Donnerstag, 28. August 2025

Goethegedenken

Goethegedenken

Goethe gedenken an seinem
Geburtstag ist dies zugegeben
Wenig überraschend mehr
Wie jährlicher Ritus schon

Gibt es überraschend neues
Zum 276. Geburtstag überlege ich
Nicht ernsthaft weil völlig egal
Anders als bei Thomas Mann

Wo zum 150. Geburtstag nun
Seine homosexuelle Natur als
Thema wiederentdeckt wurde
War Goethe schlicht eine Hete

Ob wir nun nur Gutes über die
Verstorbenen reden sollten weil 
Diese sich nicht wehren können
Dahingestellt finde ich es doch

Spannend an den Opa Göthé der
Gewandschneider zu Frankfurt war
Aber fast zwanzig Jahre vor der
Geburt seines Enkels verstarb

Eine kleine Erinnerung zu schreiben
Die Goethe in Dichtung und Wahrheit
Sich Sparte weil der Großvater zwar
Aus Thüringen stammte aber noch

Mit seinem Handwerk das er einst in
Lyon gelernt gutes Geld verdiente
Genug dass schon Goethes Vater
Nicht selbst mehr arbeiten musste

Ob er darum so viel Zeit für den
Knaben Johann Wolfgang hatte
Dass dieser zum Genie wurde
Ist eher zweifelhaft als belegbar

Hiermit sei zu seinem Geburtstag
Damit Goethes Großvater auch
Geehrt der als Auswanderer aus
Thüringen erst erfolgreich wurde

Ob Auswanderung auch heute wieder
Die einzig sichere Zukunft noch im
Braunen Thüringen ist wird die Zeit
Zeigen und für Wurzeln kann keiner was

Zumindest haben Goethe und ich damit
Beide Vorfahren aus Thüringen wie dabei
Sich erstaunlich nahe liegende Wurzeln
Aus denen rein gar nichts leider folgt

Der Ururgroßvater von mir war noch
Hofbibliothekar zu Gotha was heute
Auch Thüringen damals aber noch
Sachsen Gotha ein anderes Land war

Aber jenseits der Wettiner Erbteilung
Die den Freund Goethes den jungen
Herzog Carl August zu einem von
Sachsen-Weimar machte bleibt die

Räumliche natürlich rein zufällige Nähe
Zum hoch geschätzten Dichter den ich
Als Kind in Frankfurt kennen lernte wo
Er wie ich die Kindheit verbrachten 

Das die schönste und belesenste
Opernsängerin die ich je kannte 
Zufällig auch aus Thüringen stammt 
Mag ein Zufall sein der lächeln lässt

So ging der Frankfurter Goethe der
Stolz von seinem mütterlichen
Großvater Textor schrieb quasi zurück
Zu den Wurzeln seines Wohlstandes

Diesen erwähnte der Herr von Stand
Mit keinem Wort weil ein Handwerker
Den Poeten nicht zierte aber er lebte
Gut von dessen Vermögen lebenslang

Was zum Abschluss zu noch einer sehr
Schönen Gemeinsamkeit mit Goethe führt
Wir lieben beide den Rheingauer Riesling
Den seiner Mutter ihm schicken ließ 

Kistenweise vermutlich häufiger kam 
Der edle Tropfen nach Weimar von dem
Goethe mehr als einen Liter täglich trank 
Was meine Fähigkeit weit überschreitet 

Doch heute zum Geburtstag Goethes
Wird wieder ein Schluck Riesling aus
Dem Rheingau vom hiesigen Lidl auf
Das Wohl des Kollegen getrunken

jens tuengerthal 28.8.25

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