnell offen für neue Reize sein, mit denen wir als potentielle Kunden am Markt agieren, potentielle Käufer oder Konsumenten sind. Das ist so gewollt und gerne reden wir von Sachen, die wir lieben und die wir uns jetzt mal gönnen, dass wir dabei auch dieses oder jenes erwarten können.
Dass die Liebe etwas anderes ist und ohne Erwartung sein sollte, um den anderen sein zu lassen, wie er ist, werden die meisten wohl ähnlich sehen. Dennoch finden wir es ganz natürlich über unsere enttäuschten Erwartungen nach dem Ende einer Liebe zu reden, statt zu sagen, wer enttäuscht wird und Erwartungen hat, liebte nicht mehr oder nie, braucht nicht enttäuscht zu sein, hat nichts als eine Gewohnheit verloren, um die es nicht schade ist, wenn sie mit Erwartung verbunden war, weil sie uns dann hindert zu lieben.
Vielleicht sind diese Betrachtungen schon etwas abstrus und schwer verständlich, weil es uns ganz natürlich erscheint liebend auch etwas zu erwarten und wir nichts anderes wollen, uns in der Liebe wie beim Einkaufen verhalten. Bleibe dennoch dabei, dass die Erwartung an den anderen der Anfang vom Ende der bedingungslosen Liebe ist und ich danach nur noch eine Beziehung verwalte, die eben je nach Bedingung unter die ich sie stelle, unterschiedlich lange hält, nichts mehr mit der großen Liebe zu tun hat, von der ich träume.
Trotz aller Relativierungen und Vergleiche, die wohl auch natürlich sind, auch wenn sie sich moralisch und unter der Bedingung der großen Liebe eigentlich verbieten, ist mir der Traum von der bedingungslosen Liebe immer geblieben, so schwer sie im Alltag manchmal zu leben ist. Vielleicht gilt für sie ähnliches wie für das Ideal der Freiheit, die nie mehr aufgibt, wer sie einmal gespürt hat, die aber für alle anderen nur eine abstrakte Größe ohne messbaren Wert bleibt.
Weiß nicht, ob die nächste, die ich wieder über das unendliche Partnernetzwerk kennenlernte, diesen Traum teilte, zumindest hat sie auch endlich gefunden, was sie suchte, wie wir uns gerade im Buch der Gesichter schrieben, einander Glück für das je Glück wünschend. Eigentlich war es nur ein sich abtasten, ein Versuch auf der Suche, den ich gerne weiter getrieben hätte, weil sie mich reizte und ich sie sehr mochte, der ich aber zu schnell war, warum es irgendwann im Nichts verlief und andere an ihre Stelle traten, die es weniger langsam wollten und so weiß ich nicht, was ich verpasst habe, auch wenn wir uns zweimal sehr innig küssten, was für sie, wie sie sagte, noch nichts war, bei mir doch viel an Gefühl in Bewegung setzte.
Bin mir nicht ganz sicher, ob das Gefühl auf die Person bezogen war, die ich ja kaum kannte, glaube es schon irgendwie, mochte sie sehr, mag sie immer noch, eher triebgesteuert war, die schlanke, schöne, blonde Frau reizte mich mehr als viele, oder nur eine Illusion ohne Hintergrund war, geweckt durch zwei heiße Küsse und ihren Spruch beim ersten Treffen unter dem Mistelzweig und der symbolischen Bedeutung, die darin lag.
Sie kam aus dem fränkischen ursprünglich, was ein wenig noch an ihrer Stimme zu hören war und sie hatte zwei Kinder, die sie irgendwie mit dem Vater teilte, der in der Nähe wohnte. Mehr war es nicht, aber es hat lange und immer wieder emotional etwas bewegt und auch als ich schon dachte, ich hätte mich entschieden, kam die Erinnerung noch manchmal hoch - wie schön war es da gerade ihr geschrieben zu haben und festzustellen, wie gerne ich ihr gönne, dass sie ihr Glück fand, wie sie es mir gönnte, eine schöne Erinnerung an zwei heiße Küsse an ihrem Wagen, mehr nicht und doch mehr als manche mit der ich schlief.
Auch virtuell aber nicht über das Partnernetzwerk sondern einfach nur im Buch der Gesichter hatte ich die nächste kennengelernt, die im benachbarten Ortsteil meines Bezirks lebte, warum wir uns, wie naheliegend auf den hiesigen Weihnachtsmarkt für einen Glühwein verabredeten, nicht ohne uns vorher schon relativ heiß geschrieben zu haben, warum wir, als wir uns endlich in den Armen lagen gar nicht mehr auf dem Weihnachtsmarkt landeten sondern direkt den Weg zu meinem Bett nahmen.
Sie war etwas älter als ich, jünger als die Mutter meiner Tochter wohl, aber das spielte keine Rolle, sie war ganz jung und fast mädchenhaft auf der einen Seite, bereits Großmutter von einer längst erwachsenen Tochter, die vom Alter auch eine meiner Liebhaberinnen hätte sein können. Eine tolle Frau, dachte ich, als wir uns via Facebook kennenlernten und uns immer heißere Briefe schrieben.
Sie mochte meine Lyrik, fühlte sich gereizt und wir kamen uns zwischen den Zeilen sinnlich längst näher, als wir uns auf einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt verabredeten und eigentlich schon wussten, den brauchte es nicht mehr. Als ich sie an der U-Bahn abholte, fielen wir uns in die Arme und küssten uns. Es fühlte sich richtig an, gut und vertraut und es schien ihr genauso zu gehen, so sparten wir uns jeden Umweg und gingen gleich zu mir, meine ich zu erinnern, aber vielleicht tranken wir auch einen Glühwein und gingen dann zu mir.
Es wurde ein schöner, vertrauter Sex, lustvoll und erfüllend, ohne Hemmungen, ganz natürlich. Mochte ihre weibliche, feste Figur an der erkennbar wie fühlbar war, dass sie nun ein Fitnesstudio für Frauen leitete, nachdem sie früher, noch zu DDR Zeiten Hebamme war, später ein Kasino leitete und mutig noch nebenbei einen Laden führte. Keine der Frauen, die sich schlank hungern, sondern eine richtige Frau voll wunderbarer Weiblichkeit und einem eher kleineren, wunderschönen, festen Busen, zum Glück nicht nackt rasiert. Sie hatte Lust, konnte sich gehen lassen und auch dabei mehrfach kommen, es war rundum schön.
Auch geistig kamen wir uns schnell näher, ihr Vater war Chefredakteur gewesen und sie hatte viele spannende Geschichten zu erzählen, auch von meinem nun heimatlichen Helmholtzplatz, an dem sie zur Wende wohnte. Sie bemerkte meine Bücher und schaute sie mit Freude an, es war alles sehr schön und ich war dabei, mich richtig zu verlieben, dachte nun hätte ich vielleicht doch endlich eine gefunden, bei der ich bleiben könnte.
Dass sie ein paar Jahre älter war, störte mich nicht, ihr Lachen war jünger als das vieler zwanzigjähriger und ich mochte ihre Reife und Erfahrung, wie sie mein Schreiben und sie schien mir als Unternehmerin wesentlich lebenstauglicher als ich verlorener Dichter, der mit Geld lieber nichts zu tun hätte.
Sie blieb gleich über Nacht, was ich gut so fand, denn erst in der Nacht entscheidet sich ja, ob es wirklich passt und geht und ich schlief schlecht neben ihr, was für mich kein gutes Zeichen war, dass ich aber auch nicht zu ernst nehmen wollte, mein ein Meter breites Bett, war ja auch wirklich eine Zumutung für manche und eine Nacht ist keine Nacht, ich wollte noch nicht aufgeben.
Wir unternahmen noch einiges, gingen zusammen ins Theater und einmal übernachtete ich bei ihr, als sie mich davor zu sich zum Essen einlud. Mochte auch ihre kleine Bibliothek. Schöne und gute Bücher darunter. Ihr einen halben Meter breiteres Bett war zum Schlafen deutlich bequemer, der Sex war wieder ausgelassen und schön, alles war gut und sie war eine rührende Gastgeberin, auch wenn ich leider wieder schlecht schlief. Sie hatte Hitzewallungen in der Nacht und ich suchte immer mehr Abstand, schlief schlecht, trotz genug Alkohol und erfüllendem Sex davor.
Vielleicht hätte ich das alles noch ignoriert, wenn ich nicht in dem ewigen Fundus der virtuellen Partneragentur noch weiter geschaut hätte, noch die eine oder andere gedatet hätte, unentschlossen war, ob ich wirklich eine ältere oder doch lieber noch Kinder wollte, statt plötzlich in die Großvaterrolle zu schlüpfen. Aber all das hatte nichts mit ihr zu tun, sondern mit der vielfältigen Auswahl im virtuellen Netzwerk, aus dem ich sie ja nicht kannte und das parallel weiter lief.
Vielleicht lässt uns zu große Auswahl, echte Schätze übersehen oder ein mögliches Glück verspielen, denn wir meinten es beide, solange wir es probierten schon ziemlich ernst, sie glaube ich noch mehr als ich, der ich ein wenig ein schlechtes Gewissen darob hatte, denn inzwischen hatte ich ja meine zweite Verlobte, die Thüringerin kennengelernt, die mich noch zappeln ließ und mich genau darum mehr reizte und mit der ich mich lange einer schönen Illusion hin gab und dann gab es noch zwei, bei denen ich mir auch nicht ganz sicher war, auch wenn mir keine so nah kam wie sie bis jetzt. Wollte sie und auch wieder nicht, weil ich mich fragte, ob ich nach den neuneinhalb Jahren mit einer zehn Jahre älteren nicht genug von älteren Frauen hatte, nicht mal das Gegenteil auf der Suche zum Glück ausprobieren wollte. Unentschlossenheit aber ist selten ein guter Ratgeber, aus ihr wird nichts wirklich, was ich schon dabei merkte, warum ich mich irgendwann ganz für die spätere Verlobte entschied, neben der ich wunderbar geschlafen hatte, auch wenn ich sonst nichts über sie sagen konnte und es bis heute kaum könnte.
Wir nahmen sehr schön und würdevoll voneinander Abschied, ich war zum Glück ihr zumindest gegenüber ehrlich und spielte mit ganz offenen Karten. Habe ihr weh getan, aber sie hat es mir verziehen und nach dem Scheitern des Beziehungsversuchs mit der zweiten Verlobten, schrieb sie mir sehr lieb. Wir haben uns danach nicht mehr getroffen, was ich ein wenig bedaure, nur gesehen einmal im Keller bei der Sonntagssession, als ich mit meiner zweiten Verlobten da war, die in diesem Moment sehr stolz Besitz ergriff, was ich genoß, mir aber auch ein wenig peinlich war, wie manches, was ich vielleicht nicht verstand, denn wer wäre ich, zu verstehen, warum sich Frauen wie verhalten?
Mochte sie sehr, habe eine neue Welt aus ihren Erzählungen kennengelernt, wofür ich dankbar bin, vielleicht war es albern auf dieses beieinander schlafen soviel wert zu legen - aber ich konnte nicht anders und wo sich nun die fand, bei der alles passt, wo ich über was nicht passt, nicht mehr nachdenken möchte, weil ich lieber genieße, was ist, ist es müßig zu grübeln, ob es nicht schön mit ihr hätte werden könnnen, ich nicht eine falsche Entscheidung vorschnell traf. Geistig und körperlich passte es gut zusammen und ineinander, nur das beieinander schlafen klappte nicht so, wie ich es träumte, doch sollte ich das nächste halbe Jahr lernen, dass es darauf auch nicht unbedingt ankam.
So kam ein halbes Jahr, in dem ich mich auf die Liebe aus Thüringen, die in der Nachbarschaft wohnte, einließ, neben der ich so gut schlief, auch wenn das nun die schönste Erinnerung an einen ernst gemeinten Versuch blieb, den ich Zeit brauchte, innerlich los zu werden, weil ich sie nie verstand und bis heute nicht weiß, ob das an meiner Dummheit lag oder es nicht mehr zu verstehen gab, als ich erlebte und einfach nur nichts blieb weil wir uns nichts mehr zu sagen hatten, was sie ganz nüchtern, wie sie so war als Erbsenzählerin, feststellte und es also wohl gut so ist. Aber, was weiß ich schon?
Womöglich habe ich ihre Tiefe nie verstanden und konnnte sie nie ganz würdigen, taten sich hinter der Stille Abgründe auf, von denen ich oberflächlich nichts ahnte, auch wenn es an Indizien dafür bis heute fehlt, will ich die Fülle des anderen zumindest für möglich halten und meine Blindheit nicht ausschließen - zumindest waren wir beide so entschlossen gewesen, es miteinander zu wagen, dass wir uns einander versprechend Ringe tauschten, auch wenn es Traumbildern beiderseits folgend, die völlig unterschiedlich waren, wohl nur ein Versprecher war, der beiderseits wenig mit dem anderen und seinem Innenleben wohl zu tun hatte, das sich gänzlich fern blieb, außer im geteilten Alltag, und uns beide gemeinsam in dem Partnernetzwerk, in dem wir uns kennengelernt hatten, abmeldeten, warum bis zum Sommer nichts mehr passierte. Dass sie noch, weil vorher gebucht, weiter in einem zu bezahlenden Netzwerk war, habe ich versucht zu ignorieren, vermute aber, das dort auch nicht entsetzlich viel passierte, aber, was weiß ich schon?
Dann, kurz vor der wunderbar romantischen Hochzeit meines besten Freundes, den sie zuvor noch kennengelernt hatte, war ich plötzlich gänzlich verlassen und allein, so dass ich ohne Frau zu jenem mehrtägigen Fest fuhr, bei dem auch zwei meiner Ex weilten, was ich eigentlich um jeden Preis vermeiden wollte, meldete ich mich direkt nach diesem ein wenig Waterloo wieder in meinen ewigen Jagdgründen an.
Die zweite, die ich dort kennenlernte, war eine blonde Polin. Sie war Künstlerin vom Studium her und hatte in meiner Geburtsstadt studiert, was mehr verband, als mich ihre polnische Herkunft erschreckte. Hatte ja schon die eine oder andere polnische Geliebte gehabt, immer gedacht, es passte nicht so ganz, auch wenn alle völlig unterschiedlich waren, die Gründe, die mich Abstand nehmen ließen, die gleichen blieben, aber Menschen sind verschieden, ich wollte keine Vorurteile haben und sie gefiel mir schon beim ersten Date vom Typ her gut.
Eine etwas kräftiger gebaute, sehr weibliche mit hellblondem Haar, die geistig wach und anregend war. Es passierte außer einem freundlichen Bussi nichts bei diesem ersten Date. Auch der zweite Versuch lief eher schleppend und da ich parallel und kurz davor noch eine wunderbare einige Jahre jüngere Ärztin kennengelernt hatte, bei der es allerding ähnlich unentschlossen und schleppend lief, war ich noch unentschlossen, was woraus werden sollte. Schließlich gingen wir zusammen ins Kino, in einen ganz romantischen Film über eine Liebesgeschichte um eine irische Farm. Sie war ein großer Kino-Fan, kannte sich im Gegensatz zu mir, gut dabei aus und hatte eine gute Wahl getroffen.
Versuchte mich ihr dezent zu nähern im Dunkeln, was sie entweder ignorierte oder so nicht bemerkte und war zunehmend frustriert. Dazu kam, dass es im Film, um Verlobung und Hochzeit und wahre Liebe ging und in mir kochte also meine verlorene Liebe mit der zweiten Verlobten wieder hoch, während ich eigentlich mit der Polin neben mir gerne anbandeln wollte, es aber nicht schaffte, doppelt frustriert war und mich meinem Liebeskummer hingab, zumal ich mich eigentlich auch in die Ärztin aus dem gleichen Netzwerk verliebt hatte, aber nicht wusste, ob und was sie wollte. Brachte also nichts zwischen den vielen widerstreitenden Gefühlen wirklich zustande, war nach dem Film völlig fertig, hatte keine Lust noch mit in ihren Kiez zu radeln, wo sie gerne asiatisch mit mir essen gehen wollte, lieber jedenfalls als zu dem sehr guten Italiener Brot und Rosen hier am Park zu gehen, den ich vorschlug und so fasste ich mir ein Herrz und gestand hier, zummindest halb ehrlich, dass mich der Film, der ich sehr selten überhaupt einen Film sehe, emotional so aufgewühlt hatte, dass ich nun erstmal lieber allein sein wollte und wir verabschiedeten uns höflich und ich dachte, dass war es.
Doch kam es überraschend anders, zwar schlief ich dazwischen noch mit meiner Ärztin, die sich dann aber in einen ewigen Urlaub und Besuch einer Freundin verabschiedete und die ich erst 8 Wochen später noch einmal etwas verkrampft wiedersehen sollte, was mich mehr als frustrierte und ein wenig verunsicherte, ob nun etwas war oder nicht und so tanzte ich mal wieder auf mehreren Hochzeiten parallel, für meine Ärztin richtig entschlossen, aber vermutlich mehr, weil sie Ärztin war, aber, auch da bin ich nicht sicher, doch frustriert zurück gewiesen, da ich ihr zu intensiv und zu gefühlvoll schrieb und so traf ich mich mit meiner polnischen Malerin im Park zum Picknick und brachte zwei Liter Flaschen Riesling mit, die wir auf der Wiese leerten.
Hätte ich geahnt, was sie da schon plante und was sie vorher schon nach dem Kino geplant hatte, aber manchmal ist die Verständigung zwischen Mann und Frau schwer und ich weiß nicht, ob die je Herkunft es noch schwieriger machte, hätte ich weniger und langsamer getrunken. Als die beiden Literflaschen nahezu alle waren und ich schon ziemlich betrunken, wir hatten uns inzwischen die Missverständnisse vom letzten mal gestanden, küssten wir uns heiß und innig. Mochte ihre spürbare Leidenschaft und freute mich auf die gemeinsame Nacht. Irgendwann, der Wein war alle, es wurde dunkel und feucht kühl im Park, radelten wir zusammen los in einem Zustand, in dem ich normalerweise nicht mehr Rad gefahren wäre, sondern geschoben hätte, aber sie steckte es lockerer weg, wie ich, ohne alle Vorurteile überhaupt die Erfahrung gemacht hatte, dass mich Polen, gleichwelchen Geschlechts, leicht unter den Tisch trinken konnten.
Sie kam mit zu mir, ich freute mich darauf, bald mit ihr im Bett zu landen, Lust hatte ich schon lange genug, zumindest durch die Verzögerung gesteigert, schien es mir so, hatte aber, zugegeben, aufgrund meiner Trunkenheit gewisse Zweifel, ob dies noch ein großer Erfolg würde, doch sie wollte, kaum angekommen, erstmal duschen und ich ließ sie, setzte mich in die Küche und begann irgendwas zu schreiben, was mir trunken zu Lust und Park als Verse einfiel mit relativer Vorfreude. Irgendwann war sie im Bad fertig und setzte sich, in ein Handtuch gewickelt auf mein Bett und wünschte eine ganz langsame Annäherung, bei der es irgendwie auch zu fast Mißverständnissen kam.
Wie lange wollte sie denn noch warten, dachte ich, immer unsicherer, ob mein James noch lange geruhen würde überhaupt aufzustehen, doch dann packte uns doch die Leidenschaft, ich durfte irgendwann das Handtuch lösen, ihren wallenden großen Busen und ihren behaarten Schoss küssen und sie genoß es mit wachsender Lust, bestand dann aber auf ein Kondom, was sicherlich vernünftig war, aber den armen James so schockierte, dass er schon beim Versuch relativ schlapp machte, dann zwar noch mühsam wieder etwas aufgepeppelt werden konnte und so hatten wir zumindest etwas Sex, aber ich war zu betrunken, es wirklich genießen zu können, freute mich auf die Lust am Morgen, die ich ohnehin fast lieber mag, zumal ich dann zuverlässiger stehe als müde und angetrunken, wenn ich noch nicht ganz sicher bin, was ich wirklich will.
Sie schlief schlecht in dem viel zu engen Bett, wie sie meinte, war am Morgen schlecht gelaunt und hatte jedenfalls mehr Lust auf Frühstück als auf Sex am Morgen, zumal sie früh zur Arbeit musste. Eigentlich wusste ich es da schon, als ich ihr noch den Kaffee beim Bäcker nebenan holte, aber ich mochte sie auf der anderen Seite doch zu gern, wollte nicht gleich wieder aufgeben und so trafen wir uns noch einmal zum Schwimmen am See, was auch schon terminlich ein wenig mißlang, die Verständigung war scheinbar doch schwieriger, als ich vermutet hatte, zumindest lagen wir einige Stunden zusammen am See, ich schrieb ein Gedicht dabei, was sie hätte freuen können, aber dann doch eher nervte und so gaben wir es nach noch zwei mißlungenen Versuchen, sich zu sehen, doch lieber auf - ich hatte mich nicht verliebt, mochte sie gern, aber lebte irgendwie in einer anderen Welt, hatte ich das Gefühl, es wurde nicht die große Leidenschaft und wir ließen es auslaufen. Inzwischen auch im Buch der Gesichter vernetzt, bemerken wir uns manchmal und dann lächle in mich hinein, es war schön mit ihr, auch wenn es nicht passte und ich keinen betrunkenen Sex mag, der mich eher impotent macht, warum sie leider meine große Leidenschaft nie kennenlernte und ich mit ihr keine fand.
Das nächste Date mit einer Mutter, Monate später, war ein Volltreffer, dachte ich, auch wenn wir uns beim ersten Gespräch im Café Liebling richtig zu streiten anfingen über religiös, philosophische Themen. Eine Kulturwissenschaftlerin, alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, Dozentin, die Bücher schrieb, forschte, sich mit Flaneuren gut auskannte, sehr süß aussah mit ihren relativ kurzen wilden Locken.
Als wir uns stritten, sie mir sagte, ich hätte keine Ahnung und würde völlig falsch liegen, auch wenn ich der Überzeugung war, dass sie irrte und nur in dogmatisch religiösen Mustern argumentierte, ich es ihr aber nicht so leicht mit großen Worten beweisen konnte, weil sie einfach zu klug war, überlegte ich einen Moment, ob ich jetzt aufspringen oder sie lieber küssen sollte und entschied mich für das letztere, was eine gute Idee war.
Wir knutschten uns sodann solange es ging im Café und als unsere Lust die Grenze des öffentlich noch vertretbaren überschritt, nicht ohne zwischendurch in fliegendem Wechsel noch etwas philosophisch zu diskutieren, wechselten wir zu mir und landeten schnell im Bett oder taten es noch auf dem Weg davor und daneben und ich war froh, die Fenster noch geschlossen zu haben.
Diese Frau war nicht nur klug und weiblich schön, hatte auch Schamhaare, sie war auch die lauteste und leidenschaftlichste meiner Liebhaberinnen. Sie schrie ihre Lust heraus, dass mir beim Gedanken an den strengen protestantischen familiären Hintergrund, von dem sie mir erzählt hatte, die Dialektik doch etwas wunderbares schien. Es versprach in jeder Hinsicht aufregend zu werden und wieder war ich sogleich hin und weg.
Leider bekam die Begeisterung einen gehörigen Dämpfer, als sie nach dem Sex, bei dem sie mich zur Vermeidung von ungewollter Schwangerschaft, es war in ihrem Zyklus der richtige Moment und auch wenn ich ihren Schoss erst das erstemal gekostet hatte, schien mir das nicht völlig unwahrscheinlich, gekonnt und schluckend oral befriedigt hatte und ich völlig selig mit ihr im Arm einschlafen wollte, einen gehörigen Dämpfer, als sie doch lieber nach Hause fahren wollte und ich darauf etwas patzig reagierte, noch immer der Überzeugung, es käme mehr auf die erste Nacht miteinander an als das erste mal ineinander.
Dennoch trafen wir uns später noch einige male zu immer wieder lauten und leidenschaftlichem Sex. So empfing sie mich nach meinem Geburtstag bei sich, schon in Strümpfen und Rock und ich verzögerte den Anfang dabei so gut, dass wir, als es schließlich dazu kam uns mit solcher Lust einander hingaben, dass ich Zweifel hatte, wie ihre nebenan schlafenden Kinder, dies hätten überhören sollen. Wir kamen uns überall nahe im ständigen Wechsel und sehen wir davon ab, dass sie mein Sperma lieber nicht in sich haben wollte, wir also nie zusammen kamen, war es wilder schöner Sex, den wir immer wieder mit hochgeistigen Gesprächen unterbrachen und ich bewunderte diese Frau für ihre Tätigkeit, die mein Traumberuf eigentlich wohl gewesen wäre, müsste ich nicht dichten.
Eine tolle Frau, die nicht weit von mir wohnte, ihre Kinder etwas jünger, weitere waren nicht völlig ausgeschlossen, es war spannend und ich wollte sie ganz - sie war weniger entschlossen, auch unserer inhaltlichen Differenzen beim Thema Religion wegen und weil wir beide eben doch nicht ganz der Typ des anderen wohl waren und so nervte sie meine virtuelle Schwärmerei vielleicht mehr, als sie ihr Herz öffnete und sie begeisterte. Jedenfalls zog sie sie sich nach drei Versuchen zurück, probierte es mit einem Knaben, den ich schon auf den ersten Blick langweilig fand, der ihr aber wohl gefiel und als sie sich wieder bei mir meldete, war ich schon vergeben, seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen, noch gelegentlich nette Grüße geschrieben, verlor es sich bei ihr auf der Suche und bei mir im Ankommen.
Einen Tag nach dem zweiten leidenschaftlichen Date mit dieser so klugen wie im Ergebnis für mich unnahbaren Frau, traf ich eine, bei der es schon nach wenigen Minuten funkte, woraufhin wir einige Stunden knutschend vor dem Café saßen, da sie meinen Vorschlag ablehnte, doch mit zu mir kommmen, aus den immer gleichen Gründen - nicht beim ersten Date und sie hätte da ja auch ihre Prinzipien und überhaupt hätte sie ihre Tage. Sie schien mir in der Wirklichkeit viel schöner als auf ihren Fotos, was in diesem Partnernetzwerk selten ist, da die meisten Frauen sich dort lieber gut inszenieren und die Überraschung für gewöhnlich eher eine umgekehrte ist.
Sie blieb bei ihren Prinzipien und ich brachte sie zu ihrem Wagen, wir waren fest entschlossen, uns bald wieder zu sehen, sie versprach, so bald wie möglich zu kommen und so war es mir eine Freude, sie noch zum Abschied im Stehen auf dem Bürgersteig neben ihrem Wagen am hellichten Tag mit der Hand unter ihrem Rock kommen zu lassen, um die Freude auf das Wiedersehen zu erhöhen.
Wir versuchten es dann mehrfach, scheiterten immer wieder aus terminlichen Gründen und schafften es dann doch noch. Waren eigentlich auf einen Wein verabredet, aber nach dem Kuss zur Begrüßung war klar, dass wir uns den Umweg durchs Café sparen könnten. Den Wein tranken wir später nackt in meiner Küche, bis sie ihr erwachsener Sohn, der von der Uni kam, nach Hause rief, weil er seinen Schlüssel vergessen hatte.
Es war schöner Sex, mit Leidenschaft und für alles offen im Wechsel, habe es genossen und mich gefreut, dass sie zweimal dabei Befriedigung fand, für mich war es letztlich entbehrlich, da ich, als es dann endlich passte, mal wieder dachte, ich hätte mein Herz verschenkt, innerlich an vielen anderen hing, es für mich, wie für sie nur der Sex zum Spaß ohne weitere Absichten war, der für mich selten wirklich befriedigend ist. Sie ist sicher eine wunderbare Liebhaberin, hat einen schönen, großen, weiblichen Körper, auch wenn ich mit geringer Begeisterung feststellen musste, dass sie zu den Nacktschnecken gehörte, was meine Lust nicht gerade erhöhte, sondern mich dabei eher bremst, ich mochte sie wirklich, aber wir hätten genausogut einfach Freunde bleiben können. Bin wohl zu romantisch geworden, trotz der relativen Vielfalt, die sich in diesem letzten Herbst durch Zufall in den ewigen Jagdgründen ergab, immer auf der Suche nach der großen Liebe gewesen und drunter, mache ich es nicht mehr, was manche der potentiellen Kandidatinnen aufgrund meiner schnellen verbalen Beigeisterungswelle vermutlich eher vergraulte als anzog, bis es irgendwann einfach passte.
Eine, die ich einige Wochen später nach Monaten der Stille, in denen wir uns zuvor begeistert geschrieben hatten, hatte mir schon nach ihrem Pseudonym gefallen, dass an einen Roman des großen Johnson bewusst erinnerte und es hatte sie so gefreut, dass ich es erkannte, wie es mich begeiserte, dass sie es wählte, hatte schon zuvor angekündigt, sie wollte doch wissen, wie ich küsse. Vieles an ihr könnte mich schwärmen lassen, schien mir so passend und doch blieb es bei dem von ihr angekündigten Kuss, der sehr leidenschaftlich wurde und auf den nichts mehr folgte, auch wenn ich es mir da sehr gewünscht hätte, die ich leider noch nicht einmal auch ohne jede Absicht wiedersah, was ich auch interessant gefunden hätte, aber scheinbar passte von ihrer Seite irgendwas nicht.
Sie war Kindergärtnerin und ihre Fotos ließen schon ahnen, dass sie sehr weiblich wäre, wenn auch noch nicht der ganze Umfang erkennbar war, Frauen dabei auch mit vielen Bildern, Meister der Verdeckung teilweise sein können. Ihr Kind war noch sehr jung, vermutlich hatte sie auch in der einsamen Schwangerschaft enorm zugelegt, doch war sie in jeder Hinicht eine Frau von Format.
Wir hatten uns schon heiß geschrieben und auch wenn ich ein wenig dachte, so ganz konnte es vermutlich nicht passen, könnte sie nie mit meiner Kulturwissenschaftlerin konkurrieren, war ich doch offen für diese Frau mit dem wunderbaren Lächeln auf Bildern, das auch in der Realität einfach bezaubernd war und hatte ihr zum ersten Treffen Geschenke zum ich meine gerade Geburtstag oder Bücher statt Blumen mitgebracht und staunte doch als sie mir die Haustür öffnete.
Ihre Wohnung war schlicht mit offener Küche, wenigen Büchern und großem Fernseher vor der Sofaliegewiese. Um mein doch gewisses Erschrecken über ihren tatsächlichen Umfang zu verbergen und ich war ja auch durchaus schon manches gewohnt, steckte ich ihr gleich die Zunge in den Hals, küsste sie mit großer Leidenschaft, die sie erst beantwortete und danach immer wieder ausbremste, weil wir uns doch erst kennenlernen müssten. Beim Wein kamen wir uns dann langsam wieder näher, doch sie ließ mich lange nicht weiter ran, auch wenn mich ihr spürbar riesiger Busen und ihre üppige Figur schon reizten. Eigentlich wusste ich da schon, das würde nichts, sie war nicht mein Typ, wir passten überhaupt nicht zusammen, aber Lust hatte ich und wollte nicht den ganzen weiten Weg gen Norden geradelt sein, um frustriert und unbefriedigt wieder zurück zu fahren und so bemühte ich mich weiter um ihre Zuneigung.
Um so intensiver das Bemühen, desto härter die Ablehung und um so leichter fällt sie den so umschwärmten, die mit geradezu sadistischer Freude von inneren Werten sprechen, auch wenn sie längst wissen, es geht nur um Sex und Lust und wie wir sie miteinander genießen können. Sie kostete ihre Position als Festung sehr aus und es war, als ich schon gehen wollte, dass sie mich endlich näher kommen ließ.
Manche Frauen lieben es scheinbar, wenn Männner es endgültig aufgeben, sie dann noch einmal zu locken, um sich so ihre Verhführungskraft und ihre Unwiderstehlichkeit zu beweisen, Eigentlich laufe ich in solchen Fällen ganz schnell weg, weil ich keine Spielchen mag und vielleicht spürte sie genaus das, als ich gehen wollte und mich plötzlich mit Leidenschaft küsste.
Nachdem ich ihr ihre glänzende Jogginghose ausgezogen hatte und den reichlich behaarten Schoß der eigentlich noch sehr jungen Frau, deren Mutter jünger als die Mutter meiner Tochter war, aber das kannte ich hier im wilden Osten ja schon, mit Leidenschaft geküsst hatte, genossen wir in der letzten halben Stunde doch noch unsere Lust, sie fand mehrfach Befriedigung und ich auch dann irgendwie zwischen Mund und Hand und so radelte ich, nachdem wir noch eine zusammen vor ihrer Tür geraucht hatten, irgendwie befriedigt aus einer mir fremden Welt wieder nach Hause an den Platz auf meinem Berg in eine andere Welt.
Nach diesem Versuch in einer anderen Welt war die nächste am nächsten Tag ein Volltreffer aus heimischen Gefilden, der mich ganz überraschend ereilte und emotional völlig hinriß.. Hatte am Nachmittag, bevor ich sie am Abend und in der Nacht das erste mal sah noch am Vormittag meine eine Geliebte, die noch verheiratete dunkelhaarige Lehrerin getroffen, als mich ihre Nachricht beim Einkaufen erreichte und wir uns spontan für den Abend in meinem Lieblingscafé verabredeten. Weiß nicht, warum ich bei ihr spontan für das erste Date meine Stammbar aussuchte, vielleicht war es die Überraschung oder die eigentlich Absichtslosigkeit, ich rechnete nicht mit viel, war befriedigt vom schönen Sex am Vormittag und dachte nur ein nettes Kennenlernen stände bevor.
Daraus wurde nach reichlich Wein und vielen Zigaretten eine noch heißere Nacht mit einer Frau, in die ich mich aus ganzem Herzen verliebte, auch als ich noch nicht wusste, dass sie Ärztin war, sondern dachte, sie sei Heilpraktikerin oder sonst etwas hier verbreitetes. Wir mochten uns, redeten schön und sie war eine lockere Eingeborene, die hier am Berg aufgewachsen war, auf dem sie auch ihre Praxis hatte und die alleinerziehend mit einem schwierigen Kindsvater war. Mochte ihre Kleidung und ihr Lachen, ihre vollen Lippen und ihr schlanke Gestalt, nach der umfangreichen Kindergärtnerin einen Tag zuvor eine angenehme schöne Erscheinung und ein vertraut schönes Gespräch mit einer tollen Frau, die leider aufgrund vieler schlechter Erfahrungen voller Mißtrauen gegenüber meinem Geschlecht war, was sie aber nicht hinderte, wenn sie mal einen freien Abend hatte, die Lust spontan und frei zu genießen.
So kam sie, nachdem ich sie schon im Café sehr weit unter ihrem Rock und in ihrer Bluse gestreichelt hatte, bevor wir rausgeworfen würden, mit zu mir und es wurde leidenschaftlich schön, wenn auch nicht wirklich befriedigend für mich. Sie war völlig entspannt, Berlinerin eben, als Ärztin völlig unverklemmt und lobte noch ihre mädchenhaft süße Unterwäsche, die sie trug beim ausziehen, mochte ihre lockere Art und der Sex im leidenschaftlichen Wechselspiel der Orte und Stellungen hätte einfach traumhaft werden können, hätte ich nicht zuviel getrunken und geraucht und zugleich am Vormittag schon ausgiebig leidenschaftlichen Sex gehabt und so machte James leider irgendwann schlaff, aber da sie zunächst offen war, auch bei mir zu bleiben, sah ich das entspannt und befriedigte sie ausgiebig. Hätte ich vielleicht etwas weniger ausgiebig tun sollen, dann wäre sie womöglich sogar in meinem engen Bett geblieben, so aber befriedigt und erschöpft, wollte sie lieber in ihr Bett und ich brachte sie im Morgengrauen nach Hause, ihr Rad schiebend, mit der falschen Hoffnung, sie könnte mich noch zu sich hinauf bitten. Das tat sie nicht.
Meine folgende Schwärmerei bewirkte bei ihr auch eher das Bedürfnis Abstand zu halten. Auch wenn uns eine Streßsituation mit dem Kindsvater und ihrer Tochter, die ich infolge kennenlernen durfte beim Eis essen, sehr nah zusammenbrachte. Eigentlich hatte der Vater die Tochter nehmen und wir ein gemeinsames lustvolles Wochenende geplant, was aber aufgrund dessen idiotischen Verhalten flach fiel, woraufhin sie sich, von mir getröstet, entschloss, alleine mit der Tochter wegzufahren. Wir hielten da ganz geheim Händchen und ich bekam einen unauffälligen, zärtlichen Kuss als die Tochter nicht schaute.
Sie sagte mir dann, wir trafen uns noch einige male am Morgen, bevor sie in die Praxis ging bei mir am Platz im einen oder anderen Café zum Frühstück, ich müsse ihr Zeit lassen, sie kommen lassen, dürfte sie nicht stressen, aber es passierte nichts und so gerne ich diese wunderbare Ärztin glücklich gemacht hätte, Zurückhaltung und Abwarten, kommen lassen, gehört nicht zu meinen größten Qualitäten, vor allem in Kenntnis der Marktlage und Konkurrenz und ich wollte ihr doch beweisen, was für ein Guter ich war, was uns aber nicht vergönnt war und so blieb es bei dieser Ärztin im Ergebnis unbefriedigend, was aber unwichtig war, denn was ich mir ihr geträumt hatte, ging über Sex weit hinaus, auch wenn sie katholisch und Weltmeisterin im Hinhalten war, behielt ich sie in liebevoll guter Erinnerung, wobei ich mich immer noch frage, wie ich mich ihr gegenüber hätte verhalten sollen, ihre Vorbehalte und ihr Mißtrauen zu zerstreuen.
Komzentrierte ich mich nur auf sie, konnte ich nicht einfach nur abwarten, ohne durchzudrehen, dachte ich, aber auch so, wo ich sie nur noch weiter nebenbei in aller Stille anschwärmte, passierte nichts und es verlief sich - ob es da wohl ein Rezept gibt, die Herzen solch enttäuschter und verletzter Frauen zu erreichen?
Wo wir doch beide vom gleichen eigentlich träumten - nun, war wohl nicht ihr Märchenprinz und wenn eine es nicht spürt, ist wohl alle Mühe auch der Zurückhaltung müßig - wenn sich zwei spüren, dann braucht es keine Regulierung der Zurückhaltung und wo es sie braucht, ist eigentlich alles weitere verlorene Liebesmüh, was wir uns aber nicht eingestanden.
Etwas weiser heute und glücklich denke ich, schön war es für den Abend, doch sich um mehr bemühen, wenn es nicht natürlich kommt oder will, ist meist müßig, zumal ich als Mann, der ihr Vertrauen gewinnen soll, beweisen soll, dass er es ernst meint und ein guter ist und zugleich sich zurückhalten soll, um interessant zu bleiben, wie sie wörtlich sagte, keine Chance hatte und Verstellung führt in Dingen der Liebe wohl sowenig weit wie Spiele.
Hätte ich diese Erkenntnis bewusst umgesetzt und vernünftige Schlüsse daraus gezogen, hätte ich mir die nächsten beiden auch gleich sparen können, dennoch traf ich beide zweimal und es endete jedesmal frustrierend. Beide wiesen mich launisch zurück, ich wusste nicht, wie mir geschah, hatte mich verhalten wie immer und was bei den einen zum Glück, ins Bett oder in eine Beziehung führte, endete bei diesen beiden in blöden Vorwürfen, deren Ursache ich nicht verstand, als sei es ein Wunder, wenn Mann und Frau im Bett miteinander landen, weil sie Lust aufeinander haben und müsste sich einer dafür entschuldigen, wenn er das gerne möchte, nachdem vorher lange über Lust und Beziehung und Anziehung gesprochen wurde.
Beiden ist gemeinsam, dass sie Künstlerinnen und Mütter waren, sonst verband sie eher wenig. Die eine kam aus dem Nodwesten, die andere aus dem Nordosten. Erstere war spät Mutter geworden, letztere früh und hatte schon erwachsene Kinder, wie im Osten so üblich, wo die einen Großmütter werden, während die andere, die neu hier sind, ihr erstes in die Kita schieben.
Schwierig und kompliziert waren sie beide. Während bei der aus dem Westen es nie über die Knutscherei und die von ihr bekundete Absicht hinausging, die Nacht miteinander zu verbringen, natürlich ganz keusch oder vielleicht ganz keusch, nur nackt aneinander gekuschelt, zumindest theoretisch, landete ich mit der anderen nackt im Bett, wo sie aus einer plötzlichen Intuition heraus dann doch alles abbrach und dringend nach Hause fahren wollte und sich wunderte, dass ich, scharf gemacht aber völlig unbefriedigt darüber weniger begeistert und verständnisvoll als frustriert war.
Sie überschnitten sich tageweise und während ich bei der fast Friesin eigentlich gern entschlossen gewesen wäre, aber mich aus guten Gründen fürchtete, mich ganz darauf einzulassen, zu gut kannte ich ihren Kiez und viele von da, zu unstet und unberechenbar waren ihre Reaktionen, obwohl wir zu anfang sogar gemeinsame Projekte planten, bis sie sich völlig in die Flüchtlingsarbeit stürzte und darin neben ihrem Mutterjob die große Erfüllung fand, weil sie gebraucht wurde, war ich bei der vorpommerschen Künstlerin eher unentschlossen und dann doch voller Leidenschaft und lehrten mich doch beide, lass die Finger von unentschlossenen Frauen und wenn sie anfangen, dir Vorwürfe später für etwas zu machen, was sie in dem Moment mit Leidenschaft mit dir teilten, dann ziehe dich noch schneller zurück, als sie es merken, es lohnt nie, um solche zu kämpfen, allerdings ist die Gefahr, sich die Finger zu verbrennen sehr hoch.
Selbiges gilt auch für die halbe Spanierin, die letzte von der hier zu berichten ist, eine hochgebildete, spannende Frau mit der ich mir lange schrieb, bis ich sie einmal im Café traf für einige wenige Stunden, bei denen wenig passierte und mit der ich mich dann auf vielen Umwegen doch noch einmal verabredete, mit mehr oder weniger klarer Absicht.
Weiß nicht, ob es nur mir so klar war, vermute aber eher, sie tat lieber so, als wäre es anders und so traf ich sie an der S-Bahn, begleitete sie nach Hause und küsste sie dann aber, bevor wir uns wieder, ohne dass etwas passiert war verabschiedeten und ewig nicht sahen. Sie erwiderte den Kuss, wollte dabei aber nicht in ihrem Kiez gesehen werden, was mir sofort verdächtig vorkam, worüber ich aber auch nicht weiter nachdenken wollte. Damit war eigentlich klar, es konnte nichts werden als Sex, denn wer sich für den anderen schämt, oder nicht zu seiner Leidenschaft auch öffentlich steht, der will nicht wirklich und dann ist es eigentlich entbehrlich.
Kam dennoch mit zu ihr - sie wollte noch unbedingt einen Tee aufsetzen, dann küsste ich sie wieder und wir landeten sehr schnell in der Horizontalen. Ich hatte keine Kondome dabei, sie hatte keine da und wahnsinnige Panik, obwohl sie sich vorher voller Leidenschaft von mir hatte befriedigen lassen, endete damit die Leidenschaft sehr schnell. Sie hatte den Körper einer reiferen Spanierin mit größerem Busen und reizte mich eher nicht, der ich auch Latinas nicht sonderlich anziehend finde. Gereizt hatte mich ihr Geist. Die Leidenschaft, die sie dann irgendwann unterbach und schnell wollte, dass ich nun gehe, weil sie noch duschen müsse war entbehrlich und scheint mir im nachhinein betrachtet als vermutlich eine verbotene Frucht, die sie heimlich vor irgendwem verborgen genießen wollte und die dann nur ein beschränkter Genuß wurde.
Habe mich gefragt, ob mich ihre wirklichen Gründe interessieren oder ich es lieber vergesse und als das erinnere, als was es schön war, ein anregender geistiger Kontakt mit einer klugen Frau, mit der ich nie ins Bett hätte gehen sollen, weil ich sie weder liebte noch begehrte und so hätte sie, wenn sie das spürte, Gründe genug sich schlecht zu fühlen und wenn es anders noch war, sie ein schlechtes Gewissen hatte, sich schämte, wie es mir schien, geht es mich noch weniger an und ich vergesse es lieber gleich ganz.
Wer sich lustvoll ohne weitere vorherige Verpflichtung trifft und dann diese Lust nicht genießen kann, sollte sie sich sparen, sie macht nicht glücklich. Weiß nicht, ob manche Menschen diese seltsame Spannung zwischen Ablehnung und Begehren brauchen, um daraus Befriedigung zu ziehen, es schien mir bei manchen so, mir liegt das Spiel dabei weniger - ich vögele wenn mit Liebe und Leidenschaft und will mich wenigstens für den Moment der Vorstellung hingeben, es sei für die Ewigkeit, sonst spare ich es mir lieber und seltsam genug, reagiert mein Schwanz da konform mit meinem Geist inzwischen. Auf eine schnelle Nummer ohne Gefühl habe ich keine Lust mehr, da mache ich es mir lieber selber und es gibt hier zwar einige Frauen, die den schnellen Sex genießen, die sich dann und dabei aber vor dem Gefühl fürchten, ohne das alles Vögeln bloße Gymnastik der mittleren Körperregionen wird.
Sex ist etwas schönes und den können zwei Menschen auch ohne große Gefühle miteinander genießen, weil es ihnen Spaß macht und der Gesundheit gut tut, egal ob eine Frau Kinder hat oder nicht, wo das Gefühl zum Problem wird, was es für echte Leidenschaft braucht, ist der ganze Sex eher entbehrlich und erzeugt mehr Folgeprobleme und Verwicklungen als Lust. Manche Menschen schaffen sich bei den schönsten Dingen scheinbar gern Probleme, weil sie sonst unvollständig wohl für sie sind. In jungen Jahren dachte ich, dies sei bei nahezu allen Frauen so, inzwischen habe ich glücklich erfahren dürfen, es gibt auch Genießerinnen, die mit nichts ein Problem haben und einfach genießen, was ist. Wer solche trifft, möge sich still oder gerne auch zusammen laut darüber freuen und einen solchen Schatz gut festhalten, sie machen das Leben schöner und manche Probleme entbehrlich, die andere mit der natürlichsten und schönsten Sache der Welt sich ausdenken.
Wer die Chance hat, zu genießen, genieße voller Lust, was mehr an Glück sollte uns je widerfahren?
Ob Frauen Kinder haben oder nicht, ist dabei völlig unwichtig und ich kann nicht sagen, dass es sie zu größeren Genießerinnen machte oder der Mehrheit etwas davon genommen hätte. Vielleicht können manche die wenigen Momente, die für sexuelles Glück noch im Kinderalltag verbleiben, besser genießen, weil sie es zu würdigen wissen, aber nach meiner geringen Erfahrung würde ich eher verrmuten, die Fähigkeit leidenschaftlich zu genießen oder nicht, ist da oder nicht, egal ob eine Frau ein Kind hat oder nicht, eigentlich hat sich nichts verändert, außer in seltenen Fällen, wo durch Veränderungen der Physis der Genuß verhindert oder verändert wird. Vielleicht sind manche Frauen durch die Erfahrung mit Kindern unkomplizierter, doch wer vorher kompliziert war, wird es danach nicht weniger sein.
Liebe die Frauen, weil sie Frauen sind und ich mich an diesem schönen Wunder der Natur erfreuen kann - ob sie dabei Kinder haben oder nicht, ist so egal wie die Farbe ihrer Schamhaare, solange sie welche haben - es fällt einem leichter, damit glücklich zu werden, wenn beide Seiten entspannt genießen können, was sonst zählt am Ende?
jens tuengerthal 7.4.2016
Samstag, 9. April 2016
Kulturgeschichten 0184
Wer siegt kann dies laut feiern oder bescheiden genießen. Was dem Wesen mehr entspricht, ist wohl Typfrage und liegt jenseits aller moralischen Bewertung. Beim Sport, insbesondere beim Fußball liegen sich jubelnde Fans gern aller Welt ihr Glück verkündend selig in den Armen. Früher noch nahmen sich Sieger, was ihnen gefiel, es galt das Recht oder Unrecht des Krieges, was immer das des Stärkeren wa und es wurde nach gutdünken vergewaltigt, geraubt und gemordet.
Als die aufständischen Truppen des Kaisers Karl V., der in dessen Reich die Sonne nie unterging, weil es um die ganze Welt reichte, beim sacco di Roma die Kulturhauptstadt der damaligen Welt plünderten, zeigten sie keinerlei Respekt oder Ehrerbietung und tobten sich aus, weil sie es konnten und der Kaiser, der sich gerade mit dem Papst stritt, unternahm nicht viel dagegen.
Die Wehrmacht und die SS auf ihrer Spur mordeten östlich noch bestialischer als westlich ihrem rassistischen Denken entsprechend während im Gegenzug sich die Rote Armee gen Westen vergewaltigte, soweit sie kam, um diese bestialischen Deutschen zu erniedrigen und in die Schranken zu weisen, was keine der Taten legitim oder gut machte sondern beide als Verbrecher nur offenbarte, die sich an den Schwächsten vergehen.
Amerikanischen, britischen und französischen Truppen war solches Vorgehen nicht nur verboten, es wurde auch streng geahndet, kam darum nahezu nicht vor. Ob dies etwas über das Bild des Menschen in den jeweiligen Armeen aussagt, wäre der Frage wert, wichtiger aber noch könnte sein, zu fragen, was es über ein Volk aussagt, das eine Truppe von Vergewaltigern nie zur Verantwortung zog, sondern immer noch als Helden verehrt?
Gehört es zum Wesen der Kämpfer, dass sie ihre Siege und ihre Rache an den Schwächsten mit Gewalt ausleben, ertragen sie so die Gewalt, die ihr Beruf ist, wird das Töten so legitim?
Am 9. April 1241 gelang der Goldenen Horde in der Schlacht bei Wahlstatt ein vernichtender Sieg gegen ein deutsch-polnisches Ritterheer unter Heinrich dem Frommen, der in der Schlacht fiel. Doch trotz des Sieges, stießen die Mongolen nicht weiter nach Europa vor.
Eigentlich fand die Schlacht bei Liegnitz statt, doch um sie nicht mit der späteren Schlacht bei Liegnitz von 1760 zu verwechseln, in der Friedrich II. im siebenjährigen Krieg die Österreicher besiegte und Dank der Hilfe seines Bruders Heinrich der Umklammerung entkam, wird sie bei Wahlstatt genannt, auch wenn der Ort erst nach der Schlacht so genannt wurde. So geht manchmal der Rang der Systematik vor dem der Wirklichkeit, dabei wäre es für den kritischen Geist vermutlich interessant, sich zu fragen, warum sich zwei zu verschiedenen Zeiten an nahezu genau dem gleichen Ort schlagen.
Die Ritter des Herzogs von Schlesien, eben jenem scheinbar frommen Heinrich, sahen sich als Verteidiger des Abendlandes gegen die Horden des Batu Khan, die nach der Eroberung von Kiew gen Westen aufgebrochen waren, um zu erobern. Heinrich war nebenbei auch noch Seniorherzog von Polen, wo die Mongolen auch wüteten und nach der Zerstörung von Krakau lag nur noch das Herzogtum Schlesien zwischen Mitteleuropa und dem nördlichen Heer der Mongolen.
Heinrich, der nicht nur als fromm sondern auch als mutig und selbstbewusst galt, was im Kampf die wichtigeren Eigenschaften wohl sind, erkannte die Gefahr und versuchte, eine Armee aufzustellen, was jedoch sehr mühsam wurde, da Kaiser Friedrich II., der sonst die Welt staunen ließ, mal wieder in Italien im ewigen Streit mit dem Papst beschäftigt war, darum nicht helfen konnte, der König von Ungarn mit dem südlichen Flügel der Mongolen selbst zu kämpfen hatte, nur Wenzel von Böhmen Hilfe zusagte und so hätten Machtspiele des Papstes beinahe zum Untergang des Abendlandes geführt, was bezeichnend für eine Kirche ist, die noch nie die Zeichen der Zeit erkannt hat, immer noch mehr mit der möglichst dogmatischen Beengung der Lehre eines lange totn Rabbi beschäftigt ist als mit den ethischen Folgen dieser Lehre.
Wie groß diese Truppe war, wird noch bis heute gestritten, zeitgenössische Chronisten sprechen von maximal 40.000 Mann, heutige Historiker vermuten nur 4000, jedenfalls deutlich weniger als die Mongolen, bei denen die Angaben zwischen 100.000 Mann damals und 10.000 heute schwanken. Vor allem hatten die Mongolen viel mehr Reiter.
Heinrich hätte nach Süden ausweichen können, um sich mit dem zahlenmäßig stärkeren Heer von Wenzel aus Böhmen zu vereinen, was er aber nicht tat, sondern stattdessen zum Kreuzzug aufrief und seine Männer Kreuze an ihrer Kleidung befestigen ließ. Heliger Hokuspokus opferbereiter Helden statt eine vernünftig kritische Abwägung sind selten zielführend gegen eine kampferprobte Truppe.
Auf der Wahlstatt, einer Anhöhe zwischen Katzbach und Liegnitz, stießen die beiden Heere zusammen. Das christliche Heer hatte sich in zwei Reihen aufgestellt. Vorne die Fußtruppen aus dem einfachen Volk, die von berittenen polnischen Reitern an den Seiten umrahmt und von der Schlesischen Ritterschaft, die noch von einigen deutschen, böhmischen und Odensrittern unterstützt wurden, von hinten in den Kampf getrieben wurde.
Heinrichs Heer wurde wie viele seiner Ritter in der Schlacht vernichtet und nach der Schlacht wurde Heinrichs Kopf auf einer Lanze als Trophäe vor die Stadtore von Liegnitz getragen. Diese heute außergewöhnliche Grausamkeit war damals noch normale Sitte, wie sie auch die katholischen Ritter Österreichs einige hundert Jahre später noch gegen die böhmischen Hussiten praktizierten, deren Köpfe vor den Toren Prags sogar für eine Ewigkeit angenagelt wurden.
Nachdem der Versuch auch Liegnitz zu erobern, gescheitert war, brach Baidar Khan den Marsch nach Westen ab und zog gen Süden, um sich mit dem ungarischen Heer zu vereinen. Entlang der Sudeten zogen die nun zurückgedrängten Mongolen gen Mähren - doch stand Böhmen den Mongolen nach dem Zerfall der Allianz infolge der Niederlage allein gegenüber. Sie nahmen Ratibor und Troppau ein und verwüsteten die Hann-Ebene und nur Olmütz und Brünn konnnten der mongolischen Belagerung erfolgreich widerstehen.
In Ungarn vereinigten sie sich wieder mit Batu Khans Hauptheer, besiegten die Ungarn und zogen sich dennoch wieder weit nach Osten zurück, was bis heute nicht restlos aufgeklärt werden konnte. Vermutungen zufolge hing es damit zusammen, dass der Großkhan Ögedei Khan im Sterben lag und sie sich zur Trauerfeier und noch wichtiger der anstehenden Neuwahlen wegen zurückzogen, um erst wieder Stabilität in ihren Reihen herzustellen.
Die Vettern von Wahlstatt nannten sich nach der Schlacht sechs schlesische Adelsfamilien, von denen jeweils nur ein männliches Familienmitglied die Schlacht überlebt haben soll. Dies waren die Familien Rothkirch, Strachwitz, Nostitz, Seydlitz, Prittwitz und Zedlitz, die später nahezu alle noch berühmte preußische Offiziere oder Generäle stellten auch unter Friedrich dem Großen und bis heute treffen sich regelmäßig Mitglieder der Familien zum Gedenken an die Schlacht, die ihnen so viele Opfer abforderte. Welche bäuerlichen Familien es ausrottete, ist wie immer historisch nicht weiter bekannt.
In Wahlstatt gibt es seit 1961 ein Museum, das auf tschechisch an die Schlacht von Liegnitz erinnert.
Nicht jedes Gemetzel endet mit einer weitergehenden Rache, manche Heerführer setzen andere Prioritäten. So gab es bei den Amerikanern und Briten klare Anweisungen wie mit der Zivilbevölkerung nach dem Krieg umzugehen ist, an die sich die Soldaten auch zum allergrößten Teil hielten, um ihrer Ehre und der sonst drohenden Strafen wegen.
Die mongolischen Heere hausten teilweise brutal und schreckten auch vor sexuellem Mißbrauch wohl nicht zurück, wenn sich die Gelegenheit ergab - nach dem Gemetzel von Wahlstatt, war ihnen scheinbar weder danach, noch taten sie alles, um dies Ziel zu erreichen. Sie wüteten dann auf dem Zug nach Ungarn noch in Böhmen aber auch das hielt sich in überschaubaren Grenzen scheinbar und der Ehrgeiz war nicht so groß, dass jede Stadt fiel.
Durch den nahen Tod des Großkhans und die folgenden Wahlen, die das ganze mongolische Herrschaftssystem verändern konnten, befand sich das Heer in Unruhe, wollten die Offiziere zur Sicherung ihrer Karriere lieber vor Ort sein, statt weitere Gebiete im offen vor ihnen liegenden Europa zu erobern. Eine Kultur von Kriegern, die unter Dschingis Khan zur Großmacht aufstiegen und ihre Macht auf weite Teile der damaligen Welt ausdehnten, war nun weniger mit Eroberungen als der Stabilisierung der internen Macht und ihrer Verwaltung beschäftigt, die Positionen in der Herrschaft und ihre Sicherung wurden wichtiger als neue Eroberungen. So zerfiel die zeitweise Weltherrschaft, die von China bis nach Europa reichte langsam im Schatten interner Konkurrenzkämpfe, die Prioritäten jenseits der ursprünglichen Expansion des Reiches stellte.
Die Ordnung im Krieg, so pervers sie scheint, denn jeder Krieg bleibt mörderisch, unterscheidet die Herrschaft des Terrors vom ordentlich geführten Krieg, in dem um Sieg oder Niederlage nach bestimmten Bedingungen nur gekämpft wird. Es muss kein Krieg gut gehießen werden und es können durchaus mit Tucholsky alle Soldaten für Mörder gehalten werden, doch wird auch dann noch von genauen Beobachtern zwischen Kriegsverbrechern und eben Soldaten im Dienst unterschieden werden können, die ihre Pflicht tun, ohne Unbeteiligte mehr als nötig zu quälen.
Die Reichswehr wie die Rote Armee benahmen sich verbrecherisch im II. Weltkrieg. Keine Frage überwiegen die Verbrechen und die Zahl ziviler Opfer bei der teils rassistischen Kriegsführung durch die Reichswehr und die ihr anhängende SS, die auch neben und unabhängig von ihr agierte im mörderischen Treiben. Verbrechen von Armeen gehören verfolgt und bestraft und das gilt für die US-Army wie für die vorgeblich grandiose Rote Armee genauso wie es für die letzten noch lebenden Soldaten der Reichswehr gilt.
Kultiviert und zivil ist eine Gesellschaft erst, wenn die Herrschaft des Rechts und der Ethik, die der Kanonen überwiegt, Täter zur Verantwortung gezogen werden, egal, ob sie Sieger oder Verlierer waren und die Vergewaltigung von Frauen kein Bagatelldelikt ist, sondern dem Mord gleich kommt, der an der Freiheit und Psyche der Betroffenen damit oft für ihr ganzes Leben begangen wird. Was ein Günter Grass in seiner Blechtrommel noch im Altherrenstil über die Vergewaltigung durch sowjetische Soldaten in Danzig schrieb, die der Betroffenen nicht mal unangenehm war, ist eine Relativierung von Kriegsverbrechen, die auf einer Stufe mit der Holocaustleugnung steht und so gesehen hat sich Grass da ja in der Tradition seiner Jugend bewegt, auch wenn ihm diese glaunwürdig gänzlich fremd wurde und da lohnt es sich Christa Wolf im Vergleich zu lesen, die sich in Kalifornien selbstkritisch mit der Verdrängung ihrer Stasi-Geschichte auseinandersetzte und damit viel über die Banalität des Bösen sagte, die schon Hannah Arendt so treffend auf den Punkt brachte.
So gesehen sind Russland und die USA zu großen Teilen noch völlig unkultiviert und es fragt sich wie diese beiden Supermächte, die große Teile des Globus einnehmen, der besiedelt ist, zum zivilisierten Umgang auch mit dem Krieg und seinen Folgen gebracht werden können. Braucht es erst einen Sieg über die Supermächte des Kalten Krieges, um sie zur Vernunft zu bringen und zu erkennen, dass die nötige Begrenzung der Macht und Freiheit des Militärs erst Freiheit bedeutet?
Was könnte die Erkenntnis fördern, dass die Welt nicht besser wird, solange einige für sich in Anspruch nehmen, die Regeln aller zu brechen, die wir sogar über geltendes Recht stellen, als quasi Naturrecht, um nach der Radbruchschen Formel auch die bestrafen zu können, deren Taten nach dem gerade staatlichen Recht legitim waren, die aber ganz offensichtlich gegen jedes Gefühl von Gerechtigkeit und Billigkeit verstoßen?
Welche Gültigkeit haben diese zur Bestrafung ohne Recht angewandten quasi naturrechtlichen Grundsätze, wenn sie nur einen Teil der Menschheit binden und welche Natur solle nur für einen Teil der Menschheit gültig sein, weil der andere Teil zu mächtig ist, diskutieren zu müssen?
Dahingestellt, ob die Radbruchsche Formel nicht unsinning, systemwidrig und falsch ist, weil es nur um die Durchsetzung einer Moral im nachhinein geht, wir nicht anerkennen wollen, dass der Rechtsstaat immer nur beschränkte Gültigkeit hat, warum es einer andere Ebene der Verbindlichkeit endlich braucht als das nationale Recht oder die noch gewagtere des internationalen Strafrechts, fragt sich am Ende, was die Alternative gerade wäre.
Solange es nicht wirklich für alle gilt, bleibt alles internationale Strafrecht wie die infolge angeordneten Sanktionen eine zweifelhafte Maßnahme, doch galt dies auch lang für die constitutio criminalis carolina, der erst ihre immer konsequentere Anwendung auch gegen die Interessen des Adels oder des Klerus Gültigkeit verschaffte und gegen das Fehdeunwesen vorging, was nur das Recht des Stärkeren für gültig erklärte, ungerecht war und Gewalt statt Recht zur Herrschaft führte.
Fraglich bliebe am Ende, ob die Gefahr, die davon für die Freiheit des einzelnen ausgeht, größer ist als der Gewinn an Freiheit durch fehlende Regulierung. Weniger Recht heißt mehr Freiheit aber solange dafür das Recht des Stärkeren gilt, bedeutet es auch mehr Unsicherheit für den einzelnen, für den das Vorgehen der Mächtigen nicht kalkulierbar ist und also ist der anarchische Ansatz in einer Welt voller Waffen so lange absurd, bis Frieden hergestellt wurde und Sicherheit besteht, dass keiner seine Vorstellungen mit Gewalt nur durchsetzt.
Andererseits hat das Ermächtigungsgesetz oder das Berufsbeamtengesetz aus einem Rechtsstaat einen Terrorstaat ganz unauffällig gemacht, warum Mißtrauen stets angebracht ist, wenn unser Staat uns plötzlich haarklein überwacht durch ganz kleine Gesetze. Fraglich nur, was der Maßstab gerechten Rechts dann wäre, nach dem alle gleich berücksichtigt werden.
Die Herrschaft des Rechts bedeutet mehr Freiheit, sofern alle an sie gebunden sind und nicht einzelne Sonderrechte für sich in Anspruch nehmen, vor allem, so es gelingt die lächerlichen Nationalstaaten zugunsten internationaler Institutionen zu entmachten, die Freiheit bewahren helfen ohne nationale Interessen zu verfolgen. So zeigen die USA in ihrem Verhalten als Supermacht, die nach eigenem Gutdünken mit Drohnen tötet, wie wenig wert sie auf die Herrschaft des Rechts legen, auch wenn sie sich gern als Rechtsstaat geben. Solange sie sich nicht internationalen Gerichten unterwerfen, stehen sie über dem Recht, das sie durchzusetzen vorgeben, dem sie sich aber nicht unterwerfen, warum sich fragt, mit welcher Gerechtigkeit, außer der eines Siegers, es für andere gelten soll.
So fragt sich, ob die Herrschaft des Rechts für einige nicht nur mehr Unfreiheit für alle bedeutet, weil sich nur ein Teil dem geltenden Recht unterwirft, das sie in ihrem Handeln beschränkt. Andererseits würde es ohne dies bisher nur teilweise geltende internationale Recht noch mehr Herrschaft der Gewalt geben, in der die Stärkeren einfach ihre Interessen durchsetzen. Darum ist die teilweise Herrschaft des Rechts zumindest für die Mehrheit gerechter, als es ohne sie wäre.
Fraglich bleibt am Ende nur, was die Alternativen sind, wenn bei den Stärksten die Herrschaft des Rechts, das für alle gelten soll, nur teilweise durchgesetzt werden kann. Vermutlich gibt es mit und ohne Recht keine Lösung, die alle zufrieden stellt, warum die Suche nach einer Lösung mit geringst möglichen Schaden für alle am besten scheint. Vielleicht sollten die Rechtsstaaten mehr auf die Durchsetzung des Rechts achten, damit die Gewalt nicht siegt und sich für friedliche Konfliktlösungen stärker einsetzen als die Gewaltanwendung derer weiter zu unterstützen, die sich nicht an das Recht gebunden fühlen. Wo es keine einfache und klare Lösung gibt, müssen die bestmöglichen Kompromisse gesucht werden, mehr zu wollen, wäre wohl noch vermessen.
jens tuengerthal 9.4.2016
Oh Käpt'n
Den Atlantik vor dir steuerst du
Die Sonne westlich im Blick just
Die Wega durch Gibraltar wieder
Bis oben hin mit Containern beladen
Schaut gerade deine Brücke darüber
Dein Haar wie immer an Bord streng
Zum Zopf geflochten deine sonst
Wilde blonde Mähne meine Löwin
Oh Käpt'n, mein Käpt'n
Bald schon vielleicht Nummer 13
Denk an dich voll Stolz und Liebe
Wie ein Löwe hier der nur wartet
Was seine Liebsten erjagen
Sitze ich und dichte nur
Über Meer und Ozean
Allein mit den Worten
Sehe ich dich auf See
Und mich zwischen den Zeilen
jens tuengerthal 9.4.2016
Nacktschlaf
Nackt schläfst du irgendwo nun
Zwischen Alicante und Gibraltar
Nackt liege ich in unserem Bett
Ohne dich wie du ohne mich
Nachts schlafen die Ratten
Nur nie nackt immer im Pelz
Die Ratten sind mir eher egal
Nur du nicht nackt oder mit Fell
Nacktschlafen ohne kuscheln
Ist wie fliegen ohne Flügel
Bewusstsein der Einsamkeit
Immer absturzgefährdet irgendwie
Sehnsüchtig ins Leere greifen
Wo ich warm deine so zarten
Rundungen mir eben träumte
Bleibe ich doch wieder allein
Schlimmer nur wäre wohl nicht
Von dir zu träumen um die
Sehnsucht bald wieder zu teilen
Ohne sehnen oder Sucht zu haben
Also greife ich jede Nacht weiter
Allein ins Leere mit vollem Herz
Dankbar dies mit dir zu teilen
Im Traum vielleicht was sonst
jens tuengerthal 8.4.2016
Freitag, 8. April 2016
Kulturgeschichten 0183
Womit wird Land zugehörig?
Zu wem gehört es, wenn es überhaupt wem zu eigen ist, zur Bevölkerung vor Ort oder zu den Herrschern, die es einst erbten aber oft seine Kultur mehr prägten als die Einwohner je?
Wer kann für sich Land beanspruchen?
Putin besetzte die Krim, weil sie russisch sei in alle Ewigkeit, was dem höchsten Bevölkerungsanteil dort so sehr entspricht wie den russischen Militärinteressen vor Ort aber die Krimtataren so wenig berücksichtigte wie den Willen einzelner ukrainischer Bewohner, was ihn weniger störte, weil der Kremlherrscher eine Mehrheit hinter sich sah.
Der Westen besetzte erst Afghanistan und dann den Irak, bombte Libyens Staatschef Gaddafi weg, wollte selbiges in Syrien, wo nur ein unkontrollierbarer Bürgerkrieg entfacht wurde der den Terror in alle Welt exportiert.
Die Weltmacht USA entscheidet wo Kriege geführt werden und manchmal mucken auch die Halbweltmächte Großbritannien und Frankreich auf. Ersteres in aller Regel im Schlepptau ihrer früheren Kolonie Amerika, letztere, wenn die Politik nichts mehr zu sagen weiß aber Angst davor hat, dies zuzugeben.
Russland führt gern Krieg oder schwingt zumindest das Zepter so als wollte es dies in den Grenzen der ehemaligen UDSSR, die das größte von Moskau je regierte Reich war, auch wenn das heutige Russland immer noch sehr groß ist.
Drei Ereignisse, die mit Russland, seiner Landnahme oder der anderer vom riesigen Reich zusammenhängen, fanden am heutigen Tag Stadt und haben die Geschichte Europas bis heute geprägt, warum es mir wichtig scheint über die Gründe dieser Landnahmen, ihre Berechtigung und die Folgen bis heute nachzudenken und das Unzusammenhängende in einen Kontext zu stellen.
Am 8. April 1525 säkularisierte der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg-Ansbach nach seinem Übertritt zum evangelischen Glauben das Ordensgebiet und leistete seinem Onkel König Sigismund I. den Huldigungseid, der ihm dafür das Land als Herzogtum Preußen zum Lehen überließ. Das Deutsche Reich erkannte diese Säkularisierung zunächst nicht an und ernannte im folgenden Jahr ohne große Folgen Walter von Cromberg zum neuen Hochmeister. Karl V. erließ jedoch auf Drängen des landlosen Hochmeisters Cromberg, der schon vorher Deutschmeister war, was nicht das gleiche wie Deutscher Meister ist, sondern den vorstehenden Vertreter der christlichen Ritterorden meint, die Reichsacht gegen Albrecht von Brandenburg, was auch keine weiteren Folgen hatte, Herzog Albrecht, aus der fränkischen Linie der Hohenzollern wandelte Preußen in ein protestantisches Herzogtum um, das zu den Kurfürsten von Brandenburg ab 1618 endgültig gehörte, die zunächst noch als Herzöge der polnischen Krone lehenspflichtig waren, aber ab 1658 an Friedrich Wilhelm von Brandenburg überging, den Großen Kurfürsten und ab da waren die Brandenburger plötzlich souveräne Herzöge in Preußen bis 1701. Damit sie dies auch künftig in familiärer Erbfolge blieben, ließ sich Kurfürst Friedrich III von Brandenburg-Preußen nach reichlicher Zahlung an Kaiser und die Kurfürsten sich außerhalb des Reichsgebietes zu König Friedrich I. in Preußen krönen, was er seinem Sohn, dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. wiederum vermachte. Erst dessen Sohn, König Friedrich II, wurde nach der polnischen Teilung, die jene Gebiete Ostpreußens mit dem vorher polnischen königlichen Preußen, was dann Westpreußen hieß, vereinte, zum König von Preußen, was ab da zum stehenden Begriff für das Kurfürstentum Brandenburg wurde. Zeitlich war es gegen Ende der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. So war ein Fleckchen Erde, das sich für autonom erklärte und säkularisierte zum Namensgeber des später mächtigsten Staates im Deutschen Reich geworden, der zuvor nur als märkische Sandbüchse eine eher geringe Rolle spielte, im Dreißigjährigen Krieg noch mehr Verwüstung als Siege feierte.
Albrecht, der konvertierte Protestant wirkte sehr weitreichend in seinem säkularisierten Land und gründete unter anderem 1544 die Universität Königsberg, die vor allem durch ihren späteren Dozenten Imanuel Kant berühmt wurde, nach dem sie nach vielen Jahren nur sowjetischer eben realsozialistischer Tristesse die wieder nationalpatriotischen Russen nun nannten und so lebt die preußische Tradition im heute russischen Königsberg zumindest nominell fort, von dem sozialistische Baumeister ansonsten nicht mehr als den Dom stehen ließen.
Eine der aus dem ehemaligen Ostpreußen vertriebenen, Marion Dönhoff, schrieb viel über das verlorene Land und gab zugleich dem Offizierswiderstand gegen Hitler einen Namen und machte ihn einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, einem Widerstand, der seinen Höhepunkt im Attentat vom 20. Juli 1944 fand, bei dem der Offizier Stauffenberg im Führerhauptquatier in der Wolfsschanze die Bombe hochgehen ließ, die ihr Ziel leider verfehlte. Diese Wolfsschanze wiederum lag auf den Gütern der Grafen Lehndorff, die selbst im Widerstand aktiv waren und über die Antje Vollmer so einfühlsam in der Anderen Bibliothek schrieb, dass die Welt des untergegangenen Ostpreußens im Band Doppelleben noch einmal auftauchte, wie es auch der verstorbene Siegfried Lenz in Worten erzaubern konnte. Diese Bewegung des Widerstandes hatte fast alle großen preußischen Offiziersfamilien erfasst. Wie unter den Nazis fanden sich auch unter den großen Namen die Preußens Aufstieg begleiteten viele und mehr, warum die Frage zu stellen, ob mit Preußen von den Alliierten der richtige Bösewicht bestraft wurde, nicht die deutschen Spießer eher immer das mehrheitliche Problem waren, nicht der Adel, auch wenn Beatrix von Storch geeignet ist das Gegenteil zu bezeugen als Neorassistin der ersten Stunde, die wieder scharf schießen lassen will aber als geborene Herzogin von Oldenburg war sie auch keine Preußin.
So ist Ostpreußen nur noch Geschichte, mit Kant eine moralisch und ethisch immer noch präsente Geschichte, die dem Begriff des sittlichen neu ordnete und Moral erstmals konsequent und kategorisch dachte, sie ohne alle Götter oder jede Transzendenz verständlich machte, weil Natur und Logik genügen. Ein preußischer und also auch deutscher Philosoph, der zwar sein Königsberg nach Möglichkeit nie weiter als 16km verließ, ist auch heutigen Russen noch ein Vorbild, genießt in der ganzen Welt ansehen, für die er das sittliche Prinzip aus Freiheit vordachte.
Der Name Preußen resultierte vom ehemaligen Stammesgebiet der Prußen, die im später Deutschordensland vorher ansässig waren. Die Prußen oder Pruzzen waren ein baltischer Volksstamm. Die Sprache der Prußen, das Altpreußische starb im 17. Jahrhundert aus. Preußen wurde von den Alliierten als Aggressor des II. Weltkrieges augelöst und sein Kernland zwischen Polen und Russen aufgeteilt. Überlebt hat Preußen noch in der latinisierten Variante Borussia als Name von Fußballvereinen, die sich oft ihrer preußischen Herkunft nicht mehr bewusst sind, auch wenn Westfalen und der Niederrhein seit dem Wiener Kongress zu Preußen gehörten.
Eine andere bis heute aktuelle Geschichte der Annexion ereignete sich am 8. April 1783 als die russische Zarin Katharina die Große, eigentlich Herzogin von Holstein-Gottorf und Herrin von Jever, die aufgeklärteste Fürstin ihrer Zeit, eine kluge strategische Machtpolitikerin, die Vorbild Merkels ist, die Inbesitznahme der Krim, der Taman-Halbinsel und des Kuban-Gebietes durch Russland verkündete. Dies galt nach Katharinas Aussage von nun an und für alle Zeiten.
Vor dem russisch-türkischen Krieg von 1768-1774 hatte die Krim zum osmanischen Reich gehört und war als Khanat der Krimtataren ein Vasallenstaat. Mit Beginn der Russifizierung der Krim flohen viele der Krimtataren in das Gebiet der Türkei. Administrativ gehörte die Krim zum Gouvernement Taurien, das sich bis zum unteren Dnepr erstrecke und eigentlich den neuen Namen für die Krim geben sollte, der sich aber nicht durchsetzte. Nach der Eingliederung wurden aus Russland und allen Teilen Europas neue Siedler gesucht, das neue Land zu besetzen. Die Krim-Tataren, die da noch 96% der Bevölkerung ausmachten, wurden in unfruchtbare Teile des Landes verdrängt. Infolge verließen bis zu 100.000 Tataren die Krim in Richtung osmanisches Reich.
Zugleich wurde Anfang des 19. Jahrhunderts Sewastopol auf der Krim als Hauptstüzpunkt der Schwarzmeerflotte ausgebaut. Von 1853-56 kam es noch einmal zu einem Krimkrieg, bei dem die Alliierten Frankreich und England an der Seite des osmanischen Reiches gegen Rußland kämpften, der zur zeitweise Besetzung der Krim führte und noch mehr der tartarischen Bevölkerung ins osmanische Exil trieb.
Der Beschuss von Sewastopol und Odessa durch deutsche Kriegsschiffe unter osmanischer Flagge im Oktober 1914 führte zum Kriegseintritt Russlands im Ersten Weltkrieg und offenbarte die kurzsichtige Dummheit deutscher Politik auf dem Weg in den Zwei-Fronten-Krieg, in dem es nichts zu gewinnen gab.
Im Dezember 1917 wurde nach der russischen Oktoberrevolution von den Krimtataren die Volksrepublik Krim ausgerufen, was der erste Versuch einer säkular demokratischen Ordnung in der islamischen Welt war, der aber von den Bolschewiki nur Wochen später zerschlagen und durch die Taurische Sowjetisch Sozialistische Republik ersetzt wurde.
Bis heute wird über den wahren völkerrechtlichen Besitz der Krim gestritten, ob Cruschtschows Eingliederung der Krim in die Ukraine ein Geschenk war oder ohne den Gedanken einer Abspaltung geschah, der, um der strategisch wichtigen Häfen in Sewastopol wegen, keiner zugestimmt hätte. Es wurden Volksabstimmungen gefälscht, Gebiete besetzt und die Gasrechnung auf Dauer gesichert.
Die Krim rückte alle unerwartet wieder näher an einen Weltkrieg und Putin galt manchen plötzlich als totalitärer Hitlerverschnitt, wofür nach dieser Aktion, die auch für vernünftige Amerikaner wie Kissinger berechenbar war, nicht mehr Grund bestand als zuvor, warum das Geschrei gegen Putin so wenig ernst zu nehmen war, wie der Jubel seiner Anhänger, die häufig zu den radikalsten Gegnern Merkels zählen. Auch die wechselseitigen Faschismus-Vorwürfe trugen nicht zur Entspannung der Situation bei, die durch ukrainische Dummheit und Dreistigkeit in einer oligarchischen Kleptokratie und ihre autoritären Repräsentanten mit begründet wurden. Wenn eine Julia Timoschenko vielen Ukrainern aus dem Herzen spricht, wenn sie die Russen im Land mittels Atomwaffen töten lassen will und Putin persönlich abschießen möchte, zeugte dies eher von der Unreife dieser ehemaligen Sowjetrepublik, die sich nun Europa zumuten will, wogegen ein genauerer Blick auf die Macht in der Ukraine auch nach den Panama-Protokollen deutlicher spricht als alles.
Wem immer die Krim nun gehört, wäre es naiv, davon auszugehen, Russland gäbe je seinen einzig sicher eisfreien Hafen und die traditionelle Verwurzelung der Russen dort freiwillig auf und ohne ausreichende Sicherheitsgarantien, zumal amerikanische Strategen derzeit sichtbar mehr die Konfrontation statt die Annäherung suchen, sich industriell im ehemaligen russischen Einflußgebiet breit machen wollen und statt Integration eher Provokation suchen, wofür Rußland sicher auch zum Teil selbst verantwortlich ist, in dem es nicht gelang, sich als Partner attraktiv zu machen, mit Unterdrückern paktiert wurde für die Gasrechnung, hat Putin es seinen Gegnern unnötig leicht gemacht, was vor allem für den smarten Imperialismus der USA unter Obama gilt, die nichts an ihrer weltweiten Politik änderten, es nur mit dem unschuldigen Lächeln des Friedensnobelpreisträgers nun tun, der seine Hautfarbe auch politisch zu nutzen weiß, gerade wenn es anders scheint.
Eine dritte Besetzung, deren Wirkung bis heute spürbar ist, war das Dekret von Zar Alexander I. vom 8. April 1812, das Helsinki zur Hauptstadt des neuen Großfürstentums Finnland machte. Dies Großfürstentum war von 1807 bis 1917 ein mit weitgehender innerer Autonomie ausgestatteter Teil des russischen Reiches. Es war infolge der russisch schwedischen Kriege entstanden, als deren Ergebnis das traditionell zu Schweden gehörige Finnland an Russland abgetreten werden musste. Nach der russischen Revolution endete das Großfürstentum mit der Unabhängigkeit Finnlands.
Grundlage war die dem Landtag von Zar Alexander zugesicherte Fortgeltung der hergebrachten Gesetze und Verfassungen. Dies wurde während des gesamten Bestandes des Großfürstentums nicht gesetzlich geregelt, sondern berief sich immer auf die bestehenden Zusagen, wobei das finnische Autonomiestreben immer mehr in Konflikt mit dem russischen Bemühen um Vereinheitlichung geriet. Großfürst von Finnland wurde der Zar selbst, der auch seinen Throneid für diese extra leistete und es wurden eigene Behörden für den Sonderstatus der Finnen eingerichtet. Vertreter der Reichsregierung in Finnland war der Generalgouverneur in Helsinki. Manche lebten tatsächlich dort und nahmen ihre Aufgabe entsprechend wahr, während andere es nur als Amt zu Repräsentationszwecken am Zarenhof nutzten.
Alexander ließ entsprechend dem schwedischen Vorbild einen Senat bilden, der zunächst in Turku seinen Sitz hatte, das damit zur Hauptstadt des Großfürstentums avancierte. Jedoch sprach sich Alexander dann doch für Helsinki aus, da Turku zu sehr auf die finnisch-schwedische Tradition zurückging. Später nach 1863 wurde noch ein Reichstag der Stände nach schwedischem Vorbild gewählt, der das politische Leben in Bewegung brachte, das bis dahin nur in akademischen Hinterzimmern stattfand. So bildeten sich nach Einführung eines allgemeinen Wahlrechts schnell politische Parteien und die Sozialdemokraten wurden zur stärksten politischen Kraft, was ihnen heute nur noch mit klugen Köpfen oder guten Gesichtern gelingt, weil die Sozialdemokratie keine notwendige oder revolutuionäre Idee mehr ist, sondern nur eine Stimme im Chor, die um so unglaubwürdiger wird, desto größer der Mantel ist, den sie sich traditionell umhängt.
Finnlands Autonomie stellt als Mitglied der EU keiner in Frage, sehen wir von der Überflüssigkeit des ursprünglichen Nationalstaats im Staatenbündnis einmal ab, auch von russischer Seite gibt es keine Drohungen als die die Erhöhung der Flüchtlingszahlen über die weiße Grenze im Norden. Die Finnen sind ihren nationalen Weg gegangen, wenn auch mit teils ökonomischen Schwierigkeiten, lebte doch der Aufstieg lange nur von einer starken Firma deren plötzlich Schwäche die Fragilität einer sonst noch von Waldwirtschaft geprägten Ökonomie zeigen.
Keines der drei besetzten oder für autonom erklärten Gebiete, gehört heute noch denen, die es zu dem Zeitpunkt besetzten, sehen wir von der Krim ab, deren Zugehörigkeit völkerrechtlich zumindest strittig ist, auch wenn sich faktisch nichts ändern wird, da die USA für eine Halbinsel im Schwarzen Meer oder einige wenige Bodenschätze im Osten der Ukraine keinen Krieg beginnen werden wie um Kuwait, zumal der Gegner hier deutlich stärker ist. Sie gehörte zumindest nicht mehr denen, deren Eroberung wir heute gedenken, auch wenn Katharina von aller Ewigkeit sprach.
Die Gewalt und Dreistigkeit des russischen Präsidenten auf der Krim wird sich womöglich auf Dauer auszahlen, wenn sich die politischen Wogen wieder geglättet haben. Gerade tagte der NATO Rat erstmals wieder mit Russland, ob Europa endlich begriffen hat, dass die Ukraine kein geeigneter Kandidat ist, noch diese Kleptokratie Brüsseler Gelder ernsthaft bekommen sollte, eine Integration ökonomisch nur mit Russland gemeinsam möglich wäre. Putin hat sich auf dem Weg nach Europa immer wieder als zuverlässiger Partner erwiesen, anders als die Ukraine, die sowohl das niederländische Flugzeug abschoss und dazu weiter dreist log als auch Waffen in Krisengebiete an Gegner Europas verkaufte, um überhaupt Einnahmen zu gerieren, nachdem sich ein Clique von Reichen das vorherige Volkseigentum unter den Nagel rissen. Was am Verhalten Putins verwerflicher sein soll als an dem der USA spätestens seit 9/11 wäre auch der Frage wert, ohne die totalitäre Gesinnung dieses östlichen Herrschers zu übersehen.
Bei Katharina der Großen hat sich die Annexion gelohnt, sie hat die Basis für die russische Großmachtpolitik auch auf der Krim gelegt, die bis heute auch im russischen Bewusstsein wirkt, zumal Stalin in seiner Ära andere Nationen ohne viele Gründe umgesiedelt und dabei umgebracht hat, es nahezu nur noch Russen dort gab und dies auch angesichts der vielen Toten der Nachfolgekriege in denen eine Florence Nightingale einst groß wurde als Wohltäterin der Kranken.
Der fränkische Hohenzoller in Königsberg hat die Wurzeln für Preußens spätere Größe gelegt, sich selbst zum Herzog gemacht, was, von der Nebenlinie eines noch relativ unbedeutenden kurfürstlichen Hauses, für einen, der den Glauben verlor, der ihn einst zum Großmeister machte, kein schlechter Aufstieg ist. Auch sein Rechtsbruch und seine Aneignung sind von der Geschichte belohnt worden.
Zar Alexander I. hat sich die Annexion im vorigen Krieg verdient und das Ergebnis hielt immerhin mit einigen Zugeständnissen bis zur russischen Revolution über hundert Jahre, was in kurzlebiger Zeit ein relativer Erfolg ist.
Es lässt sich bei allen drei Herrschern nicht erkennen, dass ihnen die Annexion geschadet hätte. Im Gegenteil hat sie meist sogar ihren Ruhm noch vermehrt. Es gibt gerade wenig Gründe die Putin von seinem erfolgreichen Verhalten abbringen könnten noch was Erdogan den türkischen Autokraten zur Vernunft bringen könnte, solange wir nur höflich mit ihnen reden. Wäre ein anderes Verhalten vernünftig, wenn das ihre mit Erpressung, Gewalt und Lüge erfolgreich zuvor ist?
Heißt das künftig Frechheit siegt und Gewalt setzt sich durch oder hat die offene Gesellschaft ein Mittel gegen solche Autokraten, außer hilflos zu sagen, du bist aber ein ganz Böser?
Ist der langsame Weg der Sanktion sinnvoll, wenn er nur dazu dienen soll, die Gewalt zu verhindern, die er nicht androhen will?
Gibt es legitime Gewalt oder ist keine Gewalt je legitim?
Sogar unser Strafrecht erlaubt bestimmte Formen der Gewalt in Fällen der Notwehr oder Nothilfe als welche westliche Staaten ihre Anwendung militärischer Gewalt auch gern verkleiden, während östliche oder südliche Autokraten ihre Freude an der reinen Gewalt und Macht noch vom Volk bejubelt ausüben.
Hat sich die westliche Welt damit ihrer Natur beschnitten?
Ist es besser, wenn wieder Abschüsse bejubelt und Soldaten als Helden gefeiert, statt als Mörder angeklagt werden von einer den Gewaltherrschern und inneren Gewaltausbrüchen im Hass gegen Fremde gegenüber hilflosen Gesellschaft, die Gewalt ablehnt und Probleme im Diskurs lösen möchte?
Gewalt hat sich in der Geschichte immer wieder gelohnt. Manchmal auch nicht, wie der Fall Hitler zeigt, der es als Verbrecher deutlich übertrieb, womit Ostpreußen verloren ging und die kurzzeitig besetzte Krim aber Deutschland zumindest im Westen die freieste Verfassung aller Zeiten erhielt, vom Kriegsverlierer zum ökonomischen Sieger durch anfänglich bescheidenen Fleiß aufstieg und damit mehr erreichte als mit Kanonen und Soldaten je.
Reich wurde dieses westliche Nachkriegsdeutschland mit dem Export von Waffen auch, stieg zum lange weltweit drittgrößten Exporteur waffentauglicher Technik auf. Auch da hat wieder die Gewalt der anderen gewonnen und ihre technische Unterstützung.
Soll ich nun den anderen Staaten sagen, lasst die Gewalt, es lohnt nicht, gegen Russland Sanktionen verhängen, die USA beschimpfen, weil sie eine imperialisitische Weltpolitik betreiben?
Wer ist ein gerechter Richter in dieser Welt und wer darf wem moralische Vorhaltungen machen oder ist all dies immer nur eine Frage der Macht und ist es darum müßig über Umgangsformen zu diskutieren, solange der Nachbar einen Colt hat und schießen kann?
Geht es je um gut oder böse?
Was sagte der kategorische Imperativ in diesen Fällen als Handlungsmaxim?
jens tuengerthal 8.4.2016
Kulturgeschichten 0182
Der Staat ermittelt im Fall Böhmermann gegen einen Satiriker, der es wagte ein fremdes Staatsoberhaupt, das sich selbst schon lächerlich genug macht, noch völlig überzeichnet zu karikieren, dessen Wohlwollen die Kanzlerin aber braucht, um ihr Flüchtlingsproblem zu lösen, was sie nicht hätte, würde sie lieber konsequent integrieren, statt zu lange nichts zu tun und dann vor den Populisten zurückzuweichen von einer vorbildlich mutigen Position, als hätten diese immer Recht gehabt.
Warum kann sich die Kanzlerin als Staatschefin der Exekutive darauf verlassen, dass die Beamten schon in ihrem Sinne arbeiten werden?
Ist die Justiz unabhängig oder Weisungen unterworfen?
Beamte sind Diener des Staates. Sie stehen in einem besonderen Treue und Dienstverhätnis zu ihrem Staat, der sie weisen und einsetzen darf. Als unbestechlich geltende Beamte sorgen für Rechtssicherheit. Ein Beamtenstaat hat seinen Preis, warum spätestens seit der Ära Thatcher versucht wird, auch den öffentlichen Sektor nach teils amerikanischen Vorbild zu privatisieren, was bei Post und Eisenbahnen anfing und deren Kostüme und Schalterhallen je nach Vision der Marketinggurus neu einfärbte.
Ob dies ein Gewinn für die Gesellschaft war, deren Tafelsilber hier verscherbelt und privatisiert wurde, ohne sie am Gewinn zu beteiligen, der nur zur Tilgung neuer Kredite genutzt wurde, scheint fraglich, außer ich führe ein Beratungsinstitut, das die Privatisierung durchführte und daran verdient. Ob es ein Gewinn ist, dass in Berlin die Lehrer nicht mehr verbeamtet sind, fragt sich auch mancher nicht nur, wenn er sie streiken sieht, sondern mehr noch, wer mitbekommt, wie die besten in andere Länder abwandern, um der beamtischen Privilegierung nicht zu entgehen.
Was flucht mancher über Beamte, der strenge Formalien erledigen muss, sei es auf dem Finanzamt oder auf sonst einer Behörde - wünschte sich nicht jeder in diesen Momenten nicht schon einen effektiv und kundenfreundlich privatisierten Staat?
Schließt sich dies grundsätzlich aus oder nur im besonderen deutschen Fall der schon wesensmäßig der Beamtenform entspricht, weil alles seine Ordnung haben muss?
Wer je französiche Bahnbeamte erlebte, wird nie wieder über deutsches Beamtentum schimpfen, vermute ich mal, wenn sich die Welt seit damals nicht grundlegend geändert hat.
Doch jenseits regionaler Unterschiede der Mentalität, auch italienische Beamte haben die Entdeckung der Langsamkeit und zutiefst preußischen Formalismus oft verinnerlicht, fragt sich, ob ein neutrales weisungsunterworfenes Beamtentum eine sichere Burg für die Demokratie ist, deren Ausverkauf mancher nicht ohne Grund fürchtet - wie gefährlich ist die Bindung an Weisungen von oben, wenn sich das oben von der Demokratie abwendet?
Ist ein gut funktionierender Beamten Apparat dann die Bedingung des realen Terrors, funktionierten NS-Staat und DDR-Diktatur solange so gut, weil gehorsame Beamte einfach ausführten?
Am 7. April 1933 wurde das unter Federführung von Reichsinnenminister Wilhelm Frick entstandene Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums beschlossen und eingeführt, was zur Entlassung aller politisch mißliebigen, nicht arischen Beamten führte. Es entstanden die sogenannten Arierparagraphen, die auch auf alle Rechtsanwälte angewendet wurden. Zweck dieses Gesetzes war die Durchsetzung der rassenpolitischen Ziele des NS-Staates und die völlige Gleichschaltung des öffentlichen Dienstes.
Nach § 4 konnten alle politischen Gegner in den Ruhestand versetzt werden, wofür die offene Formel genügte, alle Beamten, die keine Gewähr dafür böten, rückhaltlos für den nationalen Staat einzustehen, dürften entlassen werden und so verwandelte ein winziger Eingriff an einem Beamtengesetz einen demokratischen Staat in einen legitimen Terrorstaat mit übelster rassistischer und politischer Verfolgung.
Der Arierparagraph § 3 des fraglichen Gesetzes, ließ einen jüdischen Großelternteil genügen, um entlassen oder in den vorläufigen Ruhestand versetzt zu werden. Dabei galt eine Ausnahme für Altbeamte, also solche, die schon vor 1919 im Dienst waren und Frontkämpfer des 1. Weltkrieges, die beide Hindenburg ausdrücklich von Hitler gefordert hatte. Damit mussten alle Beamten den Ariernachweis bringen, wozu Geburts- und Taufurkunden der Eltern und Großeltern benötigt wurden. Für Zweifelsfälle wurde die Dienststelle des Sachverständigen für Rassenforschung beim Reichsinnenministerium zu Rate gezogen, um es entsprechend der irreal wahnsinnigen Rassenlehre der NS-Phantasie ohne reale Grundlage auszulegen.
Zunächst konnten noch fast die Hälfte der 5000 jüdischen Beamten dank der Frontkämpferregelung und des Altbeamtenprivilegs im Dienst bleiben, was sich jedoch mit der neuen deutschblütigen Reichsbürgerschaft ab 1935 vollkommen erledigte. Die schon in seinem Machwerk “Mein Kampf” vorgezeigte Tendenz zum brutal-primitiven Antisemitismus auf einer unsinnig rassistischen Grundlage wurde so schon in den ersten Monaten nach der Machtergreifung konkret, was jeder wissen und sehen konnte, der aufmerksam hinsah, warum die ewige Ausrede von Autobahnen und Arbeitsplätzen hätten es doch am Anfang alles gut aussehen lassen und erst im Krieg hätten sie gemerkt, wie schlimm es eigentlich war, nicht glaubwürdig ist. Die Nationalsozialisten haben sofort deutlich gemacht, wo es hingehen sollte und sind diesem Programm konsequent gefolgt.
Worte, wie ich sie auch von meiner Großmutter anfänglich hörte, es hätte ja keiner geahnt, was mit den Juden passierte, waren nicht glaubwürdig und später relativierte sie dies auch in Bezug auf ihren eigenen Vater, der verhaftet wurde, nachdem er seinen jüdischen Bankier, der von der SS abgeführt wurde, auf der Straße freundlich gegrüßt hatte, erzählte sogar dann die Geschichte von ihren Schwiegereltern, die in Bremen ein jüdisches Ehepaar über den Krieg versteckt hätten und wie sehr sie deren Mut bewunderte, für den diese angeblich sogar in Yad Vashem geehrt wurden. Habe das lieber nicht im Detail überprüft, nehme es aber als ein Zeichen für einen Bewusstseinswandel, von einer anfänglichen Rechtfertigung des Unrechtsregimes hin zu einer Bewunderung des Widerstandes, der diese Menschen zu Helden machte, womit im Laufe der Bundesrepublik, wie ich sie seit den 70ern kennenlernen durfte, ein echter Bewusstseinswandel zu bemerken ist, der auch dem unermüdlichen Wirken des Zentralverbandes der Juden und Publizisten wie Marion Dönhoff zu verdanken ist, die Widerständler zu Helden schrieben und das Unrecht mehr ins Bewusstsein rückten.
Es ging ganz schnell, quasi nebenbei, durch kleine Gesetze wurde der Rechtsstaat Weimarer Republik zum Unrechtsstaat des NS-Regimes. Es mögen viele weggeschaut haben, weil sie sich nicht für Politik interessierten, sich freuten, dass die ewigen Straßenschlachten zwischen Kommunisten und Nazis ein Ende fanden, Ruhe und Ordnung herrschten, es aufwärts ging und die nach dem 1. Weltkrieg gebeutelte Nation plötzlich wieder stolz auf sich sein durfte, was viele genossen. Aber es hätte jeder sehen und wissen können. Es fand eine rassistische Politik der Ausgrenzung statt, die konsequent vom Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums über die Nürnberger Gesetze nach Ausschwitz führte und wer hinsah, konnte schon 1933 feststellen, wie viele Kommunisten und andere Gegner plötzlich in Lagern verschwanden.
Der Nationalsozialismus breitete sich, kaum an der Macht, blitzschnell, krakenartig aus. Beginnend mit dem Ermächtigungsgesetz hatte er schon seine konsequent rassistische Linie in dem heute besprochenen Gesetz gefunden, das nur zunächst durch Hindenburgs Intervention ein wenig abgemildert wurde. Es gab keine Überraschungen oder ein geheimes, verdecktes Vorgehen. Die Planung zur Vernichtung der Juden Osteuropas und auch Deutschlands wurde zwar erst später durch Heydrichs Pläne konkretisiert, aber angelegt war er schon in diesem Gesetz, wenige Monate nach der Wahl Hitlers zum Reichskanzler.
Was geschah, konnte jeder sehen und wer wegsah, muss sich dies zum Vorwurf machen lassen. Eine rassistische Regierung hatte die Macht ergriffen, höhlte die Demokratie und die Grundrechte aus, machte die Gleichberechtigung auch der Juden, die schon im Preußen des 19. Jahrhunderts galt, wieder rückkgängig. Die Mehrheit der Deutschen ist diesen Weg bewusst mitgegangen und hat sich dem nationalen Taumel ergeben, statt kritisch zu fragen, was dort geschah. Die meisten kritischen Geister wurden eingesperrt oder mit Gewalt oder der Drohung mit solcher zum Schweigen gebracht. Ansonsten lief der Übergang in den totalitären Staat sehr dezent und scheinbar rechtsstaatlich ab, war für jeden, der nicht genau hinschaute, auch zu übersehen, wenn wir von der teilweise Verdrängung der Juden aus öffentlichen Stellen einmal absahen, die durch Hindenburgs Intervention etwas gebremst war.
Erschreckend daran ist, wie unauffällig und klein die Hebel waren, die einen Rechtsstaat und eine Demokratie in ein dem Führer höriges Terrorregime verwandelten. Juristische Finessen genügten, auch wenn sie dem Kenner sofort den Wandel von der Demokratie zum Terrorregime verdeutlichten, konnte eine ganz große Mehrheit lange behaupten, nichts bemerkt zu haben und das vermutlich auch so gemeint haben, weil sie lieber wegsahen und ihre Ruhe haben wollten.
Widerstand wäre schon mit dem Ermächtigungsgesetz nach dem Reichstagsbrand dringend geboten wesen, warum er ausblieb und die Eliten schwiegen, ist Teil der deutschen historischen Verantwortung, die eben auch die Schuld am Holocaust begründet, der vorherehbar und sich in dem am 7. April 1933 erlassenen Gesetz schon ankündigte.
Die Bundesrepublik hatte daraus gelernt mit der Zeit. Die Lüge von der Ahungslosigkeit galt nicht mehr und erst seit der Wiedervereinigung haben die Relativierer wieder Konjunktur, dahingestellt, ob dies daran liegt, dass die DDR nie Verantwortung für das Dritte Reich übernahm. Es waren die wenigen Anhänger des Nationalismus alter Färbung und die immer noch Zweifler an Schuld und Verantwortung eine kleine Minderheit, die keine Gefahr darstellte für den Rechtsstaat. Beobachtet wurde, aber harmlos blieb, wenn auch die Beobachter, die neuen Geheimdienste ihr Personal zu großen Teilen aus ehemaligen teils führenden Nazis rekrutierte, war doch die Westbindung der Dienste so stark und klar, dass von ihnen keine Gefahr ausging.
Dies hat sich mit der Wende geändert. Nun spazieren in Dresden wieder Menschen, die sich für besorgte Bürger halten, offen mit rassistischen Parolen. Was in der alten BRD tabu war, wird von Osten wieder als normal dargestellt und nach dem friedlichen schwarzrotgoldenen Einheitstaumel bemächtigten sich die Rassisten und Nationalisten im Osten zu vieler Köpfe. Die Bundesrepublik ist nicht mehr sicher vor Extremisten und die Forderungen des AfD unterscheiden sich in manchem nur graduell von denen der NSDAP. Die neuen Juden sind die Moslems und der Terror des Nationalsozialistischen Untergrundes lief über Jahre zumindest in engem Kontakt mit V-Männern der Geheimdienste weiter.
Gleichzeitig erließ die Bundesregierung als vorgeblichen Schutz vor dem Terror der Islamisten neue Ermächtigungsgesetze, die weiter gingen als jene, mit denen die Nationalsozialisten die Macht ergriffen und wir können froh sein, dass noch demokratische Merheiten bestehen, die den völligen Mißbrauch dieser Gesetze verhindern, der jederzeit in den Händen weniger demokratisch gesinnter Politiker mit totalitären Neigungen, die auch vor der Tötung vor Menschen, die sie als Bedrohung inszenieren, nicht zurückschrecken, in eine andere Richtung kippen könnte.
Scheinbare Rechtsstaatlichkeit eines Prozesses, der offen rassistisch ist, ändert nichts an dessen Charakter. Ist die Bundesrepublik sicher vor dem Rückfall in den Totalitarismus, wie er sich in dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums zeigte?
Wer schützt uns vor den Übergriffen der rechen Populisten, die munter und ungestraft ihre rassistischen Lügen von den Krimigranten und Rapefugees im Netz offen verbreiten, ohne dafür belangt zu werden?
Sollen uns die Geheimdienste schützen, die den Terror des Nationalsozialistischen Untergrundes, wo nicht deckten, so doch zumindest übersahen und die lange ehemalige Nazis in ihren Reihen schützten?
Die Antiterrorgesetze haben die Demokratie und den Rechtsstaat ausgehöhlt - sicher war eine entschlossene Reaktion auf den Terror des IS und die von ihm und zuvor Al Quaida ausgehende Gefahr nötig - nur, was bleibt uns und was verteidigen wir ohne Rechtsstaat?
Zeigen uns die autoritären Regime in Osteuropa wie es hier weitergeht oder besteht diese Gefahr im immer noch gespaltenen Land mehr im Osten?
Wer hat aufgeschrien, als zum Schutz vor Terror alle Grundrechte eingeschränkt wurden?
Warum sagt keiner etwas, wenn ein rechtsstaatlich äußerst fragwürdiger Geheimdienst, der nur bedingt vom Bundestag überhaupt kontrolliert wird, alle mobilen Telefonate in Deutschland mitschneiden darf, weil diese als Auslandstelefonate mit 0049 davor gewertet werden?
Wir unterliegen längst einer Überwachung, die weitergeht, als es sich die Stasi je träumte und auch wenn wir Merkel und ihrer Regierung noch nicht den Willen zeigt, die BRD in einen totalitären Staat zu verwandeln, sind die Anlagen dafür doch vorhanden. Sollte dieser Staat durch Wahlen oder sonst in die falschen Hände geraten, genügten wenige Gesetze, den Rechtsstaat auszuhebeln, so gut er noch geschützt und kontrolliert sein mag.
Aufhebung der Gewaltenteilung oder Eingriff der Regierung in andere Grundrechte sind ein Beispiel dafür, wie der Fall Böhmermann zeigt. Die Kanzlerin entschuldigt sich vorauseilend bei Erdogan und die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen einer bewusst überzeichneten Satire, die zeigen sollte, was eben nicht geht und so verwandelt sich der tolerante Rechtsstaat ganz nebenbei in einem Terrorstaat, der vorgeblich sich nur für den Kampf gegen den Terror rüstete. Schon im Fall netzpolitik.org und den Ermittlungen des Generalbundesanwalts im Auftrag des BND hatte sich diese Gefahr gezeigt und wenn wir dabei bedenken, dass eben dieser BND all unsere mobilen Telefonate ohne einen richterlichen Beschluss als Auslandstelefonate getarnt ganz legitim mitschneidet, ist an dieser Stelle sehr wohl die Frage berechtigt, wie frei dieser Staat noch ist, in dem eine rechtspopulistische Partei trotz totalem Versagen ihrer Führung und ohne jede Perspektive in der konkreten Politik mittlerweile zur drittstärksten Kraft wurde nach Umfragen und was aus der Demokratie wird.
Wie schnell wird die BRD durch ein Gesetz zum Terrorstaat?
jens tuengerthal 7.4.2016
Donnerstag, 7. April 2016
Liebesvollkommenheit
Die Vollkommenheit meiner Liebsten ist nicht bloß der Traum meiner Liebesblindheit, sondern im Gegenteil ist die Liebe das Privileg, eine Vollkommenheit zu erkennen, die anderen Augen verschlossen bleibt, warum für Liebende weniger wichtig ist, was die Wirklichkeit sein soll, als was sie ihnen ist.
jens tuengerthal 7.4.2016
Mittwoch, 6. April 2016
Gibraltarkurs
Nun nimmst du Kurs auf Gibraltar
Sehe dein Schiff im Netz fahren
Beruhigt dich näher zu wissen
Bald kannst du mich wieder lesen
So sind wir uns gefühlt fern näher
Und ich staune wie die Liebe
Den Raum überwindet
Als wäre er nichts
Auch Stürme übersteht
Weiß nicht was es ist
Dass ich dich so nah fühle
Wenn ich nur ein Schiffsmodell
Auf dem Bildschirm sehe
Weiß nun stehst du auf der Brücke
Steuerst die Wega bis Mitternacht
Um die Meerenge mutig allein
Stolz auf dich Steuermann heij
Meine Frau auf dem weiten Meer
So fern und doch so nah
Mit 11.000PS unter dem süßen Po
Möchte dich im Arm halten
Als meine Frau der 1. Offizier
jens tuengerthal 6.4.2016
Ohnmachtsgedanken
Eigentlich lehne ich Herrschaft eher ab, aber es gibt Dinge, die will ich gern beherrschen und sei es nur, um nicht unfähig zu sein, aber was Macht mit mir macht, frage ich mich wohl, doch ist nur Ohnmacht auch keine Alternative und ist, wer die Dinge für alternativlos hält, eher ohnmächtig oder machtbewusst?
jens tuengerthal 6.4.2016
Kulturgeschichten 0181
Wer darf über Leben und Tod entscheiden?
Darf es überhaupt wer oder verbietet sich dies der Natur nach, weil keine Entscheidung fehlerfrei ist?
Was verrät es über eine Gesellschaft, die darüber urteilen lässt?
Am 6. April 1489 wird der Züricher Bürgermeister Hans Waldmann nach einem Schnellverfahren hingerichtet. Er fiel Intrigen und einem Aufruhr der Landbevölkerung zum Opfer, weil er die wildernden Hunde der Bauern töten ließ.
Heute veröffentlichte Amnesty International die weltweiten Zahlen zur Todesstrafe also die Fälle, in denen Staaten meinen über Leben und Tod urteilen zu dürfen. Die Zahlen sind so hoch wie seit 25 Jahren nicht mehr und an der Spitze stehen China, der Iran, Pakistan und Saudi Arabien, alles Handelspartner der Bundesrepublik. Auch die USA der Partner gegen den Terror ließ 28 Menschen hinrichten, nimmt damit auf der Liste der Killerstaaten Platz 5 ein, und der als Rechtsstaat nur getarnte Terrorstaat im Westen scheute auch nicht davor Behinderte oder Minderjährige hinzurichten.
Mindestens 1998 Menschen wurden 2015 hingerichtet, wobei aus China keine Zahlen vorliegen, aber Schätzungen von mindestens 3000 Hinrichtungen ausgehen. Es sitzen weltweit über 20.000 Menschen in Todeszellen und erwarten ihre Hinrichtung. Die Begründungen für Hinrichtungen reichen weit, sogar Japan maßt sich neben den USA als einziger kultivierter scheinbar Rechtsstaat an, Todesurteile zu fällen und zu vollstrecken. Neun von zehn bestätigten Hinrichtungen fanden in den drei islamischen Ländern Iran, Pakistan und Saudi Arabien statt, wobei dem Iran über 90% zufallen.
Positiv ist nur zu bemerken, dass mittlerweile 140 Länder die Todesstrafe weltweit abgeschafft haben - 1977 waren es erst 16 Staaten unter ihnen auch damals schon die Bundesrepublik mit dem an humanistischen Werten orientierten Grundgesetz, das die Lehre aus dem Staatsterror des sogenannten Dritten Reichs zog. Zugleich ist die Zahl der Länder, die Menschen hinrichteten von 39 auf 25 gesunken.
Wie soll mit Terrorstaaten umgegangen werden, die sich anmaßen über Leben zu urteilen?
Was lehrt die Geschichte von Hans Waldmann zum Verständnis der Todesstrafe?
Hans Waldmann war ein Heerführer der alten Eidgensossenschaft und von 1483 bis zu seiner Hinrichtung 1489 Bürgermeister von Zürich. Er wurde Ritter und Freiherr von Dübelstein und wurde im heutigen Kanton Zug geboren. Er soll zunächst eine Schneider und eine Gerberlehre gemacht haben, hat ab 1458 an den Kriegszügen der Stadt Zürich teilgenommen etwa gegen Kempten und Konstanz und führte später auch mit den Eidgenossen Kriege gegen die habsburgischen Landgrafschaften zu einer Zeit als diese längst Kaiser im Reich waren. Während der Burgunderkriege führte er in der Schlacht bei Murthen, in der Karl der Kühne vernichtend geschlagen wurde, der Schwiegervater von Kaiser Maximilian I., das Hauptkontigent der Eidgenossen siegreich in die Schlacht.
Zur Zeit seiner Erfolge als Offizier, hatte er bereits versucht, sich hoch zu heiraten, doch noch blieb dem aus einfachen Verhältnissen kommenden Aufsteiger die Anerkennung der adeligen Kreise, in die er einheiratete, verwehrt. Erst der Sieg gegen die Burgunder machte ihn zum Verhandlungspartner der Fürsten auf Augenhöhe. Das militärische und diplomatische Ansehen förderte seine politische Karriere in Zürich und er wurde zum Zunftmeister ernannt. Der Bürgermeister war nach dem Zweiten Geschworenen Brief der Zünfte nicht mehr so mächtig sondern wechselte alle halbe Jahr zwischen dem Zunftmeister und den Constaffeln, auf den dann jeweils die Bürger ihren Eid leisteten. Während Waldmann sich noch mit einem zweiten Zunftmeister abwechselte, kam von den Constaffeln, dem städtischen Adel, mit Gödli, der immer gleiche, der jedoch schließlich abgewählt wurde, nachdem er einen Vergewaltiger, der aus dem Elsaß nach Zürich geflohen war, nicht nach Straßburg ausliefern wollte aus freundschaftlichen Gründen und damit eine Fehde mit dem Bischof von Straßburg riskierte, so dass sich mit den beiden Zunftmeistern wieder zwei abwechselten wie im Geschworenenbrief vorgesehen. Die damit Übermacht der Zünfte und ihrer Meister gefiel den Patriziern und anderen Zürichern nicht, die daraufhin begannen Waldmann zu bekämpfen, der in einer weiteren Reform auch die Zahl der Sitze der Patrizier im Rat von 12 auf 3 verringern wollte.
Als vorsitzender Richter eines Schiedsgerichts in einem Grenzstreit zwischen dem Wallis und dem Herzogtum Mailand entschied er zugunsten Mailands und ließ sich diese Entscheidung von den Mailändern reich vergüten, woraufhin sich die Walliser nicht mehr an den Entscheid gebunden fühlten, ihrerseits nach Piermont plündernd einfielen, dort aber von Mailänder Kavallerie vernichtend geschlagen wurde, woraufhin der Hass auf Waldmann in der Eidgenossenschaft noch wuchs und dieser sich nicht mehr außerhalb des Stadgebiets wagen konnte.
Die Verurteilung des Luzerners Frischhans Theiling, zwar durch Waldmanns Amtskollegen, da sein Amt gerade ruhte, wegen Beleidigung der Stadt Zürich zum Tode wurde Waldmann auch zugerechnet, obwohl er formal nicht beteiligt war und verschlechterte sein Bild in der Öffentlichkeit weiter, auch wenn die Akten keinen Hinweis auf eine Beteiligung oder Einflussnahme geben, galt diese seinen Gegnern als sicher. Auch die Verhandlungen um die Erbeinung also die Einigung mit Österreich, erst unter Friedrich III. dann unter Maximilian, die nie ratifiziert wurde, nahmen ihm die Eidgenossen wieder übel, da sie fürchteten, er wolle sich nur bereichern. Nebenbei stritt er sich noch mit den örtlichen Abteien, die er unter seine Aufsicht nahm, da er sie der Unmoral beschuldigte und die seine totale Kontrolle fürchteten.
Weitere Feinde schuf er sich in Zürich als er versuchte die Rechtsverhältnisse zu vereinheitlichen, eine stärkere Anlehnung an das Deutsche Kaiserreich und das Herzogtum Mailand förderte. Unwillen erregte bei den Bauern auch die Drosselung der Förderung des Textilgewerbes zugunsten eines Monopols der städtischen Zünfte. Das Fass zum Überlaufen brachte schließlich sein Gebot die wildernden Hunde der Bauern zu töten, wobei unklar ist, ob dies eher dem Wildschutz oder dem Schutz vor Tollwut diente, jedenfalls verdarb es den Bauern, die nicht mit Pferden und Fernwaffen jagen durften gründlich die Jagd. Zum Verhängnis wurde ihm die dann Aufwiegelung der Züricher Landbevölkerung an der auch der von ihm abgesetzte Göldli beteiligt war, der noch nach Rache sann, sein Amt wieder wollte.
Auf Druck der immer wütenderen Menge hin wurde Waldmann verhaftet und in den Wellenbergturm, das Stadtgefängnis, gebracht. Im Rahmen der Anklage wurde Waldmann gefoltert, was durch Zeugen, die ihn schreien hörten, belegt wurde. Nach einem Schnellverfahren, in dem er verschiedener teils absurder Delikte auch gegen Göldli angeklagt war, wurde ihm wenige Tage später das Todesurteil mitgeteilt, was er dankbar annahm, da er nur durch das Schwert getötet werden sollte und keine schlimmeren Qualen mehr zu erwarten waren. So wurde er vom Scharfrichter nach Aberkennung aller Ämter durch die Ritterschaft enthauptet. Dabei wurde der Platz so gewählt, dass die aufgehetzte Menge gut zuschauen konnnte. Angeblich soll er drei Stunden lang vor der Hinrichtung gebetet haben, aufrecht und unerschrocken in den Tod gegangen sein mit den letzten Worten, bewahr dich Gott vor Leid mein liebes Zürich.
Daraufhin übernahmen für eine gewisse Zeit wieder die Constaffel die Macht in Zürich, die ihnen jedoch bald wieder von den Zünften genommen und im Dritten Geschworenen Brief noch weiter eingeschränkt wurden. Erst im 20. Jahrhundert wurde Waldmann von den Zünften ein Denkmal spendiert und die Aufklärung des Justizmordes gefordert, die, wie so vieles in der Schweiz, sich viel Zeit lässt.
Folter und Schnellverfahren führten zur Hinrichtung eines Unschuldigen, der sich nicht mehr wehren konnte, weil er durch die Folter bereits gebrochen war. Die schnelle Hinrichtung verhinderte eine genauere Prüfung der Vorwürfe einer aufgehetzten Bevölkerung, die sich von Patriziern, Bauern und Neidern hatte verführen lassen, gegen einen, der wohl nichts unrechtes tat und nichts versuchte als alte Rechte zu beschneiden, ein überkommenes, ungerechtes Standessystem aufzubrechen. Warum sich die Bauern von den Patriziern auhetzen ließen, die selbst mit Pferden, Fernwaffen und Hunden jagten, wundert nur den, der vernünftige Reaktionen im politischen erwartet.
Genauso irrational wie rechtsradikale Kräfte gegen jede Wirklichkeit die Angst der Bevölkerung vor Flüchtlingen mit gefälschten Statistiken und dreisten Lügen schüren können, reagierten auch die Züricher auf die Anklage der Patrizier gegen den Bürgermeister, der auch persönlich reich geworden war, weil er erfolgreich verhandelte und da ist der Neid meist größer als das Gerechtigkeitsgefühl. Auch darum ist die Abschaffung und Tabuisierung der Todesstrafe so wichtig und indiskutabel. Gier und Neid treiben Menschen schnell und eher als vieles anderes. Ein unwiderrufliches, nicht mehr korrigerbares Urteil berücksichtigt nicht die immer Fehler und Kurzsichtigkeit des Menschen. Die Gefahr falscher Urteile ist auf dieser Grundlage zu hoch, als das ein Leben dafür je riskiert werden dürfte.
Wichtiger noch aber ist die grundsätzliche Frage, ob ein Mensch über ein anderes Menschenleben urteilen und entscheiden darf, dies im Rechtsstaat eine bloße Frage normativer Gestattung ist oder nicht die Prinzipien des Rechtsstaates ein solches Urteil grundsätzlich ausschließen müssen?
Wer über das Leben eines anderen meint entscheiden zu dürfen, maßt sich eine höhere Kompetenz an als derjenige, dessen Tat er beurteilt, sei sie auch ein Mord oder Totschlag gewesen, über Leben und Tod entscheiden zu dürfen, wofür der andere gerade zum Tode verurteilt werden soll, was zu einem logischen Paradox führt. Welchen Grund sollte es geben, dass einer einem Gesetz im Sinne eines Gesellschaftsvertrages je zustimmte, das sein Leben beenden könnte und seine Entscheidung über Leben und Tod für weniger wert erklärt als diejenigen der Richter, die sein Leben damit beenden lassen?
Wie kann eine Gesellschaft, die Tötung als höchstes Verbrechen ahndet, diese auch auf die Gefahr von Fehlurteilen hin, selbst für legitim erklären?
Wohin führt mangelnde Konsequenz und Logik zwischen Staat und Bürger in der Frage der Befolgung der Normen?
Kann ein Staat, dem es also an Glaubwürdigkeit logisch mangelt, für sich in Anspruch nehmen, ein solches Urteil zu fällen?
Was folgt daraus, wenn ein Staat etwas tut, was er rechtlich logisch nicht dürfte und wohin führt dies auf Dauer?
Staatsterror meint staatsphilosphisch den gezielten Einsatz von Angst der Bürger vor dem staatlichen Gewaltmonopol bis zum Tod, als Mittel die Gesetzestreue zu erzwingen. Davon sind auch schon alle Formen des Polzeitstaates erfasst, deren rechtliche Grundlage zweifelhaft ist. Fälle des Ausnahmezustandes nach behaupteten Terrorakten Dritter gehören folglich logisch auch dazu.
Sind alle Staaten die Todesstrafen für Recht erklären Unrechtsstaaten?
Ist die Anwendung staatlicher Gewalt als Unrecht je etwas anderes als Terror?
Was unterscheidet die USA aus dieser Sicht vom IS und wie müssten Rechtsstaaten darauf reagieren, wären sie nicht ökonomisch abhängig?
Für was kämpft, wer mit Terrorstaaten gegen den Terror kämpft und wie glaubwürdig ist dies?
Was ist ein Menschenleben wert und was wenn nichts?
jens tuengerthal 6.4.2016
Sturmliebe
Während ich vor dem Café saß
Kam Sturm auf oder was wir
Landratten hier so nennen dir
Nur ein büschen Wind dort wäre
Die du nun durch hohe Wellen
Im Atlantik gen Gibraltar fährst
Und ich flüchtete mich hinein
Ins Trockene musste nur noch
Einige Meter durch den Regen
Zu unserem Bett laufen
In dem du nicht lagst weil du
Auf der Brücke stehst egal
Wie das Wetter gerade ist
Dann möchte ich dich beschützen
Liebste Seefrau und liege allein
In unserem Bett und träume von dir
In Sorge ob es dir gut geht an Bord
Umarme dich in Gedanken
Durch den Sturm der
Die Liebe nie berührt
Die kam um zu bleiben
Jenseits aller Stürme uns packte
Durchschüttelte wie die Wellen
Dein Boot gerade wohl
Uns beieinander Anker werfen ließ
Einander Hafen zu sein
jens tuengerthal 6.4.2016