Lektürentagebuch 25.11.25
In der Novelle Peterchen erzählt
Franz Hessel sehr zart von der
Jungen zarten Malerin mit Namen
Else Petersen genannt Peterchen
Es beginnt in ihrer bescheidenen
Dachstube mit Spirituskocher und
Beethovenmaske wo sie immer
Gerne viele Freunde besuchen
Trotz ihrer bescheidenen Mittel
Haushaltet sie so gut dass sie
Immer Tee und etwas zu essen
Für alle ihre Künstlerfreunde hat
Großzügig und liebevoll sei sie
Die immer viele Gäste hat obwohl
Ihr junges Leben schon von einer
Art Witwentum verschleiert wäre
Was es damit auf sich hat erfahren
Die Leser zunächst nicht die mit
Peterchen erstmal zurück in ihre
Kindheit an der Ostsee reisen
Lesen wie der Meister ihre Mappe
Schätzt sie aufgenommen wird mit
Sachlicher Strenge beim Akt malt
Wie gut sie sich mit der langen Cora
Ihrer neuen Freundin versteht die
Mit ihr neue Tänze einübt und wie
Sie Weihnachten bei den Eltern
Verbringt aber etwas fremdelt da
Wie sie den Karneval in München
Erst beim Atelierfest wie dann beim
Bauernball erlebt als Holländerin
Verkleidet mit Paul Dühren auch
Sie wird von einem sehr großen
Mann auf den Schoß genommen
Der danach auch mit ihr tanzt
Was alles sehr korrekt noch war
Zum Abschluss des Tanzes aber
Küsst sie dieser Mann auf den
Mund mit einem Lächeln was sie
Völlig durcheinanderbringt
Als sie darauf weinend unter dem
Maibaum saß kam Paul sie trösten
Mit dem sie danach wunderbar
Tanzen noch konnte auch weil er
Die gleiche Größe hatte wie sie
Ihr wie ein Bübchen erschien
Obwohl nur einen Monat jünger
Erlebten sie eine wunderbare Nacht
Beim Weggehen mit Paul sieht sie
Nochmal den Fremden der als
Fuhrmann verkleidet einer üppigen
Dachauerin den Mantel umlegte
Sie nicken sich vom Ferne zu
Paul brachte sie lieb noch heim
Sie verabredeten sich für morgen
Im englischen Garten zu einem
Stelldichein doch kaum ist er weg
Kamen ihr auf der Treppe die Tränen
Sie träumte in der Nacht von dem
Fremden der zu ihr einfach kam
Er stellte seine edlen Lackschuh
Wie ein Gegenbeispiel neben ihre
Reformstiefel doch kaum erwacht
War alles wieder verschwunden
Lebensmüde wie Hessel schreibt
Drehte sie sich wieder zur Wand
Verschlief das Rendezvous mit Paul
Den sie Brüderlein nur nannte
So erklärte sie es ihm auch als er
Mit Blumen später zu ihr kommt sie
Rührend gleich pflegt warum sie
Beide bald wie zusammen waren
Sie schlief in seinem Arm ein
Selig gerührt wie liebevoll er war
Träumte aber von dem Fremden
Der Gewaltige der auf ihr kniete
Dort mache er mit ihr was er wollte
Als sie erregt davon erwacht ist das
Brüderlein Paul neben ihr und
Kümmert sich ganz rührend um sie
Sie passten am Ende doch ganz gut
Zusammen dachte Peterchen wenn
Alle sie nur zusammen sahen noch
Auch im Studium tat er ihr gut
Er war schon weiter und sie lernte
Finessen von ihm auf die es ja
In der Kunst ankommt und sie
Verbrachten viel Zeit zusammen
Am Ende sagte sie sich da ist es
Doch gut für mich mit Brüderchen
Dann merkt sie dass sie wohl
Schwanger ist ohne zu wissen wie
Brüderchen also Paul reagierte
Liebevoll darauf und meinte dann
Kriegen wir eben ein Kind zusammen
Das würden wir auch hinkriegen
Bald nervt Paul sie mit seiner so
Liebevoll belehrenden Art die alles
Schon wusste und kannte worin
Cora sie bestätigte es sei ihr Kind
In den wechselnden psychischen
Zuständen ihrer Schwangerschaft
Fuhr sie aufs Land was sie mal
Genoss dann halb verzweifelte
Am Wochenende besucht sie
Brüderchen der Kindsvater Paul
Dabei treffen sie den großen Fremden
In einer Gruppe von Reitern
Er gibt ihr seine Karte sie solle
Wenn sie in München sei sich
Doch bitte bei ihm vorher melden
Dann sei sie ihm willkommen
Der große Mann mit Gerte wie
Klirrenden Sporen sei wohl ein
Adeliger meinte Paul worauf ihr
Schlecht ist und sie nach Hause will
Der besorgte werdende Vater
Beschließt darauf zu ihr nach
Schleißheim aufs Land zu ziehen
Kümmert sich dann um alles
Irgendwann aber hat sie Heißhunger
Nach Pfirsichen und fährt darauf
Mit dem Zug nach München sie
Dort zu kaufen und zu essen
Dann will sie noch Cora besuchen
Die Straßenbahn zu dieser fährt
Genau bei dem Fremden vorbei
Sie steigt aus und geht zu ihm
Er bittet sie herein hätte aber
Nur eine Stunde Zeit jetzt sie
Setzt sich er küsst sie und will
Sie gerade ausziehen als sie
Ihn unterbricht das ginge gerade
Nicht sie sei schwanger und darum
So wenig schön darauf trug er das
Kleine Peterchen lachend herum
In dem Moment war Peterchen
Vollkommen glücklich er hätte
Alles mit ihr tun können aber er
Legte sie nur auf dem Diwan ab
Als dieser nach der Uhr sieht
Spürt Peterchen es ist Zeit zu gehen
Kauft Pfirsiche und fährt zurück
Will auch Paul erstmal nicht sehen
Im siebten Monat schließlich hat
Sie eine Frühgeburt doch das Kind
Überlebt nicht wird weggebracht
Noch solange sie schläft
Nun macht der rührende Paul
Ihr einen Heiratsantrag damit
Sie noch richtige Kinder bekommen
Worüber sie nur lachen kann
In der Nacht danach schreibt sie
Dem Fremden der sie besuchen
Tatsächlich kommt mit einem ganz
Großen Bouquet an Rosen
Sie gehen dann noch Essen von
Hummer bis Spargel alles dabei
Sie trinkt noch reichlich Sekt das
Gespräch stockte dann etwas
Auf dem Heimweg schluchzend
Will er sie gerne mitnehmen doch
Sie geht alleine hinauf und sorgte
Lieber für die Blumen so blieb sie
Seitdem sei sie so geworden
Pflegte lieber Blumen noch
Nach denen es das Jahr
Über wechselnd bei ihr duftete
Wessen Witwe sie sein soll
Bleibt auch am Ende offen
Außer des eigenen Kindes
Was auch unpassend ist
Eine feine tief blickende Novelle
Über die Entwicklung einer ganz
Zarten Frau die den großen Mann
Will wie zugleich ängstlich fürchtet
Die Sehnsucht nach diesem erkältet
Erst als er sie unbedingt wollte sie
Sich ihm wieder entzieht dafür hat
Sie den rührenden Paul weggeschickt
Der mit dem sie alles schon hatte
Sich rührend um sie kümmerte
Nie sie im Stich ließ ertrug sie nur
Zeitweise ohne ihn wirklich zu wollen
Verrückt machte sie der lange Fremde
Den sie ängstlich fürchtete aber als
Er sie endlich wirklich wollte lieber
Zurückwies für sich zu bleiben
Spielt Hessel hier mehr mit dem
Sexuellen Motiv wonach schon
Die Gerte klang oder ist es eher
Psychologisch die Zurückweisung
Wie fein sieht der Autor hier in
Die Psyche der Frau die schon
Empfangsbereit für Dialektik in
Fragen der Liebe sich gerne zeigt
Auch wenn die meisten dies
Lieber leugnen zeigt Peterchen
Dies bis zur Perfektion schon
Als sie lieber nicht will was gut tut
Dafür Erfüllung unbedingt will
Mit dem von dessen Vergewaltigung
Sie Albträume an der Brust des
Lieben Paul hat bis sie könnte
Als er will und sie ihn soweit hat
Ist er nur noch einer wie alle der
Damit seinen Reiz wenn auch
Unter Tränen endgültig verlor
Dieses Verhalten ist dabei vom
Autor treffend beschrieben wobei
Franz Hessel eher ein Paul war
Ein guter lieber der alles wusste
Hier erinnert Paul an Hessel dieser
Auch als liebevoller Kümmerer an
Den Vater des Dichters hier der
Diese seltsame Neigung erbte
Genau diesen Unterschied hat
Der große sportliche Freund von
Hessel Pierre Henri Roché in dem
Roman Jules und Jim beschrieben
Was zieht uns wirklich an ist es
Der sexuelle Gegenpol oder die
Ideale Ergänzung in allen und
Warum wiederholen wir ständig
Eine kleine Novelle von 16 Seiten
Auch wenn in der Gesamtausgabe
Eng bedruckt entfaltet ein ganzes
Universum sexueller Begegnung
Dies schafft Hessel dabei noch
Ohne größer ausdrücklich über
Sex zu schreiben schafft aber
Eine stete sinnliche Spannung
jens tuengerthal 25.11.25
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