Totensonntag
Strahlend sonnig schön ist der
Totensonntag als stiller Feiertag
Geradezu wunderbar fröhlich
Zumindest am Himmel über uns
Schwebt kein Wölkchen vorbei
An diesem stillen Gedenktag
Zur Erinnerung an die Toten
Mit dem das Kirchenjahr endet
Auf den erst der Advent folgt
Warum alle Weihnachtsmärkte
Zuvor höchstens Herbstfeste
Noch eigentlich sein können
Im christlichen Abendland
Das für alles Jahrmärkte hat
Was keinen ahnungslosen Bürger
Am Glühweinkonsum hindert
Schon im Mittelalter wurden
Mit dem letzten Sonntag im
Kirchenjahr liturgische Lesungen
Zu den letzten Dingen verbunden
Dabei steht am letzten Sonntag
Das Ewige Leben im Mittelpunkt
Als gruseliges Versprechen an die
Realitätsblinden Gläubigen die nicht
Wahrhaben wollen dass alles ein
Ende hat außer der Wurst die
Deren zwei Genießern bietet
Was ein doppelter Vorteil ist
Als Sonntagsevangelium gehört
Hierher das Gleichnis von den
Klugen und den törichten Jungfrauen
Was zu der Bachkantate namens
Wachet auf ruft uns die Stimme führt
Die fast wie die Internationale klingt
Dafür Völker hört die Signale singt
Nur ohne Aberglauben dann halt
Außer für die Jünger von Marx die
Als Sekte der Vergangenheit heute
Weniger Beachtung verdienen obwohl
Der Monopolkapitalismus nun siegte
Eingeführt hat ihn Friedrich Wilhelm III
Durch Kabinettsorder vom 24.4.1816
Da war er der Witwer von Luise und
Ehrte die Toten der Befreiungskriege
Dies passte auch zur da modischen
Empfindsamkeit der Romantik die
Auch gerne mit dem Tod so spielte
Für Lutheraner ist es der Ewigkeitstag
Was immer wir mit diesem Tag nun
Machen lädt der blaue Himmel über
Berlin zum frostigen Spaziergang mit
Den erneuerten Wanderstiefeln ein
jens tuengerthal 23.11.25
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