Freitag, 30. Oktober 2015

Kulturgeschichten 028

Erbkriege

Eigentum endet mit dem Tod
Dann bekommen es die Erben
Nachdem der Staat noch die Hand
Über dem was blieb aufhielt

Erbe ist uns nah und fern zugleich
Stammt von unseren Ahnen doch
Taten wir wenig dafür als zu sein
Verteidigen wir es doch zu gern

So streiten und bekriegen sich die
Menschen seit Jahrtausenden über
Ihr Erbe sei es real oder kulturell mehr
Geistig als irgendwie Verwurzelung

Familien zerfallen und zerstreiten sich
Über das was übrig blieb als sei
Die Habe was verbindet nicht das
Blut erst Gemeinschaft stiftete

Wir nennen es gern auch Hab und Gut
Was uns gut leben lässt besonders wo
Wir nichts dafür tun müssen als zu sein
Darum sind Habseligkeiten uns wichtig

Nichts davon bleibt sowenig wie irgend
Etwas von uns je warum wir uns besser
Weniger Gedanken darüber machten
Als zu genießen was Sein sein kann

Schauen wir auf die Konflikte der Welt
Geht es seltenst um Ideale sondern
Meist schlicht um Macht wie den dabei
Angehäuften Wohlstand zu wahren

IS dagegen als religiöse Fanatiker
Kämpfen noch für hehre Ziele auch
Wenn diese so idiotisch sind wie ihr
Islamischer Aberglauben sonst auch

Sind diese fanatischen Spinner nun die
Wahrer des Erbes des Propheten weil
Sie ihn wörtlich nehmen noch heute
Nach über 1000 Jahren nichts lernten

Sind Orthodoxe die Hüter der Wahrheit
Oder eben nur fanatische Spinner die
Ihren persönlichen privaten Aberglauben
Mit der Wahrheit aller verwechseln

Die Geschichte kennt viele Beispiele
Für die Kämpfe infolde des Aberglauben
Der anderen aufgedrängt werden sollte
Mit dem Schwert durchgesetzt wurde

Die Kreuzzüge sind ein Beispiel dafür
Wie verlogen Machtinteressen mit dem
Je Aberglauben verknüpft wurde um die
Beteiligten zu Fanatikern zu machen

Am 30. Oktober 1270 endete beim 7.
Kreuzzug die Belagerung von Tunis
Nach der Einigung von Karl von Anjou
Mit Sultan Baibars über Handelsfreiheit

Heute verhandeln wir trotz aller Proteste
Über den stritigen Freihandel doch noch
Etwas friedlicher sehen wir von den
Stellvertreterkriegen der USA ab

Auch um den wahren Glauben oder doch
Die Herrschaft um die Geister der Untertanen
Ging es auch bei der Belagerung von
La Rochelle das am 28.10.1628 kapitulierte

Kardinal Richelieu und Ludwig XIII. über die wir
Hier jüngst schon berichteten zogen ein um die
Festung schleifen zu lassen womit der letzte
Rückzug der Hugenotten dahin war

Dessen Sohn wiederum Ludwig XIV. dann
Der Enkel des großen Henry IV. hob dessen
Edikt der Toleranz von Nantes wieder auf
Die Vertreibung der Hugenotten zu realisieren

Das schon Henrys Sohn nach dem Tod des
Vaters gegen dessen Glaubensbrüder
An der Seite eines Kardinals in den Krieg zog
War eine Sünde gegen das väterliche Erbe

Henry stand für Toleranz und Miteinander
Im sexuellen wie im Aberglauben wohl
Ließ zwar Paris eine Messe wert sein
Kümmerte sich nicht viel um Aberglaube sonst

Ludwig beginnt den Absolutismus den dann
Sein Sohn Ludwig XIV. zur Vollendung bringt
Mit Versaille und dem Zentralismus gerade
Um den der sagte der Staat bin ich

Dieser Staat brauchte nur eine Religion
Sah sich als heiliges Frankreich das die
Macht der Könige von Gottes Gnaden
Noch immer begründete als wäre es so

Die Spaltung der Religion in verschiedene
Weltanschauungsgemeinschaften zeigte
Wie relativ wahr der je Aberglaube ist
Relativierte damit die königliche Macht

Darum wehrte sich Karl V. noch laut gegen
Luther der seine Herrschaft also infrage
Stellte mit seiner Reformation des einzig
Wahren Glaubens der aus Rom kam

Auch wenn die Vernunft anderes lehrte
Blieb die Macht wo sie konsequent war
Beim einen Glauben der sie begründete
Kämpfte viele Jahre bis zum Frieden

Frankreich gab sich heilig gern lange
Aber kämpfte zugleich mit den auch
Protestanten im Bunde später gegen
Habsburg und das Heilige Römische Reich

Bevor Ludwig XIV. den Krieg im Osten
Wieder führte um vermeintliches Erbe
Musste sein Vater noch den eigenen
Bruder im Aufstand besiegen

Als Folge dieses Aufstandes wird am
30.10.1632 Henry II. de Monmontrency
Hingerichtet der im Languedoch gemeinsam
Mit Gaston dem Bruder beim Adel zündelte

Es ging gegen Richelieu der Frankreich
Machtbewusst für Ludwig regierte damit
Sich die Verwandten zu Feinden machte
Gegner des Aufstands von Toulouse war

Die so bestätigte Macht der Ludwige dessen
Sohn 56 Jahre später noch in Ruhe regiert
Zeigte sich im pfälzischen Erbfolgekrieg
Wo am 30.10.1688 Philippsburg kapitulierte

Die Belagerung hatte seit 27. September
Bereits gedauert geführt vom Marschall
Vauban einem der erfahrensten dabei
Überhaupt seiner Zeit wohl

Die Franzosen waren zigfach überlegen
An Ausrüstung Erfahrung wie Truppenstärke
Als sie nach massivem Beschuss stürmten
Gaben die kaiserlichen Verteidiger auf

Dem waren 32 Tage Belagerung vorausgegangen
Dennoch fanden sich noch riesige Vorräte
Die den Franzosen im weiteren halfen
Während die kaiserlichen freien Abzug erhielten

Der pfälzische Erbfolgekrieg war ein von
Ludwig XIV. provozierter Angriff mit dem
Ziel der Anerkennung seiner Reunionspolitik
Die der Ausdehnung Frankreichs diente

Sie berief sich auf den westfälischen Frieden
War tatsächlich nur expansive Politik mit der
Ludwig den Einfluss im Reich sichern wollte
Der 1648 begrenzt geregelt worden war

Der Kaiser war zu dieser Zeit just enorm
Mit den Türken vor Wien beschäftigt
Hatte zumindest wenig Heer im Westen
Zur Verteidigung gegen Ludwig frei

Ludwig verteidigte offiziell in der Kurpfalz
Die Erbansprüche seines Bruders Philipp
Des unwesentlichen Gatten der berühmten
Liselotte von der Pfalz die uns berichtete

In ihren Erinnerungen und Briefen noch
Mit deftigen Worten das Leben am Hof
Den Heidelbergern beschrieb war also
Der vorgeschobene Grund des Krieges

Nicht ganz so dramatisch wie es noch
Bei den Griechen die schöne Helena
War doch ausreichend nah für sehr
Dramatische Folgen für ihre Heimat

Was wäre die Heidelberger Romantik
Geworden ohne jene Ruine auf dem
Schloßberg was wäre so schön noch
Wiederaufgebaut geblieben heute

Liselotte ist also die Großmutter
Der späteren Romantik infolger der
Machtgier ihres Schwagers Ludwig
Sprachlich sind die Briefe ein Schatz

Neben dieser fernen Betrachtung brachte
Der Krieg für die Kurpfälzer zunächst
Nur Tod und Zerstörung mit sich es kam
Zu keiner Schlacht nur breiter Verwüstung

Heidelberg Mannheim Worms Speyer
Wurden verwüstet nur aus strategischen
Gründen besserer Verhandlungen ohne
Damit ein Kriegsziel zu verfolgen

Die vielen berühmten Pfälzer Burgruinen
Wurden erst da solche da bis dahin noch
Weitgehend erhalten geblieben fielen sie
Der Zerstörungswut Ludwigs zum Opfer

Diese Wut konnte strategisch noch teils
Verklärt werden wenn auch kaum je
Glaubwürdig und so wandte sich die
Wut der Bevölkerung gegen Frankreich

Die Solidarität im Reich und unter den
Gegnern Frankreichs dort auch mit den
Niederlanden ließen dass unbesiegbare
Frankreich sich mühsam nur retten

Am Ende hatte keiner viel von dem Krieg
Das Reich hatte nochmal Solidarität sich
Bewiesen Frankreich nicht zuviel verloren
Wie alle Kriege im Ergebnis entbehrlich

Vielleicht ist dies das wichtigste aus den
Kulturgeschichten des heutigen Tages
Wie die Historie zeigt was auch immer
Gerade zum Krieg führt lohnt nie

Es wird soviel Kultur wie Menschen nur
Unnötig wieder geopfert im großen Spiel
Vertriebene suchen eine neue Heimat
Damit Waffen genutzt werden können

Der Krieg lohnt sich nie er trifft immer
Die Falschen doch was wäre heute
Die Kurpfalz ohne Schlossruine wie
Gäbe es keine Burgruinen in der Pfalz

Die Ruinen ziehen Millionen Touristen an
Heute romantisch verklärt weil keiner
Mehr weiß welch billige Gründe der
Einfach nur Gier hier sichtbar sind

Vielleicht gilt es das für Syrien noch
Eines Tages zu hoffen wenn alle dort
Diktatoren gestürzt und Frieden mehr
Ans Geschäft denkt als an Glauben

Das Ziel des Kaisers dort auch gleich
Die spanische Erbfolge mit zu klären
Ergab sich nicht dafür daraus gleich
Der nächste spanische Erbfolgekrieg

Kriege lösen und klären nichts sowenig
Wie Tote je Sieger sind sondern immer
Einfach nur nicht mehr da ohne dies je
Bewerten zu müssen es hat keinen
jens tuengerthal 30.10.15



Kulturgeschichten 027

Liebhabergold

Welche Rolle Gefühle in der Politik
Spielen können sehen wir negativ
Bei der Angst die Rassisten streuen
Wie positiv an Merkels Entwicklung

Von vielen ihrer Untertanen mißachtet
Von den dümmsten unter ihnen noch
Besonders und lautstark entwickelte
Sich die graue Maus zur Königin

Oft schon berichtet steht ein Bild von
Zarin Katharina der Großen auf ihrem
Schreibtisch sieht sich die Kanzlerin
In der Tradition der großen Aufklärerin

Eine Naturwissenschaftlerin die noch
Unter der SED Diktatur aufgewachsen
Nimmt sich eine absolutistische aber
Aufgeklärte Fürstin zum Vorbild

Jene Katharina die zu Kinderzeiten
Beste Freundin von Heinrich war dem
Kleinen Bruder vom großen Friedrich
Der in Rheinsberg frauenlos hauste

200 Jahre bevor Tucholsky dort sein
Bilderbuch für Verliebte spielen lässt
Hatte Friedrich dort mit Voltaire schon
Den Atheismus in sich vorgedacht

Warum dies hier wichtig ist und nicht
Nur ein literarischer Schnörkel des
Manchmal barocken Autors ergibt sich
Beim lesen aus dem folgenden Text

Gute Liebhaber sind Gold wert
Je nach Geschlecht und Neigung
Leidet wer sie verliert körpelich
Natürlich auch es fehlt ja was

Manche fürchten das Glück
Der anderen mehr als eigenes
Genießen zu können sind darum
Mißgüstiger als ihnen gut tut

Es soll auch rational abwägende
In Fragen der Liebe geben doch
Kenne ich mich da nicht aus da
Wenn ich mit ganzem Herz da bin

Elizabeth I. von England war eine
Kluge Frau die wohl abwog nie
Zu heiraten um frei als Königin
Für ihr Leben noch zu bleiben

Dennoch war sie eine Rothaarige
Eine leidenschaftlich liebende Frau
Voller Lust und Gefühl die auch
Ihre Geliebten manchmal vernichtete

Zum Glück Englands lebte sie lang
Wird ihre Zeit als goldenes Zeitalter
Gern romantisch wie im Film verklärt
Ist ihr rotes Haar Teil der Legende um sie

Eine starke wohl auch leidenschaftliche
Königin die mutig alleine entschied wo
Nötig aber auch abwog so lange als noch
Möglich wie bei ihrer Kusine Maria

Die als Maria Stuart bekannte Dame
Ließ sie dann doch hinrichten weil ihr
Nach allem nichts übrig blieb insofern
Die Schottin immer ihren Thron wollte

Maria war bereit Elisabeth um der Macht
Willen zu töten und so musste sie sich
Wehren und sie verurteilen lassen
Auch wenn sie es lieber verweigert hätte

Den hatte jene Elizabeth vom Vater
Heinrich VIII. geerbt nachdem noch
Zuvor ihre Schwester die später eher
Als blutige Mary bekannte Königin starb

Diese stammte noch aus erster Ehe
Von der Mutter her Spanierin eben eine
Tochter von Ferdinand und Isabella
Die Kolumbus losschickten 1492

Damit war diese Gattin eine Tante
Von Karl V der gerade Rom noch
Nebenbei einsacken ließ als sich
Heinrich von ihr scheiden ließ

Diese Scheidung hatte zur Gründung
Der anglikanischen Kirche geführt und
Damit Abspaltung von Rom da der Papst
Karl V. nicht noch provozieren wollte

Er gestattete die Scheidung der Ehe nicht
Für die er einen Dispens zuvor gegeben
Da Katharina schon mit Heinrichs Bruder
Vorher verheiratet gewesen ohne Vollzug

Heinrich vollzog die Scheidung dann selbst
Nach anglikanischem Recht gründete dazu
Eine Kirche um Anne Boleyn zu heiraten
Die Kammerzofe der Königin war

So war Elizabeth I. Tochter zwar eine
Mütterlicherseits standesgemäßen Partie
Aber ohne römisch anerkannte Ehe für die
Katholische Welt ein Bastard was wichtig ist

Wichtig um den Geist der Zeit zu verstehen
Wie die Behandlung ihres Liebhabers nach
Ihrem Tod durch den Sohn von Maria Stuart
Der als ihr Erbe König Jakob I. dann wurde

Zuvor hatte ihn Elizabeth selbst schon
In den Tower werfen lassen nachdem
Dieser Empörling es gewagt hatte doch
Zu heiraten noch dazu ihre Lady of chamber

Es war Sir Walter Raleigh der Liebling
Der Königin die den Seefahrer Entdecker
Soldat Politiker Dichter und Schriftsteller
Förderte und als Günstling am Hof hielt

Als junger Mann war er mit seinem Bruder
Nach Frankreich gezogen um an der Seite
Von Admiral Coligny dem Marschall von
Henry IV für die Hugenotten zu kämpfen

Nach 5 Jahren in Frankreich verdingte er
Sich als Pirat mit Fahrten gen Westindien
Der Versuch danach nach Nordamerika
Zu segeln um dort zu siedeln scheiterte

Wieder mit seinem Halbbruder ging er
Darauf nach Irland um dort bei der
Unterwerfung des Landes zu helfen
Als Kommandant einer Kompanie

Durch seine Verdienste dort gewann er
Die Aufmerksamkeit von Elisabeth die ihn
An den Hof holte und zum Ritter schlug
Und alsbald zum Admiral ernannte

Als enger Berater der Königin wurde er
Mit Handelsprivilegien ausgestattet bald
Zum mächtigsten Mann in England
Plante weiter Kolonien in Übersee

Seine ersten Siedlungen dort scheiterten
In England jedoch wurde er nun wieder
Kommandeur der königlichen Leibwache
Erwarb Land für Siedlungen in Irland

Ob er am erfolgreichen Kampf gegen die
Armada beteiligt war ist nicht zu belegen
Vermutlich schützte Elisabeth ihren noch
Liebling vor dieser Gefahr

Nicht beschützen konnte sie ihn dann
Vor der Liebe zu ihrer Lady of the chamber
Er verliebte sich in Lady Elizabeth heiratete
Diese und fiel bei der Königin in Ungnade

Nach der Verbannung von Hof und den
Monaten der Haft gründete er die
School of night eine Gruppe von Männern
Gewidmet Philosophie und Wissenschaft

Die Bezeichnung wurde erst später
Von einem Forscher gewählt der damit
Auf ein Zitat von Shakespeare anspielte
Egal wie aktuell sie noch ist trifft sie gut

Der Vorwurf des Atheismus gegen Raleigh
War lebensgefährlich und stand dem
Hochverrat gleich für den Todesstrafe
Noch immer galt das Mittel gegen Feinde

Er hatte Feinde und war ein Freigeist der
Philosophisch weit über die Schranken
Seiner Zeit hinaus dachte neugierig war
Beschränkten Geistern ein ewiger Graus

Um 1595 führte es ihn wieder mit einer
Expedition nach Amerika diesmal den
Orinoco hinauf das sagenhafte Goldland
El Dorado zu finden was aber nichts wurde

Zumindest publizierte er einen großen
Reisebericht von der Expedition sodann
Brachte ihm die Expedition zur Eroberung
Von Cadiz wieder die Gnade der Königin

Er wurde bald wieder Parlamentsmitglied
Sowie Gouverneur der Insel Jersey für
3 Jahre bis zu Elizabeths Tod dann fiel er
Bei Jakob I. wieder in Ungnade

Wegen Konspiration mit Spanien wurde er
Nun zum Tode verurteilt das Urteil jedoch
In lebenslange Kerkerhaft noch verwandelt
Da Jakob nun Frieden mit Spanien suchte

In den folgenden 13 Jahren Haft schrieb er
Seine History of the World kaum entlassen
Brach er wieder nach Südamerika auf um
Diesmal Gold in Guayana zu finden

Dort verlor er im Kampf gegen Spanien
Noch seinen Sohn und wurde kaum wieder
Nach England zurückgekehrt erneut diesmal
Auf Betreiben Spaniens zum Tode verurteilt

Am 29.10. 1618 wird er im Auftrag von
Jakob I aufgrund eines 15 Jahre alten
Todesurteils hingerichtet noch bevor ihm
Der Kopf abgeschlagen wurde sagte er

“Wenn das Herz am rechten Fleck ist, spielt es keine Rolle, wo der Kopf ist.”

Aufstieg und Fall eines Genies der aber
Der Macht auch persönlich zu nah war
Um mit Vernunft noch rechnen zu können
Als Geliebter der verstorbenen Königin

Was sie ihm verzieh wird ihr der Sohn
Der Maria Stuart nicht verzeihen
Es kommt nicht immer auf die
Persönliche Qualität nur an

Macht wo sie nicht institutionell
Streng beschränkt wird führt zu
Korruption und Mißbrauch darum
Gut wie formell die Kanzlerin regiert

Weniger Gefühl und Leidenschaft
Tut der Politik in Krisenzeiten gut
Zuviel davon gefährdet noch die
Besten Köpfe auch unverdient

Würden die gefährlichen Politiker
Die gerne mit dem Gefühl jetzt
Spielen Angst wie Neid nutzen
Vernünftiger reden lösten wir mehr
jens tuengerthal 29.10.15



Donnerstag, 29. Oktober 2015

Herbstlusttraum

Während es draussen kühler wird wächst
Die Sehnsucht nach Wärme innen
Möchte dich ganz nah fühlen um dich
Mit mir zu füllen statt nur zu träumen
Von sehnsüchtiger Erinnerung getragen
Was wir tun könnten wären wir nicht nur
Für uns und blieben uns mehr als Träume
In gelebter Wirklichkeit irgenwann doch
Noch sind nur die Bilder im Kopf wie
Der Griff zu sich anstatt zumindest
In Gedanken beieinander noch stirbt
Auch im Herbst die Hoffnung zuletzt
Ihren kleinen Tod mit sich
jens tuengerthal 29.10.15

Herbstseiten

Umgeblättert
Abgeblättert
Entblättert
Seite für Seite
Im rauschenden Laub
Sichtbar gemacht
Möchte ich dich
Ganz lesen
jens tuengerthal 29.10.15

Kulturgeschichten 026

Skandalworte

Wenn einer was falsches sagt
Haben wir schnell einen Skandal
Zumindest wenn er selbst von
Irgendeiner Bedeutung noch ist

Die Pegiden etwa reden ständig
Rassistischen Unsinn und Lügen
Die ihr Umfeld noch munter in den
Sozialen Netzwerken verbreitet

Die Lügenpresse ist so ein Wort
Derer die sich von Putins Presse
Über die Zustände im Land gern
Informieren ohne irgend Ahnung

Da Medien Meinung noch machen
Müssen wir uns über das Ergebnis
Nicht weiter wundern noch das die
Menschen mit Galgen laufen lässt

Auch beim Sommermärchen 2006
Erleben wir just wieder eine Woge
Gegenseitiger Beschuldigungen
Von Lüge bis schwarzer Kasse

Ob sich der bekannt humorlose
Netzer anwaltlich empört oder dann
Der heutige früher Kaiser Beckenbauer
Den Kotau macht irgendwie es stinkt

Einer lügt oder die anderen alle
Miteinander und fast abgesprochen
Lügen oder geben sich dümmer als
Sie in ihrer Position sein dürften

Mit oberster Großmäuligkeit kennt
Deutschland sich historisch gut aus
Nicht nur aus den 12 Jahren des
Möchtegern 1000jährigen Reiches

Ein großartig peinliches Großmaul
War auch der letzte Kaiser noch
Aus dem Hause Preußen eigentlich
Also schwäbisch Hohenzollern noch

Zum Skandal wurde seine bekannte
Geschwätzigkeit am 28. Oktonber 1908
Als er im Gespräch mit einem britischen
Oberst über die Stränge schlug

Er maßte sich bezüglich des Burenkrieges
Wie seiner Position zu England soviel an
Dass Diplomaten viel zu tun hatten diesen
Skandal wieder auszubügeln noch

Da Wilhelm seit seiner berüchtigten
Hunnenrede und kleinerer Skandale
Bereits berüchtigt war ließ er jede
Rede oder jedes Interview gegenlesen

Auch dieses war ordnungsgemäß
An Kanzler Bülow gesandt der jedoch
Zufällig gerade auf Norderney weilte
Von wo aus er es zurücksandte

Angeblich ungelesen wogegen jedoch
Nach neuester Forschung manches
Wohl spricht warum ihm zugerechnet
Wurde das auch sein Stellvertreter abweste

Der Stellvertreter des Stellvertreters
Schließlich genehmigte ehrfürchtig
Die unmöglichen Worte des Kaisers
Unklar ob in Kenntnis der Tragweite

Eigentlich hat der Kaiser es wieder
In seinem persönlichen Regiment
Wohl gut gemeint aber schlecht doch
Gemacht die Folgen nicht sehend

Er ergriff nur undiplomatisch wie
Zugleich etwas großmäulig Partei
Für seine Verwandten in England
Sich überschätzend eitel dabei

Es lief leider anders als geplant
Kostete von Bülow den Reichskanzler
Seinen Posten der jedoch noch weiter
Gut versorgt als Fürst blieb

Jenseits des diplomatischen war es
Ein inszeniert provozierter Skandal
Mit dem Wilhelm vorgeführt werden sollte
Als der tumbe Tor als der er vielen galt

Alle Parteien waren sich einig in der
Verurteilung der Worte Wilhelms wenig
Jedoch sprachen sie vom Versagen
Noch der besten Kontrolle durch Bülow

Danach hielt sich Kaiser Wilhelm II.
Weitgehend zurück und die Kabinette
Bekamen wieder mehr Macht so entstand
Die Macht der Ministerien die regieren

Das persönliche Regiment des Kaisers
Hatte in der Blamage geendet die dann
Der Enkel Queen Victorias nur durch
Einladung Vetter Edwards abbog

Seehofer der gern noch das persönliche
Regiment in Bayern führt bräuchte auch
Einen solchen ministerialen Maulkorb
Um sich weniger oft zu blamieren

Daran fehlt es wie an einem für manche
Funktionäre im Fußball die sich nun wohl
Um Kopf und Kragen reden werden
Wie jüngst ein Schreiberling bei Pegida

Auch Demokratie schützt nicht vor
Dummheit sie schafft nur die Illusion
Das Auswahlverfahren sei gerechter
Wählte die eben Besten dafür aus

Bayern und DFB beweisen just es geht
Auch ohne eine Ahnung von etwas oder
Den Hauch einer Perspektive noch
Solange laut genug gedroht wird
jens tuengerthal 28.10.15

Kulturgeschichten 025

BärlinCölln

Am 28.10. hat Berlin Geburtstag
Hier wurde Cölln das Städtchen
Auf der heute Museumsinsel erstmals
Im Jahre 1237 urkundlich erwähnt

Also hat eigentlich Cölln Geburtstag
Das echte Köln ist viel viel älter
Von Berlin war noch lange nicht die
Rede und heute heißt es Mitte

Preußisch bescheiden wird da nicht
Viel Wind drum jemacht erst mitten
Inner Nacht wenn hier der Tag beginnt
Überhaupt drüber jesprochen

Ach je, jesterns war ja Geburtstach
Nu isset och vorbei war ja och nix
Nur 778 Jahr da lachen die drüben
Also reden wir nicht länger davon

Trinken wir noch einen auf die Olle
Janz schön jroß jeworden die Kleene
Na wird schon is ja bunt jenuch hier
Bei 800 jibts ne Party sonst nix
jens tuengerthal 28.10.15

Kulturgeschichten 024

Freiheitslohn

Während deutsche Freiheit noch jüngst
Am Hindukusch verteidigt werden sollte
Mit bescheidenem Erfolg wie bekannt
Fühlen sich manche von Osten bedroht

So soll die NATO gegen Russland sich
Rüsten um Putin Grenzen zu zeigen wie
Einst den Sowjets im Kalten Kriege noch
Als wäre je ein Krieg dort gewonnen worden

Solidarisierten sich nicht nationale Kräfte
Mit dem Kremlherrn wie immer närrische
Pegiden die durchsichtige Strategie der
USA wäre nur noch zu verspotten

Lächerlicher macht sich nur noch einer
Seehofer der bayerische Landesfürst
Probt mal wieder den Aufstand gegen
Gegen die Mutter Theresa des Asyls

Setzte in deutscher Tradition Ultimaten
Bis Allerheiligen dem nur in Bayern noch
Wenn überhaupt gedacht wird ohne eine
Alternative oder Lösung parat zu haben

Möchte Obergrenzen die es nicht gibt
Vorm Bundesverfassungsgericht dann
Einklagen droht gar seine Minister aus
Der Bundesregierung zurückzuziehen

Während manche noch hoffen dies möge
Wahr werden ahnen andere es wird wohl
Enden wie Maut und Herdprämie vor dem
Bundesverfassungsgericht klar gescheitert

Mit viel heißer Luft verteidigt hier einer
Was er für bayerische Freiheit hält nur
Um sich erneut zu blamieren denn alle
Wissen das auf Ultimaten nichts folgt

Anders war es bei den Friesen die stolz
Ihre Freiheit noch von Karl dem Großen
Herleiten auch wenn dies wohl Gerücht
Da Karl der Dicke sie 855 erst gab

Doch sind es also wie auch immer
Bald 1200 Jahre Friesische Freiheit
Die sie auch untereinander immer
Wieder tapfer verteidigten noch

Das stolze Küstenvolk war einst
Schon Karls des Großen Großvater
Karl Martell gegen die Mauren noch
Wir berichteten davon zu Hilfe geeilt

Die Friesische Freiheit von wann
Auch immer besagte dass diese
Keinen Herren über sich dulden
Müssten als den Kaiser je

Das sie heute nominell Niedersachsen
Wurden haben sie hingenommen ohne
Etwas am Bewusstsein ihrer Freiheit
Wie ihres Stolzes je zu ändern

Die Legende besagte die Friesen
Hätten zu Rom für ihren Kaiser einst
Die Römer besiegt und so erst das
Heilige Römische Reich begründet

Auch insofern hatten die sonst eher
Schlickrutscher und Schweigsamen
Hanniball auch ohne Elefanten etwas
Voraus und den Bayern ohnehin

Verneigt sich doch der wilde Stamm
Nördlich der Alpem immer noch
Mehrheitlich gen Rom ist also wohl
Mehr abergläubisch als Freistaat

Bei der Schlacht auf den wilden Feldern
Aber am 28. 0ktober 1427 kämpften sie
Untereinander um die Herrschaft über
Ihr freies Friesland gegen die tom Brook

Focko Ukena verbunden mit zahlreichen
Ostfriesischen Häuptlingen und dem
Bischof von Münster schlugen zwischen
Oldenborg und Marienhafe Ocko II.

Damit waren die tom Brook endgültig
Besiegt und Ocko kam in Lee in Haft
Friesland blieb frei und auch Focko
Ergriff nur kurz die Herrschaft dort

Dann wurde er von den Bauern
Denen er die Freiheit versprach
Im Bund der sieben Ostfrieslande
Wieder vertrieben gen Münster

Wer Freiheit nur verspricht um
Herrschaft zu erlangen ohne sie
Doch zu gewähren wird als nur
Großmaul schändlich vertrieben

Fragt sich ob die Bayern so frei
Wie die Friesen sein werden wenn
Es um ihre Freiheit geht und sie
Den großmäuligen Horst vertreiben

Die Mutter Theresa der Vertriebenen
Wird es in Ruhe aussitzen weiß sie
Doch lange schon durchsetzen kann
Der großmäulige Bayer nichts

Er hat Österreich und Berlin da einig
Gegen sich womit wohl Hopfen und Malz
Verloren sind jeder Denkende nur den
Kopf schütteln kann darob noch

Ungewiss einzig ob die Bayern es merken
Oder im Freistaat der Häuptling von der
CSU machen kann was er will ohne je
Die Mehrheit noch zu verlieren

Landesfürsten die nur versprechen
Großmäulig sich überall aufführen
Wurden in Friesland einst vertrieben
Warten wir wie frei die Bayern sind
jens tuengerthal 28.10.15


Mittwoch, 28. Oktober 2015

Kulturgeschichten 023

Sachsenlösung

Für die Sachsen schämt sich das Land
Zumindest die zuvielen Rechten die dort
Wieder marschieren im Gleichschritt der
Vorbeter Lügenpresse zu laut grölen

Dass die Sachsen aufständisch sind
Gegen christliche Werte hat Tradition
Auch wenn sie nun vorgeblich noch
Das Abendland retten wollen

Retten vor der muslimischen Invasion
Die sie angesichts von bisher bloß
Promilleanteilen der Bevölkerung dort
Fürchten ohne ihr Aussterben zu merken

Fragten wir just noch wie Merkel wohl
Eine Lösung für die aufständischen
Stämme dort finden könnte sehen wir
Wie schon lange sich darum bemüht wird

Karl der Große erließ bereits am 28.10.797
Das Capitulare Saxonicum auch wenn dies
Zunächst die Niedersachsen vom selben Stamm
Betraf sind manche Regelungen bis heute weise

Es ersetzte viele drakonische Todesstrafen
Durch Geldstrafen was heute noch zeitgemäß
Scheint ergänzt um die Gleichberechtigung
Der Sachsen mit den anderen Völkern

Zuvor hatte er den Sachsenaufstand noch
Mit Gewalt niedergeworfen und die mit dem
Schwert christianisierten Sachsen wieder
Zum Kirchenzehnten gezwungen

Dies geschah mit Gewalt und sehr blutig
Zugleich ließ er ihnen nun einen Teil
Ihres Gewohnheitsrechtes um des Friedens
Willen damit sie nicht wieder Kirchen plünderten

Waren doch die widerspenstigen Sachsen
Aus trotz zum heidnischen Glauben
Zurückgekehrt worauf Karl mit teils
Deportation oder dem Schwert reagierte

Woran wir sehen können wie die Sachsen
Auf Erfahrung ihres Stammes zurückgreifen
Wenn sie sich vor dem IS fürchten der den
Islam verbreitet wie Karl das Christentum

Doch jenseits seltsamer Parallelen die sich
Wohl verbieten meinen doch die Verteidiger
Des Abendlandes eher das Gegenteil heute
Zeigte sich aber Sachsen spurte danach gut

Auch wenn der Konflikt lokal noch bis 804
Im Frankenreichsteil Sachsen weiterging
Wirkte die Kombination von Strenge mit
Aktiver Integration langfristig besser

Aus der Geschichte schlicht zu übertragen
Verbietet die Vernunft und keiner würde
Gemetzel unter Pegiden sich wünschen
Doch Härte gepaart mit Integration wirkte

Terroristen so nennen und sich klar noch
Abgrenzen vom dort Rassismus wie es
Karl vom Heidentum tat ist die Basis
Auf der Frieden gesucht werden sollte

Nachdem wir nun über 1218 Jahre mit
Den Sachsen im Reich leben sollten wir
Auch diesen Irrsinn überstehen sofern
Gegen Aufstände hart vorgegangen wird
jens tuengerthal 28.10.15


Netzneutralegal

Die EU garantiert die Netzneutralität und
Hebt sie lobbykonform gleich wieder auf
Da alles möglich ist bleibt alles egal
Nichts ändert sich und bleibt wie es ist
jens tuengerthal 28.10.15

Vom Glück

Weiß nicht was das große Glück ist
Zusammen in der Herbstsonne sitzen was
Warmes trinken macht glücklich genug
jens tuengerthal 28.09.15

Dienstag, 27. Oktober 2015

Kulturgeschichten 022

Sachsenkrieger

Die Sachsen benehmen sich schlecht
Marschieren bei Pegida und Legida dem
Vorbestraften Kriminellen hinterher der Angst
Vor kriminellen Ausländern verbreiten will

Ähnlich übel empfangen sie immer noch
Die Vertriebenen die zwangsweise kamen
Ihr entmenschtes Land neu zu beleben
Weniger als aus Flucht vor dem Tod

Die Zuflucht im menschlich geleerten Sachsen
Noch suchen müssen da zugewiesen denn
Es können ja nicht alle nach Berlin wo es
Vor den Ämtern dafür zu hart hergeht

Sie zeigen sich damit als typische
Osteuropäer denen Wohlstand näher liegt
Als Grundrechte sonst die mehr fürchten
Zu kurz zu kommen wieder wie sie meinen

Gehört Sachsen zu dem Polen gehörte
Mehr zum slawischen Osten dem die
Kultur des Abendlandes ferner blieb
Zum moralisch unterentwickelten Europa

Eine Sonderrolle nahm das damals
Tal der Ahnungslosen schon in der noch
Professionell antifaschistischen DDR ein
Gänzlich ohne Westfernsehen auf Linie

Ob Pegida noch Ergebnis von voriger
Ahnungslosiskeit ist oder doch eher
Am Mangel der Bildung überhaupt
Den Sachse innewohnt ist egal

Die auch sprachlich separierte Region
Sind ein eigener Schlag seit 1000 Jahren
Wie schon der Salier Heinrich IV erfuhr
Der sie am 27.10.1075 barfuß unterwarf

Natürlich war nicht der Kaiser barfuß
Sondern mussten am Ende zu langer
Kriege diese so vor ihm kriechen
Um doch keine Vergebung zu erlangen

Der Kaiser über den wir jüngst schrieben
Der sich seit Canossa mit Erniedrigung
Bestens persönlich auskannte wusste
Warum er den Stamm so erniedrigte

Er hatte vorher schon seine Burgen
Zur Beruhigung der Aufständischen dort
Schleifen lassen kaum errichtet doch
Immer noch war Ruhe in Sachsen

Das Land der besorgten Bürger die sich
Zu freundlich heute Asylkritiker nennen
War immer schon widerständig wohl
Dem Terrorismus näher als dem Kaiser

So ersetzte der aus Erfahrung kluge
Kaiser dortige Fürsten durch importierte
Erniedrigte die Verlierer so deutlich
Dass sie keinen Aufstand mehr wagten

Nicht verheimlichen will aber der Berliner
Dass es sich beim Ersatz um Schwaben
Handelte was manch Berliner doch den
Aufstand verständnisvoll belächeln ließ

Doch war dies noch bevor Mecklenburg
Überhaupt christianisiert schon wurde
Slawische Völker mit eigener Kultur
Noch den wilden Osten beherrschten

Nur Sachsen war gut christlich auch
Kurfürstlich länger schon unklar nur
Worauf Kultur dort wurzelte an der Elbe
Doch gab und gibt es sie unstrittig

Elbflorenz gar nannten Besucher Dresden
Fasziniert von dort zarter Schönheit
An den Ufern der Elbe und denke ich an
Die Geliebten dort widerspreche ich nicht

Auch wenn sich nichts verallgemeinern
Noch lässt hat der Ort im Gegensatz zur
Dort noch Mundart erstaunlich viel Kultur
Wieder entwickelt im Elbtal wie in Leipzig

Ob dies an der Besetzung mit Schwaben
Anno 1075 noch lag bleibt eher unklar
Geschadet hat der Schwabe Späth der
Zur Wende heim wechselte auch nicht

Es scheint nun als wäre es nötig dem
Aufmüpfigen Volk einen vorzusetzen
Der es demokratisch auf Kurs bringt
Wie Heinrich 1075 nach Sachsenkriegen

Auch wenn es dem Salier kaum je um
Demokratie noch ging ist doch deutlich
Wie der Kaiser durchgriff um noch die
Ordnung im Reich zu wahren

So wird sich wohl mancher fragen ob
Die Kanzlerin nicht auch heute besser
Mit den aufständischen Sachsen strenger
Umginge wider die peinliche Nazibrut

Wohl möchte keine die Pegiden auch
Barfuß vor ihr erniedrigt stehen lassen
Doch wünschte mancher klare Worte
Zu den Werten des Grundgesetzes

Wieder stehen die Sachsen auf gegen
Die Ordnung und stiften Unfrieden wider
Den humanistischen Geist der Verfassung
Stellen wir uns aufrecht dem entgegen

Es braucht kein Verständnis für Neider
Rassisten und Zukurzgekommene hinter
Der menschlichen Politik steht eine große
Mehrheit - Sachsen erniedrigt sich selbst

Es gibt auf der Suche nach dem Weg
In und aus einer Krise immer wieder
Streit und Ängste warum es so nötig
Jetzt ist dafür gerade einzustehen

So kann uns die Geschichte lehren
Das aufständische Stämme im Osten
Manchmal deutliche Grenzen brauchen
Damit die Freiheit gewahrt wird
jens tuengerthal 27.10.15


Kulturgeschichten 021

Nationenträume

Manche in Europa sorgen sich
Um ihre Nation und was aus ihr
Werden wird unter dem Ansturm
Der Fremden aus andern Kulturen

Um so jünger die Nation als solche
Desto größer die Angst vor dem
Verlust dieses luftigen Ideals das
Nichts ist als ein begrenztes Sein

So sind es wieder die Grenzen
Um die sich manche fürchten die
Lieber nicht teilen wollen aus Sorge
Dabei zu kurz zu kommen immer

Die Polen wählten aus dieser Angst
Wieder die Partei des überlebenden
Kartoffelkönigs die Europa nichts als
Ärger nationaler Eitelkeit brachte

So haben die Ungarn es gewählt
Mit ihrem Zaunkönig Orban der sich
Nicht scheut sich lächerlich noch zu
Machen beim aufblasen ohne Antwort

Deutschland ist hier wie selten gespalten
Auf der einen Seite stehen ängstliche
Pegiden Christsoziale Aufbruchsreste
Mehr oder weniger nationaler Gesinnung

Von den Verrückten mit Glatzen sei hier
Gar lieber geschwiegen da diese ohnehin
Jenseits jedes Diskurses stehen weil ihr
Einziges Argument Gewalt noch ist

Auf der anderen Seiten die große Mehrheit
Der Bürger die in Verantwortung unserer
Geschichte sich bemühen im Alltag noch
Zu helfen wo sie können Leid zu lindern

An der Spitze dieser Humanisten steht
Noch immer die Kanzlerin die sogar
Selten viel Humor zeigt wie jüngst
Zu Nürnberg im Dialog mit dem Volk

Als zwei sich dort melden um ihr
Gegen den Ministerpräsidenten dort
Volle Zustimmung zu signalisieren
Lächelt sie und meint nun wären sie 3

Die Nation ist ein seltsames Gebilde
Erst im 19. Jahrhundert bildete sie sich
Jenseits von Frankreich und den USA
Erst langsam als eher Unglück heraus

Was wurde den Nationen nicht alles
Über die Jahre zugeschrieben desto
Enger die Menschen im eigenen Saft
Nur kochten je mehr meinten sie noch

Goethe schon riet den Deutschen sich
Lieber freier zu Menschen zu bilden als
Zur Nation auf die sie vergebens hofften
Nach Kaiserreich und vor Preußen

Hörten die Deutschen besser auf ihre
Dichter wäre ihnen wie der Welt wohl
Manches Unheil erspart geblieben doch
Noch immer raunen wir nur hintergründig

Ob souveräner Nationalstaat nun wirklich
Oder nur Büttel des großen Bruders durch
Verträge geknechtet wie diese es eben tun
Wie wir nicht seit dem Ring erst wissen

Mag dabei völlig egal sein wenn längst die
Nation schon aufgab was sie ausmacht
Bevor sie souverän wurde im Bündnis
Mit den Nachbarn die dies fürchteten

Die Verträge von Maastricht als Wurzelwerk
Der nun EU sind das Ende aller Nationen
Auch wenn manche noch brauchen dies
Vollen Bewusstseins zu realisieren

Den Nationalstaat macht aus allein über
Krieg und Frieden zu entscheiden wozu es
Der Finanzhoheit ohne Frage bedarf wie
Alle Kaiser zuvor schon lernen mussten

Ein Karl V. der sich seine Krönung als
Auch noch Kaiser teuer erkaufte mit den
Krediten der Fugger zu Augsburg lernte
Dies schnell wie keiner schon vorab also

Karl V. regierte noch über ein Reich das
Heute viele separate Nationen um den
Globus wie in Europa sind die doch nur
So souverän sind wie das Geld reicht

Manche Teile seines Reiches gehörten
Noch zu Italien das zerrissen war lange
Nach Auflösung des römischen Reiches
Zwischen verschiedenen Kronen

Den Norden regierte er teils als Erblande
Des Hauses Habsburg oder gar nicht wie
Venedig und lange dauerte es bis er auch
Die eiserne Krone der Langobarden trug

Der Kaiser des heiligen römischen Reiches
Ließ sogar wir berichteten gerade erst davon
Seine Truppen in Rom marodieren beim
Sacco di Roma das er beschützte eigentlich

Zumindest als Kaiser des heiligen römischen
Reiches in der Nachfolge Karls des Großen
Mehr noch als Ritter des Goldenen Vlies der
Die Christhenheit beschützen sollte nach außen

Doch machten Päpste einst mehr noch Politik
Mischten sich ein als Herren ihres Landes
Beriefen sich auf erfundene Götter als höhere
Legitimation und wurden so behandelt

Der Gottesstaat blieb Staat und Souverän
In Italien noch lange geschützt von den je
Verschiedenen Nationen die ihre Nähe zum
Erfundenen Gott dem Volk offenbaren wollten

Spät erst bildete sich Italien zur Nation erst
Unter Garibaldi im Risorgimento das sich
Am 26. Oktober 1860 auf einen König einigte
Dafür auf die Macht in beiden Sizilien verzichtete

Risorgimento bezeichnete dabei die Bewegung
Die nach dem Wiener Kongress von 1815-1870
Die Vereinigung der souveränden Staaten dort
Zu einem Nationalstaat Italien erstrebten

Durch Unabhängigkeitskriege erkämpft
Rief sich die junge Nation 1861 als konstitutionelle
Monarchie neu aus die dann 1870 mit der
Eroberung des Kirchenstaats vollendet wurde

Die Aufstände richteten sich im Süden
Gegen die Bourbonen als Herrscher
Über das Königreich beider Sizilien
Im Norden gegen das Haus Habsburg

Die Revolution begann im Königreich
Beider Sizilien und wurde organisiert
Durch den freimaurerähnlichen Bund
Den Carbonari als revolutionärer Elite

Guiseppe Mazzini schließlich organisierte
Den noch Geheimbund erfolgreich neu
Aufmerksame Leser werden den Namen
Schon aus Manns Zauberberg kennen

Sein Motto das heute aufhorchen lässt
War Italien schafft es alleine für ein freies
Italien das in einem Europa der Völker
Einst aufgehen sollte dem wir näher sind

Diesem Geheimbund Junges Italien
Der zum Vorbild vieler später wurde
Schloss sich auch Guiseppe Garibaldi
Der noch immer Nationalheld bald an

Versuche Garibaldis wie Manzinis
Die Republik 1848 zu gründen scheiterten
Woraufhin beide flohen doch wuchs
Damit das nationale Bewusstsein

Unter Napoleon III. kam es zu einer
Stärkung der Einigungsbewegung
Mit dem Sieg in der Schlacht von
Solferino war die Lombardei gewonnen

Venetien blieb da noch habsburgisch
Doch war der Friede von kurzer Dauer
Volksabstimmungen bestätigten den
Wunsch nach einer großen Einigung

Nach 5 Jahren Exil in den USA kehrte
Garibaldi zurück nach Italien landete
Mit seiner 1000 Mann starken Truppe
Der Mille aus Freiwilligen in Sizilien

Er eroberte zunächst Palermo
Sodann Neapel und vertrieb den
Damit letzten Bourbonen von dort
Stand bereits kurz vor Rom damit

Dies wurde dem Haus Savoyen
Das den Königsanspruch durch
Die Rothemden gefährdet sah
Doch zuviel und sie griffen ein

Sie vereinbarten mit Napoleon III.
Die Eroberung auch Umbriens wie
Sonstiger Ländereien wenn Rom
Dafür noch unangetastet bliebe

Nach dem Sieg gegen die Truppen
Des Papstes vereinigten sich die
Von König Viktor Emanuel II. mit
Denen der Freischärler Garibaldis

Dann kam es am eben 26.10.1860
Zum legendären Treffen bei dem
Garibaldi Viktor Emanuel begrüßte
Als nun König von Italien vorab

Bis zum folgenden März noch
Dauerte es bis der König es auch
Wurde zu Turin was schon vorher
Hauptstadt der Savoyer war

Giuseppe Garibaldi spielte auch
In der Freimauerei eine wichtige
Rolle in Italien und im Bunde
Als geistiger Reformer dort

Die Entwicklung des Nationalstaates
Aus nationalrevolutionärer Bewegung
Heißt heute noch Garibaldi-Lösung
Anders als die durch Reformen von oben

Die Ideen Manzinis wie Garibaldis
Sind im Europa der EU weitgehend
Realisiert worden mehr noch als sich
Beide damals wohl träumten

Dennoch laufen die Staaten noch immer
An nationalen Krücken wieder wird
Über neue Grenzen im grenzenlosen
Europa voller Angst naiv debattiert

Naiv weil wir es besser wissen doch
Es keine einfachen Antworten gibt
Auf nationale Fragen zwischen Staaten
Es fast so komplex ist wie in der Liebe

Naiv auch weil das Europa der EU
Den Nationalstaat de facto beerdigte
Mit der Währungsunion wurden die
Ahnungslosen Staaten postnational

Dies bedauern die Anhänger der
Nationalen Vergangenheit während
Es die Europäer bejubeln so wurde
Aller Nationalismus zur nur Folklore

Ein Stück Kulturgeschichte wie die
Geschichte der Nationen über die
Hier berichtet wurde deren Sein
Aber immer nur Fiktion blieb

Eine tödliche Fiktion für zuviele
Grenze in noch immer manchen
Köpfen und Kohl und Mitterand
Verdanken wir dessen Ende

Wer in Europa noch für nationale
Interessen gegeneinander kämpft
Hat die EU logisch nicht verstanden
Wird den Schaden davon haben

Das wofür Garibaldi und Manzini
Noch einig kämpften ist Geschichte
Der Nationalstaat ist nur noch Folklore
Wovon sie träumten wird Realität

Fragt sich nur wann die Nationalisten
Als geistige Ritter der Vorzeit endlich
Erkennen gegen Windmühlen noch
Anzukämpfen an allen Grenzen

Eines nur literarisch zum Ende noch
Eine Rolle spielt diese Bewegung auch
In Tomasi di Lampedusas großen Roman
Der Leopard als Lektürenempfehlung

Hellsichtig sind die Worte dieses Romans
Die er zur Revolution spricht von der hier
Berichtet wurde im Angedenken des just
Treffens von Garibaldi mit dem König

"Wenn wir nicht auch dabei sind, bescheren die uns die Republik. Wenn alles bleiben soll, wie es ist, muß sich alles ändern."
jens tuengerthal 26.10.15




Montag, 26. Oktober 2015

Wurstkrebs

Wurst und rotes Fleisch erzeugen Krebs
Sagt zumindest die WHO inzwischen
Was niemand wundert der sah wie
Tiere gehalten und verarbeitet werden
So käme es auch auf die Menge an aber
Vermutlich entscheidender ist die Haltung
Die wir dazu einnehmen heute und künftig
jens tuengerthal 26.10.15

Begrüßung

In Sachsen werden Neuankömmlinge nun
Mit Äpfeln beworfen weil leider Flüchtlinge
In Hessen stecken sie ihre Häuser an
Manche nennen es Willkommenskultur
jens tuengerthal 26.10.15

Herbstlust

Die Lust wächst im Herbst wie immer
Nur die Umgebung wird dabei anders
Wir haben länger was vom ausziehen
jens tuengerthal 26.10.15

Herbstfrühling

Wenn es im Herbst plötzlich Frühling wird
Finden einsame Blüten ihr Zuhause
Zwischen bunten Blättern zart sichtbar
jens tuengerthal 25.10.15

Sonntag, 25. Oktober 2015

Christenkanzlerin

Merkel bleibt beim christlichen Ideal und
Verliert dafür Zustimmung in der Partei
So funktioniert Christdemokratie
jens tuengerthal 25.10.15

Kulturgeschichten 020



Abendlandsretteter

Während Hogesa durch Köln marschiert
Auf der Suche nach möglichst Randale
Was sonst wollten Hooligans noch je
Verstecken sie sich hinter der Rettung
Des Abendlandes wie jene Pegiden
Die montäglich marschieren im Osten der
Weniger rot als beschissen bräunlich ist

Was macht das Abendland noch aus
Dessen Überfremdung die Schläger
Fürchten wie die Nachbeter der klar
Rechtsradikalen Animateure östlich
Haben die vermeintlich empörten Bürger
Je selbständig kritisch denken gelernt
Hat es noch Werte und wenn welche

Die es verteidigen wollen als christilich
Gegen die vermeintliche Bedrohung
Durch einen Islam den es bei ihnen nur
In Promillezahlen gibt haben weniger
Christentum um sich als Indien je hatte
Noch wohl die Werte des Christentums
Überhaupt verstanden ginge es um dieses

Das unzufriedene Volk schlägt sich untereinander
Mal sind die einen gut dann die andern böse
Den anderen scheint es logisch umgekehrt
Inmitten die Polizei als Feind beider gern
Die Bullen genannt könnten Kulturverteidiger
Hier mehr sein als all die Schläger die nur
Wie richtig auch immer Randale suchen

Ist die Reduktion so einfach und können
Der schwarze Block und die Hooligans
Gleichgesetzt werden nach der Wirkung
Oder müssen die Rassisten unterschieden
Werden von denen die das Gute wollen
Müsste nicht jeder Demokrat entschieden
Etwas gegen Salafisten hier haben

Bedroht der Islam wirklich Europa
Weil verängstigte Flüchtlinge vor dort
Fanatischen religiösen Kriegern fliehen
Vernichtet sich dieser dort nicht selbst
Indem er die Eliten zu uns fliehen lässt
Was immer ich vom Aberglauben halte
Macht dieser flüchtige mir keine Angst

Es gab Zeiten da der Islam Europa
Mehr als nur bedrohte sondern noch
Vielmehr erfolgreich eroberte wie
Einst in Spanien oder bis vor die Tore
Wiens das sich mühsam nur hielt
Dank des tapferen Max von Baden

Viel früher aber noch suchte der Islam
Von Spanien aus womöglich schon
Nach Frankreich vorzudringen um auch
Den Norden zu erobern wie die einen
Ängstlich schon lange verkünden was
Sogar literarisch von Houellebequ jüngst
Thematisiert als irgendwie unklar was

Es war noch vor dem großen Karl 732
Dessen Großvater um genau zu sein
Der noch Hausmeier der Merowinger
Karl Martell schlug in der Schlacht von
Tours und Poitiers am vermutlich denn
Mehr wissen wir nicht so genau noch
25.10.732 die Araber aus Spanien zurück

Das diese Schlacht im arabischen noch
Schlacht an der Straße der Märtyrer heißt
Macht sie bedeutender als sie vermutlich
Je für die Zeitgenossen war die sie kaum
Erwähnen denn als Fußnote am Rande
Außer sie verfolgen eine Absicht damit
Etwa ihren Stamm zu erheben

Gerne wurde lange vor allem im sehr
Nationalen vergangenen und vorvergagenen
Jahrhundert dieser Schlacht gedacht
Als Rettung des Abendlandes vor dem
Islam der es vermutlich nie bedrohte
Woran die Erzähler mehr Interesse hatten
Als an der Aufdeckung der Wirklichkeit

Jede Geschichtsforschung färbt diese ein
Nach ihrem Gusto wie aus ihrer Sicht
Daran ändert die lauterste Absicht nichts
Das Bewusstsein macht es wohl etwas
Besser allein es hilft nicht weiter bei der
Erkenntnis was war sind wir immer
Auf unseren Horizont angewiesen

Dieser Ausflug könnte fast spannender
Noch werden als das eigentliche Thema
Ob die Märsche der heute ängstlichen
Idioten den Heldentaten des Karl Martell
Von einst eher gleichen oder deren Gegner
Vielmehr das Abendland heute verteidigen
In seinen Werten und was diese sind

Doch führt uns die bloße Selbstreflexion
Nicht weiter als diese es immer tut wo
Sie sich ausgiebig im Spiegel betrachtet
Zur geistigen Onanie ob der eigenen doch
Bedeutung uns wird die sie nie hat da das
Denken über etwas nie die Sache selbst ist
Noch das Bewusstsein Tatsachen ändert

Das wir uns mit der einen oder anderen
Sicht je wohler fühlen mag sein hilft aber
Wenig weiter insofern es nur subjektiviert
Keine allgemeine Aussage mit mehr an
Wahrheitsgehalt aufstellen kann doch
Zumindest kann der Geschichtsschreiber
Bekennen es aus Leidenschaft zu tun

Lassen wir dahinstehen ob es je eine
Wahre Sicht der Dinge geben kann
Welche mehr für sich hat ob nicht auch
Die Wirklichkeit aus Sicht der Teilnehmer
Nur öde eingefärbte Natur ist die jeden
Geist dahinter vermissen ließe denn
Erlaubt ist was gefällt mehr nicht

Unstrittig gilt Karl Martell als Verteidiger
Des Abendlandes bis heute auch wenn
Er selbst sich eher zufällig als Sieger
Einer Schlacht sah vor der er sich
Lange zu drücken versuchte während
Sie für die anderenen gelaufen war
Bevor sie für ihn richtig begann
Wir wissen wenig genaues um
Diese berühmte Schlacht bei der
Angeblich das Abendland gerettet
Wurde vor islamischer Bedrohung
Auch wenn es mehr so scheint als
Habe sich ein Angreifer zurückgezogen
Nachdem die Sache für sie erledigt war

Der Norden damals noch weitgehend
Unkultiviertes wildes Land war für die
Söhne Mohameds offensichtlich nicht
So interessant dass sie alles taten
Ihn doch noch zu erobern sondern es
Bei dem für ihren Heerführer tödlichen
Ausflug bewenden ließen künftig

Die Verteidiger des Abendlandes wären
Danach von ihrem Gegner mitten in der
Schlacht aus ihrer Sicht im Stich gelassen
Worden weil diese es nicht wert fanden
Sich für dies kühle Land weiter umzubringen
Wie die Römer ihren Limes zogen irgendwo
Genügten die Pyrenäen den Muselmanen

Wo keine echte Bedrohung fehlt es am
Echten Heldentum auf das dann später
Karl der Große seinen Stamm pflanzte
Der als Karolinger Europa mehr prägte
Als die irgendwie gewonnene Schlacht
Seines Großvaters gegen die Nachbarn
Die historisch wohl unbedeutend ist

Spannender ist das die Franken damals
Von Truppen der Langobarden wie auch
Der Friesen untertützt wurden die nicht
Gerade Nachbarn waren was aber die
Strategische Verzögerung der Schlacht
Durch Karl Martell logisch erklärt er hoffte
Wohl die Friesen kämen noch an

So wie einst Wellington es über 1000 Jahre
Später bei Waterloo über die Preuße sagte
Als er meinte er hoffe es werde Nacht und
Diese unter Blücher kämen was sie taten
So spielte Karl Martell in Aquitanien einst
Auf Zeit und gewann damit erstaunlich
Vor allem auch für ihn selbst wohl

Die reinen Zahlen der Schlacht lesen sich
Hochdramatisch zunächst werden aber
Relativert vor der Geschichte im Detail
So standen 15.000 abendländische Krieger
Deren 20.000 der Muslime gegebüber
Erstere verloen 1-2000 Mann während
Letztere 5000 einfach liegen ließen

So gesehen war die Rettung des Abendlandes
Für den Islam teurer als für die Christenheit
Sehen wir davon ab dass die Eroberer
Bereits Tours geplündert hatten zuvor
Nichts sonst erwateten mehr aber dafür
Ihren Anführer liegen lassen mussten
Unklar wie gut dieser dafür ersetzt wurde

Keiner weiß heute genaues wann und wo
Die Schlacht stattfand nur irgendwie eben
Bei Tours und Poitiers wird vermutet
Was auch für das Datum noch gilt wo
Zwischen 18. und 25. noch geschwankt wird
Was logisch dann auch für den Verlauf gilt
Niemand weiß wirklich etwas ganz genau

Aber für Helden des Abendlandes
Braucht es sichtbar weniger Fakten
Oder saubere Zuverlässigkeit dazu
Genügt ein gutes Gefühl irgendwie
Ganz genau wie 2006 beim einst
Sommermärchen das vielleicht auch
Wie alles im Leben gekauft wurde

Vermutlich verhält es sich mit den
Helden wie mit den Verteidigern
Des Abendlandes in der Regel
Die es tun reden nicht viel darüber
Während die anderen mehr reden
Als je leisten nur in Erscheinung
Gern öffentlich treten dafür

Als während der Schlacht noch
Die ersten 7 Tage nur mit Geplänkel
Vergingen da Karl auf die Verbündeten
Wartete genügte dies den Arabern
Ihre Beute bereits gen Süden
Zu bringen so dass es nur noch
Um die Ehre vermutlich ging

Als es endlich Zur Schlacht kam
Griffen wohl die Araber zunächst
Die Langobarden an wurden aber
Unter Verlusten zurückgeschlagen
Dabei fiel auch ihr Anführer wohl
Beide Seiten zogen sich dann
In der Dämmerung ins Lager zurück

Als die Verbündeten am nächsten Tag
Das Lager der Araber erstürmten
Hatten diese es bereits verlassen
Nur die Leiche ihres Anführer sowie
Einige Fahnen zurückgelassen
Waren den Weg der Märtyrer gegangen
Wie sie es in ihrer Chronik nannten

Der spanische Verfasser der
Mozarabischen Chronik stellte dort
Den Arabern die Europenses noch
Gegenüber ohne von einem geeinten
Abendland je auszugehen wie sich
Später in der Geschichte zeigte wo
Franzosen sich mit diesen verbündeten

Die Schlacht geriet fast in Vergessenheit
Bis Edward Gibbon einer der bedeutendsten
Britischen Historiker der Aufklärung in
Aufstieg und Fall des römischen Imperiums
Der Schlacht epochale Bedeutung zumaß
Gar meinte es gäbe längst in Paris wie
In London Moscheen sonst gälte der Islam

Dies bezweifeln die modernen Historiker
Die der Schlacht um Konstantinopel 718
In der die Araber geschlagen wurden
Noch größere Bedeutung zumaßen
Byzanz über Jahrhunderte zum Schutzschild
Europas gegen das Kalifat damit wurde
Dem beständige Angriffe noch galten

Dagegen waren die gelegentlichen Beutezüge
Gen Frankreich strategisch völlig unbedeutend
Wird die Schlacht nur historisch noch
Verklärt ohne auch für Zeitgenossen
Je diese Bedeutung besessen zu haben
Andererseits nannten auch die Muslime
Dies die Schlacht der Millionen Tränen

Bis heute hält sich auf beiden Seiten
Hartnäckig der Aberglaube von der
Rettung des Abendlandes dessen
Eroberung wohl nie geplant war
Was mit nationaler Verklärung mehr
Als mit Fakten zu tun hat wie es
Auch bei den heutigen Rettern ist

Hogesa demonstrierte weit unter Erwartung
Zu Köln während sich die Mehrheit dort dem
Entschieden entgegenstellte nur massives
Polizeiaufgebot einen Zusammenstoß
Diesmal verhindern konnten alles relativ
Friedlich zu Ende ging nur eben besser
Vorbereitet als beim ersten Versuch

Randale ging mehr von linken Autonomen
Wohl aus als von Hooligans die nur noch
Vereinzelt Feuerwerkskörper warfen
Fraglich bleibt nur wer dort die Werte
Des Abendlandes verteidigt oder nicht
Wovon eine Gefahr für den Frieden
Hier derzeit ganz real ausgeht

Bei bereits über 550 fremdenfeindlichen
Anschlägen in diesem Jahr wird klar
Wer den inneren Frieden im Abendland
Mit Gewaltphantasien und Lügen beflügelt
Wo die Ordnung in Gefahr ist die doch
Der Staat zu wahren verspricht warum
Klar sein sollte gegen wen es geht

Die vorgeblichen Retter des Abendlandes
Gefährden das tolerante Miteinander
In Europa wie den Frieden im Land um eine
Radikale Minderheit mit Gewalt durchzusetzen
Dagegen muss deutlich Position bezogen
Wie in der Bekämpfung vorgegangen werden
Das Abendland ist nur von innen gefährdet
jens tuengerthal 25.10.15



Kulturgeschichten 019


Friedensvernunft

Auf Messers Schneide balancieren wir
Heute zwischen Krieg und Frieden noch
In Syrien wo viele uneins gegen einen
Feind kämpfen und manche auch noch
Gegeneinnader dabei untereinander

Zwischen Russland und den USA ist
Mancher Grund in der Ukraine noch
Strittig auch wenn es nur die Ukraine
Anginge fühlen sich viele als Retter
Berufen mit logisch pekuniärem
Interesse dort auch welches hinter
Der wechselseitigen Nazi-Benennung
Immer besser versteckt noch wird

In Afghanistan bleibt Amerika doch
Noch länger als gewollt um noch
Zumindest den Anschein von Ordnung
Zu sichern für die Menschen dort
Der Fluchtwelle Einhalt zu gebieten
Nachdem wir dort eingriffen ohne den
Erstrebten Frieden je zu schaffen
Weil sich die Stämme dort länger schon
Bekämpfen als wir Geschichte kennen

In Deutschland beschwören Brandstifter
Einen drohenden Bürgerkrieg den nur sie
Bisher stiften mit Brandstiftungen wie sie
Das Land noch nicht kannte die solange
Weiter zündeln wie nicht auch die hinter
Denen die zündeln zur Verantwortung
Gezogen werden als geistige Brandstifter
Das Land sich vom Bürgerkrieg dort
Mit aller Kraft abwendet und die Täter
Als Feinde im Inneren bekämpft

Der Weg zum Frieden ist lang mit leider
Oft verheerenden Umwegen für viele
Löst der Krieg Völkerwanderungen aus
Braucht der Frieden als Umbruch Zeit
Den wir ihm ungern nur gewähren

Nach 30 Jahren Krieg um Gott oder
Den rechten Weg zu ihm suchte einst
Auch das heilige römische Reich in heute
Hauptsächlich Deutschland Frieden
Konferierte über Jahre dazu bis endlich
Am 24. Oktober 1648 zu Münster der
Westfälische Frieden geschlossen wurde

Vorausgegangen waren dem fünf Jahre
Friedensverhandlungen zu Münster
Der Kaiser mit Frankreich wie Osnabrück
Wo der Kaiser mit Reich und Schweden
Den Frieden der Konfessionen aushandelte
Noch ohne genaue Lösung aber mit dem
Willen es zu schaffen für einen Frieden
Auf den sie alle warteten schon lange


Die Verträge wurden zu Münster im Namen
Von Kaiser Ferdinand III. Ludwig XIV. wie
Christina von Schweden unterzeichnet
Es brach Jubel aus als sich die Nachricht
Im Reich herumsprach in dem die dort
Von Krieg und Seuchen geplagten
Wieder eine Zukunft sahen endlich

Der Westfälische Frieden selbst schrieb
Nur ein Ende der Kampfhandlungen fest
Sowie wichtige Grundsatzentscheidungen
War also von heute betrachtet eher ein
Waffenstillstandsvertrag der jedoch die
Kriegsparteien verpflichtete sich in einem
Friedenskongress auf eine Friedensordnung
Miteinander zu einigen und so wurden
Fragen von Abrüstung wie Entschädigung
Erst in den folgenden Jahren dann
Auf dem Kongress zu Nürnberg geklärt

Dessen Ergebnisse wurden Teil der
Vefassung des Reiches in Zukunft
Was fast 200 Jahre währenden Frieden
Im Reich miteinander erreichte noch
Bis dieses sich dann auflöste unter Napoleon

Der Westfälische Friede war ein Vorbild
Für spätere Friedensverhandlungen
Da er alle Staaten gleichberechtigt erstmals
Behandelte unabhängig von ihrer realen
Macht und Beteiligung im Krieg bisher

Zugleich stabilisierte der pax universalis
Der allgemeine Frieden von
Münster Osnabrück und Nürnberg
Ganz Europa und wurde danach
Zur Orientierung für folgende Frieden
Die sich bis 1789 an ihm orientierten

Der erste Erfolg der Verhandlungen
War schon im Januar 1648 der Friede
Zwischen Spanien und den Niederlanden
Der 100 Jahre Krieg beendete
Die Souveränität der Niederlande
Endlich anerkannte die aus dem Reich
Damit ausschieden als soveräner Staat

Der Friedensschluß schrieb im übrigen
Ein neues Religionsrecht sowie die Rechte
Der Reichsstände gegenüber dem Kaiser
Für ihre Territorien souverän fest

Bevor die so erfolgreichen Verhandlungen
In Münster und Osnabrück begannen
Waren beide Städte entmilitarisiert worden
Damit alle Gesandtschaften freies Geleit
Dorthin ohne Sorge vor Übergriffen erhielten

Die Verhandlungen wurden verschieden geführt
Während zu Osnabrück der Kaiser selbst
Mit den Reichsständen und Schweden verhandelte
Einigte er sich zu Münster mit den Franzosen
Nur unter Vermittlung des Papstes wie Venedig

Getrennt wurden die Verhandlungen um dem
Streit im Rang zwischen Frankreich und den
Schweden vorzubeugen und weil sich die
Protestanten wie die Kurie weigerten
Miteinander schon zu verhandeln

Kaiser Ferdinand hatt sich zuvor noch
Lange geweigert auch die Stände als
Verhandlungspartner zuzulassen weil
Dies gegen sein monarchisches
Selbstverständnis verstieß und so
Zogen sich die Vorverhandlungen
Auch über Fragen der Etiquette
Im Umgang miteinander lang hin

Für die Franzosen verhandelte
Zu Münster Herzog Louis d’Orleans
Sowie noch einige Diplomaten
Die nicht zum Hochadel gehörten

Für Schweden hier in Tradition
Verhandelte auch Johan Oxenstierna
Der Sohn des Reichskanzlers Axel
Der von Anfang an beteiligt war
Woran wir die Generationen die
Im Krieg groß wurden sehen

Kaiserlicher Hauptgesandter zu
Münster war ein Trauttmansdorff
Maximilian mit erstem Namen
Während in Osnabrück ein von
Lamberg ebenfalls Maximilian
Um den Frieden kaiserlich rang

Vermittler waren der Kölner Nuntius
Fabio Chigi der als Papst Alexander VII.
Geschiche noch mehr schrieb als der
Venezianische Diplomat Alvise Contarini

Die Namen der spanischen Verhandler
Waren erwartungsgemäß die längsten
Sind ansonsten im weiteren entbehrlich
Hier darum einfach übergangen

Der Gesandten gab es noch einige
Teils aus fürstlichen Häusern die dort
Für ihre teil kurfürstlichen Auftraggeber
Verhandelten um einen Kompromiss
Am Ende sei nur noch der hier uns
Nächste genannt der Geschichtsschreiber
Adam Adami gesandt der Gesandter
Des Fürstabtes von Corvey war

Während der Verhandlungen wurde noch
Überall im Reich außer in Münster und
Osnabrück weiter gekämpft und die
Lange Weigerung des Kaisers auch die
Reichsstände für die er noch verhandelte
Kraft eigener Autorität zuzulassen wurde
Durch militärische Erfolge der Schweden
Die bis zur einen Seite Prags gingen
Wohl mit etwas Druck also aufgeweicht

Die Verhandlungen endeten erfolgreich
Auch ein zwei Jahre später wohl etwas
Verspätet eingereichter Protest aus Rom
Der sich gegen die Rechte der Konfessionen
Noch sträubte änderte nichts am Erfolg
Was der Papst meine interessierte dort
Gerade keinen mehr derer die endlich
In Frieden miteinander leben wollten
Sich keinen Krieg mehr leisten konnten

Schweden erhielt nach den Verhandlungen
Außer 5 Millionen Talern Entschädigung
Noch Rügen die Odermündung sowie
Deren rechtes Ufer die Städte Wismar
Wie Bremen und Verden was alles noch
Reichslehen blieb das Schweden als dann
Reichsstand auf dem Reichstag vertrat
Mit eigener Stimme künftig dort

Der brandenburger Kurfürst erhielt dazu
Den Rest von Pommern sowie im Tausch
Gegen Vorpommern noch die Bistümer
Magdeburg Halberstadt Minden und Camin

Das Haus Mecklenburg-Schwerin erhielt
Für Wismar die Bistümer Schwerin und
Ratzeburg als kleines Extra und so wurden
Noch einige Klöster und Stifte untereinander
Ausgetauscht und verschoben bis sogar
Der Kaiser auf ewig das Elsass und Breisach
An die Franzosen abtrat und wir sehen später
Wie lang eine Ewigkeit dauern kann denn auch
Metz und Verdun sollten nun ewig französisch
Bleiben wie in Münster ausgehandelt

Dafür bekam die Kurpfalz eine neue Kurwürde
Für den Sohn des Verstoßenen Friedrich V.
Die Eidgenossenschaft und die Niederlande
Wurden unabhängig vom Heiligen Römischen Reich

Abgesehen davon wurde für alles was seit 1618
Geschehen war eine Amnestie festgesetzt
Mit einer Wiederherstellung des kirchlichen
Besitzes auf den Stand von 1624
Als noch 24 Jahre weiter gekriegt wurde
Ohne einen Erfolg für einen am Ende

Kirchlich galten die beiden Konfessionen
Im Reich als vollkommen gleichberechtigt nun
In konfessionell gemischten Reichsstädten
Wurde eine paritätische Verwaltung wie
Regierung eingeführt wie sie in Augsburg
Schon seit 1548 üblich geworden war

So wurde der Westfälische Friede ein
Kompromiss zwischen allen Seiten
Der möglich wurde weil alle bereits
Zu erschöpft waren um weiter noch
Gegeneinander zu kämpfen dazu
Regelte er die Verhältnisse im Reich
Zwischen Kaiser und Ständen neu
Wurde so neben der Goldenen Bulle
Zur neuen Verfassung des Reichs
Er bildete erstmals eine Art von
Völkerrecht und erkannte die damit
Souveränen Nationalstaaten an
Die sich danach herausbildeten
Mit den bekannten Folgen bis heute

Lange wurde der Friede hochgeschätzt
Seine Wirkung bestätigt dies beendete
Er doch für lange Zeit die Kriege
Befriedete die Religionen miteinander
Erst im kleindeutschen Kaiserreich
Wurde der Friede als Schande betrachtet
Die das Kaiserreich zur Beute des damals
Erbfeindes Frankreich machte was die
Nationalsozialisten so noch verschärft
Formulierten mit bekannten Folgen

Heute können wir den Frieden als
Baustein des künftigen Europas sehen
Längstr Erbfreunde mit Frankreich
Seine positive Wirkung auf den auch
Konfessionellen Frieden wertschätzen
In seinem Schatten kritisch sehen wohin
Anfeindungen der Religionen wie sie
Durch Pegida und andere geschieht
Den Kontinent schon einmal führten
Warum die angeblichen Verteidiger
Des Abendlandes nüchtern eher als
Dessen größte Feinde zu sehen sind
Weil sie Zwietracht säen wo Eintracht
Nötiger wäre angesichts der Aufgaben

Der Westfälische Frieden zeigt uns
Das Frieden der halten soll Zeit braucht
Von Kompromissen getragen wird
Sich Krieg am Ende für keinen auszahlt
Eine Amnestie niemanden lebendig macht
Aber ohne ein Weiterleben miteinander
Auch nahezu unmöglich wäre warum
Die Lösung wichtiger ist als was nun
Recht oder gerecht wäre für einen
Um das große Sterben zu beenden
Darum sollte wer eine Lösung sucht
Für die Zukunft Europas und seine
Grenzen sich nicht von kleinen Geistern
Scheuchen oder verängstigen lassen
Diese braucht Zeit und wird immer
Nur ein Kompromiss aller sein
Nur den auch geistigen Brandstiftern
Solten wir die Streichhölzer wegnehmen
Damit der Frieden in Europa hält
jens tuengerthal 24.10.15





Samstag, 24. Oktober 2015

Kulturgeschichten 018

Weltenherrscher

Geht es noch um die Weltherrschaft oder
Sind eher lokale Fragen mit denen sich
Herrscher heute hermuschlagem um
Irgendwie kurzsichtig zu überleben

Einzig verbliebene Weltmacht sind heute
Die USA die beim Versuch die Welt
Zu ordnen mehr mit dem Chaos noch
Beschäftigt sind das sie selbst stifteten

So brennt es zwischen Hindukusch und
Bagdad gelegentlich auch in New York
Um Damaskus von zwei Seiten derzeit
Befeuert wie mühsam noch gelöscht

Russland die riesige Nachfolgerin der
Einst UDSSR in den Grenzen des
Zarenreiches zwischen den Meeren
Sich ausbreitend wäre gern Supermacht

Real lässt es nur die Muskeln spielen
Wie die aufgeblasenen Typen am Strand
Die ein wenig posen vor den Mädchen die
Sie auslachen wie sich ihrer erbarmen

Weltherrscher gab es im Kalten Krieg nicht
Sowenig wie Hitler oder Stalin es wurden
Kein Napoleon dies Ziel erreichte noch
Queen Victoria es im Empire war

Der letzte Weltherrscher in dessen Reich
Die Sonne tatsächlich nie unterging wenn
Sie denn den Glücklichen dort je schien war
Karl V. gekrönt am 23.10.1520 in Aachen

Als er zum Kaiser des heiligen römischen
Reiches wurde war er schon 4 Jahre als da
Karl I. König von Spanien was der 1500 in
Gent geborene also bereits mit 16 wurde

Der Sohn Philipps des Schönen der ganz
Unschön früh starb und darum nie Kaiser
Wurde wie sein Vater Maxilimian I.
Es noch war bis Enkel Karl ihn beerbte

Wurde nach seinem Urgroßvater
Karl dem Kühnen dem Herrscher
Über Burgund benannt der über
Seine Tochter Maria die Gattin

Des letzten Ritters Maximilan I.
Den Habsburgern ihren Hausorden
Vom Goldenen Vlies brachte aber
Wichtiger noch eben Burgund

An Habsburg verheiratete das
Die Niederlande umfasste bis
Ins heute noch Burgund reichte
Als das alte Burgunderreich eben

So wurde auch Karl in Gent in den
Da kaiserlichen Landen geboren doch
Ging sein Reich weiter noch als das
Schon riesige des väterlichen Erbes

Aus dem kaiserlichen Hause Habsburg
Väterlicherseits stammend mit deren
Erblanden in Österreich wie Böhmen
Reicher noch gesegnet durch Burgund

Wurde es unermesslich durch die Ehe des
Schönen Philipp mit der Tochter von
Ferdinand und Isabella jenem Königspaar
Das in seiner Ehe die Krone Spaniens einte

Verband die Häuser Aragon mit Castilien
Schlug mit der Reconquista den Islam
Radikal zurück auf der iberischen Halbinsel
Schickte Christoph Kolumbus auf die Reise

Dieser Suche des neuen Seeweges
Nach Indien der Amerika entdeckte
Die Inkareiche kolonialisierte brachte
Unvorstellbare Goldschätze gen Spanien

So trat Karl V. als Karl I. zunächst das Erbe
Der Mutter an die in die Geschichte als
Johanna die Wahnsinnige einging aber
Von ihrem Sohn geliebt wurde

Wir wissen nicht ob Wahnsinn Liebe
Ausschlösse je oder es dahinstehen
Kann im übrigen weil dieser relativ ist
Nachgesagt wurde er ihr erst nach

Dem Tod ihres geliebten Gatten des
Schönen Philipp der sie in den eben
Wahnsinn zumindest ins Kloster trieb
Was auch ihr Sohn später wählte

So wurde sie nach dem Tod ihres
Vaters eben jenes Ferdinand der
Mit Isabella Spanien einte sowie
Dem Tod ihres Bruders Regentin

Gemeinsam mit ihrem Sohn Karl
Habsburg hatte nicht nur glücklich
Sondern sehr reich geheiratet erbte
Was keiner vorab für die Ehe ahnte

Wurde zum märchenhaften Weltreich
Was Karl nach seiner Abdankung
Zwischen Bruder und Sohn aufteilte
Es hatte zuviel von einem gefordert

Als letzter römisch-deutscher König
War er noch offiziell vom Papst auch
Gekrönt worden 1530 zu Bologna
Nochmal nach der heute Krönung

Diese beruhte auf dem alten Gesetz
Der Kaiserwahl durch die Kurfürsten
Die im Reich frei oder gut bezahlt
Dein neuen Kaiser als ersten wählten

Karl der Universalmonarch sah sich
Als ersten unter den Königen an
Wollte Friedenswahrer sein wie Beschützer
Des Abendlandes vor den Osmanen

Was seltsam schrecklich bekannt
Gerade in unseren Ohren noch klingt
Hatte für den Enkel von Ferdinand
Und Isabella noch reale Bedeutung

Er sah sich als Beschützer der Kirche
Kämpfte mit Franz I. von Frankreich
Der ähnlich dachte um die Vorherrschaft
Gestützt auf kolonialen Reichtum

Im Reich bemühte er sich rege
Um die Stärkung des Monarchen
In der Macht gegenüber den Ständen
Erließ die Constitutio Criminalis Carolina

Diese Peinliche Halsgerichtsordnung
War das erste deutsche Strafgesetzbuch
Wobei Peinlich die Pein als Schmerz
Aus der Strafe meinte nicht die Scham

Sie begründete Strafe aus Schuld
Nicht mehr aus dem nur Erfolg
Einer Tat und legte den nulla poena
Grundsatz erstmals fest im Reich

Nach diesem auch heute noch
Gültigen Grundsatz darf nur die
Tat bestraft werden die vor der Tat
Gesetzlich bereits bestraft wurde

Seine Wahl vor der Krönung in Trier
Hatten die Fugger zu Augsburg
Vorfinanziert womit der Kaiser auch
Schuldner dieser Bankiers wurde

Sein Scheitern gegenüber den
Reichsständen hing mit der just
Beginnenden Reformation zusammen
Deren Ausbreitung er nicht verhinderte

Er wollte die Spaltung überwinden
Ließ darum das Konzil von Trient
Einberufen das aber dann doch der
Anfang der Gegenreformation wurde

Doch scheiterte sein Bemühen um
Einen Ausgleich mit den Protestanten
Mündete sodann im Schmalkaldischen
Krieg den er gerade noch gewann

Zunächst versuchte er nach dem Sieg
Mit dem Augsburger Interim eine Lösung
Durchzusetzen die beiden im katholischen
Sinne vermeintlich gerecht werden sollte

Dies torpedierten die katholischen
Reichsfürsten um die Macht des
Kaisers im Reich zu schwächen
Verweigerten sie die Annahme

Als dann die evangelischen Fürsten
Allein gezwungen werden sollten
Kam es zum Fürstenaufstand der
Fast zu Karls Gefangennahme führte

Die verbündeten Protestanten hatten
Viel Land gewonnen und die übrigen
Katholischen Fürsten hatten nichts
Unternommen um der Macht willen

So kam es am Ende zum
Augsburger Religionsfrieden der
Das cuius regio, eius religio dann
Im ganzen Reich festschrieb

Das hieß das beide Religionen
Gleichbereichtigt waren aber der
Je Landesherr konnte die Religion
In seinem Land für alle bestimmen

Dabei bekamen die Bewohner aber
Das Recht das Land zu verlassen
Sich eine neue Heimat zu suchen
Eine neue Freiheit im alten Reich

Dieser Frieden erwies sich jedoch
Als erstaunlich haltbar befriedete
Das Reich bis 1618 als dann der
Dreißigjährige Krieg ausbrach

Karl hatte den Frieden mit den
Evangelischen Fürsten gebraucht
Um auf deren Hilfe gegen die
Anstürmenden Osmanen zu bauen

Während die Osmanen Ungarn
Bedrohten und Belgrad bereits
Erobert hatten stand Karl im Kampf
Mit der heiligen Liga um Frankreich

Der mit Franz I. geschlossene
Vertrag wurde wirderrufen da er ihm
Nur in Gefangenschaft zugestimmt
Ihn nicht frei geschlossen hätte

Während er sich um Frieden noch
In Italien bemühte wie mit Frankreich
Zogen die Söldner Karls gen Rom
Wo es zum sacco di Roma kam

Die Stadt wurde von Landsknechten
Geplündert der Papst floh in die
Engelsburg und wieder setzte sich
Karl für eine milde Behandlung ein

Diese nutzte ihm erst als auch die
Genueser unter Andrea Doria die
Seiten zum Kaiser wechselten den
Französichen Nachschub unterbachen

Bei den folgenden Verhandlungen kam
Es zum Damenfrieden von Cambrai
Den Margarethe von Österreich mit
Luise von Savoyen aushandelte

Danach verzichtete Frankreich auf
Alle Ansprüche in Italien und den
Niederlanden während Habsburg
Auf Burgund verzichtete

Der Frieden mit dem Papst brachte
Ihm die eiserne Langobardenkrone
Wie die päpstliche Krönung 1530
Als letztem deutschen Kaiser ein

Den Namen Protestanten verdanken
Die den Reformatoren folgenden
Gläubigen im Reich der Protestation
Der Reformierten in Speyer bis heute

Vom Strafrecht bis in viele Teile der
Später Gliederungen Deutschlands
Wirkt Karl der Kaiser in dessen Reich
Die Sonne nie unterging weiter bis heute

Als er zu Brüssel die Abdankung erklärte
Für die Herrschaft der Niederlande die
Er seinem Sohn Philipp übergab hielt er
Eine beeindruckend bescheidene Rede

Das Reich übergab er durch Rücktritt
Seinem Bruder Ferdinand auch wenn
Formal die Kurfürsten noch über die
Wahl entscheiden mussten zog sich
Der universale König schon zurück

Zum Abschluss der Betrachtungen zu
Karls sei hier aus seiner Rede zitiert
Die ein wunderbares Selbstbild geben
Warum dieser Kaiser erinnert wird

Auszug aus der Abdankungserklärung Kaiser Karls V. – Brüssel, 25. Oktober 1555

„Vor vierzig Jahren, am selben Ort, am Vorabend des Dreikönigstages, hat mich der Kaiser, mein Großvater, für volljährig erklärt. Dann wurde ich König von Spanien, dann selbst Kaiser – Ich habe die Kaiserkrone gesucht, nicht um über noch mehr Reiche zu gebieten, sondern um für das Wohl Deutschlands und der anderen Reiche zu sorgen, der gesamten Christenheit Frieden und Eintracht zu erhalten und zu schaffen und ihre Kräfte gegen die Türken zu wenden. Ich habe darum viel beschwerliche Reisen machen, viele beschwerliche Kriege führen müssen … aber niemals mutwillig, sondern stets sehr gegen meinen Willen als Angegriffener …“

„Große Hoffnung hatte ich – nur wenige haben sich erfüllt, und nur wenige bleiben mir: und um den Preis welcher Mühen! Das hat mich schließlich müde und krank gemacht. Ihr wisst alle, wie sehr … Ich habe alle Wirrnisse nach Menschenmöglichkeit bis heute ertragen, damit niemand sagen könnte, ich sei fahnenflüchtig geworden. Aber jetzt wäre es unverantwortlich, die Niederlegung noch länger hinauszuzögern. Glaubt nicht, dass ich mich irgend Mühen und Gefahren entziehen will: Meine Kräfte reichen einfach nicht mehr hin. Vertraut meinem Sohn, wie er euch vertraut, seid einig, übt stets Gerechtigkeit und lasset den Unglauben nicht in eure Reihen.“

„Was mich betrifft: ich weiß, daß ich viele Fehler begangen habe, große Fehler, erst wegen meiner Jugend, dann wegen des menschlichen Irrens und wegen meiner Leidenschaften, und schließlich aus Müdigkeit. Aber bewusst habe ich niemandem Unrecht getan, wer es auch sei. Sollte dennoch Unrecht entstanden sein, geschah es ohne mein Wissen und nur aus Unvermögen: ich bedaure es öffentlich und bitte jeden, den ich gekränkt haben könnte, um sein Verzeihen.“

Dieser Kaiser ist nun Geschichte
Seine Bescheidenheit am Ende
Bleibt in Erinnerung auch wenn
Er durch politische Interessen
Immer wieder gebremst seinen
Traum von der universalen
Monarchie nicht in Ruhe leben
Die Früchte seiner Arbeit noch
Genießen durfte zeigt die Größe
Des Rückzuges was bis heute
Erinerungswürdig noch bleibt

Eine Bescheidenheit ob seiner
Fähigkeiten wie seiner Macht
Die nach menschlichen Kompromissen
Noch suchte miteinander

Wir stehen immer mehr Krisen
Wie ihren Folgen gegenüber
All unser Handeln wirkt global
Die Folgen treffen auch uns

Wo Bescheidenheit ob seiner selbst
Mit Verantwortung für die Macht so
Zusammentreffen haben Herrschende
Es zu Lebzeiten immer schwer

Wer im eigenen Land verehrt wird
Den verachten sie dafür in Übersee
Wer Gutes tut findet immer Gegner
Die es ihm übel nehmen politisch

Merkel erfährt dies als ungekrönte
Königin Europas derzeit sehr scharf
Wenn eine Krise herbeigeredet wird
Um eine andere nur zu verdecken

Es sind viele Fronten an denen Europa
Derzeit zu kämpfen hat und bedroht
Wird in Werten und Zukunft dabei sind
Die Vertriebenen Chance nicht Krise

Krisenhaft zeigt sich dagegen im Land
Wie auf dem Kontinent die populistische
Neigung zu einfachen Antworten um die
Rechtsradikalen Kräfte zu befrieden

Wie es für Karl keine einfachen Antworten
Im religiösen Konflikt gab es nur eine
Immer Suche nach Kompromissen war
Steht es auch um das soziale Europa

Wer die eine Grenze schließt wird die
Fliehenden an die andere schicken
Die Kunst der Kompromisse erst
Macht die Staatskunst zu einer

Darum wird es Europa gut tun
Sorgsam und vernünftig auf die
Zu schauen die Antworten suchen
Sie nach der Vernunft bewerten

Wer es sich leicht macht taugt selten
Zu mehr als heißer Luft während
Die mühsam Wege suchen selten
Helden sind auf den ersten Blick

Das Wir schaffen das Mantra aber
Ist kein sich leicht machen sondern
Die schlichte Erkenntnis des eben
Notwendigen was bleibt uns auch

Zu Ende gedacht bedeutete jeder
Andere Weg in Europa den Tod
Vieler Tausend im Mittelmeer
Eine Verlagerung des Elends

Kompromisse werden schwer
Weil Staaten egoistisch handeln
Die Größe weiter zu sehen macht
Erfolgreich und schreibt Geschichte

Der Erfolg Karls V. war seine Größe
Im Kompromiss wie sein zähes doch
Noch Verhandeln im Vertrauen statt
Auf schnelle Siege zu setzen

Die Kanzlerin hat keine schnelle Antwort
Auf die Frage der Vertriebenen außer
Europa schützt jeden Menschen ohne
Ansehen seiner Religion oder Herkunft

Es steht uns ein zähes Ringen bevor
Hoffen wir die Humanisten behalten
Weiter über die Populisten noch die
Oberhand für die Werte Europas
jens tuengethal 23.10.15