Sonntag, 2. November 2025

Lektürentagebuch 1.11.25

Lektürentagebuch 1.11.25

Den Rest des Kapitels vom April 1933
In Wenn die Sonne untergeht von
Florian Illies gelesen indem ich mal
Einige interessante Details erfuhr

Es ist ein dramatischer Monat in dem
Das Haus von der SA durchsucht wird 
Alle Autos beschlagnahmt wurden die
Konten noch dazu was die Situation

Auch finanziell dramatisch machte
Wie schließlich auch Golo die Flucht
Aus München ergreift gen Schweiz
Über den Bodensee ganz diskret

Vorher noch geschickt einen Teil
Des Geldes verschiebt und wie
Sich sein Vater diesmal über seine
Ankunft sogar ausdrücklich freut

Wie Klaus und Erika sich mit den
Beiden jüngsten Medi und Bibi
Nach Südfrankreich aufmachen
Ein Quartier für die Familie suchen

Schön ist die Geschichte wie sich
Thomas Mann der ohnehin gerade
In einer Depression gefangen ist
Dem Treffen mit Brecht verweigert

Diese Abneigung macht ihn mir
Noch eine Spur sympathischer
Auch wenn Brecht es in Lugano
Wohl mehrfach versucht hat

Da blieb Thomas Mann lieber
Unpässlich was er angesichts 
Der Umstände ohnehin war auch
Wenn Illies tut als wäre dieser eine 

Diva wenn er an Depressionen leidet
Sich darum lange völlig zurückzieht
Was nur einiges über Illies sagt aber
Wenig neues über Thomas Mann

Wieder erfahren wir überflüssige
Details die nur herabsetzen sollen
Aber wenig wichtiges und so gehen
Bedeutende Informationen unter

In dem Wust an eher persönlichen 
Nichtigkeiten die noch dazu stets
Bewerten und gerne verurteilen
Statt beobachtend zu berichten

Hier wird auch der Unterschied
Zu Franz Hessel deutlich der als
Flaneur viele Begegnungen auch
Mit anderen beschreibt aber dies

Als liebevoller Beobachter tut nie
Beurteilt oder bewertet wie dieser
Illies ständig sich über Familie Mann
Erhebt statt einfach zu erzählen

Frage mich was einem Illies die
Kompetenz verleiht über Familie
Mann zu urteilen außer die Lektüre 
Aus deren Tagebüchern dabei

In nächsten Kapitel im Mai geht es
Endlich nach Sanary-sur-Mer 
Bin gespannt ob es dann etwas 
Erträglicher zu lesen wird

Bisher würde ich eher von der
Lektüre abraten außer als Studie 
Für schlichte arrogante Vorurteile 
Die Illies am Fließband verbreitet

Auch in der Kunst der Indiskretion
Ist dieser Autor fraglos ein großes
Talent während wertfreier Bericht
Vor lauter Meinung verloren geht

Dabei ist die Meinung eines Illies
Zu Mann und der Familie wohl
Das am wenigsten Interessante
Was den geringsten Raum bräuchte

Was Schüler für ihre Aufsätze schon
In den Schule lernen hat hier einer
Völlig vergessen der seine Meinung
Für wichtiger hält als die Manns

Bin immer mehr der Meinung dass
Tagebücher außer sie werden vom
Autor zu Lebzeiten veröffentlicht mit
Großer Diskretion zu behandeln sind

Die Forschung mag diese nutzen
Zu wissenschaftlichen Zwecken aber
Für schlechte Bestseller sollte das
Private nicht öffentlich werden

jens tuengerthal 1.11.25

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