Lektürentagebuch 3.11.25
Weiter in Florian Illies Kolportage
Über die Familie Mann in Sanary
Die dort nun zumindest teilweise
Ankommt wie das Familientreffen
Fein säuberlich werden dazu alle
Erlebnisse der Familienmitglieder
In einzelnen Abschnitten vorgestellt
Beginnend mit Golo in Berlin
Die beiden Mittelkinder bleiben sich
Auch dabei sehr fremd so wohnt Golo
Bei Familie Fischer im Grunewald
Der Tochter von Manns Verleger
Von der Situation im leeren Poschi
In dem nur noch vier Angestellte
Leben wird belangloses berichtet
Wie Katia ihr Silber retten will
Genau wird erzählt wie die einzigen
Fotos von Erikas und Klaus Freundin
Annemarie Schwarzenbach gemacht
Werden und was sie darstellen dabei
Bewertet Illies diese Bilder wieder
Als Rückschluss auf den Charakter
Der Abgebildeten was dann eher
Ganz billig oberflächlich bleibt
Da werden die alten erschöpften
Blassen langsam grauen Eltern
Den braun gebrannten gut gelaunten
Kindern verglichen wozu auch immer
Erfahren wie Monika und Golo
Einen Brief der Vaters an Monika
Der offensichtlich verschlüsselt ist
Gemeinsam enträtseln wollen
Klaus und Erika finden erstmal kein
Ideales Haus in Sanary trotz der
Vielfältigen Hilfe der Freunde dort
Buchen ein Grand Hotel in Bandol
Das Thomas Mann dieses zumindest
Teilweise geschmacklos findet wie
Sich Zigarren aus Zürich bestellt sich
Über Lärm beschwert hält Illies ihm
Im üblich arroganten Ton mit eher
Spürbarer Abneigung vor was nur
Fortsetzt was schon lange nervt
Wie die Bemerkung zur Bettwäsche
Thomas Mann der schon häufiger
In Paris war mit Katia selbst schon
In Sanary Urlaub machte wird hier
Unterstellt sich auch über die typisch
Französische Art Betten zu machen
Sie also am unteren Ende einfach
Einzuklemmen oder fest zu stecken
Noch genervt aufzuregen was nur
Viel über Florian Illies und seinen
Stil bei dieser schlechten Kolportage
Erzählt aber wenig über Familie Mann
So unglaubwürdig wie überflüssig ist
Golo Mann erlebt am 10. Mai in
Berlin die Bücherverbrennung mit
Unter anderem Klaus und Henrich
Beklagt es Deutscher zu sein darum
Der weite Blick für den historischen
Zusammenhang der darin liegt wird
Zwar erwähnt aber im Verhältnis zu
Sonst Belanglosem schnell erledigt
Golo Mann hat so viel bedeutendes
Auch zur deutschen Geschichte
Geschrieben dass fraglich bleibt
Warum dazu nichts gesagt wird
Ein erstaunlich gut gelaunter Klaus
Der Dank Annemarie nicht nur Drogen
Sondern auch Pläne hat verblüfft
Seine Schwester Erika damit sehr
Eine leere Streichholzschachtel für
Die tägliche Zigarre wird für den
Raucher Thomas Mann zum Symbol
Für die Dauer seiner ewigen Odyssee
Jedoch trifft am gleichen Tag endlich
Das Paket mit den Tagebüchern ein
Die wohl nicht angerührt wurden
Dafür wurden die Verträge geprüft
All diese Tagebücher die Mann so
Sehr besorgt haben verbrennt er
Nach Kriegsende 1935 in Kalifornien
Bis auf wenige die er noch brauchte
Wie gut denke ich dabei angesichts
Der publizierten Schnüffelei von Illies
Da hat er der Nachwelt viel erspart
Vor allem die Ablenkung vom Werk
Das große Familienfest der Manns
Im Grand Hotel in Bandol nennt
Illies spöttisch Familienaufstellung
Mit den Großeltern Pringsheim
Klaus nennt es Urgreise Greise
Kinder während Hedwig Pringsheim
Vom etwas wüstem Familienleben
Zu elfen wohl treffend berichtet
Sohn Golo wird vermisst und auch
Gewürdigt während Monika dabei
Mit keinem Wort erwähnt wird wie
In Familien manche eben untergehen
Kein Thema ist dass die Pringsheims
Wieder zurück nach München wollen
Sie halten sich ihres Reichtümer
Wegen wohl für unverwundbar
Ihr Palais wurde dann 1933 schon
Enteignet und abgerissen um Platz
Für die NSDAP Parteizentrale zu
Machen was Illies nicht erwähnt
Er deutet nur an dass sie schon im
Juni merken wie naiv sie doch waren
Was mal wieder nur schlechter Stil ist
Stattdessen wird wieder behauptet
Wie genervt Thomas Mann vom
Besuch der Schwiegereltern war
Der nur notierte dass es Katia
Gut tat was genügen könnte
Es mag dieser Blick auf den stets
Tendenziösen Stil von Illies nervig
Wirken und pedantisch aber hier zeigt
Sich warum das Buch schlecht ist
Was vorgibt über eine Epoche zu
Berichten die vielfältig bedeutend
Auch für die deutsche Literatur war
Wird zur Meinungsmache missbraucht
In dem Versuch locker flockig wie
Spöttisch dabei zu schreiben werden
Nur alte Vorurteile billig gepflegt die
Eigene Meinung noch zu verbreiten
Das ist schlechter Stil und wenig
Informativ auch wenn es sich mit
Entsprechendem Marketing als
Bestseller sicher zu gut verkauft
Werde weiter berichten aber rate
Bis jetzt dringend vom Kauf ab
Auch wenn manche Information
Wie Zusammenstellung gut ist
Sich ganz vermeintlich witzig
Über eine Familie und dabei
Insbesondere über Thomas Mann
Zu erheben ist kein guter Stil
Weiß nicht wer dieses Buch
Zum großen Jubiläum brauchte
Als alle die Mann schon immer
Einen kranken Pedanten fanden
An einer Stelle erzählt Illies wie
Rührend Mann seiner Tochter
Elisabeth den Schluss aus dem
Rheingold auf der Terrasse vorsang
Auch dies wieder leicht mokant
Statt zumindest neutral berichtet
Wird sich nur billig lustig gemacht
Frage mich wer so etwas braucht
Die Liebe zu dem gefühlvollen Vater
Der auch unglaublich komisch dabei
Sein konnte wird nirgends sichtbar
Dafür ewig billige Lästereien nur
Werde es zugegeben leicht genervt
Noch etwas weiter lesen aber der
Punkt es wegzulegen rückt näher
Illies versteht Thomas Mann nicht
jens tuengerthal 3.11.25
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