Lektürentagebuch 1.11.25
Den Rest des Kapitels vom April 1933
In Wenn die Sonne untergeht von
Florian Illies gelesen indem ich mal
Einige interessante Details erfuhr
Es ist ein dramatischer Monat in dem
Das Haus von der SA durchsucht wird
Alle Autos beschlagnahmt wurden die
Konten noch dazu was die Situation
Auch finanziell dramatisch machte
Wie schließlich auch Golo die Flucht
Aus München ergreift gen Schweiz
Über den Bodensee ganz diskret
Vorher noch geschickt einen Teil
Des Geldes verschiebt und wie
Sich sein Vater diesmal über seine
Ankunft sogar ausdrücklich freut
Wie Klaus und Erika sich mit den
Beiden jüngsten Medi und Bibi
Nach Südfrankreich aufmachen
Ein Quartier für die Familie suchen
Schön ist die Geschichte wie sich
Thomas Mann der ohnehin gerade
In einer Depression gefangen ist
Dem Treffen mit Brecht verweigert
Diese Abneigung macht ihn mir
Noch eine Spur sympathischer
Auch wenn Brecht es in Lugano
Wohl mehrfach versucht hat
Da blieb Thomas Mann lieber
Unpässlich was er angesichts
Der Umstände ohnehin war auch
Wenn Illies tut als wäre dieser eine
Diva wenn er an Depressionen leidet
Sich darum lange völlig zurückzieht
Was nur einiges über Illies sagt aber
Wenig neues über Thomas Mann
Wieder erfahren wir überflüssige
Details die nur herabsetzen sollen
Aber wenig wichtiges und so gehen
Bedeutende Informationen unter
In dem Wust an eher persönlichen
Nichtigkeiten die noch dazu stets
Bewerten und gerne verurteilen
Statt beobachtend zu berichten
Hier wird auch der Unterschied
Zu Franz Hessel deutlich der als
Flaneur viele Begegnungen auch
Mit anderen beschreibt aber dies
Als liebevoller Beobachter tut nie
Beurteilt oder bewertet wie dieser
Illies ständig sich über Familie Mann
Erhebt statt einfach zu erzählen
Frage mich was einem Illies die
Kompetenz verleiht über Familie
Mann zu urteilen außer die Lektüre
Aus deren Tagebüchern dabei
In nächsten Kapitel im Mai geht es
Endlich nach Sanary-sur-Mer
Bin gespannt ob es dann etwas
Erträglicher zu lesen wird
Bisher würde ich eher von der
Lektüre abraten außer als Studie
Für schlichte arrogante Vorurteile
Die Illies am Fließband verbreitet
Auch in der Kunst der Indiskretion
Ist dieser Autor fraglos ein großes
Talent während wertfreier Bericht
Vor lauter Meinung verloren geht
Dabei ist die Meinung eines Illies
Zu Mann und der Familie wohl
Das am wenigsten Interessante
Was den geringsten Raum bräuchte
Was Schüler für ihre Aufsätze schon
In den Schule lernen hat hier einer
Völlig vergessen der seine Meinung
Für wichtiger hält als die Manns
Bin immer mehr der Meinung dass
Tagebücher außer sie werden vom
Autor zu Lebzeiten veröffentlicht mit
Großer Diskretion zu behandeln sind
Die Forschung mag diese nutzen
Zu wissenschaftlichen Zwecken aber
Für schlechte Bestseller sollte das
Private nicht öffentlich werden
jens tuengerthal 1.11.25
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