Freitag, 22. Mai 2015

Dreizeilengrundrechte

Die Bundesregierung hebelt
Weiter die Grundrechte aus
Heute war das Streikrecht dran

Das Tarifeinheitsgesetz entzieht
Kleinen Gewerkschaften ihr Recht
Auf Streik gefährdet ihre Existenz

Es gilt nur noch ein Tarifvertrag
Der mit der je größten Gewerkschaft
Womit die Kleinen im Kampf unterlagen

Es ist der Preis für den Mindestlohn
Was Andrea Nahles hier vorlegte
Ein Deal der Koalition wird teuer

Die kleinen Gewerkschaften werden
Vor dem Bundesverfassungsgericht
Klage erheben mit guten Aussichten

Hoffen wir die oberste Instanz des GG
Hütet die Grundrechte besser als es
Eine kurzsichtige Politik derzeit tut

Wie der Mindestlohn stärkt auch dies
Gesetz der früher sozialen SPD nur
Die Starken ein schwarzer Tag

Die SPD trumpfte zuerst mit ihren
Vermeintlichen sozialen Gewinnen
Die bis zur Wahl vergessen sind

Zuerst werden die Richter entscheiden
Irgendwann hat das Volk wieder das Wort
Wird diese asoziale SPD bestrafen

Fraglich wer künftig die Grundrechte
Im Land noch verteidigt das Streikrecht
Ist nur eines der nun ausgehebelten

Die Postdemokratie und ihr simpler
Funktionalismus gefährdet heute
Den Standort Deutschland
jt 22.5.15

DreizeilenAfDauflösung

Die AfD löst sich selber auf
Zerfleischt sich in Grabenkämpfen
Lucke ist wohl gescheitert

Petry und Lucke bekämpfen sich
Öffentlich und beschneiden intern
Die Rechte des anderen

Die Protestwähler werden sich
Von diesem Parteienkampf wohl
Angeekelt mehr abwenden

Eine pseudoliberale Partei wird
Zur fast rechtsradikalen Gruppe
Das findet keine 5% mehr

Es ist gut für Deutschland wenn
Dilletanten im System scheitern
Stabilität gewahrt bleibt

Das Spiel mit den Rechtsradikalen
Hat sich nicht ausgezahlt
Nur dagegen hat noch kein Ziel

Nun löst sich in Zweikämpfen auf
Was ein falsches Spiel war denn
Liberal passt nie zu Rechtsradikal
jt 22.5.15

Donnerstag, 21. Mai 2015

Dreizeilengysiselle

Der Gysi ist ein Rechtsanwalt
Das war er schon in der DDR
Verteidigte auch Oppositionelle

Immer wieder wurde versucht
Ihm Nähe zur Stasi anzuhängen
Was er gerichtlich untersagen ließ

Heute ist er Politiker der Linken
Die seinetwegen auch überlebte
Als Nachfolgerin der einst SED

Damit sicherte er deren Vermögen
Manchen Ostdeutschen Identität
Deutschland eine linke Partei

Er hat ohne Frage Verdienste
Auch für die Bundesrepublik
So kritisch er zu sehen ist

Die Staatsanwaltschaft Hamburg
Will ihn teils anklagen und teils
Gerade auch nicht mehr

Generalstaatsanwalt von Selle
Ein bekannt scharfer Geselle
Hat es auf ihn abgesehen

Selle erteilte Weisung zur Anklage
Der Zuständige weigerte sich
Fraglich wo es politisch wird

Vielleicht wäre es Zeit endlich
Die Dinge gesetzlich zu regeln
Nach 25 Jahren Frieden zu finden

Die DDR war ein Unrechtsstaat
Wir wissen es und Linke haben
Es längst auch anerkannt

In diesem haben sich Menschen
Arrangiert für ein gutes Leben
Hüben wie drüben geschah Unrecht

Machen wir lieber unsern Frieden
Auch von Selle mit Gysi es wäre
Besser für unser Land heute

Die Verfolgung politisch anders
Denkender ist heute verboten
Was wichtiger ist als diese Klage
jt 21.5.15

DreizeilenGrün

Grüne lieben die Natur so sehr
Grüne lieben den Frieden meist
Grüne lieben auch Kinder sehr

Manche Grüne fliegen trotzdem
Manche hetzen in der Ukraine
Manche lieben Kinder zu sehr

Zumindest tolerierten zuviele
Zu lange zuviel Nähe mit Tätern
Aus falscher Toleranz wohl

Oder ist die ganze Nation noch
Immer edathyhysterisch verstört
Der Berlin Grüne Kotau zuviel

Lolita ist nur ein Roman des großen
Nabukov der wie Thomas Mann
Womöglich Trieb literarisierte

Egal was Vernunft dazu denkt
Die Grünen haben den Kotau
Vollzogen um Verzeihung gebeten

Politisch korrekt werden Opfer
Um Verzeihung gebeten wie
Schuld übernommen sogleich

Schuld für die Täter die sich
Einschlichen wo nicht verstorben
Eigentlich eher fern liegen

So relativiert sich Verantwortung
Durch lautstarke Übernahme
Deutschland hat Erfolg damit
jt 21.5.15

DreizeilenAbsatz

In Cannes wurde der Rote Teppich
Für Damen ohne Absatz verboten
Was einige laut empörte

Eine der lautesten rief gar zu
Flach oder Birkenstock auf
Trug dann aber lieber Absatz

Die Festivalleitung entschuldigte
Sich lautstark fürs Missverständnis
So war es nie gemeint natürlich

Nun kann Frau zu Cannes flach
Oben oder unten oder beides
Auf mehr gemacht tragen

Highheels sind bescheuert
Schaden den Gelenken sind
Höllisch unbequem dazu

Es gibt gute Gründe warum
Männer sie selten tragen nicht
Nur weil sie es nicht können

Keiner zwingt Frau zu Absatz
Dennoch trägt sie es gern
Weil es groß und sexy macht

Liebe es wenn meine Liebste
Eine gute Figur darin macht
Diese damit noch betont

Liebe sie nicht weniger etwa in
Flipflops oder Laufschuhen
Verstehe das Bequeme völlig

Doch ist es typisch Frankreich
Für den roten Teppich Highheels
Zu fordern der Schönheit wegen

Französinnen spielen gern auch
Mit ihrer Weiblichkeit natürlich
Während andere dies empört

Klar ist Frau selbständig genug
Zu tragen was ihr gefällt aber
Eben auch damit zu spielen

Die Macht der Frauen auch mit
Absatz zu nutzen ist in Ordnung
Nimmt dem Feminismus nichts
jt 21.5.15

Dreizeilenschlichtung

Der Streik hat erstmal ein Ende
Bahn und GDL einigten sich
Zumindest auf eine Schlichtung

Das ist gut so und zeigt nur
Trotz medialer und politischer
Intervention bleibt Autonomie

Die Tarifautonomie erst macht
Eine Wirtschaft stark und sicher
Wer sie aufhebt gefährdet dies

Dass nun einige Medien weiter
Gegen Weselsky hetzen wie der
Focus offenbart nur deren Format

Die Schlichter sollen sich nun
Unter der Friedenspflicht einigen
Gebt ihnen doch die Chance

Nun droht mit der EVG die andre
Gewerkschaft der Bahn mit Streik
Was wenig verwundert

Die Bahn als Unternehmen
Bei dem der Bund Arbeitgeber ist
Muss sich wohl etwas bewegen

Statt durch Privatisierung nur
Gewinne abzuschöpfen geht es
Um Teilhabe am Erfolg für alle

Wer ausgediente Politiker noch
Im Bahn Aufsichtsrat abstellt
Trägt als Partei Verantwortung

Gut wenn nun verhandelt wird
Stark wie Gewerkschaften noch
Zähne zeigten zuvor

Merken sollten wir uns wer wie
Als Partei Partei ergriff in dem
Populistischen Kampf um Macht

SPD und CSU hebelten einig
Die Grundrechte aus um das
Volk lieber aufzuhetzen für sich

Bild und Focus bliesen mit zum Kampf
Seien wir künftig aufmerksamer
Wer das Volk wohin verführt
jt 21.5.15

Dreizeilengelöst

Hingebungsvoll hemmungslos
Lässt uns völlig gelöst einander
Verschlingen im gelungenen Akt

Sich ganz einander schenken
Kennt keine Grenze als die Lust
Befriedigung schenken das Ziel

Strumpfhalter wahren den Sitz
Der Strümpfe als Schein der
Noch Ordnung über dem Chaos

So schaffen sie Ordnung wo wir
Uns ganz hingeben inmitten an
Die nur chaotische Natur

Scheinbar bekleidet zumindest
Nicht nackt nur reizvoller wird
Begehrtes umkränzt offengelegt

Auch Strapse genannt sind sie
Heute eher Spiel mit Lust
Als zum Halt der Ordnung nötig

Der Natur einen Rahmen geben
Um Lust wie Reiz zu erhöhen
Ist der Kern des glücklichen Sex

Ist dies nun unnatürlich schon
Oder gerade menschlicher
Weil den nur Trieb einordnend

Erlaubt ist was gefällt wenn es
Geteilt die Lust noch erhöht
Wird es also gut so sein

Ist offenbar zugleich versteckt
Der Schlüssel zum Glück um
Sich verborgen ganz zu haben

Ging es beim Sex immer mehr
Um das noch wollen als haben
Wäre Verweigerung Steigerung

Doch erstreben wir immer auch
Befriedigung also Erfüllung dabei
Das verlängerte davor ist mehr

Mehr vom noch nicht befriedigt
Mehr an Lust im Verborgenen
Weniger nur erledigt bleibt
jt 21.5.15

Mittwoch, 20. Mai 2015

Dreizeilenbinladen

Osama Bin Laden ist tot
Über das wie wissen wir wenig
Dafür mehr nun über sein Denken

Die USA haben die Briefe des
Kopfes von Al Quaida veröffentlicht
Was gut ist gegen Mythen

Aufklärung über das Gespenst
Zeigt den Menschen dahinter
Gibt dem Terror ein Gesicht

Ein besorgter Gatte und Angehöriger
Ein gejagter Getriebener
Der mörderische Terrorist

Er wollte töten und vertreiben
Die Organisation des Terrors
Ist banal bürokratisch bloß

Von der Banalität des Bösen
Wissen wir seit Hannah Arendt
Sie bestätigt sich auch hier

Böse macht die Absicht andere
Töten zu wollen als angemaßter
Herr über Leben und Tod

Warum die Drohnen der USA
Weniger böse sind wenn sie das
Gleiche tun bleibt unklar

Bin Laden fürchtete die Drohnen
Wie das Internet besorgt es sei
Nicht ihre Wissenschaft

Beide Seiten dieses Kampfes
Sehen sich als Verkörperung
Des Bösen in der Welt

Jede Seite beansprucht für sich
Böses zu tun um das Gute
Für das sie kämpfen zu retten

Ein Anmeldeformular für künftige
Terroristen ist wenig teuflisch
Eher schlicht bürokratisch

Gut und Böse unterscheidet
Sich allein nach der Setzung
Wenn Menschen sich bekriegen
jt 20.5.15

Dreizeilenkrieg

Nach dem ukrainischen Präsidenten
Dem Schokokönig Poroschenko
Steht die Ukraine im Krieg mit Russland

Bewiesen hat er dies mit der
Öffentlichen Vorführung von
Kriegsgefangenen Russen

Ob das neue Propaganda ist
Oder eine echte Bedrohung
Lässt sich kaum beurteilen

Sicher ist nur die Vorführung
Von Kriegsgefangenen zu eben
Propagandazwecken ist verboten

Unklar ist was damit bezweckt wird
Von einer Regierung aus Oligarchen
Die ihre Rechten beruhigen wollen

Welches Interesse Russland hat
Einen Konflikt zu verlängern
Bleibt sehr nebulös

Europa hat ein echtes Interesse
Den Konflikt im Osten zu beenden
Um den Frieden zu retten

Russland hat die Ukraine gewarnt
US Raketen bei sich zu stationieren
Da sie sich bedroht fühlen

Es ist der alte Stellvertreterkrieg
In dem die Ukraine benutzt wird
Damit Großmächte Krieg spielen

Russlands verteidigt legitime Interessen
Sich nicht bedroht zu fühlen der
NATO trauen wäre gewagt

Die NATO verteidigt die legitimen
Rechte der Ukraine auf Frieden
Einziger Ausweg ist Verständigung

Wer Frieden will darf keinem Recht
Geben aber keinem Unrecht tun
Irgendwo dazwischen liegt es

Merkels Worte in Moskau wie das
Auftreten Poroschenkos zeugen
Von dem Spiel mit dem Krieg
jt 20.5.15

Dreizeilenbahnstand

Alle Räder stehen still wenn der
Bahner es so will was logisch ist
Denn wer antreibt hält auch an

Ob der Stillstand ein Gewinn nur
Für Fernbusse oder Anwohner
Von Bahngleisen ist ist fraglich

Deutschland jammert auf 10% Niveau
Steht eben pfingstig im Stau und
Schimpft auf die GDL

Deutschland liebt den Konsens
Darum hat es diese Kanzlerin
Findet Streiks asozial für alle

Egoismus wird denen nun mit
Morddrohungen vorgeworfen
Die Grundrechte verteidigen

Die sich oben bereichern als
Chefs der Konzerne sind Helden
Des gesegneten Wohlstandes

Keine Angriffe gegen Bänker
Oder eine dreiste Politik gar
Sondern böse sind Streikende

Sie hindern die Werktätigen an
Der Pflichterfüllung die zur nur
Weiter Bereicherung anderer führt

Streik ist ein Grundrecht erst
Starke Gewerkschaften sorgen
Für soziale Stabilität im Land

Wer hier eingreift ist Störer am
Frieden im Land in Zukunft also
Klagen wir die Regierung an

Es ist egal worüber sich die
Tarifparteien streiten zuerst
Zählt die Freiheit es zu tun

Wenn die Postdemokratie erst
Freiheit für Funktionalität verkauft
Gibt es keine mehr sich zu wehren

Funktionierendes Streikrecht ist
Wichtiger als bloße Bequemlichkeit
Nur wer denkt im Stau daran
jt 20.5.15

Dienstag, 19. Mai 2015

DreizeilenAfD

Der Afd spaltet sich immer mehr
Wie gut für die Demokratie
Wenn die Randgruppe es bleibt

Der Gründer Lucke hat ein Problem
Mit seinen nationalen Kräften intern
Oder diese mit seinem Kurs

Wer auf Kuschelkurs mit Rechten geht
Muss sich nicht wundern wenn sie bleiben
Was immer wem Stimmern bringt

Der AfD vereinte Rechte und Zweifler
An Europa und Nörgler noch dazu
Die werden sich nun aufteilen

Was übrig bleibt hat wohl weniger
Als 5% der Stimmen im Land
Auf beiden Seiten des Lagers

Der gläubige Professor sollte die
Bürgerlichen holen der Rest war
Für die unzufriedene Masse da

Ängste wurde geschürt
Hoffnungen geschickt gelenkt
Am Ende bleibt nicht viel

Es ist gut wenn die Rechten nun
Beweisen sie sind nicht besser
Als andere Parteien nur neuer

Deutschland hat rechte Populisten
Sie haben ein wenig Partei gespielt
Das scheint bald erledigt - gut so
jt 19.05.15

Dreizeilenneuauszählung

Zu Köln wurde nochmal gezählt
Und siehe da es ist alles anders
Die Einstimmenmehrheit ist weg

Statt Rotgrün wird Köln schwarz
Weil Briefwähler zuvor verzählt
Wechseln Mehrheiten inmitten

Gut wenn eine Demokratie noch
Zur Korrektur fähig ist allerdings
Erschreckend dass es Gerichte brauchte

Die CDU hat die Neuauszählung
Gerichtlich erstritten wie sich
Nun zeigte aus gutem Grund

So hängen in Deutschland
Regierungen einer Kommune
Von Urteilen ab scheint es

Braucht es erst Gerichte um den
Wählerwillen durchzusetzen steht
Es schlecht um die Demokratie

Wie werden Mehrheiten gemacht
Wenn an der Basis Parteimitglieder
Die Auszählung übernehmen

Gut diesen einen Fall im wohl
Kölnerklüngel aufmerksam
Weiter zu verfolgen

Vielleicht sollten wir Bürger künftig
Mehr auf unsere Stimme achten
Um die Demokratie zu retten
jt 19.5.15

Dreizeilenrechenfehler

Ein Fehler in der Software
Brachte A400M zum Absturz
Welch dummer Rechnerfehler

Insofern Computer nur auf der
Basis von 1 und 0 etwas sagen
Hat sich wohl wer verrechnet

Wenn von vier Triebwerken
Drei falsch gesteuert ausfallen
Bleibt nach Adam Riese nur eins

Überragende Technik soll die
Unpräzisen Menschen ersetzen
Funktioniert meist vollkommen

Um so mehr Technik bewegt
Desto weniger bleibt von Mensch
Übrig wo sie nicht funktioniert

Wenn drei auf einmal nicht
Fliegt sich nicht mehr leicht auch
Wenn es unwahrscheinlich war

Menschen können laufen oder
Schwimmen vielleicht noch hüpfen
Fliegen wollen sie nur gern

Manchmal ist es nicht schlecht
Wieder unten anzukommen
Wer fliegt schon gern hin
jt 19.5.15

Dreizeilenneuwahl

Bei politischen Skandalen fordert
Die Opposition Neuwahlen nur in
Deutschland droht die Regierung damit

Unter Merkel wurde die Opposition
Gegenüber der Großen Koalition
Marginalisiert als Erinnerung

Dafür reibt sich diese Koalition
Innerlich streitend weiter auf
Ohne eine echte Perspektive

Nichts fürchtet Gabriel gerade
Mehr als Neuwahlen im Land
Das Wohlstand heilig hält

So bedroht sich unsere Regierung
Mangels Opposition von innen
Um vom nichts abzulenken

Neuwahlen sind im Grundgesetz
Nicht als Mittel vorgesehen
Sie erforderten ein Mißtrauensvotum

Wer das letzte Mittel gebraucht
Um Disziplin herzustellen kann
Sich mit nichts mehr steigern
jt 19.5.15

Dreizeilenlustvoll

Voller Lust einander genießen
Erfordert weniger Fülligkeit als
Bedingungslose Hingabe

Fülle schadet weniger als Mangel
Solange alle sich so genießen
Ist mehr so gut wie wenig

Lust in Grenzen ist immer nur
Begrenzt lustvoll und also nicht
Eigentlich da fehlt was zählt

Grenzenlose Lust wird schnell
Zum Überdruss weil erst die
Beschränkung uns Reiz ist

Was breitbeinig oder schwanzwedelnd
Vor uns liegt mag ergeben sein
Ansporn ist es so nicht mehr

Zwischen Hingabe und Eroberung
Bleibt die Lust gern auf Dauer
Balancieren ist ihre Kunst

Lust strebt nach Befriedigung
Sollte sie nie einfach bekommen
Weil sonst nur erledigt

Um das mehr ringen erst macht
Das triebhafte Zusammenstoßen
Der Körper zum Höhepunkt

Wo von Gefühl noch getragen
Wollen wir das Schönste uns
Zugleich schenken wie erobern

Dem andern alles Glück schenken
Wollen macht in allem so frei
Dass sich Grenzen aufheben

Kein Glück hat wer zuerst fragt
Was nicht gefällt oder befriedigt
Glücklich ist wer genießen kann

Welche Wege wir dazu wählen
Ist weniger wichtig als das Ziel
Einen andern glücklich zu machen

Die einzige Bedingung der Lust
Ist stets bedingungslos zu sein
Alles andere ist entbehrlich
jt 19.5.15

Montag, 18. Mai 2015

Endstreiklos

Die Bahn will sich nicht einigen
Warum auch wenn die Politik
Ihr so zur Seite steht

Die GDL vertritt die Rechte aller
Ihrer Mitglieder und kann dies
Weil Politik die Bahn privatisierte

Dennoch ist die Bahn noch ein
Unternehmen an dem der Bund
Verdient wo es möglich ist

Die mit am schlechtesten dafür
In Europa bezahlten Lokführer
Wehren sich aus Gründen

Wer darum über Pfingsten nicht
Wegfahren kann soll es genießen
Streikrecht ist Grundrecht

Wollte der Bund der Partei ist
Im Streit mit der GDL auch nur
Bahnfahrer schützen könnte er

Wer privatisiert um Gewinne
Gut zu schreiben sollte danach
Den Zustand nicht beklagen

Es ist gut weniger zu reisen
Wenn alles langsamer geht
Gewinnen wir viel Zeit zurück

Danke GDL für die Wahrung der
Grundrechte gegen die Politik wie
Die Entdeckung der Langsamkeit
jt 18.5.15

Dreizeilensicherheit

Die Koalition streitet sich um die
Sicherheit im Land vorgeblich
Wenn es um Geheimdienste geht

Gabriel verteidigt die Wirtschaft
Mit der Abwehr der US Spionage
Behauptet er zumindest

Die CDU verteidigt die innere Sicherheit
Mit der Kooperation mit der NSA
Behauptet sie zumindest

Ob innere oder ökonomische
Sicherheit je gefährdet waren
Obliegt bloßer Spekulation

Beide verfahren nach dem Motto
Angriff ist die beste Verteidigung
Beweise für seine These hat keiner

Lautes Geschrei dient selten
Der Aufklärung während es
Sicher die Vernunft behindert

Wer mehr auf Selbstdarstellung
Achtet als auf Kooperation will
Keine Lösung sondern den Konflikt

Die Behauptung der CDU das
Geheimdienste der Sicherheit
Dienen ist mehr als gewagt

Belege für das Gegenteil finden
Sich mehr als Anzeichen dafür
Bei Beobachtung der Dienste

Ob die Verschlechterung des
Verhältnisses zu den USA der
Ökonomie schadet ist fraglos

Somit gefährdet Gabriel der die
Deutsche Wirtschaft verteidigt
Kurzsichtig deren Interessen

Die CDU die für Sicherheit kämpft
Gefährdet mit Geheimdiensten
Wie deren Kooperation diese

Der Streit wie er geführt wird
Gefährdet deutsche Interessen
Ökonomisch wie im Inneren
jt 18.5.15

Sonntag, 17. Mai 2015

Dreizeilenflucht

Auf den Meeren der Welt
Ersaufen die Flüchtlinge
Der Tod hat Konjunktur

Wer nicht ersäuft der wird
Von anderen erschlagen
Und dann über Bord geworfen

Es überleben nur die Stärksten
Dennoch will sie keiner
Sie sind nirgends willkommen

Sie gehen einfach ungefragt
Um beim Nachbarn Rettung
Noch zu finden in ihrer Not

Solange es nur einen Hauch
Hoffnung gibt geht es weiter
Rettung heißt Hoffnungslosigkeit

Damit retten wir alle die lieber
Zuhause den Tod riskieren als
Sich auf den Weg zu machen

Summarisch betrachtet wäre es
Ein zahlenmäßiger Gewinn an
Überlebenden wohl

So sterben nun die Leute dort
Auf dem Meer in Asien bis wer
Sich erbarmt sie zu retten

Europa will noch nicht wie
Asien und Australien konsequent
Auf Abschreckung allein setzen

Ob das Ergebnis menschlicher ist
Wissen wir hinterher in summa
Da geht es nur um Statistik

Damit Flucht nicht lohnt müssen
Nun welche sterben die mehr
Retten sollen ohne Hoffnung

Es gibt keine Perspektive außer
Die Ursachen bekämpfen leider
Versaute das Waffengeschäfte

So helfen wir ein wenig mehr
Wenn auch zuwenig gemessen
Am Gewinn unserer Industrie
jt 17.5.15

Dreizeilenberlin

Berlin ist echt der Hammer so
Manche haut es aus den Latschen
Dann bleiben die stehen

Wenn das Partyvolk der Nacht
Sich am Vormittag wieder verkroch
Bleibt manches liegen

Die liegen blieben sind dann
Meist schon weggeräumt wenn
Die Kinderwagen fröhlich rollen

Was übrig bleibt könnte manche
Geschichte erzählen von verlorener
Liebe oder nur Schuhen

So steht es dann hier herum
Bis sich einer in orange erbarmt
Oder alle denken es sei Kunst

Berlin ist viel Liegengelassenes
Manches Müll mehr noch Kunst
Wie die Stadt ein Kunststück

Keine Kunst ist es mehr sich nur
Über den Dreck aufzuregen als
Hamburger oder Schwabe

Eine Kunst ist es jedesmal noch
Im Müll die Kunst zu erkennen
Die Berlin lebend einfach ist

Berlin ist eine Müllhalde für alle
Die nicht von hier sind und achtlos
Noch ihren Müll dazu werfen

Wir hier aber wissen längst
Morgen ist es weg oder dann
Übermorgen wertvolle Kunst

Sogar der Kunststoff enthält hier
Auch am Anfang schon Kunst
Warum manche ihn dekorieren

Große Kunstwerke hängen auch
Im Museum wie überall nur noch
Größere wachsen überall hier

Die Schwaben wollen es lieber
Sauberer haben wo sie nun läbe
Wir hier wissen es ist Kunst

Solange die Kunst hier so lebt
Ist Gentrifizierung nur ein Wort
Derer die Kunst nicht erkennen
jt 17.5.15

Dreizeilenhamburg

Gestern hat der HSV verloren
Heute hat St. Pauli gewonnen
Dazwischen liegt Hamburg

Damit ist der HSV so gut wie
Abgestiegen während Pauli fast
Die Klasse geschafft hat

Dann spielen beide in einer Klasse
Die einen empört die andern
Spürbar erleichtert

Beides ist Hamburg und wohl
Gut aufgehoben in der 2. Liga
Wie ihre Olympia Bewerbung

Zum Glück ist es nicht Berlin
Die hätten es am Ende bekommen
So geht alles gut aus für wen

Ein Dino steigt ab und das ist
Wohl gut so während sich die
Revoluzzer wacker halten

Werder wird den tapferen vom
HSV dann zuwinken von oben
Soviel Solidarität muss sein

Die Reise ans Millerntor ist nicht
Soweit für die stolzen Hamburger
Nur die Welt ist eine andere

Eine Stadt zwei Vereine wie es
Berlin und München kennen nur
Nicht in einer Liga wie schön
jt 17.5.15

Dreizeilenhöhepunkt

Der Höhepunkt ist das Höchste
Darum heißt er auch so um es
Mal auf den Punkt zu bringen

Ihn teilen ist das größte Glück
Denkt wer Sex so kennt auch
Wenn damit wohl in Minderheit

Nicht weil sie nicht wollten sagen
Sexualforscher heute sondern
Weil es nur wenige könnten

Ist der dann eben getrennte Sex
Nicht nur eine Form der Onanie
Fragt sich der Liebhaber der Teilung

Paradox wenn die Wiedervereinigung
Zur Tolerierung der Teilung führt
Aus lauter Liebe zum trotzdem

Italienische Forscher wollen nun
Festgestellt haben der weibliche
Orgasmus sei immer klitoral

Ob dies italienischen Geist trägt
Mag sein fraglich nur ob der dort
Endende Nerv mehr Orte hat

Die Reduktion weiblicher Lust
Auf nur ein Nervenende scheint
Dem Dichter zu oberflächlich

Logen mich am Ende alle an
Die auch andernorts kamen
Oder hat weibliche Lust viele Orte

Wird Frau nur an einen Ort gewöhnt
Um ihre Vielfalt zu unterdrücken
Sollte sie sich voller Lust wehren

Vermute viel mehr der weibliche
Höhepunkt hat viele Orte wenn
Wer feinfühlig genug sich gibt

Sollte dies so sein käme es mehr
Auf liebende Geduld als Technik an
Um zusammen zu kommen

Oder sind geteilte Höhepunkte
Nur männlicher Fetischismus
Maximaler Befriedigung
jt 17.5.15

Dreizeilendialektisch

Was wir nicht haben wollen wir
Mehr als alles besitzen weil erst
Alles Wert durch Mangel hat

Was uns zur Verfügung steht
Wird je weniger attraktiv werden
Desto breitbeiniger es vor uns liegt

Unerreichbares spornt uns noch
Zu Höchstleistungen lächerlich an
Unklar ob Leistung oder Ziel es ist

Wir funktionieren gut in unserer
Gewohnten Dialektik von Soll und Haben
Ohne nach dem Wert zu fragen

Die Macht der Gewohnheit ist es
Der wir gegen alle Vernunft närrisch
Folgen als nur Triebwesen

Manche meinen die Liebe erst
Überwände alle Dialektik wenn
Alles Gefühl sich einem zuwendet

Welch Irrtum ist doch gerade dort
Die Dialektik uns näher immer
Als irgendwo sonst

Die schönste Ehefrau wird öde
Verglichen mit der versteckten
Geliebten weil wir so sind

Fraglich nur ob wir dieser Natur
Sklavisch Untertan sein müssen
Oder Bewusstsein etwas ändert

Schwierig in der Liebe die doch
Gerade nach der Natur sein soll
Vernünftig uns gewollt nur scheint

In diesem Zwiespalt zwischen
Dem reinen Gefühl zur Vernunft
Neigen wir gefühlt zur Unvernunft

Ob sich vernünftig etwas änderte
Wäre die Frage an die Frau
Die vernünftig kein Mann wagt

So ist es wie oft im Leben ohne
Alternative lieben wir wie gewohnt
Und tun dann das Gegenteil
jt 17.5.15

Dreizeilendrahtseil

Deutschland geht es gut zu gut
Zeigt der Wirtschaftsminister
Der stete Krisen provoziert

Indem er seine Chefin vorführt
Will er sich selbständig zeigen
Wirkt nur kontraproduktiv trotzig

Er zeigt Unverständnis für den
Streik der Lokführer deren Chef
Zufällig CDU Mitglied ist

Gibt sich ohne Zuständigkeit
Solidarisch mit den Erziehern
Erschwert Kollegen die Verhandlungen

Verspricht Griechenland noch ein
Drittes Hilfspaket was diese nie
Forderten ist eben Sozialdemokrat

Aufgedrängte Sonderzuweisung
Für begünstigte Bedürftige zeugt
Mehr von feudalem Denken

Führt die Kanzlerin zur Spionage
Öffentlich vor auch wenn ihn sein
Außenminister noch warnt

Beruhigend daran ist auf dem
Drahtseil genügt geringe Verlagerung
Des Gewichts zum Absturz

Gabriel hat genug an Gewicht
Bewegt sich mit hohem Tempo
Im verminten Gelände noch

Merkel wird ihm zulächeln wenn
Er das Gleichgewicht verliert
Huldvoll von weiter oben

Ob das Hilfspaketangebot genügt
Ihn populistisch fallen zu lassen
Zeigt sich in Ruhe er lebt gefährlich

Warum wer gestalten könnte
Seine Position zur Destruktion
Nur nutzt bleibt unklar

Ein Land das die Kanzlerin liebt
Wird nicht den Mörder wählen ist
Wohl Destruktion seine Tradition

Einzig unklar ist nur wie lange
Die SPD noch abstürzt bis einer
Dem Knilch in die Arme fällt
jt 17.5.15

Frauengeschmack

Wer Frauen wirklich liebt
Erkennt sie am Geschmack
Wieder und wo sie gerade sind

Der Mond der im französischen
Natürlich weiblich ist wie überall
Ein wahrer Spiegel der Natur

Frauen zeigen sich oft bemüht
Ihren Stil zu zeigen als ließe
Sich Wesen so ausdrücken

Stil ist nicht gleich Geschmack
Wesen selten kontinuierlich
Wechsel liegt in der Natur

Wer immer gleich scheint ist
Häufiger weniger bei sich als
Der Anschein vorgibt

Geschmack um den es hier geht
Ist schlicht Natur im Wandel so
Schmeckt Frau immer anders

Es bräuchte keine Verhütung
Achteten die Liebenden mehr
Aufeinander als nur auf sich

Es schmeckt nicht nur jede anders
Mehr noch schmeckt jede noch
Immer zyklisch anders

Sich Zeit nehmen füreinander
Um sich schmecken zu können
Ist wichtiger als alle Stellungen

Lust ist begehren was uns fehlt
Dies wach halten lebt Lust
Auch wenn nichts mehr fehlt

Sich triebhaft begehren ist nur
Unsre Natur die nach ihrer
Befriedigung schlicht strebt

Was diese fand verliert sich
Schnell weil befriedigt erlöst
Bliebe Leere und Gewohnheit

Nur wo gemeinsam ein mehr
Als für sich entsteht bleibt es
Uns als Lust am Geschmack
jt 17.5.15

Fernlust

Lust zu haben ist naheliegend
Liegt uns um so näher desto
Ferner wir uns räumlich sind

In der Ferne voller Lust noch
Aneinander denken um sich
Nähergekommen zu verschlingen

Manchmal bleibt die Lust auch
Wenn die Ferne in der sie wuchs
Im miteinander wegfällt

Von Feuchtgebieten träumen
Wo wir sie nicht erreichen liegt
Näher als sie nebenan zu küssen

Lust ist immer auch das noch nicht
Was wir darum mehr als alles
Wollen bis wir können oft

Manche können nicht mal mehr
Wenn sie praktisch könnten
Weil Träume solche bleiben

Gelebte Lust zu bewahren ist
Ein Handwerk der Blinden die
Lernten alles störende übersehen

Sich an der Sehnsucht erfreuen
Als Kunst des noch nicht kann
Kleine Realitäten groß sein lassen

Mehr oder weniger wirklich ist
Also die Lust aufeinander mehr
Die Kunst gedanklicher Hingabe

Was es wird gleicht sich doch
Erstaunlich zyklisch immer wieder
Ist darum nicht weniger schön

Vielleicht sind die ersehnten
Höhepunkte viel mehr als sie
Nerven zuckend je werden

Spüre der Sehnsucht unserer
Hingabe in den Worten nach
In der Leere der Natur danach

Genießen können was nicht ist
Um der Sehnsucht willen die uns
Über nur körperliches trägt ist viel
jt 16.5.15

Samstag, 16. Mai 2015

Dreizeilenendkampf

Manche meinen die Bundesliga
Sei nicht mehr spannend nun
Nachdem Bayern Meister wurde

Die Bayern spielen keine Rolle mehr
Sie verlieren Spiel für Spiel nun
Auch heute in Freiburg wieder 2:1

Die Verfolger aus Wolfsburg dagegen
Schlagen Dortmund mit 2:1
Die um Europa kämpfen müssen

Nächste Woche gegen Bremen
Die heute der andern Borussia
0:2 Zuhause unterlagen

Leverkusen schlug ebenso die
TSG Hoffenheim es bleibt also
Ganz oben relativ eng

Schalke erkämpfte mühsam ein
1:0 gegen Abstiegskandidaten
Paderborn fast ohne Fanzuspruch

Auch um den Abstieg ringen noch
Einige wie der HSV der dem VfB
Mit 2:1 nach Führung unterlag

Oder Hannover die vorläufig nun
Durch den Sieg gegen Augsburg
Nicht Relegationsfelder belegen

In der irgendwie Mitte ohne Relevanz
Schlug Mainz Köln und Frankfurt
Ließ gegen bedrohte Hertha es beim 0:0

Unklar nur warum Klopp mit Real
Nun in Verbindung gebracht
Ob Ruf über Leistung steht

Auch warum Rummenigge noch
Pep zum Bleiben beschwört ist
Wohl nur Bayern verständlich

So geht die Bundesliga wieder
Spannender zu Ende als sie begann
Auch ohne die Bayern oder gerade

Meister kann ja jeder dagegen
Ist auf und ab die hohe Kunst
Duisburg und Bielefeld steigen auf

Aber 3. Liga ist kein Thema hier
jt 16.5.15

Schwesternbühne

Drei Schwestern allein bestritten gestern die Premiere von Nach Moskau der neuen Adaption von Andreas Neu der tschechowschen Drei Schwestern. Und es brauchte nicht mehr als diese drei starken Schauspielerinnen die Bühne zu füllen, ein großes Stück in einem Raum zu erzählen. Besser wir vergessen Tschechow vorher, um frei zu genießen, sagte der Autor und Regisseur Neu schon vorab, was tief gestapelt war, denn elegant spielt er mit der Sprache und verschiedenen Charakteren des Stücks und seiner Verzweiflung am Nichts, was aber auch treffend war, wurden doch die textsicheren Mutmaßungen am Ende verwirrt, trauten wir besser dem, was wir sehen.

Nach Moskau zieht es die drei Schwestern nach dem Tod des Vaters und immer wieder in verschiedenen Stufen der Verzweiflung am Nichts des geistlosen Landlebens. Mascha, stark und sehr nah gespielt von Susanne Heubaum, die in ihrer heulenden Verzweiflung so glaubwürdig ist wie in der blasierten Langeweile, ist sich anfangs schon mit Irina einig, dass alles Heil nur in Moskau liegt, wo die Mutter starb, zu der sie wieder wollen, ins Nichts also. Irina, gespielt von einer vielfältig präsenten Katharina Kollmann, die ihren ersten schauspielerischen Auftritt mit der gleichen Bravour meistert, wie die ihr gewohnten Einlagen als Sängerin und deren starke Lieder und Texte diese Adaption musikalisch nicht nur bereichern, sondern ihr die Krone aufsetzen, kämpft innerlich lange gegen Heirat, Anpassung und das eben alternativlose Nichts und wird so auch zum Echo des Stücks. Olga, von der zarten Barbara Smilowska mit ungeheuer viel Kraft und Überwindung gespielt, versucht in ihrer verzweifelten Einsamkeit, als einzige noch die Fahne hoch zu halten, entgegen der Wut und Verzweiflung über den nur imaginierten Bruder. Sie ringt um die Schwestern, erklärt diesen ihre Situation als traumhaft, blendet deren Realität einerseits aus und ist doch präsent genug, immer wieder Kurven zu schlagen, um Nähe zu den beiden zu finden, bis auch sie sich Rauch und Wodka ergibt. Die aus Schlesien gebürtige Smilowska gibt ihrer Olga auch stimmlich den sinnlichen Klang östlicher Sprache, der über dieser Verzweiflung am Traum von Moskau liegt und noch weiter nachklingt, wie die wunderbaren Lieder von Katharina Kollmann.

Gespielt auf einer fast leeren Bühne, die Olga Saizewa, als aus dem tiefen osten Russlands, dem inneren Sibiren, stammende Künstlerin, hier glaubwürdig zum Landhaus ausstattete, in dem sich ganz viel um ein Sofa dreht und dessen Räume sich in durchleuchteten Vorhängen ins unendliche dehnen. Das wenige treffend arrangiert trug den Theaterabend, der sich mit den drei starken Schwestern in eine zunehmende Verzweiflung nach houllebecqscher Manier drehte, um die Andreas Neu einen gewohnt anspruchsvollen philosophischen Bogen auch im Text schlug.

Großes Theater im Acud auf kleiner Bühne, das mit dem Leben und seiner Verzweiflung im Verlust der Hoffnung spielt. Wie sie sich auch nach Moskau sehnen, das jeder von uns als Stadt der Träume und best gehüteten Geheimnisse in sich trägt, es bleibt nur der Kopfschmerz, den es unerfüllt hinterlässt nach dem Verbrennen der “Kopfstrandansichtkarten”, wie es im Flyer so treffend genannt wird. Sie bleiben auf dem Land und in seinen Umständen verfangen, an denen sie nichts ändern. Es ist die Hoffnungslosigkeit einer Generation ohne Träume, die nur noch in der Gegenwart lebt ohne Bezug zur Zukunft, weil sie vollzieht, was ihnen alternativlos scheint, um sich am Wochenende als Kontrast zur nur Realtität andere Träume zu suchen, die sich auch nur schmerzvoll im montäglichen Nichts wieder verlieren - wozu das alles ohne Träume?

Ist das Sein nur eine unterschiedliche Dekoration der eben realen Hoffnungslosigkeit, der wir mit den Worten der Kanzlerin alternativlos immer ausgeliefert sind, vollziehen wir nur noch, statt zu handeln und könnten am Nichts genausogut verzweifeln, hinterfragten wir es ernsthaft. Das hielt uns genial als Spiegel unserer Zeit immer wieder Houllebecq vor in seinen Büchern und damit spielt auch Andreas Neu passend zu Berlin und dem Geist einer Zeit irgendwie dazwischen.

Diese Verzweiflung kann verzweifeln lassen und es fragten sich Zuschauer danach, die rasch gingen, warum sie sich das antun sollten, die sich vermutlich auch fragen, warum sie Houllebecq lesen sollten und seine viel depressiveren Verzweiflungen. Es gibt gute Gründe, sich diese Fragen zu stellen und aus ihnen, etwas zu sehen oder zu suchen, wem diese Frage weniger liegen, weil das Leben schon schmerzvoll genug gerade erlebt wird, der kann einen reichen Theaterabend voller Pointen sehen, soll sich ruhig den Tschechow noch wieder vergegenwärtigen und dessen Idee, eigentlich eine Komödie geschrieben zu haben. Es entfernt sich womöglich etwas von der Idee des Autors und Regisseurs, ein Theatergenuss bleibt Nach Moskau auf diese Art dennoch und so möge jeder nach seiner Fasson entscheiden, den Tschechow vorab zu vergessen, oder sich wach zu rufen, um Theater nach seiner Fasson zu genießen. Eine unbedingte Empfehlung für alle Theaterfreunde in Berlin, noch dieses Wochende und Anfang Juni im ACUD in der Veteranenstraße 21 und Ende Mai auf der Popelbühne in der Dunkerstraße 16. Schaut Nach Moskau!
jt 15.5.15

Geldweg

Wirtschaftsweise wie Bänker sind
Sich einig das Geld muss weg
Bargeld braucht keiner mehr

Was logisch Notenbanken
Wirkungsvoller machte deren
Zinsen jeden träfen

Zugleich würden Schwarzmarkt
Wie Drogenhandel ausgetrocknet
Steuerhinterziehung unmöglich

Die größere Legalisierung aller
Geldflüsse im Bankensystem
Mag verlockend gut klingen

Fraglich welches Vertrauen die
Bisher sich allein daran noch
Bereichernden Banken geben

Wer Bares aufgibt gibt alle Macht
Denen die virtuelle Gelder verwalten
Macht jedes Handeln kontrollierbar

Dem Staat kämen Milliarden
Die bisher vorbei geschleust
Legal kontrolliert zugute

Haben wir derzeit viel Grund
Einem Staat der uns verrät
Noch mehr zu vertrauen

Fürchten wir Drogenmärkte mehr
Als uns der Stasi-Staat bedroht
Trauen wir Banken in Zukunft

Alle Bankräuber würden  arbeitslos
Was noch verschmerzbar wäre
Nur was sie ersetzt ist fraglich

Elektronischer Zahlungsverkehr
Ersetzte das Klimpern der Münzen
Immer verdienten Banken mit

Entstünde ein neuer Schwarzmarkt
In dem wir nur illegal frei wären
Gegenüber legaler totaler Kontrolle

Keine Drogen keine Prostitution
Alle Menschen würden gut ohne
Bargeld und Gott ist ein Banker
jt 16.5.15

Dreizeilentodesstrafe

Der Attentäter von Boston soll
Mit dem Tod bestraft werden
Welch sprachlicher Unsinn

Der Tod ist keine Strafe sondern
Immer das Ende allen Lebens
Dies liegt jenseits aller Werte

Wer zum Tode verurteilt tut dies
Ohne Werte damit ist es Unrecht
Unrechtsstaaten haben keine Legitimation

Kein Mensch ist unfehlbar
Also ist es keines seiner Urteile
Todesurteile sind unwiderruflich

Wer ein Todesurteil legitimiert
Bleibt immer ein Unrechtsstaat
Rechtsstaaten verbietet sich Kontakt

Wer ihn dennoch sucht legitimiert
Damit stattliches Unrecht erst
Die USA sind ein Unrechtsstaat

Wäre Europa rechtsstaatlich
Wie philosophisch konsequent
Müssten die USA boykottiert werden

Wer aus Feigheit eigene Ideale
Verrät wird logisch zum Mittäter
Dafür gibt es keine Legitimation

Wie mörderische Mittäter noch
Moralische Legitimation haben
Selbst zu strafen bleibt unklar

Die staatlichen Morde der USA
Lösen die Geltung des Rechts auf
Keiner muss sich gebunden fühlen

Wenn kein Vertrag miteinander
Moralische Sicherheit bietet hat
Demokratie keine Legitimation

Todesurteile sind das Ende des
Rechtsstaates wer sie befürwortet
Ist ein Feind der Demokratie

Gegen Feinde der Demokratie ist
Jeder zum Widerstand aufgerufen
Wer schweigt wird zum Mittäter
jt 16.5.15

Freitag, 15. Mai 2015

Dreizeilenklumbig

Es war keine Kalorienbombe
Der Täter war nicht der Eismann
Auch wenn es so schön wäre

Eigentlich ist nichts passiert
Nur wer wo mehr wert ist wurde
Deutlich was ja gut ist

Ob es schade ist dass die Klum
Nicht weggebombt wurde darob
Scheiden sich wohl die Geister

Oder doch nie Geister weil es so
Geistlos ist um was es geht
Warum wir besser schwiegen

Vor dem Publikum wurden Jury
Wie die VIPs evakuiert was zeigt
Bomben treffen nicht jeden

Ginge es um einen Schützen
Wäre Rettung der Bedrohten
Verständlich und logisch

Von einem islamistischen Täter
Spricht keiner derzeit dafür von
Dicken Verdächtigen fast alle

Bomben gegen halb verhungerte
Blondinen mit wenig Intellekt
Klingt nach Mängelbeseitigung

Wahrscheinlicher jedoch ist ein
Knaller am Ende war es was
Ein totes Format retten sollte

Werbung in eigener Sache wenn
Was ist keinen mehr interessiert
Nur noch Gespenster belebt

GNTM ist nicht in die Luft geflogen
Egal was wer drohte wissen wir
Inzwischen es drohte nie

Es ist die billigste Lösung auch
Für Pro7 aus dem Dreck sich
Endlich zu befreien - zu gefährlich

Vielleicht könnte sich Heidi nun
Verkalkuliert haben im Verkauf
Deutschland feiert ein Ende
jt 15.5.15

Donnerstag, 14. Mai 2015

Dreizeilenabschuss

Europa hat die Lösung gefunden
Wie mit Bootsflüchtlingen umgehen
Einfach abschießen und gut ist

Natürlich im Hafen bevor es
Auf große unsichere Fahrt geht
Damit sie nicht in Gefahr kommen

Damit wird vielleicht ein Weg
Weniger lukrativ dafür werden
Dann andere beschritten

Bis auch auf diesem zuviele sterben
Das Gerede zu laut wird
Tote schaden dem Ruf

Der geplante Abschuss ist eine
Kriminelle Anmaßung Europas
Das wieder kolonial auftritt

Keiner weiß zu unterscheiden
Was noch ein Fischerboot ist
Bis Flüchtlinge darauf sitzen

Wenn diese sich darauf ballen
Verbietet sich der Abschuss
Zumindest offiziell

Europa löst kein Problem
Indem es alte Kähne abschießt
Wer ändern will muss es vorher tun

Ein teurer Militäreinsatz
Dessen Kosten allein für die so
Verhinderten Flüchtlinge reichte

Was für ein unmenschlicher Irrsinn
Zum Abschuss freigegeben
Wird die Hoffnung der Flüchtlinge

Wir bereichern uns am Export
Der Waffen die Flüchtlinge vertreiben
Da ist Abschuss nur konsequent

Wer die Hoffnung abschießt
Ohne eine Perspektive zu geben
Hat alle Menschlichkeit verloren

Gut fürs Geschäft mit Waffen
Wird der präzise Abschuss sein
Daher weht wie immer der Wind
jt 14.5.15

Himmelfahrtsvatertag

Vatertag ist für viele ein
Himmelfahrtskommando
Manche überleben nur trunken

Mit Himmelfahrt haben viele
Weniger zu tun als dennoch frei
Sitte überlagert dabei Wesen

Am Muttertag werden Mütter
Zuhause geehrt während die
Väter sich draußen entwürdigen

Wesen und Rolle können nicht
Treffender beschrieben werden
Fraglich ob es natürlich ist

Männer leben vatertäglich ihre
Freiheit aus ungezogen zu sein
Frauen muttertäglich das Gegenteil

Wo Freiheit zum Rausch gegen
Funktion in der Rolle idealisiert
Wird bleibt wenig vom Wesen

Ob Männer von Freiheit träumen
Frauen nur funktionieren wollen
Wäre eine Frage jenseits der Rollen

Die Fahrt in den geaberglaubten
Himmel ist mir völlig egal warum
Wer Rollen spielt spannend

Vielleicht wären viele glücklicher
Lebten wir weniger Rollen statt
Sie nur tauschen zu wollen
jt 14.5.15

Wollen können

Wollen können ist der
Erste Schritt zum Glück

Können was wir wollen
Alles Glück der Welt

Darum glücklich wer nur
Will was er kann
jt 14.5.15

Dreizeilenzurück

Eine Rücksendung kostet immer
Mal Sender meist Empfänger
Fraglich ist es bei Flüchtlingen

Wer flieht will nicht zurück
Wozu sonst Flüchtling werden
Fraglich wohin es gehen soll

Wer Flüchtlinge zurück schickt
Riskiert ihren Tod auf dem Meer
Fraglich was ihr Leben wert ist

So rettet wer zur Abschreckung
Den Tod einiger jetzt riskiert
Doch mehr Leben auf Dauer

Ist was grausam noch klingt
Menschlicher noch als vieles
Das längst in Europa Realität ist

Müssen wir unmenschlich sein
Um wieder human zu denken
Oder schließt sich dies aus

Es können nicht alle hierher
Einige können wir uns leisten
Aber nie alle in Not retten

Die zuerst kommen bevorzugen
Ist ungerecht gegenüber allen die
Kommen wenn kein Platz mehr ist

Gerecht wäre alle gleich zu behandeln
Keinen aufnehmen oder alle
Gerechtigkeit kann grausam sein

Grausamkeit scheint ungerecht
Formal wäre sie das Gegenteil
Fraglich ob Formalien sozial sind

Soziales gleicht Ungerechtigkeit aus
Paradox wenn asozial gerecht ist
Manchmal ist es die Perspektive

Wer Flüchtlinge aufnimmt riskiert
Leben der Nachahmer wieder
Wer es verweigert rettet mehr

Zurückschicken ist asozial jetzt
Aufnehmen ungerecht künftig
Politik soll Zukunft gestalten
jt 14.5.15

Mittwoch, 13. Mai 2015

Dreizeilensinn

Was das Sein ausmacht ist
In drei Zeilen wohl zu sagen
Nichts denn es ist einfach

Ob es Sinn hat fragen sich viele
Um dem Sein Grund zu geben
Als bräuchte was ist je mehr

Sein ist auch ohne Grund
Warum die Frage nach Sinn
Völlig entbehrlich ist

Leben hat keinen Sinn an sich
Wir meinen ihm einen zu geben
Auch das ist Unsinn

Wäre Sein an Sinn geknüpft
Endete es logisch ohne diesen
Dabei erscheint es nur sinnlos

Es ist nie sinnlos weil es nur ist
Bis es endet dann ist es nicht mehr
Mehr ist es nicht mit dem Sein

Wir können über den Verlust trauern
Des Seins oder seines Sinns doch
Es ist weiter da bis es endet

Über was ist können wir nun
Glücklich oder unglücklich sein
Es ändert nichts am Sein an sich

Sehen wir es glücklich sind wir es
Halten wir uns für unglücklich dito
Daran ändert ein Sinn nichts

Um glücklich zu sein ist es sinnvoll
Sein Sein möglichst zu genießen
Wer nicht mehr ist kann es nicht

Der Sinn könnte nur sozial sein
Damit wir miteinander funktionieren
Über das Glück sagt das nichts

Mehr als Glück gibt es nicht
Mit sich glücklich sein ist alles
Was es ist braucht keinen Sinn

Die Suche nach dem Glück
Könnte der Sinn des Lebens sein
Wenn es einen bräuchte
jt 13.5.15

Dienstag, 12. Mai 2015

BaBaPep

Nach starkem Anfang ließen sich
Peps Bayern wieder vorführen
Auch wenn das 1:0 von Benatia
Nach wunderbarer Ecke von Alonso
Noch Großes erwarten ließ
Verloren die Führung und lagen
Zur Pause 2:1 durch Tore von
Neymar den die Bayern wie Messi
Und Suarez nicht stoppen konnten
Verdient unterlegen zurück
Das könnte es gewesen sein
Für Pep in Bayern wenn nicht
Noch ein Wunder geschieht

In der zweiten Hälfte drehen dann
Die Bayern noch voller Energie auf
Lewandowski schießt nach Vorlage
Von Schweinsteiger das 2:2 worauf
Der Sturm mit neuer Energie loslegt
Eine Viertelstunde später erhöht
Müller mit Distanzschuss aus 18m
Zum 3:2 die später Auswechslung
Von Lahm und dann Müller sowie
Dem dann Kapitän Schweini bringt
Mit Rode und Götze nicht mehr
Das erhoffte Wunder so dass die
Bayern zuhause gewinnen aber
Auch ausscheiden womit die Fragen
Nach Peps Zukunft wieder lauter
Werden Klopp lächelnd wartet
jt 12.05.15

Dreizeilenundicht

Es gibt eine undichte Stelle
Nicht nur im Vatikan wohl
Ohne Inkontinenzgefahr

Wikileaks bekam Informationen
Aus dem NSA Ausschuss
Öffentliches wie geheimes

Machte alles öffentlich
Was an einigen Agenten
Wie einer Kanzlerin sägt

Fragt sich wer derzeit größtes
Interesse hat die undichte Stelle
Effektiv zu nutzen

Wo die Gefahr der Strafbarkeit
Bei Geheimnisverrat definitiv
Den Gewinn überwiegt

Gibt es gar uneigennützige
Helden im Ausschuss die
Freiheit über Pflicht setzen

Wer wird die Ungnade der Kanzlerin
Riskieren um ein weniges mehr
An Information preiszugeben

Ein Preuße schrieb auf sein Grab
Von der Marwitz war es genau
Wie lange er nur gehorchte

Er wählte Ungnade wo Gehorsam
Keine Ehre mehr brachte was hier
Wo einer die Pflicht brach passt

Nur sind es preusische Tugenden
Getragen vom Willen zur Freiheit
Die hier zum Verrat verleiteten

Wer immer es am Ende war
Wird sich fragen lassen müssen
Ob er des Gewinns wegen verriet

Was das Heldentum zum schlichten
Verrat degradierte bei der einer feige
Aus dem verborgenen meuchelt

Eine undichte Stelle gereicht nur
Dem zur Ehre der sich bekennt
Eng wird es dennoch für Merkel
jt 12.5.15

Dreizeilenflucht

Flüchtlinge mag keiner haben
Wo sie fliehen waren sie unerwünscht
Wohin sie wollen will sie keiner

Vom Schicksal der Vertriebenen
Zum Status der Unerwünschten
Gegen die besorgte Bürger demonstrieren

Nun will die EU um die Flucht
Von vornherein zu verhindern
Schiffe versenken spielen

Am besten vorab ohne Flüchtlinge
Aber Hauptsache das gilt hier
Was Prioritäten zeigt

Statt Rettung hat der Schutz
Vor der Menschenwelle Priorität
Der Status quo ist uns mehr wert

Einig über die Begrenzung sind sie
Uneinig über Aufnahme wie Verteilung
Bei offenen Grenzen unmöglich

Es braucht einen Schlüssel für
Reichtum und Größe zur Aufnahme
Ankunft ist kein Kriterium

Indonesien versorgt Flüchtlinge
Mit Essen und schickt sie zurück
Aufs Meer zu sterben oder nicht

Australien lässt keine Chance
Für Flüchtlinge an Land zu kommen
Es gibt eine Mauer aus Meer

Sind wir für die Not anderer
Verantwortlich und darf sich Flucht
Je lohnen für Menschen

Ist Hilfe in der Not wichtiger als
Kurzsichtiger Schutz des Wohlstands
Was hofften wir für uns

Zufall des Reichtums vergeht
Not kommt überall hin und wer
Mauern baut findet keine Zuflucht

Leicht können wir teilen ohne
Davon ärmer nur zu werden
Außer an pegidischer Missgunst
jt 12.5.15

Dreizeilenlust

Eine Lust ist was gefällt
Manche wissen vorher besser
Was ihnen nicht gefällt

Lust braucht Freiheit zu werden
Damit wir entdecken können
Was uns wirklich gut tut

Lust in Grenzen ist beschränkt
Grenzenlose Lust vielen zuviel
Glück fragt nicht es ist

Sich ganz zu verschenken ist
Manchen Glück genug noch
Im Wechselspiel erst bleibt es

Lust strebt nach Höhepunkten
Sie für sich zu genießen ist was
Aber bleibt wie Onanie für sich

Prostitution hat einen Markt weil
Viele Onanie mit Sex verwechseln
Selbstbefriedigung statt Hingabe

Hingabe für Hergabe ist normal
Die Ehe gründet zu oft darauf
Geteilte Lust ist es nie

Liebe und Lust bedingen sich
Beim Sex wie bei jedem Genuß
Wer es nicht fühlt kommt nie an

Lust ohne Liebe ist müßig
Nur ersetzt Liebe nie die Lust
Es zählt nur die Liebe zu ihr

Wer Lust mit Liebe lebt kennt
Keine Grenzen als das Glück
Des andren im miteinander

Wo miteinander ineinander wird
Zeigt Lust besser als Moral
Soweit es um die Natur geht

Einander voller Liebe genießen
Ist der Höhepunkt allen Glücks
Mehr kann es nicht geben

Wer Lust teilt hat alles erreicht
Mehr als geteilte Lust gibt es nie
Weiß nicht warum wer weniger will
jt 12.5.15

Montag, 11. Mai 2015

Dreizeilenphilharmoniker

Die Berliner Philharmoniker wählen
Einen neuen Chef der ihnen
Klanglich vorstehen soll

Vieles spricht für Thielemann
Hätte dieser sich nicht zu oft
Politisch unliebsam geäußert

Wie jüngst mit Verständnis
Für Pegida wofür wohl mehr
Musiker kein Verständnis hatten

So saßen sie 11 Stunden
Wählten statt zu musizieren
Am Ende kein weißer Rauch

Es ist noch kein Chef gewählt
Des ehemals Karajan Orchesters
Die Wahl wurde abgeborchen

Ob Klopp oder Weselsky nun
Favoriten sind ist ungewiss oder
Zählt Klang mehr als Ruhm

Ein Orchester lebt vom Klang
Ohne innere Harmonie wird es
Künftig Mißtöne wohl geben

Die Streicher wünschen sich
So wird gemunkelt Thielemann
Die Bläser vielleicht Nelsons

Moderne gegen Romantik
Tradition gegen Aufbruch
Zukunft gegen Geschichte

Eine Demokratie wählt sich hier
Den Führer der den Klang lang
Prägen soll wie ihren Erfolg

Thielemann passte klanglich gut
Nur nicht politisch nach Berlin
So leisten sie sich Ungewissheit

Am Ende kommt es auf den Ton an
Den der Erwählte mit ihnen findet
Politik schadet dem Klang eher

Ungewiss ist nur wie lange nun
Das Interregnum dauert bis sie
Sich für den Klang entscheiden
jt 11.5.15

Dreizeilengewissen

Wo Missstände deutlich werden
Handelte stets die Politik nach
Bestem Wissen und Gewissen

So auch Merkel gerade in der
NSA Spionageaffäre in der sie
Nur entweder log oder naiv war

Das Wahlvolk anzulügen ist normal
Dabei vorgeführt zu werden
Eher noch die Ausnahme

Wissen und Gewissen sind alles
Uns nur irgend mögliche in den
Grenzen unserer Vernunft

Ob wir nun glauben sollen
Unsre Regierung sei beschränkt
Oder lüge dreist ist noch unklar

Merkel wehrt sich gegen beides
Gut wenn es einen dritten Weg gibt
In ihrer Lage sehr gefährlich

Aussitzen wird angesichts des
Verhaltens ihres Partners schwer
Medial steht sie unter Feuer

Wer im Feuer zu lange wartet
Verbrennt unweigerlich darum
Ist ihr Bekenntnis schlüssig

Dumm nur dass es nicht logisch ist
Wer nach bestem Wissen handelte
War doof oder gewissenlos

So ist das Bekenntnis realer Unfreiheit
Einzige Möglichkeit Herrschaft
Gegen alle Vernunft zu halten

Handelt noch wer unfrei ist
Kann es nach bestem Wissen sein
Hat ein Gewissen wer nichts tut

Das Gewissen rechtfertigt uns
Vor uns selber im Schatten unsres
Wissens was kantisch logisch ist

Stets so zu handeln dass dies
Gesetz für jedermann sein könnte
Fällt der Preußin just schwer
jt 11.5.15

Fürstenkindesmißbrauch

Zu Monaco werden die Kinder
Wie wir überall lesen können
Öffentlich missbraucht dabei
Nicht nur fotografiert wie diese
Bilder zugleich mit Willen des
Herrscherhauses überall verbreitet
Die Grimaldis aus Italien einst
Dorthin eingewandert haben
Die veraltete Sitte der Taufe
Praktiziert mit der die Kinder
Mitglieder der christlichen Sekte
Genannt katholische Kirche
Ungefragt wurden denen noch
Die meisten Fälle von Missbrauch
Nachzuweisen sind bis heute
Wird Zeit dies immer noch
Selbstverständnis vieler Eltern
Endlich öffentlich zu hinterfragen
Glaube ist privat und für Erwachsene
Wie Sexshops und Swingerclubs
Wer es mag soll es tun
Kinder sind davor zu schützen
Wer Kinder tauft begeht Missbrauch
Zeit für ein Umdenken
Der Missbrauch zu Monaco zeigt
Es ist noch zu normal was doch
Jedem vernünftigen Menschen
Als Missbrauch scheinen muss
Glaube findet jeder für sich
Wer ihn durch Kindstaufe noch
Verbreiten will vergewaltigt
Was zur römischen Sekte passt
Aber in Europa endlich strafrechtlich
Belangt gehört denn keine Sitte
Rechtfertigt Kindesmissbrauch
Sagen wir es endlich denn Taufe
Ist eine Form des Missbrauch
jt 11.5.15

Pepdementi

Pep dementiert die Absicht
Noch im Sommer zu wechseln
Er dementiert nicht überhaupt

Manche Dementis sind nur eine
Beschäftigungstherapie für die
Sich überschätzenden alle

Sie sind kaum der Worte wert
Der Rauswurf derer bei Schalke
Wäre es eher wäre es nicht egal

Schalke ist das neue Hoffenheim
Bayern dann der neue BVB
Fraglich warum Klopp wechselt

Zu Zeiten des Kalten Krieges
Wie früher am Wiener Kongress
Gab es Menschen die Worte deuteten

Der Versprecher der Kanzlerin
Als Gast zu Moskau hätte eine
Mindestens Krise ausgelöst

Im Zeitalter der Massenmedien
Hört keiner mehr genau hin
Schaut lieber auf nur Bilder

Vielleicht ist es gut so wenn wir
Alles nicht mehr so ernst nehmen
Es geht ja nur um ein Spiel

Er hat kein Rezept gegen Barca
Zumindest nichts was er vorab
Der Masse der Zuhörer verrät

Wäre auch ein Perpetuum mobile
Sich selbst zu schlagen denn
Wie auch immer war er es

Wer sich selbst schlagen soll
Dessen Dementi sind ähnlich
Ernsthaft und leicht schizophren
jt 11.5.15

Dreizeilenbremisch

Bremen ist eine Hansestadt
Schon am Kennzeichen zu sehen
Fraglich ob auch an den Finanzen

Die Hanse war im Mittelalter
Die erfolgreichste Handelsorganisation
Das ist lang her

Seit Kriegsende regiert dort die SPD
Unangefochten wie erfolglos
Zumindest ökonomisch

Nun haben sie noch mehr
Verloren und mehr verloren nur
Die Grünen und haben noch genug

Die Mehrheit in Bremen haben
Erstmals die Nichtwähler gewonnen
Was repräsentativ wohl ist

Es regiert in Bremen der Senat
Früher waren das die Senatoren
Aus den alten reichen Familien

Auch künftig regiert in Bremen
Die SPD die es schaffte alle
Missstände unter ihr zu deantworten

Vorm Rathaus steht der Roland
Gegenüber liegt der Schütting
In dessen Keller der Club zu Bremen

Das alte Haus der Handelskammer
Steht vor der Böttcherstraße
Die das Spielkasino beherbergt

Ob sich in Bremen und dem
Was bremisch ist seit dem Mittelalter
Viel änderte ist ungewiss

Die Schaffer sorgen mit Mahlzeit
Für die Schiffer und ihre Witwen
Die Tonpfeifen dazu oft kalt

Die Eiswette auf der Weser ist
Längst Geschichte wie die
Speckfahne auch am Rathaus

Werder ist grünweiß und war schon
Bundesliga als Bayern keiner kannte
So regiert die SPD in Bremen
jt 11.5.15

Sonntag, 10. Mai 2015

Dreizeilenmütter

Am Muttertag wird der Mütter gedacht
Am Vatertag besaufen sich Väter
Unklar ob eins am andern hängt

Mütter werden in ihrer Rolle
Gern vollmundig gewürdigt
Väter eher belächelt

Die Mutterrolle hat feste Formen
Gerade wenn selbige aufweichen
Betonen sie diese noch mehr

Väter in der Mutterrolle werden
Nicht ernst genommen dagegen
Mütter als Väter bewundert

Frau und Mutter sein hat viele
Vorteile in der Anerkennung
Unklar ob es Nachteile aufwiegt

Meine Mutter mag den Muttertag
Nicht im Gegenteil sie findet es
Eine billige Reduktion

Wer sonst nicht an Mütter denkt
Braucht es da nicht anfangen
Als wäre es irgendwie wichtig

Es ist passend dass es einen
Muttertag gibt weil sich viele
Mütter nicht genug gewürdigt fühlen

Dabei sind sie schon viel eher
Der Mittelpunkt des Universums
Für Kinder als Väter je werden

Mütter haben eine Rolle nach der Natur
Väter suchen eine oft gegen die eigene
Weniger Rolle als Wesen wäre was

Mütter dürfen schwanger sein
Väter nur beim Zeugen helfen
Ob das gerecht ist ist Natur egal

Mutterliebe gilt als unerreicht
Vaterliebe soll maßvoll sein
Darum alle Liebe zum Muttertag

Mütter bekommen alle Liebe
Väter besaufen sich anstatt
Vielleicht entspricht es der Natur
jt 10.5.15

Dreizeilenkatastrophen

Katastrophen nehmen viel Raum
In Medien die uns berieseln ob
Es sensibilisiert oder immunisiert

Gerade fiel ein unausgereifter
Airbus A400 vom Himmel
Es starben vier Menschen

Neulich krachte ein vollbesetzter
Vermutlich mit Absicht gesteuert
In die Felsen der Alpen

Ein Erdbeben in Nepal tötete
Vor wenigen Wochen tausende
Noch weiß keiner wieviel

Tsunami genannte Seebeben
Töteten in diesem Jahrhundert
Hunderttausende Menschen

Täglich ersaufen ungezählte
Im Mittelmeer die keiner will
Die lieber Leben riskieren als bleiben

Jährlich sterben über 1 Millionen
Bei Verkehrsunfällen unbemerkt
Unnötige Tode zählen nicht

Einmal beinahe so einer geworden
Fragt sich der Dichter was wäre
Würdigten wir diese wie Katastrophen

Dienen die Katastrophen nur zur
Ablenkung vom täglichen Unglück
Als portionierte Leidbetrachtung

Ist der Tod eine Katastrophe
Oder nur friedliches Ende
Nach dem nichts mehr ist

Warum verbinden wir den Tod
Mit Trauer statt mit Freude
Sind Setzungen nicht willkürlich

Auch ohne jenseitigen Glauben
Oder gerade erst ohne ihn ist
Tod nichts als nichts

Nichts aber ist kein Grund sich
Zu grämen denn nur nichts tut
Zumindest sicher nie mehr weh
jt 10.5.15

Samstag, 9. Mai 2015

Dreizeilenbundesliga

Der Meister müht sich nur noch
Wenig in der Liga und lässt die
Augsburger gewinnen

Die Preußen aus dem Westen
Schlagen die aus Berlin leicht
Steuern gen Europa

Die Preußen aus noch weiter
Im Westen schlagen locker
Die Konkurrenz von nebenan

Das Haus Hannover mag sich
In England über Urenkel freuen
Beim Fußball bleibt es unentschieden

Die Hanseaten aus Hamburg haben
Auch nur unentschieden erreicht
Im Kellerduell gegen Freiburg

Die Hanseaten aus Bremen dagegen
Können mit dem unentschieden gut
Leben beim Kurs auf Europa

Die Eintracht war heute stark
Schlug Hoffenheim hoch womit
Der Klassenerhalt gesichert

Gerade führt der VfB gegen Mainz
Womit das Duell der untersten 8
Bis zum letzten Tag spannend ist

Hinter Bayern streiten sich noch
Nahe den 60 Punkten drei um die
Champions League Plätze

Fünfe danach um die 40 Punkte
Ringen um Europa League Plätze
Bei denen der Pokal mitspielt

Platz 11 bis 18 können noch
Absteigen bei 13 bis 18 kann
Ein Spiel den Abstieg bedeuten

Es bleibt also erstaunlich noch
Bis zum Ende ein Krimi sehen wir
Vom Meister ab der Probleme hat

So endet die Liga spannender
Noch als sie begann wer wohl
Noch das Land überrascht
jt 9.5.15

Dreizeilennichts

Nichts ist nur noch nichts
Nicht mehr und nicht weniger
Auch wenn im Nichts alles ist

Keine Antwort ist eine Antwort
Wenn nichts mehr kommt
Ist nichts mehr da

Liebe durchlebt Schwankungen
Ohne Bewegung ist keine mehr da
Es bleibt nur das Nichts ohne

Ins Leere des Nichts lieben
Ist nichts und schmerzhaft
Dann lieber nicht mehr lieben

Im Nichts findet sich kein Schalter
Die Liebe lässt sich nicht abstellen
Vielleicht  war es nie etwas

Wo nichts bleibt geht nicht viel
Verloren und was ging ist kaum
Der Worte noch wert

Wenn etwas kommt könnte
Etwas im Nichts noch da sein
Was merken wir erst dabei

Ob wir nichts oder alles wollen
Ist eine Frage der Verständigung
Nur aus nichts wird selten etwas

Wer nichts will wird nichts je
Erreichen gemeinsam noch
Einsam für sich etwas

Alles wollen wird nichts sagen
Die Pessimisten nur nicht alles
Zu wagen ist nichts wert

Alles oder nichts hängt an allem
Mehr wagen kann nichts werden
Dann tut nichts mehr weh

Wer was weh tut fürchtet sollte
Nichts mehr wagen um nicht
Noch mehr zu leiden

Alles wagen auch wo nichts
Mehr sein kann ist immer mehr
Als nichts haben darum gut so
jt 9.5.15

Dreizeilenkriegsende

Als vor siebzig Jahren endlich
Der 2. Weltkrieg endete gab es
Sieger und Besiegte

Bald nannten sie sich nur noch
Befreite im Westen mehr aus
Überzeugung im Osten weniger

Wo die eine Diktatur die andre
Ersetzte blieb fraglich was
Wann wen wohin befreite

Warum peinliche Deutsche
Meinen es könne je genug sein
Mit der Schuld bleibt unklar

Hoch ist die Zahl derer die lieber
Vergessen wollen unter denen
Die nichts wissen vom Krieg

Doch wer das Erbe antritt
Erbt auch die Schulden mit
Wie zwischen den Staaten

Wir gedenken um nicht zu vergessen
Wie wertvoll Frieden ist
Was Freiheit statt Diktatur heißt

Wir gedenken der Niederlage
Die es für viele zuerst war
Heute als Sieg der Freiheit

Mögen die Wölfe in Berlin
Auf russisch gedenken ohne
Russische Opfer kein Frieden

So fehlten zur Freiheit noch die
Zwischentöne im Orchester
Das wieder Kalten Krieg probt

Gedenken hat am Ende denken
Täten das mehr am Anfang
Wäre die Befreiung nie fraglich

Ein Kriegsende feiern ist gut
Für Sieger und Besiegte endet
Zumindest das Sterben vorerst

Besiegt und befreit ist es eine
Gnade dies friedlich zu feiern
Genießen wir sie so
jt 9.5.15

Freitag, 8. Mai 2015

Leyenleiden

Die Ministerin Leyen leidet an
Der Schlamperei im eigenen Haus
Unklar noch ob es ein Frauenleiden
Ist was die Ministerin im Männerhort
Erwischte sie also Opfer
Von Intrigen wurde
Es nur ein Bauernopfer gibt
Oder die Chefin selbst nun
Nicht mehr tragbar ist
Noch sprach Merkel ihr nicht
Ihr vollstes Vertrauen aus
Fraglich nur ob sich je etwas
Ändert oder Ministerien egal wer
Gerade Minister ist ungestört
Die Beamtenrepublik verwalten
Es wackeln so einige im Kabinett
Nur die Chefin ist ungerührt
Das Leiden der Leyen geht
Vermutlich weiter nur nirgendwo
In der Wirtschaft bliebe ein Chef
Dessen Haus so gegen ihn wirkt
Da hat eine wohl zuviel geändert
Die Einschläge kommen näher
Oder soll sie Bundespräsidentin
Noch werden um der Kanzlerin
Wie ihren Plänen nicht gefährlich
Zu werden wenn zu erfolgreich
Doch noch sind alle Mutmaßungen
Müßig nur ob Frau Ministerin
Diesen Mißtrauensbeweis noch
Weglächelt scheint fraglich
jt 8.5.15

Dreizeilenliebeslösung

Es tut mir leid sagen können
Wie es lief auch wenn es
Ungerecht scheint ist viel

Manchmal ist Verständigung
Schwieriger als die Welten
Für sich zu leben

Weiß nicht ob es in der Liebe
Um Urteile geht oder nicht eher
Nur um Vertrauen.

Mir ist egal, wer recht hat
Wichtiger wäre für mich
Worüber sich geeinigt wird

Gefühl ist wie Energie geht
Nicht verloren wechselt nur
Manchmal die Bezugspunkte

Fraglich, ob wir noch Zugriff auf
Unser System haben oder das
Mißtrauen siegte

Wer gewinnt wenn wir siegen
Lassen was trennt ist unklar
Nur was fehlt wird deutlich

Sich voneinander lösen ist leicht
Aneinander festhalten schwer
Es dennoch wagen kostet Mut

Mutlos lösen ist leichter als mutig
Wagen manchmal fehlt beides
Sich Mut zusprechen kann helfen

Probleme sind zum Lösen da
Wer nach Trennendem schaut
Findet kaum gemeinsam Lösungen

Liebe ist eine Brücke zueinander
Wo sie trennt ist sie nicht mehr
Was immer dann noch verbindet

Gelöst befreit zu sein macht
Was verband fragwürdig
Fraglich was dann bleibt

Wer wagt kann gewinnen
Wer nicht hat schon verloren
Lieben statt Lösen kann gewinnen
jt 8.5.15

Dreizeilenwahl

England hatte die Wahl dabei
Wählte ganz Großbritannien
Entschieden unentschieden

Sieger soll sein wer mehr hat
Auch wenn er mehr verlor
Der Verlierer weniger verliert

Was war zählt nicht für was ist
Zukunft hat wer eine Mehrheit
Unter Minderheiten noch findet

Nationalisten sind Sozialisten
Labour ist nicht mehr New
Torries retten das Abendland

Der Sieger ist ein Versprecher
Gegen Europa ohne ohne zu können
Ist viel versprechend oft wenig

Das Vereinigte Königreich wählt
Manches außer der Königin sie
Hatte keine Wahl als geborene

Was zur Spaltung nicht reichte
Genügt zur Mehrheit dort immer
Noch unklar was mehr spaltet

Passend das Königskind noch
Vor der Wahl geboren um an
Tradition zu appellieren

Mehrheitswahlrecht schafft klare
Verhältnisse meist spiegelt aber
Nie das Verhältnis wieder

Was ist ein Parlament wert
Wenn klare Mehrheiten fehlen
Ist Durchschnitt unentschieden

Es entscheiden relative Mehrheiten
In Wahlkreisen über eine Stimme
Der Rest hat keine Stimme mehr

Die älteste Demokratie ist noch
Eine Monarchie und vereint so
Zwei Prinzipien ist keins ganz

Das vereinigte Königreich bleibt
Relativ uneins in sich weiterhin
Unsicher ob noch in Europa
jt 8.5.15