Lektürentagebuch 14.11.25
Heute morgen vorm einschlafen
Noch eine wunderbare Geschichte
Im indischen Papageienbuch gelesen
Wie der Brahmane tatsächlich heilt
Die Tochter des Königs hatte ein
Geschwür im Gesicht aber keiner
Der besten Ärzte wusste Rat da
Versprach der König eine Belohnung
Wer seine Tochter von dem so
Hässlichen wie schmerzhaften
Geschwür heilen könne solle
1000 Goldmünzen bekommen
Darauf rief die Frau des Brahmanen
Der gerne den Heiler spielte und
Dafür bei den schlanken Frauen
Des Königreichs beliebt war hier
Sie träumte vom Gold ihr Mann
Der immer nur ein Scharlatan war
Bekam Angst was passieren sollte
Wenn er natürlich nicht helfen könnte
Sie redete ihm gut zu er solle es
Nur wie immer machen und auf
Sein Glück bei den Frauen vertrauen
Das würde ihn schon retten
Als der Brahmane sodann von
Den Soldaten des Königs geholt
Wie zum Palast eskortiert wurde
War er der nichts konnte besorgt
Mit der Prinzessin allein flüsterte
Ihr der Brahmane ins Ohr er könne
Nichts und sei nur seiner Frau wegen
Da muss die Prinzessin sehr lachen
So sehr dass ihr Karbunkel infolge
Von alleine platzte auch weil es reif
Dafür wohl war und der Eiter abfloss
Nun bekam der Brahmane das Gold
Wenn sie also so erfolgreich lügen
Könne wie der Brahmane der nichts
Kann noch etwas tat solle sie ruhig
Gehen sagte der Papagei zu ihr
Immer wieder wunderbar sind die
Weit über tausend Jahre alten
Indischen Geschichten aus dem
Papageienbuch die mit den kleinen
Menschlichen Fehlern spielen wie
Zu einem lachenden Ende auch in
Notlagen mit viel Weisheit finden
Ein echter geistiger Gewinn
Als Soldat und brav ist das nächste
Kapitel nach der Initiation im Schnee
Im Zauberberg überschrieben in dem
Zunächst von Joachims Karriere als
Soldat ganz brav erzählt der es bald
Zum Leutnant sogar bringt und sich
Auf die Manöver im Sommer freut als
Erstes Fieber ihn plötzlich erwischt
Noch hofft er aufs Manöver in den
Üblichen Postkarten wird noch
Abgewiegelt doch dann nach einer
Pause kommt das Telegramm
Von Tante Luise Ziemßen also der
Mutter von Joachim die nun das
Kommen ankündigt unklar nur ob
Joachim zu krank oder verschämt
Erfreut ohne jede Schadenfreude
Nimmt Hans Castorp diese kleine
Neuigkeit in der Liegekur lächelnd
Zur Kenntnis und geht später zur
Verwaltung die Zimmer zu reservieren
Wie zu Hofrat Behrens auch ihm die
Neuigkeit gleich wieder mitzuteilen
Wird jedoch erst um Rat gefragt
Der Hofrat mit seiner ganz direkten
Art macht sich Sorgen ob eines
Konfliktes zwischen zwei Patienten
Bei dem Ökonomie gegen Medizin
Im Konflikt miteinander stehen wozu
Hans als erfahrener Patient der alle
Beteiligten gut kennt auch seinen
Vorsichtig verschmitzten Rat gibt
Als Behrens dann endlich auch ein
Ohr für Hans Bedürfnis hat donnert
Er gleich los er hätte ja gewarnt auf
Ihn höre ja keiner um lieb zu enden
Der laute grollende Westfale der ein
Erfahrener Arzt auch ist zeigt sich
Sehr menschlich angerührt dabei
Vom Schicksal seiner Patienten
Ein charakterliches Original hat
Thomas Mann hier wohl nach dem
Echten Vorbild von Katias Arzt im
Sanatorium in Davos geschaffen
Spannend ist wie sich auch im
Hofrat Behrens der seinen Titel
Von irgendeinem Fürsten der auch
Patient einmal war bekommen hat
Ein typisch deutscher Charakter zeigt
Der eine regionale wie auch eine
Nationale Färbung hat bei allem Groll
Als lieber guter Kerl sich doch zeigt
Der zwar erst 1924 publizierte große
Zauberberg spielt noch vor dem Krieg
Zur Zeit der Fürsten und Kaiser als
Hofrat noch ein wertvoller Titel war
Doch viele britische Produkte werben
Bis heute damit dass sie Lieferanten
Bei Hofe sind mit den je Wappen was
Als Qualität genommen wird dann
Ähnlich ist dieser Hofrat zu sehen der
Vor dem Krieg noch wertvoller als ein
Nur gewöhnlicher Doktortitel auch war
Mit dem sich der Westfale schmückt
Ein Deutscher Arzt der in der Schweiz
Aus persönlichen Gründen praktiziert
Zigarrenraucher also Genießer wie
Einem guten Tropfen nicht abgeneigt
Zigarrenraucher wie Thomas Mann
Und Hans Castorp der sich als Hamburger seine Zigarren Marke Maria Mancini in Bremen bestellt
Bei all diesen komischen Szenen den
Autor Thomas Mann zu sehen der
Sich mit viel Ironie selbst verspottet
Gibt ein gutes Bild dieses Mannes
jens tuengerthal 14.11.25
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