Samstag, 29. November 2025

Lektürentagebuch 29.11.25

Lektürentagebuch 29.11.25

Heldenzeitalter der Naturwissenschaft
Nennt Egon Friedell in seiner klugen
Kulturgeschichte der Neuzeit das 17.
Jahrhundert mit seinen Entdeckungen

Weniger in der Praxis als in genialen
Theorien dabei war die Medizin noch
Am wenigsten entwickelt wofür sie
Molière auch gehörig verspottet hat 

Eigentlich kannte sie nur zwei Mittel
Aderlass und Irrigation deren häufige
Anwendung nicht unberechtigt war da
Höhere Stände an Hyperämie litten

Diese wurde noch durch mangelnde 
Bewegung und reichliches Essen wie
Trinken noch verstärkt dagegen wollte
Die holländische Schule noch nach

Der Lehre von der Polypharmazie mit
Großen Mengen möglichst dabei ganz
Gegensätzlicher Medikamente durch
Harmlose Kräuter etwas erreichen

Will nicht gleich sagen dies ähnle
Der Homöopathie doch sind wohl
Gewisse Parallelen nicht zu leugnen
Am Anfang steht der Glaube wohl

Auch darin meint Friedell zeige sich
Der Schwulst des Barock wie damit
Die Neigung zur Überladung wie zur
Erdrückenden Quantitätswirkung

Ob viel wirklich viel hilft oder nicht
Weniger mehr wäre bleibt fraglich
Beides läuft in unseren Zeiten
Dafür bis heute seltsam parallel 

Menschen gehen zum Heilpraktiker
Oder Homöopathen im Glauben dies
Könnte ihnen Heilung bringen ist viel
An Hokuspokus noch im Umlauf

Covid und nötige Impfungen zeigten
Wieviele Menschen am Aberglauben
Im Bereich der Gesundheit noch mit
Freiheit genannter Fanatik hängen 

Weiter gelangten da schon die
Beschreibenden Naturwissenschaften
So schuf John Ray eine zoologische
Systematik aller bekannten Tierarten

Dabei hatte die Vervollkommnung
Des Mikroskop große Bedeutung
Die Friedell dann mit den jeweils
Entdeckungen nennt und aufzählt

Eine Art Zeitmikroskopie unternahm
Olaf Römer der erstmals auch die
Lichtgeschwindigkeit maß dann kam
Christian Huygens als der Entdecker 

Von der Doppelbrechung des Lichts
Über Saturn-Ringe zur Erfindung der
Pulvermaschine und Pendeluhr wie
Der Berechnung der Zentrifugalkraft 

Doch vor allem war er der Erfinder
Der Undulationstheorie welche den 
Wellencharakter der Lichts annimmt
Newton aber erst im 19. Jahrhundert

Erfolgreich verdrängen konnte auch
Weil Licht nicht der Gravitation mehr
Unterfalle sogar im leeren Raum sich 
Anders als Schall bewegen könnte 

Dagegen sah Newton Licht als eine
Feine Materie die von leuchtenden
Körpern ausgesandt werde was er 
Mit Fernkräften erklären wollte

Mit Newton dem der nächste Absatz 
Gewidmet ist werde ich mich morgen
Oder heute Nacht weiter beschäftigen
Als größtes spekulatives Genie dann

jens tuengerthal 29.11.25

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