Mittwoch, 6. Januar 2016

Kulturgeschichen 094

Scheinwürde

Wir versichern in Artikel 1 GG die Würde
Des Menschen sei unantastbar und zogen
Auch damit die Konsequenz aus unserer
Geschichte die in Auschwitz einmal endete

Doch was macht die Würde des Menschen
Aus der im Konsumland auf Almosen noch
Angewiesen ist die kein Recht sondern nur
Eine Gnade sind die er beanspruchen muss

Hängt Würde an der Wirklichkeit oder nimmt
Es ihr nichts wo alle Ehre nur ein Produkt
Alter Phantasien ist um mehr zu scheinen als
Zu sein oder je gewesen war neben anderen

Am Theater so üblich wie im Fernsehen ist
Mehr Show als Wirkung heute so normal
Dass sich fragt warum wer überhaupt je
Die Nase darüber rümpfte als unehrenhaft

Ein Moltke stand anders als ein Bismarck
Für preußische Bescheidenheit die mehr
Vielen galt als österreichischer Pomp um
KuK geborgte Kaiserwürde mit sich einig

Hat ein solcher Begriff von Würde die sich
Lieber bescheiden gibt wie es auch etwa
Die Dönhoff einst tat noch Konjunktur oder
Verstarb er schon im Börsenboom der 90er

Wir haben manch politische Kasper gesehen
Die sich gern größer gaben als sie waren
Auf Opernbällen posierten mit Geldadel sich
Teilweise ehrenvoll irgendwie umgaben

Denken wir an einen Berlusconi in Italien
Manch kleinen französichen Präsidenten
Um von Strauß in Bayern zu schweigen
Über Putin den Kopf wohl schüttelnd

Auf der anderen Seite sahen wir Merkel
Die sich stets bescheiden gab im Amt
Wie in den angekündigten Fähigkeiten
Die oft nur alternativlos reagierten noch

Sie steht für preußische Bescheidenheit
Ihr gönnten viele manches mehr was sie
Lieber auslässt um nicht mehr zu scheinen
Als sie so schon ist als Königin Europas

Im Norden gerade unter Hanseaten wird
Diese Bescheidenheit geschätzt auch wenn
Die Hansestädte Bremen und Hamburg es
Schafften allen als unbescheiden zu erscheinen

Dies durch Fehlinvestitionen so sehr wie übliche
Schlamperei in großen Kommunen in denen kleine
Fehler schnell Milliarden kosten können wird nur
Noch durch Berliner Dreistigkeit frech übertroffen

Bürger die ihre Steuermilliarden in Löchern wie
Nichts verschwindern sehen scheint die lautere
Sparsamkeit der märkisch-schwäbischen Hausfrau
Die in Berlin und Europa steuert als Ideal

Die Griechenland knechtete wie Spanien
Mit den Pflichten des Euro sie zur Disziplin
Zwang verschrien war darum wie gehasst
In Europa dem sie Mutter Theresa wurde

Einzig juristisch korrektes Verhalten wandelte
Die Ansicht Europas von der Kanzlerin wie
Im Land von derjenigen die Milliarden für
Flüchtlinge plötzlich übrig hatte weil nötig

Hätten nicht ihre Gegner in Bayern wie
Am rechten Rand gelogen und behauptet
Es ginge auch anders wäre sie nie so
Plötzlich bei vielen beliebt gewesen

Ob die Kanzlerin je Alternativen hatte
Mag dahinstehen oder vorausschauend
Nur handelte im Gegensatz zu den sonst
Schreihälsen der Republik bleibt egal

Was sie geschehen ließ veränderte ihren
Ruf wie damit ihre Würde in Europa
Die strenge Schuldenhüterin der Banken
Wurde zur Mutter Theresa der Flüchtlinge

Es ist der Anschein der dazu genügte
Weniger die Tat der Repräsentantin
Wie es ihr auf der anderen Seite den Hass
Der Ewiggestrigen immer mehr zu zog

An der Spitze können es kleine Gesten sein
Die ein Fluchtlingsmädchen auslöste das
Merkel noch über den Kopf streichelte worauf
Sich am nächsten Tag das Land verwandelte

Manche aber leben mehr vom Schein
Zu ihrer wie ihrer Ahnen Legitimation
Die sich darauf anschließend stolz berufen
Als würde Nichts mit Tradition Etwas

Die Österreicher lieben wohl schon immer
Titel und Traditionen die sie wertvoller
Noch scheinen lassen als alle übrigen
Mit viel weniger uralter Geschichte

So begann auch die Tradition der dort
Erzherzöge mit einer uralten Urkunde
Die erkannte Kaiser Friedrich III. am
6. Januar 1453 als privilegium maius an

Damit wurde eine Urkunde die einst
Rudolf IV. als Habsburger Herzog hatte
Fälschen lassen zur Begründung der
Besonderen Stellung der dort Erzherzöge

Angefangen hatte es mit der Konkurrenz
Rudolfs mit seinem Schwiegervater dem
Kaiser Karl IV. in dessen Goldener Bulle die
Österreicher nicht berücksichtigt wurden

Damit nicht zum Kaiser wahlberechtigt
Begründeten sie ihre Besonderheit mit
Der neuen gefälschten Urkunde die sich
Noch auf das privilegium minus berief

Diese Urkunde von 1156 bestätigte den
Österreichern einige Sonderrechte die
Herzöge dort zu Erzherzögen machte
Sie den Erzkanzlern im Reich gleichstellte

Karl IV. der Kaiser der in Prag residierte
Hatte die Urkunde von seinem Gelehrten
Francesco Petrarca prüfen lassen und
Als Fälschung offenbart nicht anerkannt

Zu offensichtlich war der Wunsch seines
Ehrgeizigen Schwiegersohnes mit den
Fürsten des Reiches auf eine Stufe als
Erzherzog gestellt zu werden nun

Da half auch die Berufung auf weitere
Gefälschte Urkunden dabei nichts die
Sich sogar auf Cäsar und Nero beriefen
Um die Region Noricum zu privilegieren

Erst als die Habsburger mit Friedrich III.
Selbst einen Kaiser stellten war es soweit
Sie erkannten sich selbst als Erzherzöge
Mit besonderen Privilegien im Reich an

Danch galt in den Erblanden Österreichs
Die Unteilbarkeit wie die Primogenitur
Die erst für Maria Theresia pragmatisch
Gelockert wurde wie eigene Gerichte

So beruht der Ruhm des Hauses Österreich
Wie seiner Erzherzöge die sich gern auf
Uralte Zeiten beriefen auf nichts als einer
Großen Scharlatanerie wie 1852 bewiesen

Wilhelm Wattenbach der deutsche Historiker
Geboren zu Rantzau in Holstein bewies den
Österreichern das ihre Erzwürde nichts als
Fälschung und Schein aus Eitelkeit war

Weitere Wirkungen hatte das Dokument
In der Geschichte nicht mehr insbesondere
Die Personalunion der Habsburger mit der
Krone Böhmens erledigte seinen Grund

Damit waren die Habsburger auch nach
Der bis 1806 geltenden Goldenen Bulle
Als Kurfürsten zum Kaiser wahlberechtigt
Brauchten das Privileg nur für den Titel

Den Erzherzog gab es also historisch
Auch wenn er frei erfunden worden war
Hat er sich über Jahrhunderte etabliert
Als würdevolles Institut auf Lügen

Ob die Aufdeckung dieser Erblüge
Des einst Erzhauses desen Privileg
Eher auf einem kriminellen Akt beruhte
Österreich noch übelnimmt ist unklar

Wer einmal die je Kommentare zueinander
Las wird eher an Erbfeindschaft als an
Gemeinsame Geschichte denken und so
Verwirrt Rudolfs Eitelkeit bis heute

Wir halten dafür den Ösis bis heute noch
Den Hitler vor der Bayer gewesen wäre
Hätte nicht Josef kartoffelgekriegt einst wie
Jüngst hier auch erzählt so ist Geschichte

Im Angesicht der Folgen uralter Eitelkeit
Wird die Bescheidenheit der Kanzlerin
Noch viel sympathischer die sich nicht mit
Titeln aus gefälschten Urkunden schmückt

Es mag mancher Merkel ihr Nichthandeln
Vorgeworfen haben auch mit Gründen
Eitelkeit oder Profilierungssucht welche die
Größte Gefahr der Macht behauptet keiner

Schauen wir auf die Potentaten der Welt
Scheiterten sie meist an ihrer Eitelkeit
Was im Größenwahn letztlich gut war
Mit zu häufig jedoch tödlichen Folgen

So sind uneitle politische Beamte die
Weder korumpierbar noch für größere
Eitelkeiten anfällig sind die beste Lösung
In Demokratien die keine Führer brauchen

Würdigen wir unsere Politiker danach würden
Viele Schreihälse sich schneller erledigen
Als es in unruhigen Zeiten noch scheint wenn
Extreme Forderungen Konjunktur haben

Hüten wir die Demokratie vorsichtiger
Sie ist der Schatz des Friedens in Europa
Geben wir den Scharlatanen keinen Raum
Sondern trauen bescheidenen Realisten
jens tuengerthal 6.1.16
 


 

Dienstag, 5. Januar 2016

Vergewaltigungsfragen

Was am Kölner Hauptbahnhof geschah
Darf im Rechtsstaat nicht geschehen
Wenn sich Frauen nicht mehr trauen
Dürfen alleine auf die Straße zu gehen
Sind das Recht und die Freiheit verloren

Dagegen laut werden ist richtig und gut
Vergewaltigung und Belästigung ist kein
Kavaliersdelikt sondern ein Verbrechen
Das verfolgt und bestraft gehört warum
Wir vom Staat Härte erwarten dürfen

Nachdenklich macht nur das eine Meute
Von 1000 betrunkenen Männern tun kann
Was ihnen gefällt wohl organisiert getarnt
Die bis zu 100 Täter aus der Meute dabei
Bereits polizeibekannt in der Stadt waren

Manche meinen es seien Muslime gewesen
Die nie trinken wo sie gläubig sind nicht nur
An Silvester nicht warum der übliche Hass
Gegen den Islam ins Leere läuft hier wohl
Auch Flüchtlinge sind selten polizeibekannt

Spannender als die Frage ihrer Nationalität
Oder ihres zufälligen Aberglaubens ist aber
Warum solchermaßen polizeibekannte sich
Ungestört zusammenrotten können in Köln
Es kein Kommando gibt was so etwas stoppt

Wer so etwas tut und aus der Masse Frauen
Die damit wehrlos sind belästigt bis gar zur
Vergewaltigung sollte als Mittäter bestraft
Wohl werden auch wenn er nur Teil der Masse
War die solche Taten erst ermöglichte

Hier gilt was für Schlägereien gilt wie jene
Bei denen einer zu Tode kam es sollten alle
Dafür verantwortlich gemacht werden die daran
Irgendwie beteiligt waren damit der Rückzug
In eine Masse keinen mehr schützt

Es ist mir dabei egal welcher Nationalität die
Täter waren und welcher Kultur sie früher
Einmal zugehörten vielleicht wer so etwas tut
Ist ein Verbrecher und wird so behandelt
Ganz gleich woher er kommt oder wer er ist

Diese Taten verstießen noch doppelt gegen
Den Islam und würden dort härter bestraft
Als wir es mit unserem Menschenbild heute
Zuließen warum der Vorwurf gegen Muslime
Nur rassistisch nicht aber hilfreich hier ist

Wer solche Taten verhindern will braucht eine
Starke Polizei statt überflüssiger Geheimdienste
Damit sich diese mit dem Schutz der Bürger
Statt dem Verteilen von Strafzetteln beschäftigen
Die Bürger sich sicher fühlen können

Es braucht nun keine Hilfsscheriffs oder
Noch mehr Hass gegen Ausländer von
Horizontal eher beschränkten Menschen
Die klüger nun schwiegen wohl damit
Die zuständigen Stellen ermitteln können

Es waren weder Flüchtlinge noch Islamisten
Sondern eine Zusammenrottung stadtbekannter
Rowdies die für die Verbrechen als Mitttäter
Kollektiv bestraft werden sollten statt pauschal
Vorurteile unsinnig zu verbreiten hier

Vor jeder Strafe aber steht ein Verfahren
Das eine ruhige Ermittlung wie Beurteilung
Des Sachverhaltes erfordert was vorliegend
Monate logisch dauern wird und vorher
Sollten wir besser schweigen statt schreien
jens tuengerthal 5.1.16

Kulturgeschichten 093

Kühnheitsende

Was kühn war beurteilen wir meist erst
Im nachhinein wenn längst geschah was
Dann als kühn oder tollkühn erscheint
Während wir damit beschäftigt noch sind

War es kühn von Kanzlerin Merkel sich
Ordnugnegemäß an das Grundgesetz
Zu halten gar den Zuzug zeitweise sogar
So zu erleichtern das immer mehr kamen

War es kühn von Gabriel die Geschäfte
Mit Waffen in der Region zu tätigen die
Folgerichtig zur Vertreibung führten oder
War es kühn so zu tun als sei es anders

War es kühn von Seehofer sich wieder
Aufzublasen mit Forderungen die klar
Gegen das Grundgesetz verstoßen
Nur um auf dem Populismus zu reiten

War es kühn vom AfD sich mit Pegida
Zu Dresden zu solidarisieren oder war es
Nur eine Offenbarung des Offensichtlichen
Angesichts einer Welle der Intoleranz

War es kühn zu glauben Deutschland könne
Menschen unabhängig von ihrem Aberglauben
Integrieren weil wir eine Wertegemeinschaft
In Europa verwurzelt geworden längst sein

Was macht überhaupt wen kühn und warum
Sind manche nur tolkühn andere gar gefährlich
Ist Kühnheit überhaupt ein Wert oder nur eine
Methode etwas zu erledigen egal was

Wäre Kühnheit nur die Methode der Erledigung
Käme es auf den Wert der Sache an sich
Überhaupt nicht an und ein Kühner wäre nur
Eben kühn etwas erledigendes was auch immer

Karl der Kühne der am 5. Januar 1477 fiel galt als
Kühn schon bevor er in der Schlacht geschlachtet
Und es dauerte noch 5 Jahre bis schließlich seine
Lande im Frieden von Arras geteilt wurden

Karl I. war Herzog von Burgund und Luxemburg
Einer Nebenlinie des Hauses Valois die alleine 13
Könige in Frankreich stellte und nach den zuerst
Karpetingern die am längsten regierenden waren

Der Vater des kühnen Karl war Philipp III. der Gute
Seine Mutter Isabella von Portugal und sie ließen
Den Knaben mit 20 Tagen bereits zum Ritter vom
Goldenen Vlies schlagen an ihrem prächtigen Hof

Mit 6 Jahren wurde Karl mit Katharina Valois der
12 jährigen Tochter des französischen Königs
Karl VII. verheiratet diese starb jedoch mit 18
Die erste Ehe Karls blieb also kinderlos

Mit 20 wollte Karl Margareta von York heiraten
Sein Vater hatte jedoch Isabelle de Bourbon
Vorgesehen die Kusine des Königs mir der er
Allein die Tochter Maria von Burgund bekam

Am Hof von Burgund lernte er den Dauphin wie
Späteren König Ludwig XI. kennen der dorthin
Nach dem Streit mit dem Vater flüchtete was
Den späteren Streit mit Burgund nicht verhinderte

Ludwig hatte kaum König geworden einige Städte
Burgunds für sich besetzt wogegen der Adel des
Landes aufstand wie ihn zum Rückzug zwang
Woraufhin Karl Ludwigs Tochter heiraten sollte

Diese Ehe kam jedoch nie zustande obwohl
Isabelle noch passend während der Verhandlungen
Zwischen Frankreich und Burgund verstarb
Beließ es der bald Herzog von Burgund dabei

Karl und Ludwig bekriegten sich noch zu vielen
Gelegenheiten bei denen Ludwig Aufstände
Etwa in Lüttich anstachelte und Karl dafür
In Frankreich mit seiner Armee einmarschierte

Nach dem Tod seines Vaters heiratete Karl
Seine frühe Liebe Margareta York die er zu
Brügge mit einem prunkvollen Fest feierte
Bei dem er in den Hosenbandorden kam

Karl lebte in überschwänglichem Luxus
Investierte viel in Kunst und Kleidung
Reformierte Armee wie Verwaltung
In Burgund als starkem Reich inmitten

Es begannen die Verhandlungen zwischen
Habsburg und Burgund mit Kaiser Friedrich III.
Die in der Hochzeit der Kinder der beiden
Maria und Maximilian gipfeln sollten

Bis dahin sehnte sich Karl noch danach
König in Burgund zu werden was aber
Die teils zuständigen Kurfürsten ablehnten
Schon pikiert über Karls Pracht jetzt

So hatte es der Herzog gewagt längeren
Hermelin als die Kurfürsten zu tragen
Als er auf dem Reichstag zu Trier erschien
Woran wir sehen Kleider machens nicht

In den nun folgenden Jahren wurde Karl
An allen Seiten seines Reichs in Konflikte
Mit kriegerischen Folgen verwickelt die
Auf Ludwigs Intrigen basierend schadeten

Bald verbündeten sich seine Feinde gegen
Den einsamen Karl der wiederum unterlag
Bis ihn die Eidgenossen in der Schlacht um
Lothringen töteten und beraubten

Erst Tage nach seinem Tod am 5.1.1477
Wurde die gefrorene von Wölfen bereits
Angefressene Leiche gefunden die nur
Ein Diener an alten Narben erkannte

So war der prächtige Renaissanceherzog
Am Ende gege verbündete Eidgenossen
Gescheitert es blieb die von ihm gestiftete
Ehe seiner Tochter Maria mit Maximilian

Erst vom Sieger René von Lothringen nur
In Nancy bestattet überführte ihn später
Sein Urenkel Kaiser Karl V. nach Brügge
Wo er bis heute standesgenäß ruht

Der Ehe von Maximilian und Maria nun
Die Burgund an Habsburg brachte entsprang
Philipp der Schöne der später Johanna heiratete
Die wahnsinnig wurde ob seines Todes

Vor dem frühen Tod des schönen Philipp hatten
Er und die Tochter von Ferdinand und Isabella die
Später Spanien erbte noch Karl gezeugt den V.
So blieben die Namen der Burgunder präsent

Mit Karl V. hatte der kühne Karl einen
Urenkel in dessen Reich die Sonne nie
Unterging der Spanien und Habsburg mit
Dem verbliebenen Burgunderland vereinte

Karl der Urgroßvater aber hat seinen
Beinamen wohl erst vom Urenkel mehr
Umgewidmet bekommen hieß er doch
Den Zeitgenossen noch der Tollkühne

Die Eidgenossen in der heutigen Schweiz
Denen Karl einst unterlag die ihn in letzter
Tollkühner Schlacht im Winter töteten gar
Nennen ihn bis heute einen Dummkopf

Die Macht des Urenkels wiederum der
Gechichte schrieb als Kaiser in dessen
Reich die Sonne nie unterging schrieb
Die Geschichte des Verlierers uns um

Spannend ist sein Scheitern an seinem
Vetter Ludwig XI. der alle Intrigen stiftete
Bei denen die Schweizer viel Glück hatten
So wurde Karl zur tragischen Gestalt

Jedoch was kümmert es die Erben wenn
Die Kinder gut verheiratet die alte Macht
Vergrößern und ausdehnen auch wenn
Mit ihm Burgund letzlich ausstarb

Der Hausorden der Burgunder aber das
Goldene Vlies trugen die Habsburger als
Weltmacht weiter bis zu ihrem Ende 1918
Noch gibt es den katholischen Orden

Kühn und Tollkühn liegen sich nah oft
In der historischen Betrachtung sind es
Nur winzige Grade die das eine vom
Anderen noch unterscheiden bis heute

Kühn war die Feststellung das Gesetz
Kenne keine Obergrenze beim Asyl da
Logisch mehr als leistbar kaum möglich
Sein kann je nur was das ist bleibt strittig

Während die einen in Sachsen sich schon
Von Promilleanteilen weit überfordert sehen
Klagen die anderen über hohe Prozente
Noch lange nicht sondern erledigen es still

In Preußen das nicht mehr ist galt einmal
Was der Feldmarschall Moltke sagte als
Ehre viel leisten und wenig in Erscheinung
Treten wie der große Schweiger es tat

Die Bayern machen es gern umgekehrt
Sie lassen ihren Horst laut jammern dass
Alles zuviel wäre und leisten dabei noch
Überdurchschnittliches auch in Krisen

Berlin dagegen im alten Preußen jammert
Zwar relativ wenig und seine Bürger leisten
Großes beim lautstarken Klagen schafft aber
Nicht annährend was Bayern bewältigt

Kühn wohl bleibt es nun für alle zu sagen
Wir schaffen das was einige nicht wollen
Wogegen manche den Aufstand proben
Fraglich nur ob es darum tollkühn sogleich

Wer in der Demokratie sein ganzes Gewicht
Im politischen Sinne hier allein gesprochen
Für ein schaffen wollen in die Waagschale
Wirft riskiert viel mehr als nötig wäre

Für kurzsichtige Menschen eine Situation
Die zu Panik führt weil sie kein Ende sehen
Während solche mit Perspektive es leichter
Nehmen im nur Übergang der Zeiten

Die Zuwanderung passt einer just dort
Aussterbenden Gesellschaft ideal wenn
Sie die Tragweite der Entwicklung über
Generationen sieht statt kurzsichtig

Die Frage ist nicht das ob sondern das wie
Kühn ist wer sagt wir schaffen das
Tollkühn nur wer meint wir schaffen es
Ohne etwas dafür ändern zu müssen

Tollkühn ist wer meint Grenzen sein noch
Eine Antwort auf Ströme die längst fließen
Als könnte ein Kinderstaudamm je den Rhein
Aufhalten in seinem Fluß durch auch Burgund

Ängstlich ist wer Grenzen schließt wo alle
Wissen Mauern sind keine Antwort sondern nur
Ausrede der Scharlatane im Populismus
Die sich vor Lösunguen lieber flüchten

Kühn und mutig dagegen ist wer nun als
Unternehmer sich aufstellt um denen die
Kommen und wollen dort Perspektiven
Langfristig zu geben wo keiner sie will

Es werden mit der Zeit in historischer
Betrachtung politischer Leistung viele
Urteile verfließen und manches noch
Werden die Erben günstig ändern

Merkel war kühn als es menschlich
Gerade nötig war das wird bleiben
Ob sie als Siegerin vom Feld geht
Ist irrelevant es zählt der Wille

Die ängsltichen Kleingeister dagegen
Bleiben nur als peinliche Ausrutscher
Uns in Erinnerung wie der Nazi-Onkel
Sie werden lieber verschwiegen werden

Die Bilanz der Flüchtlinge wird nicht
Bei den nächsten Wahlen gezogen
Sondern in 40 Jahren erst wenn sich
Zeigt wie wir dadurch wuchsen

Es wird auch in Europa abgerechnet
Wer viel leistet kann viel beanspruchen
Wer sich abschottet geht leer aus
So gesehen war sie cleverer als kühn
jens tuengerthal 5.1.16