Lektürentagebuch 22.11.25
Das dritte Kapitel in Laura Wunderl
Von Franz Hessel genossen wo so
Allerhand passiert und am Ende
Ganz erstaunlich doch gar nichts
Zunächst viel Zeit mit Nina die nur
Von ihrer Schule und dem Besuch
Vom guten Thomas den sie heiraten
Will oder soll unterbrochen wird
Dann kommt während Nina die so
Intensive Italienerin bei ihm ist sein
Freund Wedel vorbei der sofort ganz
Begeistert von Nina sich zeigt
Er plaudert italienisch mit ihr dann
Treffen sie sich zusammen im Café
Wo Nina ihn alleine hinbat doch er
Brachte Wedel mit der schüchtern
Sich zuerst gab dann über die
Italienischen Lieder und sein Piano
Kamen sie auf des Erzählers Initiative
Hin in Wedels Wohnung wo Nina
Während Wedel Klavier spielte wie
Neapolitanische Lieder sang mit ihm
Ganz intensiv mit Händen am Hals
Tanzte bis Wedel verkleiden wollte
Dazu geht erst Nina alleine ins
Schlafzimmer und kommt dann
In Schleier gehüllt wieder wie sie
Mit dem Erzähler innig dann tanzt
Schließlich packte der betrunkene
Wedel Nina und nahm sie auf dem
Arm nach nebenan mit wo beide
Sich vergnügten was er ignorierte
Nina zog danach wieder ihr schlicht
Graues Kostüm an und wollte gehen
Vor der Tür beschwerte sie sich dass
Er nicht weiter um sie gekämpft hätte
Sein Argument sie hätten es doch
Beide so gewollt zählte in ihren Augen
Nicht wer liebte sei eifersüchtig sonst
Sei das kein echtes Gefühl mehr
Kenne diese Argumentation zu gut
Von den südändischen Geliebten die
Alles wie die balkanische Prinzessin
Versuchten um Eifersucht zu wecken
Der Ich-Erzähler aber hier ganz ein
Flaneur las ungestört während sein
Freund nebenan seine Nina noch
Vernaschte was ihn nicht störte
Nun Nina störte es sehr dass er
Kein Drama machte und gab ihm
Vor der Tür den endgültigen dann
Abschied weil er wohl keine liebte
Dass einer ohne Eifersucht liebt ist
Für manche bis heute unvorstellbar
Denke ich und erinnere mich manch
Lächerlicher Dramen noch darum
Er läuft nach Hause danach nimmt
Ihren Vorwurf gelassen hin und trifft
Dabei wieder die kindliche Laura
Wunderl die keine Kunden hatte
Er lädt sie zu sich ein die jedoch
Heute nicht will weil sie zu müde ist
Ihn darum nicht mal mit zu sich nimmt
Aber morgen zu kommen verspricht
Daran sei der Bub der Wastl schuld
Wenn der nicht kommt müsse sie
Weinen aber wenn doch gleich noch
Viel mehr was sie nicht weiter erklärt
Nach unruhiger Nacht besucht er den
Dichter Wedel der sich sogleich noch
Wortreich für sein Verhalten mit der
Nina entschuldigt was er gern verzeiht
Dafür lädt er ihn gleich zum morgigen
Treffen mit Laura Wunderl mit ein um
Ihm zu helfen seinen Wahn für die
Kleine Huren ein wenig zu kurieren
Am nächsten Tag kommt Laura dann
Tatsächlich vorbei und Wedel mit
Abendbrot was sie gemeinsam dann
Essen und dabei vergnügt spielen
Weil die arme Laura heute noch
Nichts verdient hatte gaben ihr die
Herren jeder einen Taler mit denen
Sie spielte bis sie hinab fielen
Dann wird Laura müde und schläft
Auf den Knien der Herren ein die
Diese Situation vergnügt genießen
Dann kommt noch der Maler dazu
Dieser ganz fasziniert von der so
Schönen jungen Hure will diese
Sogleich malen wobei auch der
Erzähler und Wedel einschlafen
Als die anderen beiden weg waren
Schlug Laura die Augen wieder auf
Sie hätte nur so getan weil alle sie
So angeschaut hätten dabei
Am Ende verabschiedet sie sich
Weil zu fiebrig und müde nun
Will sich aber ganz bald wieder
Bei ihm melden und geht davon
Welch zauberhafte Geschichten von
Begegnungen mit Frauen mit mal
Mehr mal weniger Liebe dabei wie
Eine ihn fesselt die andere egal ist
Fein beobachtet Hessel dabei die
Situation und stellt dazu noch den
Hier Ich-Erzähler als echten Flaneur
Dar der lieber unbeteiligt beobachtet
Im Zauberberg kehren Hans und sein
Vetter Joachim zum Berghof zurück
Benachrichtigen ordnungsgemäß den
Bademeister von den Halsschmerzen
Dieser sollte sodann die Frau Oberin
Mit dem wunderbar edlen Namen Adriatica von Mylendonk darüber
Benachrichtigen die dann käme
Jene Mittvierzigerin ohne Formen
Wie es an anderer Stelle heißt steht
Auch dem Haushalt des Hofrats vor
Redet so unverblümt wie dieser meist
Während des Besuchs ist zufällig
Noch Hans im Zimmer von Joachim
Der die Untersuchung miterlebt die
Den erstaunlichen Befund bestätigt
Er habe sich wohl erkältet was ein
Sonst verpönter Befund im Berghof
Wäre zum genauen Befund der Kehlkopfspiegel des Hofrats nötig
Das Erkältungsfieber war Einbildung
Die Befunde blieben insoweit normal
Der Oktobertermin zur Entlassung
Verflog ohne weitere Worte dazu
Auch die Vettern sprachen nie weiter
Über diese Angelegenheit allerdings
Fing Hans als Joachim sich einmal
Beim Essen heftiger verschluckte
Während dessen Hustenanfall einen
Ihn erschreckenden Blick auf doch
Ging Joachim danach hinaus und
Kam nach zehn Minuten wieder
Dieser war nie wieder ein Thema
Kam nur noch sehr selten vor auch
Die Heiserkeit hielt sich in Grenzen
Solange Joachim täglich ordentlich
Seinen Rachen wie von Adriatica
Angeordnet pinselte aber wehe wenn
Er einmal nachlässig war kehrte
Die Heiserkeit wieder zurück
In diesem Zustand bekam er dann
Tatsächlich relativ zügig noch einen
Termin beim hier Radamanth Genannten Hofrat Behrens
Dies nach dem Richter zur Unterwelt
Ein kleiner Scherz von Settembrini
Der den Hofrats einst Radamanthys
Nannte ist doppelt humorvoll passend
Durch das Kellerbüro in der TBC Hölle
Die für manche tödlich endet ist der
Ärztliche Direktor des Berghof damit
Ein Richter über Leben und Tod
Es sind viele dieser ganz kleinen nur
Bemerkungen die quasi nebenbei die
Entwicklung andeuten die später klar
Wie absehbar uns dann erscheinen
Sie tun dies mit Humor wie zugleich
Einer den aufmerksamen Leser hier
Fordernden Dezentz die vornehm ist
Auch der Humor will erobert werden
Heinrich hat im Untertan wie noch
In vielen anderen Werken eher die
Schenkelklopfende Komik der Masse
Bedient Thomas lässt lieber lächeln
Er windet sich und ringt mit sich bis
Dem Leser die endgültige Diagnose
Präsentiert wird viele male hin und her
Doch tut er es mit Humor und Eleganz
jens tuengerthal 22.11.25
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