Lektürentagebuch 17.8.25
In der 32. Erzählung des Papageienbuch
Geht es darum wie der Brahmane Gowinda
Den Mantel wiedererlangt mit dem er sich
Die Liebe einer jungen Witwe erkauft hatte
Die Prinzessin hatte den weisen Papagei
Gefragt ob sie zu ihren Liebhaber könnte
Darauf hatte dieser ihr gesagt sie könne
Gehen wenn sie so weise handele wie
Der Brahmane Gowinda der auf dem
Rückweg von Krisna versucht hatte eine
Junge Witwe rumzukriegen die sich am
Anfang noch heftig dagegen wehrte
Dies nicht weil sie ihn nicht wollte
Sondern weil sie es genoss von dem
Klugen Mann verehrt zu werden der
Ihr noch dazu seinen Mantel versprach
Die junge Witwe nicht ganz unerfahren
Genoss die Lust mit dem Brahmanen
Der sich danach wieder auf den Weg
Zurück in sein Dorf machen wollte
Als Gowinda nun in glühender Sonne
Nur mit einem Lendenschurz bekleidet
An Alten am Dorfausgang vorbei kam
Klagte er ihnen sein Leid lautstark
Er behauptete die junge Witwe hätte
Ihm während er unter einem Baum
Schlief diesen weggenommen worauf
Die Alten zornig auf die Witwe wurden
So bekam der Brahmane am Ende sowohl
Seinen Mantel wieder wie die junge Witwe
Wenn sie also so klug lügen könnte sollte
Die Prinzessin ruhig tun was sie wollte
Ob dieser Rat den schäbigen Betrug in
Dingen der Liebe legitimiert oder die Lust
Die beide genossen vom Makel der nur
Hingabe für Hergabe befreite bleibt offen
Hat der Brahmane also die Witwe quasi
Um ihren Hurenlohn betrogen oder gilt
Dabei was für diesen im Recht sonst
Auch gilt er sei nicht einklagbar je
Doch egal wie ich diese Rechtsprechung
Bewerte hatte die Witwe diesen schon
Erhalten und musste ihn bloß der Lügen
Des Brahmanen wegen herausgeben
Dazu verbreitete er noch Lügen über
Die Frau mit der er gerade die Lust
Genoss womit sein Verhalten dazu
Feige und unwürdig mir erscheint
Warum der weise Papagei der Prinzessin
Die ihrer Lust folgen möchte solches rät
Könnte fragwürdig scheinen doch ist die
Geschichte wunderbar dabei erzählt
In zwei Flaneure in Berlin geht es zuerst
Um die Nettelbeckstraße 24 den lange
Wohnsitz der Familie Benjamin noch der
Seit 1962 dann An der Urania hieß
Erfahre wer dort noch alles wohnte
Wie der Direktor des Krankenhaus
Moabit der Hausarzt der Familie
Benjamin auch naheliegend war
Benjamins Vater war Kunstauktionator
Wie Teilhaber des Revuetheaters Eispalast
Was später die Scala wurde und Aktionär
Des Berliner Zoologischen Gartens
In jungen Jahren hatte Benjamins Vater
Noch in Paris gelebt und dort für eine
Bank gearbeitet hatte sich aber früh aus
Dem Geschäftsleben zurückgezogen
Dann betrieb er nur noch Spekulationen
Wie die Pflege der wertvollen Sammlung
An Autographen die er hatte was auch die
Sammelleidenschaft im Sohn erklärte
Die Beziehung von Vater und Sohn war
Spannungsgeladen weil der Vater wollte
Dass Walter einen Beruf ergriffe der ihn
Auch wirtschaftlich absichern könnte
Dagegen wollte Benjamin Sohn lieber
Eine Aktiengesellschaft die ihn ohne
Großen Arbeitsaufwand finanzieren sollte
Dennoch standen beide sich sehr nah
So zog Walter nach der schweren
Erkrankung des Vaters für ein halbes
Jahr wieder zu ihnen auch die Mutter
Stammte aus einer wohlhabenden Familie
Von mütterlicher Seite war Benjamin mit
Heinrich Heine und Gertrud Kolmar noch
Verwandt die Familie war wohlhabend
Was in der Berliner Kindheit um 1900
Durch Erwähnung vieler Details auch
Der vornehmen Küche deutlich wird
Auch sei die Wohnung der Großmutter
Wirklich einzig weltbürgerlich gewesen
Sie hatte 12 Zimmer von denen jedes
Etwas 50 Quadratmeter groß war plus
Entré so war dort von 640 qm die Rede
Was schon eine Welt für sich war
Georg der Bruder von Walter Benjamin
Wurde 1895 geboren studierte Medizin
Wurde verbeamteter Schularzt im Wedding
Als Jude und Kommunist wurde dieser
Bereits 1933 verhaftet und kam 1942
Im KZ Mauthausen ums Leben er war
Mit Hilde Benjamin verheiratet sie wurde
Später zur Justizministerin der DDR
Benjamins 1901 geborene Schwester Dora
Starb nach Emigration nach Paris und in
Die Schweiz 1946 nach langer Krankheit
Als Wirtschaftswissenschaftlerin dort
Benjamin beschreibt noch die Ausflüge
Mit seinem Kindermädchen sowohl in
Den Tiergarten wie in die Markthalle V
Die am Magdeburger Platz einst lag
Benjamins Geburtshaus wie die Halle
Wurden im Krieg zerstört in der Berliner
Kindheit um 1900 erzählt er noch von
Tante Lehmann und ihrem Erker was
Zu Franz Hessel und seinen Türen
Fenstern und Schaufenstern gleich
Eine Überleitung bildet der in Stettin
Am 21.11.1880 geboren wurde
Er war das dritte von vier Kindern
Einer wohlhabenden jüdischen Familie
Der Vater Heinrich Hessel war ein
Erfolgreicher Getreidegroßhändler
Über die Mutter Fanny geborene Kaatz
Ist wenig bekannt dafür bestanden noch
Verwandtschaftliche Beziehungen zu
Fritz Landshoff den Kiepenheuer Lektor
Er gründete später in Amsterdam den
Querido Verlag bei dem sehr viele der
Bekannten Autoren im Exil publizierten
Von Feuchtwanger bis zur Familie Mann
Die Familie zog nach dem Tod des Vaters
Von Stettin nach Berlin und dort in die
Genthiner Straße 43 also quasi schon
Benachbart vom Magdeburger Platz
Später wohnten Hessel wie auch
Benjamin in der Kurfürstenstraße
Ersterer in der Nummer 59 während
Letzterer in 154 lebte waren also nah
Franz Hessels 1877 geborener Bruder
Alfred wurde Professor der Philosophie und
Bibliothekar an der Universität Göttingen
Er heiratete 1916 Johanna Grund
Diese war die Schwester von Helen Grund
Der Frau von Franz Hessel was zu einer
Lustigen Verwandtschaft später führte
Alfred verstarb aber schon 1939
Über die 1874 geborene Schwester Anna
Ist die Quellenlage eher unsicher sie starb
Wohl 1903 bei der Geburt ihres Kindes
Während Stéphane Hessel bemerkt sie
Sei mit 25 an Tuberkulose gestorben
Jedenfalls belastete ihr Tod Franz sehr
Hanns das 1890 geborene jüngste der
Vier Geschwister wurde Bankier
Nun behauptet Erdmann der Vater Hessel
Sei erst 1900 gestorben dem würden aber
Alle seriösen Quellen widersprechen doch
Wurden alle Kinder protestantisch getauft
Da sind einige Unstimmigkeiten von Daten
Die mich als Leser irritieren in einem sonst
Vielfältig gut recherchierten Buch ist das
Eher schade und bräuchte gute Lektoren
Im Kapitel Alter Westen in Spazieren in
Berlin beschreibt Franz Hessel den
Niedergang der Orte seiner Kindheit es
Wird nicht mehr im alten Westen gewohnt
Die Wohlhabenden zögen zum Ku’damm
Oder noch weiter bis ins Westend oder
Hinaus nach Dahlem nur manche die
Schon als Kinder dort waren blieben
Benjamin dagegen schreibt in seiner
Berliner Kindheit um 1900 er sei ein
Gefangener des alten und neuen Westen
Blieb für sich im Quartier der Besitzenden
Als Arme hätte er nur Bettler gekannt
Die Viertel der Arbeiter wären ihnen
Noch unbekannt geblieben so wuchsen
Hessel und Benjamin ähnlich auch auf
Motiv des Armen bleibt für Benjamin
Der Lumpensammler der weggeworfenes
Weiter verwendet bei Hessel taucht dies
Sujet bei den Flohmärkten wieder auf
Helen Hessel schrieb dass ihr Mann
Franz die Armut geliebt habe was zu
Seiner Sicht genieße froh was du nicht
Hast gut passt er ließ sich gerne Zeit
So sah Franz Hessel sich als einen
Der erst nicht in Schwung kam um
Sich dann Zeit zu lassen zumal die
Armut ihm nichts anhaben konnte
Wo Benjamin die Zustände beklagt
Belächelt sie der etwas ältere Hessel
Benjamin reagiert mit Wut auf die Welt
Hessel versucht sie dennoch zu lieben
Sehr schön ist es die beiden Flaneure
Die Berlin literarisch groß machten am
Ort ihrer Kindheit wie Jugend zu sehen
Bemerken was sie literarisch prägte
jens tuengerthal 17.8.25
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