Lektürentagebuch 7.12.25
Weiter im Tanz mit dem Jahrhundert
Von Stéphane Hessel gelesen das
Kapitel über den Jüngling der er war
In Frankreich wie er dort groß wird
Es beginnt mit dem Entsetzen über
Die Ernennung von Hitler als Kanzler
Durch Hindenburg der ihnen wie ein
Vulgärer größenwahnsinniger Clown
Vorkam
Sie waren sicher er würde bald wieder
Untergehen so dumm wären sogar
Die etwas groben Deutschen nicht
Auch wenn er nach dem Pass noch
Ein Deutscher war was sie aber bald
Änderten das Risiko zu minimieren
Verstand er nicht wie der Vater noch
Freiwillig in Berlin bleiben wollte
Dort war Franz Hessel zusätzlich
Noch protegiert von seinem Chef
Der zugleich Freund war der Verleger
Ernst Rowohlt beschäftigte in weiter
Auch Helen schrieb weiterhin für die
Frankfurter Zeitung hatte sich aber
Irgendwann scheiden lassen müssen
Damit sie weiter veröffentlichen durfte
Kurz vor den Pogromen am in der
Deutschen Geschichte vielfältig noch
Bedeutenden 9. November holte
Helen ihn 1938 aus Berlin raus
Dafür heiratete sie ihn sogar wieder
So eine Ausreisegenehmigung noch
Zu erhalten mit der er dann auch der
Einladung von Alix de Rothschild folgt
Stéphane erzählt wie sie ihn zutiefst
Erleichtert in Paris empfangen hätten
Aber Helen noch in Berlin blieb und
Dort die “Reichskristallnacht" erlebte
Darüber wiederum schrieb sie einen
Ihrer besten Artikel für das Magazin
New Yorker auf englisch wie der Sohn
Ganz undiplomatisch dazu bemerkt
Dieser Text beschreibt eine Situation
Einen Tag nach seiner Ankunft als er
Seinen Freund und seine Söhne im Cafe de Deux Margots erstmals trifft
Aus diesem Text zitiert der Sohn
Stéphane was ihm am nächsten kam
Von den Worten des Vaters Franz
Was literarisch ganz besonders ist
Er rechtfertigt darin zunächst warum
Zuerst über die beiden chinesischen
Figuren die nicht mehr an ihrem Platz
Standen gesprochen wurde
Dafür hätte der Freund ihn persönlich
Angegriffen immerhin hatte er seine
Söhne jahrelang nicht gesehen was
Er als Flaneur weit von sich wies
Der Grund der Frage nach den beiden
Chinesischen Figuren wäre gewesen
Von dem abzulenken was ihn wirklich
Ganz tief im Moment noch bewegte
Dort tauchte ein zwanzigjähriger nun
Junger Mann auf den er noch als Knaben sah wie den Knaben in ihm
Durch den jungen Mann sah
Franz Hessel beschreibt sich darin
Als Einsiedler und Einsammler von
Lebenszeichen der anderen der sich
Fragt ob er dem Leben gewachsen ist
Diese wunderbare Bescheidenheit
Des immer leicht depressiven Autors
Beschreibt sowohl Franz Hessel wie
Sein Sohn sich ganz erkannt fühlte
Im Alter von 15 Jahren machte der
Jüngere Sohn 1933 wohl nach dem
Bestandenen bacalauréat philosophie
Eine Paddeltour mit Freunden
Es ging in Spanien den Ebro hinab
War damit genau zwei Jahre noch
Vor dem Kampf zwischen Republik
Und dem faschistischen Regime
Sie fuhren durch Navarra Aragon
Katalonien im später so gemarterten
Spanien durch rauhe trockene
Landschaften hin bis zum Mittelmeer
Zwischen Port-Bous und Port-Cébere
Kommen sie nur wenige Kilometer
Von dem Ort entfernt raus an dem
Walter Benjamin sich 8 Jahre später
Das Leben nehmen sollte jener so
Geniale wie Intellektuelle jüngere
Freund und Kollege seines Vaters
Ein Ort den ich auch gut kenne
Durch die Hochzeit in Cébere wo
Die Badewannenfreundin meiner
Kindheit den Sohn des damaligen
Bürgermeisters heiratete der ihr
Lebenslanger Tauchkumpel war
Oder vermutlich sogar noch ist wie
Den später Besuch dieser Gegend
Mit meiner ersten Verlobten im Zelt
Als ich auch die Stelle suchte an der
Walter Benjamin seine Freiheit mit
Dem einzig tauglichen Beweis sich
Wie der Welt bewies aber schöner
Noch habe ich das nackte Baden
Mit obiger Verlobter von Familie in
Einer der verborgenen Buchten dort
In Erinnerung in die Delphine kamen
Was wiederum die Brücke baut von
Stéphane zu seiner Mutter Helen
Die in jedes Wasser sprang wenn
Irgend möglich oder auch nötig
Von seiner Mutter und ihrem so
Schweren Liebeskummer mit
Pierre Henri Roché dem Jim aus
Jules und Jim der eine andere
Noch heiratete und ein Kind mit
Dieser bekam was Helen mit
Roché nicht vergönnt war hier
Kommt die Szene mit dem Revolver
Jedenfalls hatte der früher auch
Boxer Roché Helen bewusstlos
Geschlagen danach wollte sie ihn
Nie wiedersehen woran sie sich hielt
Stéphane Hessel behauptet hier
Daran habe sie sich als Opfer
Dieser amour fou auch gehalten
Wogegen praktisch mehr spricht
Schon er selbst schildert ja auch
Seine Quellen aus dem Archiv von
Roché in Austin der Teile auch der
Tagebücher von Helen dazu nutzte
Wie sollte er diese für seinen in den
Fünfziger Jahren vollendeten Roman
Genutzt haben ohne Kontakte zu ihr
Aber mehr als Logik hab ich hier nicht
Vermutlich wird sich der Teenie
Sohn der mit den Dramen seiner
Mutter aufwuchs gut auskennen
Wie nah die Wirklichkeit auch dem
Roman über diese Liebe je kam doch
Zum Abschluss dieses Kapitels dann
Erzählt Stéphane noch von seiner
Ganz zauberhaften literarischen Idee
Es ist die Geschichte vom Archipel
Hesselland auf dem dann jedes
Mitglied der Familie ein Eiland hat
Dort überollte irgendwann Pedroland
Die Insel Pierre Henri Roché welche
Endgültig im Meer versank womit
Er die Leidenschaft seiner Mutter
Erledigte die noch bis 1982 lebte
Es ist wirklich wunderbar wie auch
Spannend so den großartigen
Roman Jules und Jim noch von
Einer anderen Seite zu sehen
Franz und Helens Sicht auf die
Entwicklung kannte ich schon
Bevor ich Jules und Jim las nun
Ergänzt Mamas Sohn Stéphane
Welch eine bewegende große Liebe
Die so viele literarisch hochbegabte
Menschen so lange beschäftigt
Denke ich und freue mich auf mehr
jens tuengerthal 7.12.25
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