Donnerstag, 3. Dezember 2015
Kulturgeschichten 061
Kulturgeschichten 060
Mittwoch, 2. Dezember 2015
Frauenliebe
Berührungen
Manche erkennen sich
Unerwartet im Nichts
Spüren was ist ohne
Die vielen Worte die
Längst über alles fielen
Dann bleibt das besondere
Für irgenwann unter
Sternen miteinander
Du berührtest mich
Wo Hände nicht mehr
Hinreichen und längst
Wissen wir umeinander
Ruhig und gelassen hier
Während Tom Waits singt
Lasse ich dich fliegen
Du wirst kommen
Wenn du es spürst
Sehen wir uns wieder
Irgenwann vielleicht
jens tuengerthal 1.12.15
Dienstag, 1. Dezember 2015
3 Grazien
Sitze in der Ecke und beobachte
3 Grazien nebenan leidenschaftlich
Miteinander im Gespräch immer wieder
Sich berührend um den Worten mehr
Kraft zu geben aus gefühlter Nähe
Sorgen sie sich liebevoll umeinander
Sind alle drei verschieden vom Typus
Zwei dunkle eine blond doch vom Wesen
Jede für sich völlig verschieden
Gegenüber eine der Dunklen
Mit offenem langen Haar
Leicht alternativ dreht sie als einzige
Ihre Zigaretten selbst und zeigte den
Beiden ihr werdendes Tatoo
Ein offenes Lachen ist sie die ruhigste
Der drei auch wenn sie viel erzählt
Hat sie die Gelassenheit der ältesten
Ruht in sich und genießt
Am nächsten zu mir die zarteste der 3
Vermutlich jüngste die sehr sozial denkt
Den Flaneur nicht stören wollte der doch
Die Nähe als Beobachter sehr genießt
Raucht sie die ganz dünnen Zigaretten
Der Damen und ist mädchenhaft fraulich
Wirkt immer etwas zweifelnd aber fröhlich
Geht sie am häufigsten immer mit Tasche
Für einen kleinen Moment den wir hier
Liebevoll beschweigen ist sie sicher
Von den dreien die jüngste wie im Wesen
Die zarteste ein Hauch im Nachtwind
In der Mitte zwischen den beiden Dunklen
Die Blonde im Rock mit dem zauberhaften
Lachen raucht Luckies nur relativ cool
Weil zu sehr ganz dabei während sie
Ihre Nachbarinnen immer wieder berührt
Sie tut dies vertraut zärtlich
Lässt die Hand lange ruhen
Hat ihr schönes Haar am Hinterkopf
Frei zusammen geknotet im einfach
Gummi und Strähnen umrahmen ihr
Feines Gesicht das Bildung und Kultur
Dem Beobachter leicht verrät
Wie der Stil ihrer Kleidung eine
Von hier zeigt mit Geschmack
Wie ihr schneller Zug beim Rotwein
Ihre wohl auch Lebenslust offenbart
Nur Beobachtungen eines ahnungslosen
Flaneurs der sich fragt was wohl
Offenbar würde wüsste er irgend mehr
Die 3 Grazien geben dem sonst
Schlichen Raum viel Schönheit
Dezent lausche ich und träume
Still nun weiter von was weiß ich
Auch nicht
jens tuengerthal 1.12.15
Kulturgeschichten 059
Im Kriege suchen wir gern Genossen
Die mit uns im Bund gegen Feinde
Ankämpfen und damit auch die dort
Schuld und Verantwortung verteilen
Nach dem 2. Weltkrieg den das Bündnis
Der Alliierten noch hoch überlegen gewann
Auch wenn unter riesigen Opfern aller
Wurden die einst Partner schnell Gegner
Nun schmiedete Frankreichs Hollande einen
Bund der Willigen im Kampf gegen den Terror
Der auch gerade noch Erzfeinde plötzlich
An einer Front verknüpfen soll für den Sieg
Ein Bund soll Kräfte bündeln und stärken
Dafür gab es NATO und Warschauer Pakt
Die sich um die Welt herum überall so
Bekriegten wie es ihnen strategisch gefiel
Die Eskalation in Afghanistan war Produkt
Des vergangen geglaubten Kalten Krieges
Sie hat die internen Konflikten von außen
Erst potenziert bis sie religiös explodierten
Was wir in Syrien und im Irak erleben was
IS so stark machte ist unausgegorene
Einimischung in andere Regionen ohne eine
Strategie die zu einem friedlichen Ziel führte
Wieder wurden stellvertretend Konflikte nur
Ausgefochten deren Opfer nun leider noch
Scheinbar unerwartet massenhaft bei denen
Auftauchten die sich sicher verbündet glaubten
In Syrien sehen wir schon die Grenzen der
Bündnisse, wenn Frankreich um Russland
Als Partner gegen den Terror wirbt aber
Die Türken sie mal eben vom Himmel holen
Assad und seine Armee sollen mit in das
Bündnis gegen IS auch wenn wir ihre sonst
Beseitigung noch finanzieren so suchen wir
Bedingt konsequent nur Partner auf Zeit
Die Kurden rüsten wir auf und bilden wir
Als erfolgreichsten Partner im Kampf
Am Boden weiter aus während Erdogan
Krieg gegen sie führt und den IS finanziert
Dem Herrn am Bosporus geben wir
Milliarden um die Flüchtlinge bei sich
Bloß zu behalten wo sie nicht bleiben
Wollen wenn sie nicht müssen
Die NATO rügt den Abschuss aber rüstet
Zugleich die Luftabwehr der Türkei auf
Der zu vertrauen es wenig Grund gibt
Nach den Luftangriffen auf Kurden zuletzt
Dagegen steht ein Bündnis der Muslime
Denen die Fanatiker des IS als Helden
Der Freiheit gegen unsere Sichtweise
Der Welt erscheinen für ihre Welt
Dieser Teil der Welt der längst Millionen
Opfer unseres Krieges gegen den Terror
Zu beklagen hat ist das Reservoir des
Staates den wir nur Terroristen nennen
Ein ungleiches Bündnis bei dem noch
Keineswegs sicher ist was ein Sieg
Wäre und wer einen längeren Atem
Im Kampf gegen den je Terror hat
Ein anderes Bündnis stellte sich vereint
Gegen den Kaiser mit seiner Reichsarmee
Zu dessen Herrschaft sie eigentlich gehören
So enstand der lombardische Städtebund
Am 1. Dezember 1167 gründet sich in Italien
Der Lombardenbund gegen Friedrich Barbarossa
Den Kaiser aus dem Hause Staufer der doch
Das Reich einen und beisammen halten wollte
Als der Kaiser die Podestà nicht mehr anerkannte
Die aus den einflussreichen Familien gestellt wurden
Wuchs der Widerstand gegen die von ihm anstatt
Gestellten Verwalter in den freien Städten weiter
Das Bündnis der lombardischen Städte war
Vom Geist der Freiheit gegen das Diktat des
Kaisers getragen war also motiviert sich selbst zu
Verteidigen um das eigene Leben zu bestimmen
Die Muslime auch wenn fanatisch religiös kämpfen
Darum ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu leben
Gegen die von den USA eingesetzte schiitische
Regierung im Irak verteidigen sie ihre Freiheit
Unser Bündnis dort kämpft weil um Hilfe
Gebeten von Frankreich und aus Angst vor
Dem Terror der anderen wer immer anfing
Ohne zu wissen wie es enden soll
Einen Verbündeten fand das Bündnis damals
In Papst Alexander III. dem wichtigsten der
Päpste des Mittelalters der zeitweise bis zu
5 Gegenpäpste im Schisma gegen sich hatte
Damit hatten sie einen wichtigen Verbündeten
Auf ihrer Seite der schon zur Krönung Barbarossa
Nur auf eine Stufe mit den Kardinälen stellte
Damit klar sich unterordnete noch
Besonders ärgerlich war das Bündnis für den
Kaiser weil es verhinderte wie bisher die je
Städte gegeneinander auszuspielen und dazu
Noch ein Parlament als Gremium gründete
All dies griff die Macht des Kaiser wie seine
Autorität stärker an als es alle militärischen
Konflikte danach noch taten jedoch gelang
Mit dem Frieden von Konstanz die Wende
Hier privilegierte der Kaiser Mailand so sehr
Dass er damit die anderen Mitglieder des
Nun Institution gewordenen Bundes kontrollierte
Der Widerstandspakt wurde Herrschaftsinstrument
Später brach der Konflikt wieder unter dem
Enkel Barbarossas Friedrich II. aus und fand
Frieden erst mit dessen Tod womit sich der
Bund als überflüssig selbst auflöste
Die Herrschaft der Staufer über Italien
Endete mit deren Dynastie und Versuche
Der Reanimation durch die Lega Nord sind
Bis dato ohne größere Folgen geblieben
Das Bündnis war solange erfolgreich
Wie es dem Kaiser einig gegenüberstand
Als eine von ihnen sich mit Privilegien dann
Vom Kaiser kaufen ließ war es zu Ende
Das Bündnis gegen den Terror das just
Hollande schmiedet versucht alle gegen
IS kämpfenden Kräfte zu einen um die
Kräfte dort zu bündeln als Potenz
Es ist ein Bündnis der Staaten wie ihrer
Politischen Führer und an der Basis
Umstritten sei es aus Furcht vor Terror
Oder Erkenntnis der Aussichtslosigkeit
Nichts neues seit 14 Jahren im Kampf
Gegen den Terror die immer nur alten
Rezepte führen nicht weiter was nun
Noch mehr Opfer fordert dauert lange
Der Bundeswehrverband rechnet mit
Mindestens 10 Jahren Kampf gegen
IS bis zu einem Ende das noch offen
Dessen Folgen wir dunkel ahnen
Unsere Städte werden zu Zonen der
Hochsicherheit und alle sind ständig
Verängstigt und bedroht solange bis
Der letzte Fanatiker getötet wurde
Leichter hat es der IS viele Muslime
Von der Gerechtigkeit ihres Kampfes
Gegen den Terror der Imperialisten wie
Ehemals Kolonialmächte zu überzeugen
Sie kämpfen für sich und ihre Ideale
Wir verteidigen irgendwo unsere Freiheit
Die dadurch noch mehr eingeschränkt
Den Flüchtlingsstrom schwellen lässt
Zeit umzudenken über den Sinn von
Bündnissen die keine Perspektive haben
Als Gewalt und Vernichtung weil es auch
An einem Friedensplan für die Region fehlt
Wollen wir nach mehr als 10 Jahren Krieg
Der ohne Rechtsgrundlage begonnen wurde
Dort Besatzungsmacht werden um einen
Staat nach unserem Vorbild zu erzwingen
Das Bündnis mit den muslimischen Staaten
Der Nachbarschaft ist getragen von Angst
Die Macht zu verlieren an eine Volksbewegung
In der sich immer mehr wiederfinden
Außer den Kurden und Israel gibt es dort
Keine Gemeinschaft mit unseren Idealen
Die Türkei entfernt sich unter Erdogan
Immer weiter vom Kreis der Demokraten
Ein Bündnis deren Partner sich nicht trauen
Sich teilweise gegenseitig abschießen
Die kein Ziel und Interesse vor Ort haben
Nur von Wut getragen sind taugt nicht viel
Der Westen mag die Menschenrechte wie
Die Demokratie auf seiner Seite haben aber
Es fehlt völlig an der Einigkeit im Ziel noch
Gibt es eine Perspektive für ein danach
Dem gegenüber stehen überzeugte Gläubige
Die den Tod nicht scheuen geeint im Bündnis
Gegen die Kultur des Westens wie dessen
Mörderischen Terror in ihren Ländern
Bündnisse sind gut und wichtig doch ist
Seine Werte zu verteidigen wichtiger
Wer sie um des Bündnisses wegen verrät
Zerstört vorab was er verteidigen möchte
Es ist egal wie schlimm uns der IS scheint
Seine Gewalt ist auch Produkt unserer
Kriege in seiner Heimat damit mindestens
Genauso legitim wie unser Bündnis
Sein Recht zu verurteilen das unser Partner
Saudi Arabien konsequent anwendet ist
Zumindest inkonsequent und erzählt mehr
Von der Konsistenz unseres Bündnisses
Ein Bündnis für Frieden und Freiheit wäre
Gut und nötig brächte endlich ein Ziel das
Zu verteidigen sinnvoll wäre statt nur der
Kampf gegen Terroristen dort ohne Ziel
Sich wehren und sich nicht einschüchtern
Lassen von der Gewalt der Terroristen
Ist richtig und geboten aber Widerstand
Der das Gegenteil erzeugt ist Unsinn
Hier kritisch bleiben statt mit wehenden
Fahnen in einen nicht endenden Krieg
Zu ziehen ist das Gebot der Stunde
Für ein Bündnis für den Frieden
jens tuengerthal 1.12.15








