Goethegedenken
Goethe gedenken an seinem
Geburtstag ist dies zugegeben
Wenig überraschend mehr
Wie jährlicher Ritus schon
Gibt es überraschend neues
Zum 276. Geburtstag überlege ich
Nicht ernsthaft weil völlig egal
Anders als bei Thomas Mann
Wo zum 150. Geburtstag nun
Seine homosexuelle Natur als
Thema wiederentdeckt wurde
War Goethe schlicht eine Hete
Ob wir nun nur Gutes über die
Verstorbenen reden sollten weil
Diese sich nicht wehren können
Dahingestellt finde ich es doch
Spannend an den Opa Göthé der
Gewandschneider zu Frankfurt war
Aber fast zwanzig Jahre vor der
Geburt seines Enkels verstarb
Eine kleine Erinnerung zu schreiben
Die Goethe in Dichtung und Wahrheit
Sich Sparte weil der Großvater zwar
Aus Thüringen stammte aber noch
Mit seinem Handwerk das er einst in
Lyon gelernt gutes Geld verdiente
Genug dass schon Goethes Vater
Nicht selbst mehr arbeiten musste
Ob er darum so viel Zeit für den
Knaben Johann Wolfgang hatte
Dass dieser zum Genie wurde
Ist eher zweifelhaft als belegbar
Hiermit sei zu seinem Geburtstag
Damit Goethes Großvater auch
Geehrt der als Auswanderer aus
Thüringen erst erfolgreich wurde
Ob Auswanderung auch heute wieder
Die einzig sichere Zukunft noch im
Braunen Thüringen ist wird die Zeit
Zeigen und für Wurzeln kann keiner was
Zumindest haben Goethe und ich damit
Beide Vorfahren aus Thüringen wie dabei
Sich erstaunlich nahe liegende Wurzeln
Aus denen rein gar nichts leider folgt
Der Ururgroßvater von mir war noch
Hofbibliothekar zu Gotha was heute
Auch Thüringen damals aber noch
Sachsen Gotha ein anderes Land war
Aber jenseits der Wettiner Erbteilung
Die den Freund Goethes den jungen
Herzog Carl August zu einem von
Sachsen-Weimar machte bleibt die
Räumliche natürlich rein zufällige Nähe
Zum hoch geschätzten Dichter den ich
Als Kind in Frankfurt kennen lernte wo
Er wie ich die Kindheit verbrachten
Das die schönste und belesenste
Opernsängerin die ich je kannte
Zufällig auch aus Thüringen stammt
Mag ein Zufall sein der lächeln lässt
So ging der Frankfurter Goethe der
Stolz von seinem mütterlichen
Großvater Textor schrieb quasi zurück
Zu den Wurzeln seines Wohlstandes
Diesen erwähnte der Herr von Stand
Mit keinem Wort weil ein Handwerker
Den Poeten nicht zierte aber er lebte
Gut von dessen Vermögen lebenslang
Was zum Abschluss zu noch einer sehr
Schönen Gemeinsamkeit mit Goethe führt
Wir lieben beide den Rheingauer Riesling
Den seiner Mutter ihm schicken ließ
Kistenweise vermutlich häufiger kam
Der edle Tropfen nach Weimar von dem
Goethe mehr als einen Liter täglich trank
Was meine Fähigkeit weit überschreitet
Doch heute zum Geburtstag Goethes
Wird wieder ein Schluck Riesling aus
Dem Rheingau vom hiesigen Lidl auf
Das Wohl des Kollegen getrunken
jens tuengerthal 28.8.25
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