Donnerstag, 3. Dezember 2015

Kulturgeschichten 061

Sozialdenken

Am 3. Dezember geschah manches
Auf dieser Welt durch die Jahrhunderte
Was der Erinnerung wohl wert wäre
Doch wird heute nur an eine erinnert

Es geht um soziales Denken und wie eine
Gesellschaft durch Verantwortung geformt
Durch dessen Gegenteil aber zerstört wird
Wie wir es in Berlin derzeit beobachten

Abschreckung und Planlosigkeit vereinen sich
Mit wechselseitiger Schuldzuweisung die im
Immer Berliner Chaos der Deantwortung auch
Vor dem LaGeSo für Flüchtlinge untergeht

Wie es anders gehen kann zeigte uns bereits
Im 19. Jahrhundert eine kluge Engländerin
Die eine Brücke schlug zwischen sozialem
Denken und geteilter Verantwortung

Octavia Hill wurde am 3.12.1838 geboren
Mitten in das viktorianische England das
Sie mit ihren Reformen zum Wohnungsbau
Wie dem National Trust maßgeblich prägte

Sie war die treibende Kraft für den neuen
Sozialen Wohnungsbau im London des
19. Jahrhunderts und dabei Pionierin der
Neuen gerechten Hausverwaltung

Als Mitglied der Royal Commission on the
Poor Laws war sie der Bekämpfung der
Armut im London der industriellen Revolution
Eng verbunden als soziale Gestalterin

Berühmt wurde ihre Abhandlung über die
Häuser der Armen in London die 1873 dann
Von Queen Victorias Tochter Alice von Hessen
Ins Deutsche übersetzt wurde

Jene Alice von Hessen bei Rhein die am Hof
Zu Darmstadt lebte ist quasi die Großmutter
Der späteren Darmstädter Künstlerkolonie
Die ihr Sohn in ihrem Namen initiierte

Durch finanzielle Fehler ihres Vaters wuchs
Octavia Hill in sozial schwierigen Umständen auf
Arbeitete aber ab dem 14. Lebensjahr für die
Wohlfahrt der arbeitenden Bevölkerung

Ihre Freundschaft zu John Ruskin ermöglichte ihr
Schon früh ihre Theorien zum sozialen Wohnen
Auch praktisch umzusetzen dabei glaubte sie fest
An die Bedeutung der Eigenverantwortung aller

Im persönlichen Kontakt versuchte sie durch
Vertrauen Verantwortung individuell sich
Entwickeln zu lassen statt nur anonym in
Staatlichen Systemen der nur Ansprüche

Octavia Hill war es wichtig öffentliche Räume
In der Natur zu erhalten und für alle Menschen
Zur Erholung zu öffnen wie Grünflächen der
Städte vor Bebauung zu sichern

So war sie auch mit dem von ihr mitgegründeten
National Trust eine Pionierin des Umweltschutzes
Wie des grünen Wohnens in gesunder Umgebung
Die London und England bis heute prägte

Es ist wichtig in Zeiten in denen sich die Milliardäre
Darin gefallen als Großspender aufzutreten wie viel
Mehr es nicht nur auf Geld sondern ein Konzept
Zum langfristigen Zusammenleben ankommt

Auch in dieser Hinsicht ist Octavia Hill die selbst
Den sozialen Absturz erlebte durch die Pleite
Ihres Vaters ein leuchtendes Vorbild wie durch
Konstruktive Arbeit langfristig gestaltet wird

Politik im Wohnungsbau scheint in Kriegszeiten
Unwichtig und nachrangig dabei gibt es nichts
Was in einem Land mit so vielen neuen Bewohnern
Heute wichtiger wäre als der richtige Plan dort

Eigenverantwortung mit sozialer Gestaltung
Wider die Anonymität im Wissen darum
Wie sehr guter Wohnraum erst integriert
Sollte Berlin besser von Octavia Hill lernen

Schauen wir auf das LaGeSo sehen wir
Wohin zentralistische Deantwortung führt
Die Überforderung inoffiziell zur Abschreckung
Toleriert statt ihre Überwindung zu erstreben

Politische Verantwortung heißt Lösungen
Suchen statt Konflikte zu provozieren die
Auf dem Rücken der Ärmsten ohne Chance
Schlicht inkompetent eskaliert werden

Lösungen wären einfach möglich längst
Es müsste die Registration der Polizei
An örtlichen Dienststellen übertragen werden
Nur kritische Fälle würden amtlich geprüft

Es fehlt wie immer in Berlin ein Denken
Das sich an Lösungen orientiert um ein
Miteinander zu finden statt sich im ewigen
Gegeneinander neurotisch zu profilieren

Fraglich ist nicht wer was durchsetzt
Sondern was effektiv funktioniert wie
Menschen in Verantwortung kommen um
Schnellstmöglich ihren Beitrag zu leisten

Wer vor der Erledigung der eigenen Aufgaben
Kapituliert um abzuschrecken integriert nicht
Sondern schafft ein System der Deantwortung
Dagegen laut werden ist nötiger als je
jens tuengerthal 3.12.15
 
 

Kulturgeschichten 060

Kriegskasse

Kriege sind teuer und meist noch dazu
Am Ende teurer als anfänglich gedacht
Verursachen enorme Kosten bei der nur
Destruktion des später aufzubauenden

Drohnen fliegen durch Syrien um dann
Gezielt programmiert zu töten was ihnen
Eingegeben wurde vom Oberkommando
Modernste Tötungstechnik bleibt anonym

Drohnen töten nicht wie Soldaten die sich
Später mit ihrer Tat auseinandersetzen
Sich rechtfertigen müssen wenn sie nicht
Vorher abgeschossen werden im Job

Drohnen töten sauber und in Vollzug nur
Einer Gleichung die sie führt ohne ein
Lästiges Gewissen oder sonstige Sorgen
Eine gute Sache so gesehen die schont

Solche Technik ist teuerer als die Gewehre
Der Gotteskrieger die sich im Auftrag des
Herrn wähnen beim wahnhaften Töten
Während Drohnen Computerspiele sind

Teuer wird auch die nun Beobachtung
Des syrischen Luftraums durch deutsche
Tornados die über viele Jahre nun wohl
Gehen soll ungewiss ob je legal dann

Wir investieren in Tod und Zerstörung
Die Menschen weiter in die Flucht treibt
Was uns egal wo noch mehr kostet
Und keiner fragt nach dem Gewinn

Gemunkelt wird vom Ziel der Zerstörung
Als könne Zerstörung je ein Ziel sein
Würde Frieden so wieder gefunden nicht
Nur der Konflikt verlängert und verlagert

Seit 14 Jahren kämpfen wir einen Krieg
Der kein Ende findet und kein Ziel hat
Als Tod und Zerstörung dort wo wir
Den Terror vermuten der uns bedroht

Je moderner die Waffen desto teurer
Wird der Krieg in der Hoffnung dies
Beendete selbigen schneller als es die
Konventionellen Waffen sonst täten

So gesehen gäbe es einfache wie auch
Kostengünstig schnelle Lösungen für das
Problem um die Levante auch wenn diese
Sodann unbewohnbar wohl wäre

Für 129 Tote in Paris sind die Milliarden
Allein an Militäraufwand relativ fragwürdig
Darum sollte versärkt über alternative
Methoden der Kriegsführung nachgedacht werden

Stanislaw Lem schrieb in seinem großen
Futurologischen Kongress über das Gas
Das beim Putsch entwich und die dort
Sich ungewollt hingebungsvoll lieben ließ

Wohin führte wohl ein solcher Giftgaskrieg
Der alle Opfer lieber lieben ließ in einer
Region die sich seit Menschen gedenken
Schon bekriegt und wie günstig wäre es

Müssten wir aufpassen dass kein Gas
Die Grenzen übertritt oder wäre das
In der Türkei oder Israel auch keine
Größere Gefahr als es Liebe immer ist

Vom Kostenfaktor her wäre solch ein
Angriff mit nachhaltiger Wirkung wohl
Deutlich berechenbarer fraglich nur ob
Der Angriff mit Nervengas legitim wäre

Sollten wir der Liebe mehr Lust noch
Beimischen oder lieber Vernunft doch
Zumindest etwas mehr Atheismus wie
Zweifel am religiösen Wahn dort

So gesehen könnte ein großflächiger
Angriff auf Syrien manches zum Guten
Noch verändern auch wenn sich wohl
Mancher fragt wo es nötiger wäre

Sollten solche Bomben nicht zuerst
Moskau und Washington in fröhliche
Paradiese freier Liebe verwandeln
Wo dort doch aller Krieg begann

Abgesehen von der Realisierung
Eines solchen günstigen Angriffs
Der unserer Welt dauerhaft Frieden
Bescherte in relativer Abhängigkeit

Hielte ein solcher Frieden länger als
Die nüchtern ausgehandelten oder
Bräuchte es regelmäßig Nachschub
Um die Ernüchterung zu verhindern

Was ist ein Frieden wert der nur im
Rausch beschlossen wurde oder ist
Unter Psychodrogen stehen um seinen
Frieden zu finden besser noch als tot

Der Giftgasangriff nach Lemschen Muster
Wirft manche Frage auf zu Krieg und Freiheit
Unserem Bild vom Menschen und worauf es
Dort in der Levante letztlich ankommt

Betrachteten wir religiösen Fanatismus
Endlich als ansteckende Krankheit wie den
Aberglauben überhaupt als hochgefährlich
Stiegen die Chancen einer Behandlung

Fraglich nur wer die Kosten der Behandlung
Tragen sollte ob dann nicht Nervengas noch
In Paris Brüssel und Berlin viel nötiger wäre
Zur Behandlung ortloser Terroristen

Wenn sich infolge alle mehr liebten wäre die
Welt sicher schöner darin verborgene Gefahren
Könnten durch den Abwurf von Kondomen
Leicht bewältigt werden wohl scheint es

Vielleicht scheiterte ein solcher Angriff doch
An den Freiheitsrechten der Bewohner die
Solche Fremdbestimmung sich verbitten
Aber es wäre ja nur zur Sicherheit also gut

Lassen wir der Phantasie nun ihren Lauf
Freuen wir uns an den Orgien beim IS
Die Liebesbekundungen auf offener Straße
Das Leben wäre weniger nüchtern schöner

Doch bringt die schöne Phantasie der dann
Zumindest im rauschhaften Schein guten Welt
Von der Betrachtung der Kosten uns ab
Auch wenn es erstmal wohl günstiger wäre

Die Erde so oft wie nötig eingasen damit
Alle Bewohner sich lieben und in Frieden leben
Verhinderte viel Schrecken in der Welt
Auch wenn es den Verstand kostete womöglich

Was uns an Verstand blieb ist ohnehin ungewiss
Spannender ist da die nüchterne Frage der
Bilanz und was auf Dauer günstiger ist als
Der konventionelle Krieg gegen Gläubige

Ob Glauben oder dessen Abwandlung je
Mit Waffen sinnvoll zu bekämpfen ist
Wäre der Frage wert die Europa leidvoll
Wohl besser beantworten könnte lange

Ein großer böhmischer Reformator war
Einst Jan Hus der unter falschen Versprechen
Zum Konzil von Konstanz gelockt wurde
Um dort dann verbrannt zu werden

Es geschah im Namen des Herren um die
Spaltung der Kirche zu verhindern was auch
Eine Lüge wohl legitimierte argumentieren
Die Befürworter des Kirchenmordes

Nie darf auf einer Lüge ein Prozess je
Über den Glauben aufgebaut werden
Alle die im Geist heutigen Rechts denken
Das nur teilweise in Rom ankam sagen

So begannen damals die Hussitenkriege
Zunächst in der nationalen Abgrenzung
Der Hussiten gegenüber den Deutschen
Von denen sie vorher viel gelernt hatten

Kirchlich war die Reformationsbewegung
Eine Reaktion auf ausschweifende Lust
Der Rennaissancepäpste wie das Schisma
Das die Einheit der Kirche verriet

Die Beschäftigung mit John Wyclif an der
Prager Universität öffnete den Geist für
Die Infragestellung kirchlicher Autorität
Wie der Eucharistie als Hokuspokus

Wyclifs Theorien und seine Freiheit
Prägten Jan Hus so sehr wie die
Diskussion in der Kirche und das just
Neue nationale Denken der Böhmen

Zum Konzil in Konstanz hatte Jan Hus
Der deutsche König Sigismund noch
Freies Geleit und seinen Schutz zugesagt
Das er aber nur forderte nicht durchsetzte

So wurde Hus direkt nach seinem Eintreffen
Eingekerkert weigerte sich aber seine Lehre
Zu widerrufen in langen Prozessen bis er
Als Häretiker verurteilt und verbrannt wurde

Das Vorgehen des böhmischen Königs Wenzel
Gegen die Hussiten führte einige Zeit später
Zum 1. Prager Fenstersturz bei dem empörte
Hussiten Prager Ratsherren hinaus warfen

Von dem Schreck darüber erholte sich aber
Wenzel nicht mehr und starb 3 Wochen später
Seinen Bruder Sigismund wollten die Hussiten
Nicht als König galt er als Mörder des Jan Hus

Nach verschiedenen Aufständen der Hussiten
Die sogar die Prager Burg eroberten kam es
Zum Aufruf zum Kreuzzug von Papst Martin V.
Den die Truppen des Reichs sofort aufnahmen

Die ersten drei Kreuzzüge endeten überraschend
Mit Niederlagen des überlegenen kaiserlichen Heers
Das sich immer wieder aus Böhmen zurückzog
Welches beide Seiten noch nebenbei verwüsteten

Auch der 4. Kreuzzug unter Führung des englischen
Päpstlichen Gesandten endete mit einer verheerenden
Niederlage der kaiserlichen und mühsam nur entkam
Kardinal Beaufort durch die böhmischen Wälder

Am 2. Dezember 1427 ließ König Sigismund drum vom
Reichstag in Frankfurt eine Kriegssteuer beschließen
Die der Aufstellung neuer Truppen dienen sollte
Während der Hussitenzug immer weiter ins Reich zog

Nach weiteren erfolglosen Feldzügen suchte ein neues
Konzil den Kompromiss mit den gemäßigten Hussiten
Die Radikalen wurden in einer weiteren Schlacht noch
Vernichtend geschlagen und großteils massakriert

Nach endlosen Verhandlungen in Brünn einigten sich
Beide Parteien auf die Anerkennung des mittlerweile
Kaisers Sigismund als König von Böhmen endlose
Massaker und zu viele Tote später zu hohem Preis

Diese Kriege warfen Böhmen das bisher kulturell
Wie wirtschaftlich führend war in Europa weit zurück
Erreichten keinen der Ansprüche beider Parteien
Forderten Opfer in der Bevölkerung in hoher Zahl

Ein Krieg um den Glauben der den Verteidigern
Unendliche Kräfte gab mit denen keiner noch
Gerechnet hatte der eigentlich weit überlegenen
Truppen des Kaisers endete unentschieden

Nun ziehen wir wieder in einen Krieg gegen eine
Truppe von Gläubigen die ihre Auslegung des
Koran als verbindlich betrachten und dafür
Grausam eine Region beherrschen

Je mehr wir sie an einer Stelle bekämpften
Desto stärker wurde der Widerstand dafür
An anderen Orten auf der Welt von Afrika
Bis ins tiefste Asien hinein immer wieder

Kurze militärische Erfolge die noch völlig
Ungewiss sind bringen keinen Frieden sondern
Werden dort grausam gerächt wo sie uns
Am meisten als Demokratien verletzen

Sicherheit die es nicht gibt zumindest irgend
Gewähren wollen bedeutet die Aufgabe der
Offenen Gesellschaft die wir militärisch dort
Vorgeblich verteidigen wollen zum hohen Preis

Es ist der mögliche Gewinn das Risiko nie wert
Die Erfahrung zeigt jede Eskalation schadete
Dem Frieden mehr als sie die Freiheit verteidigte
Der Preis eines Sieges wäre zu hoch für uns

Klüger suchten wir nun schon Verhandlungen
Die wir später ohnehin führen müssen wenn
Wir nicht alle Fanatiker töten wollen was aber
Durch kein Recht je gedeckt wäre

Wir müssen mit den Terroristen verhandeln
Ihre Art Krieg zu führen ist nicht zu besiegen
Aber wir könnten in klugen Verhandlungen
Sehr schnell viel mehr erreichen für alle

Es fragt sich also wer der Politik ein Mandat
Zu einem Krieg gab ohne Ziel und Hoffnung
Der unser Leben hier weiter gefährdert statt
Für mehr Sicherheit endlich zu verhandeln
jens tuengerthal 2.12.15
 




 

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Frauenliebe

Warum ich die Frauen so liebe und begehre

Vorwort

Die Geschichte meiner Lieben ist eine Geschichte der Lust und der Suche nach ihr, von der ich noch nicht weiß, ob sie endet, bevor ich ende. Sitze darüber schreibend in meinem Stammcafé mit drei Schönen neben mir, die sich neben vielem auch über Sex unterhalten und sich damit in das große Thema einreihen, denn wer über die Lust spricht, spielt auch mit ihr, es gibt zwischen Liebe und Lust keine bloße Theorie, auch wenn wir uns das gerne vormachen zur moralischen Rechtfertigung oder aus vorgeblich wissenschaftlichen Interesse. Wer sich mit der Lust beschäftigt, sucht sie und findet sie hoffentlich miteinander, was immer noch manchen erstaunlich schwer fällt, in meist unentspannter Verwirrung auf der Suche nach dem Glück.

Was trieb mich weg von meinem Spielzeug, meinem Paradies der Bücher, ließ mich hinausgehen, um mehr das Abenteuer der Liebe zu suchen als des Lebens, das mit der Liebe schon abenteuerlich genug sein kann, egal wo der Zufall uns gerade hintreibt?

Es waren die Frauen, die ich schon immer liebe und ich weiß nach allem nicht einmal warum, ob das Begehren die Bereitschaft zur bedingungslosen Zuneigung fördert oder umgekehrt, die Lust erst liebend wirklich schön wird.

Die drei auch bedichteteten Grazien verschwanden wieder in die Nacht und ich dichtete weiter auf meine Musen, der Minne Untertan immer. Frage mich nicht, ob sie es wert waren, welche der manchen mich würdigen könnte, wieviele nichts überhaupt erkannten, sondern genieße, was war wähend ich in der Geschichte meiner Lieben, die immer eine der Lust war und ist, zurück zum Anfang wandere, von dem ich ausging, um das Glück zu suchen, ohne noch wirklich zu wissen, was es sein könnte - warum im seligen Glück, sich ganz zu umschließen und sich auf dem Höhepunkt in die Arme zu fallen, alles Glück dieser Welt liegen kann und die Sehnsucht nach dieser Erfüllung immer weiter wandern lässt.

Hat diese Seligkeit einfache technische Ursachen, ist sie mechanisch und chemisch erklärbar aus der Mischung von Hormonen mit der physischen Stimulation bestimmter Nervenenden oder ist es erst der Traum von Liebe, der die Lust so traumhaft macht?

Habe ich je ohne Liebe mit einer Frau geschlafen, frage ich mich und überlege, ob nicht schon der Moment des einverständlichen Eindringens ineinander immer eine Form von Liebe ist und es also Sex ohne Liebe nicht gäbe und bin mir doch wohl bewusst, dass es Prostitution gibt von der nichts bleibt als die physische Befriedigung, warum ich mich vielleicht in der Gegenwart der Huren in meinem Leben nie wohl fühlte, so gut wir uns oft unterhielten, ich heute sage, Sex ohne Liebe ist langweilig - wobei ich damit nicht sage, wie lange eine Liebe unbedingt dauern muss, um den Sex glücklich zu machen.

Aber, was ich heute sage, ist auch die Summe der Erfahrung der Lust, die immer anders ist und mit jeder Frau ein neues Erlebnis, weil zwei Menschen sich neu begegnen und der Erkenntnis, dass der rein körperliche Vorgang an sich mit etwas Feingefühl relativ schlicht ist ohne Gefühl, dieses aber erst die Hormone wirklich tanzen lässt. Wie kam ich zu dieser Erfahrung, was ist die Geschichte meiner Lieben, worin unterscheiden sie sich in der Erinnerung, was bleibt kostbar und warum liebe ich auch nach weit über hundert Frauen jede wieder wie die erste und bin zu Beginn des Abenteuers der Begegnung aufgeregt wie beim ersten mal.

Es ist dies eine Suche nach Antworten in meiner Geschichte, es ist nur mein Blick auf meine Geliebten und die Gechichte meiner Lust, die wie Geschichte so oft chronologisch erzählt wird, auch wenn der Erzähler, wie er eben ist, von Leidenschaft auch getrieben, dabei ab und an zwischen den Zeiten springen wird wie zu Anfang als ich mich beim tiefsten Rückblick in den dunklen Grund der Vergangenheit mich an der direkten Umgebung orientierte, die um mich saß, Lust weckte im ewigen Spiel, die irgendwann in der Nacht verschwand, wie so viele Geschichten und Gefühle.

Diese nur Erinnerungen eines Liebenden mögen für sonstige Leserinnen völlig ohne Belang sein, für die außer dem Kreis der Betroffenen, deren Erinnerung vielleicht geteilt hier wird ohnehin, sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, noch sind sie eine irgend wissenschaftliche Untersuchung der Sexualität sondern bloß die Erinnerungen eines Mannes, der sich jenseits der Vielfalt fragt, was Ankommen ausmacht und so wird diese Geschichte in frühester Kindheit beginnen mit den noch unvollendeten Versuchen Befriedigung miteinander zu finden und ob sie je endet, wer kann das wissen, die Sehnsucht zumindest nach dem Ende mit der einen ist präsent und gehört vielleicht zu dieser Suche dazu, die nie Vielfalt wollte, sondern immer nur die eine suchte, um Anzukommen im geteilten Glück und was bliebe noch, gäben wir diesen Traum vor dem Tod auf?

Tauchen wir ein in den Untergrund unserer Wesen, die Tiefen der Lust auf der Suche nach Liebe, erzählen wir aufrichtig, immer liebevoll, von Sehnsucht getrieben mit dem Traum vom Glück mit der einen im Herzen, was immer das in unserem Hirn sein soll, was wir das große Gefühl nennen, vom Weg dahin - was uns begegnete und dabei umtrieb, bleiben wir dabei dezent, denn es wird intim, nennen wir also keine Namen sondern erzählen wir nur, was wissen wir auch sonst, denke ich lächelnd dabei, vom Gefühl der Lust miteinander. Es bleibt unvollständig und trifft nur kleine Ausschnitte in einer Beziehung zueinander, die ich völlig wilkürlich wählte in der Absicht zu unterhalten, getragen vom Wunsch aufrichtig zu berichten und der Freude, die in der Liebe zu den Frauen, liegt Ausdruck zu geben.
jens tuengerthal 2.12.15

Berührungen

Manche erkennen sich
Unerwartet im Nichts
Spüren was ist ohne
Die vielen Worte die
Längst über alles fielen
Dann bleibt das besondere
Für irgenwann unter
Sternen miteinander
Du berührtest mich
Wo Hände nicht mehr
Hinreichen und längst
Wissen wir umeinander
Ruhig und gelassen hier
Während Tom Waits singt
Lasse ich dich fliegen
Du wirst kommen
Wenn du es spürst
Sehen wir uns wieder
Irgenwann vielleicht
jens tuengerthal 1.12.15

Dienstag, 1. Dezember 2015

3 Grazien

Sitze in der Ecke und beobachte
3 Grazien nebenan leidenschaftlich
Miteinander im Gespräch immer wieder
Sich berührend um den Worten mehr
Kraft zu geben aus gefühlter Nähe
Sorgen sie sich liebevoll umeinander
Sind alle drei verschieden vom Typus
Zwei dunkle eine blond doch vom Wesen
Jede für sich völlig verschieden

Gegenüber eine der Dunklen
Mit offenem langen Haar
Leicht alternativ dreht sie als einzige
Ihre Zigaretten selbst und zeigte den
Beiden ihr werdendes Tatoo
Ein offenes Lachen ist sie die ruhigste
Der drei auch wenn sie viel erzählt
Hat sie die Gelassenheit der ältesten
Ruht in sich und genießt

Am nächsten zu mir die zarteste der 3
Vermutlich jüngste die sehr sozial denkt
Den Flaneur nicht stören wollte der doch
Die Nähe als Beobachter sehr genießt
Raucht sie die ganz dünnen Zigaretten
Der Damen und ist mädchenhaft fraulich
Wirkt immer etwas zweifelnd aber fröhlich
Geht sie am häufigsten immer mit Tasche
Für einen kleinen Moment den wir hier
Liebevoll beschweigen ist sie sicher
Von den dreien die jüngste wie im Wesen
Die zarteste ein Hauch im Nachtwind

In der Mitte zwischen den beiden Dunklen
Die Blonde im Rock mit dem zauberhaften
Lachen raucht Luckies nur relativ cool
Weil zu sehr ganz dabei während sie
Ihre Nachbarinnen immer wieder berührt
Sie tut dies vertraut zärtlich
Lässt die Hand lange ruhen
Hat ihr schönes Haar am Hinterkopf
Frei zusammen geknotet im einfach
Gummi und Strähnen umrahmen ihr
Feines Gesicht das Bildung und Kultur
Dem Beobachter leicht verrät
Wie der Stil ihrer Kleidung eine
Von hier zeigt mit Geschmack
Wie ihr schneller Zug beim Rotwein
Ihre wohl auch Lebenslust offenbart

Nur Beobachtungen eines ahnungslosen
Flaneurs der sich fragt was wohl
Offenbar würde wüsste er irgend mehr
Die 3 Grazien geben dem sonst
Schlichen Raum viel Schönheit
Dezent lausche ich und träume
Still nun weiter von was weiß ich
Auch nicht
jens tuengerthal 1.12.15

Kulturgeschichten 059

Bundesgenossen

Im Kriege suchen wir gern Genossen
Die mit uns im Bund gegen Feinde
Ankämpfen und damit auch die dort
Schuld und Verantwortung verteilen

Nach dem 2. Weltkrieg den das Bündnis
Der Alliierten noch hoch überlegen gewann
Auch wenn unter riesigen Opfern aller
Wurden die einst Partner schnell Gegner

Nun schmiedete Frankreichs Hollande einen
Bund der Willigen im Kampf gegen den Terror
Der auch gerade noch Erzfeinde plötzlich
An einer Front verknüpfen soll für den Sieg

Ein Bund soll Kräfte bündeln und stärken
Dafür gab es NATO und Warschauer Pakt
Die sich um die Welt herum überall so
Bekriegten wie es ihnen strategisch gefiel

Die Eskalation in Afghanistan war Produkt
Des vergangen geglaubten Kalten Krieges
Sie hat die internen Konflikten von außen
Erst potenziert bis sie religiös explodierten

Was wir in Syrien und im Irak erleben was
IS so stark machte ist unausgegorene
Einimischung in andere Regionen ohne eine
Strategie die zu einem friedlichen Ziel führte

Wieder wurden stellvertretend Konflikte nur
Ausgefochten deren Opfer nun leider noch
Scheinbar unerwartet massenhaft bei denen
Auftauchten die sich sicher verbündet glaubten

In Syrien sehen wir schon die Grenzen der
Bündnisse, wenn Frankreich um Russland
Als Partner gegen den Terror wirbt aber
Die Türken sie mal eben vom Himmel holen

Assad und seine Armee sollen mit in das
Bündnis gegen IS auch wenn wir ihre sonst
Beseitigung noch finanzieren so suchen wir
Bedingt konsequent nur Partner auf Zeit

Die Kurden rüsten wir auf und bilden wir
Als erfolgreichsten Partner im Kampf
Am Boden weiter aus während Erdogan
Krieg gegen sie führt und den IS finanziert

Dem Herrn am Bosporus geben wir
Milliarden um die Flüchtlinge bei sich
Bloß zu behalten wo sie nicht bleiben
Wollen wenn sie nicht müssen

Die NATO rügt den Abschuss aber rüstet
Zugleich die Luftabwehr der Türkei auf
Der zu vertrauen es wenig Grund gibt
Nach den Luftangriffen auf Kurden zuletzt

Dagegen steht ein Bündnis der Muslime
Denen die Fanatiker des IS als Helden
Der Freiheit gegen unsere Sichtweise
Der Welt erscheinen für ihre Welt

Dieser Teil der Welt der längst Millionen
Opfer unseres Krieges gegen den Terror
Zu beklagen hat ist das Reservoir des
Staates den wir nur Terroristen nennen

Ein ungleiches Bündnis bei dem noch
Keineswegs sicher ist was ein Sieg
Wäre und wer einen längeren Atem
Im Kampf gegen den je Terror hat

Ein anderes Bündnis stellte sich vereint
Gegen den Kaiser mit seiner Reichsarmee
Zu dessen Herrschaft sie eigentlich gehören
So enstand der lombardische Städtebund

Am 1. Dezember 1167 gründet sich in Italien
Der Lombardenbund gegen Friedrich Barbarossa
Den Kaiser aus dem Hause Staufer der doch
Das Reich einen und beisammen halten wollte

Als der Kaiser die Podestà nicht mehr anerkannte
Die aus den einflussreichen Familien gestellt wurden
Wuchs der Widerstand gegen die von ihm anstatt
Gestellten Verwalter in den freien Städten weiter

Das Bündnis der lombardischen Städte war
Vom Geist der Freiheit gegen das Diktat des
Kaisers getragen war also motiviert sich selbst zu
Verteidigen um das eigene Leben zu bestimmen

Die Muslime auch wenn fanatisch religiös kämpfen
Darum ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu leben
Gegen die von den USA eingesetzte schiitische
Regierung im Irak verteidigen sie ihre Freiheit

Unser Bündnis dort kämpft weil um Hilfe
Gebeten von Frankreich und aus Angst vor
Dem Terror der anderen wer immer anfing
Ohne zu wissen wie es enden soll

Einen Verbündeten fand das Bündnis damals
In Papst Alexander III. dem wichtigsten der
Päpste des Mittelalters der zeitweise bis zu
5 Gegenpäpste im Schisma gegen sich hatte

Damit hatten sie einen wichtigen Verbündeten
Auf ihrer Seite der schon zur Krönung Barbarossa
Nur auf eine Stufe mit den Kardinälen stellte
Damit klar sich unterordnete noch

Besonders ärgerlich war das Bündnis für den
Kaiser weil es verhinderte wie bisher die je
Städte gegeneinander auszuspielen und dazu
Noch ein Parlament als Gremium gründete

All dies griff die Macht des Kaiser wie seine
Autorität stärker an als es alle militärischen
Konflikte danach noch taten jedoch gelang
Mit dem Frieden von Konstanz die Wende

Hier privilegierte der Kaiser Mailand so sehr
Dass er damit die anderen Mitglieder des
Nun Institution gewordenen Bundes kontrollierte
Der Widerstandspakt wurde Herrschaftsinstrument

Später brach der Konflikt wieder unter dem
Enkel Barbarossas Friedrich II. aus und fand
Frieden erst mit dessen Tod womit sich der
Bund als überflüssig selbst auflöste

Die Herrschaft der Staufer über Italien
Endete mit deren Dynastie und Versuche
Der Reanimation durch die Lega Nord sind
Bis dato ohne größere Folgen geblieben

Das Bündnis war solange erfolgreich
Wie es dem Kaiser einig gegenüberstand
Als eine von ihnen sich mit Privilegien dann
Vom Kaiser kaufen ließ war es zu Ende

Das Bündnis gegen den Terror das just
Hollande schmiedet versucht alle gegen
IS kämpfenden Kräfte zu einen um die
Kräfte dort zu bündeln als Potenz

Es ist ein Bündnis der Staaten wie ihrer
Politischen Führer und an der Basis
Umstritten sei es aus Furcht vor Terror
Oder Erkenntnis der Aussichtslosigkeit

Nichts neues seit 14 Jahren im Kampf
Gegen den Terror die immer nur alten
Rezepte führen nicht weiter was nun
Noch mehr Opfer fordert dauert lange

Der Bundeswehrverband rechnet mit
Mindestens 10 Jahren Kampf gegen
IS bis zu einem Ende das noch offen
Dessen Folgen wir dunkel ahnen

Unsere Städte werden zu Zonen der
Hochsicherheit und alle sind ständig
Verängstigt und bedroht solange bis
Der letzte Fanatiker getötet wurde

Leichter hat es der IS viele Muslime
Von der Gerechtigkeit ihres Kampfes
Gegen den Terror der Imperialisten wie
Ehemals Kolonialmächte zu überzeugen

Sie kämpfen für sich und ihre Ideale
Wir verteidigen irgendwo unsere Freiheit
Die dadurch noch mehr eingeschränkt
Den Flüchtlingsstrom schwellen lässt

Zeit umzudenken über den Sinn von
Bündnissen die keine Perspektive haben
Als Gewalt und Vernichtung weil es auch
An einem Friedensplan für die Region fehlt

Wollen wir nach mehr als 10 Jahren Krieg
Der ohne Rechtsgrundlage begonnen wurde
Dort Besatzungsmacht werden um einen
Staat nach unserem Vorbild zu erzwingen

Das Bündnis mit den muslimischen Staaten
Der Nachbarschaft ist getragen von Angst
Die Macht zu verlieren an eine Volksbewegung
In der sich immer mehr wiederfinden

Außer den Kurden und Israel gibt es dort
Keine Gemeinschaft mit unseren Idealen
Die Türkei entfernt sich unter Erdogan
Immer weiter vom Kreis der Demokraten

Ein Bündnis deren Partner sich nicht trauen
Sich teilweise gegenseitig abschießen
Die kein Ziel und Interesse vor Ort haben
Nur von Wut getragen sind taugt nicht viel

Der Westen mag die Menschenrechte wie
Die Demokratie auf seiner Seite haben aber
Es fehlt völlig an der Einigkeit im Ziel noch
Gibt es eine Perspektive für ein danach

Dem gegenüber stehen überzeugte Gläubige
Die den Tod nicht scheuen geeint im Bündnis
Gegen die Kultur des Westens wie dessen
Mörderischen Terror in ihren Ländern

Bündnisse sind gut und wichtig doch ist
Seine Werte zu verteidigen wichtiger
Wer sie um des Bündnisses wegen verrät
Zerstört vorab was er verteidigen möchte

Es ist egal wie schlimm uns der IS scheint
Seine Gewalt ist auch Produkt unserer
Kriege in seiner Heimat damit mindestens
Genauso legitim wie unser Bündnis

Sein Recht zu verurteilen das unser Partner
Saudi Arabien konsequent anwendet ist
Zumindest inkonsequent und erzählt mehr
Von der Konsistenz unseres Bündnisses

Ein Bündnis für Frieden und Freiheit wäre
Gut und nötig brächte endlich ein Ziel das
Zu verteidigen sinnvoll wäre statt nur der
Kampf gegen Terroristen dort ohne Ziel

Sich wehren und sich nicht einschüchtern
Lassen von der Gewalt der Terroristen
Ist richtig und geboten aber Widerstand
Der das Gegenteil erzeugt ist Unsinn

Hier kritisch bleiben statt mit wehenden
Fahnen in einen nicht endenden Krieg
Zu ziehen ist das Gebot der Stunde
Für ein Bündnis für den Frieden
jens tuengerthal 1.12.15